Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188002240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-24
- Monat1880-02
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
. !a» von tzr Geiaogen. . »e de» vdrm Synge üb« tie ..Pol. Sorr." «usSalonlcht: Die tür- klkve Regtemng wir» den Gouverneur an, sick' wegen allen noihwendlaeiiSchrtt« ten mit dem englischen Ko»« Ivl in Einvernehmen »u letzen. Der englische Kon- im trat Mitunterstützung der türkischen Behörden alle Maßnabinen zur Be- freiung veö Oberst Svnge. Zwei englische Avisos be- »rachrn die Küste de» Gott». Paris. L8. Februar. Der Senat wühlte de» ne. den Red ..^ebat«". mit l4LLtt». men gegen einige SO. di« sich aus verschiedene Kan» didaten zersplitterten, zun, ngiichen Senator wäre» »nde» schrieben. Der Senat de- lebenslang .W irber aa UL bettet Tageblatt für Politik, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Börsenbericht,Fremdenlistc- ^ ir»i> k t» Mitrebarteur: vr. üLm»« Druck und Eh Für das Fculll.: llmre»»»»» W irntbum der Herausgeber: L»ll«I»»»«I» iu Dresden. verantwort! Redakteur: IL«tne1« r» I'«»litt i,t» in LreSdr !^u- uwck Vvrknul wllor LtLslspapivrv, pfsnlidrisfv, ö , Ketlvn vtc ^U8rniil,w8 uUvr Eoupou». DnvntMltUvlw, 8 8ol,!os8-8trus8v 1 -1. : Lonlrolv äor Vsrlvosung »Iler tdpui»io, o. ^Uvn »uol, S ^ gogonühor ilt-r stpororküsko. ' uni'hristtrolwru >Vo;;o. llomiviistsllö für Vlisciinsl. x gann die Berathung teS Geietzentwullö aber die Freiheit des höberen u». terrlchtS. Ebesnelong iRechte» sprach gegen die Ferrv'ickie Vorlage. Dlc Dcputirtenkammer nahm dtzn tstesetzciitwurs über die Zusammensetzung des oberen Unterrickstorathcö, mit den vom Senate be schlossenen Modifikationen an. ^ ^ointorlnlioi ojlixori' Iit^to Ist-wliab», Eru-eie-iolm,? , ... . >». .. »> u-^Ii"»ü>'n Dor/irp'Iwtiei l^ilimtnri iolit lür llaiiioi». II«-, rk-u ; ««ri»>»n»ri.r»r, Kin«i«r xu.jvckvi-l'aMs/.uit. .^uslviliuu vlogautvi- llviiptoräv . " t'ulir^osi >>j,,s> /.n>„ 8o»,8tl<iit8oliiro». Fulnalmiv von 8 ^mwpto»'>!eln tirc>.88t! Fu->nulil von steckt p1,ick>.-i> xuin Ve-ißriul «. u. Pensionsstallunge» ^ 2 8t r n v r 8 t r n s >, r Für den Monat März werden Abonnements auf die „Drevdner Rachrichten" in derExpc dition, Marienstraße 13. zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanftalten zu 92 Pfennigen angenommen. Politische». Heute tann man, ohne der europäischen Reugier Abbruch zu thun. wieder von etwas Anderem reden, als vom Petersburger At tentat; denn neue Momente haben sich bislang nicht ergeben und wie man die Schönfärberei und PertuschungSsucht unserer östlichen Freunde kennt, wird man so bald nicht klar zu sehen bekommen, ob Dynamit oder Nitroglicerin bei jenem Putsch zur Verwendung ge kommen ist. Jin Grunde ändert das an der Sache, soweit sie die Nachbarstaaten berührt, sehr wenig. Hauptmoment bei der Be trachtung jenes Vorkommnisses bleibt die gährende Unzufriedenheit einer großen Anzahl Angehöriger jenes Staates mit dem herrschen den Negierungssysteme. Denn jedem Attentat dortsclbst sind Bit ten und Drohungen vorhergegangen, das verhaßte System zu än dern, und man hat gesehen, die Bitten und Drohungen sind direkt und prompt bis auf den Schreibtisch des Kaisers gelangt und von diesem gelesen worden Mit welchem Erfolg, kann kein Mensch wissen. Daß aber die erschütterte Seele des milden Dionarchen kalt und theilnahmloS bei der Theorie des Schreckens und der Straft beharren konnte, mit der man bis jetzt der Revolution hoffte Herr werden zu können, ist zu bezweifeln. Spätestens der 2. März wird darüber Licht verbreiten, da es sich dann entscheiden nmß, ob Kaiser Llexander's Milde eine Art Verfassung bewilligt, trotz aller Ver brechen, die sie ihm haben abtrohen wollen, oder ob seilte Verbitte rung sich gesteigert hat bis zu dem freilichgefährlichen Satz: es bleibt r«un erst recht Alles ivie zuvor. Ter 20. Februar war nicht eben der Geburtstag eines neuen europäischen Staates, aber er hat einem vor zwei Jahren noch unter der Abhängigkeit des osmanischen Reiches stehenden Staate die Anerkennung der Unabhängigkeit seitens der Eentralmächte: Deutschland, England und Frankreich gebracht. Das vor den, Kriege noch von der Türkei abhängige Rumänien steht seit dem 20. Februar niit Bewilligung obiger Mächte auf eigenen Füßen. Ebenso wurde durch den Berliner Eongreß vor zwei Jahren Bul garten als selbstständiger Staat geschaffen. Daß es sich wohl befinde, daß eS lange existire u. dgl. mehr, ist damit nicht ge sagt, denn so gut wie der 1877er Krieg und der Berliner Eongreß die 1856er Akte von der Unverletzlichkeit der Türkei annnllirt haben, ebenso gut kann ein fernerer Zufall den Berliner Frieden und die Existenz Bulgariens in die Rumpelkammer werfen. Hätte die starte „Ariedcnsmacht" Deutschland 1876 den Krieg Rußlands gegen die Türkei verhindern wollen, so war es dies vollständig im Stande, mü> nur durch die freundschaftlichen Gefühle, die man in Berlin für Rußland hegte, hegt und hegen wird, behindert. Selbst vor Pleivna konnte Deutschland den» russischen Zertrnmineeungstricg noch Ein halt thun. Daß es nicht geschehen ist, zeigt deutlich genug: Deutschland, wie die übrigen Signatannächte, handeln nur wie es ihnen paßt und daß man Bulgarien geschaffen, hat eine nur untergeordnete politische Bedeutung. Wichtiger sind die niertan tilcn Folgen. Die Bedeutung der Unterdonau und Konslantinopcls für unfern Handel wird kein aufmerksamer Beobachter unterschätzen. Gerade wir Deutschen, die wir in neuerer Zeit ein großes Export gebiet um das andere verloren haben, sollten uns jetzt rühren, da unsereJndustrie hauptsächlich auf die Ausfuhr angewiesen und durch den ehedem blühenden Export groß entwickelt worden ist. Erst seit wenigen Jahren beschäftigen uns die nahen Unterdonaustaaten in commercieller Beziehung etwas lebhafter» und gerade der Alt, welcher Bulgarien selbstständig gemacht hat, sollte für die Handels kammern eine Mahnung zur Thätigteit sein. Ter türlischeZolltaris ist kein einheitlicher für die Türkei, sondern für jeden Staat, der mit der Türkei einen Handelsvertrag geschloffen hat wiederum ein ver schiedener. ohne daß eigentlich eine erhebliche differenzielle Begünsti gung der einen oder anderen Nation stattfände. Es hat eben jeder Staat für die wichtigsten Artikel seines Landes die günstigste Tari- firung zu erlangen gesucht. Wo eine angemessene Tarisirung nicht zu erlangen war. einigte man sich auf einen Werthzoll, der im All gemeinen aus 8 Proc. hinausläuft. Die Einfuhr beträgt im Durch schnitt 120 Mill. Gulden, und haben den bedeutendsten Antheil an diesem Jmportwerth Baumwoll- und Leinenioaaren, soivie Wollstoffe in. Betrage von 16'/., Mill. Gulden pr. anno. Während England, Lesterreich. Italien und Griechenland mit 850—560,000 Ton,ten vertreten sind, sind wir Deutschen nur mit 40,000 Tonnen in Fahrt. Die untergeordnete Rolle der deutschen Industrie bei einem so be deutenden Import von Manufakten ist bedauerlich. Im Import geschäft deutscher Firmen ist indeß eine erfreulichere Wendung ein getreten, namentlich in Posamenten, deren civile Preise die fran zösische und englische Waare zurückgedrängt haben, ferner in Tuchen i aus Preußen, in Mode, Strümps und Wollwaaren aus! Sachsen, das auch an den Posamenten mit Theil hat. Sachsen' und die sächsischen Hcrzogthümer haben ferner mit Glück hier die - sogenannten Hemi EotonS eingcsührt, welche für türtische Trachten! sehr begehrt sind; ferner braucht man dort Blau- und Rothgarne, Möbelstoffe. Tuche, Woll- und Baumwollstoffe, Stickwollc, Leders tuch«, Fensterrouleaux und ShawlS. Dieser erste Anlauf ist aber, nur eine Etappe, die das englische und französische Prestige noch lange nicht alterirt. Wohl aber fragt sich'ü jetzt, ob der Donauwcg > in das Herz Bulgariens nicht eine neue Aera für den deutschen, in- sonders sächsischen Import wachrufen sollte. Aber freilich, für das Naheliegende geschieht wenig genug, «ährend die „Nordd. Allg. Ztg." die Trommel rührt für die Vodeffroy-Gritndungen i« der Südsee. Das Blatt meint; WitterungSauösichten: Vorwiegend trübe, leichte Riede,-schlage, kälter. »»»»»»»«WWW«»!» Dressen. Ticustaa.24. Februar. ..Man mackst fiel) de» Unterschied zwischen überseeischem Ländcrbeiitz mit Stagrshoheitgrechten und einem aui Plantagen besitz genützten Hantel mit überseeische» Länder» nicht genügend klar. Stur von einer vorübergehenden Unterstützung einer Gesell schaft ist tie Rede, welche das untcriicbmen u»v weiter führen will, wozu sich die anderweitig cngagirken Mittel einer einzelne» Firma nicht mehr als ausreichend erwicien »oben und zwar um zu verhüten, daß blcieo Unternehmen rem kcuischen Handel ver löre» gehe und dem iremden Handel als Mittel zur Bekämpfung der dcnkschcn Eoncurrcnz diene." Das klingt sehr schon. Aber alle Weisheit der Berliner Bankiers und die ist wirklich sehr groß) kann uns nicht bekehren wie lange man „vorübergehend" deutsches Geld in die Südsee werfen muß, um jene Gründung zu consolidiren. Und ferner ist eS doch wohl selbstredend, daß der Staat für eine durch den Reichstag sanctionirt» Gründung aufkommen müßte, falls die Samoa Inseln uns in Eonflilt mit andereren Nationen verwickeln sollten. Dann hätten wir wieder einen hübschen Anlaß zu neuen Marincmilitärsorderungen, und daö Alles für Jtzig, Veit und Rosenstock'? Daß unsere Mililiirausgabcn gerade groß genug sind, beweist soeben der unerbittliche Zahlcn-Richtcr in einer Broschüre de, Fortschrittspartei über die neue Miltlärvorlage, deren Inhalt von besonderer Bedeutung für die bevorstehende Berathung des Militar- gcsetzes ist. Die Broschüre behandelt eingehend die frühere preußische, die deutsche Heeresorganisation von 1867 bis 1880, die Friedens stärke des deutschen Heeres rc. Richter sagt: „Als KricgSstätcke her deutschen Armee ergiebt sich jetzt ei» Bestand von I,7eX»,000 Mann, dies ist daS Minimum künftige: dcutsevcr HcereSauisleUung bet voller Rüstung, darunter an Infanterie 1.070,000 »Rann. Auö einer Zusammenstellung erglcvt sich, daß Armee und Marine in de» Jahren von 1872 bis l87'.»80 4l27 Millionen Mark, also im Jahresdurchschnitt eine halbe Milliarde Mack gekostet und daß dlc wrtgeietzie Steigerung der ordentlichen Auögadcn dlc mir beendigtem Retablissement abnehmenden einmaligen Ausgaben der Art auiwiegr. daß in den Gesamnltauogahen eine Abnabme kaum wahrzuuehinen ist. Rach dein dem Reichstage voriftgenec» Etat pro tr-KO.eft. au! welchen die neue Milftärvorl.igc nicht ohne Einfluß ist. betragen die laufenden Ausgaben für die Armee 826 Millionen Mark, die lü> die Marine 27R. die Ausgaben lür Pensionen -w-/s. die ein malige» Ausgaben lür -Heer und Marine 58 Millionen Mark. ?ics ergiebt lm Ganzen eine» Iahrceaulwaud ftir Heer und Marine vo» >155 Millionen Mark, wovon sür daö .Heer 47 Mill. -mark Deckung aus sranzösisckenj Fonds genommen sind. Die übrigen 408 Mill. Mark werden mit 27 Mill. ans Alilcben, »>li :l8l Mill. aus lausenden Einnahme» gedeckt. Da die gesammtcn Einnahme» aus Zöllen, Verbrauchs- und Slempelsiencr te- Rcicheo 814',. Mill. und auö Malrilnlarbcilrägeli 07 Mill., wovon indcß 4«»R> Mill. in Gcgenrechnmig vo» den 8>4>/»Mill. avgeben. nur 871 Mill. Mark betragen, so beanspruchen trotz französischer Fonds und Anleihen, die am die lausenden Einnabnicn entfallende»Ausgabe» für.Heer und Marine noch 10 Mil l io- »e» M ark inebr, alsdie gesammtcn Zöl le. L teuer« und M g l r > k u l a r bei krä gc auszubringen vermögen." Die gesaminten lausenocn und einmaligen Ausgaben der Eivilvcrivaltung des Reiches belaufen sich nur auf lOMillionen Mark — 455 Millionen für'S Militär, 1!) Millionen sür Eivilver- waliungsbedürsitisse — da möchten Einem die Augen vor Wehnmth übergehen und kaum beneidet man den Abg.Ackermann, daß er eine» Reichstag mit zu prösidiren berufen ist. der solche im Mißverhältnis! stehende Summen zu bewilligen hat. Die Wahl Ackermann'S a» sich ist sür uns Sachsen eine Genugthuuiig, wenn schon sie »nt der denkbar spärlichsten Majorität 4 Stimmen) vollzogen worden ist und also als eigentliche Vectrauenskundgebung derReichsbotcn nicht aus zufassen ist. Möge sich der jüngste, zweite Vicepräsident, wenn ihm Schivierigleiten erwachse», mit einem Berschen trösten, das Platen den Nachfolgern Schiller's zurief. Es lautet (an Stelle des elastischen Schiller den Präsidenten Simson setzend Denn schwierig in'ö, mit Würde sich zu safte» Aus eine»! Stuig, den - Simson leer gelassen. Neneste Tcleariimme vrr „Dresdner Nachrichten." Berlin. 28. Februar. Der Reichötaa. t» die zweite Etatö- beratbung etutretend, genehmigte die Etats des BundeöratbS, Reichskanzlers und der Reichskanzlei unverändert, bewilligte unter Ablehnung dev Hänel schen Ltreichuiigoantragö ten tür den Staatsieeretar des Auswärtigen geforderte» Mehrbetrag, verwies die EtatSpostcn tür die Einrichtung teS Eonfulats in Apig ans Samoa, die Kosten für die Herausgabe des deutschen .Handels-AreviveS, die Etatopost für den neuen Sekretär bei dem ReichSgesuiidvcitüamt nachträglich an die Budget- commiftio» und genehmigte die Etats teö Ministers des Aus wärtige». des ReiebSamtü und dcö Innern sonst unverän dert. Im Lauft der Debatte erklärte der Budgetcommissar, die Gründung des Erninlatö in Apia hänge i» keiner Weift mit der Vorlage über die SiitftegcftUschast zusammen, bei letzteren hantle iichö ndcrhanpt nicht um ein Staatsgckchätt ober eine Sta ftsgeicllschaft, sondern lediglich um den Schutz der natio nale» deutschen Interessen. Das Hans gcncbmtgte schließlich den zur Plciiarberalbung gestellten Hcereöetat, ausgenommen einige wenige Nachtrag ieb a» die Biitact-Eommift'on verwiesene Pollen. Der Kriegömtiiincr stellte entschiedenst in Abrede, daß die Mili- targcfttNovelle in einen, nabe bevo,siebenden Kriege Ihre Veran lassung habe. Bei dem Beginn der Beratbung hgtte tcrBiinkeü- Eonnnissgr Buciow das Richt-Erscheine» dcü ReichSkänzicrS ent schuldigt. Berlin, 28. Februar. Die „Norddeutsche" weist aui die beabsichtigte Anlage von Befestigungen an der Wellgrcnze Ruß lands bei Kowno, Biaivllock und Grvdno h>». In maßgcdenken Kreise» könne schwerlich eine Besorgnis,-vor einem Angriff Deutsch lands aui 'Rußland vorhanden sein, indcß ganz zwecklos würden nicht solch ausgedehnte kostspielige FcllungSanlaacn unternom men. Der nächlle Zweck dürfte sein, dem russische» Volke den Eindruck zu machen, alö fürchte man den Angrift Deutschlands; gelinge diele Vorstellung z» erzeugen, so sei von da biö zur «kind lichen Erregung gegen den bedrohliche» Nachbar kein weiter Weg ,»ebr. Wenn cs wahr wäre, daß dle ruft. Pläne gegen uns. als deren Hauvtbeiöibercr der KrieeSminillcr Milintin gelte, nur biö dahin auigeschobcn seien, wo Frankreich tcrtig sei: kan» könnte inan In dielen Befestigungen gegen den friedlichen Nachbar die Vorbereit- hätte» iemalö Angriffe vrn Deutschland erfahren; die kolossalen Rüstungen beider Staaten, welche zwingend an> das übrige Europa wirkten, könnten daher nur aus die aggressive Politik vc- rechnet sein. Locale- and Sächsische». — Se. Mai. der König nahm gestern Vormittag >/sl2Uhr tie Rapports von de» höheren Hoichargen, sowie nächsldem die Vorträge der Herren .--taalsininisier entgegen. — Der Kammerberr, Rittmeister d. A. Mur von Arnim hgt daö Koufthurkrcuz teö Sachicir-Wetmarischc» Ordens der Wachsamkeit oder vom weiße» Falken erhalte». — Der Handschuhiabrikant Al auer in Leipzig hat aus sein Ansuchen daö Prädikat „Königi. Hofiieftrant" erhallen. — Landtag. Gestern hielten beide Kammern Sitzungen ab. In beiten Kammern wurde cl» Irniift. Dekret verlesen, wel ches den Schluß dcö Landtags aut den 4. März ftslsctzt Die I. K r. beschäftigte sich mit der lonimuualcn Bcstcucru n g der Wandcrlagcr. Die Regicrungsvrrlage beschränkt sich daraus, die einer solchen Besteuerung entgcgenllehcndc Bestimmung der rcviblrtc» Städteordnung auszubeben. Die Deputation «Res. Bürgermeister Hrinrich) hat sich damit nicht begnügt, sondern vielmehr onaiog dem preußischen Gesetze über die kommunale Be steuerung der Wände,iager feste Vorschriften über die »Art der Erhebung und die Höhe der Steuer iWandcrlager 40 Alk. pro Worbe, Waarcnauctionen 40 Mk. pro Tag» gemacht. Der Re ferent schilderte drastisch dle Uebelttänte des Wände,- lagerweftns, dem unsere Industrie die Bezeichnung ..Billig und schlecht" verdankt, taS tie Leute zu überflüssigen Ausgaben verleite und die reellen Geschäftsleute schädige. Abg. Peltz batte große Bedenken gegen den Devutaticnsentwuri. der auck' den Gewerbebetrieb im Umberziehcn und den Vertrieb landw. Produkte irrste. Bürgermeister Heinrich bestritt dies. Der Gewerbebetrieb im Ninherziehen sei schon anderweit gesetzlich ge regelt. »Auch schließe der Entwuri ausdrücklich den Waarenver- kau! am Messen, Iavrmärkten und östentlichen Ausstellungen aud. I>r. Andre» verwies im Anschluß daran aus die Bestimmung des Entwurft,. welche dad Ministerium des Innern berechtigt, gewisse Gcwcrbsartcn oder einzelne Fälle steuerfrei zu lassen. Abg. Peltz blieb dabei, de, Entwurf ft, undeutlich. Oberbürgermeister I), Georgs fand, daß die Deputation den Aegrist „Wanderlager" mit Unrecht als einen lurlslstch feststehenden betrachte. Er sprach icrncr gegen die Ausstellung eines DurchschnlttSgcsetzes. der kleine Wandellageibctrtcbe ebenso trefft alö große dcrgl., wo es sich um Millionen handle. Der Res. replicinc, de, Begrlst Wanderlager habe sich soeingelebt, daß er kclnerZnterpretation bedürft, und erklarteeinc einheitliche Regelung kür noihwenttg. Wenn man ten Gemein den überlasse, ob sie Steuer erheben wollten oder nicht, könne cS Vorkommen, daß z. B. Schloßchemnttz von einer Besteuerung ab- >ebe. während Ehcumltz eine solche ciistühre. Der Wanberlager- mensch werde die Lücke bald berauöfühlen, sich in Schloßchemnitz uicderlassen und vo» hier auö den Ehcmnitzer Gewerbestand schädigen. Oberbürgermeister 1)r.Stübel thellte tie Georgi'scvrn Bedenke». ES bandle sich hier um einen temporären Ucbelstand, dem durch gesetzliche Maßregel» nicht dcizukomme» iel. Man scnderc damit nur daö Ratstnement der bctr. Gewerbtreibendr», heraus. Dieselben würden dann ibr Gewerbe in einer andere» Form betreibe», In der ihnen nicht bclzukomineu ist. DaS Gesetz sei also nur ei» Schlag inö Wasser, vo. Georgs ent« gcgncte ani dle AuSsübrungen deö Referenten, daß eS Wander- icigerbctricbe gäbe, die wobt ihre Berechtigung hätten. Da de, DeputationSentwurs nickst von Wochenmärkten spreche, io stclen die, welche dieselben beschickten, mit unter die steuerpflich tigen Wanderlager. Staatömstiistcr v. Noslltz-Wallwttz erklärte, die Regierung behalft sich Ihre Stellung zu dem Deputatlonö- cntwurft voe, bis derselbe die Berathung bester Kammern passt,!. Daö Bedenken Peltz' erledige sich dadurch, daß nur von den Be Mete»-die kommunale Wanteriagerttcuc, erhoben werde, vo» denen die gleiche staatliche Steuer zu erheben sei. Ei» Antrag des Abg. Peltz aus ausdrückliche Befreiung der Nahrungsmittel, landw. Produkte und Gegenstände bed Wochenmarktsverkehrs wurde avgclebnt, nachdem v. EitmcmnSdorf diese Fassung alö zu weit gehend bezeichnet batte, da aui den Wo.i cnmärkte'i Alles zu bekomme» sei. Schließlich wurde de, DeputatlonSeiftwmi gegen 4 Stimmen angenommen. - Die 2. Kam m er nahm das Gesetz über die Erhöhung der Erbschaftssteuer t.Rei. Abg. Kirvacku einstimmig und das Gesetz über das Anitstleit der Rechtsanwälte iRei. Abg. Müllcr-Eoldttzs gegen ist Stimmen an. Gegen den Advokaten - Tatar sprachen die Abgg. Or. Mlnckwiü. Lehmann und ist-. Schafs,-alb. Letzterer bezeichnest tie 'Anschaffung der Erneuerung der Talare alö eine lebenslängliche Besteuerung der Rechtsanwälte zu Gunsten der Schneider lHeiterteit». Iustizminister 0,-. v. Adekeu erklärte, cö habe der Regierung fern gelegen, die Würbe dcö Richters durch kaigre heben zu wollen: aber eine gewisse äußerliche Norm be züglich de, Kleidung sei ebenso unerläßlich als entsprechende Räume. Der Talar sri bereits im ganzen übrigen Deutschland cinge«ührt. Er glaube nicht, daß sich ein Rechtsanwalt weigern sollte, sich dem Gesetze zu sagen. Abg. Uvlc-Plaue berichtete sodann über Petitionen aus Deuten und Potsct'appcl u'Iiterc Handhabung resp. Modifikation tco Gciel-cö vom um , 10. Dezember 1870, die Sonn-, Fest- und BnßtagS- ftier betr. Den Petenten, Barbieren. Friseuren und Schnitt waarcnhäudlern, lat dle amtöhauptmcmnschaftiiche Delegation in Potschappel verboten, Sonntags Nachmittags ihre Ge schälte offen zu haben, was in den Nachbarorten erlaubt Ist. Dle Deputation beantragte: Die Petitionen, so weit sic von 'Barbiere» und Friseuren auögeben. der Regierung zur Erwägung, soweit sie von Schniitwagrenhändier» ausgcbc», der Regierung zurKenntnißnabme überwiesen wurden. Dic'Abgg.Grahl nnc v.S evdcwitz sprachen für die Petenten. Abg.Niethammei für eine strenge Sonntggöftier, Abg. Walter tür mildere Handhabung oben bezeichnest» Gesetzes. Geh. Rcgierungsratb Eppendorf tagte baldige Erwägung zu, woraus tie DeputationSanlräge ange nommen wurden. Aui rem Belvedere vereinte gestern Nachmittag ein Präsidenten. Diner die Mitglieder deö Landtags. — Gestern Nachmittag 5 Ubr begann hier der Durchgang des vö »mischen EiieS bei einem im Lauft dcö Tages um IR- Meter gewacvftnen Wasser. Die Elbe zeigte sich ganz dicht bedeckt vo» meist kleinen Schollen. - Daö von Vogelgesang biö Schandau gestandene Eiö ist früh 7 Ubr hier durchgegangen. In Meinik begann der Eisgang schon NachtS l Ubr. ln Aussig trüb 5 Ubr. in Bodendgch — bei dem Hörsten Wafferstanb von 8V0 Oentim. über Null - irüh 0 Ubr. in Schandau Vorm. >0 Uhr bei einem Wasierstoiid von 210 Ecntim. über Null. - DaS a», Freitag aui der Rosenstraßc plötzlich verstorbene . . - Mädchen ist. wie die erfolgte ärztliche Untersuchung ergeben hat, ungen einer gckichc,ten Basiö Nr den künitigen Angriffskrieg!nickst in Folge von Vergiftung, sondern an einem Her»schlag aeaen Deutschland erblicken. Weder Frankreich noch. Rußland ^verschieden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite