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Dresdner Nachrichten : 22.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-22
- Monat1880-03
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.03.1880
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>»fen. i) sehr ttclt in bcr Nähe üabnhöie ge ll Verba Itniffe erkaufen und men. Alles je 7». zweite «P«-,»«»««« tr»» 7«,» t, »ee »k»,dU>»n «,rle«sir»»e I», »b«nnemenl»»nl» vtertktliilnUch » «,r« tv PIge, durch dl' P°i, t Mark 7» Me. «tinjkl. Slum«, w «Ulli,, 38000 »n«»r. FsirdieRltikgade einaela»dtee Pta- «uiskridlk macht sich dt' Rkdacll»« »tchl verbindlich. Snlrrat'n < Annahme audtollriii «oal'nsi'In u. itaaler in Ham» dura. PerN», Wien. Lrivjl,. «alek, »>r'»Iau. granklurlM. — «u». Nsiasi» in AerUn. Scipztg. Wien, Hninbura. strankiurt a. M.. siilvu- Ni'n. — Oaui,, » u ». i» neanliurt a. M. — Aureaur d I»r>n>ia«n» »««»". - «»>»», iinlUer »>» Pari». Unterhaltvilg, Geschäftsverkehr. Lörscnbericht, Fremr>e»Iiste. i----- iSUS-L-SL-- lieitiiiatlti:!»« vvvrckvn von inir aut vorvoUlcommnotoArt LNirotoi-rißt, ,IL5» uicltt nur »las Kiukot/vu «iturltcli setimerrilos, «uuckvru tliv8« von niir ^otortixtoa ?ioeon in Zocivr Üeniodung >1is uatürliclwu Xälnw orsoi/on. /alrlroiefio Anorkoununks- ^ solirvibou lio^-eit nur Oulclisiellt aus. Lkarlss Luek, ff p, »<>t. /«Imkliimtlor, Neitdatinstraszo 22,1. Lt. Snierat« »"den «aAensirn», IL dt» »dd». » Ultr aeaenamme», Sonnla-e di» Mittag« l» Uhr. V» Neustadl nur a» Wochentagen: ar. Ntoliergasi« Nr.» tu« Nachm. SNsir. — Der Raum einer etnjpaltlgei, Petllj'ite lastet ILPlge. Singesandt die Zeile La PIge. Line siiarautic illr da» »achsi- itrscheiNl» der Lnleral» wird nicht gegeben. Auswärtige Annoncen»Auitrage von >in» unbekanttlengirmcii und Perlon!» inskriren wie nur gegen !veii»»mera»»»-Äa>>l«ug durch Brie,märten oder Poi>ein;at,lung. Acht Silben Ionen 15 Piae. 2». seraie ilir die Montags Nummer oder nach einem Feiirage die PeNi- »eile LU Me. vl»oI»t-LeIeL>'t»u»i>«. -W> San Francisco, 2l. Mürz. Ein ander« Agitator der Arbeiter. Namens Gannon, ist der aufrührerischen Sprache übcr- sührt und zu »monatlichem Gcsängniß und zu einer Geldbuße von looo Dollars verurtheilt, gegen Kaution aber wieder srcigeiasse» worden. Iiiut!er-6m<l6L«lrvi»-)lLLKr»/ejn voll ^l. IftutSv«, Wiigüi'uü'e-lvtrnvvv 4o ^ oiaptiolllt i-iu ioiotilislligeÄ k>iu;or »I« »;»»»> dr l^rneler«»!»«' , slir Knabe» uncl ölääebeu dis mim .Vlter von I» äuiiren. öostellunsen nacli Ll!m»8 wercken iu oixeneu Ateliers w promiit orloüiizt. Shr^8Ä^25^Ia>>rjpl8tzO. Neueste Telegramme vrr „Dresdner Naciirtckten." Petersburg, 21. März. Fürst Gortsck'aksff', weicher sich durch Erkaltung einen leichten Gichianiall zugrzogen. Val sich so weit ervolt. daß er das Bett vcrlassc» und sich wieder tcn Ge schäfte» widmen tonnte. Dresden, 22. Marz. — Die Erkrankung Sr. Majestät beö Königs bat die Frage, ob dieses Fohr noch ei» AlberIoball abgeval'e» werden soll, rasch zur Entscheidung gebracht: der Bau unterbleibt, da die allerhöchsten Herinchaiie» dnian nicht theilnchincn tonne». — Obern Frhr. o Bvrn vom 2. K. S. Grenadierreglment vir. UN Kaiser Wilhelm bat sich zur Gratulation seines Negimcnlöcheio nach Berlin begeben. - Iniolge des Nrlanbo, den der Herr Minister teS Inner» angetretcn hat. wird sich die Besetzung der Dresdner Amtö- ha uot»>a n nscl'ai t, wie alle Ncüekkantcn daraus besorgen, unliebsam hinaudzicde». Dieser neue Posten ernrüt so manche Sehn,ucht: ncvört doch zu dem '.'imtsbercich die kgl. Souimer- reiidenz Pillnip! Unter ccn Bewerbern nennt man neuerdings eine» höheren Polizcibcamlcn. — In einer der letzten Landtags-Sitzungen der 2. Kammer lagen iail aut allen Plätzen Erenwiare des Züricher „Social- bcmolrat". in dem cn> 2lrlikci blau angeslrichen nar. Dieicr Artikel beschäftigte steh mtt bcr2-erl,a»dlung der 2. Kammer über die Nuppcrt iche 2i.'abl unk enthielt Dronungen gegen die z'lrge- vrdnelen, weiche iür die Giltigkeit der B-ahl gestimmt hatten. Bon vcrjchii^cncn Sette» wird versucht, der Sawe eine» nibi- liniichen Beigeschmack zu geben, weil in der Kammer zur Ber- theilung gelangende Schriitsllickc der Genehmigung dcö Direkto riums unterliegen. Wenn inan aber weiß, tatz die Exemplare der i» Deutschland verbotenen Zeitschrtit couv.rtirt und m t genauen Vlbienen versehen waren. so schwindet dieser Beigeschmack sofort, denn natürlich geht die Macht dcö Kainmcrpräsidiumö nicht so weit . verschlossene und mit Adresse versehene Brieie aus ihren Inhalt zu prü'en. Dazu kommt, daß die Brieie selbst nichts AunälligcS botc», da die Leitungen aus ganz dünnes Bricivavier gedruckt waren. So mhstcrlöS ist also die Lache nicht, wie man tie gern machen möchte. — Dem Oberlehrer vr. Melbcr, der von der Kreuzschule a» das Wettiner Gymnasium versetzt ist und In dem man den fünltige» Mettor deneiocn siebt. gaben seine trüberen Kollegen vorige Woche ein Adschiedscncn. - Während am Sonnabend die Mannschaiten der hiesigen Garnison durch FestIpc i, ung und pro Mm,,, z Glas zlager- hicr Mittags den Geburtstag des obersten Kriegsherrn Kaiser Wilhelm geiciert hatte», sind dieselben iür den heutigen Fag vollkommen ticnstirei sauber dem Wachdienst», haben tick' aber i», Helm reip. Llchacko bis zuin Dunkelwerden außcrbalb der Kasernen zu bewegen. — Das bereits gestern erwähnte Fcuer in Eheinniv im Kauimann Duberitädt scheu Hause, an der Ecke der Jobanneo- und Fschopauersiraße. hat der hcrbeigcellle» Biengc im höchsten Grade auircgcndc Bilder gezeigt. Nach dem „Ehcm. lragcbl." hat Herr Branctlrcctor Weigand die Nettung der in bcr vierten Etage so iurchtbar gesahrdctc» gNcnlchen — eö waren dicS ei» Hantlungsrcilcnker unb zwei Lehrlinge - mit wahrer Todesver achtung bca irtl. Er versuchte in dem brcniiciidcn Hauie selbst aui der Treppe empor zu dringen, vermochte icdoch nur bis m die dritte Etage zu gelangen. Inzwischen streckte» die drei Men schen da oben unter gräßlichem Geschrei die Köpfe so weit als möglich ins Freie, um nicht zu ersticken, warnen auch schon 'Betten aut die Straße, um herab zu springen, wovon ihnen die Menge von unten abrietb. Da kam die Schlebclciter, deren Auislclle» blö zur vierten Etage der Branddireclor seihst leitete. Derielbe versuchte nochmals, aui der Treppe, eigene Lebcnggciahr nicht achtend, vor.udrlngcn und die drei Personen zu veranlassen, auf der Leiter sich zu rette». Dow daö Feuer wehrte ihm tcn Zu tritt zur Mansarde, unb um die Menschen zu retten, wagte er das «all Unmögliche: er schwang sich, die ueite Kluit nicht scheuend, mtt lall übermenschlichen Krätten d!S zur Schiebcleitcr. erklomm Vielelbe »nv stieg biö zur vierten Etage. Seine An strengungen landen den verdienten Eriolg und die drei Personen wurden gerettet. Entiianden ist dag Feuer in einer in der «stcn Etage befindlichen Kolonicilwaaren-Niedcllage. — Das Eisenbahnunglück, welches sich am Sonn abend Bormittag li» Uhr aui dem Eentralvahnboie bei Halle zu- getragen. bat lciver eine große Anzahl von Opicrn gewrdcrt. 4 Menschen wurden getödtet und 7 schwer verletzt. Man be fürchtet. bah noch mebr unter den Trümmern liege». Durch die Gewalt dev Anstöße» wurden die eine Lokomotive, sowie ver schiedene Wagen zertrümmert. Der Weichcnslellrr, dem die Schuld an dem Unglücke zur Lall fällt und der llctS alS ein höchst zu verlässiger Mann bekannt war, bat sich erhängt. Er hinterläßt v Kind«. - S tra ßbura i. S., den 20. März. Nachdem der Lan- deS-AuSschuk von Eliaß.Lotdrtngen das von der Negierung vor- gelegte Anleihe geirp verwolien und beschlossen hakte. S watz- an weis ungen iin Beirage bis zu 5 Millionen Mark auSzu- geven, wurde vorige Woche dcrErat iertig gellelll. Derielbe liegt jetzt dein Bundcoratbe zur Bcsä lußiassung vor. wird kann dem Kali« unterbreitet werden, und muh bis l. April das Finanz- gcictz noch pubiizirt sein. - Die B«a>bung d:S Forstftrat- ge«etzeS »am» einige längere Sitzungen in Anspruch. Am meisten wurde der sogenannte „Beeren- und Piizoaragraph" be kämpft. UnrerstaatSsecretär v. Mahr machte aber daraus auf merksam. daß der gegenwärtig noch geltende collo ioro8tior noch schäricre Bettinimungcn darüber enthalte, und inan zum Schutze des WaldveiltzcS, der ei» Eigentum» wie jedes andere sei, eine solche Bestimmung in das Gesetz auincbmen müsse. Es werde aber, um arme Leute dadurch nicht zu schäbigen, in den Staatö- waldungen kein Berbot gegen daö Sammeln von Kräutern, Pil zen und Beeren erlassen werben. Der Paragraph wurde, ebenso wie das ganze Gesetz, nach den Eommissionüveswlüsscn genehmigt. — Jetzt hält der LantevauSschuf, bis Anfang April Oilcricrien. - Am o. April siehl die Eröffnung der Eisenbahn auf den Vesuv bevor. Mittelst einer Drahtseilbahn fährt man vom »Fuße leS Veiuvs diS zu seinem Krater. ff,,», über dem Gott von Neapel. Der obere Bahnhof befindet sich aui einem kleinen Plateau dicht unter den, Krater. Die Fahrzeit baurrt 7—8 Minuten, aller io Minuten gebt also ein Zug ab. — Der ff. Jahresbericht der lankwirtbi christlichen Schule zu Bautzen conllatirt, daß die Anstalt einen immer regeren Auischwung nimmt. Die Schülerzabl stieg stetig; anch hat sich die Einrichtung bewäbkt. einen SommercurluS zu errich ten. mit dem zugleich ein Eurstiö in Obst- und Gartrnbcm be gonnen wurde. In der lankwirrhschastllchen Schule selbst wur« de» die Schüler in brr«Klanen unterrichte»; außer kleien bestebt noch eine Selccta, in der Schüler, die bereits daö Zeugniß znm Witterungsaussichtün: Keine Depesche emgegangen. einjälalgen irciwill. Dienste sich erworben haben, außer i» den! landulrihschastlichcn. noch in rinigcn Ihren Kenmnlssen ent- strechendcn. allgemein bildenden Facher» »ntcriiciuct werten. Oer Nntclricht in der Obst- und Gartcnbauschulc sucht vor Allem die Schüler ln die nolbwcntigstcn Kenntnisse unsererObstbänme, Gemüse und Gräser, deren richtige Anpflanzung unk Behandlung einzuiiihren und in ihnen die Lust an andauernder, geordneter Thäligictt z» erwecken. Der neue Eurstiö beginnt am >2. Apiil. Sektion Dresden des Gebiraovereinö. In letzter stark besuchter MonatSvcrsammlung vielt Hr. Schriftsteller Th. Gampe, bekannt durch seinen trefflichen Führer durch das sächsische Erzgebirge, de» Hauprvortrag; die überaus humorvolle Schilderung einer abcnteuerlichcn Wintcriabrt aui einem Dvnau- Nemorgneur mit Hinweis an! die heimlichen 'Verhältnisse icmd reichen Bestall. Das Sektions-Archiv empfing neue Geschenke an alten Karte» und Ansichten; ebenso lagen gegen <ll> seltene und wcrthvolie Bilder ans, welche für dad Bercinsmuscum er worben werden sollen. Die Einrichtung eines Bortrags-Ehklus auch für auswärtige Scklioneu, sowie der Borschlag: aui drin alö AuvsichlSpuiikt hochgeschätzten Wolltzverg bei Dresden eine dem herrlichen Platze würdige Warte zu errichten, fand einstim mige Annahme. Der von der Sektion Niedersedlitz unternom mene Tbnimhau bei vcr Lngschänlc wird alUclligcr Unterstützung durch Zeichnung von Anthcllschcincn empfohlen. Das geplante große Berelnsicst soll am 22. Mai am dem KaiicrpMtz bei Pirna abgchaltcn werten. Die Bcrcins-Indufirle schreitet rüsiia vor wärts, eö kommen immer wieder neue Sachen zum Vorschein; u. A. zeigte Hr. Gcucke allcrlicbslc. der Wirilichkeit nachgcbildete Bogclnrstchen vor, welche von der hiesigen Toilette- und Sciien- waarensadrik von Tr. L. Guthman» zu Tamcntcn in Auftrag gegeben sind; eine solche Unterstützung der Gebirgsvcrcinö-In- dustrie ist lehr anerkcnnenSwcrtb. DieseNesttben. mit ganznatür. licb aiiSlebcnden, aus Seile unb Wachs gebildeten verschieden artigen Bogcleicrn gefüllt, dürsten besonders auch sür Schulen alv billiges und haltbares Anschauungsmittel gelten. Neben der Auinabmc von 11, «folgt noch die Anmeldung von 8 neuen Mitgliedern. — Bon dem früheren Herrn Kreiödirektor Müller und dem Bereln zu Math und Tbat wurden bis zu deü Ersieren Tode gemeinsam die Zinsen cinebAkiientapitalS bezogen, das von einem längst verstorbenen Herrn v. Wagner berrübrt. Nach dem Tobe deö Krclsoirector Müller sind aber sämintliche Aktien (man sagt '.0 Stück einer Hieligen Braucreil dem Berein zu stlath und Thal zur freie» Bcrfiigung gestellt worben. Das Karital ist demnach nicht io groß, als cö erst bicß. DaS berubt aui der Verwechselung mit der Stillung von t-DMO M., welche cer verstorbene Geb Math Erc. Plüllcr demselben woblthärlgen Verclnc gcinacbt liat. — Das im vorigen Herbst In Loscbwitz verstorbene Fräulein Hann bat in ihrem Testamente für die Inten-, Heiden- unk innere Mission die Summe von 1000 Mark auSge-ctzt. — Zum Trolle aller K r ä »> ze > w ei b e r. welche die Grün- bungSarbeite» der „Germania" von ivrcn allen Sitzen vertrieben haben, war vorwsler» vrm der Hand eines Spötters am die Brctwand daS bekannte Bicrmotto geschrieben wo den: „Mciiich ärgere Dich nicht." Etliche Kränzclwciber ärgerten sich aber nun erst recht, ankere faßten die Sache vbilosophischkraus und lachten. - Die Sonnabends - M l l itä rv orste I l un g Im Bicto--' ria-Salon war von circa 2000 Man» besucht. Sämmtlichc Truppengattungen waren vertreten. Der große schwere Garve- rciter mit bei» kleinen brritschlilirlgcn Pionnicr, der etwas lang samere Artillerist mit dem slottr», gewankten Schützen, der stolze Lcibgrcnadicr mll dem geniiühlicben Tralnsoldatcn, Schneider und Lchuhinachcr. kurz Alles amüsirtc sich auSgczeiamet bei dem prächtig anigcstclltcn Programme. Sämmtlichc Künstler brö Victoria-Salons waren thätig. — Neuerdings sind grüngeiärbte Streichhölzer in Packcken zu 2.',o Stück mit der Ekiancttc „E.F-. Nicyer, Berlin. Salon-Zündhölzer, vollständig gsttirei mit geruchlos, rnizimdkn sich an jedem Feuerzeug ohne besonders präparirle Nclbslächc" in den Handel gekommen. Angcslcllke V«suche ergaben, daß sich diese Zündhölzer durch einfaches Fallenlauen von selbst ent zünden. Der Natb zu Leipzig hat kcshalb, sowie well ble Zünd- masse chlorsaures Kall cnlbalt, waö nach clner Ministerial-Vcr- oldnnng von I''I'» untersagt ist. diele Salon-Zündhölzer verboten. — Heute und morgen bleiben der zwischen der Pirnaischen- und Scrrcstraße gelegene Tract der Neuegane und tue gro^c Frohngane wegen Schleußeiialdcircn gesperrt. — Ucder cincn E v a m pag n er - P rinzen schreibt der „Bote aus der Urschweiz": „In letzter Zeit machte hierzulande ein „deutscher Baron", der das Geld mit vollen Händen wegwarr und üverall, wo er ankcbrte, eine ungcavmc Freigebigkeit an den Tag legte, viel von sich rede». Der glückliche Sterbliche wohnte im idvlli'chen Liiikon lbei Altkvri an der GotrbardNraße», daS gewaltig beneidet wurde, daß ihm die Eine geworden, einen so hohen Gast beherbergen zu können. Auch uns Schirbzern gab der H«r Baron wiederholt die Ehre, anzukenren und die geschäf tige Fama wußte Immer wieder viel Schönes und Gutes von ihm zu erzählen. ES scheint aber, baß der Mann auch seine Schattenseiten hat; die „Urner Ztg." lüstet den Schieler. Indem sie schreib:: Das zu einem Kriminal-Verbrechen ausgebaulchte Vergeben des in Silikon wohnhaften Barons Leo v. Könneritz von Dresden, 20 Jahre alt, ledig, Deserteur des 2. IägerbakaillonS der Garnison Meißen, giialittzirt sich schließlich als eine der so genannten noblen Passionen. Könncritz ist vom Neglerungoratb den 8. d. M. wegen Liederlichkeit ans korrckiionellcGericht (Be zirksgericht» überwiesen worden, mit ihm seine Dulcinea. Wenn cö etwas HestercS an her Sache giebt. ist cö daS, daß Könneritz seit langer Zelt I» Scstkon wvlmrn und sich aushaiten konnte, ohne eine andere Aliöirclöschrist zu besitze», alö — iin Ausschnitt einer Zeitung - seinen eigenen Steckbriei". - 'Am 20. k. trüb ging zwilchen Zwickau und Pölbitz ein Pferd mit einem Wagen durch; die ln letzterem befindlichen zwei Herren wurden berauSgesäleiidert und schwer verletzt. Daö Wicieranikommen eines derselben, deö Herrn Evnditcr St., soll zweifelhaft sein. — Ein von Meißen nach Hohnsteln cingellefertcr Cor- rectionär bat sich dort während der Beschäftigung Im Freien von einein Felsen gestürzt und Ist 4 Tage später gestorben. - Aul WeiStröpper Flur bei WilSdruff wurde ain 1k. vieles ein gewisser Hänel auS EunncrSbort bei Nakeburg erfroren anigcsuiidcn. — Amtsgericht. In einer von dem Baumcistcr Einst Gustav Boch an de» Kläger Feitncrgerichteten Iuichrist beianden sich u. A. folgende Kraststcllen: „Wenn Sie etwas mehr Grütze iin Kopie hätten, müßten Sie doch wissen, baß Ihr Verlangen unverschämt ist", ferner: „aui riese Weise fielst man wieder Ihre bekannte Pünktlichkeit" und schließlich: „Hätte Ihr Schwieger vater bis I: October nicht Alles glatt gemacht, säße ich noch tieier mll Ihnen in der Tinte k'rln!" Nun behauptete Boch, der 'Adressat schulde lbm noch die Mietbe. wogegen Herr Necistö- cmwalt 11r. Knnaih als Vertreter deü Klägers brtailirte. daß Lrevi.en. Mvrttng, 22. Mürz. der Privatangeklagte alö Vcrmiether seinen Pflichten nicht nachgckommcn sei. Boä> bestritt scincrscilö überhaupt, daß er sich einer Beleidigung schuldig gemacht habe unb — was der iutcrcssantcste Kcc» seiner 'Ansichten w -r — er erklärte, nur dann eine Strafe anzunchineii, wen» i>»» cor wissenschaftliche Beweis gelicicrt worden sei, daß die incrimiuirtcn Auszüge aus dem Briefe eine Beleidigung cnlhicltc». Die 'Antwort des Schöffen gerichtcö (Amtsrichter 1>o. Tlnstis war eine Verurthellung zu 15 Mk. Geldstrafe und Erstattung der Kesten. -- iVors. Amts riclner Wols.s Karl Ludwig Voigt, ci» schon iimai wegen Bct- tcluo bcstrastcr Zögling dce städtischen ArbeitSanstalt, erschien ueuerdingö iu einer Destillation, um seinen Schnapsdurst zu bmic- digcn, war aber gerade nicht bei Kasse und dicierhalb suchte er eine» anwesenden Bekannten mit den 'Worten: „Laß doch c mal ccn Schnaps clnscl'änten, »>cr war'» doch ooch emal ju Waldheim zusammen!" tranzukricgen. Lctziercr wies jedoch de» nachträglich aus Zahlung von 20 Picnnigen normiple» 'Antrag des Petenten zurück und daran! soll der auidririaliche Bettler noch die Bemer kung: „Wenn mich Niemand unteriästi tzs, da mache ich eenen schweren Einbruch" gewa». sowie mit cer Faust aus de» Lisch gepoltert haben. Ve» der Polizei bereits zu U«Lagen Hast vcr- ultocilt, erhob Voigt Widerspruch; das Schöffengericht erkannte icdoch trotz teS lebhaften Lengncns V's i» demselben Sinne. — 'Am 20. Novbr. Abdo. brach lm Doric Altcoschütz Feuer aus und pflichtschuldigst rückte sowohl die Feuerwehr der „König griedrich- 'Angutt-Hüttc" alö tie Potichapp!« -pritzenmannichalt nach dem Brandplatze ab. In Nüctiichr aui den fühlbaren Wassermangel wurden die Spritzcnschlauche zur Abwechselung auch mit dem Inhalte der Jauchengrube gespeist und da soll es nun. wie der Spritzenmeister Gustav Adler von der „K. A. > üllc" behauptet, der reine Zufall gewclen sein, daß er den Schlauchiührcr Notzberg der Potschappclcr Feuerwehr mil dem nickstö weniger alS ange nehm bniienlen wässerigen Stoffe über und über vollspritzte. Ja sogar übcr den Kopf N'o ergoß sich ein Strahl der garstigen Lpritzmasse und wenn man nun bedenkt, daß cö ziemlich kalt war und der allo Gelauste anderen Tages gewaltiges Meißen iin Beine verspürte, kann es durchaus nickst verwundern, daß Nvß» dcrg wegen der Affairc Anzeige bei der Amtshauptmannschcnr machte. Nachdem Adler von dieser Seile wegen groben llniugS eine aui 7 Tage Hast lautende Straiversügung über mittelt erhalten, erhob er. Bezug nehmend aut seine Schuldlosigleit Witeripruch, kaS Schöffe»-Gericht gelangte jedoch ebcwallö zur Ueberzcugung von der Schuld A's und ver unbeilte diesen demgemäß aui 'Antrag deö Herr» AmtoanwaltcS Wimmer zu 20 Mk. Geldstraic event. 7 Lagen Halt. - Lim dem Etablissement „Eldorado" visitirte neuerdings bei Gelegen heit der öffentlichen railzmufik der Schankdienst habende Unter ostizier Matternv die Siackstö 'ä-12 Uhr noch anwesende» Löhne dcö Marö nach hem Nactstzrichen nnd alö ein am Tische sitzen der Soldat deö Schützenregimentö an die Reibe kam. »nachte ein in nächster Nähe placirter Eivilist und früherer poinincr- schcr Musketier, der Gärtner Lkstirka. die übel angebrachte Be merkung : „Ick habe ooch kren Nachtzeechen!" Erbittert hierüber verbot ihm der Unteroffizier den Mund und daraus soll Tb. den selben „Grünschnabel" titulirt haben. Die Kgl. Kommandantur klagte hierauf wegen Beleidigung und der Angeklagte brachte zu seiner Nechlfertigung vor. er sei zuerst mit den Worten: „Sie Grünschnabel, was haben Sie denn in meinen Dienst hincinzu- rcde» ?" beleidigt und dann erst zu der Bemerkung: „Dann find Sic ein noch viel grünerer Grünschnabel!" gereizt worden icln. Bon Taktgefühl zeugt cö nun »rellich nicht, wie der Unterosfizier an Gcrick'töstclle den sich verthcidigcntcn Angeklagten anherrschte: „Wenn ich spreche, schweigen Siel", woraus ua'ürttch scitcnö deö Herrn Vorsitzenden dein barsche» Sprecher angeteutet wurde, kaff er jctzi nickst in der Kaserne sei. Ter Pommer muß wegen der Grüinchnabcl-'Affaire t> Mark Strafe zahlen. Wttt»runnS»«eovakMuna am 21. März, Mitt. 12 Uhr. Barometer,mnt n. Oscar Böiolt iWallstr. 10s: 700 Millimeter sie»» gestern 2 Mm. gestiegen). - In AuSficht: Beränterlich.— rhcrinomelrograph n.Rcaumur: 4"W. — Differenz v. gestern-u beute 5 ; - nicbr. Temp. I" K., — höchste Lemp. 4 W. — Die Schloßtbunnlahne zeigte Nord-Wind. Himmel: bedeckt. — VldkKliein Drrsdvn. Li.Biärz.Mitt.: 24Sent.unlerO. AeuiUeion. -s-Die Generalprobe zu dem Palmsonntag-Cvn- cert war diesmal ungemein besucht, leer nur die Logen dcö ersten Ranges. Die Eäcilicn-Eantate von Händel wie die l>. S lnionie Beethovens wurden unter Herrn Wüllner'S Dstektloii. was Orchester, Eher und Soli bnrai, mit großartigem Gelingen auSge'ührt. Auch kaS Conrrrt leibst gestern Abend war sehr gut besucht. Frau Sembricki, Frl. Naniic, Herr A. Erl und Herr Sommer haben sich durch ihre Leistungen hochverdient gemacht und besonders HändelS Ode machte einen weit tieteren Eindruck, a>S man hätte vcrmulhen können. Der Bericht «folgt morgen. . . Arme Waise., Briefkasten. , 1) bin iremd hier, stehe bei einer vermögende» Dame in DicnTi und bin höchst unglücklich über meine schlechte und wenige Kost. ES Ist inir schon manchmal ganz üi ei geworden vor Hunger und muß ich die Kost, die man ches Vieh besser bekommt, aus gar zu großem Hunger dock' essen. 'Nun höre: z. B. gekochte Kartvneln, sa on manchmal halb sauer, werden geschnitten, etwa? Meist und Eilig daran und statt der Flciichbrübe werten die Lappe» vom Kopi dcö Hering, die Haut und der Bauch auögckocht und über mein Gericht, waö regel mäßig in einem Teller voll besteht, gegossen." - Waö soll denn da der Briefkasten Helsen? Sic find doch an Ihre Stellung nickst gebunden; suchen Sie sich eine andere. Eö ist leider bcklagenS- wenv. daß so ein armer Dicnstbotc der schauerlichen Bchand- lnngswclle dicker Frau Doctorin gegenüber ohne behördlichen Schutz lstclbcn muß. 'Alter A b., P o st st. Reichenba ch. „Kann man eine Forderung an Kaffe öffentlich zum Ver kaut auSbietc», ohne daß vorher eine Aukpländung ohne Eriolg geschehen ist?" — Nein, die Forderung muß erst erfolglos auögeklagt sein. Stammtisch von H. R. „Isi ein Prinz ln der Eigrnschait alS Vertreter dev Monarchen berechtigt. kaS vom Ge richt Nb« einen Verbrecher gefällte Todcöurtheil zu unterzeich ne»?" — Wenn ibm die Rcgcistichait überlragen ist. allerdings. ? Berlin. „Ein berühmter Specnrlist iür Magen krankheiten ist De. W. Lcn'oe. Protektor a» der Universität Er langen. Avckr llr. Wiel in Zürich bcschäitlgt sich ausschließlich mit den Krankheiten des Magens."- Ganz richtig; Wiel'SBuch iür Magenkranke ertrcui fick' großen Rukcs. ES war aber die Anfrage aui Dresdner Acrzie gerichtet. » . R. A.. EberSbaeh. „Sie schrieben neulich, daß die Vttkaniöankündignnnen gewiss« Präparate vom RcichSgcrlckst bestreikt würden. DicS mag anch gerechtfertigt kein. Ab« wie
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