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Dresdner Nachrichten : 16.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-16
- Monat1880-03
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- Dresdner Nachrichten : 16.03.1880
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nun« IdetZur Erbff- ma eine« Knabensemi var» tn Zilli«be:m und zur Srnrnnunu von Viicbvt ienorli« worden, ia^i». i». Marz. ,.. der 2. Beratbung de» UittrrrtchtSgrletzea wurden »nikrl t—Oangenornmeu. Pellria» beantragt die WirverbersteUuug de» Ar tikel» 7 als ein von "er Minorität brr Kommission gestelltes 'Amendement. Frencinet erklärt, er wolle die Aufforderung Dnlau- re» nach der Tranöclltion Tageblatt für Uokttii, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenliericht, Fremdenlistc. »VIttredacteur! vr. «»ilh »Ser«5 Für das FeuiU.: »«et»»»» Druck und Eh >entbum der Herausgeber: iu Dresden. Verantwortl. Redacteur: ILntZu Irrt» S «»tilvnlt in Dresden. koch keine neu» zenrllt. welk , Ihren Augm zur TranSactton ag- dört und da der Artikel verworien. nur bt« An wendung der Gesetze übrtg blelbt. Dte Regierung müsse in der Stellung bleiben, wohl» sie das Votum deö Senats ge bracht. Artikel 7 wurde mit 140 gegen ins Stim men verworfen, das ganze Gesetz aber mit >87 gegen Km Stimmen angenom men. AttUiiv werden von mir aut vvrvolllrommuvt« Art Llmokvrtigt, dass mellt nur das Linsvt/vn giturUoll seltmerr ius, noudern diese von mir gefertigte» t'ieeeu iu jeder Verivll- uog die nattirlllkon /Ldno orset/on. -Lallirvielle Anorkvnnungn- ^ scllrvillvn livtrvu rar Ourellsiellt au». Anlss LueL, xruvt. LuIrnkNntitler, tteitdaiinstr,»»« 32,1. kt. liiuävr-lHai^vrvkviL-^rLtzLLiu von j tldtelrntter-Sitr»»«»«» Hn. >:r. vmpiiedlt eiu rviellllaltigos Kager eleganter Varderobe tür linullen und Llüdoliv» bis /uni Alter - von 16 äadrvn. Uestellungeu »aell Lluass nerdou in.eigenen Ateliers l»e»,l>t erledigt. z «r.7«. S87llavra7188v. Im Reichstage liegt augenblicklich der Schwerpunkt nicht in den Plenarsitzungen, sondern in den Berathungen und Beschlüssen der Eommisston. Von der größten Tragweite sind die Beschlüsse über da» künftige Militärgesetz. Indem die Commission abiehntr, die Präsenzstärke des Reichsheeres auf k Proc. der steigenden Bevölke- rungSziffcrn festzusetzen, indem sie vielmehr die feste Ziffer von 427,274 Mann in das Gesetz ausnahm, schob sie der ununter brochenen Vermehrung des Friedensheeres wenigstens einen schwachen Riegel vor. Die Bevölkerung Deutschland» leistet bekanntlich in Bezug auf ihre Vermehrung ein klebriges; sie steht darin nur den Juden und Irländern nach. Stets die Volkszählungen als Unter lagen für die Berechnung der Größe unseres FricdensheereS nehmen, hieße das Heer im Frieden immer vergrößern wollen. 427,274 Mann, d. i. 1 Proc. der 1875er Bevölkerung Deutschlands, genügen, die Grenzen de» Vaterlandes im Frieden zu sichern. Der Vorschlag, das Militärgesetz nur auf 2 Jahre zu bewilligen, fand nur die Stimmen de- Centrums und der Fortschrittspartei ; 5 Jahre wurden auch abgelehnt; die Dauer des Gesetzes auf 7 Jahre, das neueSeptennat, vereinigte die überwiegende Mehrheit der Commission auf sich. Wesentliche Verbesserungen der Vorlage erzielt« sie in tz 3, bezüglich der Feststellung der Zahl der zu den Uebungen der Reserve 1. Klaffe Einzuberufenden, ihrer Auswahl, der Eintheilung ihrer Uebungszeit u. s. w. Die Einzelheiten lese man in der „Tagesgesch." nach. — Da» Sozialistengesetz wird in der Commission wenig Veränderungen erfahren. Vielleicht setzt man die Dauer seiner Verlängerung von 5 auf 3'/, Jahre herab. Höchst wahrscheinlich trifft man auch Vorkehrung gegen die Wiederholung de» Skandal», daß die wegm de» kleinen Belagerungszustandes au« Berlin ausgewiesenen Abgr- ordneten, wenn sie auf den Stuf des Kaisers sich zur Theilnahme an dm Sitzungen deS Reichstages einfinden, wegen BanndrucheS von dem Staatüanwalte verfolgt werden. — Die Budgetcommission hat theilS durch namhafte Abstriche, theilS durch andere Gruppirungen der Ziffern eS erreicht, daß der Reichshaushalt für 1880 keine Erhöhung der Matrikularbeiträge trgiebt. DaS ist von großer Wichtigkeit für die Budgets der Einzelstaaten. .Wenn ferner der ReühStag die Erhöhung der Zollaversen Bremens und Hamburgs von 3 auf 5 Mart für den Kopf der dasigen Bevölkerung bewilligt, so bessert sich ebenfalls da» Reichsbudget. Unter Aversum versteht man bekanntlich dm Beitrag, welchen die außerhalb de» ZollvereinS- gebiete« liegenden Hansestädte in die RetchSkaflm dafür abliefern, daß sie die Colonialwaarm zollfrei beziehen und keine Schutzzölle zu zahlm haben. Nachdem die Zollvereinvbeoöikerung Tabak, Kaffee, Wein, Thee, Petroleum u. s. w. nur zu erhöhten Preisen laufen kann, ist es ganz in der Ordnung, daß die reichen Hamburger und Bremer Hansm, welche diese Artikel unversteuert beziehen, ihren Beitrag zu den Neichokaflen erhöhen. Im Uebrigen wird der Reichstag vor dem Osterfeste das Budget vollständig erledigen. Mit Recht hat er neulich eine Summe von l»05,000 'Mark gestrichen, welche vr. Stephan für Ausdehnung der Berliner Rohrpost nach Charlottenburg forderte. Man sollte meinm, vor Charlottenburg hätten Hamburg, Köln, Dresden, Leipzig. Frankfurt und Breslau eher Anspruch auf Errichtung einer Rohr post. vr. Stephan empfindet mit steigender Ungeduld die starken Abstriche an seinen Forderungen; höchst indignirt aber ist er über dm Tadel, den Eugen Richter gegen die Verwendung von Postillonen als Aufputz bei einem Ballfeste des Generalpostmeisters erhob. (Näheres „TageSgesch.). Die Verwendung von Subalternen in Galauniform bei Privatfesten des Ressortchefs ist schlechterdings ungehörig. Man denke sich einen Senatspräsjdentm, der bei einem Souper die Amtsdiener und Beifrohnen servirm läßt, einen Bahn- hofSdirector, der seine Weichensteller bei einem Ballfeste auf der Treppe in Parade ausstellt, einen Schulrath, der bei einer Kindtaufe seine Lehrer zu einem Quartett commandirt und man wird das Unangemessene erkennen, das darin liegt, daß Excellenz Stephan seine Postillone bei einem Balle „revidirt", wie er es nannte. Er wird sich wohl in Zukunft etwas Anderes ausdenken müssen, um seine Festivitäten anders als durch Postillone und Peitschen reizend zu gestalten. — Mit Recht rügte ferner Abg. Sonne mann da« 'Verfahren der Reichsregierung, Neichsanleihen ausschließlich durch die Neichsbank zu begeben, statt eine Concurrenz auszuschreiben. Da» Reich hat dadurch, daß c» sich lediglich der Reichsbank bedimte, das Geld um 2 Procent zu theuer bekommen. Die Reichsbank verfährt bekanntlich nicht so coulant wie die sächsische Bank, wmn sie Staatsanleihen übernimmt, sondern ignorirt happig das Interesse de« Reichs. Da aber die Jtzigs in der Reichsbank allmächtig sind, werdm die berechtigten Klagen Sonnemann's über Benachteiligung des Reichs durch tue Bank bei künftigm Anleihen Nichts helfen. In Oesterreich verschlingt die Verhaftung des Feldmarschall- lrutnant ProchaSka alles andere Interesse. Man stellt die Sache so dar, als sei die Verhaftung wegm betrügerischen Verkaufs einer ge fälschten ConcessionSurkunde zur Errichtung einer Spielbank in San Marino erfolgt. Möglich, daß dieser Betrug mitspielt. Wahr scheinlich jedoch hat der verschuldete Feldmarschall außerdem auch Landesverrat verübt. Vermöge seine« Ranges verkehrte er in den höchsten militärischen Kreisen Wim« und er scheint diese Stellung vemrtzt zu haben, um an Italien Pläne von Befestigungen und andere militärische Geheimniffe zu verraten. In Italien bereitet die .Lrridmta" ernstlich einen Putsch gegen Oesterreich vor, nicht in Südtcol oder in Görz, wo Oesterreich genügend Truppen hat und durch Anlegung von Forts und Thalscheeren soeben geschützt «n all« Freischärler im ersten Anlauf mit blutigen Köpfen sondern an irgend einem Punkte des weitgestreckten stien», «o der GcbtrgSkrieg, wie der Kampf mit den Bocchesen fsstmziit -»zeigt ha», für Oesterreich mit sehr großen Schwierigkeiten WitterungSauSsichtm: Trocken, Nachtfrost, zeitweise Aufheiterung. verbunden ist. Die italienische Negierung soll sich zwar alle Mühe geben, den Jrredentisten den Kopf zurecht zu setzen, um ihre Pläne zu hintertreiben, aber es ist fraglich, ob sie die Kraft hat, die Exaltation auf die Dauer niederzuhaltm. Auch das offizielleJtalien bereitet sich in aller Stille auf einen Krieg vor. ES baut in Piacenza eine großartigeCitadclle, armirt inPaviadieFortisikationen neu, gestaltet Verona zu einer Festung gegen Oesterreich um, reorganisirt sein Trainwesen, schickt fortwährend Dutzende von Offizieren in die österreichischen Alpen zum Spionirm und hat neuerdings die auf dem Gardasee verkehrenden Dampfer so umge- wanvelt, daß sie leicht als Kanonenboote zu verwenden sind. Im vor. Jahre schickte der italienische Kriegsminister erst 27, dann noch 45 Generalstabsosfiziere aus, um sich in der Alpenluft Tirols zu stärken. Unter diesen that sich ein Generalmajor hervor, der sich in mancherlei Verkleidungen Herumtrieb und niemals von der k. kgl. Gendarmerie erwischt wurde. Sehr bedenklich ist eS, daß der italienische Ministerpräsident Cairoli auf die Anklage des früheren Ministers Visconti Venosta, daß die Negierung die Jtalia Jrridenta begünstige, sich in tiefstes Schweigen hüllte. Neueste Telegramme »er „DreSvuer Nachrichten." London, 15. März. Ein Telegramm des „Morning Chro- nicle" auS Jellalabad in Afghanistan meldet von heute: Charikar ist wieder vom Feinde besetzt und geplündert. Unsere bisherigen Alliirten wenden sich jetzt gegen uns. Feindliche Stämme versam meln sich in großer Anzahl. Ein neuer Feldzug erscheint unver meidlich. (Wenn dieses Telegramm kein Wablscvwlnbel der Whiggs ist. wird dte üdle Wendung der Dinge tn Alten dte Wadlcn sedr »u Ungunsten der Regierung beelnftullen. D. R.) Berlin, l 5. März. Der Reichstag erledigte ble erste Lesung deö Handelsvertrages mit Hawaii. Im Debattenlaule lragte Abg. Laöker an, wcöhalb der Handelsvertrag mit Oesterreich dem Reichstage nicht vorgelegt werde? Der BunteSkoinmiffar v. PdllippSborn erklärte» er könne sich augen blicklich, da die Frage Ihm unerwartet komme» über den österrei chischen Vertrag nick t verbreiten. Er bestreitet dte Zulässigkeit einer Analogie zwischen dem Hawaiivertrage und dem Vertrage mit Oesterreich. Letzterer sei das Produkt des politischen Verhält^ »isscS mit Oesterreich, er solle die engen politischen Beziehungen auch aus da» materielle Gebiet übertragen, er enthalte Nichts, was einer unmittelbaren Genehmigung veS Reichstags bedürfe. Die Prärogative dev Reichstags zu beschränken, sei nicht lm Ent- terntcsten beabsichtigt. Die Absicht veö Reichskanzler» sei, keine Veränderung der bandelSpv»Itt,chen Beziehungen zu Oesterreich berbeizutüdrcn. sondern deren Stabilität zu sichern, v. PblitppS- born bat, für beute von weiterer Diskussion abzusehev. Eo folgte die Beratbuiig der Zölle und Verbrauchssteuern. Abg. Richter, von Laster unterstützt, bringt den Antrag ei», den österreichischen Handelsvertrag dem Reichstage zur perias,ungömäßigen Gcncb- nilgung vorzulegen, da der Vertrag eine MeistbegunstigungS- klausel enrbalte und der Genehmigung des Reicvsiagö bebürie. Trotz der günstigen Beziehungen zu Oesterreich sei die Zeit zum 'Abschluß eines Handelsvertrags mit Oesterreich nickst geeignet wegen rer deutschen Schutzzollpolitik. Abg. Richter kritinrte scharf den Zolltarif wegen des Fiack'özoUS und dev Getreidezollö und der Transitlager. Iw weiteren Dcbattenlauie kündigt Abg. Windthorst einen 'Antrag aut Aushebung des FlacközoUS an. Die Einnadmen aus de» Zölle», der Tabaks-, Salz-, Brannt wein., Brau- und Zuckerstcucr und der Zollaperscu werbe» ge nehmigt. Zlii» Einiighmekapitel >8 wird der Antrag Richter angenommen, die anv dem Ueberschnß des lausenden Etatsiahreö in Ansatz gebrachten 5,087,502 SN. soweit zu erhüben, als erfor derlich. um die Verminderung dcr Malrikuiarbeiträge gegen daS 'Vorjahr von acht Millionen herbelzuiübrcn. Berlin. 15. März. Die „Germania" vcröSentllckst eine Ueberietzung deö bereits slgnaiislrten Schreibens des Papstes an den abgelebten und flüchtigen Erzbischoi Paulus von Köln. Dcr Papst spricht darin die Ueberzeuguug aus: ei» dauerndes Ein vernehmen zwischen kirchlicher und staatlicher Gcwalk könne be stehen. wen» nur vo» beiden Leiten ein geneigter Wille. Frieden ausreckst zu erhalten und wo »tthig berzustellen, nicht sehle. Dcr Papst sei von diesem Geiste und Wille» beseelt, er hege denselben so entschieden, daß er kein Bedenken trage zu erklären, baß er um dieses Elnverncbmcn zu beschleunigen dulden werde, daß der preußischen Regierung die Namen lener katholische» Priester vor deren kanoniicher Institution angezcigt werden, welche die Blschöie in den Diözesen zu Tocilnehiiiern Ihrer Sorgen ln Ausübung der Seelsorge wählen. Paris, 15. März. An Stelle des verstorbenen Cassaanac (Vater) ist der Bruder Paul Cassagnac'ö ai» Deputlrter tn GorS gewählt worden. In Rambauiuet und Starbonne sind zwei republikanische Depuitrte gcwähl worben. Bern, 15. März. Bei der Versteigerung der Nationalbahn in Winterthur mackste die elbgenössische Bank das höchste An gebot: iür die Osticktloii ll.iöo.OW. ,ür die Westsektlon 460.000 und für die ganze Linie :i,610,000 FrcS Da der ScbätzungS- reis von 5 Millionen nicht erreicht ist» ersolgte kein Zuschlag, aö Bundeögerlcht wird entscheiden. 8 Locale» and Sächsische». — Se. Mai. der König nahm gestern Vormittag von '/ I t lllw an dic Meldungen von Offizieren, sowie von ' ,12 Uhr an die Rapports der höheren Hof-Charge» rc. entgegen. Mittags 12 Uhr empstiig Se. Mal. den Consistoriairath Superintendent 1)r. Otto auö Glauchau in Audienz. — Se. Mai. der König und S. K. H. Prinz Georg wohnten gestern Nachmittag von ' -2 Uhr an der Sitzung des Gesamlntmlnisterlumö in rrr ersten Etage des kgl. Schlosses bei. — In der RcisedISposition Sr. Mai. deö Königs nach Berit» behuts Beglückwünschung Sr. Mal. tcö deutschen Kallers Ist insofern eine Aendcrung tingetreten. alö sich Höcbst- derselbe nickst nächsten Freitag, sondern erst Sonntag den 21. d., Abendö, bortbin begeben wird. Se. K. H. Prinz F r I e d r I ch A u a u st beehrte gestern In Beglestung beS Herrn Hauptmann v.Oist daS kgl. Gymnasium, in der »Neustadt mi» feinem eiucke und wohnte einem Tbcile der öffentlichen Prüfungen bei. Der Prinz «olgte mit sichtlichem Interesse der Prüfung der Unteriecunva t»> Lateinischen beim Oberlehrer 1)r. Opitz, sowie der Prüfung in Mathematik beim ^ Pcot vr. Hoffman». — Am Geburtstage Sr. Mal. de» deutscden KaIscrS, nächsten Montag ben 22. März, veranstaltet dte Direktion bei» Vtetoria-SaionS von Nachmittags 4 Uhr an eine Extra-Vorstrl- i lung tür Unteroffiziere unb Mannschaften hiesiger Garnison zu bedeutend ermäßigte» Preisen. — Am 13. v. empfing Se. Mal. Kaiser Wilhelm ben zum Generalmajor avancirten Kommanbeur der 12. isächsischen) Ar- tillrrtcbrlgade, von Sä ubert, in bcionterer Audienz. - Major von Essenbor! bat bav Ritterkreuz I. Klaffe de» großh. sachskn-weimarische» weiße» Falken-Ordenö. Hauptmann von Metzsch taö Ritterkreuz I. Klasse unb Premierlieutenant Weigel daS Ritterkreuz 2. Klasse des Herzog!, iachsrn-ernettlnischen Hauöoldenö, der pens. Steueranssehcr Heinrich Prteier In Stoll- witz da» allgemeine Ehrenzeichen und der Klempnermeister Boi) zu Dresden das Verdienstkreuz erhalten. — Der Reichökommissar kür die australischen Weltausstell ungen, Geh. Raib Reuicaur, hat über Ageatenwesen und die Verpackungsirage in einem Berichte werthvolle Rarh- schlage nlebergclcgt. Das sür Philadelphia angewandte System, eine» Generalagenten mit der Vertretung aller Aussteller zu be- trauen, bat sich nicht bewährt. Für Sldney wurde den Indu striellen die Wahl ihrer Vertreter überlasten. Der Geiammtertola Ist ein recht betrlebigcnter. Rculeaur hat dahin gewirkt, baß wesentlich nur a» Importeure verkauft wurde, da sich die direkte 'Anknüpfung bald alö unzweckmäßig erwies. Unser Kaufmann«- stand, meint R., sollte sich mit aller Energie aui diesen sich er schließenden Zheil des Weltmarkts wcr en. ohne selbst Kosten und Opfer zu scheuen. Vor Allem muß dic begonnene Rückkehr za soliden Grundsätzen zu voller Wahrheit gebracht werke». Scbund- unb Schandwaarcn dürien nicht hinübergesübrt werden. Immer und Immer wieder kommen unprobrmäßige Litterungen vor; sie führen sofort zum Bruch mit dem Importeur. Vielfach ist über Aufmarkung und Verpackung zu klagen. DaS Packpapier soll sest und sauber sein, Marke und Firma ausgcdrückt, nicht aber schab- lonlrt enthalten. Nickt aber soll man saubere und werthvolle Objekte in ein paar alte Zeitungen wickeln u. dergl. Der Ver gleich mit der englischen und. französischen Verpackung «ft durch gängig zu unierem Nackthell. In Hinsicht aut Proben ist etu sehr freigebige» Vertahren zu empfehlen, dir letzt zu findende Klein« ltchkrlt Ist durchaus zu widerrathrn. — DaS Osterprogramm deö Vttzthum'schen Gymna siums enthält einen Aussatz deö Oberlehrer Or. Bubdensieg. der sich wesentlich von den sonstigen GelegenbeitSstDritten der Schulprogramme unterscheidet und einen bauernden Werth besitzt, vr. Buddemieg veröffentlicht nämlich einen bisher noch unbe kannten Aufsatz deö berühmten englischen Re>ormatorö vr. WIclls über „Christus und seinen Widersacher, den Antichrist". Diese interessante Urkunde ist aus ben Bibliotheken Prag» und Wien» an'ö Licht gezogen worden. Den von Rector Zlct gegebenen Schulnachrichlrn ist u.A. zu entnehmen, baß ber l. RellglonSlehrer vr. Weise die Erlaubnis! zur Annahme der Stellung ctneö Pre digers an brr evangelischen Höllische erhielt. Für französischen Unterricht sorgen ln neuerer Zeit treffllcheLrhrkraite: vr. Scheff- lcr, Prlvatdocent am Polvtechntkum in den oberste« Kloffrn, und Oberlehrer Stern. Da» Gymnasium wird von 240 Schülern besucht, darunter von »I jungen Graten. Freiherren unb sonstigen Adeligen. Dic bürgerlichen Schüler fangen an zu überwiegeo. A» jungen Pttnzen besuchen daö Gymnasium dcr Erbprinz Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein, Prinz Max von Llcknowsky, Prinz Hrrmann von Sckönburg-Waldenburg unb die Prinzen Alexander und Gregor Ghika. — Zn den Architektenkreffen Sachsens giebt man sich keinen sanguiniicken Erwartungen hin. daß die neultche Eingabe gegen die verfehlte Ausstattung der Albrecktöburg irgend eine Wirkung erzielen werde. Die Architekten haben eben nur ihr künstlerisches Gewissen gegen die Kritik der Zeitgenossen unb der Nachwelt salvircn wollen tn Bezug aut den wachsstgurenkablnet- artigen Außputz, die vcrieblte unMorische Schaffung von gemal tem Holze, die Vermahlung der Wölbungen unb andere Fehler. — Seit einigen Wochen treiben hier zwei Industrie- Ritter, von welchen der eine erst kürzlich auö dem Zuchtdauie entlasten worden, idr Unwesen, tnbei» dieselben alle nur denk baren 'Artikel bei Geschäftsleuten aus Kredit nehmen, um dieselben Mort bei dem rrsten besten Pfandleiher zu versetzen. Der Eine spielt ben Herrn und der Andere den Werktübrer ; das an eine Bezahlung der Waaren nicht zu denken ist. braucht wobl kaum erwähnt zu werden. Die blerbel erzielten Gelder werten alSdan» schleunigst mtt liederlichen Frauenzimmern und aut Tanzböben verpraßt, während die Familien, ca beide verbeirctthet. tm größten Elend leben und hungern müssen. Also aufgepaßt: Ihr Geschäfts leute — und Behörden. - Der uns älteren Dresdnern schon auS den 40er Jahren her bekannte Geheime Registrator Tag. welchen wir damals im grünen Rocke unb lm Verein mit seiner strodhutbedeckteu Gat tin au« der Schltttschuhbahn im Großen Garte» ot» bewundecten unb der ein großes Vergnügen darin «and, junge Anfänger und Anfängerinnen in der kräftigenden Kunst des Schlittschuhlauf« zu unterrichten, Ist am 13. ds. auf seinem Ruhesitze in Vvigtß- berg bet Oelönitz l. V. in hohem Alter verschieben, r^ein bekann ter guter Appetit bat ihn bis kurz vor seinem Lebensende nicht verlassen. Bekanntlich stammt von dem Tag'sckcn ohrpaare der AuStpruck: „Die Ganö ist ein närrischer Vogel - Eine ist tür eine Mahlzeit zu wenig und Zweie sind zu viel." Der Verstor bene war übrigens ein pflichttreuer und tüchtiger Beamter, der selbst beim Besuche des Ministers tn Hemdsärmeln ruhig tort- ardelieie und bei seine» hoben Vorgesetzten durch setnrn unge schminkten Frclmuth beliebt war. - Ende Januar war hier, wie die „Dr. Ser.-Ztg." mtttbeilt, ein HauSmäbcken plötzlich ohne Kündigung entlassen worben, weshalb sie Klage aus Bezahlung des Lobnev nebst Kost unb LogiS bis Ende Februar erbob. Der Dienstherr bezog sich iebock darauf, daß er dem Hausmädchen schon Ende No vember dergestalt gekündigt, daß diese ben Dienst am letzten De» cember v. I. verlassen möge, gab aber aus Vorhalt zu. daß da» DIenstverhältniß stillschweigend bis zu der plötzlichen Entlastung «ortgekauert habe. Nacktem demselben vom Amtsrichter bedeutet worben, daß durch diese stillschweigende Fortdauer des Dienst verhältnisses die im November erfolgte Kündigung alv erledigt zu betrachten sei, zahlte er unter Tragung dcr Kosten vergleichs weise annähernd die geforderte Entschädigung. — Bezüglich des Attentates aus den Gcmeindevorstand Welte In Cunnerödors sind zwei Einwohner von dort verhaftet worden. ES scheint ein Racheakt vorznliegen. Daö Befinden deö Verwundeten ist zufriedenstellend, obwohl die Kugel noch In der Nase sitzt. — Der LandcSauSick'uß des Königreichs Böhmen bat der kgl. iäcvs. Wafferbaudirektion sür die Uebersenduna eine» Registers über E l bwa s s c rft ä n t e an den sächsischen Pegel« stationen tür 1870 den Dank deö Königreichs Böhmen auögc- sprachen. Diese »Artigkeit erhielte noch einen höheren Werth, wenn der vereheliche Landeögi'öschuß dafür iorgte, taß kieCtrom- behörden Böhmens die säcksischen mtt Depescken über Strom- Verhältnisse, Eisgang u.vcrgl. sorgsältiger unv rascher als zeltber unterstützten.
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