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Dresdner Nachrichten : 25.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188002252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-25
- Monat1880-02
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 25.02.1880
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«n die Adntgl. afferbau.Dtree» o n ist am 24. Februar olgrnve Nachricht ringe« langen: Leltmerltz, Ilbr Nachm. Wasser stand r«»>Ltm> über Null; Elbe elstrei, Euer noch mit SIS verschlagen. Hagevkatt für Politik. Ullterhaltung, Geschästsverkelir. M senberiliit, Frcindkiliifte. MfLNs ?!kutiods»ui «n Gr. Nr.bb.täpki. — D»r «Olim «In«, ktni, ^ -"''«ME din, »,,,NII« n>, d«, ,1«^ t»>i», a,I»«I«,n d,k Anlrr«» wird nt«>« klursarttg, rinnonlen» vottrlG» ton >!n» undekannl,ntz«rm»»»K V«>I«n«n injeiiltn wir «irG«»«» »rtnum«r,»»».««tzl»«G»»°ch d! ,jm«rl«n ode« Pol<etnz«»i»G. eich« «ttdku lolo« IL Ptg«. M lt,a>, ,ur dir «vlou«««: - Nu«»«» «d!l noch,M!M i',!»«««dl« P»Nt> i'Uk ^ V!b« Mstrekacteur: vr «mil Für bas Frulll.: L>a«Ivt» U»r»i»«»ui« Loppvl ck 60. Druck uno Eigenthili» der He« aut-geber: Mc Ldertolit»» «1» in Lrevde«. Fn- mul Vvrkirut all»! LtsutssiLsiiv» v, ?frr»litii'ivfv,^ l ^ u. Pen8ion«8tsttungeli. ! >ili ii vxti 2. -V «»n »4 »e»«vk Ll't,Motion ot.c Fi>8/.ul.1uu8 8okIc>88-8trch,!.a 14. Vontrolv «Im Vvrloosung -.II«r F»g» m.aii f- ^onübbl- 6c-r ^porer^risLc-. aut Iwwnwlwi» vV«-^v. Vomivllbtöliv tun «kvcl»8vl. Veraniioolli. Rceacieu»: ÜL«:tu»t«t» >»ch»e«»»> - ^söe;tt>ä >!,„i eoii,loiti»Iiv-I L-iii^ori.-Iit'-la lleili-alm. Oarckorobeo n.kliöllnu^.-i, z or/li^-Iitlioi tloituiilöiiwiii iiir l»id»u n. llvrren u. Iviullvr xujvävr 'tÄp'chxuil. -Vusloilivu el«.v>tutt!r ltvilpkoräv ii. 1'nIiiq«.-»i.I,j,r«! xum !^< >>,l>!>u!t8l >iii»>i. .^>ä»:ckuuc von l'en- >>ii,>i I'lt'ich'ii. >n>v ii!i! von I,'ai»pl>-i >I>. n /nm V<-cßaus. WitterungSauSsichten: Vorwieqend^trübe, Temper, um Gefrierpunkt, meist schw. Frost. 2Ä« Politische». Die sechste Sitzung des Reichstages war dadurch hervorstechend, daß Se. Durchlaucht der Fürst Reichskanzler derselben — beinahe beigewohnt hätte. „Er" wollte kommen und bereits hatte eine strenge Sichtung der Tribünen stattgcfundcn, da traf statt seiner die Absage ein, er war unwohl geworden. Somit ging die erste Gelegenheit, die auswärtige Politik des Reiches zu lüften, vorüber. Man verlangte regierungsseitig die Errichtung eines Eonsulateü in Apia, einer Stadt auf jenen famosen Südsee-Inseln, welche die Firma Godeffroy u. Co. in Hamburg dem Reiche aufhalsen möchten. Zeichnungen für diese Gründung nehmen nun zwar alle Bleichröder deS Reiches aufs Menschenfreundlichste an, aber für die Existenz der Gründung kommt das Reich nicht auf. Im Gegentheil, man betonte, es handele sich um ein Consulat der dortigen deutschen .Handelsinteressen, nicht um eine politische Demonstration. Einst wellen ruht die Position im Schoohc der Budgetcommisfion, wohin sie vom Plenum verwiesen ward. Mit dem ferneren Punkte der Tagesordnung, die Haftfreiheit der Sozialisten Irihsche und Hafselmann betreffend, blieb sich der Reichstag nur konsequent, wenn er die Unverletzlichkeit seiner beiden sozialistischen Mitglieder, gegen die Ausführungen Windthorst's, v. Kardorff's und Beseler, einfach aussprach. Bei dieser Gelegenheit fiel ein kalter Bannstrahl des Präsidenten gegen den Antragsteller Hasenclcver, der das Verhalten des Reichstages und der Gerichte in dieser Sache als „Won«;<m8" bezeichnet hatte. Der Ordnungsruf trifft den unparlamentarischen Ausdruck mit Recht. Der Sache nach aber ist Hasenclever'n nur beizupflichten, denn welchen Sinn hat es, die Wahl der Herren Fritzsche und Haffelmann als giltig anzuerkennen, sie aber auf Grund des Sozialistengesetzes zu verhaften, sobald sie Berlin betreten- Für die Dauer des Reichstages muß jedes gewählte und bestätigte Mitglied völlig unverletzlich sein. Ohne Debatte bewilligte dann die Versammlung in 2. Lesung endlich den ganzen Aufwand für den BundeSrath, ßven Reichskanzler und die Reichskanzlei mit wohl zu bemerkender Großmuth, so etwa, als wollten unsere Volksboten sagen: Wir nörgeln nicht um Kleines und Unvermeidliches, wir warten ab bis der große Tag kommt, wo wir die Hauptsache, 544^2 Millionen Militäretat zu kritisiren haben werden. Selbst eine Miniaturprobe, daß der Reichstag eine Ansicht, ja, einen freien Willen habe, lieferte derselbe heute nicht, denn auch die 50,000 Mark für die Staatssekretariatsstelle (14,000 Mark plus) wurden kurzweg bewilligt. Hänel und Richter bekämpften die Position, Kleist, Ratzow, Hohenlohe und Maltzan befürworteten sie, die übrigens einen pikantm familiären Beigeschmack hat. Die Steigerung des Gehaltes für diesen Posten von 36,OM auf 50,000 Mark bei völlig freier Amtswohnung in Berlin und zu einer Zeit allgemeiner Sparnothwendigkeit, kommt just zur Vorlage, als ziemlich unverblümt der deutsche Gesandte in Paris, Fürst Hohenlohe, in die Stellung des einstigen Staatssekretärs v. Bülow eintritt. Er wird sich bei 50M0 Mark besser als bei nur 36,OM Mark behelfen können — auch wenn es wahr sein sollte, daß es sich nur um ein Provisorium handelt. - Bei der Militärnovellc wird Fürst Bismarck sprechen; da will er sich emporstrecken in der ganzen antiken Größe und sagen — was wir wissen sollen Allerdings wird sein Eintreten für diese Ver wehrung der Volkslasten wichtig und von Entscheid sein, denn in Abgeordnetenkreisen ist man durchaus nicht so absolut gefügig für die Bewilligung, wie cs kanzlerischerseits gewünscht wird. Allerdings hat er die Nationalliberalen in, Hintergründe, wenn ihm das Eentrum, erbittert von der Nichterfüllung seiner Wünsche, den Gehorsam kündigen sollte. Zur 'Mehrheit in der Militärforderung sind 199 Stimmen erforderlich. Alle Eonservativen, Freiconser- vativen, die Völk'sche Partei und die „verläßlichen" Nationalen unter Meister Bennigsen zusammengerechnet, kommen nur über 180Stun- men für die Bewilligung zusammen. Bleiben also nur 20 Natio- nalliberale des linken Flügels fest (wer lucht da-), so könnte die Militärnovelle zum Fall kommen. Da thut denn Rußland und der Nihilismus gute Spann dienste. Es weht ein merkwürdig kalter Hauch von der Spree zur Newa. Die „Rordd. Allg.", die „Post" und ähnliche Mundstücke de« auswärtigen Amtes schreiben heute so, wie die „Dresd. Nachr." 1876 geschrieben haben. Damals warnten wir, wie die gesammte unabhängige Presse Deutschlands und Englands, vor den russischen Eroberungsgelüsten, vor dem Preivgeben der Türkei. In Berlin »ber war man natürlich weiser als wir Alle: der Zar habe sein Wort »erpfändet, keine Eroberung«» machen zu »vollen, Rußland ginge nur au« Menschenliebe, zum Schutz des Kreuzes, über den Balkan. Schön. Wie dann daöLied endete, weiß man und heute sind nun die Berliner Russophilen plötzlich dahinter gekommen, daß Rußland wie das corrumpirte Frankreich von 1852 auswärtige und Er oberungskriege führen müsse, um der Gährung im Innern einen Abzug zu schaffen. Je fauler es in Frankreich ward, je eifriger ging man gegen Oesterreich, Mexiko und endlich, trotz aller Gefahr, mit einem va ditnguo des verzweifelnden Imperialismus gegen Deutschland vor. Nun, wenn diese Erkenntniß bei den Berlinern ehrlich wäre, wenn wir die unselige Vorliebe für und die Koketterie mit Rußland endgiltig verwunden hätten, das könnte uns nur recht sein. Aber r« handelt sich bei den Angriffen der Spree-Offiziösen nur um die Erzeugung eines Hochdruckes auf die Stiminung unserer Abgeord neten. Sie sollen Rußland fürchten. Bis 1879 sollten sie es lie be«, jetzt fürchten: Frankreich dagegen durften wir bis zum Januar Haffen; jetzt aber, wo wir Gründe brauchen, unser Militär zu ver mehren, ohne doch den Weltfrieden als bedroht hinzustellen, dürfen wir wegen Frankreich ruhig sein. Der immerhin pikante offiziöse Artikel der „Post" sagt: „Die dunkle Wolke bangt nicht in Elsaß-Lothringen. ES ist le lrs'c - rung Kriegogclüste bcge; dergleichen finden sich nur i» de» Par» tcie», die Fühlung mit Rusiianv suckxn. lieber Elsaß-Lothringen kann man olme Sorge iei»: Frankreich würbe ohne Bundes, genossen, auch unter einer anderen Regierung, Deutschland schwer lich angreiscn. Der europäische Friede liegt wesentlich unter dem Verschluß Rußlands, und aus dieser Seite bilden sich allerdings schwarze Punkte durch die außerordentliche Steigerung der ruisi- schen Llreilkräite, die seit dem Berliner stricken eingetretcn ist. während Rußland unter alle» europäischen Ländern dasjenige ist. »reiches »nir größter Sicherheit daraus rechnen kann, nicht angc- grißen zu werben, die Rüstung also nur elne» aggressiven Eva- rakter haben kann. Daö mögc die russische „Petccöburgcr Zei tung" sich zu Herzen »edmcn. wenn sie die deutsche Thronrede der Unwahrheit beschuldigt. Der einzige Eroberer, der Europa's strieden bedroht, ohne selbst von irgenb einem Angriff bedroht zu sein, ist eben Rußland, die einzige Macht, durch deren drohende Rüstungen, unterslüvt von dem Tone ihrer Presse, das ganze übrige Eurova verhindert wird, sich den» Vertrauen aus die Dauer des bestehenden Friedens hoffnungsvoll hinzugebcn. Rußland hat von dem napolconischen strankrelch die Erbschait der puren Eroberungskriege übernommen. Niemand wirb etwas Anderes in dem letzten Türkenkriege leben können. Rußland bat lediglich i» seinem Machtinleresse und tür Länbergewinn iin Jghre l^ii die Türkei angegriffen: und es ist »lickst ersichtlich, welchen ande ren Zweck die ungeheure russische Armee haben kann, als Er oberung aus Kosten aller Nachbarstaaten, von Asien bis zur Weslgrcnze." Sehr richtig! Aber nicht das revolutionäre Rußland ist unser Feind, sondern das reaktionäre Rußland. Wohl, die Nihilisten (die „Alles Verneinenden") können keine Neubildung des russischen Staates herbeiführen; sie sind lediglich ein Krankheitssymplom, wie die Pestbeule Bi iveis ist verdorbenen Blutes. Aber »venu die Nihi listen auch gleichsam nur die Hand sind, diedem anbrechendenLichte der Aufklärung die Hemmnisse aus dem Wege räumt — selbst unter Anwendung von Verbrechen — so stehen hinter ihnen 'Millionen leidensmüder, unterdrückter Russen der gebildetsten Kreise. Diese werden, wenn es Zeit dazu ist, über die Nihilisten hinweg die Be- »vegung an sich reißen. Sie »vollen nicht den Krieg mit Deutsch land, n»cht die Eroberung Konstantinopels,»» icht das Satellitenthum derDonaustaaten, sondern sie wollen die Kultur ihres geliebten Vater landes. Will man in Berlin wirklich den Weltfrieden, so werfe man Deutschlands Macht in die Waage, daß diesen» geknechteten russischen Volte Menschenrechte eingeräumt werden, daß dieser Staat eine humane konstitutionelle Regierung erhalte, dann haben »vir die russischen Rüstungen nicht zu fürchten und ersparen für unsere Rüstungen 26'/g Millionen Mark, die »vir für Friedenszwecke wahr lich besser gebrauchen könnten! ,L)ie vantte Wolke bängt nicht in Eliaß-Lowringen. Es ist. 11. Kläffe der vokrangordnung, der Kapelldst lekn NnzrIchrn dafür verbanden, baß ble jetzige sranzösische Regle- > Weickeltda- Allgemeine Ehrenzeichen erhalten. Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Berlin, L4. Februar. Reichstag. Eingegangci» sind tm Bureau des Reichstages der Gesetzcntwliri über Erbebung der Bransteuer. Das Gesetz, die Schiffsmeld»i»ge>» bei bei» Eonsnlatcn betreffend, »rare bcbatteloS in :i. Lesung genehmigt. Bel dem Marineekat kragt Rickert Bremen: warum das Kommando beim Stcuerwcle» geändert worden sei. Stosch erwidert: aus techni schen Gründen. Hänel erinnert an die Koninston aus dein Gr. Kurfürsten und kragt: wann darüber dem Reichstage voller Ein blick werden würde. Stosch erwidert: er müsse sich aui die Dar legungen des Maiincverordnungsdlattcs beschränken, was Laster und Hänel bestimmt, bei» Mauiiemlnislcr um »vettere Auikiä- rungen zu ersuchen. Der Marineetat wirb schließlich genehmigt. Der Reichstag genehinigte den Etat der Relchviustlzverwaltung. Aus vielfache Klagen über die neue» GerichtSkostentariie erwi derte der Staatssekretär Schclling: Die Ab inbernng kerGcbübren- täriseniüsievonderInitialivederEinzelttaatenansgchen.LieVorlage über ein »cncö Acticngesetz hoffe er dem Relche-taae in nächster Session machen zu können. Bel Berathung des Etats tcö Schatz amts »vibcricgt der Staatssekretär Scholz die »euüchen Unter stellungen Bambergerö. daß die Sistl-ung der Süberverkäute eine Acntcrnng deS Münz- und Bankaeiei-eS involvire. die Sistirung criolgte lediglich, weil die Regierung die Verantwor tung iür die »nit den Si'berverkäusen verbundene» Verluste nickst tragen wollte. Es sei ein Fiilerlinisticuni, keine bennitlve Maß regel, cs hantle sich um Verlangsamung dcö Tempo s in Dnrch- südrnng der Münzretorin. Namentlich in Lüddeutschlant stellte fick» ein größerer Lilbermiinchedark heraus, alö erwartet wurde. Dem Reichstage werde deshalb wahrscheinlich noch in dieser Session eine Vorlage wegen Abänderung deS Artikels 4 des Mllnoei'etzes zugehcn. Berit n. 24. Febr. Die „Nordb. Allg. Zeitung" veröffent licht eine ihr von beachtenSwcrtber Seite kommende Zuschrlkt, welche in Betreff deS gestrigen Artikels der 'Norddeutschen über die Befestigung KownoS die Meinung ausdrückt, baß auö der Befestigung der eigenen Grenze noch nicht nothwenblg eine feind liche Tendenz gegen den Nachbar bervorgeist l'O. sondern nur ein obiektivcö Bcdürinlß vorliege. die eigene Sichertest durch eigene Nüttel zu verbürgen. Die Haltung der polnische» Be völkerung (?) vci auSbrechenben Konflikten können sorliffkato- rischc Anlagen von großer Wichtigkeit erscheinen lasse». ES ließen sich noch andere Konflikte denken, welche die 'Nützlichkeit der Befestigung Kvwnos rartvun werden, ebne baß tabei notbwentlg rer 'Bruch langjähriger Freundschaft zwischen Rußland und Deutschland vorausgesetzt werden müßte. Jeden- fgllo stehe das Reckst, sich io an den Grenzen zu befestigen, jedem llnabvänglgen StaatSwrsc» zu. (Diese nIclstSiagenden Abschwäch- »ingcn druckt die „Nordd. Allg. Ztg." wobl nur ab. weil Ibr der Mu»h bereits auSglng, einmal eine Zeile gegen Rußland und die unselige Erbsreundschast zu drucken. D. R. b. N.). Locale» aud Sächsische». — Se. Maj. der König und Se. K. H. Prinz Georg wohnte» gestern Nachmittag von "«2 Ubr g» rer Sitzung ces GesanimtniinitteriumS «erste Etage beö königl. Schlosses« bei. — Der Eommanteur der Artillerie-Brigade Sir. >2. Herr Gencralmaior v. Funcke, welcher bereits seit der Erkranknng des nunmehr verstorbenen Herrn Generalleutnant v. Miltitz die Function des Stadtkommandanten ime.'^iiitisch versah, ist nun- »ncbr von Sr. Mal. keinKönigc definitiv zum E 0 inmanda >1 ten der Residenz, unter gleichzeitiger Beförderung zum General leutnant, ernannt worden. Der Piok.. Geh. Medtzinalratb vr. Justus Radius in Leipzig bat ben Charakter unh Rang alö „Gehri-ner Rath"«» der il. Klasse der Hvkrangordnung, der Kapeildiener Gottfried Die schon erwähnten T hca tc ra u«i üh r u »»g en (le bende Bilder rc.» am königlichen Hose finden, wie nunmehr Ictt- stebt, an zwei ans einander folgenden Tage» und zwar Sonn abend und -onntag den 2». und 2st. l. MtS. in der zweite» Etage des königlichen Schlosses statt und »ombe» bereits gestern Abend Probcausiührungcn adgehaitcn. Tle Bühnenmitglleder gehöre» zum rhcil de» höheren Ho'chargen an, zum The» sind cs Difizierc hiesiger und auswärtiger Ggrniionen. Die Vor stellungen werde» nur im engeren Familienkreise abgehalten. - Landtag. Während gestern die l. Kammer die Etat« der Zuschüsse zun» Departement der Finanzen iRei. Sc. K. H. Prinz Georg,, verschiedene E i» n a »in e - Etats (Rel. Präs. Rüste, und den Personal- und Besoldungvetat der Lante»- Jmmoblliar-Brandverttc» erungöanstalt aus die Jabre 1880-81 lRcs. Bürgermstr. Martins» durchgängig nach den Beschlüssen der 2. Kammer erledigte, faßte diese über eine Reibe von Petitio nen Beschluß. Die Hauobcsitzervcrclne zu Leipzig, Reudnitz» VolkmarSdor«. Gohlis. Thonberg, Möckern und Pirschen bitten um Erlaß zweier getetzlichcr Bestimmungen, Zwangsvollstreckung auö Hvpothekenbüchcrn bei». Die Abgg. Freytag und Mchnert perwendeten sich für die Petition, vr. Krause dagegen. Ein Antrag des ersten Redners auf Erwägung »vurbe abge lehnt. der Antrag der Deputation (Res. vr. Böhme», die Petition aui sich beruhen zu lasse», angenommen. Die Fischer- Innungen von Dresden und Meißen ersuchen um Verbindung der Eibstromcorrectionsrämme mit kein Strome, damit die Fische in ersteren ungestört laiche» können, sowie durum, daß ihnen ble Genedmigung zum Lachtziange in der Elbe an ollen Tagen In der Zeit vom 10. April bis mit dein Juni, also während der ganzen Schonzeit, wenn auch nur an bestimmten, von ihnen näher bczeichneren Stellen des Elditromcö. gestattet werbe. Zu gleich klage» sie darüber, daß In der Elbe vieliach von Unberech tigten gefischt werde und baß außerdem an sich Berechtigte oft «nit verbotenen Fangiiistruincnten und ohne Rücksicht aut die Schonzeit fischen, nicht minder auch darüber, daß die An wohner gewisser in die Elbe stiebender Gebirgsbache, z. B. der Polenz, in »reiche ble Lachse im Herbste zum Zwecke des Laichrnö auizustelgen pstegten, die geordnete Schonest (15. Oct. bis 14. Decbr.» nicht respektirten. Trotz warmer Befürwortung durch den Abg. Walter batte bleie Petition bas Schicksal der vor- hergegaiigene»» iRci. Abg. Bernbt). Dagegen »vurdc die Petition von 392 Hausirhändlern auS Lauter, Bernsvach. Bockau und Piannenstiel aui Herabsetzung des Normal - Steuersätze» tür den Gewerbebetrieb «m Umherzteben von SO aut höchstens 30 Mark der Regierung zur Kennt« nlßnab'ne übergeben (Referent Abgeorvncter Käukier). Für dtcie Petition traten ein 'Abgg. Mehncrt. Arettfelb, Heger »nb Speck, »väbrenb 'Abg. Udlcmann daraus verwies, daß die Erfüllung aller dergl. Wünsche schließlich einer Wictcraiisbcdung res Gesetzes über die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umberzieben g eichkoinmei» würde. Geb. Flnanzrakh vr. Lillcr tbeilte mit, baß auf eine größere Elvheitstchkelt tu "er Besteuerung dcö Hausirhandels hingewirkt werbe. — Eine Beschwerde der Frau Helene Sadrer von Cadr geb. Gräfin von Einsictel wegen Absorderung eines zu boben Betrags der E rbscha st 0 st e uer von dem von ihr ererbten Rittergute Prtctitz bat der ersten Kammer Anlaß zu folgendem Beschluß gegeben: die Regierung zu erlu»en, sie wolle eine noch malige raratton des Rittergutes Priesttz anorknen unv aus Grund des Ergebnisses dieser Würderung deii Erbschaftöttempel anderweit fesistcllen. Die diesseitige Deputation (Rei. Abg. Bernbt» schlug Beitritt vor. Abg. Bceg begründete in elastischer, von Heiterkeits- Eruptionen untelbrocheneii Rebe, daß die ursprüngliche Taratton keineswegs zu doch, eher zu niedrig gewesen. Wenn slch's um einen andere» Bäuerlichen gehandelt hätte, würde es wobl geheißen haben: Du. komin mal her. August! Die Kr. beschloß daraus dem Deputationsantrcige gcmäß. Die wichtigste von all ben zur Veihandlung gelangten Pcsttlonei» war die des StadtratbS zu Meißen um Aushebung solgendcrBestimmung ber revib. Ltädte- ordnung: „Wenn Gemei ndeanlage »1 nach dein Maßstabe tcö Einkommeiiö erhoben werden, sind festes Diensteinkom- mcn. Wartegcld und Pensionen nur zu ','5 in Anschlag zu brin gen." Das Staats-Einkommensteuergesetz kennt eine solche Aus nahmebestimmung iür tle Festbesolteten nicht, weSbalb Ne-l»ch. so folgert wenigstens der einfache Untertdanenverstanb. den Gemetu- de» gegenüber unhaltbar ist. 2rotzbe>n schlug die Deputation (»lei. Abg. Speck, vor. eie Petition au» sich beruhen zu lasten. Da die Deputation auch ble Frage der Füglichkeit von Dispen- sationö-Erthcilungen berührt hatte, erklärte sich «bg. Bövlich gegen die Möglichkeit von Dispensationen in vielem Falle. Abgg. Slcbctb, v. Oel'lschlägei, Müller-Coldltz und KirVach wiesen die Unhaitbarkeit der tragischen Bestimmung, zum Tbeil an der Hand drastischer Beispiele, nach. Der StaatSmtnittrr vö>» Nottitz - Wallwitz unv Vice - Präsident Streit verwiesen dagegen ans ben Umstand, daß Preußen ve» Beamte» noch höhere Vergünstigungen bezüglich der Kommunal- steucrn gewähre, alS unsere revidirte Städteordnung, wogegen wieder elngcbalten würbe, daß Sachsen sa auch selbstständig seine Beumtengehalte regele. Schließlich wurde die Petition aus An trag d ö Abg. KirVach gegen iv St. der Regierung zur Erwä gung überwiesen. Endlich »vurdc eine Petition der Liquidatoren der Eentralbank für Lankerwrrb und Bauten zu Dresden um Rücküberlaffung des Areals der Schanze Nr. 4 an die trübere Besitzerin der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen (Refe rent Abg. Bunde). — Aus der beutlge» Tagesordnung der zweiten Kammer sieben Eise 11 babn - Petiti 0 nen. Solche sind wieder zahl reich eingegangen. Die Regierung bat abgelebnt, bestimmte Er klärungen über daS eine oder andere Proiekt zu geben, bis Ihr Erörterunaen über die einzelnen Linien Vorlagen. Die Depu tation schlägt deshalb vor, iämmtllche auf Errichtung neuerBah- nen gerichtete Petitionen ver Regierung zur Kenntnihnabme zu übern eilen. Die i» Betracht kommenden Linien sind: Dresden- WliSdruff (die Notbwenkigkeit der Weitenübrung nach Nossen anerkannte die Deputation nicht), Dresden - Morttzburg- Rateburg-Könlgsbrück-Kamenz (gelegentlich deren die De putation daraus binwieS, daß rS ihr bedenklich sei, jeden Versuch der Selbliblile Eisenbahn bedürftiger Gegenden ab- zuschnelte»), Berggießhübel-Gottleuba, Dürrrdbrsdort - Dres den. Niedersedlitz. Lungkwitz. Mittweida - Rochlitz, »laltbetm- Hartba - GeringSwalde. Rochlitz, Aüenburg - Kohren - Frohburg« Lauttgk - Grimma. Annaberg.Schöi»seld - Tbalbeim. Stvlidrra. Müliengrund - Bahn, Schwarzenberg-Annaberg. Welkrnstrin- Jöbstadt-Lantesgrenze. Weiterbau von Kirchbcrg nach derCdem- nltz-Aue-Advrier Bahn. Zittau. Reichenau und Löbau-Divben. Weiter wird beantragt: die Pctetion der Robichützer Papier fabriken, soweit tte aui Vcrkedröcrleichterungcn gerichtet ist, ber Regierung zur Erwägung, die R etersebiitzer Petiti. n au» bessere VerkebrSetnrlchtuiigen zur Kenntnißnabme und eine Petition auf Errichtung einer Güteistatlon zu Attmittwrtda gleichfalls zru Kenntnißnabme zu überweisen, dagegen die Petitionen des
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