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Dresdner Nachrichten : 29.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-29
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1880
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rs'»E-. «»u^, ssooo 1-»I ' t»->»»»t«« «v»wLrt»> w»»'. , — vur»«ui» t--. — lUttt«, v»1Ue» « c«. t» v,ri«. Tageökatt für Mkisik. Unterhaltung, Geschästsvertrehr. LSrsenbericht,Fremdc»>iste. wirte» vlaitenli««», W »I» Add«. > Udr inaeuum»«»^ Sonn»k»diSMN«agr lSUI,r. H» Ncusladl nur au Mo^euiajeu: I». tlolicrgalse Nr. S bii! Nachm. LUn». — Der Naum riner cinIpalUtcn PclUjcUc Io lei ILPE-. c-,„,kNN»r die <jcilk uü Pfge. Sine Laranlie Iür da» nachst- ti>g>»e Srscheme» der Iuleratl wird i»»chr u«gtbcn «iuswalilge Annoncen»Au'troge von nno unbelannunHirmcn und Pcrlouen niieciii» >v!r nnr»cften ivrüinxncia»»» rsatlli.-ig ourch Auejvm.Icn o0c» '<rosle>u«a>)luna. Acht Süden Ionen Pigc. An lernte »ür die Monianö Nummer oder nachcencm AeNiatirdic ,.eUt» iM« LS Pl»c. LoxxsILVo«, 8ctilos8-8tras8s 14, I gegsiiUtivr <t- 8liorui gasso. ^n- unit Vorlrnuk aller 8taata- tzi paplar», pkanüdsiafo, Motion oto. ß) ^usM>ilun8 aller dounvus. Do- « entgelllieliv Vontrolo der Verlos- 5! sung aller XVvrtdvapiors. AUvs A auck aut Iirivtlicuoin ^Vs^s. s Vomivllblvlls für Vkeoiisel. ;s in8SH S5Jahrg.488V. tlioder-Karäerobell-klaxaLio voll H0S8, Viisdruü'erstrassv 43 empllolilt ew rvieiilialtiMs Da^er vl«8»»»t«r OI»r«Ier«»I»v filr linabe» und Llüdelrou vis rum Alter voll lk dalirsu. Dosteliuoxso nach Llaass rvorclen tu eiMnen Stellers prompt erledigt. »L-LL-ÄSrWbLZ-Älli -Innnn-, eitiun-N'nnre» uinl Hiev. ^ k. 5eelig, Roiediialtigos l.riger uml hvoss» .Vuov.aiil xu elo-oantvu kxeoialität. ell gros. Lxooialltät. M vll detail, z. I.auar uml IUDL8» .tuon.alil nun prakli8>:mn tieselienice-i «r» Witterungsaussichten: Keine Depesche cingcgangen. Dresd en, Lil. März. - I. Atgj. die Königin begab siel) geiler» Vormittag, nachdem daö übliche Osterlammesscu, an dem auch Se. Mai- der König, die Familie Sr. K. H. des Prinzen Georg nnv der Königliche und Prinzliche Dienst Theil gcuoiiuncn batte, beendet >var, gegen '/-->> llbr nad> der katb. Hoikirche, um ocm Goitcs- rieuile daselbst big '/.I2 llbr in Gemeinschaft mit II. KK.HH. Prinz n. Priuzeistn Georg und HöchstderenKlnLern beizuwohnen. - Der süngtte Liebling unseres hicgente»hauseö,»Brinz »Albert K. H.. wurde diese Otter» von seinen erlauchten Eltern mlt den erste» Hosen res», mit einem vollständigen Knabcn-Aiizug überrascht. den daö bekannte und wobtrenommirtc Kintrr- Garterovc-'viagazin von P. Schlesinger vier zu llcscrn batte, ein «Seichait, weiches sich schon seit Jahren dieser hoben Kundschaft zu erfreue» bat, de»» daö erste TragekiAbchen für de» kleinen Prinzen wurde auch auö deiinclbc» »stkagazin bezogen. - Gin buinpscr Knall ecschrcekte gestern Pormittag gegen st Uhr die Bewohner des sogenannten Postboieö t» der vauvtstrahe »>tr. 11 zu sitcustat^Drcüdcn und sübrtc svsort eine Blasse Neugieriger genanntem Hause zu. Die traurige Pcran^ tassung zu der Detonation. welche sich biö zur Nitterstrasse hör bar machte, war bet den, im 2. Stoch deö Htnterbauses wovncn- be» Gartonnageniavrikanl Katen zu suctie», welcher sieb unter stlnkcrei» auch mit Vlistertigung von erplosiblen tiotillonsgegen- stänbcn beschäftigt. Ganz gegen Porlchritt, Kenntnis; unv Er laubnis; deö Hauöwirthcö unv der Behörde hatte Herr Kavcn einen kleinen Porrakh von Kali in seiner Wobnnng ambewahrt unv war zu obcngcnanntcr Zeit damit bcschüitigt, tieie höchst ervlosible Masse i» seuchtcm Zustande in einem Geiäf; mit Nogaenmchl und Phoc>vbor zu mischen. als die vielleicht etwas zu kröche» gewordene Blasse mit einem iurchtdare» Krad) sich entzündete, dem vlermsten soioct die linke Hand vollständig adris; und i»'Atome zerstreute. dieKüchemensier binauödrüchke. Geschirr und sonstige Gegenstände zertrümmerte unv die hinter Herrn .Wade» siebende Gattin betäubte. Herbcicilente Nachbar» erbllek- ten nun die Folgen der traurigen Scene, holten Feuerwehr unv Nerzte hervei und brachten Hilic. soweit eö ging. Herr Kaden, ein Mann von erst Lst Iabren, wurde sofort nach der Diakonissen« anstalt gebracht. Der Arm war ihm biö zum Ellenbogen abge- lisscn. die Finger der Hand lagen im Zimmer zerstreut umber, die untere Kinnlade war zerrissen, daö linke Auge und ver Un terleib verletzt rc., während seine hinter ihm stehende Frau, welche mit Zubereitung deö Essens veschä'tigk war. durch ihn gedeckt und vor icder Berletzung geschuht wurde. Ein unheimliches Ge fühl berührt gewis; einen Jeden im Verfolg bcr Gedanken, dak die scherzhaften Knalleffekte bei Tafel oder beim lustigen Eotillon sür de» A »fertiger derselben von so traurige» Folgen sein mutzte». — Die abergläubische Sitte deö Ostcrivasscrholeiia scheint von Jahr zu Iabr weniger sreguentirt zu werde». Nur ein sehr geringer Verkehr entwickelte srä, am gestrigen Morgen in der vierten S>u»ke an den beiden Eiburer», den» die Männer, Frauen und Mädchen. weiche tautloö auö der kalten Flntb daö ..Universalinittc!" geaen alle Trübsale deö lausenden Jahres schöpften, waren zu zählen. So kam cö den» auch, das; die be orderten SicherhcitSorgane kein ergiebiges Feld ihrer Tbätigkitt stndc» konnte», um dem grobe» Uniug. der bisher namcntiich von der jüngeren Männerwelt getrieben wurde, um die Wasserhoier ;um Sprechen zu veranlassen, zu steuern. - ES gebt uns durch Herrn NcelstSanwalt LcSkh die Mit- toeilung zu, datz gegen daü in Privatkiag'achen deö Herrn Direktor Mebnert entgegen Herrn Nedactcur Wittmever gefällte Urtbeil des SchöfscngerichkS 'Berusu » g cingcwcntet worden ist. Wir werden nicht versäumen, daö Neinltat der Berufung seiner Zeit mitzutheile». Alle Schlüsse, welche am die Freisprechung des Herrn Nedactcur Willmeyer gegründet werden, sind daher verirüht. — Beim hiesigen köuigl. s/ankgerlchte sind die o-iercen P'ank- gerichtörakb l)r. Flügel zum Kainmcrdircckor. Assessor Lcharschmitt bei der königl. StaatSanwaitschait zum Staatöanwait, Assessor v. Kvau zum Gcrichtsratb. Neicrendar Do. Wcingart zum Assessor rc. beförvcrt worden; auch eine Anzahl Subaltcrn- ^zeamte haben umer entsprechendenGchaitozulagen Ltaatsoiencr- eigenschakt erlangt. - Alö ein besonders lohnender Fctertagö-AuSflug In die i» neuem Leben erwachenbe Natur ist der nach dem Evsse- baudcr- und Ainselgrund mit dem Slnkstieg nach dem Ostciderg zu empievien. Aus rem Nückweg hält man in der schönen Veranda im Grotzc'schcn Berg-Ncttaurant »last. Für den Hinweg Ist die Benutzung deö Dampfschiffes biö Goffllö oder Niederwartha und iür die Nücktour die Eisenvabistahrt vom tzossebandcr Bahnhoi z» empieblcn, welcher vom Bcrg-Nestaurant nur r-z Mlnuken ent fernt ist. — Von beute ab bat übrigens die Berliner Bahn einen Ertrazug eingelegt, der Nachmittags :r lliw von Fricdrichstadt abgebt und dessen Benutzung Klaffe pro Person auch nur 40 Pfennige iür Hin und Rückfahrt kostet. — Daö im Staatsbesitz befindliche sogenannte Manteuf- s el' i che B ra u ba u S in Friedrichstadt-Drcöi en soll versteigert werden. AlS Termin ist der l:r August anvcraumt. — Das vom diesigen Biidbaucr Otto Fntziche modelilrte S i eg e öden tina l !ürAItenburg wird am l?. Juni d. I. enthüllt. Daö Denkmal stellt einen Krieger mit der Fahne vor. der. mit dem rechte» Futze am einer zertrümmerten Kanone stenend, mit dem hochgebaltene» Arme gleichsam den Sieg verkündet. — Am ersten Osterieiertag 1875, wie gestern der 28. März, fand die Eröffnungöicierlichkelt deö K ö rn e rm u s cuin s statt und somit hat cö an diesem Tage sein erueöLnsirnm oder O.uin- guennium zuriictgclegl. Btoge daö von Herrn Do. Pcscbei ge schaffene, geschichtlich, wie künstlerisch unk literarisch bcdeutiame Institut ferner zu Ehren seines Begründers und Leiters iortblüben. - Voracstern 'Abend verursachte ciui der Kafferitratze ein bis zur vollständi en Bcwutztioiigkeit dezeditcr Handarbeiter einen Memchenaustauf. indem er sich mitten aut die Fabrstratzc gelegt batte, io das; ihm die zahlreichen Wagen kaum auöwclchcn konnten. Einige mitleidige Eollegcn, deren cö allerdings vlcr be durfte. brachte» ihn wenigstens auucr Getastr über die Babngiene. — Aus Ebemnitz werden wicvcr zwei grötzcre Brände ge meldet. 'Am 25. v. brach in dem Seitengebäude des neben dein Dud crstädt'tchen. ln voriger Woche durch Brand zerstörten Hauie bcttiidlichcn Wunderlich schen Schlächtereigebäudeö Fencr auö. daö durch energita cö Eingreifen der Fcueowebr glücklicherweise aut einen Theii des DachstubleS beschränkt blieb. Ai» Ebarireitag brannte im naben HilbceSdort die zum dortigen Maitenhause ge. hörigen Scheunen »nd Ltaligebände mit Erntcvorräthcn ;c. nie der. Daö Vieh konnte gerettet werden. — Wahrscheinlich infolge von Schwerinutb erhänate sich am 2:;. d. der B.zirtinchat'Shcsttzcr Taubert in Zeschwitz bet Zwen kau aus dem Obcrbodcn seines taweS. - Jwolgc »sttzilg-cr Erwerboverhältnisse hat sich jüngst der Haukarbkitcr Richter auö Leutzsch. Vater zweier unerzogener Ktncer. an einem Baum der Linbenauer Ebauisee erbänat. — Lommatzsch. ES wird Ihnen gcwitz nicht uninteressant sein, auch ans unserem Städtchen ein Lebenszeichen zu erhalten, und ist es erfreulich nur Gutes berichten zu können. Handel und Gewerbe bemühen sich redlich, um de» Ansprüchen bcr »Neuzeit zu genügen, ite bieten Alles aus, um srembc Konkurrenz nicht vc» sülchten zu müssen. Ein Beweis der Strebsamkeit unserer Hand werter sowohl alö des hiesigen sehr thätigen Gewerbevereins, bürste wohl die !n diesen Tagen stattgesunocne AussicllunS'von Lebrllngöarbeite» sein. Gegen 100 Gegenstände der verschieden ste» Gewerbe waren ausgestellt und fanden lebhafte Ancrtennung, theilö durch zahlreichen Besuch der Ausstellung, hauptsächlich aber auch dadurch, bas; sämmtliche Ausstellungsobjekte zur Ver lostnig angekauit wurde». — Unser Post- und Telcgrapheuamt ist vorige Woche in ein neues, von zwei hiesigen intelligenten Bauunternehmer» eigens hierzu erbautes Gebäude Ungezogen. — Zu bcm am l:r. Mai hier stattttndenden Gauiurniest des Ver bautes der sächs. NIederclbe beginnen die Vorarbeiten zum Em- psang und Unterhaltung der ca. 500 hier einkchrende» Turner letzt schon. — Kli» geubcrg b. Freiberg. Die i» unserer Nachbar schaft errichtete landwirthschaitliche Levrmeicrei — Obercunnersdorf — erstem sich lebhaften Zuspruches. Zur Zeit befinden sich 5 junge Mädchen kort und sind iür dieses Jahr alle Stellen besetzt. Die Leiterin rer Anstalt, Frau Sommer, unter weist die Mädchen in allen in Haus, Hot. Stall und Garten vorkommenden Arbeite», vor'Allcm i» Behandlung und Adwanung der Kühe, deö Jungviehes und der Schweine, sowie in Ver arbeitung der Milch zur Butter und Käse. Die Butter wird zwar in der Hauptsache direkt aus der Milch gewonnen — nach >8—24stündigen Stehcnlasien derselben — aber mehrmals in der Woche auch probeweise aus Sahne hergestcUl. Die Schülerinnen werben zu ernster'Arbeit sowie zu genauer Führung von Molterci- tabellen und zum Leien leichtversiändiicher Schrillen über Molkereiwesen und der Milchzeitung angchalrcn, auch wird die Lehranstalt von Zeit zu Zeit durch Vertreter deö iandwirth- schaitlichen Kreisvercino Dresden, der die Mittel zur Einrich tung beschafft bat, kontrolirt und durch Landwirthschastslebrcr der Winterschulen Freibecg beziehentlich Meisten erläuternde Vorträge gehalten. Die Anmeldungen haben bcim KreiSvercins- Sekrelär Münzner In Freibcrg zu erfolge» und beträgt die Minimal-Lchrzeit 3 Monate, die nach Ucbercinkommcn ver längert werden kann; im elfteren Falle sind pro Monat 50 Mark, im letzteren 40 Mark Kost- und Levrgcld zu ge währen. Der Zweck der Anstalt ist zunächst, den Töchtern der Besitzer kleiner und mittelgrotzcr Güter Gelegenheit zu bieten, einen guten Grund iür ihre spätere Ausbildung zu Hausfrauen und Lanbwirtöinncn zu legen und zugleich'Anregung zur Hebung des Molkcreiwescns zu geben, indem das Interesse dafür erhöbt und aus Herstellung besserer Onalitäten an Butter und Käst HIngcwirkt wird. Eingehendere Mistheilimgeii enthält die »ciicste 'Nummer der sächs. landw. Zeitschrift in dem an der Spitze des Blaltcö stehende» Leitartikel. — In LeipzI g erhängte sich am 27. b. eine 48jährigc Re- gi'slratorswittwc. — Im Poistcr'schcn Steinbruche bei Burgstädt wurde dieser Tage der Steinbrecher Kötbc aus HartmannSdori verschüt tet ; beide Beine wurden ihm zerschlagen, auch erhielt er innere Verletzungen. - Unweit E i be»stock fanden am Ebarireitag zwei Walt brände siait; der eine in der Nähe des sogen. Sauerbrunnen, bcr andere bei der Kupicneche unweit Lchönhcitcrhammcr. Grossen Schate» haben sie nicht aiigcrichiet. — Vorgestern brannte in Berthe! Stört b. Frcibcrg daö aus mehreren Gebäuden bcstchcnte Gut tcS Hrn.Hauboldnieccr. — 'Aut dem Boten irre» Wohnhauses hat sich am 25. d. i» Elstra die 4«> Jahre alte Ehestau Earl Gottheit Haust'S erhängt. — In der Brauerei zu Markranstädt kamen neulich plötzlich die amgesanelten Fässer ins Rollen, alö man eben mit Bstrabzlehcn b schaitigt war. Der Braubnrsche Winker a»6 Pa nitzsch und der Arbeiter Dünger konnten nicht schnell genug auö- weicben und so wurde Ersierem die Kinnlade Angeschlagen, Letz terem das Sa lüssoivcin und eine Rippe gebrochen. — Lantgcrr ch t. Strafkammer V. A!Sam 7. Januar d. I. der Skadtvcrwiescne, wegen Diebstahl und Unterschlagung schon wiederholt, darunter mit Zuchthaus bestrafte Produttcu- händler Earl Friedrich Dicy inncrhath der Residenz von einem vigillrcndcn Gcndanncn ans der Straße abgcsatzt n»d nach der Bczirtt'wachc gebracht worden war, lies; er als Revanche sür seine Slitirung und voraussichtiiche Bestrafung die Zügel seiner Bosheit schictzcn, indem er behauptete, er habe schon öfters für die auf Posten stehenden Gendarmen die Schnapsfiasche füllen lassen und in die Tasche stecken müssen. Wegen vcrläuinderischer Beleidigung von Beamten zur Rechenschaft gezogen, behauptet der Angeklagte, er habe die inerimirtc Aeutzcrung nur in Bezug aus einen Gendarmen, nicht auf mehrere getban und, um dies zu beweisen, nannte er auch ein Mitglied der Königlichen Sicherheitspolizei und fügte bei, der betreffende Gendarm habe alö Erkenntlichkeit für den gcielslctcn Liebesdienst mit der SchnapS- slas.che eine Anzeige wegen unbeansstchtigken Wagenstcheno unter lassen. Die Anschuldigung erwies sich alö unbegründet, und so war eS ganz in der Ordnung, vast den Verleumder eine scchS- wöchentlicdc Gesäugnitzstrast tras. Gegen daö schöffcngerichtiichc Erkennt»!'; wendest Dich nur in Bezug aul die Höne der Strafe das gesetzliche Rechtsmittel ein, die Berufung wurde jedoch im Sinne des von Herrn Staatsanwalt Beschwitz gestellten Antrages von der Smiikammcr verworfen. - »Aus Grund einer Bestim mung der Rci bsgewerbeordnung belegst das Schöffengericht zu Schandau den österreichischen 'Arzt Di. Ludwig Salus in Hcrrnö- krctschcn mit 25 M. Strafe »ud Kostenerstattung, wogegen der Verurthciitc Bcruiiing cinwcndetc. Do. Laiuo hatte II Lcichcn- besiattungsschclnc verstorbener sächsischer Lantcsangebörigcr durch Ansstillung vollzogen und zu diesem Behuie auch i» der best. Rubrik dst Bemerkung „Dr.LuewigSaluS, E.-A.<Eommu»aI-'Arzl) von Herrnskretschen a. E." eingelchalten. Hierin erblickte nun daö Schöffengericht einen Versio» gegen K 147, Ads. :i der R.-G.- Ordnung. wonach sich S. unb.iugt einen Titel beigclegt habe, »m den Glauben zu erwecken, er sei eine geprüfte Mcrizinalverson. Die Straikammcr «Vorsitzender Herr Kammcrdircktor Stöckel) fand seroch diese Annahme nicht gerechtstitigt und war übrigens zunächst der 'Ansicht, taff schon wegen thcllwcistr Vtrlähning ein strafrechtliches Verfahren auSzuschiieffen tci. Es erfolgte daher die Freisprechung des Angllagtcn. 'Alfred Robert Ditstich legt seine Abneigung gegen den EMelierell cfftzer Iostrb Ditstich. dein eigene» friedlich gesinnten Bruder in neuerer Zeit nicht nur burch ein äuffersi tcindiicheö Verhalten, sondern auch fortgesetzte Stratanträge an den Tag. Robert Ditstich behauptete zur Begründung AneS Stratantrago nen-Oi»gö. er iet v n seinem Bruder eincö Taget) nicht nur gepackt und zur Tdüre hinausgebracht, sondern auch ..Lump" geschimpft worden. Der Beklagte bestreitet dies Vordringen ganz entschieden und war schon daS Ergebnis; der Verbandinng bei dem Schöffengericht eine Freisprechung unter Auferlegung der Kosten für den abgewieseneu Kläger. In der Hauptvervandlung vo> der Berufungsinstanz zeigte eS sich ebenfalls wieder, caff die Klage völlig unbegründet war, denn sogar der alö Belastungszeuge vom Kläger vorgeladeue Gemcindevorsicmd Reiche konnte nur bestätigen, batz Zoiepb Ditstich bei der bctr. Gelegenheit ganz human mit seinem Bruder verfahren sei. Der Vorschlag bcö Herrn Vorsitzenden, dav Rechtsmittel unter Uebernahme der Kosten zurüstzuzieheu. scheiterte an der Hartnäcllgkeit Robert Ditstich'c, und in Rücksicht aus das fortgesetzte uubrüderllche Verbaltev desselben, weigerte sich auch Joseph Dittriä,. die Hallte der bisher in zweiter Instanz entstandenen Kotten mitzutragen. Herr Rechts anwalt Dr. S lntemö alS Vertreter des Klägers enthielt sich eines Antrags, während der Verthetdiger, Herr Dr. Kunath, die Ver wertung der Beruiung beantragte. In diesem Sinne fiel die Entscheidung bcr Strafkammer auö unv hoffentlich besinnt sich nun. angesichlS der von Ihm auizubringcnten bedeutenden Ge- rlchlskostcnlatt der erbitterte Robert Ditstich eines Beiieren und schliefst Frieden mit seinem harmlosen Bruder. - In der Be- rutungsklage deö erstinstanzlich wegen Beleidigung des Fourage- händlers Joseph Gabriel I» Biaiewitz zu too M. Gcldstraie ver- urtheilten GetreidchändlerS Richard Himmcr in Strieien hatte das vom Verurtheittc» eingewcndcte Rcchlömittel ebenfalls lei- ncn Ertolg. - Wirrerungs-ivrodaairunn am 28.Ä!ärz, Mist. 12 Uhr. Barometerstand«. OSrar Büsolt iWallstr. ist): 707 Mtlluneter sseit gestern 2 M. gcsüegciis. - In Aussicht: Schön Wetter. — Tbermvmetrograph n.Rcaumur: l2° W. — Differenz v. gestern zu heute I2>,2": — niedr. Tcmp. '-»K.. — höchste Temp. 12 W. - Die Schlofftburmiadne zeigte Nordost-Wind. Himmel: wolkenlos. — ElblrSbetn Dresden. L8.Mürz. Milt.: 5«Lcnr. unter 0. Takesgesmtälte. Deutsches Reichs. Da eö mit dem TabakSmonopol ja doch wieder Ernst zu werden scheint, ist es auch wohl nicht überflüssig, einem viel »Neues in sich autnchmcnden und deshalb rasch ver gessenden Geschlecht einige Ergebnisse der vor kaum zwei Jahren angestellten amtlichen Untersuchung in s Gedächtnis; zurüctzu- ruien. Der mächtigste Einzclwilte war bekanntlich schon damals entschieden aus das Monopol gerichtet: sein Einfluß aut die Un tersuchung bewegte sich in dieser Richtung, den Konnniisiontzmit- gtietern war es bckannt und immer gegenwärtig. Trotzdem, und bei voller »Anerkennung des d>m Reichskanzler vorsct'wevcnven nationalen Zweckes, konnten sich von cst Mitgliedern der Kom mission nur drei zum Mouopol entschließen. Die große Mehr zahl der Komimssion vermochte nicht» in demselben ein gutes Geschäft für das Reich zu sehen. Sie nabtn an. daß für Händler. Fabrikanten und einen Tbcil der Arbeiter eine Entschädigung von zusammen 087 Millionen Mark erforderlich sei» werte. Es sollte uns wundern, wenn Volksvertreter in der Berücksichtigung der um der Neichökassc willen zu kränkenden Interessen nicht noch wiltcr gehen, und hundert Millionen oder so ungciähr dazu ber- ausrechnen würde», falls sie si>v überhaupt aus den Gedanken dieser Erstirpation einer nationalen Masjcnindustrie cinlicßcn. Dazu käM' N dann noch die Ennührnngs- und Anlagekostcn der Reichöregie mit einer runden Vierstlmilliarte. 'Aus eure Milliarde mindestens müßte man also die damit aus das Reich zu über nehmende Schuldenlast anschlagen. Ihre Verzinsung und Tilg ung würde, mäßig gerechnet, süiiszlg Millionen jährlich erheischen. Diese gingen iür daö rstc halbe Jahrhundert oder den größeren Thcil desselben von den huntertuntsüwzwanzig Millionen Mark ab. die der Rcici öbetricb an gcichäillichem Ueberichnß liefern soll, neben einer »TKrschleißgebühr von doch wob! wenigstens dreißig Millionen, so daß ein Reinertrag von sümumvlerzig Millionen bliebe. Nun. die jetzige Steuer wird zum Mindesten Vierzig Millionen gbwcrirn. sobald sie ganz in Krail getreten ist; tönt Millionen mehr waren also der Lohn iür eine io unerhörte volkswirthsä'attliche Umwälzung l Da das Reich doch nicht biso finanzielle, sondern auch und vor »Allem volitischc Gesichtspunkte mr Anwendung zu bringen bat, so liehe sich kaum ein übleres Geschält ersinnen. Der fiscaiffchc Ertrag, aus den sich mit einiger Sicherheit rechnen lässt, ist nicht der Rede wcnh; gewiß und groß dagegen der politische Schaken, den eine solche »Behandlung Hunkerttauiencer ohne jede Notb, ein solches veriührerisches nnv cistschu digcntev Beispiel sür die EnteignungSpläne der Soctai- demokratie nach sich zieren müsste Türkei. Der Proceß gegen den Mörder des russischen Ohersllieutcnantd Kummcran in Konstantinopet scheint ernstere Dlmensionc» anznnchaien. In dem zu seiner Adurtdeilung ge bildete» Kriegsgerichte betinten sich au >' tre Europäer, deren Anweicnl cil eine Bürgst ast iür eine unpaiteiischc Rechtsprechung sein sollte. Sinn findet sich ave«, daß man zu diesem Richter- amtc drei notori'chc Gegner Rußlands ausgesucht hat: den be kannte» Hoban Pascha, den gewesenen Ehe! der rumclischcn Mi liz. Vitaliö. ree »och über die Opposition wütbend ist, die ihm von den russischen Offizieren gemacht wurde, und den Potcn Muzaffer Paiä'a «EzaikowSlU. Der russische Borschaffer Onou soll, wie man erzählt, der ersten Sitzung dcö Kriegsgerichts bci- gcwobnt haben, in welcher man Vcti Mchemer verhörte, dessen Name die Türken sehr gcstgen ln ..Dell Mcbemet" tMcbcincl der Narr» änderten Drriclbe stieß grobe »Be-wünschungen gegen On> u auö und bedauerte, Ihn nicht getödiet zu baden, „wie eS seine Absicht war". D e Nntersuchang cigab, dem die Waffe» den drei ''.»örtern von Leute» auö drin Patente geliefert wurden und cö ist kcm Zweitel, daß man wirklich den russischen Ge schäftsträger ermorden wollte. Dieser soll den formellen »Wunsch auSäcvrüctt haben, baß der Mörder arst dem Schauplatze des Ve-bcechens selb» justificl t werde. Die Ocnllchkeit, Ehi.vli ge nannt . liegt aus einer »Anb he t» der Nachbarschall dcö Iildis- KtoSk. und man bcg All. wie unangenehm dieses Schauspiel dem Sulla» wäre. Im Palasie iuiiipalhisirt Jedermann offen mit dem Mörder, und die Scheits und JmamS. die Aimoseniers und Kapläne dcö SnUgnS baden ihm bereits in allen Tona ke» wie derholt . daß der Mörder iinmntg ici und es daher ungerecht und gottlos wäre, ihn Hinsichten »u lassen. Nachdem man ihn nicht entwischen lassen kann, b eiben de» Türken nur zwei Aus wege: den Mörder durch gccichtil.hcn Spruch >ür närrisch zu ec klären oder ihn lm GAängMc zu erdrosseln, um ihn der Schande einer öffentlichen Hinrichtung zu enlbeben. Man erzählt, der »Awali aus den rnksuche» Offizier sei ein »AnSbruch von Erbitte rung darüber gewesen, daß der Sultan kostbarePierdeanGiaurS vcrichenke, während die muhamcdanische Bevölkerung i» Eiend verjunten «A. Eirtrchcnland. Die gebirgigen und unbewohnteren Län- bcrtheile Gliccheistantö haben tcbon 'ange unter dem Ränbcr- unweten zu leide», riwei räuberische EnltührungötäUe. der welchen »Angehöriae anderer Rationen «ortgeichleppt wurden, baden erst unlängst die räfentllche Llutmcrkiamkcir erregt. Wäb- rcnd in beiden Fällen wenigstens keine Menschenleben zu beklagen waren, weit, neuerdings der Mesiager d AthencS von den biutia-n
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