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Dresdner Nachrichten : 14.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-14
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1880
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kommend. «st beute n aut der Fahrt Hiverpool. unweit ad gescheitert. Die . Me und die Mann schaft sind gerettet. Mttrrtarteur: Für da» Feuill ttnterhaltuug,Geschäftsverkehr. Sörseni>ericht,Fremdenliste aeteur: vr. Druck uuv Slgentbum der Herau-geber: venwtworti «ed. I.»Evt» II»»««»»». I-S«»>«I» ckl IS«a«Iu^e^» m LraStze». M«tz»»t«S, I»»I»»«»l» Nedtikteur: inD»-«de». >u«»»rU,« «»n un« untrlannu»« Prionen tnl-kl», , 0Hei«»r«,n H US« «Ilten in«»», i« <>«. leenle lll, »i, «,nl,»«. Lml LLrLeLkslä's L«tt-!n«LItut, r»tt«r«»U u. p»u»toa,«t»llung«n, 3 8truv«ntr»«8v 3. Llvgant unlt Mmtorlado« «inavrieütot« Koitdalin, Oarckorvdvn u. StLUullgvn Vor^Ugliclivr llvituntorriokt tür vnmeu, llvrrvn u. Linckvr ru jvävr Dagvsroit. ^usloikon «loaanwr ttvitptsräo u. kakrgoseturrs rum LnIbsUcutsokirsn. ^muatunv vou kon- siouspkolävn. Orossv Auswahl von Kvitpkvrckou rum Verkauf . . dl.rchMeNE«»»^ IUllÄvr-iiLr6vrodv»-A1aLaLill vou 6. üvd>8, r IVU««I»ii«r«».8» »»««>»« zs». 4L, «mpüoiüt sin rotollultü-vs t^sr «leaavtse Kvrcirrot»« kür Knssisu uuct Miillokvu dis rum ^ltsr h von 16 ävkrsn. llsstoUim^vn nsed Uimss vvsrcksn in «igsnun Atolisrs prompt erlvdiqt. « Nr. 71. Sö.Jahrg.l88v. Wlttenmg-mMchtem^Reistnochheil^^ Politisches. Wa» fangm wir mit den Jesuiten an? Diese Frage beschäftigt augenblicklich alle Franzosen. Die Negierung selbst ist unentschlossen und schwankend. Rasch fertig mit ihrem Urtheil« sind natürlich dir Radikalen. Vor Allem versetze man die Regierung inÄnllagezustand, ift ihr Rath. Einmal, meinen sie, habe diese die ganze Jesuitenfrage nur deshalb aufgeworfen, um die Volksaufmertsamkeit von viel wichtigeren Dingen abzulenken, wie die Amnestirung aller Eommunarden ohne Ausnahme sei; zum Anderen hätte sie die einmal auf» Tapet gebrachte Jesuitenfrage auch im Senate durchdrücken sollen. Da sie La» nicht vermocht, sei sie anzuklagen, der Senat selbst aber abzuschaffen; mit den Jesuiten selbst sei kurzer Prozeß zu machen. Leider stellt sich heraus, daß der Premierminister Freycinet nicht ohne Schuld daran ist, daß sich im Senat eine so stattliche Mehrheit von 10 Stimmen für die Jesuiten fand. Wenn zu de« auf da» Gebot ihrer Beichtväter hörenden und mit dem Weihwasser der Sakristeien besprengten Freunden der Väter Jesu auch «ine Anzahl Republikaner sich gesellte, so bewirkte dies wesentlich der erste Theil der Freycinet'schen 'Rede, in welcher er offen bekannte, daß er selbst kein enthusiastischer Anhänger des ganzen Aerry'schen Unterrichtsgesetzes sei und den Anti-Jesuiten- Artikel nur als eine fatale Rothwendigkeit betrachte. Später ging der Premierminister freilich zu der Drohung über, daß die Regierung im Falle der Ablehnung des Artikels viel schlimmer mit den Jesuiten verfahren würde. Aber dieses zweideutige Schwanken trug seine Früchte. Im Ministerrath« hat denn auch Ferry dem Premierminister Vorwürfe wegen dieser Haltung gemacht ; dieser aber scheint nicht übel Lust zu haben, den Unterricht-minister Ferry „abschwimmen" zu lassen. Am Montag wird der Senat das Unterrichtsgesetz der letzten Abstimmung unterziehen und da französische Senatoren ihre Abstimmung von einer Lesung zur anderen nicht so wechseln, wie deutsche 'Rationalliberale, so wird der Senat abermals sich für das Recht der Jesuiten erklären, Unterrichtsanstalten zu gründen und zu leiten. Dann wird die Deputirtenkammer die Regierung auffordern, im Verwaltungswege die Jesuiten auS Frankreich auszuweisen. Leider aber scheint das französische Staatsrecht nicht so klar, als daß eS nur eines MinisterialbefehleS bedürfte, um die Jesuiten über die Grenze zu hartmanntsiren. König Karl X. schloß zwar die Jesuitenschulen, Ludwig Philipp ließ sie vom Papst schließen, aber di« frommen Väter sind trotzdem zurückgekehrt. Mit den nichtfranzöfischen Jesuiten würde man zwar keine Umstände machen, französische Staatsbürger aber, die Jesuiten sind, in die Verbannung zu senden, dazu wollen sich viele Republikaner nicht entschließen Voraussichtlich wird man nicht diese schroffe Maßregel ergreifen, sondern sich begnügen, die jesuitischen Schulanstalten zu schließen. Klagen diese darüber, beschreiten sie den Rechtsweg, so wird kein französischer Gerichtshof so absurd sein, einer Gesellschaft Recht zu geben, die im Lande keine legal« Existenz hat. Das erscheint als undenkbar, daß die Republik den öffentlichen Unterricht einer Gesellschaft ausliefert, die ihre grimmigsten Gegner umfaßt. Solchen Feinden darf kein Staat einen der wichtigsten Zweige der öffentlichen Gewalt anvertrauen. Frankreich ist durch die Jesuitenfrage in eine ernste, innere Krisis gerathen. Es wird nicht eher 'Ruhe und Frieden bekommen, als bis es sie gelöst hat und die bloße Schließung der Jesuitenschulen — wenn es überhaupt dazu kommt — ist keine Dauer versprechende Lösung, hier hilft nur die Ausweisung dieses gemeingefährlichen Ordens. Gährt es in Frankreich anläßlich der Jesuitenfrage, so ist England durch die Auflösung de» Parlaments in nicht mindere Aufregung verseht. Den wenigen, mit der Abwickelung der dringendsten Geschäfte zusammenhängenden Parlamentöverhand- lungen schenkt'Niemand mehr Aufmerksamkeit; die Minister und die Häupter der Opposition werdm bei ihren Ab- und Zufahrten am Parlamente von dichten Haufen Volkes bald mit enthusiastischen Hurrah'S, bald mit Grunzen und anderen Schmeichellauten empfangen. ES regnet Wahladressen, Programme, Broschüren u. dgl. Den Ministern werden darin Dinge gesagt, die in Deutschland den Schreiber Jahre lang in» Gefängniß bringen würden. Ueber den Ausfall der Wahlen selbst geben sich Freunde wie Feinde natürlich beiderseitig übertriebenen Einbildungen hin. Am fidelsten schaut, wie einst Kyaw vom Königstein, auf dieses Weltgetümmel der Kaufmann Griffel! drein; dieser Gentleman hatte sich zu der Bemerkung verstiegen, er getraue sich mit 2000 Pfd. Sterl. jedes Unterhausmitglied bestechen zu können. Das beleidigte Unterhaus hat ihn zur Strafe, trotz ferner Abbitte, in« Newgate-Gesängniß gesteckt, wo er ohne die Parlamentsauflösung wahrscheinlich bis August hätte brummen müssen. Die Auflösung bringt ihm aber bereits vor Ostern die Freiheit. Wenn man aus dem Kriegslärm, den abermals die Berliner Reptilien beginnen, auf das Schicksal der Militärvorlage im deut schen Reichstag schließen dürfte, so wäre dieselbe nicht ganz nach den Wünschen der Militärs gesichert. Aber ein solcher Schluß wäre voreilig. Obwohl da» Centrum gegen die neuen deutschen Rüstungen stimmen wird, ist eine zuverlässige Mehrheit für derm Bewilligung vorhanden. Wozu also das neue Säbelrasseln in Berlin ? Gerade jetzt enthalten sich die russischen Zeitungen aller Angriff« auf Deutsch land. Es scheint aber, als theilten sich die russischen und preußischen Offiziösen in da« Geschäft der Beunruhigung. Die „Köln. Ztg." will „von verschiedenen Seiten" erfahren haben, da« Mißtrauen de« Reichskanzlers sei so hoch gestiegen, daß er unter Umständen, wenn Rußland keine Beweise einer besserenGesinnung gegen Dentsch- land gebe, selbst vor einem Kriege nicht zurückschrecken würde. Der „Hannoversche Courier", ein Herrn v. Bennigsen nahestehende« Blatt, theilt mit, der Reichskanzler habe «ine Zusammenstellung diplo matischer Aktenstücke veranlaßt, welche die Beläge für die deutsch feindliche Politik Rußland» enthalten. Darunter befinden sich auch di« Dokumente für die Allianzvorschläge Gortschakoff'S an die fraw zösischen Staatsmänner. Wenn Fürst Bismarck wirkliche Beweis stücke beizubringen vermag, so wird sich ganz Deutschland in dem Verlangen begegnen, sobald als möglich davon unterrichtet zu wer den. Die Militärvorlage gewinnt solchenfalls allerdings ein anderes Gesicht. Aber wie reimt sich dies mit der Versicherung des Kriegs ministers v. Kamele zusammen, daß eine aktuelle Kriegsgefahr nicht vorhanden und wie mit der friedlichen Reichstags-Thronrede ? Be» steht wirklich ein Zwiespalt zwischen Kaiser Wilhelm, der von einem Kriege gegen Rußland Nichts wissen will und dem Kanzler. U.a.w. g. Reueste Telegramme »er „Dresdner RachrtLteu." Berlin, 13. März. Die Militärgesetz-Kommission nahm heute mit 12 gegen 7 Stimmen tz l der Vorlage: Feststellung der Friedenspräsenzstärke auf 7 Jahre von 1881 bis 1888, mit der Maßgabe an, daß nicht 1 Proc. der Bevölkerung nach der Volks zählung vom I.Decbr. 1875, sondern die Ziffer von 427^74 Mann fest in das Gesetz eingestellt wird, tz 2 Erhöhung der Cadres wird unverändert, tz 3 Heranziehung der Ersatzreserve 1. Cl. zu den Hebungen mit der Maßgabe genehmigt, daß die Uebungöpflicht auf 4 Uebungen erstreckt wird, wovon die erste 10 Wochen, die zweite 4, die beiden letzten je 2 Wochen nicht überschreiten sollen. Berlin. >8. März, rer Relchöt.'g letzte die zweite Bc ratbung be» Postetat» fort. Bei Position 15 wurde die erste Rate tür den Neubau eines Posttienstgeväutes in Posen statt mit M.ooo nur mit Utt.OM Mark bewilligt, die tür den »Reubau teSPostaebäubeS amAugustuSpiatz zu Leipzig gesorverten >00.000 »Mark werten, obicho» Or. Stephani, v. Kartorfs und v. Min- ntnaerobe kastle eintraten, dem Antrag der Kommission gemäß ganz gestrichen. Sodann wurde der ganze Polt- unv Telegra phen-Etat nach den KommissionSanträgen erledigt. Berit», i:r. »März, Die „Germania" ersäbrt, daß der Papst dem <flüchtigen» Erzbischof vo» Köln seine »Anerkennung für vie von Legrerem berauSgegebene Erklärung zu der Encycitca über den Sozia Ismus auvsprach. Der Papst spricht am Schluß wiederum den lcbbaitesten Wunsch auS, den kirchlichen Frieden baldigst in unser Vaterland zurückkedren zu leben; er erklärt, daß seitens des heiligen Stuvlcö Alte» geschehe, um die gestörte Ein tracht zwischen Staat und Kirche wieder berzustcllen. Berlin, l». März. Der Ausschuß deS deutschen wlrtb- schaMichen lFreihändler-» Kongresses beschloß, den Kongreß vom St. bis 24. Oktober nach Berlin etnzuberuien. BerathungS- gegenstände bilden: Handelsvertrag mit Oesterreich und inter nationale Aolleinigung, die Lage der deutschen Ellenlnkustrlellen und die Zolle, die internationale Sbelmetalibewegung, die Revi sion der Hypotheken-, rer Bank- und der «rtiengeietzgetzuvg, dir Versorgung Europas mit Brod. die Besteuerung de« Karst »miatz-S. dir KeNsnsstnien-uns>«« Nichts? Die Herren Freihändler brauchten nicht schon Im »März auözugackern, was sie im October für Eier legen wollen. D. N.). Locale« and Sächsische». - Gestern Nachmittag beehrten IJ. MM. der König und die Königin die Kunst- unv Luxusmöbelsabrik von O. B. Friedrich mit Ihrem Besuche, um daselbst den vom deutschen Kaiser für die internationale Fischerei-AuSstellung als Ehrenpreis bestellte» Kunstschrank in »Augenschein zu nehmen. Derselbe ist übrigens gestern noch nach Berlin avgegange». — Der Ortorictstcr Schröter ln Rödgen bat daS allgemeine Ehrenzeichen, der Lehrer »Merz an der Wcrkmcistcrschuie zu Chemnitz daö Prädikat „Professor" erhalten. Der Gcvurtötag Sr. Mai. veö deutschen Kai - sers soll, da derselbe i» die sogc». stille Woche fällt, höherer »Anordnung zuiolgc, gleichwie in »Preußen so auch im diesseitigen Korpöbcrcich, mllitärischerscitö schon Sonnabend, den 20. März, d. h. was FcstcvliiiiierS, Beköstigung von Mannschaften, Flaggen der Kasernen re. anlangt, gefeiert werden; während am Montag den 22. März die Feier nur !>» Flagge» der Kaserne» besteht und die Mannschaften dienstfrei sind. — Der Lanttagsschluß ist auch vom Kanzlei-Personal deö kgl. stenogravhis ch en Institurs gefeiert worden. Die Herren vcrsa'nmelic» sich im Münchener Hole zu eine,» solennen EoinmcrS. bei dem u. A. manch lcurigeS Hoch aus den liebens würdige» Leiter deö Instituts, Herrn »Pros. llr. Krieg erscholl. ^aß in der mangelhaften Verbreitung der A u S l oos u n gg l Ist e n der Staatsschulden der Haupt grund tür große VermögenSverluste liegt, welche daö Publikum erleidet, kann man last täglich im Laiidhaule erleben. »Wie ott kommen da Laudleute mit betrübtem Gesicht, die ihre auögelootten StaatSpapicre mit ott mehrjährigem Zlwenabzug zurückerbalten haben. Sie bekommen eben die drei Amtsblätter, in denen vie AuSloosungöl Nen sieben, nicht zu Gesicht. Zwar liegen diese auch bei den Steuereinnehmern, auch vertvellen die AmtSbaupt- leute sie an die Gemelndevorstänte — aber mitunter sollen ein zelne dieser Vorstände diele Listen doch nicht erhalten, oder sie kommen dort bald unter die Makulatur. »Außerbein will Mancher auf dem Lance eö seinem Gemeindevorstanv gar nicht gern wissen lasten, baß er ein paar StaaiSpapierchen bat; er schneitet eben sein Eoupvnchen in der Stille ab und inacht nachher ein langes Gesicht, wenn daS Papier auSgelooit ist. Da bittt eben nichts, als es machen wie die StaalScisenbabneli: Beilegen der Liste an die Zeitungen. Da liege» sie wenigstens im GaNhoie auS und dahin kommt Jeder auf dem Doeie einmal. Ist es nicht ein Jammer, zu höre», daß in der StaatSschulbenkaste viele, viele Millionen Mark Kapitalien auSgekooster Staatsschulden tobt kallegen, wie Dornröschen verzaubert, bl» Ne brr Prinz erlöst? DaS Finanzministerium bat blSber in einer unseres Erachtens zu weit gebenden Peinlichkeit abgrlebnt. diese »Millionen gegen sosor tlge Kündigung zinsbar anzulegen. - EI» iür vis gcwerblrclvende Publikum Dresdens in- tereisanterProcek sollte vleicr Tage vor dem Gericht ver handelt werden. Er wurde ievoch bis au» Weitere» verschoben, da der Staatßanwait erklärte. eS müsse ein Verirrter tes FiSkuS anwesend sei», da die Verhältnis«« zu verwickelt wären. Eö ban delt sich um Verweigerung ber Zahlung hoher T raten seiten einiger Dresdner Einwohner, die sür kor Geschäft zur Eonscr viruna deö Elses Viehsalz gelaust haben, wom sic nach An zeige des hiesigen kbnlgl. HauptzoUamteö nicht berechtigt und zu großen Strafen vou Letzterem verdonnert worden Und, die bei einigen Hunderte, ia bei einem großen Hotel hier über ti^oo M. betragen sollen. Daß vie, den loyalsten Bürgern Dresdens an- aehörenben Straffällige» nicht mit Wissen gegen das Gesetz ge- sündi.,t haben, läßt sich bei den einzelnen Periönlichkeiieu vor- auösetzeii. Sie baden da« Salz beim Satzhänbiee verlangen las sen und bekommen. Letztere sind nun wiederum sür Kleben einzelnen Fall zu einer Ordnungsstrafe von ver königl. hiesigen Zollbehörde verurtbeilt worden. Auch die Saizhäntler haben nicht gewußt, baß sie Gesetzübertreiungen begangen haben, da eineötveil» die Salzdücher derselben von den »Beamten des diesige« königl. Zollamtes von Zeit zu Zelt revidirt worben und dabei von kielen Herren nicht ras Geringste monirt. vielmehr >bre« Namen und Datum ber Revision ebne Anmerkung in den be treffenden Salzbüchern notlrt haben. Anderen Theil8 sind aber von Seilen der preußischen, wie sächsischen Zollbehörden fo viele Gesetzvcränberungen beziehentlich der Denaturalisation und des Verkauseo von Vieh- und Gcwerbesalzen in wenigen Jabren vor« gekommen, daß auch der Salzhändler obne Vorwissen bas Gesetz leicht übertreten kann. Der Engrosbandel mit Salz ist in den Hänbrn diesiger geachteter kaufmännischer Firmen. Letztere ver sichern, daß sie sehr wenig an dem Artikel verdienen und aus die sem Srunve den Verkauf des Salzes in ber Regel einem uater- zeorbneten Beamten übertragen baden, der wohl im Dran« de» ArschäitS eine Gesctzüvertictung' begebt, obgleich ihm von Seiten de« Prinzipals kie vorgeschrievenen Orbrrö ber königl. sächsischen Zollbehörde mitgetdetlk worden sind. So soll z. U. Viehsalz nur an Viebvesltzcr abgegeben werden. die sich iedoch nickt schmtltck zu legitimiren brauchen; wie leicht kann da ber Salzhändler ge täuscht werben und zwar bei dem guten Glauben. dem Gesetz pünktlich nachgekommen zu sein. Ein andere« Mal kommen Käufer mit Erlaubnis; beS königl. HauptsteueramtS beim Salz« Händler vor. Viehsalz zum »Auitbaucn ber Keuerhähne. Härty, ve« Stahles re. re. abgeben zu dürien. Warum läßt da» königl. Haup tzollamt nicht deutlich ab eiahte VerkausSrrgulative drucke», die ln ledrr Salzhanbiung auSbängen müssen und in welchen Ueberschreitungen mit Stra'en belegr werden? Der Kaufmann wirb nur tabei profitiren. indem er au« da» gedruckte Gesetz hin- weist und' tbm der Verkauf dadurch erleichtert wirb. Bei der nächsten» ftattsinrenden Gerichtssitzung wirb e« sich zeigen, ob ba» Gericht ia der Lage ist. die Tontravententen ireizuspeechen, da sie Ia don» Sä« gebandelt haben unv kein ckolu» vol liegt, l,. - Den Vorsiänvrn unserer größte» «vvUbSttgkettS-Verrtne «n Verbindung mit een VorstandS-Mitglteteru der fämmtltchen Bezirks »Vereine, sowie des Börsen - Verein-, de« Vereins ber Kaufmannschaft, vetz Gewerbe-Vereins, de» Handwerker-Verein» und de» Verein» selbstständiger Grwerbtretbrnber rn es gelungen, einen „Verein gegen Armennoth und Betteleien Dresden zu begründen, welcher den Zweck bat. die Hau»- und Ltraßenbettrlri zu beseitigen uud wirklich Notpleirente zu unterstützen. Mitglieder können alle Bewohner Dresden« für einen sährlicken Beitrag von wenigstens 2 Mark werben, irosür sie zur Abwebr der Bettler ein Schild deö Verein» erbal ten und berechtigt sind, die Bittsteller an die Eentraistelle de» Verein» zu verweisen, welche die Verhältnisse ber Bettler unter suchen unv wirklicher Noch im Einverstänvnitz mit der städtischen Armenpflege nach Krästen abbetten will. Die amtliche Armen» pflege wird N» ln der Hauvtkacke mit den einbetwischen Ver armten zu beschäftigen baden und baß bettelnde vagabondenchum «picht beseitigen können, sobald sich nicht die ganze Bevölkerung tMntmml, vutz «ttnosengrben an fremde Personen, die von Hau« zu Haus betteln, konsequent zu verweigern und die Untersuchung ver Verhältnisse von Bittstellern ber Eentraistelle eine- Berriu- zu überlassen, dem sie al« Mitglieder britreten. Möae da- Unternebmen allgemeinen Anklang stnven, weil die venleevkage nur bei einem einmütbigen Zusammenwirken ber ganzm Be völkerung verschwinden wird! — In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag gegen bald I Ubr wurde eine ihrer Wege ruhig dabtngchende Frauensperson aus der Schloßttraße von zwei „Herren" auf die empörendste Weise attaguirt unv als sich ihrer ein dritter, desselben Weges kommender Herr schützend annebmen wollte, dieser, während er einen der ersteren beiden sauberen Früchtchen seschlelt, um ih» dem nächsten Sicherheltöbeamten zu übergeben, von dem- ieiben mit Schlägen gebörig regalirt. Zwei vinzugekommene Gendarmen machten der Scene dadurch ein Ende, daß sie die 'Altentäter nach Nummer Sicher spettrien. wo ihnen wohl Gelegenheit geboten sein wirb, über Ihre Flegeleien nachzudenken. — Ein aus hiesigen Herren gebildetes Eomits bat für nächsten Sonnabend ten 20. b. SR. in Metnhoid'S Etablissement eine „dramatiscde Soirö" zu Gunsten ber Ferienkolonien armer Dresdner Kinder veranstaltet. Die Durchtührung de« Programms selbst verspricht den wirkenden Kräiten nach reich im Genuß zu werden, wie sich aus dem Inserat aus ber Eonccrtieite ergiebt. — Neubeiten. Sine Nouvauts in Damenbüten bietet die Stroh - und Mobevuttabrlk von Ernst Gläser. Annen- itraße 32. ES sind dies Hüte ausPanama-Trousse iFiaLSiaseri in verschiedenen Farben und Fa^onS, die sich vor den Strob- vüten durch tbren Glanz, durch Eleganz und Leichtigkeit ouS- zetcdnen. Dazu kommt, daß sie sich leicht waschen lassen. Der Preis dieser Hüte ist verbältnißmäßig billig, da sie von dem Gr- schäitSInbaber selbst sabrleirt werben. In kommender Sommer« saiion werden die FiachSiaser-Hüte gewiß viel getragen werben. — DaS Schaufenster beö kleinen Laben» am See l7. worin sich daS Gold- und Silberwaaren-Geschäit von E. F. Oevme befin det, «esselt gewiß Manchen zu längerem Verweilen. Sine reichere Auswahl wertbvoller Consirmanben- und Patben - Ge - schenke bürste selten zu finden sein. Die Kreuze, Medaillon». Brocven rc. sind zum 2 heil mit paffenden Devisen und Sinn- sprüchen versehen und nach den neuesten Mustern aogeierfigt. Die Waaren sind reell und gut. die Preise solid. — Die alte Erfahrung, daß man in Konkurs geratben muß. um den Laden voll Käuferinnen zu baden, wtrberbolt sich in dem Weißwaarengeschäit von Ascherberg'S Nachfolgern am Altmarkt. Während biöber die Verkäuierlnnen die einzigen Per sonen tm Laken waren, drängt sich jetzt daS Publikum »um ge richtlichen Ausverkauf, «o daß e» nur schubweise eingelassen wer den kann. Damen ber feinsten Aristokratie, regelmäßige Be sucherinnen ber Hotbäue, verschmähen nicht, '/» Stunde laug mit 'Markttrauen aus dem Trottoir Queue zu btlben. um. endlich eingelassen in den Laden. viellelchi Kragen und Manschetten 5 bis io Pf. billiger zu bekommen, alö t» einem soliden Gcsct'üst. Daö nennt man bann „noble" Untcrstützung ber vaterländischen Industrie. — Jener Betrüger, welcher na» unserer gestrtgeu vor läufigen Notiz unter dem jedenfalls angenommenen Namen eiues Premicrlcuknantö a. D. A. Brebow vier unbefugter Weise tttr kie Hinterlaffenen der in Frciverg am l. bi«, verunglückten Berg leute Sammlungen vorgenommen bat. da» dabei einen gedruckten Auirw dcö Stabtrathg zu Freiberg mit einer ganzen Reibe von s.anlichen Namen und Summen, sowie eine auf Sen oben er- wäbntcn Namen lautende Visitenkarte produ irt und dem Anscheine nach vier gute Geschälte gemacht Da die Perlon de» angeblichen Bredow von den einzelnen um Beiträge angegangenen Personen bald alö rin Mann von ca. M Jahren mit grauem Haar, eben iolchem Backen» und Schnurrbart und von feinem militärischen Arubcrn, bald al- ein Mann vo» 30-40 Jchrcn, unirr etzttr
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