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Dresdner Nachrichten : 13.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-13
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.03.1880
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»u. l>. man. fti «n Bulgarien «utzitzhnma be ugen de« ver» rage«, deir. die ndad«. ringe« TagrSkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdrnlistk. j iioiip«! L 8odIo«-8trLSs« 14, ^^«gvvüdor äer st^oror^as««. Mttredacteur: vr. G»»II Nb«r«5 Mir da« FeuiU.: «^»«IneiiU LS» Druck und Eiaentbuin der H-wousgeder: UiuL>«vde». Vcrantwottl Rcdacteur: n Dresden «1e». de» iLMärz Dal «vgeordnetenhaziv beschloß mit «roher Ma jorität in die Spettai tebattc vesGcietzenrwurto detrefs« des Arloergbabn- baue« einzngeben. Im Lauie der Debatte bezeich- nete der Hanrrlsmtntster den vabnbau al« eine Notbwcnbtgtrst detzvtaa- te«. um dur» den Au »bau deSEIseubavnnetzes unab bänglg von anderen Staa- zu sein und zum Schutze der veimischen Produktion in die Konkurrenz mit der Massenproduktion Ameri kas und Rußlands ein- treten zu können. , > Xu- unä Vsrknuk »Uvr 81»»<»p»pi«r«, Kf»nckdpi«s», XÄl»» «tv Xusrakluog allsr Loupous. Vuoatxoltlion« 8 Lontroiv äsr v«id!oo«ung »Hör >Vvrtdl»pimv. Xlivu uuatl s uuk krieüiviisin llomivilelaitv slir Rsnvt»»«1 q ÜV88, ^ Liuitvr-kLrilvrvkvn-jUaxLLM von z tzmptiod» «in rvioklialtigos l.LMr eleganter varrieroi» kltr Luadon unä iEitäelw» dis /um ^It«r S van >6 .ladrvn ltc-eGIIim^ou nacn ülasss rv-rrien in «igonc-u Xteliers prompt erlväixt. ö Rr. 73. WltterungtzauSsichte«: Vielfach heiter, trocken, Nachtfrost, stellenweise etwa» windig G»Mtsche». Bon den Gegenständen, die der soeben verabschiedete sächsische Landtag selbstständig behandelte, betrafen zwei solch, Gesetze, die in bk Reichtzcompetenz gehören. Dir von dem Präsidenten v. Zehmm beantragten Maßregeln gegen da» Wucherwesen gehen soeben erfreulicher Weise ihrer Erfüllung von Reichtzwegen entgegen; die Beschwerde gegen di« Höhe der Gerichttzlosteu wird, da au« ganz Deutschland gleiche Klagen und in gleicher Stärke erschallen, hoffentlich nicht lange an taub« Ohren schlagen. Groß war dir Anzahl von Petitionen und Beschwerden au« allen Thetlen de« Lande«. Die traurigsten dieser Art waren die Hilferuf« au« dem Mülsengrunde. In neuester Zeit aber wetteifern SelbstverwaltungS- uud Regierung«organe, um dem Nochstande in jener Gegend ein Ziel zu setzen. Zu wiederholten Malen beschäftigte sich der Landtag mit der Lage der Bergleute und den Knappschaftskassen. Leider wurde diese Präge brennend durch die entsetzlich« Katastrophe in Zwickau, die m dem empörenden Freiberger Unglück ein so schaurige« Nachspiel fand. Die in dem Abrahamoschachte Verunglückten, die überall ander« al« in Abrahams Schooße ruhen, sind endlich die traurige Ursache geworden, daß der Controle de» Betriebe« de» Privatbergbaues in Bezug auf seine Sicherheit, der Erweiterung de» Haftpflichtgesetz«» und dem KnappschaftSkafsenwesen ernstlicher nahe getreten wird. Die Regierung hat da« stattstische Bureau beauftragt, Voruntersuchungen über die neue Regelung des KnappschaftSkassen- wesen« vorzunehmen. Leider hat da« Bureau diese Untersuchungen nicht so «eit gefördert, daß schon bi« »um Schluffe de« letzten Landtages ein Gesetzvorschlag hätte au«gearbeüet werden können. Wir sprechen jedoch di« zuversichtliche Erwartung au«, daß unter den Gesetzen, die de« nächsten Landtag »orgelegt «erde«, sich in erster Linie ein Gesetz befindet, da« im Sinne de« soziale« Frieden» die Knappschoftökaffen- frage regelt. Die Sozialdemokratie hat sich dieser Frage mir allem Eisin angenommen. Liebknecht kam im Landtage wiederholt darauf zu sprechen. Da« Verhalten der Sozialdemokratie im sächsischen Landtage ähnelt« »Ganzen der Haltung, welche im Reichstage andere Sozialdemokraten einnehmen. ES ist wiedrrholt ausfällig bemerkt worden, welche gemäßigte und mhige Sprache jetzt gegen sonst neuerding« Bebel und Vahlteich im Reichstage führten. Sie sagten sich dort feierlich von de» Elementen der europäischen RevoluttonSpartri, Most und Eonsorten, lo«. Auch im sächsischen Landtag traten die Socialdemokraten in unerwarteter Zahmheit auf. Liebknecht, der au» seine» republikanische« Gesinnungen kein Hehl macht, hat ««der «inen Antrag gegen da« Königthum noch gegen rin monarchische« Bollwerk, wie di« t. Kammer, gestellt. Seltsamer Weis« ritt er auch keine« der beliebte» sozialdemokratischen Steckenpferde, wie Einführung des allgemeinen Wahlrechtes für den Landtag und die Gemeinde vertretung. Errichtung sozialdemokratischer Produktivgenossenschaften und dergleichen mehr. Er trat nicht al« Revolutionär, sondern al» „Reformer" auf und beiheiligte sich so an den Landtagsarbeiten. Selbst fein« Sprache mäßigt« er. Im Reichstage führt er selten eine Red« freiwillig zu Ende und nie hielt er ein«, ohne Ordnungsrufe davonzutragen. In Dresden brachte er es höchstens bei einem heftigen und ungerechten Angriffe auf die hiesige Polizeidirection zu einer präsidentlichen Mißbilligung. Als er den erregten Unwillen inne ward, zog er die Pfeife rin. Offenbar handelt die Sozialdemokratie bei der Mäßigung, die sie in den Parlamenten bethätigt, nach be wußter Methode. EinestheilS will sie dadurch die Verlängerung des Sozialistengesetzes abhalten oder doch eine milde, schonende Hand habung desselben erzielen, sodann will sie den durch da« wilde, wuthschnaubrnd«, drohende Gebühren der Revolutionäre L la Most erschreckten Bürger- und Bauernstand gewinnen, versöhnen oder doch einschläfern. Jedenfalls täuscht diese Zahmheit, deren sich jetzt die parlamentarische Sozialdemokratie befleißigt, die Behörden nicht über die Gefährlichkeit der Endziele, welche die Sozialdemokratie als solche und namentlich die Hintermänner der Führer verfolgen. Die Hintermänner überflügeln in keiner Partei so leicht, wie in der Sozialdemokratie, die offiziellen, zum augenblicklichen Maßhalten mahnenden Führer und im Momente der Aktion finden sich von den auf den Sturz und die Zerstörung von Staat und Gesellschaft auSgeheaden Revolutionären alle mäßigenden Elemente ttberrannt und al« Berräther geächtet. Da« Schicksal der Biersteuer im Reichstage kann man nach dem Verlaufe der 1. Lesung voraussehen. Hätte der Reichstag die Verweisung des Entwurf« zur eingehenden Prüfung an eine Kom mission beliebt, so wäre eine Erhöhung der Brausteuer höchst wahr scheinlich; da er da« Gesetz aber in seinem Schooße selbst weiter br- rathen will, so heißt da«: er will es kurzer Hand ablehnen. Eine Verdoppelung der Brausteuer hat nicht entfernte Aussicht auf An nahme, eine Erhöhung des Steuersatzes von 2 auf nur 3, statt4Ai. für den Hektoliter ungebrochenen Malzes wird der BundeSrath als ungenügend ablehnen. Selbst die verdoppelte Brausteuer würde nicht da« Ziel erreichen, was man vorspiegelt, daß dann dir nord deutsche Brausteuergemeinschaft sich den in Süddeutschland bestehen den Biersteuergesetzen näherte. Der Hauptgrund, warum diesmal nech der Kelch an dm norddeutschen Brauereien vorübergehen wird, liegt darin, daß die großen Rittergutsbesitzer in Preußen es hindern, daß die Branntweinsteuer erhöht wird. Diese sowohl wie dieZucker- steuer ist entschieden jetzt zu niedrig. Die Technik bei der Erzeu gung von Branntwein und Rübenzucker ist so verbessert worden, daß dies« Gegenstände lange nicht mehr dieSteuererträge geben, die seiner Zeit bei Vomeffung der Steuer in« Auge gefaßt warm. Die Groß grundbesitzer im ganzen Osten Preußens, ferner die Zuckerlords in der Provinz Sachsen und in Anhalt kommen jetzt viel zu gut weg. Sie verdienen enorm beim Schnaps" und Zuckerverkauf und di« Zuckerlord», z.v.Herr Sombart. kauft« ein Rittergut nach dem an der» au« de« reichen Ertrag« de« zu billig versteuerten Zucker». So Dw- aßer ik di« Macht jener Großgrundbesitzer, daß sich die Strurr- lust de« Reichs lieber auf da« Bier wirst, ehe sie den Brennereien der Herren zu nahe tritt. Die Vertheuerung des Biers aber würde nur dm Branntweingenuß erhöhm, während doch, wie ein Arzt im Reichstage ausführt«, die weitere Ausdehnung des Bierkonsums die erfreuliche Thatsach« herbeigeführt hat, daß die Zahl der am Delirium erkrankten Schnap«sSufer erheblich zurückgegangen ist. Bei dieser Biersteuerbetrachtung sei ein Jrrthum von gestern berichtigt. Das dem Bundesrathe vorarlrgte Gesetz über Erhebung einer Licenz- gebühr von, Schankgrwerb« bezieht sich nicht, wie der Telegraph meldete, auf ganz Deutschland, sondern nur auf Elsaß-Lothringen Uebrigen« heißt e«, würde sich Fürst Bismarck nicht sonderlich grä men, wmn einzelne seiner Steuergesetze abgelehnt würden. Er be zeichnete sie selbst nur als „Brocken": Je weniger Geld er vom Reichstage aus Bier und dm Börsm- und Quittungssteuern bewil ligt bekommt, um so eifriger würde er die Einführung des Tabak Monopols betreiben. Das ist nun einmal sein letzte« Ideal. Die jetzige Tabakssteuererhöhung hat lange nicht die erwarteten Summen ergeben, Bi«marck braucht aber für seine Politik viel, viel Geld. Eine« sollte man bei dem unausgesetzten Drehen der Steuer schraube nicht vergessen. Es ist ja richtig, daß die Neubesteuerung bisher steuerfreier, sowie die Steuererhöhung bisher niedriger besteu erter Gegenstände den Reichskaffen Mehreinnahmen zuführt; aber neue Steuern schädigen erfahrungSmäßig stets die Ergiebigkeit der alten. Denn über ein gewisse« Maß läßt sich schließlich das Volk nicht abnehmm. Unergründlich ist keine Tasche und es fragt sich, ob es besser ist, ein Volk im Frieden auSzumerzeln oder seine wirth- schaftlichm Kräfte für ernste Fälle zu schonen. Nachdem in Baden da« Exammgesetz glücklich unter Dach und Fach gebracht, ist nicht etwa Frieden und Ruh« in die Gemüther etn- gekehrt, vielmehr beantragten die Nationalliberalm, daß die Leitung der Staatsverhandlungen mit Rom nicht dem Minister Stössrr, sondern dem Minister Turban übertragen werden solle. Obwohl Turban erklärt, er stimme ganz mit Stöffer überein und da« ganze Ministerium sei einig, so hilft das doch Nichts, der rasende nattonalliberale See will sein Opfer haben und Herr Stöffer erhält ein Mißtrauensvotum. Die Regierung muß entweder durch einm Gesammtrücktritt oder durch Auflösung der Kammer antworten. Von der auswärtigen Politik ist die Erklärung Freycinets: kein kriegslustiges Ministerium könne sich 24 Stunden in Frankreich halten, hochwichtig. In Berlin aber bewilligt man neue Rüstungen. Neueste rele»r»««e »er..Dre»»uer N«»r1»teu." «erlk», IS. März. Der RetcbStaa. die Etatöveratb- »t «ortietzend. genehmigte aut wiederholten Antrag der Budgtt- kommlssio» 800,000 Mk. für eine GarveschNtzeukaserne in Lichter- leide. >40.000 Mk. für ein Olsizierokasino In der dortigen Ka- dettmamtalt. nahm sodann den NacdkragSetat iür die Post- und Telegraphen-Verwaltung an und genehmigte tobet mit W? gegen 105 Stimmen die iür die neue Dirrktorsielle im Reichspostamt geforderten >5,000 Mk. Lucule« »»« «Ichstsche». — Se. Mal. der K o nig nahm gestern Vormittag '/-kl Uhr die Meldungen einiger Herren Stabsoffiziere, sowie von'/-IS Uhr an die Vorträge der Herren Staatöminister und die Rapports der höheren Hotchargen rc. entgegen. - Se. Mal. der König Albert begiebt sich, wie bis letzt prolektirt. In Begleitung Sr. Exc. des königl. Generalaviutanten Generalleutnant v. Carlowitz und de» königl. Flügeladlutanten Herrn Oberstleutnant v. Minckwitz bebusS Beglückwünschung Sr. Mal. vcö brutschen Kaisers Sonnabend den 20. r. M. mittelst Ertrazugeö vom Berliner Babnhole aus nach Berlin, wird daselbst Sonntag. an welchem Tage die GeburtStagoseter abgebaltrn werben soll, verweilen und voraussichtlich Montag den 2». März, ebenfalls per Extrazug, wieder nach der Residenz zurückkchrm. Ebenso werden sich S. K. H. Prinz Georg tu Be gleitung seines persönlichen Ablutanten Herrn Rittmeister von der Planitz, sowie Se. Exc. der Kriegsmintster v. Fabrice eben falls tn Begleitung seines persönlichen Aviutanten Premterlleute- nant v. Straienbelm zu demselben Zwecke unv an demselben Tage babtn begeben. — Conrector vr. Gebauer in Zwickau bat bas Ritterkreuz >. Klasse vom AlbrechtSorden. brr Lrbrer Pietsch tn Ober» Sobland das Vrrblenstkreuz und der Historienmaler Anbreä in Dresden lvom GroMrzog von Mecklendurg-Schwertn) bas Prättcat Proiessor erhalten. — Die Professoren der Tbeologie in Leipzig, vr. tbsok. Lechler und Delitzsch, stnv zu „Geh. Klrchenrätben", vte Prosesso- rrn Vr.mr. Müller. Frirvberg und Stobbe, sowie bte Proiessoren vr. piiii. Zarnke und Overbeck zu „Geb. Hofrätben- sämmt- lich ln der 8. Kl. der Hoirangorbnuna — ernannt worden. - Der Herr Staatöminister v. Rostttz-Wal 1 witz wirb dem Staatsdienste auch ferner erhalten bleiben. Der Gedanke, der einige Zeit während t erfreulicher Weise aus- Ministerium beS Innern selbst wird kiese Wendung mit Genugtuung begrüßt werden. — Aus die neue A mtSbauptmannöitelle in Dresden refiektiren, wie eS scheint, namentlich einige AmtShauptlente im Erzgebirge, eenen ein Wirkungskreis in der Residenz desondrrS begehrenswert» erscheint. Eine Entscheidung ist noch nicht ge troffen. wirb aber nicht lange aus sich warten lassen. — In einer brr letzten Sitzungen der Ainanzdeputationen des Landtag» konnte, wie man uns nachträglich mittbetit. der Herr gluanzmlnlster v. Könnerttz die tröstliche Mitteilung machen, daß die Januar-Einnahme der sächsischen StaatSbbab »rn einen Mehrertrag von gegen 500.000 Mk. gegen den gleichen Monat des VorlahreS ergeben haben. Der Verkehr hebt sich also. — Unlrr den Relchstagsavaeortnettn. die gegen die Erbau ung brr Schilvenkaserne in Dresden «linke« «lvuier an der Alberibrilcke) stimmten, beianb sich auch der frühere Kultus minister vr. Fa i k. - Einer der eiirlgsien Gegner dc« Projektes einer neuen Kasernen - AnIage «ür die Meißner Jäger an der hiesigen Aiberibrücke war im Reichstage der Abg. Eugen Ricbier. Was verleibe über dev Kostenpunkt gesagt hat, wurde berettS mitge- tbetlt. «l« der sächsisch« Militär-Bevollmächtigte zum vunkeS- rath. Oberstllrutenant Edler v b. Planitz iür die Notwendigkeit der Errichtung mtlltärtiche Gesichtspunkte geltend macht«, spr- Dresden. Tonnävend, 13. März. Mtculiä'cc bette Richter die Regierungsvettreter auf, sich etwas MnGesic, über die „militärischen Gcsichtsxunkte" zu äußern unv denn etwa in Dresden urplötzlich ein Straßen-Ausstanb entstehen könnet Die Krage blieb unbeantwortet. - Da« Reichsgericht tn Leipzig hat durch Entscheid ung iestaestellt. baß nur der Verfasser, nicht der Verleger von ZeitschUsten (Sammelwerken» wegen Nachdrucks der In dlcic» erschienenen wtffenschastlichen Artikel zum Strcstantrag berechtigt ist. - Infolge der beabsichtigten Vermehrung der g-riese»s- vräsenz stärke des deutschen Heeres verstärkt sich das säch sische ArmeecorpS um >M4» Mann, die preußische Armee um >9,206, die balerische um 8398, bte würtemberg. um >081 Man». — Sin nach Vorschrift des königl. JustlzminINerii vom hiesigen Stadtrathe ausgestelltes ArmuthSzeugniß. worin bezeugt worden, daß der Kläger zur Bezahlung von Prvzeßkostcn nnver- mögend ist. genügt nach Ansicht einer- der diesigen Herren Amts richter. sowie der 2. Eivilkammer des hiesigen königl. Land gerichtes, an sich noch nicht zur Bewilligung des ArmenrechteS. wenn nicht noch (auf andere Weise) besonders bewiesen wirk, baß Jener, „ohne Beeinträchtigung des für ihn und seine Familie nötbigen Unterhaltes" außer Stande ist. Prozeßkosirn zu bestreuen. Zwar sollte man meinen, daß, wer überhaupt zur Bezahlung von Prczeßkosten unvermögend, auch außer Stande Ist, dies ohne Beeinträchtigung des Unterhaltes tür sich und bte Seinigen thun zu können, doch Ist so entschieden worben, «und das „arme" Publikum wirb sich darnach richten, d. b. sein Recht zu verfolgen Unterlasten müssen, wenn es lenen Nachweis nicht zu führen im Stande Ist. — Boin Königs. BergamtzuFreiberg. unterzeichnet „BraunSdott", erhalten wir sclgenke Zuschrift: „Der Artikel über kaS Grubenunglück tin hiesigen Abrahamschachte, welcher In der Sir. «8 der „Dresdner Nachrichten" vom 8. laufenden Monats veröffentlicht worden ist, entbäit. soweit er die Thatigkett beS Unterzeichneten Köntgl. Bergamtes und seiner Beamten tn den Krel« der Besprechung zieht, im Wesentlichen unrichtige Angaben. Sine mit Befahrung de« Abravamschachte» bis unter die halbe 1. Gezeugstrecke verbundene Lokalerötterung lst Seiten des be treffenden technischen MttgltebeS des BergainteS und beS zustän digen Bergtnsprctorv sofort nach der an letzteren am I. März früh gegen 6 Ubr von der Betrlebsbirectlon der Grube Himmel fahrt erstatteten Anzeige über den Unglück-iall vorgenommen worben. Der gedachte, im vorigen Sommer in seinen gegenwär tige« Bezirk versetzte Bergtntpector bat dir Abrahamscbachter Fahrkunst dreimal, lm Oktober und November l8?9, sowie noch am 24. vorigen MonatS zur Ein- resp. Ausfahrt benutzt, hierbei aber dieselbe auf die Tüchtigkeit der Hölzer zu prüfen. umso weniger Anlaß gesunden. als ausschließlich iür die gehörige In standhaltung derselben und der übrigen Kunstzeugsmaschinerie eia besonderer Kunststeiger, 5 S»achtztmmerllnge und 2 Kunst- arbetter von der Grubenverwaltung bestell» find. Eine durch gehende Prüiuna Selten de» BeralnipectorS kann. wenn Ne gründlich sein soll, nur wäbrenv Stillstandes der Fabrkunst durch Anstechen, Anbohrrn rc. der sämmtlicknn einzelnen Hölzer bewerk stelligt werden, welche allein bei der Abrabamschachter Fabrkunst, einer der vier bei Himmetiabtt Fundgrube vorhandenen Fahr- künsie, über looo Meter Geiammtlänge haben. Die regel mäßige periodische Durchsicht aller dieser und der üvrtgcn. in dem Bergrevier bei den Gruvenmaschinen und zum SluSbaue der Grube verwendeten Hölzer, sowie der Seillabrungen und der gleichen Seiten der Berglnspectoren, welche la außerdem noch aist Hunderte von anderen Dingen in den sämmtlichen in ihren Bezirk gehörigen Gruben ihre Aufmerksamkeit zu richten habe». ist ge radezu unmöglich. Selbstverständlich wird dagegen, wenn ein besonderer Anlaß vorliegt, an der Haltbarkeit und Tüchtigkeit von Maschlnentheilen oder sonst iür die Sicherheit dcö Grul>enbetrlebeö nothwenblgen Objecten zu zweiieln, Im einzelnen Falle eine schleu nige specielle Revision der betreffenben Oisteete beziehentlich Gru- benthelle vorgenommcn, wie Solches in alle» l'tcrländischen Ne vieren deSOelteren geschehest ist. Rücksichtlich der seit 2S Jahren tm Betriebe befindlichen Fahrkunst i»> Abrahamschachte ist aber vor bem U » glückssalle durchaus keine Anzeige über Wan delbarkeit des -Holzes Selten des mit der Instandhaltung betrau ten Grubenpersonals oder Seiten der Arbeiter oder eines Dritten an bas Berganit oder an den Bcrginspcctvr gelangt. Ein berg- amtlicher Werkmeister endlich, dessen der Artikel gedenkt, erMirt überhaupt nicht. E« liegt In dieser Beziehung muthmaklich eine Verwechselung mit dem vom Revierauöschune (der Vertretung der BergwerkSbesitzer diesiger Reviere» angestellten Werkmcistcr vor, welcher keine polizeiliche Zuständigkeit bat. sondern nur aus Wunsch der Belgwerksdesttzer denselben bei Erbauung und Aus stellung von Grnbenmaschinen zur Sette steht, mit einer Eontrole der Jnstanbbaltung der letzteren aber überhaupt nicht betaßt ist." — Einer unS zugegangenen Mittbeilung zufolge ioll ein err, welcher sich Leutncmt Brcbow aus Frcibcrg nennt, hier i» »reöden sür die Hinterbliebenen der verunglückte» Frclbergec Bergleute unbefugte rW eise Sammlungen vornehmen. — Da» soeben erschienene I880«r Programm des König!. Gymnasium« zu Dresden-Neustadt enthält eine Ab handlung des Oberlehrers vr. Hoffmann, Privatdocentcn am Königl. Polhtcchnikum: „Erverimentelle Untersuchungen Uder die vom gaivanstct'en Strome bewirkte Aenderung der absolute» Festigkeit eiserner Drähte". Die Freguenz des Gymnasiums be trägt gegenwärtig 515 Schüler, von denen 4>5 Sachse» sind. Vo» Ostern 1880 ab besteht Vas Gymnasium auö 18 Klaffen Dovpelgymnasium). Außer dem Rektor wirken 85 Proiessoren, -deriebrrr und Fachlehrer an der Anstalt. Von sämmtlichen 86 .ehrern sind 30 Sachsen. Stipendien aus dem „Dresdner Vürger-Stlpendiensonb", der „Stipendien,iiftung eines Unge nannten" und den „Königlichen Stipendien" wurden im Gesammt- brtraae von 2804M.. Schulgeldererlasse im Betrage von'.>297 M. verlieben. Hierüber wurden 80 Uücherpramtcn ans Königlichen Mitteln und der Fritz Bestell-Stittung vrrihrilt. Eine am Gym nasium für die Figur des Frieden« reö Schilling'swen National. drnkmaleS iür den Niederwald veranstaltete Sammlung ergab 2i8 Mark 62 Pi., eine auf Anregung eine« Schülercomitöö iür die Hinterbliebenen der Im Brückenbergschachte bei Zwickau verun- lückten Knappen veranstaltete Kollekte 281 Mark 98 Pf. Die ffentlicben Examina der Klaffen finde» am >5. und >6. Marz, der ValeklktionSaktuS für die Abiturienten am 19. März statt. — Al« gestern Mittag ein Poltzeiarrestat von der Neustadt nach der Altstadt tranSportlrt werden sollte, und »war gefesselt, weil er widersetzlich gewesen war, gelang ev demselben unterwegs sich von der Leine, mit der er gebunden war. zu be freien und die Flucht zu ergreife». Er wurde icdoch sehr bald wieder erlangt unv nunmehr trotz heftigen SträubenS glücklich biö hinter die Frauenkirche geschasst. Ein hiesiger tunger Mann Ist vorgestern srüh wegen Füh rung ttnev geladenen Revolver« - er trug denselben b» einer Tasche keines UrbrrzieberS bet sich - mit der Polizei t» Kollision gekommen und wirb wobt kaum der aui brtnUtch« Führung von Wgffen gesetzten Skate entgeh«.
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