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Dresdner Nachrichten : 21.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-21
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.03.1880
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«WM'LMÜL'',? , «Elt » «UM». »UN,,« ssooä flüi »t,«u<r»«be«In»»i«»»l»k «»> Lis«rt»>» mich» IL «>> «e«»ktl.» ntch» »,rd!«dll«. in «eriin. vci»»l», «>«», Hamdura. grautlurt,.M.. Müll- «len.—t«ubt » »«. tu Jrantturt «.«. — «„rcoi'sd. „-»»»»»«»«- »««<". -II»'»», i.»»ilk,«»M«r ck t-v. in Pari«. Tagevkatt für U-kittK, Unterhaltuiig,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlifte. C« sei daraus umsomehr ausmerksam zu machen, al« die von solchen Unter», Wb ' " ----- - M , S, er»te wer»«, Mart««»»», » «» «»»,. » Mir «-nnl»,,bt»»«Mi,,ttU»r. S» Rrullad, nur an «»chtttt,»,: »r »l,Iur,»II« «r. LI», A»ch». Lllkr. — L»r «»ui» einer e»«s»»W«« »tn« «»rantt, NI, d»e n»4». »u,wtlrtt,e I»»E«»«u»Nck,e v»n mi» untekannlen ginne» un» Ptrlonen tnsrriren wir uu,»e»cn *rLn,»«r,»»«.»«»»»», iurch »ttel«»rl,n «der P»ftrin»,»Um,. recht vtr»r» rviie« >a Pi»«. I,. Irrste tür die Monis»». Mn«»», »der «ach einem iteliia,« die Petit, Ai»cI»t-HIetrr»»i»iiue. VE tagen au-geheude Beunheilung der Ergebnisse der schwebenden Unlerhand- Wien, uv. Marz. Ciu vssentliche» Communique der „Pol. Torr." lungen mindesten» verfrüht erscheine, erklärt, daß die.st!'gierulig»kreise der gesler» durch rin hiesige« Blatt er- Prag, so. März. Bei der heutigen Ergäuzungswahl sür den solglrn Beröfseutlichuug von Schrislstiickr» bezüglich der ichwebeuderr Uuter» Landtag au« der Gruppe der nicht fiedeicommissarisLen Großgrundbesitzer Handlungen wegen der Eisenbahncouveniion mit Lerbieu vollstäudig serrr wurden die Kandidaleu der Liberalen gewählt. Der konservative Adel flehen Die LerLssentlichung enthalte mehrsache Unrichtigkeiten und Snt- euthielt sich der Wahl. flellungeu ; namentlich stimme der Inhalt de« abgedruckten Tonvention». S a l o »i ch i, so. März. Da» Liisegeld sllr den Obersten Synge an entwurs« in einigen der wichtigsten Artikel, beispielsweise bezüglich der den Briganteuches Niko ist «bgescndet. Die Freilassung Shnge» wird ^ariibeNimmunarn.mit den tbailächlich vorliegendenAnträgen nicht überein. j stündlich erwartet. Sir. 81. S5.JOrg.188«. ltiinIr-r-iiitriI«-roln-»-)Iir^!l/.iu voll n<»88, VViliäruikvrstruuso 43 omptiotiit oiu l oiottliilltirzeii Uager «I<-8»nt»-i' tür tidiubvn ullä SÜldedvu bis sum Altor vou lil dadrou. UestvUuuxvll nuLÜ Lluuüs rvoräou tu vizeueu ^tsliors « prompt erledigt. l Witterungsaussichten: Meist ziemlich heiter, trocken. TresvciuLvtttttl^^ doltttsche». Dem Fleiß« der in die Osterferien gegangenen NeichStagSboten stellt die Presse bessere Censuren aus, als jetzt mancher Gymnasiast nach Haus« brmgt. Der größte Thcil des Arbeitspensum« ist erledigt. Der ReichShaushalt hat alle 3 Lesungen passirt; von den sonstigen »sichtigsten Vorlagen ist das Militärgesetz und das Sozialistengesetz in den Commissionen vollständig durchberathen worden. Bei dem Militärgesetz hat leider die zweijährige Dienstzeit leine Berücksichtigung gefunden. Alan konnte sie recht gut als Bedingung für die Bewilligung der neuen Heereslasten durchsetzen, sobald man nur wollte. Auch in konservativen Kreisen bricht sich die Erkenntniß Bahn, daß das dritte Dienstjahr auf die Arbciter- geschicklichkeit des deutschen Handwerkers einen üblen Einfluß ausübt. Die technische Fertigkeit, die Geschicklichkeit der Hände geht bet der Mehrzahl der Arbeiter bei dreijähriger Dienstzeit verloren. Sie müssen, nachdem sie drei Jahre lang die Uniform getragen, bei der Rückkehr in di» Werkstatt meist wieder von vorn anfangen. Bei einer amtlichen Eisen-Cnquö-te sagten vor einigen Monaten die Vertreter der Krupp'schen Firma aus, wie der Dreijährige oft mit einer unberechtigt hohen Meinung von sich in seinen früheren Beruf zurückkehre und erst nach Jahren wieder zur Ordnung und Arbeitslust zu bringen sei. Im dritten Jahre lernt eben der Soldat militärisch nicht viel Neues mehr. Bei der Kasernirung ganzer Regimenter, wie sie jetzt die Militärverwaltung durchführt (Albertstadt-, geht auch die militärisch« Durchbildung der Mannschaften leichter und schneller als früher vor sich. Man übertreibt nicht mit der Behauptung, daß die Zurücksendung der waffenpflichtigen jungen Handwerker nach zweijähriger Dienstzeit zu ihrem Berufe dem deutschen Gewerbefleiß einen Ausschwung verleihen würde, der ihm in vielen Fächern die verloren gegangene Ebenbürtigkeit mit dem Auslande wieder verleihen würde. Aber alle diese Erwägungen stoßen zur Zeit noch auf einen unüberwindbaren höheren Widerstand. — Das Sozialisten gesetz ist wenig verändert worden. Man hat seine Geltungsdauer ermäßigt und die aus Berlin ausgewiesenen Abgeordneten vor Bestrafung geschützt, wenn sie auf den Ruf ihres Kaisers nach Berlin zum Reichstage zurückkehren. Der Antrag, Sammlungen für die nochleidenden Familien ausgewiesener Sozialisten straflos zu erklären, fand keine Mehrheit, doch wurde eine darauf gerichtete Petition dem Reichskanzler zur Berücksichtigung empfohlen. — Das Brausteuergesetz hat der Reichstag so gut wie abgelehnt. Die Anträge auf Abänderung der Gewerbeordnung wurden einem Ausschüsse überwiesen, der zwar zusammentreten und einige Sitzungen halten wird, die aber — mögen sich die Handwerker von Illusionen frechalten! — noch nicht sobald zur Wiederbelebung der Innungen führen. Hartnäckiges Festhalten und fortwährendes Drängen ist somit Pflicht deS vaterländischen Handwerkes, sonst schiebt man ihre Forderungen auf die lange Bank. Bisher noch gar nicht in Angriff genommen hat der Reichstag das Gesetz über Verlängerung der Wahlperioden und nur zweijährigen Zusammentritt des Reichstages, ferner das Viehseuchen- und das Wuchergesetz, im Bundesrathe liegt noch das Stempelgesctz. Auffällig ist, daß die famose Südsee gründung noch nicht an den Reichstag gelangt ist. Die Abneigung dagegen, das Geld der deutschen Steuerzahler in die Korallenriffe des Stillen Ozeans zu schütten, erstreckt sich bis weit in die Reihen der Abgeordneten, die, wenn sie nach Berlin gehen, sich zuvor ein Gummigenick zum Ja-Nicken anschaffen. Nack Beendigung des CulturkampfeS würde das Projekt einer süddeutschen Fraktion im Reichstage Aussicht aus Realisirung gewinnen. Der Culturkampf hielt das Centrum zusammen. Fällt dieses Band weg, so dürften sofort die politischen Gegensätze zwischen preußischen und barerischen Ultramontanen in den Vordergrund treten. Für die föderative und freiheitliche Entwickelung des Reiches kann eine solch« Schwächung des Centrums nur förderlich sein. Der rumänische Ministerpräsident Bratiano hält sich augenblick lich in Berlin auf und hatte eine längere Unterredung nnt Fürst Bismarck. Zuvor wurde er in Wien vom Kaiser und dem österreichischen Kanzler, v. Haymerle, sehr ausgezeichnet. Rumänien vollzieht eine auch in Petersburg wahrgenommene Schwenkung von Rußland ab, um sich dem deutsch-österreichischen Bündnisse anzu nähern. Daß Rumänien, nach der Mißhandlung, die eS von Rußland trotz aller großen Dienste und der Errettung de« russischen Heeres vor Plewna erduldet, sich nicht in der Nähe des nordischen Bundesgenossen wohlfühlcn kann, ist begreiflich: daß cs einen Stützpunkt in der Freundschaft Deutschlands und Oesterreichs sucht, ist davon die Consequenz und wir freuen uns derselben. Einiger maßen zweifelhaft hingegen ist es, ob England wirklich, wie es heißt, wenn das jetzige Ministerium siegreich aus den Wahlen hervorgeht, als Dritter sich dem deutsch-österreichischen Bündniß anschließt. Kämen die WhiggS unter Gladstone ans Ruder, so würde sich ein merkwürdiger Umschlag in der europäischen Politik einstellen. Soeben hat Gladstone im Parlamente die heftigsten persönlichen Beleidigungen sich gegen den Kaiser von Oesterreich erlaubt ; er hielt eine tolle Lobrede auf Rußland, welches ein Freund der slavischen Freiheit sei, während Oesterreich überall die Freiheit tödte. Man darf allmälig an der Zurechnungsfähigkeit Gladstone's zweifeln, der das barbarische SchreckenSregiment der russischen Despotie nicht sehen will. Siegten die WhiggS, so würde Gladstone Premierminister. Me soll er al» Minister auf freundlichem Fuße mit dem Vertreter Oesterreich» verkehren, dessen Monarchen er als Abgeordneter soeben schwer insultirte? - - Der Zar macht keinHehl daraus, daß er die Nichtauslieferung Hartmann's als persönliche Beleidigung auffaht. Er will nicht eher di« regelmäßigen Verbindungen mit Frankreich aufnchmen, „bis es aufgehört hat, ein unverletzliches Asyl für die Königsmörder der Welt zu sein." Dann wird der Zar aber auch die Verbindung mit England. später mit Amerika abbrechen, denn diese Staaten werden ihm Hartmann noch viel weniger als Frankreich autliefern, obwohl dieser jetzt die unglaubliche Frechheit begangen Hot, sich der Haupt urheberschaft an dem Moskauer Attentat zu rühmen. Der Zar hätte den Meuchelmörder Hartmann von Frankreich recht gut auö- geliefert bekommen, wenn sein Gesandter Fürst Orloff sich nicht so ungeschickt und saumselig gezeigt hätte. Fürst Orloff ist der Nach komme jenes gemeinen Strelitzer Orloff, der von Peter dem Großen zum Tode verurtheilt, dann aber wegen der Frechheit begnadigt worden war, mit der er dem Tod am Galgen entgegenging ; ein Graf Orloff war unter den Mördern des Zaren Paul lil., wurde wegen dieser Blutthat von der Kaiserin Katharina gefürstet, und als lendenstrammer schöner Mann dann erklärter Liebling der lüsternen nordischen SemiramiS, bis diese seiner überdrüssig wurde und ihn verbannte. Dem jetzt vielgenannten Fürst Orloff hat die französische Negierung bei Zeiten gesagt, daß sie Hartmann auf so fadenscheinige Verdachtsgründe weder auslicfern, noch so lange in Haft behalten könnte. Statt nun entweder Hartmann gar nicht erst verhaften zu lasten und sich einer sicheren Niederlage auszusetzen oder sich mit der Herbeischaffung des Beweismaterials zu beeilen, hat Orloff Letzteres verschleppt. Nunmehr läßt sich der Zar nur durch einen Geschäfts träger in Paris vertreten und es ist eine doch recht bemerlliche Erkäl tung der Beziehungen von Rußland zu Frankreich eingetreten. Schon jetzt erkennt man, daß in Frankreich die Ausweisung der Jesuiten nicht so rasch geht, als die Radikalen verlangen. Von 416 Congregationen von Männern sind 384 ohne Genehmigung ; wird die Regierung alle diese Mönchorden auflösen und ausweisen? Gegen die Congregationen der Frauen will sie überhaupt nicht ein- schreiten, da sie diese nicht für gefährlich hält. Außer den Aus ländern sollen selbstverständlich alle Ordensbrüder in Frankreich bleiben, um das Nest warm zu halten für bessere Zeiten. Die Macht des ClericalismuS ist in Frankreich noch zu bedeutend, um sie mit einem Federstrich zu beseitigen. Giebt eS doch einige Schritte von Paris noch Orte, wie Asniore, Rueil re., wo kein Geschäftsmann es wagt, sich mit einem republikanischen Blatte blicken zu lassen, wo nur die klerikalen und bonapartistischen Organe öffentlich verkauft werden; ja sogar die als freisinnig und ungläubig angeschlagenen Pariser Arbeiter lassen ihre Kinder mit äußerst wenigen Ausnahmen von der Mutter zur Beichte führen! Freycinet wird also zwar nicht den Weg der Gewalt betreten, auf den ihn die Radikalen drängen möchten, sondem mehr darnach trachten, „Klugheit mit Festigkeit zu verbinden." Renette Telearamme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 26. März. Der „Rclchö-Anzeiger" bemerkt, daß die Germania und die übrigen Blätter, welche daS Breve des Papstes vom 24. d. M. abgedruckt haben, in der lateinischen Stelle desselben: „kassuros ut bornssieo gudoimio antv (.'anoili- oam institutionom uomtna oxlnboantnr saesrdotum iilcirum, fluos oitiinarii d oeessium ad gorenclam animarum curom tu partom suao 8oll<>oitu'liin3 „ereant" - vom dem amtlich bekannt gewordenen Tcrte insofern abweichend, als es im Amtötexte voc-ant statt oic-ant beiße; in der offiziösen, dem deutschen Bot schafter zu Wien zngegangenen Uebcrsebung laute die betreffende Stelle: dious tvlerorous «zuo los nuins äs prötros gus Iss dvsguca ll88oeivront pvur partagor avoo oux los «sllieitudsiidanüla eliai-xtz dv8 muss suiviit uotitus au Louvsineinsiit iwussisu avant leur iustitutio» oanoniguo. Paris, 20. März. Die Kammer nabm daö Generalstabs- gcsetz an und beschloß mit 2l>6 gegen UZ8 Stimmen, anläßlich ter Zuschrikt Gournanit'S die von Gotclle angeregtc Interpellation einen Monat zu vertagen. Locale« and Sächsisches. — In dem Befinden Sr. Maj. des Königs ist erfreulicher Weise insofern eine wesentliche Besserung ringetreten, als sich das Fieber, welches bisher die ernsteste Besorgniß aufkommen ließ, gänzlich verloren hat. Auch hat Se. Majestät in der Stacht vom Freitag zu grstcrn etwas geschlafen, obgleich der Appetit bis jetzt noch gänzlich fehlt. - Se. kgl. H. Prinz Georg ist gestern Nachmittag 2 Uhr 20 Ntin. naeb Berlin gereist. — Obenleuerkontrolcur Traugott Sylbe In Chemniß hat baS Rltlcnreuz 2. Klasse vom AlbrecvtSordcn erhalten. — Am Freitag hat sich Se. Excellenz der Herr StaatS- minister v. Nvslltz-Wallwitz in Urlaub nachSobland begeben. — Die F estbIners der hiesigen Offiziercorpö zur Feier deS Geburtstages Sr. Mai. dcö Kaisers fanden gestern statt. Das OisizieröcorpS des Garderelterregiments hielt sein Festmahl. an welchem auch Se. Excellenz der HerrKrlcgöminIstrr General der Kavalcrle v. Fabricc Tbeil nahm, im Kasino seiner Kaserne ab; die Herren Oinzicre des KricgsmInisteriumS, deS General kommandos. der Intendantur und die nicht rcgstnentlrten Offiziere tlnirtc» im Hoicl „Stadt Berlin"; Se. Excellenz der Herr Stadtkommandant Generallicntcnant v. Funde, nabm bas Fcst- tiner mit tcm Ossiziercorps des I. Feltarttllcrieregiments Nr. 12 im Oifizlcrkasino dieser Kaserne ein. Die O'fizicre aller übriaen Ncaimcntcr dinirten unter Beisein der Divistono., bez. Brigadc- gencräle ln de» entsprechenden OsstiierkaiineS. Bei allen diesen DlncrS spielten die betreffenden Musikcorpö die Tafelmusik. In sämmtlichcn festlich beflaggten Kasernen landen auS Anlaß des kaiserlichen Geburtstages besondere Beköstigungen der Maim- schastcn statt. I» dem kleinen B erb renn Häuschen im Hole des Landdauseö iand vorgestern und gestern ein große« Autodaiv statt. Nicht weniger als >0 Millionen Mark a» in den Jahre» 1870 und 1877 durch baare Zahlung eingelöste k. sächs. StaatSpapIere nebst Kouponü wi rden den Flammen überliefert, vorgestern wurden >:t und gestern 11 Kisten ä 3 Centncr. Im Ganzen also 72 Centncr verbrannt. Die Verbrennung dieser Papiennassen erfolgt unter Leitung der Mitglieder dev LandtagSauöschusseS zur Verwaltung der Staatsschulden Herren Stavtraih Di-. Miiiclwlß, Kammcrderr v. Zehmen und Bürgermeister Haberkorn von Zittau. Die Vernichtung Ist eine vollständige; höchstens dringt hin und wieder einmal ein Stückchen verkohltes Papier durch ras tvstter. Herr Pastor Broske. welcher neulich im hiesigen R- formvrreln über „Judentvum und christliche Kirche" sprach. ist nicht aus unserm benachbarten Kreischa, sondem auö Kreischa be« Weißender» — Umveit Halle <and gestern iistolge falscher Weichen stellung cl» Zusa in m e n st o ß d S von Magdeburg kommenden Zuges mit dem nach Halberstadl abgehcnren Zuge statt. Eln Lokomotiviührcr, sowie mehrere Passagiere wurden getödtet und Viele verwundet. Eine Anzahl von Wagen wurde zerstört. — Die neue Putt kam er'sche Orthographie tritt In ke» preußischen Sduffe», unbeirrt durch alle sonstigen Vor gänge und Widersprüche, gm l. April ins Leben. Der Reichstag ist ausdrücklich ln die Bcrathung der dagegen gerichteten Stepha- nischen Interpellation nicht eingetrcten. — Der konservative Verein im Königreich Sachsen hielt am 18. d. Mts. unter Vorsitz dcö Herrn Baron v. Burgk aus dem Belvedere seine 5. Generalversammlung ab, wobei dem baS Vorstandsamt IrelwlUIg nlederlegenten Herrn Justlzratb Strödel als Zeichen der Dankbarkeit »ür seine Verdienste um den Verein eln künstlerisch aiiSgeiiihrlcr'Diplom überreicht wurde. Die Tagesordnung war rrtn geschäftlicher Natur. Am Abend dessel ben Tages iand die Generalversammlung dcö konservativen Ver eins in Dresden statt, ln welcher Herr Hauvtmann a.D. Käuffer zum Vorsitzenden gewählt wurde. Stellvertretender Vorsitzender ist Herr Regle, ungsasseflor llr. Wcientlg. — Die vorige Ottern an der diesigen Gewerbeschule erdffnete kandwirthschastlkche Abtheilung hielt am Freitag ihre erste öffentliche Prüfung ab. In diesem ersten Jahre sind wirklid) glänzende Resultate mit den Schülern erreicht worden, und zwar mit Schülern, die theilweise mit sehr geringer Vorbil dung zur Schule kamen. Zweierlei l at dieses Institut unstreitig vor allen ähnllchr» voraus: erstens, daß durch die Verbindung mit der rühmllchst bekannten Gewerbeschule de» Schülern die zahlreichen gediegenen Lehrmittel und die tüchtigen Lebrkrätte derselben zu Gute kommen, und zweitens, daß, eben auch wieder kur» die Verbindung mit genannter Anstalt. eS möglich ist, jedem Sd'üler ln den Gemclnlächern. als Rechnen, Deutsch, Geometrie rc.. bas ihm Passendste zu bieten und also nicht mehr ober minder vorbereitete Schüler über einen Kamm geschoren werden müssen. Außerdem stehen auch die lungen Leute in den Spezialfächern unter der Leitung deS durch seine Schriften rühmttchst bekannten Herrn G. Patzig. Zu bedauern war nur, daß so wenig Land- wirtve von der öffentlichen Einladung Gebrauch gemacht batten und so der Ruf der Anstalt erst durch das Wissen der jetzt tn den praltlschcn Beruf hinaus gehenden Sd'üler verbreitet werden muß. Bekanntlich entbindet der einjährige Besuch deS Instituts von brr dreijährigen FortblldungSschulpflicht — Im Justizministerium ist , gestern die Verkeilung der Besoldungen aus die neuen Richterstrllen endgiltig iestgeslellt worben. Die Bewilligten werten also die erhofften „Zulagr- vcrorlniunaen" nun voraussichtlich in den nächsten Wochen zu erwarten haben. — Die von ven hiesigen BezirkSverelnen gebildete Delegkrten- Commiision kür die Reform deSstäbtlschenAbgaben« weicns hat nach zahlreichen und eingehenden Beratbunaen ihre materiellen Arbeiten nunmehr bis zur Ausstellung eine« akten mäßigen Generalrcferatkö beendet. Ihre mit großer Mehrheit gefaßten Beschlüsse empfehlen, daß die Mietvzkns- und Grund- werthsteuer aufgehoben unv derjenige Betrag der Gemelnde- betünnlsse. welcher Durch indirekte und sonstige Einnahmen nicht gedeckt werden könne, durch eine Einkommensteuer ausgebracht werde. Dieser Beschluß sinket gewiß unter der Einwohnerschaft allaemeincn Beifall. Hoffen wir. daß sich auch die städtischen Be. Hörden einer Umformung des städtischen AbgabenwescnS gegen über nldtt ablehnend verhalten. — Falsche M arkstücke sind Im Umlcius. Gestern erhielt eine Marktfrau ein solches Falsisiccit. Dasselbe greift sich settig an und scheint aus Zink angescrtigt zu sein. Das Gepräge ent behrt der gewöhnlichen Schärfe. — Bet unserer Polizei beflndrt sich seit mehreren Wochen bcrcilö eln unbekannter Ni en sck' in Hast, der mehrere Monate unangemeldet sich hier ouigehalten hat. sich lür einen ln der Sck'wclz geborenen Polen ausgledt, von Unterstützungen wohlhabender Landsleute gelebt haben will und die Aufmerksam keit der hiesigen Behörde dadurch aus sich gelenkt hat, daß er in austäUigec Welse jungen Leuten seines Geschlechts nachgestellt und sich an solche herangedrängt batte. Ueber seine Person sd'webt noch ein gewisses Dunkel. indem er Angaben über seine persönlichen Verhältnisse gemacht hat, die durch die angestellten Erörterungen und nach auswärts erlassenen Rcgulsitionen keine Bestätigung gesunden haben. — In kerBautznerstraße wurde vorgestern die Wavrnebmung gemacht, baß durch ras Krsselteuer eines dortigen Fleischers eine Kommunwand burcdseuert worden war. Das Keffelseuer wurde deshalb sofort auSgelösci't und darauf die Reconstruction der gefährlichen Anlage In 'Angriff genommen. — Herr Ingenieur R. Hartwig bestreitet in einer Zuschrift an uns baS Zutreffende der neulich der „VolkSztg." entnommenen Angaben über die ungünstige Wirkung rer Centralheizun gen in den Berliner Schulen. „Die immer wieterkehrende Be« hauptung. Centraihkizungsanlaarn vermöchten nicht genügend Wärme zu erzeugen, ist durchaus unrichtta und nur aus verfehlte Anlagen zurückzulühren, denn iete gewünschte Temperatur. biS 60' E. und darüber, kann einem Raume gegeben werben, nur muß die Anlage sachgemäß auSgeiührt sein, und zwar bezieht sich kiese Bemerkung aus alle Eenttalhclzungvsvstcme und nicht nur aus die Heißwcisserlielzuna. - In der vorgestern abgehaltenen, nur schwach besuchten diesjährigen Generalversammlung der „Flora" wurden Gar tendirektor Krause als Vorstand, Hofgärtner PoscbarSky al« Kassirer und Rcchnungöiührer und Garteninspektor PoscharSky als Bibliothekar wletcrgewählt. An Stelle des Justtzrath Vr. Stein und des langjährigen Sekretärs Direktor Evrlg, welche beide eine Wtckerwabl bestimmt abgelebtst hcstten. wurden Stadt verordneter LIeblg als stellvertretender Vorstand und Gewerbe- schulvlrektor Clautz alö Sekretär neugewäblt. TagS zuvor batte die Prüfung der Gartenbauichüler. z. Z. 10«. stattgesundcn und ein recht erfreuliches Resultat ergeben. - Von Ehe m n i tz aus ginge» letzthin größere Sendungen von Maschinen und Maschiiieisthellc» nach Japan. ES waren Maschinen zur Herstellung von Geschützen, Einrichtungen von Geschützgleßcrcle» re., welche die sächsische Maschinenfabrik (vorm. Hartmann) für die japanische Regierung liefert. — Um allgemeinen Wünschen zu entsprechen, veranstaltet Herr Hessel am I. Oitettelencige 2 Ertrakahrten auf brr Be lin-Drestiicr Bah». Abiabrt von Dresden früh 7 Uhr IOM.. Aistunlt in »Berlin II Uhr. dagegen vonBerlln frühttUbr^OM.. Ankunst in Dresden u> Ui-r l.'> M.; auch wird Sonnabend den 27. Man ein Ertrazug von 2ersehen nach Wien abgelassen. — Einer hod belagteu kontrakten Frau, welche vorgestern Abend >n der Wilödrnffer Vorstadt umhertrrte und Ihre Wohnung, deren Lage sic vergessen hatte, nickst sinken konnte, mußte deSi'chb Unterkommen im Allst sür Obdachlose vermittelt werten. Geller» wurde dieselbe nun in der Rosenstraßr aus findig gemacht und die Verirrte dadll, zurück gebracht»
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