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Dresdner Nachrichten : 04.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-04
- Monat1880-03
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- Dresdner Nachrichten : 04.03.1880
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l/vu,u>tsfto» de» i«eö strich solarnbr »tn vom Ltta- irium bei Militär« «rat«: 1X0,000 Mt. al« «ste State -um Neubau d« Larnlsondäckerei «n Altona. 2».ovo Mk. als erst« Note -um Neubau LÄMVS«' »um Neubau eine-(Sarve Intendantur-Gebäude» in «erltn. 405,000 Mk. zur Dienstwohnung des Divt« fionSgeneral v. Bromberg. Die Kommission übertrug die Position des Ertraordt- nariumö v. l.ooo.oooMk. zurtilnswafsung v.Schanz- zeug aut die Anleihe. Xüvpvl (!<»., ^u- uiul Voikaut ullor Stsslsflspivr«, pfanildrivfo, 8 »I» « 8 tl» i» 1t, Aktien oto -Vu-j/.aIitunL rrilor EoupOllri. Vuvllt^Itlioln, 8<-klE-8tru88t! > t Lonlrols clor Vvrivoeung aller >V'-rtIl,»ilpivre. .XIle-i uuok «oxvuübc-l cki-r 8>^eor^LS8o. uut'lrrietsjolwiu VVo^v. Vomivilstsllv für Nsvkvsl. V»vdt-rv1vrr»wm« Hagekkatt für Politik. tiiiterlialtung, Kekchästsverkehr. Sörtenbericht, Freniörnliltc Miteedactrur: Oe »in« . Druck und Eigentbun, der Herausgeber - BcrMttwl'rtl. Redaeicur: >1ür Vas Feuill.: k >i«i>vt» I «k in LrcSdrn. LL«ti»rtvS» I'odl«,,!. ^ » PeterSvurü den ».März. tweltereMel» bung.) Lori» Melikoff er griff den Attentäter selbst. Der 'Attentäter machte einen Fluchtversuch, wo bei sich aber Zunge chm entaeaenwari. io daß er -u Boden stürzte, »voraus seine Berdattung erioigtr Die Untersuchung ist im Wange. Der Großtürst- Thrviitolger. die Grotzlür sie», sowie zablreiche dodc Würdenträger statteten Loris Melikoff soiort Be suche ad. Konstantine»!!, st- März. Der russische Oberst Evmaroff ist in Folge seiner Wunten ge storben. 4» > s'ä^'aul mul cx,mi<>, mbot oiugurioistotc, Itvirlmliu. (iunlonilivu^ .u.8UtUonMu. > nr/üsslivlrer Uvituntorrivlit ftlrvaumu. ll'-rr«-» ' : u. K »ickor /.u Zollo, 'l az-i-d/oi!. Zuvlvillvu vlo^autor Ilvilpto, äo I u. >'aor^ijückir'N! iruin Kc-lbMuEoiiirou. chuinalunu ran ?»„. ^ lSeit-Inntltiil. n«u»II u. ?«n»Ion»,t»IIunu«n. «». 2 !d1rurextr»X!««; 2. «ia»8pturäon. tili»»!-« chuvrvitiii von üvitvkonlvn xumVc-rlcauk. s Poltttsche». Während am -'.März auf dem'Newski-Prospelt zu St.Peters burg 101 Kanonenschüsse die Feier des 25jährigen Regierungs antrittes Kaiser 'Alexander II. einleiteten, hat sich wohl mancher Brust ein Seufzer entwunden, wie wohl dieser etwas bängliche Tag cnden werde. Hatten doch die Nihilisten kurzweg annoneirt, der Kaiser werde ihn nicht erleben. Nun, der Kaiser hat ihn doch erlebt, die loyalste» 'Adressen seines hundertstämmigen Reiches empfangen und nur die 'Nihilisten erlitten eine 'Niederlage, die ihrer (Hesürchtetheit und Minächtigkeit das empfindlichste Ende bereitet hat. Bon einer Verfaffungsproklamation war nicht die Rede; einige Steuererlasse und einige wenige Strasbegnadigungen waren Alles, was der üefgetränkte Kaiser seinem Lande gewährte. Tao wichtigste Geschenk war den st Russen bereits eine Woche zuvor bekannt gegeben worden, der Mas an den dirigirendcn Senat, durch welchen die Einsetzung des Grafen Loris-Melikoff anbefohlen wird. H 9 des Mas lautet: „Dem obersten (ö hef der Obersten'Anordnenden- Ko»,Mission ist anheimzustellen, alle Maßregeln zu ergreifen, welche er für die Wahrung der staatlichen Ordnung und der öffentlichen Ruhe sowohl in Petersburg als auch in andereil Oertlichkeiten des Reiches für notwendig erachtet; seinem Ermessen bleibt eö dabei überlaffen, das Strafmaß für Uebertretung oder Nichterfüllung dieser Borschriften und Maßregeln, sowie auch das Verfahren bei 'Auferlegung dieser Strafen zu bestimmen." Danach könnte ein Preisalloschreiben erlassen werden für Beairtwortung der Frage: „Was darf Loris-Melikoff nicht thun?", ohne daß irgend eine Ant wort daraus eingehen könnte. Bis jetzt hat der heilsanic Schreck die Umstürzler im Zaume gehalten. Aber — verzichtet haben sie auf ihre meuchlerische Politik schwerlich, wie das gestrige Attentat gegen den neuen „oberstenEhef" beweist (s. Tclegr.). DaßzwischenDeutsch land und Rußland trotz der „Nordd. Allg." Alles beim Alten bleibt, bezeugt Kaiser Wilhelms herzliches Glückwunschschreiben all seinen kaiserlichen Neffen, wobei wohl zu beachten ist, daß diesem Schrift stück die Contrasignatnr des deutschen Reichskanzlers Fürsten Bis marck im russischen Rcg.-Anz. ausdrücklich beigedruckt ist. Eher noch sähe eö in Frankreich gewitterig aus, wenn man auf dortige Tagesstimmungen zu vielen Werth legen dürfte. Eben die tadelnswcrthen Hetzartikcl der „Nordd. Allg. Ztg." haben dort Sensation gemacht, denn die Versicherung derselben: „mit Rußland könnte Deutschland wohl eher in Krieg gerathen, Frankreich sei uns ungefährlich" hat die Eitelkeit der Franzosen tief verletzt. Unglück licherweise traf mit dieser gereizten Stiinmung ein Allarmartikel der „Times" zusammen, welche die Abberufung des franzoscnfreund- lichen deutschen Botschafters Fürsten Hohenlohe als eine Demon stration gegen Frankreich hinstellte. Bei Frauen und Franzosen wiegen Gründe leichter als Erregungen — cs war sicher: Bismarck will wieder Krieg machen mit Frankreich, deshalb die neuen Rüstungen Deutschlands. Dazu kam die falsche Figaro-Meldung: Deutschland verlange kategorisch die Auslieferung des 'Nihilisten Hartmann vom französischen Ministerium des Auswärtigen. Als wenn Deutsch land auch noch in Paris Bütteldienste für Rußland leisten müsse! Jetzt denkt man an der Seine wieder etwas ruhiger und läßt sich bedeuten, daß wir Deutschen mit dem Russen Hartmann absolut nichts zu thun haben und daß Fürst Hohenlohe, wenn er franzosen- freundlich gesinnt ist, in Berlin als Substitut des kränkelnden Reichskanzlers noch mehr für unsere guten Beziehungen zu Frank reich thun kann, als in der Stellung eines immerhin abhängigen Botschafters. Einstweilen ist Hohenlohe nach Paris zurückgcreist und verläßt bekanntlich seinen dortigen Posten nur auf 0 Monate. In Oesterreich hat der dem Fürsten Bismarck im deutschen Reichstage gewundene Lorbeerkranz für seine Allianz mit Oesterreich lebhafte Freundschaftsversicherungen zur Folge gehabt. Alle Blätter, mit Ausnahme der czechischen, betonen die Wichtigkeit eines deutsch österreichischen Bündnisses und citiren mit Befriedigung einen Satz der „Kreuz-Zeitung", welcher die Nothwendigteit einer antirussischen Politik Deutschlands betont und sagt: „Die panslavistischen Be strebungen sind, wenn sie siegreich zum Ziele gelangen, gleich bedeutend mit der Auflösung der österreichisch, ungarischen Monarchie. Daß eS der deutschen Politik entspreche, dagegen cin- zutrcten, sei die von ganz Deutschland gebilligte Politik des Reichskanzlers". Man sieht, der Umschwung seit 1866 kann nicht drastischer gedacht werden, als er sich in dieser uns hochwillkommenen Auffassung dcü deutsch-österreichischen 'Verhältnisses hier ausspricht. Leider entspricht unsere Handelsvertragslage gegenüber Oesterreich nicht dieser optimistischen politischen Lage. Die „Nat.-Ztg." meldet definitiv, daß vor Schluß der Boltsvertretungen die Grundlagen für den neuen Handelsvertrag nicht mehr gesunden werden tonnen. Folglich bleiben wir im Provisorium und unsere Industrie schwebt ein Jahr länger — himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt. Am Wenigsten ist aus dem eigenen Hause zu berichten. Die viel erwartete Militärdebatte im deutschen 'Reichstag hat lange nicht gehalten ivas sie versprach. Daß die 'Vorlage schließlich an eine Ulgliedrige Commission zur Prüfung überwiesen wurde, ist an sich nicht schlimm und war ja zu erwarten. Aber daß diese einschnei dendste Forderung der Regierung von der Bilvfläche der ersten Lesung verschwinden konnte, ohne daß der Schleier, welcher unsere aus wärtige Politik verhüllt, auch nur einen Augenblick gelüftet worden wäre, da« ist schlimm. Da« ist's, was uns an der Gesundheit unseres ConstitutionaliS- muS, trotz viel guten Willens am BundeSrathStiiche und auf den Bänken unserer patriotischen Volksvertreter verzweifeln macht Alles dreht sich um eine Frage: Braucht Deutschland mehr Militär um sich wirksam zu schützen, wenn es angegriffen würde? W i r wollen 'Niemanden angreifen, das wissen wir. Aber wer will uns angreifen? Herr v. Kamecke und der greise Feldmarschall Molt« entwickeln aan» gute technische Gründe für die Militärvermehrung, Richter, Stausfenberg, Windthorst und Bebel treten gegen, Bennigsen und die Eonservativen für die Vorlage aust — aber über die feste Basis zu allen Kriegsbesürchtungen, über Instructionen, Beobachtungen und Schriftenwechsel unserer Gesandten vermöchte doch nur Einer Auskunft zu geben, der alle Fäden in den Händen sesthält, der allein dm Schlüssel zu dem großen Geheimnißjchrank besitzt, als welchm die deutschen Steuerzahler sich „die Poiltit des Reiches" just nach Belieben vorstellen mögen. In anderen Staaten kommt eine Regierung, welche Wünsche hat, den Parlamenten ver traulich entgegen, verinuthlich in der nicht irrigen 'Voraussetzung, daß die, welche die Lasten zu tragen baben, über Wohl und Wehe dessm was geschieht oder sich vorbereitet, unterrichtet zu werdm ver dienen. „Bei uns kömmt so Etwas nicht vor" — Herr v. Bennigsen iagt'ü ja dürr und deutlich: Wir haben einen so trefflichen Kanzler, wir sollten froh sein, daß er uns alle Sorgen abnimmt, es fehlt uns an Vertrauen zur 'Negierung. Dasselbe führte bekanntlich Grai Moltke aus. Herr v. Franckenstein, berühmt durch sein geflügeltes Wort „Vom Edelmann bis herab zum Künstler", meinte gar: die Vorlage stehe viel zu hoch, um von den vorübergehend schlechte,! Finanzen des Reiches berührt zu werden. Nur in Bebel« Kopf mali sich die Sache anders. Er sagt: „Der Militarismus Ist eö. der unö concurrenzunfübig macht und die Blamaac von Vvilabclpbla vcrscvuldet bat. Die lungcn Leute werden ccm Erwerdoieben entzogen und Jahre lang fern gehalten, tanm daß sie ibr Metier erlernt haben. Kehren sic dann wieder, dann hat sich inzwischen die Produktionömethodc geändert, sein Handwerk, sein Gewerbe hat Fortschritte gemach, in der Zeit, da er bei», Erercircn bao zum guten Theil vergaß was er vor de», gewußt bat, und Leute, die alte Anlagen batte» In Ihre», Fache Bedeutendes zu leisten, sind vielleicht gar Pfuschei und Stümper geworben, die sich nur mit Mühe sorthelsc». Dem Militarismus schreibt Bebel bas lleberwiegen der weiblichen Bevölkerung zu. Aus Hackel cittrt er eine Stelle, aus der er beweise» will, der Militarismus degcncrire die Nativ». Er sperre die gesündeste«, kräftigsten Leute für Jahre in die Eaiernen ober treibe sie ganz auö dem Lande. Die Scvrvachen besorge» dae „ZeugungSgeschäit" und ttir die Dauer müsse die Nation dabei verkommen. DaS Volk könne auch keine neuen Lasten mebr tragen. Bebel plakdirtc nun für eine Verallgemeinerung bei Dienstpflicht durch starke Herabsetzung bcr Dienstzeit und schlvß: Die Sozialisten werten mit Unrecht alv »„patriotisch verschrieen, wären sic cs. dann würde» sie der neuen Vorlage zujubeln nach dem Prinzip „sc toller, je besser." Gerabe weil sie an den Interessen des Reiches aufrichtige», ehrlichen Anthell nehmen, sind sie gegen die Vorlage." Schließlich darf mit ziemlicher Gewißheit angenommen werden, daß die Vorlage trotz alle dem, trotz allem Schweigen auf der WilhelmSstraße, mit 60 Stimmen Majorität zum Gesetz erhoben werden wird. Neueste Telearamme ver ».DreSvner Nachrichten." Brüssel, 3. März. Gestern Abend nach Schluß der Vor stellung im Thcater-de-la-Monnaie erfolgte in dem Augenblicke, wo ein Hoswagcn mit der Königin um die Ecke der Rue-Ecuyer bog, eine heftige Detonation. Das Gerücht verbreitete sich, auf den Wagen der Königin sei geschossen worden; die sofort angestellte Untersuchung ergab indeß, daß cs sich um die Explosion einer von einem Individuum geworfenen Petarde handelte. Petersburg, 3. März. Heute Nachmittag gegen 2 Uhr wurde auf Loris Melikoff, den vom Kaiser neu ernannten General bevollmächtigten, bei de», Eingang in dessen Wohnung auf dem großen Morskoi von einem jungen Manne aus nächster Nähe ein Schuß abgefeucrt. Loris Melikoff ist unverletzt, der Thäter indeß verhaftet. — Ein weiteres Telegramm ,neidet: Der bis jetzt noch Unbekannte ist etwa dreißig Jahre alt und schoß mit dem Revolver in unmittelbarster 'Nähe auf Loris 'Melikoff ab. als dieser vor seinem Hause aus dem Wagen stieg. Loris Melikoff ist unverletzt, indeß seine Uniform durchschossen. Loris Melikoff selbst ergriff den Verbrecher. Petersburg,:^ März. Der „Reglenmgöbotc" theilt die Glückwunschadresscn des Reick,SratbeS und des Senates mit sowie die Antworten des Kaisers daraus. Die Antwort aus die Neicbö- ratbsabresse bankt si'ir den Ausdruck der treuen Geiül'le für die Mithilfe deö Reichcrawcö unter den jetzigen und frübcren Ministern bei große» legislatorischen Arbeiten, gedenkt bcr bereits verstorbenen Thcilnebmer am Resormwerk mit besonderer Thell- nabine teö Großiürstc» Eonllantin an der Baucrnreiorin und spricht die Hoffnung aus aus bcö Ncick'öratbcö Hille bei noch bevorstehenden Arbeite». Gott werde Rußland aus deu jetzigen schweren Tagen herauöiübren. DcS Zaren Antwort aus die Scuatöatrcsie drückt die Ueberzeugung aus, der Senat werde auch künftig, wie bisher, zu Rußlands Wohl wirken, seine Tätig keit aus die Bekräftigung der legalen -Ordnung richten. Der Kaiser hofft, er werde auch künftig Gelegenheit haben, dem Senat für die lovale Eriüllung seiner Psllck'tcn zu danken. Daö Kabinct- schrcibcn dcü deutschen Kaisers an den Zaren wird von der russische» Presse swnpatblsch begrüßt; der „Goloö" findet dasselbe i», gegenwärtigen 'Augenblicke besonders geeignet, die russische Gesellschaft zn beruhigen. Locale« and SüchftiOe«. — Sc. Mal. der König hat de» StaatSgcrichtöhof aus die Periode vo» letzt bis zum Schluß deö nächsten ordent lichen Landtags folgendermaßen ernannt: den Präsidenten teö OberlandeügericvtS von Weber zum Vorsitzende» und die Senats- präsidemen Klemm, Noßkv, Or. Winzer. Eincrt. sowie die Räthe bcö OberlandeSgertchtö Klemm und Edelmann zu Mitgliedern. - S. M. der König bat kür die Hlntcrlassciien der in Him melfahrt-Fundgrube bei Hretberg Verunglückten 500 M. gespen« bet. ES ist nun «cstgrstellt, daß durch die traurige Katastrophe 10 grauen und 28 Kinder ihren Ernährer verloren l aben. — Der Pr scffor vr. mock. Schmidt in Leipzig hat den Charakter und Rang eine» Ged. Metlclnal-Rcitheo in der ll. Kl. bcr Holrangordiiung erhalten. - Der Eibprinz von Schvnburg -Walbenburg, der zukansttge Fürst, Grat und Herr zu Schönvurg, Glauchau und Waldenburg. Secomelieutenant lm kgl. preutz. Garbe-Husaren- Negiment, hat sich mit Ver Prinzeß Lucie von Sayn-Wittgensiein- Brrlrbnrg am W. Februar in München verlobt. - Landtag. Gestern hatte unser -Herr Mtutffcr des In „er,, eine» frohen Tag. Die 2. Kammer bewilligte ihm nämlich die so heiß eriel-ute AmtShauptma»»schalt Dtesten rechtS der Elbe. Freilick, ei» Opfer verlangte die latente See. Bestand das Opfer auch nicht aus einer Hekatombe, io mußte» dock, die 25 Foblen. die jährlich nach dein vereinte» Wunsche dcS Hrn. Landslaltmeisterö Gras Münster mit des La»- beskulturratbs zur Hebung der Lcbcuöiähigkeit dev Staates in Kalkreuth gezogen werte» sollten, daran glaube». Die Errtck. lung einer FohlciiauszuchtUurion zu Kalkreuth wurlc mir 40 gegen St. abgelchnt und die Regierung um Wietel Verpachtung bcz. Veräußerung des gemuuitcn Kamiuerguleö er sucht. WaS die Tl-ciluug der Dresdner Amtöhouplmauusck'a't betrifft, io war bieieldc bekanntlich von der 2. Kr. mit Majorit-il ibgelebnt, von der I. Kr. aber cinslimmig genehmtgt worbe». Oie Deputation der 2. Kr., au welche die Sache zur autcrwcitc» Bcrathuug zurückgekommeu, war auch dicömal getheiiter Meinung: die eoiißrvaliveii Mitglieder dcrselbrn empfehle» Gcuchmiguug zfflei. Abg. v. OehlschiäacO. die übrige» Abiehuuna «Res. Aba Kirbachs. 'Abg. p. Ocblsck'lägcl verwies daraui, daß ein io tück-- tiger Verwaltuugsmann wie der Oberbürgermeister von Lrestcu. Or. Stübei. alö Referent der erste» Kammer die 'Nothwcutlakcil derTdciluug dargctban. Abg.KIrbach crwiederte, so hock, wie er auch Or. Skübel aiv VerwaltungSma»» achte, könne ec ihn dock' In dieser Beziehung nicht als Autorität betrachten, den» zwischen der Verwaltung einer großen Stadt und eines amtö- hauptinannschattlichen Bezirks sei doch ein großer Unser schied. Abg. Philipp trug eine Eingabe der legalen Vertreter von irca 5,0 rechtSelbischen Ge»icinden vor. weiche ihre Befriedigung mit der jetzige» Verwaltung und Ihre Abneigung gegen eine rveilung erklären. Die Petition sei nicht „gemacht", er selbst habe gar keine Beziehungen zu derselben. Avg. Gradl (gegen Theilung) schilderte die Verhältnisse bei der Potschapplcr Dele gation. Der sehr eürige Delegiere suche lörmlich Arbeit; er erinnere nur au die Makregein gegen Wasserverumeinigung, wobei daö Verständnis, desselben ein Loch bekommen habe. Die große Arbeitskraft teö Herr» RcaierungSratdeö trage an der Vo- lumtncsität der schriftliche» Arbeiten ler OeiegationSchuld Abg. Berndt war verwundert, daß die rechtöclbische Petition jetzt er» komme, da die Frage der Theilung dock, schon io lange schwebe. Die detenten seien, wie man Ihm aetagt, nur durch folgende Gründe veranlaßt vorzugehen: sie wollten keinen Personenwechsel unt fürchteten durch die Theilung für ihren Bezirk irriger Weite eine Degradation. Er treue sich der kundgegebencn Zufriedenheit, aber wc» er wünsche, daß dieselbe andauern möge, müsse er die Lheiluna befürworten. Vicepräs. Streit befürwortete die Tbcl lung. StaatSminllter v. Nostltz-Wallwltz erklärte, daß die Petition der rechtsclbisckien Gemeintevorstände kür Ihn und noch mehr tür Amtöhauptmann Berudt eine große Genugthuung sein müsse gegenüber de» früher gegen die amtöhauptmannschgstllche Ver waltung in der.nammer (von Philipp) erhobenen Vorwürfen. Oie Petition beweise daö große Vertrauen, dessen sich der Dresdner Rmtöhauptmann erfreue Stack, persönlichen Rücksichten könne man aber nicht die VerwaltungSorganiiatioiien regeln. Eö sei rrig, wenn die Petenten mclnlcn, dcr Bezirk r. b. Elbe werde degradirt. Eö könne ja sogar sei», daß derselbe die Bezeichnung .Dresden I." erhalte, denn reckKS sei ja immer der Ehrenplatz. Nachdem der Minister nochmals die Nothwendigkeit der Theilung dargelcgt, schloß er. er könne zwar 'Niemand seine Ueberzeugung nehmen, ebenso wie er sich die seine nicht nehmen laste: aber wenn man, wie er, 12'/ü Jahre dem Departe ment dcS Innern vorgcstanden, die ganze neue Organi sation mit durcbgcmacht und die Verhältnisse Im Lande kennen müsse, dann sei es deprimircnd, wenn auf daö Urtheil jedes Andere» mehr Gewicht gelegt werde, wie 'aus daö seine. Abg. Philipp meinte, früher hätten allerdings Uebelstänte bei der Dresdner Amtöhaumptmannschait destaiiden. Abg. IN. Heine war gegen Theilung, nicht weil er die Sache besser verstehe als bcr Minister, sondern weil cSPfiicht terVolkövcrtrctung sel.IedcVcr- inchrung derAusgcibm möglichst zubermeiten. Nachdem »ock'Abgg. Grabt und Kilbach gegen Theilung beschlossen, wurde dieselbe ebenso wie dcr Wegfall bcr Delegation Potschappel mit 4ll gegen -i4 St. beschlossen. Dafür stimmte» außer den Konservativen eine Anzahl Fortschrittler. Bezüglich teö Antrags teö Abg. Lehman» u. Gen. aus Verwendung dahin, daß die tm Interims Theater stattaeiuudencn klassischen Vorste11ungen auch >,» neuen Hostheatcr wieder einaciührt werden, hatten sick, ttc Reic reute» Abgg.Gcibkc uud vr.Mcischner an daö Ministerium teö K. HauscS gewendet und in Erfahrung gebracht, daß die Wiederau- »ahme der >874 getroffenen Einrichtung der Ausführung elastische, Vorstellungen zu ermäßigten Preisen im kgl. Hostheatcr bereits vor Einbringung reo Lchmann'sche» Antrags uwlge Allerhöchster Entschließung l» Aussicht genommen und über den Zeitpunkt, von welck'cm an diese Einrichtung wieder in Wirksamkeit trete» tolle, und überklesonstiaenAedinaunaenVernehmung mitderGcncraltircctivn bcö Hosthcaters elngcitltct worden sei. Damit erledigte sich der 'Antrag Lehmann. Dlcicc drückte seinen Dank für die gefaßte Entschließung auö. Die Petition Mothcd' und Gen. in Mülsen St. NIcias enthielt Vorschläge gegen den Nothstand «Ab stellung des Factorenwescns, Mülscntbalbabn). Mit Rücklicht aut die gelaßte» Beschlüsse ließ man selbe aut sich beruhen. Abg. Liebknecht stellte tür nächsten Landtag Anträge bczüglich dcb Faclorcnweienö in Aussicht. Die Tchueeschipper-Petitio» aus Glauchau hatte dasselbe Schicksal, sie blieb au« sich beruhen. Eine Petition wegen Erläuterung dcr Bcstimmungc» des Gesetz entwurfs über den Gewerhebctricb tm tlmherzichcn wurde an die Regierung zur Kcnntnißncihme abgegeben. Bei der aber, maligen Abstimmung über die für den Bavckommissar zu Elster beantragte Gchallöerhöhung standen die Stimme», so daß heute noch einmal abgestimmt werden muß. — Die l. Kammer er ledigte die aut der Tagcö-Ordnung bcfiutlichc» Gegenstände (siehe gestrige Nummer) last durchweg nach den Beschlüsse» der 2. Kr., mit nachstehende» Ausnahme» jedoch. Be- treffS der von der Regierung veranstalteten Erörierungc» über daö Bedürfnis, ciucö W aldschutzgcsctzeö erklärte sick, c ic Kr. au! Antrag dcö Avg. Seiler nur zur Zeit iür beiriedigt Die Petition deö StattgemeintcrathS zu Meißen aui Aufhebung deö k :10 der revtd.Städteortnuna, welcher bei communaler EIn komiiicnstcuer eine ungerechtfertigte Begünstigung zu Gnnstc» Fcstdeioldeter enthält, ließ man aut sich beruhe», ebenso die Pc titioncn auö den» Plauenschcn Grunde um mildere Handhabung bcö Gesetze« über die Sonn-, Fest- und Bußtagötcier. -Beim deutschen Reick-Stag sind folgende Petitionen auö dem Königreiche Sachsen Angegangen: der Jnnung- Acltestenverein der Dresdner Innungen zu Dresden wünscht die Einführung von obligatorischen Fachimmngc», ovligatorifchc j PrütuiigSpsllcht tstr Meister und Gesellen .'c„ Wilhelm Reumann in Dresden begehrt ee» Ellas, eines Reick ögesetzeö. betreffend die Einführung dcr obligatorischen Fleischbeschau, Eurt Kcterstein in Reudnitz bei Leipzig reSaletchen. Ehrlich i» Dresden bittet, dahin -u wlrkrn. daß 1) die «rbrblML b«S sogenannten BerrchmmgL-
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