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Dresdner Nachrichten : 07.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-07
- Monat1880-04
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 07.04.1880
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Nlol>rr»«üe Rr.s b>» Nachm. <UH». — Der Raum einrr cini»altl»rn PeliljrUe lal'rl IL Vlg« UingciaM dt« tjrtl« au Ps»c. tktnr »arautic tür da» nächtt- ti»i«e itricheinrn d«r Jnlrrat« uitrd »tcht ,r,rb«„. Auewäiti»« «»nonren- iluUrü»« dan un» unbrlanuttn siirmkn und Prrloncn inlcrtir» niir »ur ary«» Ivr<tn»m«r>n>»»-Lal>luna durch türirimarkru oder Poslcin»ai,Iuna. Acht Silben Iviicn IL Plar. IN' serate tür die Moniaar Nummer o»«r »ach einem Ieittaae dt« Petit, t«il« «0 Pigr. JaM ÜLuäsckiik-I'Llü'lk >»u 8. ÜLvke, I«»i»«tt»,»»»^i»t»»>«d>v !dr. ÄS, tu» Itiitt^I» SS«t«I, HG tI„»Ir»1tOr»«tr»»»«»«n Xr. «, tu« s;al«I«uvu Il»»bl, roielilialtifik!, I.a^er "Her Lrton Klasv- und Vlilsleiler ttsnd- soliuli«, eigenes j-'al,» ilcat, in vor/itoliUivl Qualität, sowiv das Neueste iu Lrsvatten und bovslliere» in grosser Lus- vvnkl bei liilligor und > veiler Uedionung. . 1880» Witterung-ariSsichten: Fortdauernd veränderlich, ziemlich m»lb, zeitweise Niederschläge. Politische». Man braucht blos das lange Verzeichnis der Befreiungen von de« projektirten Quittungssteuer zu durchlesen, un, zu erkennen, wie tief diese unpopuläre Maßregel in das allgemeine Verkehrslcben eingreifen müßte. Also jede Quittung über Zahlung von 20 Mark und darüber soll mit einem 10 Pfennig-Stempel beklebt werden. Ausgenommen sollen jedoch sein die Quittungen der Kassen der Bundesstaaten, Auszahlungen von Postanweisungen und Post vorschüssen, der Eisenbahnen und Dampfschiffe über Personen- und Güterbeförderung, der Sparkaffen, der Arbeitslöhne von Tagelöhnern und Handarbeitern, von Versicherungsbeiträgen, von Beiträgen zu Sterbe-, Invaliden- und anderen Unterstützungskaffen, Wittwen- und Waisenkassen, milden Stiftungen; Quittungen bei gerichtlichen und notariellen Urkundm, ferner bei einer großen Anzahl von Prozeßschriften und bei landwirthschastlichen Verhandlungen, Meliorationen u. s. w. Der Bundeörath muthet also dem Volke zu, sich nicht blos die unendliche Belastung des QuittungSstcmpelS überhaupt gefallen zu lassen, sondern sich noch eine Menge Ausnahmen einzuprägen. Wenn die Gehaltsquittunge»» der Reich-- und Staatsbeamten stempelfrei sein sollen, warum nicht die auch der Gemeinde- und Privatbeamten? Es giebt gegenüber einer Steuer, die sich als eine äußerst gehässige Belastung des Verkehrs darstellt, für den Reichstag nur ein kurzes Wort: Nein! Die Vorlage wegen Erwerbung der Samoainsel kommt doch noch an den Reichstag. Um die sehr flaue Stimmung für diese Südseegründung zu beleben, sprengt man aus: man könne den Strom der deutschen Auswanderung dorthin leiten. Allerdings schwillt dieser Strom immer mächtiger an. Weber aus Sachsen, LabakSarbeiter aus Holstein, Fabrikarbeiter au« Süddeutschland, Landarbeiter au« Pommern, Posen, Oft- und Westpreußen, Holzhauer au« dem Spessart bilden die Hauptzuflüsse dieses Stromes. Außerdem entziehen sich Hunderte von Militärpflichtigen dem Waffendienste. 1878 wanderten 24,217, im vorigen Zähre 33L27 Personen au« Deutschland aus, darunter über 33 Proc. Militärpflichtige; in dm ersten drei Monaten diese« Jahres ist letztere Ziffer bereits überschritten. Aber in die Südsee ergießt sich dieser Strom Vaterlandsmüder nicht, sondern nach den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Die Samoa-Inselgruppe, auf welcher sich die Faktoreien und Pflanzungen de« Hause« Goddefroy befinden, wurde voriges Jahr von der deutschen Reichsregierung selbst als Nicht« weniger als geeignet zur Aufnahme deutscher Auswanderer erklärt. Das Klima dort ist für europäische Arbeiter höchst unzuträglich ; das Haus Goddefroy beschäftigt nur Kuli'S, die es von den benachbarten Inseln als halbe Sklaven herüberholt. Wenn man jetzt also vorspiegelt, daß die deutsche Auswanderung nach der Südsee geleitet werden könne, so ist da« nur eine plumpe Reklame für die neueste Südseegründung des deutschen Reiches. Die Aktionäre derselben, vor Allem Bleichröder u. Gen., setzen freilich Himmel und Hölle daran, vom Reichstage die Zustimmung zu ihrer Gründung zu .... erschmeicheln. Sagt der Reichstag Nein! so sind ja die 15 Proc., welche bereits eingezahlt und von der Plantagengesellschost glücklich schon in die Korallenriffe der Südsee verbuddelt worden sind, futsch. Und 1,200,OM Mark läßt Niemand so gern fahren. Die deutsche» Steuerzahler mögen sie und noch Weiteres aufbringen — wozu wären sie denn da? Heber die Verwendung der siegreichen Feldherren in dem englischen Wahlkampfe als künftige Minister steht natürlich, so lange die Wahlen noch nicht abgeschloffen sind, Nichts fest. Gladstone, der siegreiche Held, als er 1874 von demselben Volke, da« ihn jetzt auf dm Schild erhebt, im Stiche gelassen wurde, erklärte damals, niemals wieder Minister werden zu wollen. Er gab sogar die eigentliche Leitung seiner Partei auf. Ob er jetzt noch gleicher Anschauung ist, darüber müßte er zunächst sich selbst äußern. Vorher kann man nur sagen, daß ein Whig-Kabinet ohne Gladstone viele Vorurtheile, die man namentlich auf dem Continente damit verbindet, zerstreuen würde. Sehr werthvoll für die Dauerhaftigkeit einer Whig-Regierung ist es, daß dasselbe gar nicht auf die Unterstützung der Home Rulers angewiesen ist. Diese, die wir auf Deutsch am Besten — Autonomsten nennm, verlangen die Unabhängigkeit Irland« von England in einer Menge von An gelegenheiten. Namentlich begehren sie wiederum die Einsetzung eines eigenen irischen Parlaments. Ein solches bestand bereits bis 1801. Damals setzte es die englische Regierung mittelst unerhörter Bestechungen durch, daß das irische Parlament selbst auf seine eigene Existenz verzichtete und sich mit dem englischen verschmolz. Die Wiedereinsetzung einrr gesonderten Volksvertretung ist eine berech tigte Forderung der Irländer und ausführbar, ohne zu einer LoS- rethung der Smaragdinsel zu führen. Gleichwohl find die Forder ungen der Home Ruler im höchsten Grade bei den Engländern un populär; alle Freiheit bei sich ist zwar ihr Programm, aber es ver trägt sich recht gut mit einer Knechtung anderer Völker. Nun sind die Whigs in einzelnen Stücken geneigter, die Bestrebungen der Irländer zu befördern, wenn sie auch natürlich nicht so weit gehen, diesen ein eigene- Parlament zu bewilligen ; die Tories aber wollen von einer Lockerung des angelsächsischen Jochs, das sie auf die Be wohner der grünen Insel gelegt haben, Nichts wissen. Könnte sich nun da» künftige Whig-Kabinet nur durch Unterstützung der irischen S halten, so wäre seine Existenz sehr prekär. Inzwischen t sich der Wahlsieg der Whig» so bedeutend heraus, daß sie auch ohne die Irländer eine reichliche Mehrheit besitzen. Selbst wenn dl« grüne Insel 60 Homeruler« entsendet, beträgt die reine Whig- Mehrheit 70 Stimmen, ist also bedeutender als die bisherige des orientalischen Abenteurer«" Beaconsfield. Einen kleineren Wehr- «uthStropfrn warfen die Torte« in den Siegesbecher der Whigs, Den General Ehanzy beruft es aus Petersburg zurück, als Revanche für den Urlaub, den der russische Graf Orloff aus Paris antrat. Den Botschafter in Wien, Teifferenc de Bort, muß Frankreich ab berufe», weil dieser sich dort durch allerhand Verstoße gegen die Etiquette, ja gegen die guten Sitten lächerlich und unmöglich ge macht hat. Dieser merkwürdige Diplomat hinterläßt in Wim ein Häuslein heiterer Erinnerungen. Das breite Band eines öster reichischen Ordens band er sich stets über die falsche Achsel. Er kam in Wien als eine in den diplomatischen und aristokratischen Kreisen kaum gekannte Persönlichkeit an; er scheint dies selbst ge fühlt und es darum sogar für nöthig erachtet zu habm, seinen Visit- karten den genauen Nachweis seiner Adresse anzugeben und in aner- kennenswerther Gewissenhaftigkeit diejenige für Wien sowohl (Lobkowitzplatz 2), als auch die für Paris (Avenue Neuilly 14>. ES hat diese Bescheidenheit seinerzeit einige Verwunderung erregt, da Botschafter und Gesandte gewöhnlich etwas mehr lithographirtes Selbstbewvßtsein erkennen zu kaffen pflegen. Alan setzt voraus, daß alle Welt wisse oder erfahren könne, wo ein Botschafter wohnt und daß dieser keineAdrcssen zu vertheilcn braucht wie ein Geschäfts mann. Daß Herr Teifferenc sich selbst zum „Lwdassodvur do lu Hepubliqus r'ran^aiss" ernannte, während der offizielle Titel immer „Lmbaesadk-ur dv kranoo" war, erregte auch einiges Er staunen. Herr Teifferenc brach einst einen Besuch bei einem Mit glied des Kaiserhauses, das sich mit Interesse nach den Verhältnissen französischer Kunst und Industrie bei dem Botschafter erkundigte, auf die Uhr sehend, mit derBemerkung ab, es sei ihm leider unmög lich, noch länger zu bleiben, da er soeben an anderen Orten erwartet werde. „Da will ich Sie wirklich nicht länger aufhalten", war die Antwort des Erzherzogs. Teifferenc war früher Handelsminister und versteht von der Diplomatie weniger als der Dresdner Kreuz thurm von der Wasserleitung; es ist aber eine Unsitte der Repu blikaner, alle Staatsämter mit ihren Parteigängern zu besetzen, ohne daß diese die nöthige Vorbildung dazu haben. Ein besonders auf fallendes Beispiel hierfür bildet die Einsetzung des Bruders dcü Präsidenten Jules Grovy zum Gouverneur von Algier. Herr Albert Grövy versteht von den Verhältnissen dieser Kolonie nicht das Mindeste; er mußte sich erst durch Lektüre von allerhand Broschüren über Land und Leute orientircn, ging aber sofort daran, die ganze Verwaltung über den Haufen zu werfen. Die Folge war ein neuer Ausstand der Araber. Der durch den krasseste,» Nepo tismus auf seinen Posten erhobene Gouverneur trieb es so toll, daß sein erster Beamter, auch ein eifriger Republikaner, Journault, es nicht mehr aushielt, sondern den Abschied nahm. Die Repu blikaner sind sehr bestürzt, daß es enthüllt wurde, daß es in ihrer Republik möglich ist, einen so unfähigen Menschen, der außerdem dünkelhaft, eigensinnig und jähzornig ist, blos deshalb auf einen so ,sichtige,»Staatsposten zu erheben, »veil sein Bruder Präsident ist. Neueste Telegramme »er „Dresdner Na»rt«bleu." Berlin, 6. April. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: In der Bundesrathssitzung am Sonnabend fand bei der Feststellung des Gesetzentwurfs betreffend die Erhebung der Reichsstempelabgaben über die Frage: ob die Quittungen über Postanweisungen und Postvorschußsendungen einer Stempelabgabe zu unterwerfen seien, die Abstimmung statt, wobei die Majorität von 30 Stimmen eine Bevölkerung von 7^ Millionen und die Minorität von 28 Stim men die Bevölkerung von über 30 Millionen repräsentirte. 16 Stimmen von kleineren Staaten befanden sich iin Wege der Sub stitution in den Händen zweier Mitglieder des BundesrathcS. In folge dieser Vorgänge reichte der Reichskanzler sein Entlassungs- gesuch bei dem Kaiser amtlich mit der Motivirung ein, daß erden gegen Preußen, Baiern und Sachsen gefaßten Majoritätsbeschluß weder vertreten, noch in seiner Stellung als Reichskanzler von dem Benefizium Gebrauch machen könne, welches der Artikel 9 der Reichsverfassung der Minorität gewährt. Berlin. 6. April. Der heute wieder zm'ammenttetende Reü-bStag genehmigte in zweiter Lesung tic kaiserliche Verord nung über hieBcgrüntung clner Revision ln bürgerlichen Rechtö- streitigkelten und beschloß den Anträgen der Wahlprüsungö- Kommission gemäß die Wabl de« welnschen Abg. Grote (Har burg) zu beanstanden, die Wahl teS Minister Luztutz (Erfurt) sür glltig zu erklären. Morgen Orthographie« Antrag der Abgg. Rickrrt unv Stephani. Wien, L. April. Im Hause Rothschild wurde heute eine Defraudation tm Betrage von einer halben Million Gul den entveckt. Der belrrsfciide Beamte, Namens Straffer, würbe dein Lantesgcrlcht clngcliclert. Petersburg. <). Aprll. Gegenüber den alarwirenben Preßngchrlchte» über EbinaS krlegrrische »Absichten kann baS „Journal von Petersburg" mlttbeile». daß die letzten Pekinger Nachrichten den Wunsch ver chinesischen Regierung bekunden, mit Mufiiand Verhandlungen betreffend tte WiederderauSgabe der Kuldschaprovlnz wieder auizunehmen. da der Petersburger, Eblna ungünstige, durch Tschong-Hon abgeschlossene Vertrag nicht sanc- tlonlrt werken könne. Tseng. Botschafter EhlnaS In Paris, soll für neue Verhandlungen hier cintreffen. malte Bilb stellt die Be I rc i u ugk d eo Ober >t E » gel auö den Händen der Kosaken durch sei» eigenes Regiment dar. - Sr. Durch!, der regierende F ü r it R e u tz j. L., Hein- rlch XIV. ist am Montag »Abend von hier nach Gera zurüekgcreist. — Se. Erc. der Herr Minister des Innern v. Nollltz Wallwiv begab sich nebst Gemahl!» am vorigen Sonnabend nachdem dieselben am vorigen Donnerstag von Ihrer Beiihung in Sobland a. t. Spree zmückgekehrt waren, zu einem etwa 14käg Aufenthalte nach Paris. - Die geiler» Nachmittag iiaitgeinubene Beerdigung des ersten Bürgermeisters unserer Stadt, 1», . Hertel, legte Zeugnis, ab sür die große Beliebtheit, deren sich der Eutschla'ene in allen Kreisen der diesigen Einwohnerschaft, namentlich aber unter den städtischen Beamten seines Rcsionö. zu erfreuen batte. DaS Zimmer, in dem der Todte anigebahrl lag, war dicht mit ben Gaben aiigeiüllt, welche die Hinlcrhlicbcnc» im engeren und weiteren Krclie dem Verstorbenen aus den »Weg zur letzten Ruhr mltgabcn - mit Blume» und Pain e». Der »Verblichene war buchstäblich l» Blumen gebettet. Sechs sicbcnarmige silberne (Mandolen erhellte» das durch grüne Vorhänge gegen das Lid't des Tages geschützte Zimmer. Zu Hänpten der Leiche breiteten sich zwei mächtige Fächerpalme», von Rath und Stadtverordnete» gewidmet, aus. »Außerdem batte» die Tlcdge- unv Lchillersifflung, >owie die »Beamten der dem Entschlafene» unterstellt gewesenen Stadt - Stcuercinnahme schöne F'ächcrpalmen gesendet. »Wer zählt die mit herrlichen Bongucts geschmüeltcn Palmzweige von den verschiedenen lrädti- sche» Behörden und Geichästöablbciiungcu, von Freunde» dcS Verewigten :c.! DaS milde »Angesicht deo Dahlngeschiedenen zeigte abgesehen von der Starre des Todes, keine auffallende Ver änderung. >/s:i Uhr segnete Herr Konsistorialrath IA-. Dibelius im engste» Familienkre se tle Leiche ein, »voraus sich um L Uhr der Eonvol vom Trauerbause in »Bewegung setzte. Es war ein imposanter Zug. 4 Trauermarichälle mit umflorten Stäben er- öffncten denselben. Vor dem städtischen Leichenwagen, aus dem der Sarg ruhte, wurden F-äckerpaimen, sowie tle Orden deo Da- Hingeschiedenen getragen. Dann wlgten die Leidtragenden, eine stattlich« Schaar, 4l>0 an der Zahl. Den Schluß bildeten die städtischen Steuerbcamten i» blanker Uniform und endlich 2L Traucrwage». Unttr ben Leidtragenden. welche theils mit im Zuge gingen, theiiö denieibcn au» Frtedhoie erwarteten, bemerkte»» wir die Herren Krirgömlnltter von Fabrlce. Ercell., mit seinem Adjutanten, Stadtkommandant Gcneralmaior von Funcke, KreiS hauptliiann von Einsiedel, Geh. Rath Körner, Geh. Reg.-Rath von Spcrver, Reg.-Rath von Harttmaun, Polizeipräsident Schwauß, Reg.-Rath von Bose. Poiizeibauptmann Siehrhoff von Holterberg. Geb. Bergrath 1)r. Zeimcr, Schuiratb Brrthelt, rg. ...... Oberbürgermeister vr. Stübcl an ver Spitze deo RathSkolleglumö, die Stadtverordneten < deren Vorstand »Ackermann als NeichötagS- adgeordnete an der Tbcllnahme verhindert war. eine große An zahl anderer verdienter »Bürger unserer Statt, als der ülliäbrsge Rechtsanwalt Hevdenreich, Justizrath 1)v. Schaffratli. Hofrarh 11r. PMt. Fabrikbesitzer Jordan, Johann Mcvcr. die Dresdner Kausmannschaft, »Bertietcr der Schützcngilte und endlich die städtischen Beamten des Refforts, dem der Verewigte Vorstand. Der Generalintendant der K. Hoftheater. Gras v. Plate», hatte kurz vor Abgang des Eonvoiü die Leiche besucht. Aus dem Fried- Hofe wurde der Sarg zunächst in die Parenlatioiiöballe getragen, währenddem ei» Sänger-Doppelguartctt einen Choral anstlmmte. Dann ergriff Oberbürgermeister vr. Stüde! daS Wort, um noch einmal Zcuanlß davon abzulegen. wao der Dabingeschiedcnc 42 Jabre hindurch für unlerc Stadt gewesen. Er entwarf ein leben. dlgeS »Bild von den vortrefflichen Eigenschaften des Verewigten, die ihn befähigten, die schwierigen »Ausgabe» seines »Berufs zinn Segen der Statt zu lösen. Mit klarem Geiste und reichem Wiffcn verband er Wahrhaftigkeit. Treue, Duldsamkeit und Fried fertigkeit. Wen hätte er auch nur mit einem Worte gekränkt?! Und doch verfocht er seineAnsichtcn fest und bestimmt. Der Red ner schloß: So lebe denn wohl, tbcurer Freund: Tein »Name wirb mit der Geschichte der Verwaltung Dresdens unlösbar ver bunden sein. Dann trat Eonsistorialraih Ur. DIbclins an den Sarg Verein, um In lebendiger Rede der Trauer-Versammlung, welche nur zum kleinsten Theike in der Parcnialionöbailc Platz fand, den Trost der Kirche zu spenden. Er wies aus die »Bedeu tung deS Zeitpunktes bin. an dem Ur. Hertel daS Zeitliche geseg net - zwilchen dem »Auierstchungsscstc und dem Sonntage O.na- stmodogcnlti. d. h. dem wie Neugeborenen; „Gott sei Dank, der un« den Sieg gegeben!" waren die Blbelworte, um welche der »Redner den tbauirlsche» Kranz der Hoffnungsbiumcn wand. „Gott sei Dank! konnten die Eltern und Erzieher des »Verstorbenen angesichts dcS »Auswachsens seines Geistes ausruien. Gott sei Dank, könne unsere Stadt sagen, daß sie einen solchen Mann den Ihren nennen durste. Und Gott sei Dank endlich, der un« den Lieg, die Hoffnung aut ein schöneres Wiederaufleben gegeben!" Dann bewegte sich der Zug »ach der Schulze-Hertel'schen Familengrust. woselbst, nach dem Elnscnken keS Sarges. Eonffsiorsalratb vr. Dibeliuö den Segen sprach. Dann traten sie heran, die dem »Verblichenen nach seiner letzten Ruhestätte gefolgt und bald deckte sich daS enge brcteine Haus mit Erde, der letzte» Ehrenerweisung, die den »Verstorbenen zu Theil wird. — Ein Gläubiger, welcher seinen Schuldner durch die Be» drohung der gerichtlichen Zwangbbeiircibnng seiner fälligen For derung zu der »Ausstellung einer Schulkurkunbe über eine Summe, die der Schuldner thastächllch ihm nicht schuldet, nöthlgt, ist nach einem Erkenntnlß deö Reichsgerichts. I. Strafsenats, vom 12. Frbruar 1880. wegen Erpressung zu bestrafe». — Fachschule fürKeramik. In Waldenburg bei Glauchau ist am :<0. v. M. eine Töpferscvule eröffnet wor ben. Dieselbe, die einzige ihrer Art in Lachsen und die zweite >n Deutschlank, will durch geeigneten Unterricht die GcschmackS- bildung ihrer Schüler sördein, gefällige, im Handwerk verwend bare Formen schaffen und »Auge und Hand der Unterrichteten befähigen, die Kunst mit dem Handwerk in geeignete »Verbindung zu setzen. Dadurch will sie aber übcrhauvt einen nenbelcbenden Einstuß aus daö Tövierhandwerk selbst auöübcn, insbesondere den Absatz der heimatbiichcn Tövferel-Erzeugnlffc vermehren und letz tere auch sür den Weltmarkt konkurrenziabig maDen. Die Schule gewährt zu diesem Zwecke wöchentlich 4 Stunde» Fachzeichncn- ! Unterricht, !i Stunden Mokelllr - Unterricht, enheilt von einem tüMtigen Lebrer der kgl. technischen Lehranstalten in Chemnitz, und 2 Stunden ikoch wohl zu wenig! Red.) praktischen Untcr- - Se. Locale» and Mai. derKbnIg Hedtmfir den Frankreich hat i jüngsten Sohn Gladstone«, Hei ch Kat mit seinen au«wSrtiaen i, Herbert, durchfallcn ließen. Verirrtem wenia Glück. TS«»?»-». kam gestern früh gegen 10 Uhr in Begleitung des königl. Flügelavjutanten Oberstlieutenant von Minckwitz am Großen Garten vorgciahren, stieg daselbst zu Pierbe »int unternahm mit sclncrBegleltung eine» längeren Spazlrrritt. Das AnSschen ließ aus bestes Wohlsein unseres königliche» Herrn schließen. Tie Uebersiedelung der Hohen Herrschasten »ach dem Hoilager I» Strebst-» erfolgte, nachdem^e. Mascstät vorerst die Vortrgge keiner voswargen rc. entgegengenommcn hatte, gestern i rlcht z.v. an der Drehscheibe, ertheilt durch geschickte Facbmelster. Nachmsttag in der vierten Stunde. ^ I - An Station »Briesaltz-Kemnltz. der nächste »Weg nach — Se. Mal. der König begab sich am Montag Mittag, dem Schoner Grund, ist von heute an eine Dampsschtss- gegen 2 Ubr mittelst StaktwagrnS durch die Marlen- und! ianbeb rücke ausgestellt und werten kaiclbst alle zwischen Wai'cnhauöstraße nach dem Victorla-Hot-.I. um dem dascldst ab-,Dresden und Strebla verkehrenden Dampfschiffe landen, gestiegenen reg. Fürsten Reuß t. S. einen Belucb adzuiiakren. > - Am Mo»,lag Mittag stieß in der Johannesstraßc ein _ - Das von II. MM. dem Mniae und der Königin am Vsertebabnwagen init eine,» ihm entgegenkommenden Sonnabend Mittag besichtigte, in dem Atelier deS Herr» Oberst. > Sandwagcn zusammen, ohne daß den beiten Geichtrren eine leutnant v. Göb ausgestellte und von Letzterem eiaenbänvig ge»! wesentliche Beschädigung dadurch lugeffiat worden wäre
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