Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 30.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-30
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.03.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
O' 3S000 «p»«. ,»«> »kr»l»»ltch. Sn1rr»»n>. Annita »anlrnft««» ».»« hme iNlßwS"»» »a»I»»t,»«» u. turn. vkkU». »len. S«>». Altsliu, tzrantturt a. M-— 8"» »>»N»7« Äerlin, LelNtU. A«n. -)umtiura. Frankfurt a. V.» Mull- Lül-«. LnT«, rnUUer » c«. t„ Parti. LoMl L Lo., ^ 0»i»I«ß5v8vI»kft,( LvUloss-Sticuso 1), goxonlldor clor Lpororgssso. » Hagekkatt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlifte. Anler««« werden MnrtenNrat» » »>» »tdd». v Ud> ,n»en»n>me«. S-nnls«! dt» MNl»,t tt Uhr. An Neustadt nur an Wonirntaoen: ar. Möller,alt, Rr.ü di» Nachm. »Uhr. — Der ütaum einer einlvaltloen PttUtcile lallet ISPtiie. tilugesaicht »t, Zeile N0 Ps,e. Sine Sarantie für da» vichst- t«-l,e ljrscheine» der Inserat« wird nicht gegeben. Aulwärlige Annoncen» Nuslrage von u»t uitbklanntenLlrincn und versl nen lnsertren wir nur gegen iVr»>»>mer»n»»>Hn!,lnn« durch vrte'martcn oder Polietn,ahlung. Achr Silben tollen lä Pme. An- serare tllr di» Moniog» > Nummer aber »ach einem Hellinge die Petit» «etle ra Psge. IM- "W> Konstantiuopel, LS. März. Der Ministerrath berieth über die mon- tenegriuilche Gebielrentschädigungesrag«. Said besteht auf unverzügliche Aeg luvg dieser Angelegenheit, da andernfalls Verwickelungen zu be, fürchten sind, weil der AibaneseiihLuptling GussinjeS einen Ausruf an alle Albanesenstämme erlassen hat, dahingehend, sich zum Angriff aus Montenegro den i. Mai bereitznhalte». London, »s März. Reuter'« Bureau meldet au» -abul vom LS. d.: Der Kamps zwischen Mahomedjan und Hazara» dauert noch fort Die Niederlage Mahomedjan'« wird bezweifelt. DaS Gerücht ist ver breitet, daß der Ausstand läng« der Lommunication«linie beabsichtigt ist Hier herrscht große Aufregung. Nachrichten au« Assam zufolge, boten die Stämme um Konoma ihre Unterwerfung an, al« britische Truppen Konoma und die angrenzenden Ortschaften besetzten. - Lä. LirsckksIL'5 . H ksitbslm lmll laltsnss» ^ I unll ponsionkstktllungsn q 2 Struvostrasso 2. A ss »uaalime ,ou veodlou-prercke». ^ Nr. 00. 2.».I«t,ra.I880. Reuelte Telearanime ver„Dresdner 'Na«strl»ten." S». Petersburg. 27. März. Gestern NacktS wurde gleichzeitig mit der Entceckung der bereits erwähnte» Gchclm- druckerei noch eine zweite urtzci ne Vol.Sdruckcre! entdeckt. In zwei »Magazinen wurde» Verba tu»gen vorgenc»»i>e». in einem Waffenmagazin wurden drei Pule» verhaltet. In vcr ersieren Druckerei wurden drei Preisen gclunten. Die „Prau va" und und der „Courier" erhielten Verwarnungen. General Gurko reiste aui seine Güter ab. London. LN. M.lrt. Ein Teltgrannn ans Kabul von steuern meldet: Die Feindseligkeiten habe» zwischen Kabul und Ganvamak wieder begonnen. Der Feind hat am 26. d.M. taö Fort Baltve angegrcffc» unk u»S >3 Mann aetödtct und 1V Mann verwundet. Der Angriff wurde abgeschlagen. Washington, L'.i. »vll.rz. Der chilcniscl'cu Gesanttkchalt »ing eine Depclche a»S »i anama zn, welche, ber ,.New-Borkcr .Herald"»Meldung tvldcriprecl'cnd. meldet, bah Moguegua von 14,000 chilenische» Iruvre» kainp'loö beseht wvlden. »N ew - ?) ork, 20. März. OerPanama-Ltarandcr Herald" vom l«. b. meldet: Die Regierung von Panama verlangte evn dem amerikanischen Consul Jnilruction über die Vermessung der Lagune Cblrigul durv ei» amerikaulicheo Kliegsicklff. Der Contul antwortete: Cr wtiie nic ts da cm und lege denSchrist- wechsel seiner Regierung behufö Instructionen vor. Dresden. 30. März. — AuS Dresden teiegraphirt man der N. Fr. Pr. In Wien folgende erkrculiche Nachricht: „Zuverlässiger Mitlhcilung zusolge bat Kali« »Wilde im bei dein Enwiange der Generale ansclnem Geburtstage gesagt, indcm er seine Worte vom »Neujahrotäge cltirte, er treue sich, sagen zu können, daß die Generäle hoffentlich keinen Anlaß inetzr haben würde», Ihre militärischen Kenntnisse vruktisch zu gebrauchen, da ledeKriegsbesürchtungge- genwärtig ausgeschlossen scheine, (llntcr den dem Kaiser Wilhelm gratullrendcn Gcneräleu betank sich auch der kouimanbirende General deö 12. AnnrekorpS, Se. K. H. Prinz Georg von Sachsen.) — Der Erbrrmz von Neuß, welcher seither in Bonn Unl- versitätöstudlcnz oblag, wird nach Ollem die Universität Leipzig beziehen. — Lin den Verhandlungen beS BundeörathS nach Ostern wird wiederum der sächsische Gesandte i» Berlin v.Nostitz-Waliwitz, dessen Gesundheit es erfreulicherweise erlaubt, thetluchmcn. — Bet dem Xll. (köntgl. sächs.) Sirmee-Corpö finden die diesjährigen Hebungen der Mannschatten deö Beur? laubtcnstanreS In folgender Welse statt: Bel allen Truppentbellc» üben die Iadrgängc 1874 und 1871, ausgenommen die Fuß Slriillcrle, von der die Jahrgänge 187l, 1873 und 1874 zurCin vcrutung gelangen. Bei der Jmanterie übt die Reserve ln der Zeit vom 27. bez. 2st. April bis 8. Mai. Die Landwehr vom I. Juni bez. 3l. Mal bis 12. Juni. Die Reserve und Landwevr ver Jäger vom 27. bez. 2«. April bist 8. Mat ln Frciberg und Meinen. Die Feld-Artillerie vom 24. bez. 2o. Mal biö 5. Juni. Die Futz Artillerie vom 5. big !7. »April in Jüterbogs. Dir Pionniere vom 4. bez. 3. April bis >L. Mat. Das Train vom 21. bez 20. September bis 2. Oktober unb vom 5. bez. 4. VIS >6. Oktober. Der Crlatz iit vom nächstfolgenden älteren Jahrgänge, also 1873 resp. >870 unb bet der Fust.Alttlierie auch 18?2. zu stellen. Die sämmtlichen eingewgene» »Mannschaften werden kairrnirt. hingegen die aktiven Mannschaften ln Bürgcr- guartiere zu liegen kommen. Im Ganzen werten eingezvgen von der Jnianterie 300 Unteroifszfere und 5100 Mann, von den Jägern 25 Overiäger und 325 »Mann, von der Feld- unb re len den Arlillerle 42 Unteroffiziere und 4»o »Mann. Fust-Artilierie 28 Unteroffiziere und 350 »Mann. Pionniere 12 Unteroffiziere und 140 »Mann, vom Train 22 Unterolfiziere und 168 Mann. — Am l. April wird das Scdlosnvachtkommando zu Pillnitz, weiches gegenwärtig dem Schühen-Regimentc ange- hört, durch ein gleiches Kommando deö Lelb-Grcn.-Reg. abgelöst. — Wie wir hören übernimmt der etatmäßige StabSoistzier Herr Ma!or v. Klüchtzner, während deS Bataillons xercireno deS 2. Grenabier-Reg. taS 3. Bataillon dieses Truppenthellv. - Unter »Anschluß an unsere gestrige Mittbeiliing sei nock» erwähnt, baß ber bisherige Abtbciiungö,Äommande»r »Maior Krutzich lieht Freiherr v. ManSbrrg. nicht Maurberg, zuin Kommandeur der reitenden Abtheilung in Gelthatn ernannt worden ist. Diele Ernennung geschieht durch dm koinmanbirenbrn General, nicht durch das «riegSministerium. - Daö Bcfindrn be- durch eine» Sturz mit dem Bierde schwerverletzt gewesenen Rittmeisters v. PoIrrn hat sich soweit gebessert, daß derselbe kleine Spaziergänge unternehmen und die beschädi-cke Hand wieder zum Schreiben gebrauchen kann. CS ist alle »Aussicht vorhanden, daß Herr v. Pvsern vollständig wieder btenfttftchtig. und der Armee rin braver OMzier erhalten bleibt. — Sin Interstantcr polttiicher Agent, der russische Staawrath <Subastoif, trai vieler Tage bei dem hiesigen kaiserlich rufst» schen Gesandten v. NelIbow ein. RusstscherteitS wendet man der internationalen sozialistischen Agitation erbebte Auimerksamkeit zu unb ver Gencralgouvcrueur des .larenreichS, Grat Loris Mell^ kosi bat dir Abiheiiung des Dyartementö für auswärtige Auge legenbetten »für besondere Funktionen" um mehrere Beamte ver. stärkt. Außerdem bat diese Abthetiung den Zweck „sich mit dem AuSlanke sehr rasch zu verständigen". — Unter den »Bewerbern um vir ausgeschriebene hiesige Brand melsterstelle befindet sich auch Herr Schornstelniegermclster Gebhardt auS KönIgNein, ein Mann mit vielen Erfahrungen, der viel Länvcr gesehen und im Feuerlöschwesen viel Erfahrungen gesammelt vat. — Die durch den Abgang veS Hrn. Oberlehrer Mlchel er- ledkgte Oberlehrerstelle an hiesiger Annen real schule bat durch Anlrücken neue Besetzung gefunden. Die letzte Oberlehrer« stelle ist Hrn. Schindler, Oberlehrer an der Realschule zu Frei- derg, übertragen worben, so daß das Collegium der Annemeai- schule von Ostern an außer dem Rertor Viktor auö den Ober« lehrern Conrector vr. Ltcßke, Pletzsch, Besser. Stle'ei-agen. Böhme, vr. Schneider, Harich, vr.L clte, Or. Lenke. Vr. Siebe« ' r. Dolch. Vr. Albert. Uvbeschcld, vr. Herr« und E wtndlrr. sowie den Fach« kurnen unb Oberlehrer Strauß - Nach SInziebung der dritten Parallrltertia zählt die Annenrealstduienunmehr nur >4 Klassen, so baß nun die von beiden städtischen Collegien beschlossene Reduktion ver king. Keil. Wodst. Vr. , mann. Heim. Drmme. Füemmlna r lehrern Oberlehrer Dietrich Mr Tt sür .Zeichnen bestebt. Anstalt zur Dur gelangt und der normale Zustand her- gesteor ln. Dt/Anwelkung neuer Schüler für daö neue Schul iabr hat gegen da« Vorlahr eine wesentlich höhere Zister erreicht» waS aut ein« Besserung der geschält! wen Verhältnisse schließen läßt. ai. Polytechnikums hielt lllg. Handwerker« zeugung". Inden ruaaözweckev. surr WltlerunstSausslchten: Keine Depesche eingegangen. Krystailitlo». zur Hervorbringung kühler Luft unb zur Ventila tion in Gebäuden zu verw enden, zuerst in Nordamerika zur Ver wirklichung. um die Länder der südlichen Zone mit CtSzuiubrrn ,ru versehen. In den 60er Jahren trat Norwegen in die Reibe der eloauSiübrenden Länder, welches zunächst England mit diesem Material versorgte und in einem Jahre 445,000 Tonnen ä LO Ctr. nach dort erportirte. Später entwickelte sich auch in der Scvwciz, namentlich in leinen Gletiä'ergegendcn, den Kantonen »Wallis, Graubünden und Grindcrwald, eine bedeutende CisauS- fuhr, die zunächst »ach Deutschland und Frankreich dirigirt wurde. »Von welcher Bedeutung die Konsumtion deS KtleS zu Brauerel zwecken geworden, beweist, daß die Brauerei zu Sck'wechat >868 dis >860 vct einem »Biererzeugniß von 278,754 He'd'IItcrn allein 28,125,0^4 Kilogramm C1s verbrauchte. Zwei hiesige Brauereien, Felsenfester nnd Feivichlößchen, konsumirten bei einem Bier- erzeugniß von 78,5>>o resp. 5>>.000 Hektolitern 7 bez. 6 Millionen Kilogramm CIS. Dieser ungeheure »Verbrauch und der Umstand, daß bei oit ungünstigen Wintern die nöthlgen Quantitäten nicht erzeugt worden oder die vorhandenen übermäßig vertlcucrtcn. lieren die Idee rciien, künstliches CtS zu iabrizircn, eine Idee, die sä o» >550 unb l6<»7 versuchsweise aultauchte. Es galt zunächst zu deren Verwirklichung, durch Kälte-Uebcrtragung bas Getrteren deö Wassers zu ermöglichen. >876 schul man In England Im Mai eine künstliche ElSbahn, dir dem Sport des §chiltt>chuh- iahrenö während des Sommers diente. In der Eis abrlka Ion machen sich NU» 2 Methoden geltend. Die eine, aus Cntztlhung der »Wärme und Vertuusrung bastrcnd. wird durch 2 Maichinen, die Carr» sche und Linte'sche, von weicher erster« wir vier aut der Baui'nerstraße eine solche besitzen, die im Monat Mai wieder in »Betrieb geletzt wird, ermöglicht. »Bei tiefer Favrt'arion wird Schwcielärher, schwekliche Säure und Ammoniak verwendet. Die andere Methode, die der Compreislon. vertritt die ErpamwnS- Maicl'Ine. Dieselbe verwende: autichileßiich Luit, durch deren Compreislon bas CiS hergestclit wird. Diese Methode ward zu erst 1850 von Corvin enn fohlen unb werden solche Maschinen von Windhauicn In Braumchwelg in großer Vollkommenheit auö- geiübrt. Herr Vortragender erläuterte durch Zeichnungen an der !aiel die Eigenthüm'ichketlcn seder der genannten Maschinen, den »Vorgang der Elserzrugung ganz speziell und t» verständlich ster »Weise darlegcnd. Was nun den Kostenpunkt deS künstlichen Eises gegenüber dem Rohcise anlangt, so kann der »Preis des ersieren, in größere» Maschinen gefertigt, vollständig mit dem dctz letzteren tcnkurrtre». Da« künstliche EiS besitzt den Vorzug, reinlicher und der Gesundheit zuträglicher zu lein. Es eröelle vleS daraus, daß zu testen Fabrikation nur »ab reinste Wasser vcrweudet werde, während Naturei-. von sumpfigen Gewässern entnommen, olt nachtbeillge Folgen vcrurlache. Der sehr beifällig aulgenommene Vortrag veranlahteHerrn LeretnsvorNanv Schröer zu herzlichen Dankeöworten. 6. — lieber die vurcst daS künftige Mlfttärgesetz angeordne» werdende Ausbildung der Ersatzreseve schreibt der Abg. Eugen Richter: Die in die bürgerlichen Verhältnisse am tick steil einschneidende Aendcrung durch die neue Militärvorlage Ist die Ausbildung der Eriatzreierve im Friede». Die Gcs. tzesänderung trifft Diejenigen nicht, welche schon setzt zur Ersatzreserve gehören Erst aus Diejenigen, weiche bei dein AushcbungSgcschüst im Iabr» 1881 ber Ersatzrcscrvc erster Klasse überwiese» weiden, findet dir »Neuerung zuerst »Anwendung. ES wurden bis letzt der Ersatz reserve erster Klasse jährlich etwa 70,000 Mann überw>esen. Darunter sind aber 30,0<>0 Mann, welche wegen häuslicher Ver hältnisse oder zeitiger körperlicher Unbrauchbarkeit nicht ansge- »oden werben. »Aut diese beiden Klasse» finden die neuen »Be stimmungen keine »Anwendung. ES bleiben also beim AuSbch- ungögeschäit noch 40,000 Plan« übrig. die jetzt zur Ersatzrescrvc erster Klasse überwiesen werden ihciiö weil sie wegen hob« Loos nummer nicht als Dreijährige eingestellt werden, thrtls weil Ne wegen geringer körperlicher Fehler dazu nicht für tauglich ge halten werde». »Aus der Klasse dieser 40,000 wird nun von >881 ab wiederum gewissermaßen eine Selekta gebildet, welche eine »Ausbildung schon im Frieden erdäll. Die Stärke dieser Klasse wird icdcS dadr im März durch den Ncichöhaushaltöeiat, also unter Mitwirkung bcö Reichstages iestgestellt. In rer Regel soll diese Selekta jährlich ca. 15,0> 0 Mann Zuwachs erhalten. Diese Selekta wird nicht gleich der übrigen Ersatz« crve i. Klasse nach 5 Jabren der Eriatzresrrve 2. Klasse zugcührt, sonder» bis zum vollendeten 31. Lebensjahre» also so lange die Ersatzreserde- pfiichi überhaupt dauert, in dieser Seickta der l.Klasse behalten. Da nun die zur Eeiatzreserve I. Klasse Ueberwicsenen in der Regel im 23. Lebensjahre stehen. so würben 8 biS o Jahrgänge dieser Selekta von je 15.000 Mann iür den KrlegSiall unter Berücksichtigung der Abgänge tm Laus der Zeit etwa loo.ooo Mann auSgebilbrter Eriatzrelerven zur Vertilgung stellrn. Um diese Zister möglichst bald zur Vertilgung zu erbalken, iollcn 188l und in den nächstiolgenren Jahren mehr aiS ir l5,voo Mann ausgebildet werden. Für die »Bildung der Selekta von 15,0M »Mann ails de» obigen 40.000 Mann soll maßgebend sein. baß In erster Reihe in dieselben elnzureihen find, die nur wegen Voder LooSnummer von der hrrisährtgen Dienstzett Beireiten. Soweit dieselben nicht ausreichen, sollen Mannschasten mit geringen körperlichen Fehlern zur Ausbildung bestimmt werken. Wer nicht ln dieser Weise bei der Uedcrwcisung zur Ersatz«,«de 1. Klasse zugleich zur Ausbildung in dem nächsten Kursus be stimmt wird» iäilt überhaupt nicht untcr daS neue Gesetz, kann also wie bisher nur im Kriege oder bei Bildung von besonderen Ersatztruppentheilen einberuien werden. Auch Derlenlge. welcher zwar zu dieser Selekta bestimmt wird, aber bei dem nächsten Aus- bllvungükuriuS (z. B. wegen Ueberzahl) nicht einberuien wird, fällt nicht unter daS neue Gesetz, kann also späterhin tm Fricden nicht mehr eingezogcn n eiden. Der zur Selekta bestimmte »Mann soll auck» nach den Beschlüsten der Kommission <aui Antraa der Fortschrittspartei) gleich beim Auöhebungögeschäs» den Gesicllunaö- tag erkabren. damit er sich i» seinen bürgerlichen Verhältnissen am die UcbungSzeli einrlchten kann. Dlr erste Hebung soll nicht eine achtwöchentliche, sondern eine zehnwöchentitche sein. Die Militärverwaltung beabsichtigt, diese ucbungen in den Monaten Oktober. November und Decrmbcr statttfinden zu lasten. ES sollen alSkann bei jedem Bataillon 75 Ersatzrekruten sin den nächsten Lal ren auö dem oben angegebenen Grunde etwa- mehr» eingestellt und getrennt von den dreijährigen Rekruten In den elementaren Dingen auSaebiltet werben, einschließlich von Schieß übungen f42 scharfe und IO Platzpatronen). In Zwischenräumen von durchweg 2 Jahren folgen alSVann der ersten zchnwöchcnt- ltchev Hebung MH drei Ucbungen von vier, zwei und zwei Wochen. Kontrolversamulungen sind sür die ErsaprrservINen nicht beabsichtigt. Zur Auswanderung bedürfen die auögcdilde trn Ersatz!ejervistrn der Eriauvniß. welche ludet, nicht verweigert werden darr. ES läßt sich nicht verkennen, daß in dielen »t-er- kchlägen gewisse Milderungen und Begrenzungen der Erlatzreierve- " " ' - - "nd. Auch ent- auer der ersten Ver zweiten Ilrb» Dresden. Dienstag, 80. Mürz« ung UIN 4 »Wochen gegen die RegicrniMvdrlage verkürzt ist. Zweckmäßiger wäre cS »och gewesen, die crste Uebnng aui i2 Wochen auSzud-bnen, nach derselben jedoch nur 2 Hebungen ä 2 Wock'en zuzulassen, wie eö die Fortschrittspartei bcanrragt hatte. Es würde alsdann in de» bürgerlichen Verhältnissen nur eine ein malige längere Unt rbreck ui g eingctretcn sein. Diele auch mili tärisch vorzuziehende Einrichtung schesterle an dem »Bedenken der Militärverwaltung, ttlr eine längc« Zeitdauer taSAusbildungS« personal stir die Eriatzrekruren v riügbar machen zu können. Urbcibaupt begegnet die ganze »Neuerung tu den Kreisen der militärischen Routine und Tradition als ein Ucbrrgang zum MIlizMcin unb zu de» Bürgerwkörcn manchem Kol stchüttcln. Andcrcrs-iis liegtauch I» der -»cbmälerung des Stammes der in Friedens,zellen tur bürgerliche »Veihältnlsie zur sicheren »Verfügung stehenden Mann.cbatte» eine schwr« Steigerung der Milttäriast. Zwingender als !e lritt deshalb die Nvlbwcndigkrit hervor, die nach allen Setten durch daö reue Institut b> dingten Mehrlastcu durch eine »Abkürzung der Dlenstzelt der Dreijährigen auSzu- gleichen. Wenn der eine Lob» schon nach lOwöchentilchcr mili tärischer Ausbildung zum bkliuathlichen Herd .zurückkebrt, wird inan es erst recht nicht verstehen, warum der andere Sohn über zwei Jahre sestgehalten wird. - Im »Bureau iür Vergeßliche, linier den 20 Millionen Passagieren, die alljährlich aui den sächsischen Staats- ellenbahnen ihre Reste thun, ist Mancher, der zu spät mit angst voller Hast seine Tasche» bciül'lt. seine Gepäckstücke zählt, alle Gedanken zusammenholt, unb nun allgemach zu der trüben Ein« stcbt gelangt, daß er Etwas imCoupöltegcnge- lassen habe. Inzwischen ist dieses ConpS od« der Passagier in einem anderen längst über alle Berge nnd Tbäler, der Schaff ner meidet ren gewohnten Fund und bas „Fund-Bureau" in Dresden nimmt sich nun deS Findlings an, verwahrt ihn sorg lich. glcbt ihn dem »Vergeßlichen ipciensrei wieder, wenn er sich meldet <wad höchst selten vorkommt) und verfährt im klebrigen mit ihm. was Rechtens ist. In dieses..»Bureau tllr Vergeßliche", welches zur Gcncral-Dircction der sächsischen StaatSciscnbabnen restvltirt, verlohnt eS sich, einen Blick zu werfen, um zu cricwre», was Alles hier tm Larste eines einzigen Jahres den Bazar herren los« Fundlachen bildet. Da find zuerst an die 800 Stöcke no- t>«, alö ebensoviel »Beweise dafür, wie übcrsiüssig sic iür die Reise waren. Philister und Studenten, Stutzer und Hcmdwerköbur« schen, Alle Hasen sie Ihren Theil zu dieser Stecken- und Stav- Sammlung belgetragen. Ihnen am nächsten verwandt stub 600 Schirme, weiche auch vier die alte Ersavrnng bestätigen, daß man den Schirm nicht braucht. wenn man ihn mltnimmt. Den Regenschirmen siebt man daö Geschlecht nicht an. bet den Sonnenschirmen aber zeigt sich, daß Damen unb Herren sich in der »Vergeßlichkeit nicht instcrschelden, denn jene sind mit V«. dies« mit 08 Opfer» vertreten und ein Dutzend Fächer kommt ÜberNrS autS Conti) der Damen allein. Unter diesen Schirmen findet sich mancher, an dcn der ferne Besitzer mit be rechtigter Wedmuth zurückdenkt, aber auch manches rare Exem plar. an welchem der Ueverzug ein Sieb nnd kein Stab mehr ganz ist! — Daß doch die ralchcntücher trotz ibrcr brilpiel- loscn Uncntbehrlichkclt so häufig verloren unb vergessen werden.' lieber 500 Exemplare kamen hier zur »Verwahrung und mau schaudert beim Gedanken a» die Summe von Unheil im Ge- >olge dies« »Verluste. Die Hüte sind ln 200 »NUisterexemplaren aller Faeonö und Qualitäten vertreten. Nur 30 Damen wider- mhr daS Schreckliche, ihr Liebstes, de» blumen-, schleifen» und bänbcrreichcn Hut einzubüßcn. während 170 Vergeßliche männ lichen Geschlechts wahrscheinlich im Genuß einer Reisemütze schwelgten und darob den Hu» vergaßen. Den feinsten Cylln- dern widerfuhr dies Schicksal, dock» herrschen die ältere» Filze vor, eie manchen Sturm erlebt, deö Oeitcrcn eine »Antreibung erlitten unb sogar den Verdacht erregen, von Ihren Besitzern freiwillig ..ansacsekt" zu sein. »Merkwürdig ist rS» daß gerade so viel M llycn wie Hüte vergessen worden find. Wahrscheinlich ist die Beeiltem!schreit doppelter Kopfbedeckung von der einen Partei mit dem Verlust des HuteS, von der anderen mit dem der Mütze bezahlt worden. Doch find hier auch die Op'er des Hinauö- icheuS zum Fenster zu berücksichtige». Mit l.50 Decken und Lilchcr» bedecken wir in christlicher Liebe Ol» Kisten. Hocken. Packele unb Schachteln mit Wäsche, die zmn Leidwesen der Funtsachen-Verwalter sehr selten geschniegelt und gebügelt ein lauien. Kaum glaudlich und doch wahr ist cö, daß an die 70 Röcke, Ueberzieber, Hoien, Westen. Jackets, Regenmäntel und 36 einzelne Pelzsachen liegen gelassen worden find, und verbürgt ist au», daß Corsetö mit unb ohne Stabt ebenso ständig vertreten sind, wie Hemven, S chürzen, Schuhe und Stleiel. Von den Reise-, Geld- und anderen unnütze» Taschen sind an die 60 vergessen worben unb daS gleiche Schicksal ereilte 25 Körbe und 15 Schleppenträger, nnnmcbr schönen Händen cntrtnen. Daö »Rauchen und c-chnupien alö Zcrstreu- ungSmittel hat bestens gewirkt. daS beweisen oo liegen gelassene Tabaks- unb C igarrenptelten, fast cbenfidtcl CIgar- ren-Kt u iö. No» mehr Stretch holzbüchsen und l2 Schnupftabaksdosen. An Waste« Ist kein Mangel: 60 SN eff er, 4 Böller, mehrere Dolche, Nickfänger, Stockdegcn bilden ein ganz nettes Arsenal! Vierzig Brillen unb Lorg nons. Fernröh« »nb Operngläser verlor das bewaffnete Auge und die bewaffnete Macht ließ 56Mt!itär-Mützen, mehrere Helme. Scitengewev«. Säbel, Brotbeutel, Krlcgsdenkmünzcn. ia sogar ein eisernes Kreuz im Stiche. Den Stand der Künstler ver treten zunächst 30 Noten rollen, l Ziehharmonika, .1 »Notenpult und ILeierkastengestclle. dann 1 Oci- gem älde, mehrere Heiligenbilder und eine Galciie be rühmter Männer, letzt«? freilich keine Werner scheu Por trait-. Die Gelehrten aller Facul täten haben In hergebrachter Zerstreuung 83 Bücher »egen gelassen, während an Pi ca li ier Lectüre kein Blatt vergehen wurde. Fünfzehn leicht beschwingte 6oi»mis Voyageurs entledigten sich der drückende» Last irrer Mnsterpackete, der Handwerkerstand ist durch Werkzeuge allcrAct und 27 Meßinstrumente vertreten, der »Bauernstand aber — der nickt viel reist — ließ seine Spur nur In ein paar S ensen und Feldmäusesailcn zurück. Daß man eine Nähmaschine vergißt, begreift man ebenso schwer, wie daS Zurücklasien von Reisepaß nnd T rauschein; er- klätlicber ist es. taß stck 2 Zöpfe heimlich von ihren Besitzerin nen trennten. Die liegen gebliebene Krücke regt z»besonderem Na i denten an, hinter l> BolanUirtrommeln aber sehe» wir ebensoviel betrübte Kindergesickter auitauchen. Viel Betrüb- niß mag auch die 52 zum The» ganz weribvollen Sckmuck- sacken umschweben, während 10 Hunde sich viel weniger nach ibrcn M aulkörben sehnen werden, viel weniger In jedem Falle, alS die 2 „Schönen", die ibr Gebiß niltzuncbmcn ver? gaßen. An vaarcm Gelbe sind In einem Iah« 43V Mark eingrlleiert worden. Jeder der vielen Posten, auS denen stck diele Summe zu ammenlctzt. stellt tem Bahnpersonai. das sie fand und abUeler«. eln yhrlichfeltSzeugniß aus. Manch abgegriffenes iPdeuästveven mit ein paar S^ckeiaroicben oder Kuv««vlennicmr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite