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Dresdner Nachrichten : 23.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188002237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-23
- Monat1880-02
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 23.02.1880
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Wien, 22. Februar. Der Else» bahn. Ausschuß »ahm mit lv tiefen 4 Stimme» die A »träge bet Sublomtterv betreffs der Arlbergbahn aiS Grunb- lagr berSpcclaldebarrean. Tageblatt für Mlitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Löcsenbericht, Frem-enliste. L»i»pvl L 60., v » u ss « « «I» L1 t, Kolrlosz-Linmns 14, paMuftlivr «l«-r Mltrebactcur: vr Ilmil Fürdao FculU.: luelvt^ »»rti»»»» <Fu- uinl^Ve-ilcuut^nllsr Ltsslnflktstivro, pfanrldt-isfo,^ /^vllsn ui,,' ^UÄ/nlilu»^ ullvr E'ousMll^. IsuvntMltlinlru ^ Oonlrvle ,1er Vvflno8ung ullvr ^Ve-rtiipupiere. Files nuoft o uni Iirreilwliem ^VeM. llomioilstvllo für Wveftsvl. ^ Druck und Etgerrthuin der Herausgeber: tk HLstLliarel» in Dresden Veraiitwortl. Nedactcur ILctnriet» in Dresden. Nnierau v»kd«,, Mar!kn'»r,t« » bl» . l-ds. ü M,r K stenoii mkif. ^oiuilap.7 Sicuua! i nui an üjokluiliuflen: nr. kiloucrga,» «».LU»Ra^S«utir. — r.. ru^.. ,iui»alttLen v«l»jk!lckojieiic,Ps-r ciiugrliuidt dt» Zeile .m P,gc. 6i»e Äarauiic für da« nächtz- tag>ge Elichcine» i.er Jnieu»« wild »,a,t gegede». Au-wa,ijge Är.u,'»ceu»AuIlkä»e uus »nb«!»uul>» gun>c» und s-paoukuna.ni.n u >. nurpigk» Prnttun>c>„»soi^,>»l»»a dnr«, Bneinuiikcn oder Pv>am,<»>Inn-. ANli «uluu tun,» tu Pine. gu- i"»,c,.r ku, -Iuu>uir» oder »stcheniem ,',i>uustedir Pellt» jcile Ä P'j>c. § Witterungsaussichten: Keine Depesche eingegangen. Neueste Telegramme ver..Drrsvurr NaÄrtcvte»." Konstantinopel. 21. Februar. Der Oberst Svnge, welcher Mitte Farrnar von dem englische» Bolscvastcr Layarb abgesandt war. n>» Hilfsmittel an die rumciischc» Flückstlirrge zu vcrtbeilcn, ist mit seiner Gattin unweit Laionichi von ariechischcn Räubern gerangen genommen worben, welche ein beträchtliches Löiegeld verlangen. Der Oberst bat bcn Konsul Binnt l» Sa- lonichl ersucht, die Absenbnng von Truppe» zu pcrhinbecn, da anbcrntaiw sein Leben bcvrobt sei. Der englische Botschafter Layarb bat ble schleunige Entscutnng eiircö Kanoncnbooteo nach Salvnlchl angcorbnet. Drcsd cn, LZ. Februar. — II. MPk. der Köni g und tle K ö »> gi», sowie die Familie «. K. H. deo Prinzen Georg wobmcn gesler» vor mittag dem Gottesdienste in der kalb. Holkirckie bei. Nächsldem lieg sich Le. Pt. der König von den »öder» Hoicharchc» Rapport erstatten und emvfing einige Herren i» 'Audienz; auch von I. M. der Königi» wurden einigt Damen in Audienz empsangc». — S. M. der König mb L. K. H. Prinz Georg be ehrte» vorgeller» Mittag die Ausstellung des Sächsischen Kunst- veretns mit einem Besuche. - S. M. Kaller Wilhelm ilt dem Lachs. Kunstvcrein alö Lltttgiicd mit li) Aktie» beigctrclc». - Herr Architekt 1»r. pbil. Steche, Privaldocent am hie sigen Polytechnikum, ilt zum ordentlichen Proicsscr mit Ltaalo- Dicnereigcnschait ernannt worden. Der unter dem Protectorale I. K. H. der Frau Prin zessin Georg siebende Verein zur H ebu ir g d es i i ttl I ch e n Gesühlö der hiesigen Dienende» vielt geiler» Abend im Stattverordnctensaale die LS. öftentliche Prciovcrlbcilung auo- gczcichnctcr Dienstboten ab. Die hohe Protectori» wohnte auch diesmal dem feierlichen Akte bei. Pränilirr wurden L8 Personen, und zwar erhielten 16 i darunter 4 männliches ein Ehren,zcugnisi mit Geldprämie im Betrage von 40 Mark, 14 eine Geldprämie von 40 Mark, l ein Ehrengeschenk, bestehend in einem Buche und >0 Mark. L öffentliche Belobigung mit Geschenk im Betrage von 20 Mark und 4 öffentliche Belobigung. Von den Prämlirtcn steht eine bereits seit LI Jahren 8 Monaten bet ein und derselben Herrschaft im Dienste. Die Vcrtheilung erfolgte durch den Vor sitzenden bcö Vereins Herrn Consistorialrath vr. Meier. - Im Handwerker-Verein (Mcinhoid'S Saal» hält heute Herr vr. Hildcbrand auö Leipzig einen Vortrag über „die Kraitmaichlncn der heutlgen Industrie," und veranschaulicht dielen iedenfalls änsjerst interessanten Vortrag durch ln Gang befindliche Dampfmaschinen. LustexpansionS-Maschinen, Gaökraft- und elek trische Bewcgungömaschlncn. Die Möbelfabrik von A. Türpe, hier, zeichnete sich Im porigen Jahre In Leipzig in bekannter rühmlicher Weise durch ihre vorzügliche Ausstellung aus. Für ihre Anerkennung ver dienende Mitwirkung an derselben sind den in dieser Fabrik an- gesteUten, beziehentlich beschäftigten Herren Uhlemann, Kiesjling und Pape vom König!. Ministerium dcö Innern unlängst Ebrenbrlere ausgestellt worden, welche de» Ge nannte» gestern ihre Prinzipalität feierlich überreichte. Die hierorts zuerst beim Königi. Schützen - Regiment dir. 108 ausgetretene Genickstarre scheint sich trotz der aus gedehntesten Vorbeugungö-Masjregelnweiterverbreiten zu wolle», da auch einige Erkrankungoiällc dieser Art unter den Mann schaften des hiesigen Gardt-Reitcr-Regimenio vorgckommen sind, leider ln dem einen Falle sogar mit tödtilchcm Ausgange. Der Betroffene war der erst vor ganz kurzer Zelt mit der Tochter eines Neustädter Bürgers in den Ehestand getretene Vice-Waci't- meister Wols von der 5. Eskadron gen. Regiments, welcher am vorigen Donnerstag obengenannter Krankheit im blühendsten Mannesalter erlegen Ist. Beim Schützen. Regiment sind bisher L Mann an dieser Kränkelt verstorben, doch sind innerhalb acht Tagen keine neuen Erkrankungen Dieser Art vorgckommen. — An die Königi. Wasserbau.Directio» sind am 22. Februar folgende Nachrichten eingegangen: Prag. 12 Uhr 45 Min. Der Eisgang bo» den oberhalb Prag gelegenen Mol dau-Nebenflüssen Sazava und Beraun hat tbcilwelsc begonnen. Der Wasserstand tn Prag 1L5 Cm. über Null» Witterung lau warm, WasserzuwachS in L,5 Stunden 4st Ein. — Prag, Nach mitt. 5 Ubr. Elügang bet einem Wasserstaue von lL7Cm. über Null, S Grad Wärme, regnerisch. - Lcitincrip, 0 Uhr 24 Min. Nachm. Wasserstand der Elbe früh 8 Ubr 70, Nachm. 5 /? Uhr 100 Ctm. über Null, im langsamen Steigen. ElbciS bei der Letimeriper Brücke etwas hcrabgegangcn, EgeretS von There sienstadt abwärtö im Gange. Temperatur 5 Grad Id, Regen, Eisgang diese Nacht zu gewärtigen. Bel Mcinik E>ö berellö In Bewegung. — Das EiS. welches seither oberhalb Pirna noch seststanb. ist lm Lause deS gestrigen Morgens bei einem Wasserstaue von 60 Centime»« unter Normal hier burchgegangcn. Knapp vor Thorschluss war man am vorigen Sonnabend aus Neustädter Seite mit dem Abvstastrrn heü im November v. I. in Folge ein- getretenen Frostes unvollendet liegen gebliebenen Stückes Elb- uier, bis aus vaS sog. Rammen, fertig geworden, da schon am andern Morgen die im Anschwesten begriffene Elbe die kaum beendete Arbeit überspülte. - Im hiesigen Carolabaiffe wurde vorgestern der In ten Loer Jabren stehende Schsffsmann PIpsch ans Thürmskori untcr- gebracht. Derselbe war in einem PostacrLtcindriiche Durch eine vom Thauwctter gelöste Horzcl sehr schwer verletzt worden. Der rechte Arm war last gänzlich zcrichmcitcrt; außerdem hatte er zwei schwere Verletzungen an Kops und Fuß. — M I ttw ci da. 2l. Februar. In der heutigen Nummer Ihres geschätzten Blattes wirb auö Ratibor geschrieben, daß am 15. b. M. in einem dortigen Gasthofe sich ein in Mittweida studirender Techniker W. erschossen habe und ist dabei die Mei nung ausgesprochen, daß wobl ein amerikanisches Duell die Ur sache zu dem bedauerlichen Ende des luiigen Mannes lei. weil Tagü zuvor von Mittweida aus bct der Polizeibehörde In Ratibor telegraphisch angeiragt wurde, ob W. sich schon erschossen habe. Um den Sachverhalt klar zu stellen, kann ich Ihnen mittbeilcn, baft am 14. Febr. an einen hier studlrenten iungcn Mnnn, wel cher speziell mit W. befreundet, ein schwarz geränderter Briet kam, in welchem W. seinen tranriqen Entschluß mittbelltc und glS Uriache sein Gebrechen, nur ein Auge zu haben, anaab. Zum Schluß sagte er: bei Eintreffen des BrleteS In Mittweida sei er nicht mehr am Leben. Hieraus «ragte her Freund sogleich per Telegraph in Ratibor an, woraus man dort ci» amerikanisches Duell gefolgert hat. — Den glücklichcnMelßnern war cs beschicken, den ersten Regenbogen ln diesem Jahre zu schauen. Derselbe überspannte am Freitag kurz nach Mittag die alte Markgra'enstakt. — Unter den am Sonnabend durch Meißen gereisten und Mit. Verelnsai-schcnk bedachten Fremden befand sich »ich dem „M. T." auch ein Jude aus Böhmen, der durch „Tauf schein" Icgiliiiilrt war. Aut dem Scheine war sogar eer Taui- tag bezeichnet, gleichwohl stand in der betr. Rubrik „Mosaischen Glaubens". - Am Sonnabend irüh schwamm bei Fisch ergasse bei Meißen der Leichnam einer unbcfaimtcii Frauenoperioii an. - Der am Veriolgungöwahii leidende Laiidman», der, wie gestern erwähnt, im Meißner Krankeuhaule untcrgcvracht worden war, starb am Freitag »Abend am Gebirnichlage, — Durch ruchlole Buben ist in der Nacht zum iü. tS der Gutsbesitzer A. Plakmann in S eh da bei Kreischa schwer ge schädigt worden. 80 Stück junger Bäumchen, die er an her von Sehda nach Kreischa führenden Straße batte anvfianzen lassen, sind abgcichnllkc» und 52 Frühbecliciister in de» Gärten des Ge nannten zertrümmert, wahrscheinlich zerirctcn woiben. — Ais dieser rage eine junge Dame in Grimma außer halb der Stadt mit ihren Eltern promciiirte und wegen deö schlechten Weges wenige Schritte hinter renielben ging, wurde sie von drei „armen Reisenden" iniultirt, woraus sie einer der selben mit dein Stocke über tcn Rücken schlug. Nach dieser Heldcnthat nahmen die drei Kerle hohnlachcnb Reißaus. - Am Freitag ging die Strohladung einer EibziUr bei Posta >» Fiammcn aus. — In L trchla a. E. wurde am Donnerstag ei» Händler, der zwei mit einem Geschirr durchgehende Pferde auihallc» wollte, umgerissen und durch den über ihn wcggchenccn Wagen schwer verletzt. - Das Währige Fäbeimädchcii i» Auerbach, welches am Mitlwoch dadurch, daß es der offenen Oicmeucrung zu nahe ge kommen war, bedeutende Brandwunde» erlitt, ist denselben am Freitag erlege». — In M a u i, a bei KrögiS brannten am Freitag Abend mehrere Gebaute nieder. — In der Nacht zum Freitag stürzte ein Theil der Vorder seite des dem Gärtner Brückner im Lchngruiid bct Glauchau gehörigen Hauieö ein. Die Bewohner desselben schlitten in der Hintcrstube und konnten sich durch ichleimigc Flucht retten, - Dienste« d. Daß cö mit re» Aussagen aus Dien st- eld auch manchmal leine Bedeuten hat, davon legt eine am ist. t. M. vor dem hiesigen Amtsgerichte abgebaltene Verhandlung sprechendes Feugniß ab. Dem Gendarm Hoimann. stationirr in PMucn bei Dresden, war der Verdacht ausgesprochen worden, es könne einer der bei ctner Schlägerei am 10. August >879 Be- thciligten der Maurer Rudolph Ach lg gewesen sein. Am 20. August v. I. trai Hotmanu genannten Achlig aui einem Baue in Plauen, iragte ihn, ob er dcn Korklchncidcr Flämig am io, August mit geschlagen habe unb verichritt. obgleich Acblig jede Thcilnahme an der Schlägerei entschieden In Abrede stellte, zu dessen Arrctur. Acblig eilte, um nicht in denArbciiskleidcrn ab- geiübrt zu werde», in die ca. 200 Schritt enticriue Wobnung sei ner Eltern, in deren Hausflur der Gendarm seiner wieder hab- bait wurde und ihn am Arme scsihielt. Achlig entriß sich hier wieder dem Gentarm. eilte In die Kammer, zog sich um und ging dann ruhig mit dem inzwischen hcrhcigceittcn Gcmcintediencr Schettler in das Gcrichtögcwahrsain ab. Wegen der Vergehen der Gttangeneiibttrcttiiig und deS Widerstandes gegen die Staats gewalt hatten sich rin» am ist. t. M. die 45 Jahre alle Ebri- siianc verw. AebUg und deren Tochter Hedwig Achttg, 19 Jahre alt, Beide aus Plane», sowie wegen Körperverletzung der Hand arbeiter August Schubert vor dem hiesigen Schöffengerichte (Vor sitzender Herr Amivrichicr Schräg» zu verantworten. ES hatte nämlich der Gendarm Hostnan» über den Vorgang Im Achlig'- schen Hanse Folgendes angezcigt: AlS er mii Aebiig.inn. tn die Hausflur aekommcn sc!, haben sich die obengenannten beiden Frauen zwischen ihn und die Männer gestellt und gegen ilm io stark gedrängt, daß er sic nur mit großer Mühe hätte bei Seile schieben können; auch die Hedwig »Achlig habe initgetrangk; er habe daher den Achlig loS'asien müssen unv den Gemcindcdicncr Schettler geholt. Auch jetzt seien wieder beide Frauen zwischen ihn und Acvlig getreten und beide Male haben die Franc» ge sagt , sie ließen die Männer nicht arrctircn: Frau Achlig habe ihn auch am Arme angttaßt uns das zweite Mai sich förmlich an seinen Arm gehängt. Hoimann nahm diese »Aussage In der Voruincrsuchnng aui seinen Diensteid, verblieb auch, nachdem er den vorgeschriebenen Zeugencld abgelegt harre, in der Hauptvcr Handlung lest bei seinen Angaben stehen AuS den Auslagen der Oreigcsprvchciien» Angeschuldigten Achlig's und aus den De- positioncii cer vereiteren Zeugen Fleischer Linbncr aus Dresden, und deö schon genannten Schettler aus Planen craab sich aber ein anderes Bild. ES sind nämlich die Ebeicute Achlig In die Hausstur gekommen. Frau Ael'lig hat heilig geweint und den (Yendarm gebeten, er sötte doch gestalten, daß sich ihr Sohn erst limz che. Die Hedwig Acblig ist gar nicht an den Gendarm Hol- rnann hcrangcrreten und bat nur auö einiger Entfernung gleich ian S bcitig weinend gewagt, waS ihr Bruder gemacht habe. Daß die Frauen gedrängt haben, hat keime der Zeugen gesehen, Frau Acblig vabe nur. als Hoimann einen Strick ans her Tasche ge bracht habe. Ihn laut lammcrnb an der Hand angttaßt und ge beten. er solle doch daS nickst tbuii. Hoimann bestritt zuerst, daß Zeuge Lindner von Anfang an dem Vorfälle bcigewohnt habe, erst aus kessen bestimmte» Vorhalt erklärre er, ha habe er ton nicht gesehen. Auf die Frage, ob Frau Achlig in der angegebe nen Wette gebeten habe, erwicderte er. das bat sie vielleicht ge sagt. DaS Schöffengericht schloß sich dcn Ausführungen deö Ver- thcldigcrS der Achlig lim. und son. (Herr Rtttr. Zeidler» an. cr- achictc dcn Siachwc S für erbracht, daß Hoimann sich bei Ausiadruiig der Arrctur nicht in rechtmäßiger Ausübung seines »Amtes bclun- kcn habe, hielt auch nicht für crwieicii, bau die Angeschuldigten gegen Hoimann gedrängt und hierdurch. sowie durch Anläßen der Arme Hoimann'S tcn Geiangcnen bestell und die Arrctur verhindert oder erschwert hätten und sprach die Aebiig'ö stci. Desgleichen criolgte die Freisprechung Schubcrt'ö. ha nickst nach- gcwittcn werden koniiie. daß er sich an der Schlägerei vom io. August 1879 bctbciligt habe. Ursprünglich war die Untcriuck'ung auch gegen Acblig.sm>. und dessen Vater elngttcllci. Letzterer «welchen Hostnan» an lenem Tage gleichfalls arretirt hatte» ist jedoch nach Beendigung der Untersuchungshaft aus daö Kranken lager geworfen worden und lm November i879 gestorben. — Landgericht. I» der Abcnbsitzung der Strafkammer II. wurde der bereits 8 Mal. zuletzt mit 4 Jahren Zuchthaus bestrafte Eigarrcnarbcitcr Theodor Fischer auS Obcrschöna, bczü.tttch denen Treiben wir neuerdings das Publltum warnten, zu 5 Jabren! Zuchthaus, 5 Jahre» EhrenrcchtSvcrlnst und 8 Tage» Hast, sowie Stellung unter Polizeiaufsicht verurihellt. Der zulctz! hier auf hältliche Erzlangstuger war tnsoicr» Svcclalist in der Diebeö- prarlö, alö er ausnahmslos seine Ouarticrwirlhc bcz. die mit ihm zusammenioohncnttn Loglökollegeir bestahl und dabei so oit als möglich die Ouarrlkre wechselte, ES liegen nickst weniger als >2 unter solcher, Verhälrnlssc» flattgttliridcne DicbeSmanöver vor. wovci cö »ich um Oviectk von circa LOO Mark Ilii Gcsaiimstwrrthe s handelte und laa ein Fall vor. wo sich derGttanrnrtwcrtb der ge,-s Ii1pe!ftrt7alivy l.i^gant null oomluitahvl ainMpiolrttst» ttottttulni, Oiir-cionchou » s! ,,,, n.8i!,llnu^^„. Voivii^IiolroottoituiNoiriollt iiii Umno», lloerou ^ S ul Kiutts^ /»zattorttäi^-s-ihjl. Huzl<ilion o>up;2ntc:r Ill-iistttocko ^ » , u. ?vn»>on88tallungen, h'nhi^eLiIiwi«: ^nin 8itthel!cut8>ttiii2M. Hulnalmiv zon l'on- > ul ^1,1 t'it8z>h 2^ ^ (,oa,!>a .Un-nalil VON likitpfarft"» /.nur Varkitut. Tresse». Montag, 23. Februar. stohleiicnKlelkungsstücke.'c.allein aui7tZM,bcziffcllc. BeiGeicgcn. heit seiner Verhastung hatte sich überdies Fischer dem cinschrellcndcn Gendarmen gegenüber als de» Eigarrcirarbeitcr Leopold Franz Hähnel ankgegeben, dessen Rcisepan er imBentze harte. — Slrai- kammcr IV. Die bei der Düngcrcrporianstalk beichäitigt gewe- sciicn Kutscher Scltler und Penner, sowie der Handarbeiter Rothe waren die Veranlassung zu einen tolgeuichwen» Erceß, dessen Unleriuchung, wie wir bereits mitlhci tcn, mit der Vnur- tbkllung der Genannten zu je I Jahr :» Monaten Gttängiriß cndcle. Die Angcliaglcn waren am i. Januar aui dem Tanz- saaie im Gastbo» „Zlim (ZZrascn Thun" in Ncunriescn aiuvcjcnd und hier insultirtcn sie zunächst den Restauraicur Hcrklotz, nach dem dieier das Verlange» Penlher'o »ackr einer größere» Quan tität Schnaps ab lttchnt hatte. Der Skancal artete soweit auö. daß die Tanzkapelle zu stielen arttbörcn mnßle und der zunächst einschreitcntc Siachtwäckstcr Hecrklotz wurde bald von der Rotte aus dem Saale gedrängt, worum er im Hoic zu Bode» geworic» und durch eine» Faustseblag derart im Gericht verlcist ivurdc, daß er tatr nichts » ehr sehe» konnte und dabcr seinen Dienst ein- stcllcn mußte. Der Veriuckr, dem Mlitt'andclte» das Seitengewehr zu enlrelfien. mißlang, dasselbe nahm vielmehr der rcciuirirte OrlSpoiizist Soda»» au sich und als »urimehr über dicicu die wüste Gesellschaft loszog. machte dieser von der Waffe Gebrauch, wobei der inzwischen arrctirte Pcnther nickst unerheblich am Kopte verletzt wurde. Außer vlsber noch uncrmiittlicn ».ähnlichen In dividuen tollen sich sogar Frauenzimmer an dem Angriff um So- dann bclhciligt und mit de» Pantoffeln am de» Beamten losgc» schlage» haben. Ais Ventbec mit vieler Mühe in das Ortsge- sängniß gebracht war. be reiten ihn seine Kollege» und aut dittc Weise erhielt auch der Arreslat Rothe seine Freiheit wieder. Die tragische» Scene» sanken ihren Adicbluß mit derArreturPenthcr'S und Selklcr's. Die Staatsanwaltschaft war von Herr» Justiz- ralb Reiche Eisenstuck, die Verlhcidigung Rothe ö von Herrn »icchtsanwait Fränzcl vertreten. Möchte der vcrhangntßvolle Sluogang des Prozesses sür Planche, die es mit der Autorität der SichernciiSorgaiic nickst so streng zu nehmen belieben, rin bc- herzigcnöwelthcr Wink sein. — Tagesordnung der 1. Kammer. Heute Mittag 12 Ubr. Abänderung der Städteordnung. Event.: Etat deS ginanzdeparlcmentö Etats der Uebcrschüßc. — Tagesordnung der 2. Kammer. Heute Mittag Vsl Uhr. Schlußberatbungen über Erhöhung der Erbschafts steuer. über tcn Geietzentwuri, das Amlsklcid derReckstsanwälle. über Petitionen um mildere Handhabung resp. Plodiftkatwu tcü (Zstietzcö vom 10. September 1870, die Sonn-, Fest- und Buß- tagöieier betr., sowie über die Petition des StabtgemeinderathcS zu Meißen um die Antbebung vcö H LO der rcviditten Städte- ordnung. Anzeigen über unzulässige Beschwerden. WitreruttftS-rveodattitunaan, 22.Fcbruar,Piitt. I Uhr. Barometerstand n. OScar Bösolt iWallstr. 19»: 759 Pkillimcler (sei» gestern I Mm. gestiegen». - In Aussicht: Verändcrich. — Theiinomctrographn.Rcaumur: 9«W. — Differenz v.gcsteru zu beute 5>'/2' nicdr. Temp. LV? W., — höchste Temp. 9 W. Die Schloßthurmtahne zetgleSüd-Wett-Winb. Himmel: dunstig. — EldlrSlre in Dresdrn. 22. Febr.. Mitt.: 60 Lenk, unter o. Keutllelon. P Frau Materna'ö Elisabeth in Tannhäusev erbrachte ihr kaum mindere Beifallsstürme alö ihre Saba. Nach dem 2. Akt wollte daS Hcrvorrmc» kein Ende nehme». Mit aus gezeichnet wurde mit Recht der in Haltung uno Spiel ohne alle Frage Im Nicmarin'sck'cn Sinne fortgeschrittene Tannhäuicr des .vr». Niese, nur die Plötzlichkeit eines Ltor-/a'c> ober eines nur so hinge!löpeitcii ToneS, die kann allemal die Integrität der Ton- phraie unterbrechen und den Tept illusorisch machen, muß noch vermindert werden. Stimmlich war die Leistung phänomenal. Der edle einfache Vortrag des Herrn Bulß iWolsrami neigt hie und da zu übergroßer Dehnung, erwarb aber, wie der Hirtenknabe des Frl. Slgler und der im Sängerkrieg gut prosodircnde Landgraf Hr», Decarli'S, sich großen Beifall. Fra» Matcrna ist eine originale Elisabeth. Ihre Aktualität unv ibr Tcmvcramerrt schaffe» blcr nicht eine blonde, blasse, schwär mende Prinzessin mit etwas hrktischenVeranlagung, sondern man bttommr eine so stattliche gesunde Elisabeth zu seben, von der man allerdings schwerlich glauben mag, daß sie so unklug sein wird, lm L. Akt vor Liebesgrarn zu sterben. Ueberlegen, durchaus nickst poetisch passiv, sondern klar eingreifend, ist schon die Er- posttli n .Dich tbeure Halle". Hier fiel indes; Etwas auf, was man an dieser Stimme ln Wien unb Bayreuth nicht bemerkt hat. ci» sehr starkes Tremollrcn des ToneS. Die vom Publikum don nernd appimidirtc Stelle: „Heinrich-Heinrich! WaS thatet Ihr mir an", cvmpllirte sich In den beiden langen Noten aus einem baibcn Hundert vlbrirender Nötesten, weiche Manier hier nicht eben stört — Ellsabetb ist scr äußerst erregt — »rusikaiisch aber zu tadeln wäre. Die kritische Handbewegung bei „Erschienen matt mir. trüb ihr Sinn" ldie Lieder nämlich der Herren Kam mersänger Wolttam v. Eschinbach, Bttercttf. Reinrnar rc.» war drastisch richtig, wenn schon unclisabrthisch superklug. Im Finale ward daS stumme Fichen, den geialiencn Ritter nicht mit icrnercrr Vorwütten zu kränken, vorzüglich gespielt. Am Kreuz ovarum drehen die Pilger diesem dcn Rücken, was beim Abgang durch die zweite Gasse io leicht vermeidbar wäre) gestaltete sich daö Spiel zu einer gretchenhastcn Verzweiflung, die zwar nickst in dem leidende» Gruirbzug der reine» Dulderin Ellsabetb liegt, freilich aber zu der resoluteren Auffassung der Frau Matcrna paßt. Weiche, hinschiiittzelike pottiedurctstränkte Töne, wie wir sie hier in dieser - es sei wiederholt: nicht- heroischen Partie zu hören gewöhnt sind, liegen der stählerne» Brünnhilde- Matcrna ferner. Aber immerbin war die Auffassung hoch inter essant und ward, wie gesagt, stürmisch applaudict, obwohl die musterhafte Deklairrattoirökuiist der Särracrin im alleren Wagner nickst zur Verwendung kommen kann. Se. Mai. der König und I. Mas. die Königi» wohnten der von Hrrr. Or. Wüllircr ge leiteten Aristührimg bei. b>. U. Briefkasten. H. „Gestatten Sie mir. Ihnen meinen Dank cruSzu- sprechen, für Ihr wahres Wort bezüglich der hoben Gerlckstökosien und Kostcirvorschüsse. ES kommt dem kleinen und armen Ge schäftsmann gerade vor. als wenn die Herren der ersten Kammer die Absicht hätte», de» klemerr Leute» de» Rechtsweg zu ver sperren. um ihre AußciiNände elnzukiagen und somit das. rraü die „große" Aera übrig gelassen, zu pcrlierc»." — Die erste Kammer hat den Antrag wegen Herabinintcruug der Gcricksto- kostcn erst abgclei nt, ais seitens der Regierung die Versicherung gegeben Worten war, daß bereits die nötbigcn Erörterungen cin- gelcitct worden «eien. Der Beschluß ist also nickst etwa so zu pcrstcheir. alö halle mar, die Gcrickstskoste» sür entiprechend,-viel mehr will man erst Thattachcn iammcln. nur dann um so erfolg reicher. voraeberr. zu könnci».
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