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Dresdner Nachrichten : 23.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-23
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.03.1880
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S» «ieuUndsnur an Ltoch,»!»^»! ,r. iilollcriaßt «r.S bi» «»chm. <U»r. — Der Raum einer et»I»»lttt«* «rliltkUe I«I>et>L«iI,e. «ül>es8ii» dt» steile R> P,,k. a>« «arautt» «tir du» «»chß> »«Ii t'd»In>«r»t» «utvlrtt,» »>>ni>neei>»«ui»rl», »an und ll»dtIai»itr»Mr»>ti> u»d »verlonen tnferiien mir nur«e»n> ivrä»umer«u»«>^»»i>u«« durch Bneimarir» oder ^ollciutahluug. kt», Siidcn loii.n IL Pi»e. I«- «rrnle tUr di» Mo»ia-S - Rümmer »der «achemcm g,I,ia»eble Pellt» jctt« LS Pige. IV«vlit-r»!le«ri»>u>uv. "MV Plirts. 22. Ntärz. Die Mitihcilung der „Hessischen Mor- ^ ^ genzcilung". i»i bicsigen Haule -iu bcu» marells seit» durch tür- m ^ kijchc Teppiche die Meiischenblattetn und die Pest eingeschleppt und bereits seien mevrcre Todeoiälle unter den Angestellte» dcö 8! Hauses vorgekouuncn, wird von der „Agence Havas" als unbe- ,A gründet erklärt. Witterungsaussichtcn: Auftlärend, vonviegcud trocken, ziemlich kühl. Iiin6vr-1i>ur6t;robvtt-r)Iu8rl/»iu von I«08s>, >ViisiIruüör°tru>jijo -1:1 ompiisiilt >.iil roil.il il.'llti^- I.llrrer tt«ui»>>E»r tiii liililliou uiick üluäoiwn lim /.um Alter von 16 äulirou. sr vestoiluiiLvu uued Lluiti-8 rvmcklu, ju vigoueu ^loliorp Ist pwmi>t oriockiLt. D TreSVe». Ticiistaa, Ä3. Mür^ Abo » neme u t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" titten wir das Abonnement für daü zweite Quartal 1880 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung ^ weiter liefern können. Sämmtliche Postanstaltcn des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 8 Mark 50 Psg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Expedition der Dresdner Rachrichtri», Marienstr. 18. Politisches. In unverminderter Frische des Geistes und Körpers hat Kaiser Wilhelm seinen 83. Geburtstag begangen. Er hat dabei den ihn Beglückwünschenden seine feste Zuversicht auf die Erhaltung des Friedens im künftigen Jahre ausgesprochen. Alles läßt hoffen, daß sich diese kaiserliche Erwartung erfüllt. Ausschlaggebend für die Erhaltung deü europäischen Friedens ist daü Berhültniß zwischen Rußland und Frankreich und dieses hat durch die Nichtausliefcrung des muthmaßlichen Schauflers der Moskauer Mine, deü 'Nihilisten Hartmann, doch eine Aenderung erfahren, die sich als gründlicher hlkausstellt, als man Anfangs annahm. Jener Dynamitmaulwurf hat zwar nicht den Zaren, aber das russisch-französische Bündr.iß gegen Deutschland in die Luft gesprengt. Erwiesen freilich ist Hartmann'ü Schuld zur Zeit noch nicht. Auch hat er sich keineswegs zu jenem Bubenstück bela nl. Bielmehr ist seine gar wundersam zu lesende, zuerst in englischen Blättern veröffentlichte, dann in einen Lheil der deutschen Presse übergegangene Erzählung von dem Moskauer Attentate lediglich ein Phantasiestück. Da diese romantische Erzählung gar zu deutlich den Stempel der Erfindung an der Stirn trug, verschonten wir die Leser der „Nachr." mit ihrem Abdruck. Hartmann würde sich durch offenes Bekmntniß seiner Urheberschaft an dein Attentate selbst für vogelfrei erklären. Auch England, mir glauben selbst Nordamerika, schützte einen geständigen^ sich seiner Thal rühmenden Königsmörder nicht. Hartmann hat daher sich beeilt, in einer Zuschrift an den Justizminister Englands dwEchtheit jener ihm zugeschriebenen Erzählung zu bestreiten. Er will weder in Pari« noch in London mit Jemandem über den Moskauer Dynamitversuch gesprochen haben. Möglich! Doch beachte man wohl, daß Hartmann nicht selbst seine Mitwirkung an jenem Berbrechcn bestreitet, wozu hier ein schicklicher Anlaß vorhanden war. Man wird ihm wohl also wenig Unrecht thun, wenn man ihn als den Schuldigen hält. Gleichviel, seine Nichtauslieferung durch Frankreich hat einen tiefgreifenden Wechsel der Beziehungen dieses Landes zu Rußland herbeigeführt. Fürst Orloff, der russische Botschafter, ist aus Paris nach Petersburg abgereist, so daß das »nächtige Zarenreich nur durch einen einfachen Geschäftsträger bei Frankreich vertreten ist. Orloff wird wenig freunoliche Gesichter in Petersburg finden, die Ungnade des Zaren erwartet ihn, vielleicht die Knute, wo nicht gar Sibirien. Denn ivenn er auch zur Entschuldigung seines Pariser Mißerfolges die Langsamkeit und Unfähigkeit der russischen Polizei anzuführcn vermag, so wiegen in einem Lande, wo die Willkür despotisch regiert, solche Gründe sehr leicht. Der so vielfach als Mann von europäischer Bildung gerühmte Graf Schuwaloff, den man so gern in Berlin als 'Nachfolger Gortschakosf'S die russische Politik leiten sehen möchte, hat zu der Zeit, als er Ehef der 3. Abtheilung (Geheimpolizei) und so allmächtig war, daß ihn das Volk „Peter I V." nannte, oft die ihin verdächtigen Mitglieder der höchsten Aristokratie in Petersburg in sein Palais geladen, sie anfänglich mit ausgesuchter Höflichkeit empfangen, dann in einer dunkeln Kammer von handfesten Kosaken mit dein Kantschu bearbeiten lasten und nach erhaltenem Denkzettel freundlichkt entlassen. Wenn Fürst Orloff jetzt von LoriS-Melikoff nicht eine ähnliche Liebkosung erfährt, so dankt er dies einzig der Rücksichtnahme auf Frankreich. Da« tiefe Mißtrauen, das im deutschen Volke von je gegen Rußland lebte, findet täglich mehr seine Rechtfertigung. Kaum ver geht eine Woche, daß nicht ein neues Zeugniß dafür auftauchtc, in wie empörend-frivoler Weise nach Beendigung des Berliner Kon grestes Rußland um Bundesgenossen gegen Deutschland bettelte. Erst klopfte es in Frankreich an. Dieses »var aber so loyal, nicht nur der Versuchung zu widerstehen, sondern gab sogar in Berlin einen Wink über die russische Licbeswerbung und seiner Abweisung. Daraufhin bohrte Rußland Oesterreich an. Als Bismarck davon Wind bekam, eilte er nach Gastein und Wien und das bekannte Bündniß kam nach wenig Schwierigkeiten zu Stande. Bismarck hat es zwar einige Anstrengungen gekostet, den Kaiser Wilhelm zur Zu stimmung des gegen Rußland gerichteten Bündnisses zwischen Deutschland und Oesterreich zu bringen. Wir Deutschen und auch unsere österreichischen Brüder glauben fest an seine Dauer. Ist die engste Gemeinschaft zwischen Deutschland und Oesterreich eine so naturgemäße Politik, daß derselbe Mann, der 1866 Alles that, uin beide Glieder zu trennen, daß Fürst Bismarck 1880 in ihrer Wieder vereinigung den einzigen Schutz für Deutschland erkennt, so hoffen wir auch, daß die Benachtheiligung, welche die deutsche Nationalität augenblicklich in Oesterreich erfährt, nur vorübergehende Schäden erzeugt. Das Ministerium Graf Taaffe kann sich nur durch fortwäh rende Opfer der deutschen Nationalität halten. Am Gymnasium zu Wallachisch-Meseritsch werden die deutschen Parallelklassen ge schloffen, dafür werden czechische an den deutschen Gymnasien zu Kremfier, Weiskirchen und Ungarisch-Hradisch eröffnet, somit deutsch nationale Bildungsanstalten in ulraquistischc umgewandelt, was er- fahWNgsgeMß nur die Vorstufe zur gänzlichen Czcchisirung ist. An der Prager Universität werden neue czechische Professoren angestellt,! ein deutsch freundlicher Sektionschef im Unterrichtsministerium ab-! gesetzt, um Platz für einen fanatischen Czechen zu schassen u. s. »v. Bald ,verdcn auch aus dem Ministerium die letzten flieste der deut schen Versassungspartei ausgemerzt sein, vor Allem Stremayr, dem man schon das Unterrichtsportefeuille nahm, um es einem römischen Finsterling zu geben jund der nur noch Juslizministcr ist. Graf Taaffe »sollte ein Coalitionsministerium bilden; dieser Versuch erweist sich als verfehlt. Der Wiener ReichSrath hat in den 5 Monaten seines Tagcns nicht das Geringste geschaffen, nicht einmal das Budget erledigt, sondern nur ein Gesetz fertig gebracht, wornach provisorisch das Deficit durch neues Geldpumpen gedeckt wird. Graf Taaffe wird entweder den Reichsrath auf- lösen oder die deutschfreundlichen Minister entlassen müssen, um Männer zu berufen, die zivar der deutschen 'Nationalität angc- hören, aber nur im Dienste Nom's stehen. Klarheit hierüber er scheint als nicht länger aufschiebbar, deirn auch in der Negierung stehen alle Geschäfte still. Die Politik verschlingt so sehr die Arbeits kraft der leitenden Minister, daß diese für Erledigung der praktischen Vcrwaltungsgeschäfte keine Zeit haben. Die langwierigen Debatten des italienischen Parlaments über die auswärtige Politik haben »nit einem Vertrauensvotum für den Prennerminister Eairoli geendet. Mit 220 gegen 93 Stimmen sprach d>e Kammer die Erwartung aus, daß Eairoli eine Politik des Friedens und der Achtung der Verträge befolgen werde. Schöne 'Redensarten! Erst »venn Eairoli die Clubs des „Unversöhnten Italiens" auflöst, die Jealien zum Friedensbruch, zur Verletzung österreichischen Gebiets drängen »vollen, erst dann wird außer den großsprecherischen StellenjLgern im italienischen Parlamente Europa Vertrauen zu Eairoli empfinden. Locale« and Sächsisches. — DaS Stligcmeindcfintcn Sr. Mas. des Königs war gestern — nachdem daö Fieber gewichen — erfreulich günstiger. — Der gestrige dreiunbachtzigste Geburtotag des deut schen Kaisers gelangte auch in unserer Stadl wiederum durch Flaggen,'chmuck, der namcntllch in der inncrcn Stadt ein zabl. reicher war, durch cine große Rebeillc der Militärinusik 0» Alt stadt die Kapelle des Sch<tkcnregi»nentts. IN Neustadt die des Leibgrenadicrregimentcss. durch Paradeanzug der Truppen und durch abcndlichc Erleuchtung der vfscntlichcn Plätze mittelst Gas. puraniide» zu festlichem Ausdruck. Vor der Wohnung des kgl. preuß. Gesandten. Grafen Dönhoff, brachte die Kapelle des 2. Grenadicrregimcntcö eine Morgeninusik; später eOchicucn die Herren Staaiöministcr, taö diplvmatliche EorpS und die oberste» Hoschargc», NaincnS der Garnison der Stadtkommandant Gene- rallieutciiant vo» Funke, 'Namens der Stadt Oberbürgermeister Do. Stübcl und viele dislingnirtc Persönlichkeiten, bei de», Ge sandte». um ihre Glückwünsche süc Sc. Maicstät den Kaiser dar, zubringon. Von den Flaggen zog die am Relchö-Hauptpost- gebänte tieAuinierksamkelt am meiste» auf sieb, tbcilö durch ihre Iinposanz. «Heils durch ihre originellen Ecklcldcr. aus deren eine», ein großes Posthorn glänzte, während baö andere kaS ..eiserne Kreuz" zeigte und inmitten tcrbeulschc Reichsadler prangte. — I» die RcichStagSfon»»i,sion zur Vcralhung der Ab ano e r u n g der G c w e r l> e o r b n u » g sind 4 sächsische Abgg. gewählt worden: Ackeunaii», Günther, Schmiedel »ud Vope!. — Der Herr Kaimncrzahlmclsler I. SN. der Königin, Herr Kölitz, ist von einem Gchi r n schlage vctrofsen worden, dessen schliininc Folge» noch nicht abun'che» sind. — Geiler» Vormittag W Uhr ward der am 18. d. SN. hier verstorbene Ewh.Rcgierungsrath Ernst Hellmuth von Kiese»- wetter, Ritter mchreocr Orden, aus den» Trinitatiskirchhofc beeidigt. Die dortige 't-arentationshaUc vermochte die anßeror- dcntliche Menge der Leidtragende» gar nicht zu sauen; es waren erschiene» antjer de» zahlreiche» Mitgliedern der de» ersten Krei sen der Residenz angchörendcn Verwandtschaft des Verewigten, Vertreter der höchsten Behörden des Landes, die trei Abtheiiuiigö- dlrectrrcn im Minister ui» des Inner», Geh. Rathe Körner, Schwalb u»d v. Zah». die Krciobauptlcute v.Einsiedel vonDr.ö- den und v. Benst ans Bautzen, last sämmtliche Räthc des Mini steriums dcö Innern, der Geh. Rath a.D. v. Erauöbaar, AmtS- hauptina»» Bernbt u. A., ferner die Vorstände der wisseiischait- lichcn Vereine, benen der Verstorbene nahe gestanden hatte, und endlich eine große 'Anzahl von Kaiizleibeamten dcö Ministeriums des Innern. Als Diener bcS Staates, wie als Mensch zählte der Verstordcne zu den Besten und die Trauer um den Verlust ist in de» bctbciligten engere», wie i» weiteren Kreile» aufrichtig. — Die Herren Rechtsanwälte, vornehmlich die, welche in Rügcnsache» plaidire». baden keine Uriackic, mit der neuen Ein richtung der K ostcuvorschüsie sonderlich zusriete» zu sei». Ein Advokat t» Zwickau, nahe dem dortige» Gerichtsgebäuke, wurde im vorigen Jahre bis zur Einführung der neue» Justiz- organisation nicht weniger aiö 2M Mal I» Rügeniacheu in 'An spruch genommen. Seit dem l. Oktobern. I. aber, dem Termin, wo die 'Neuorganisation i» Kraft trat, halte er erst 4 Mal Ge» legenhctt, In Rügcnsache» zu vlaidiren. Natur lev. wenn der Kläger 20 Mark Kostcnvorschuß aui einem Bret erlege» soll, überlegt er sich die Sache doch noch ciiiinal reiflich, ui»so»iel,r. aiö er nicht immer die Garantie dalür hat. daß der Verklagte, vorausgesetzt daß dieser vcruriheiit wird, auch in der Lage sei, die Koste» zu rcstitniren. Insoicrn durch die »cue Einrichtung der Denuncia- ilonosucht ein Damm entgegen gesetzt wird, kann man »nit der selben nur zuiriete» sein. - In der guten Zeit, wo die Gerichte noch keinen Kosten vorschuß verlangte», wen» Einer seinen 'Nachbar wegen irgend einer Schimptcrei verklagte, hatte sich unter Weberkcciseu der Wiidenielser Gegend eine ganz eigenartige NcbenIndustrie entwickelt. Die Leute klagten, daß cs eine wahre Lust war und luden tag ganze halbe Dock aiö Zeugen vor. Gewöhnlich war die Saä'e völlig belanglos, auch wußten die Zeugen zumeist nichts, aber sie steckten ihre Zeugengebübren ei», darauf war es !a abgesehen. Für 7.', Pf. konnte man schon einmal einen halben Tag lang aus dein Wcbsiuhle herauögehen und den Soiintagö- rock an ziehen. - Die am >4. dS. hier ttattstndende Konierenz für das Ge- fä ng n i f>wesen im Königreil' Sachsen wird 'Ick, besonders init der Frage beschzitlge». ob sie sich mit dem I8M infolge einer Anregung keö Königs Ioban» begründeten Ecntralaukschuß zur Fürsorge kür Entlassene vereinigen will. Vorstand des Eciitral- auöschusscs. dem «ür seine Zwecke im StaaiShauöhaltoctat ein großer Zuschuß zur Verfügung siebt, ist Se. Mas. der König; die Geschästsleilung liegt seit Jahren i» den Händen dcö stellvertre tende» Vorstandes Herrn Gel'. Rath Bar. Die Versammlung am 14. wirb voraussichtlich der Vereinigung zustiininen. — Vom l. 'April ab tomint iür V v st a n >v i i u » g e n nach den Vereinigten Staate» von Amerika a» Gebühr der Satz von 20 Pt. für je 20 Mark, »lintcstcns fedoch 40 Pfennig für jede Postanweisung zur ErhA uüg. Der Mclstberrag einer Posta»» cHlmg beträgt, wle bisher, 50 Dollar. — Der heurige Jahrgang der E onitrina » bc» scheint im Ganzen recht »üblicher und sittsamer Art zu sei». Die kleinen Männlein wandertcn vorgestern, I» ihren dünnen schwarzen Röckchc» sröstclnd, zumeist still und in sich gekehrt umher, während sich sonst die erwawendc Mannbaikelt oit durch allerlei Untug kund gab. Vielleicht ist diese Siilsamkcit mit aus die rauhe Temperatur am Palmsoiiiilage zurückzusühreu. — Nach der „Deutsche» Zeitung" soll am Sonnabend in Wle» der sächsische Rrcmierleuinant und Fiageladfutanl Armin Do » dori wegen Wecl»'cliälschuiig verhaftet worben »ein. Seine reiche, angcsehcnc Faniilic soll nichts vo» ihm wissen wollen. 'Auch hier soll Doiiton Bctrügcrcien ausgciüort haben. Er hatte sich i»it der ;oä'ter eines IusstzrathS verlobt und iür 20. dies, war seine Hochzeit angeietzt. Der gestern von u»S erioäbnte Verschwender Leo von Könne ritz ist der Lob» eines schon länger verstorbenen, hier in Stellung gewesene» Herrn v. K. — Merkwürdig, wie empfindlich die Herren Liberale» manch mal sind! Der Abg. Uvle-Piauc hatte während verflos senen Landtages in der 2. Kammer der Amtöha»ptma»nschait zu Flöha ve.z. bereu Vorstand Dinge gesagt, die man nicht gerade aiö Schmeicheleien betrachte» kann. Das „Oedcraner Wevbl." dciprach die Angelegenheit und bemerkte: „daß man unter den Opcciell dargeleglenl Umständen beinahe auf die Vermuthung kommen möchte, daß der Abg. UHIe die Sache nicht allcnhalben i»> eigenen guten Glauben dargestclit habe und leine Beschwerde weniger durch Rücksichten au» das Gemeinwohl. alS vielmehr auf seine verletzten persönliche» Interessen veranlaßt worden, oder aus bas gespannte Verbältnlß zwischen ihm und dem Slmtshaupt- maii» zurückzuiühren sei." Darauf ging Herr Ud>e bin und ver klagte de» Redakteur des „Oed. Webd!.", H»rr» Iauchius. Dieser wurde inceß irriges rochen und Herr Üble muß nun noch die Kosten bezahlen. Das Gericht ging von der richtigen Erwägung aus, daß >cbcr Staatsbürger das Recht habe, die Reben der Lanbtagöabgcordnctcn, die auch Redeirribett genössen, zu kriti- siren. innerhalb gewisser Grenzen natürlich. Aus der Verhand lung ging übrigens hervor. daß die Bcbaupiuug dcS genannten Abgeordnete», die Slintsbauvtinannschait zu Flöha bade der Ge meinde Plaue eine Einkommensteuer mit unbegrenzter Progres siv» vorgeschriebe«, der Wahrheit nicht entspricht. — lieber da- entietzlichc Eisenbahn-Unglück zu Halle liegen iolgende Einzelheiten vor: Die Perioneuzüge von Halberstatt. Maschine „Gnadau", und von Magdeburg, Maschine „Seve", welche am 20. b. kurz vor 10 Uhr Vormittags in Halle cintrestcn. stießen innerhalb bcS dortigen BahnhoiS infolge falscher Weichensicliuiig au» eine» ihnen entgegenkommenden Rangtrzug. Die angerichtcte Verwüstung war graucnbait. Die eine Maschine sprang zur Seite, während die andere in die »Wagen des ent- gegcnilehcndc» Zugcö buchstäblich blneiniupr. Ein mit Getreide beladener Packwagen «schreibt ma» dem „L. Tgbl.'O ichncltte ioiort gucr über daö Geleise, die Maschine fuhr durch th» bin- durch, so daß daö Dach und die Giebelwände eine Brücke auer über das Geleise bildeten. Ein anderer 'Packwagen war gespal ten, herüber und hinüber stürzten die Trümmer anderer. Der Eepäckwage» mit seinem Inhalte war in Stücke gegangen, da« iürchtcrlichste Schicksal aber war dem nun folgenden Personen wagen vierter Klane und seine» Insassen zugetacht. Hier hatten die Räter der Maschine ein entsetzliches Genutzel angerlcbtet. Einem Manne war der Leib auigcrissc», io daß die Eingeweide lang herautzhingcn. einer Frau waren beite Beine in der Knic- gegcnd abgcguctscht, einem Kinde soll der Kops abgerissen sein re. Herzzerreißend war daö Scl'incrzcnögeschrei, das während der Rcttungsarbcllcn unter den Trümmer» bcrvordrang. Die Ma schine beianb sich noch mitten i»i Wagen und der starke Dampf, der derselben noch fortwährend entströmte, wird den arme» Men sche» vollends schlimm zugeietzt habe». Einzeln Stück iür Stück mußte entfernt werben, um einzelne menschliche Gliedmaßen, balde und ganze Mcniche» hervorzuarbciten. Leichter Verwun dete oder nur vom Schreck Gelähmte lagen einander ln den Ar me» und neben den furchtbarsten spielten sich die rührendsten S eenen ab. Von den nach der k. Klinik übcriübrten 21 Ver wundeten waren dis 3 Uhr Nachmittags 2 Männer, l Frau und 1 Kind ihren Wunden erlegen und circa 17 Verwundete, wovon 2 sebr schwer, an deren Auskommen edensalls gezweiselt wird, befinde» sich In Behandlung. — Der Bezirksausschuß der Dresdner Aintshaupt- mannschatt gencbniigte i» seiner letzten Sitzung ein Regulativ über »Abgaben vom Tck ankgewerbe in Eppersdort, einen Beschluß wegen Anbringung der «'Nittel zur Ausrüstung der freiwilligen Feuerwehr in Schweinsdorf-Deuben. eine von der Gemeinde Denben übernommene bleibende Verbindlichkeit zur Unterhaltung einer StraßcnentwasscruiiaSaiilage, DiSpc»sationo-Ge»uche in Dlemcmbrationösachc»'d-ablitzfch'o in Tolkewitz. Kleite'd in Klein zschachwitz , Kubitz' in Niedersedlitz und Manne s in Stetzsch, die Errichtung einer Seiseniiederei iin Gäblcr'schen Grundstücke zu Löbtau tbedlngungöwcisc», iowle die Schaiikconceisionvgcsuche «meist UcbertragliiigeiO von Pcneß I» PorsdoO, Stake in Noch- witz. Herrmam, I» Loschwitz. Bender in Wclichhuke, Slegitng und Pantke in Löbtau. Abgcwiesen wurde die von der Delega tion zu Potschappel angeregte Eiusührung einer permanenten Huudcsperre im ganzen Plauenschen Grunde. Man veriprach sich von einer angemessenen Erböbung der Hundesteuer günsti gere» Erfolg aiö von der angeregten lästigen Maßregel. In Sache» der Errichtung von At»io>e»verbanden wird die Amts- hauptmannichait anregend vergeben, sowie aui »löalichste Eon- soiinität bi»wirke». linier Ausschluß der Oeftentlichkeit wurde schließlich übcr einen Antrag dcö VerwaltuiigSratdeS der Dresdner Kinderheiianttalt. Mcdi ainentcnvcrgütung betreffend, dcrathen. — Die Sächitsch-Böhmische Daiiivischlffiabrt läßt vom Grünen Donnerstag an einen neuen Fabr plan in'ö Leben treten, von welchen. Tage auch die Stationen Waidschlößche», Saloppe. Tolkewitz und Heidenau wieder eröffnet werden und die Dampf schiffe fahrplanmäßig dort landen. Neue Fahrten sind: von Dresden Vorm. 8 und io nach Schandau, Vorm.t> nach Pillnitz. Nachm. anstatt wie bisher um 4 nach Pirna, sowie Abends 6.30 nach Laubcgast und 7,30 nach Loschwitz-BIascwitz. Nach Meißen und Riem ist iiiieicin eine Abweichung in den voriäh- rigen Abmhitözcitcn eiiiaciretcn. aiö das erste Schiff nicht mehr früh 6. sondern um 7 Uhr Morgens von Dresden na» Riesa abkährt und dort eine» pünktlichen Eiienbabn-Anschluß erhält. Die anderen Scbiffc «ähren Vorm. iO nach Meißen, Nachm. 2,80 nach Riesa undStredla nnd Abcnrs« statt 5» Uhr nach Meißen. Die Rückfahrten sind ober- wie untcrdald ebcnfaU« aus spätere
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