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Dresdner Nachrichten : 19.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-19
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1880
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. d» ^ bleKaffruttacht^ fahrt na» de» «»»schoßt tckge« an. ionhon. 18. MS«. !»u«.l Nottbcote Gourlev. bah !nb« w ötztzuznchzu er. «>«.« «klungen mit Moha« »ed Khan brrtchten. Konstantin opel, Mürz, a» belßt, brr «iter Kumeran» vade dt« Tbar elngestanden, c« adrr behauptet, der» wltb selb« sei irrsinnig. H' ^ Tagrökatt für F-Ktili, ^ Ds Uiitertzaltnrig, Geschäftsverkehr. Lörsevbericht, Fremdenlifte. ^ er drrzllchni spontanen Mltrekaeteur: vr. «»»«> Druck und Für taö Feuill.: Inüvl» Ute Rom. >8'. März. Dir Erklärungen, welche der Mtntilerprändeitt Eairoli «cnein in t. eil weiser Beantwortung der Rete Eavallettls hlnstchtllch der Begehungen zu Oesterreich abgab. laut«, oifttteU: „Ich kann nicht zugcbe». daß die Sitzung in ticier 2Lelse schlich, daß taS Land unter dem Eintrucke einer Hypothese bleibe, weiche weder in Tbatsachcn begrüntet, noch turch irgend welche Anzeichen gerechtirrtigt erscheint Cavaliotti signaliftrte eine Geiabr. ich meinerseits erkläre, »daß ich gestern die strenge Wahrheit gesagt habe, sowohl hinsichtlich unserer freundlciaft- W. der herzlichen spontanen Kundgebungen, welche un« anläßlich der übrigen- weitau« übertriebenen Rültuugen aus Wien zu- gekommen Nnv.CavaUottr. welcher sagte, er wolle ttch nicht init einer gewisse« ausländischen Presse de« schattigen, batte terielbe« . sehr große Ehre erwiesen, intcm er die seintlichen Auslassungen weniger Blatter aiv von einer be freundeten Regierung au« gehend betrachtet, teren Wohlwollen wir würdigen I»-,».,«,. >-«>.,>. L»«d,n. I«,» K°>," Ä"- wech>el,citige Freund,chait hat natürliche Begründung in der Achtung der Verträge im Bfllcht- gelühle. kurz in allen Hohen Erwägungen, wovon meine gcftrlarn bestimmten kategorische» Er kiärungen dictir» waren. Eavallotii sagt, wir sollen keine Politik t.r Furcht machen. Rein' Wir wollen eine loyale Politik befolgen und sind gewiß, daß die ungeheuere Mehrheit des Lande« mit un« ist. Mgentbum der Herausgeber: » in Dre«de». Rr. rs. SS. Jahr«. 188«. Wittenmg«auSsichten: Trocken, zeitweise heiter. Tressen. Freitag, 1K. März. Vulittsche». Da« Frühjahr ist die Zeit, da sich die Prinzessinnen verloben. Im Sommer folgen dann die Zusammenkünfte der Monarchen. Zu den bereits bekannten Verlöbnissen von Prinzen und Prinzessinnen tritt neuerdtng« die Verlobung der ältesten Tochter de« verstorbenen Königs von Hannover, der Prinzeß Friederike, mit dessen Flügeladjulanten, einem Baron vonPuwcl-Nammingen. Die Prinzeß ist 32 Jahre alt, hat also dasjenige Alter, innerhalb welches sich Fürstentöchter überhaupt verheirathen, längst überschritten, sie reicht freilich auch keinem Fürstensohne, sondern einem treuen, langjährigen Anhänger der Wclfensache die Hand. Politische Bedeutung hat dieses Bündniß nicht. Die gleiche Anmerkung könnte man zu der so überraschend gekommenen Verlobung des preußischen Prinzen Wilhelm mit der ältesten Tochter des verstorbenen Herzogs von Augustenburg machen. Hier ist in der That ein reine« Herzen-dündniß vorhanden, ja der fast geflissentliche Ausschluß jeder politischen Nebenabsicht ist so ausfällig, daß viele preußische Blätter hierzu eine sehr verdrossene Miene ziehen. Es will ihnen nicht in den Kopf, daß der künftige Träger der deutschen Kaiserkrone sich nicht die Tochter eines mächtigen regierenden Fürstengeschlechtes erkor, sondern die noch dazu ältere Tochter eines niemals zur Negierung gekommenen Dcpossedirten heimführt, lieber die geringe Höhe ihres Stammbaumes und die mäßige Wohlhabenheit ihres Hauses "ihres verstorbenen Vaters Vermögen taxirt man nur auf i Million Mark hat der jugendliche Prinz hinweggesehen; ihn reizten und bezwangen die körperliche Schönheit und die geistigen Vorzüge der blonden Prinzeß. Man sollte sich ordentlich freuen, daß einmal bei einer fürstlichen Verlobung nicht die leidige Politik den Ausschlag giebt, sondern daß Fürstcnkindrr, die an einander Gefallen finden, sich, gleich Bürgerlichen, die Hand zum gemeinsainerr Wege durchs Leben reichen, gleichviel, was Dame Staatsraison dazu sagt. Noch seltsamer als eine fürstliche Ehe aus bloßer und reinster Hettensneigung ist aber das in der That denkwürdige Zusammen- treffen, daß in demselben Augenblicke, da der Culturkampf in Deutschland zu Ende geht, in Frankreich der Culturkampf bestimmte Gestalt annimmt. Nachdem Rom gesprochen, ist der Culturkampf in Deutschland vorbei, ttown konuta, «ausu Kurte» (Rom sprach, die Sache ist abgethan) gilt auch heute noch und dem Befehle Roms fügen sich in Deutschland, lnirrschend oder in freudiger Temuth, beumndeüid oder kopfschüttelnd, begeistert oder verzweifelnd, Priester wie Laien der katholischen Kirche, Erzbischöfe und Hetzkapläne. Abgeordnete und Journalisten. Edelleute und Bauern. Der Papst hat nachgegeben. Er beugt sich der Staatsgewalt. Er gesteht gerade Darj-rügc zu, was er bisher auf's Hartnäckigste bestritt: die Anzeige der Pfarrer-Ernennung durch die Bischöfe an die Regierung. Diese gesetzliche Bestimmung war der Anfang und blieb der Kern des ConflikteS zwischen Kaiser und Papst. Hätte PiuS IX. 1873 das zugestanden, was 1880 Leo Xkll. „dulden" will, so wäre der ganze 7jährige Kirchenkrieg erspart worden; Erzbischof Paulus Melchers säße heute noch in Köln, Ledochowski in Gnesen, kein Geistlicher wäre ausgepfändet, abgesetzt, in Festungen eingcsperrt worden, keine Psarrc wäre verwaist, kein Jammer über Gewisscnsdruck gehört worden. Indem der Papst die Anzeigepflicht an denObcrpräffdcntcn zugcsteht, gesteht er damit das Einspruchsrecht des Staates zu, das Recht der Prüfung der wissenschaftlichen Befähigung des katholischen Geistlichen, die Pflicht desselben, eine Maturitätsprüfung abzulegcn und aus einer deutschen Universität drei Jahre zu studiren — Alles Dinge, die Nom bisher als unerhörte Anmaßung des Staates zurückwies. Kurz, der Sieg dcS Staates ist vollständig. Was wird der Staat der Kirche als Gegenleistung bieten? Darüber belehren uns gewiß die nächsten Monate. Für heute sei nur auf die große diplomatische Klugheit des jetzigen Papstes hingewiesen, der in demselben Augenblick, wo in Frankreich der katholischen Kirche schwere Prüfungen bevorstehen, sich beeilt, ihr iri Deutschland wenigstens Frieden zu verschaffen. Auf das Verhalten des französischen Ministeriums gegenüber den Jesuiten darf man allerdings gespannt sein. Frcycinct dürfte, so vermuthet man, einen Mittelweg einschlagen: zwar die Jesuiten schulen schließen, die Vater Jesu aber im klebrigen unbehelligt und ruhig in Frankreich belassen. Vielleicht verständigen sich dir welt klugen Jesuiten mit der Regierung. Versuchen sie es doch schon mit einer Verständigung mit Gambetta. Der Ordcnsgeneral der Jesuiten, Pater Beckx. hat Gambetta um eine Audienz nachgesucht und dieser sie ihm bewilligt. Bereits nennen die klerikalen Blätter Herrn Gambetta einen „ganz charmanten Mann" und ein repu blikanisches Blatt bezeichnet den greisen Beckx ebenfalls als einen ,^anz charmanten Mann". Warum sollen sich die beiden „ganz charmanten Männer" nicht verständigen — zun, Schaden Deutsch lands, wenn auch auf Kosten der Bildung und Freiheit? Sonst ist man in Frankreich denn doch sehr verstimmt über die Abberufung des russischen Botschafters. Man streitet sich darüber, ob Fürst Orloff vom Zaren nach Petersburg appvlö oder rappelö (blo« hin- oder überhaupt »urückberufen) sei? Die betr. Depesche de- Fürsten Gortschakoff an den Botschafter Orloff war nicht etwa in Ehiffreschrift, sondern in gewöhnlichen Worten abgefaßt und daS Pariser Telegraphenburcau beförderte eine Abschrift dieser wichtigen Depesche sofort an den Minister Freyeinet. Der Zar ist über die verweigerte Au«lieferung Hartmann'« außer sich, er faßt sie al« eine« direkten Schutz der Meuchelmörder auf. Man muß sich jedoch hütn«, au» der auarnblicklichen Verstimmung, welch« diese Hartmann- Affaire zwischen Sdtßland undFrankreich erzeugt hat, zu weitgehende politische Eonsequenzen zu folgern. Mit großer Genugthuung wird daS deutsche Gewerbe, der vaterländische Bürgerstand e« vernehmen, daß die Rtich«regierung de« Bestreben, gewiss« Theile der Gewerbeordnung zu reformtren, fumudttch gesinnt gegmübersteht. Der Schwerpunkt der Ackermmm- Seydewitz'schen Anträge ruht in dem Verlangen, die Innungen zu beleben. Mit Grund betonte der Staatsminister Hofmann, daß hieraus eine sittliche Hebung der Handwerker sich ergeben würde. Gegen die Neudelebung des Jnnungswescnü erhoben sich von den entgegengesetzten Seiten Einwände: die Freihändler bekämpfen sic durch Delbrück, die Sozialdemokraten durch Abg. Kayser. Auch in dieser Frage erleben wir das Hand in Handgehen der Extreme: der Freihandels- und Manchesterpartei und der Sozialdemokratie, be sonders der jüdischen Oberleitung derselben. Wie die Orientalen vr. Marx und Lassalle, in seinen jüngeren Jahren Bamberger, so kommt auch jetzt der Orientale Kayser praktisch darauf hinaus, die Uebermacht des Kapitals über die Arbeit zu stärken. Dabei ver fährt der Sozialdemokrat Kayser höchst inconsequent: die Vereinig ung der Arbeiter zu Fachvereinen behufs Vertretung ihrer Interessen ist das stete Ziel der Sozialdemokratie, die gleiche Vereinigung der Arbeitgeber aber bekämpft sie aufs Erbittertste. Angeblich würden dadurch wieder „Erwerbsprivilegien" geschaffen, in Wahrheit wird das Handwerk vor der Zerrerbung gerettet. Lebendige, dem Geiste der Neuzeit angemessene Gliederungen der Gewerbtreibenden bilden gewiß einen der gegenwärtigen flugsandartigen Auslösung des Gewerbebetriebs vorzuziehenden Zustand. Wer erstrebt Zopfwesen? Wer wollte die Macht des Dampfes und der Electricität ignoriren, welche die Arbeit von Grund aus »ungestaltet haben und tagtäglich neue Erwerbszweige Hervorrufen? Was aber Dampf und Electricität niemals umgestallen tonnen, das ist das sittliche Verhältniß der Menschen zu einander. Hat der Staat ein Interesse daran, daß seine künftigen Gewerbtreibenden eine ordcntlicheAusbildung erhalten? Dann ist eine Ordnung des LehrlingöwcsenS die nothwendige Folgerung. Haben die selbstständigen Gewerbtreibenden einen Schutz nöthig gegen die Uebermacht des Kapitals einerseits und die sozialistisch dirigirten Fachvcrbände ihrer Arbeiter andererseits? Dann mögen sie sich zu Innungen zusanunmschließen, welche aus Provinzen ausgcbreitet und dabei doch örtlich gegliedert den mo dernen Anforderungen gerecht werden. Wenn verwandte Gewerbe zusammentreten und große JnnungS-, Spar- und Vorschußkasten gründen, so entziehen sie den jetzigen, oft nur auf wucherische Aus beutung des Gewerbes ausgehenden Banken ganz enorme Kapitalien, um sie zu ihrem eigenen Wohle zu verwenden. Da aber erfahrungs gemäß der Deutsche Alles von der Regierung erwartet, so möge diese nur einmal dem Gewerbestande durch die Gesetzgebung zu Hilfe kommen. Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Berl in. 18. März. lRelchötag.l Dritte EtatSleluna. Beiin Etat beS auswärtigen AmtS erklärt Scyatzkckretär Scholz aui Anträge: über daS. was nacy Ablauf de« belgischen Handelsvertrages am l. Juli zu geschehe» habe, batten keine Verhandlungen stattgeftinden. Zum Militaretat wird die Resolution Richter s: der Reichstag wolle die Erwartung aus- sprcche», das, künftig bei Inseraten in Zeitungen nur dir möglichste Verbreitung, nicht aber die Parteistellung der I»- icrtionsorgane i» Betracht gezogen werde, »>lt den Stimmen dev Fortschritts, des Eustrumö und der Rationaillberalcn angenom men ; Kttegsminlster v. Kamckc batte sich gegen den Antrag als überflüssig ausgesprochen, wahrend SchMekrctär Scholz hervor hob: iür die Rcichöbehördcn bestände» keine Vorschriften beiressö des Inserircns. bei der Wahl von Iniettions-Organen müsse aber außer der Billigkeit unk Zweckmäßigkeit auch ei» gewisses Dccorum iür die Behörden maßgebend Irl». In ge wissen Zeitungen könnten dieselben daher nicht inieriren lasten. Beim Iuuizetat klagt der Abg. v. Ludwig über die Höhe der GerichtS.'osten und gebt sich dabei wegen ree materielle» Kritik de« Stra'gcictzbuchö, welches er die Luft und Freute aller Schur ken. den Kummer aller ehrlichen Leute nannte, Ordnungsruf zu. Beim Etat des R e! ch S s cha tz a mts betont v. Mirbach die Rothwcndigkcft, zur Doppel w äbru n g zurückzukehren, v. Helldori erklärt. Mirbach babe nicht die Anschauung rer gan zen konicryativen Fraktion wiedergegeocn. Bamberger versucht, das bestehende GoldwährungSivsb.m zu vertbeirigcn. Beim Post- etat wird der Antrag vr. Stcvhani's. die ln der zweiten Lesung gcftrichcnc erste Bauratc iür den Umbau deSLeIpzigerPost - gebäudev zu bewillige», abgeiebitt. Beim Ertraerdinarium des Milltäretats leimte der Reichstag den Anirgg Richters die Forderung kür die Dresdner Kasernc» bauten zu strei chen. ab, bewilligte vielmcbr dieselbe gemäß den Beschlüsten in zweiter Leiung; er leimte ferner den Antrag Richters ab. die iür da« Reichspostamt geforderte dritte Direktorstelie zu streichen unv gcncbmigte alle übrigen Etat« unperändcrt nach den Beschlüssen der zweiten Lelung, ebenso ras Anicidegesetz, das Etatsgcsep und den Etat im Ganzen. Taö Hauö vertagte sich bieraui biö zuin ft. Aprl l. Berlin. >8. März. Der „Norddeutschen Slllgem. Ztg." zuioige >N der als Stellvertreter teö Fürsten Hohenlohe nach Paris bestimmte, setzt an der Spitze deS auswärtige» Amts deS Reichs beschäftigte Gesandte v. Radswitz seit einigen lagen durch ein bereits In der Besserung begriffenes Leiden genötbigt, taö Bett zu hüte». An» der Gehltte Bismarck'S. Lotstar Bücher, ist erkrankt, endlich Ist der Re cstSkaiizlrr Fürst B i öm a rck noch »lebt wieder bcrgcstellt. Die Erledigung der Geschäfte des aus wärtigen Amiö riete daher wrscnttiche Schwicrlgkestcn. Bei dieser Ueberstäusung des Staatssekretärs des Aus wärtigen mit laulenden Arbeiten und der wenig zavl- retcbcn Besetzung der politischen «bthellung mit Vortragenden Rächen dabe schon Herr v. Bülow die Notdwentigkeit empfun den. in der Person dcö Herrn v. Radowltz eine bewährte Hiliö- krait bcranzuztesten. Derselbe gehöre aber nicht dein Etat dcö Ministeriums an. Aui Alishilie der zweiten Abtbeliling iür die politische» Arbeiten der ersten Abtbellung sei bei der außerordent lichen Vermebrung rer sogenannnten „Nlchtpoiltstchen Geschälte" nicht wie trist er zu rechnen Zur Au«bii«e des NotbstandeS sei der Generalkonsul Busch auS Pest einveruien, er werde beute oder morgen erwartet. Berlin, l8. März. Die RelchStaaSkommIision zur Bsr- beratbung des Sozialistengesetzes bat mit 10 gegen ü Stimmen, die Geltungsdauer des Gesetzes bis zum ffv. September i^-,.! anstatt, wie die Regierungsvorlage wollte, bi« zu remie sten rcr- mlne kr« Jabre« >88ft, festgesetzt. Die Kommission be'chloß lee-! ner zu dem sogenannten vrlageruna«;aragrapde» eine Deklara- »1o« dahingehend, baß die «uSweilungen von Reich-taaS- und' Landtags-Abgeordneten während der Dauer der Session ungiltig seien. Berlin, 18. März. Der vom Reichstag genehmigte Etat baianclrt I» der Einnahme und Auöaastc mit 5:k'.>,-.i>2.i>4«i Mark. Die Matrikularbciträge sind aus ^I,ft1tt,'ä5<> Mark stritt. Wien, >8.Marz. DasAbgeortnctcnbaud nahm daö Gold» centcngesktz in Ramensabstimmung mit läl gegen >:>4 In dritter Lesung an. Derttnterricsttömiiiistcr beantwortete eine Interpellation wegen angcblicherVersvIgttngjrerProtcslaulcn inBöhn.e» u.crk!. rte. die Behörden bewegten sich bei ihrem Vorgehen gegen gesetzlich nicht anerkannte Rrligionogenosscnscstasleii stcw aus dem Boden res Gesetzes. Von Vcttoigung der Epangclisc! cn in Böhmen könnte keine Rede sein. Pari«. 18. März. Dem Journal „Voltaire" zuioige wäre die Schließung rer jesuitischen Erziehm gS-Anualten und die Auflösung jesuitischer Rvvizlale beschlossen, indessen verlaute darüber noch nichts, ob die Regierung mittelst clruachen Mini steriell-Beschlusses oder Dekretes des Präsidenten der Republik dabei »orgeste» werde. Paris, >8. März. Die Nachricht der „Kölnischen Ztg." von einem diplomatischen „Diner", ans welchem beim S Hebung der Spannung zwischen Rußland und Frankreich der Premier minister Freycinct und der russische Betlehastcr von Orloff sich begegnet haben sollen. Ist unrichtig. Dad Diner ist Frev inet ge geben worden, aber ohne Betheiltaung des russischen Botschafter«, weicher auch ohne iremde Vermittelung mit Frencinct persönlich in betten Bczlebungcn sieht. Locale« aov Sijchsiickcs. — Der bereits gestern gemeldete Katarrh, welcher Se. Mai. den König befallen hat, »inunt leider solche Dimensionen an, daß die beabsichtigte Rene nach Berlin zur Beglückwünschung Sr. Mal. teö deutschen Kaisers unterbleiben muß. - I. M. die Königin wohnte am Mittwoch Mittag den Prüfungen der 3. Klasse In der hiesigen katholischen Schule am Oueckbrrrnncn bet und beehrte daran! daS in unmittelbarer Räbc der Schule befindliche katholische Waisenbano mit ihrem Beiuchr. Gestern Mittag wohnte H. M. den Prülungcn brr 8. Klasse im Lebrerinnen - Sem 1 nar mit 2 öchtcrscstuic bei. Zu den Turnprüiuiigen, welche t» letzterem Institute am Mon tag unter Leitung der Odcrlcbrer Knoi und Rrtzsch stattiantrn, batten st» die HH. Geb. Schulraw vr. Bornemann und der Direktor der k. rurnlebrerblldungSanstolt Proi. vr. Kloß einge- inudcn. Die Hebungen gingen recht gut; die meisten derselben wurden lrnier Musikbegleitung auögciührt. — Prinz Friedrich August. K. H„ letzt seine Besuche in den hiesigen Gymnasien fort. Gestern wohnte er in der Krcuzichule de» Prül- ngen der Unter-Prima und Ober-Secunda In Latein «TatttuS» und Physik bei. - Evnklstoriairath Superintendent vr. Otto in Glauchau hat da» Komthurkreuz 2. Klaffe vom Aibrechtöorten und Archivar vr. MI. Adclbcrt Passe hier das Dienst;rädikat „Archiviakh" mit 8. Klaffe rer Hoirangordnung erhalten. - Der Präsident dcö Relchögerlchiö in Leipzig, vr. Lim - son, wurde in Berlin vom Kaiser Wilhelm ln besonderer Audienz empfangen, um teste» Biibnlß iür den großen Saal des Leipziger GerichtSgcbäuteö eingehändigt zu erhalten. Der Kaller ist von Paul Meyerbeim ln großer Gencralsuinsorm gemalt, mit einer Fülle von Orvcn geschmückt und dem Orangcband deö schwarzen AdlerordenS. — DaS für die Allgemeinheit Interessanteste aus der vor gestrige» öiientlichen Stabtverorbnetensitzung ist. daß der Stadtrath nunmehr den Schlüssel zum Durchbruch der Marschallstraße. da» vielbesprochene Grundstück der Gebrüder Hübner am Elbberg käuflich für lv4.5,5.'»Pik. erworben vat unv die Stadtverordneten dem Kanie bcigcircten sind. Ovicvon diese Erwerbung als dringendes OrtSbeöiinniß bereits anerkannt und so der Weg für die Expropriation geebnet war. zeigten sich bei nochmaliger Verhandlung die Herren Hübner doch so ent gegenkommend. baß voraussichtlich vei der Ervropriation ein niedrigerer Preis auch nicht hätte erzielt werden können und durch Annahme desselben mindestens ein hmbeö Jahr Zelt gewonnen ward. Die Herren sind bedeutend hcruniergcgcingcn: tic erste Forderung war 185,«><X> Mk., dann sank sic aui l2.'»,<«Xi, aui >2l>,ftl>v und letzt aiff die genannte sehr accepicrdle Lunmic. Ver- gestern ward hier rnitgetheilt, daß der Stattrath die von ihm zu treffende Wahl der Hälfte der 4vo freiwilligen Armenpsieacr bc reltö erledigt babe; In dieser Sitzung w. hlten die Staktverort- rieten die andere Hälfte. Ein Blick aui die Wavltabellc. in der zugleich die 4l> Pflegcbezirke stritt sind, in welche die ^ tat! nun mehr gctbeilt ist, zeigt recht deutlich wie stark an manchen Stellen sich das Elend anbäust, so wird z. B. der 7. Bezirk von nur 2 Straßen, der großen und kleine» Zlcgelstraße mir io lamcnt zu unterstützenden Armen gebildet, während der >:>. mit > ur u> Armen mehr 24 große Straßen Englisches Viertel, umiaßt; im 82. Bezirk: Wald- und Markigaffe ett»ircn64. im8l.: Louisen-, Martin- und Pulönitzerstraße 55 Arme u. s.f. — Zur Erhebung der Annen-Parochialanlagr mit 8 Pi. von lMMk. Gruntwertb unk l, '/e und bez. > .-> Pf. vom MiethzinS wird Zustimmung er thcitt, auch eine größere Summe von über 28,<xx> Pik. zu bau lichen Veränderungen im Versorghauic und zwar aus de» Er sparnissen dieser städtischen Anstalt selbst bewilligt, auch ver schierene Ausgaben für Veränderungen in Schulen, an Schleusten u. s. w. geiiebmigt. Schließlich sei noch verzeichnet, daß der St.-V. vr. Richter in Folge einer Berufung an taö Gvm naffnm in Leipzig auSlcheidet und daß am >4. nächsten Monats wieder die „Konferenz sür daS Geiängnißn esc» im Königreich Lachsen' im Stadtveroldneteniaale abgcholten wird. Wenn Prof. Reuleaur mit Recht sag», daö Billige sei meist schlecht - so wirkt doch deshalb daö Theuere nicht immer gut; ganz außer gewöhnlich thener sind, wie schon erzählt, blc neuen massige» dicken Vorhänge im Stativ,rortnetensaale gewiß, aber sie saugen daiür auck, so viel Schallwellen auß daß man aui den Tridünen merklich schlechter hört aiö früher. — An RaihSstclle ist man ernstlich mit der Verwirklichung einer l», vorigen Jahre vom Rathsarchivar vr. Richter angeregten Idee, nämlich der Sct'öpiung einer .. ösien t l i che n Stadt- bibllothek" beschäftigt; cö stebt nur noch die Genehmigung der Stabiverordnetln aus, doch ist wohl nicht anzunel men, haß sie verweigert werden wirb. Der Stattsäckel soll dabei keines wegs In große Mitleltenlchaft gezogen werden und ha» der S tatt- ratb VereitS derechnrt. daß eS sich pro Jahr um höchstens 4ix« Mark Ausgabe hanteln wird. Hergeftelli wird die Stadt- Bibliothek durch >'erelnlgnng der bereits bestehenden deS , RathS und der Stadtveiorc nett» »nd zcttalien w-rd sie In 8 Ab- - »Heilungen: I. Geich .i tc Dresdens: 2 Reciftswiffenkchaft und i Verwaltnngkkrinte nebst den l Inzugebörigen technischen Fächern MNk 8. Allgemeiner Theil. DaS wirklich Gifte an der Sache ist auch hier - die OesIentlichkcIt. Die Entnahm», von Bü- >cb«rn soll eben allen, ai« vertraurnöwürbia bekannten Pettoue»
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