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Dresdner Nachrichten : 27.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188002270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-27
- Monat1880-02
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- Dresdner Nachrichten : 27.02.1880
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Berlin, s«. A«»ru«. Nack, einer den, VundeS- rathe zugegangenen Ab« «chnnna detragen die Matrlkular-Brlträge der Bundesstaaten pro Rech« nungSlavr l88»/8l «7 Millionen Mark. 7"/ra Millionen mehr alö im Vorlahre. "Aut Preußen allein entfalle» >8 V«, Mil» Honen, au» Baiern lv'ü» Millionen Mark Tageblatt für Politik. tliiteri»i>tii»g, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Koppvl L ^'a., ^ »LN I«ttl 8> I>Ios»-8ti'a8^ ll. ^ «agsnülior ckor Mltretacteur: vr Bniil vier«.». Tür das Fcuill.: InckMtU iU«rta»»u»». ?»>"»>» »«-den «,Nk»,in», ^ m» «dd». » Udl «o»,,»om»i«. Sonn,«,, I, §,'ul>»d« ,,r »n W»aikNI,,kli: gr. »l»lirr,«ft> «n»d„ No»«, «»ff». — Dkr Sixum einer rinlpoiu,«, P»»tttltI«k,I>„,LP>,e aln-lliuM dt, getle «) P>gk. l-ine «aranite illi da» »Ich«. "«»>>» Srtcheinen der Jnlereje wild nicht gegeden. Audwärttge Aunonren» AutirS», dd» und unbekannten Firmen und Perionen inlertren wir nur geoe» Vra„un,«r»„do,7tal,>un, durch Blicimai ken oder PollkiNtolilu»». Achl Liideii kolien IS Piae. -)»- ieroie iur die Monioo« . Num»«I rdir nach e»ni>i Feillaae di« PsNt» i'iir ijij Ptge. Druck und Etacntbum der Herausgeber: kigcntl Lt«pu«I» ckr LL«tcl»»r«Ir tu Dresden. Heturtvt» I in Dreer^ Berantwortl. Sirdakieur pfLNlitldlvfv,^ s-Vn- nnck Vorknut' nllnr 8tSLtSstLstierv, t.,< Zivilen tztu Tud/alilinift »Ilor OaupüNtz. I-uentgoltliotlv Lontrolv ckoo Vvrlv08ung nllsr IVoi tlipap.ior,-. Filns auoll llomieilslvllb für VVoolisvI. V »ul liviokliclioin <IRig«nl u»«I comlooialisl sinc-vnclltott, Iloiibslm, Erwckorobou^ VINL . ,, u.8urllnng<-n. Voi/.UgIicImi teoituntvrriebt tür vüm«-». llsirvn st I»<?tt-In».tI1ii«. Z »tt<»rdi»II, u. tziimlor xn.sockm 'la^osxnit. Zuslnikon oloczalltsr ltvitpfoickv <) LbnsionsstLllungen. bä'stio^-i^oinoo«- xu»i 8»»>!itlcut8c-ini-c!i>. Fntnslimo >on t'ou- Ls-«? Vt^bi 1 r:>2. Rcni^stc-xion. Ei-I^>,<-F»!,nnI>I van lini^stnnlnii xum ViwkLuk- PolttiicheS. Fürst BiSmarck'ü Anwesenheit in Berlin l,at schon oster eine Unmittelbare Wirkung aus Volk und BolkSboten an der Spree gehabt, diesmal indeß bleibt er recht lange ein stiller Mann. Nur aus Hannover gemeldet wird, »ast auönadmölcö die Hälfte der Arbeiter und noch mehr entlassen, Größere Firmen lassen noch ihre vor der Zollerhöhung elngetnhrten bedeutenden Vorrothe aut- arbcftcn. Nur scheinbar siebt btcrmit in "Aftbertpruch die Tbat- i lache, das, der inländische TadakSbau in diesem Jahre an llmtang «.i. r^».^- stanz außerortent Ich zunimmt. Der inländische Tabaköbau soll ^ «^ordd. Mg. Ztg. rollen die Tonner semer ,^ Ucbcrgangöjabr 188» nur erst eine ganz mäßige Steuer politischen Plane. Sonst rollen die Donner nach dein Blitz, aber >n <2,, ,„,f pn NM Kilo, während der fall 85 Mk. beträgt» be- der BiSmarck'schen Äera gehen sie mächtig dem Blitz voraus-, dieser dürste nächsten Montag in Form der ersten Reichstagsrede des Kanzlers ün Saale unserer Volksvertreter cinschiagen und nach dem Donner zu urtheilcn, wird der Blitz ziemlich grell leuchten. „Gegen Rußland", ist die Devise unv was das Leiborgan des Reichskanzlers unterließ auf- und abwiegelt, ändert an dieser Tendenz Nichts. Seit Busch'ö Enthüllungen kennt man Bismarck s Berhältniß zu dem offiziös angehauchten Berliner Blatt und cS Hilst Nichts, nachträglich zu erklären, für die Politik dieser Zeitung sei nur deren Redaclion verantwortlich. Der leitende Staatsmann unserer auswärtigen Politik braucht zu der Militärvorlagc am Montag nicht eben Krieg, wohl aber eine KriegSinöglichkeit und diese läßt sich allerdings aus den russischen Befestigungen Grodno, Kowno und Bialystock herausleien. Rußlands unbefestigte Grenze gegen Deutschland gab bislang der Meinung Änsdruck, ein deutsch-russischer Krieg sei, der „engen Freundschaft" der Länder gemäß, eine Unmöglichkeit. Bon nun ab hält man hüben wie drüben denselben für eine'Möglichkeit — das ist die Aenderung der Lage und sie ist wichtig genug und für Deutschland, dem die russische Freundschaft schon viel gekostet hat, zahlen. In der Ukcrmark ist tcr Laiwtavak im Prelle um eine» nocki über den Zoll hiiiauögcbenbe» Betrag gestiegen. Seit tcm I. Tevruar hat man Mein an der ruiniche» und holländischen Grenze eine Geheimpolizei in l^lvil organisiren müssen. Der Tabaksscllmuagcl wird noch zunehmen, wenn der eigene Tabaks- bau für llü.ooo.Kleinbesitzer, welche bisher sich in den Grniz- biiirlkten ihren Tabak steuerfrei bauen konnten, nach dem neuen Stenergcscp fernerhin unmöglich wirb. In manchen Orten wirv schon ca. '.»L Proc. geschmuggelter Tabak consumirt." Nun, beim Monopol wird das nicht besser worden und schon jetzt zeigt sichs, daß die Tabaksteuer ein großer Fehler war. Renefte Telearamme der..Dresdner NaÄrttdken." B e r l i n, St». Februar. Die an der Pariser Börse verbrei teten Gerüchte über neue Attentate in Petcreburg unv Bräute in Rnklanb werten durch berscht bene biö heule Nachmftlag fünt Uhr hier eingclauiene Telegramme vollständig wiberlegl, auch die Meldung des Börtencourierö von einem vorgestrigen Attentat aus bcn Fürste» von Bulgarien ist unbegründet. Wien. 2U. Februar. Die „Wiener Avcndpost" meldet: In Folge eines gemeldeicn ZusanimenNoheö zwischen einer aut dem Uebungüinarsche begriffenen Compagnie mit einer bewaffneten Bande in der Nähe Plewljc'ö «Bosnien. KreisNovibazar. dem sie em Hemmschuh war frercr polrtrschcr und industnollor v. Red.» wurden C treiiziige angeordnet. welche die Banden, dntwlckelung, ist diese Lerschiebung der Lage gar nicht so schlimm. rcwn eine sich einer Hamwelbccrtc bemächtigt batte, bereits zcr- Schlimm ist nur, daß sie von Deutschland nur militärisch streut fanden. Seither Ist die öffentliche Ordnung ungestört. Die autgebeutet werden soll. Als Rußland bei Plewna festgenagelt stand und an Bismarck die Ansuchen gelangten, just nun Bortheile für den deutschen Handel an der russischen Grenze zu erzielen, fand das der Kanzler unedel; die „Nat.-Ztg " führte damals aus, das dankbare Rußland werde nach "Freiwerden seiner Arme aus der Umarmung OSman Paschas, freiwillig uns HandelSvergunstigungen gewähren. Bekanntlich trat das Umgekehrte ein. Textilindustrie, der wichtige Klavierimport, feine Stahlwaaren und neuerdings die deutschen Hütten-Erzeugnisse und Werkzeugfabrikate Sachsens, wurden schwer durch neue Zölle oder veränderte Rubricirung getroffen. Trotzdem wiederholt sich das Spiel von 1877. Wohl wird der Reichskanzler von den Rüstungen Rußlands sprechen, um die Nothwendigkeit der neu zu creirenden deutschen Bataillone darzuthun; aber einen Vorthcil für den deutschen Export wird man edel wie wir find, jetzt nicht erzwingen wollen, wo Kaiser und Reich jenseits desNieme» tieferschüttert sind durch die bösen Nihilisten. Cö ist traurig, zu sehen, daß der humanitäre Fortschritt auch von d e n Staaten nicht ehrlich gewünscht wird, die wie Deutschland, die Mission haben, die Weltlultur friedlich zu fördern. D>S Säbelrasseln Rußlands an seiner Grenze muß Vorwand abgeben zu KricgSrüstungen bei uns — aber einen Einfluß. Rußland auf dem natürlichsten Wege uns friedlich und freundlich gesinnt zu machen, versucht man von Berlin aus nicht. Mit der Verfluchung oder Verspottung des Nihilismus ist es nicht gelhan. Die Mächte, welche dem erschütterten Kaiser Alexander Glückwunsch-Telegramme schicken, sollten daran die Mahnung knüpfen, jenem Reiche eine menschenwürdige Antheilnahme an seinen Geschicken, an der Regierung, zu gestatten. Was den einzelnen Menschen und die Völker zu Empörung und Verbrechen treibt, sind nicht die Leidenschaften an sich, sondern die Unveredeltheit der Leidenschaft. Die Unterdrückung einer vorhandenen Kraft, eines starken Dranges durch Gewaltmaßregeln und Abstinenz, ist ein ganz fehlerhaftes Gebühren bei dem Individuum wie bei den Völkern. Die Erzichungokunst des Menschen wie der Menschheit muß darauf gerichtet sein, die Leiden schaften von der rohen Kraftäußcrung ab. in edlere, mildere Bahnen zu lenken, dorthin, wo sie statt Schaden zu stiften, Nutzen bringen würden. Wenn man den Nihilismus wnllich auürotten könnte, so blieben seine Wünsche und Strebungen: Mittheilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten, Reinigung bestechlichen Beamtcnthums, Abschaffung des verderblichen Absolutismus, im Stillen forlbestehcn — eine andere Partei nähme immer wieder die nur durch Gewalt sistirten Pläne auf. Erst wenn relativ Ruhe herrscht in Rußland, Zufriedenheit aller Klaffen mit dem Staatssystem, wird Rußland friedlich für uns werden. Es wäre beschämend, mit einem krie gerischen weil revolutionären Rußland zu coquettircn, blos um einige deutsche Regimenter neu begründen zu können. Möge die Liebe unseres Kaisers für Alexander II. in dem Rathe gipfeln: trotz des Nihilismus dem Nachbarlande Menschenrechte, Spielraum für die Entwickelung der Volkskräste zu gewähren. "Nächst der deutschen Militärvorlagc an den Reichstag am I. März und dem russischen Käiscrjubilüum am 2. März nimmt eine prosaische Frage vieles Interesse in Anspruch. Wirklich sollen die Tabaksteucreinnahmcn enorm hinter den Voranschlägen zurück geblieben sein und sobald Fürst Bismarck die Militärnovelle durch- gedrückl habe, soll er mit dem Tabaksmonopol wieder hervortreten wollen. In einer fortschrittlichen anti-monopolistischen Korrcspon- dcn finden sich folgende interessante Ausführungen: „Bet Cigarren vat die Steuercrvöbung blöder wesentlich nur' in der O.ualität und im Format angeiange» einen Antztruck zu' finden. Dagegen ist beim Rauckftabgl eine Prcioerböbuna ge folgt. welche gerade bei den vom gemeinen Mann gerauchten Sorten am stärksten zum Vorschein gekommen Itt. A»o den bei der CIgarrenoFabrikatton übrig gebliebenen Rippen wird tcr sogenannte Rtppentabak sabrlcirt. Diese Rippe», die man sonst kür 8 bis >2 Mark pro Centner vc>kaufte, sind Truppenkommandantcn traten sofort mit de» türkischen Behörden in 0 Cinvcrnebmen. London, Li». Februar. Reuter'ö Bureau meldet aus Konslantinopel vom 25. Februar über ein angebliches Attentat a»i den Sultan. Bei PapotvpuleS. einem naturalisirten eng- lilchen Untcrthan griechischer Abstammung, ianv man zwöli Bomben. Bet rem Verhör in tcr britischen Botschaft, im Beisein teö BotscbaftSdragonian. geftanb PapodopuwS. An sangs baü Attentat au» den Sultan beabstcpftgt zu haben. Später zog er taS Geständnis, zurück und bebauplete. daß die Bomben bei thm von seinem Bruder, der tvn bcnuncirle. nieder- geiegt worden seien. Sein "Bruder Aristarchi. welcher kürzlich ,u,n ISlam nbcrtrat, wurde nun evenialiö vcrvnttet. Locale« and Sächsisches. — Se. Mai. der König nahm vorigen Dienstag bcn L4. d. MtS.. Vormittags ll llbr, die Meldung des neu ernannten Stadtkommandanten. Sr. Cicellciiz des Herrn Gcncralitcutenanl von Funcke und von V--1L uvr an die Rapports der höhere» Hotchargen:c. entgegen. - Ter Obeclenrer am Wettiner Gymnasium in DnSden, vn. plni- Otto Meitzer, hat den Titel „Professor" erhalten. - Landtag. Tie I. Kammer b ieb gcnrrn bezüglich des Geietzcnlwutis über die gewerbl icdcn L ebranstaltcn in der Hauptsache bei ihren frühere» Beschlüssen sichen. Die 2. Kammer cnbctletc ivrc reiche Tagesordnung in 5 >t»ndiger Sitzung ani. Zuerst rcterirke Abg. Lentritz über die Cinnabmcn ans Steuern und Zölle n. Bezüglich der Cinkommcnsleuer kam cS zu einer längeren Debatte über das CInkcmmcnsteucr- gcictz selbst. So lange man bei uns die Stkuclhintcrzicbung, meinte Abg. Mattbes, nicht dem Diebstähle gleich bebandle. sei die Babn für die C»iko»»nc»ttcucr nicht geebnet. Die Progression der Steuer »ei ungerecht: sie drücke den Mittelstand, m ne die unteren Klassen zu entlasten. Dadurch, daß man das Einkommen aui seine Familicnglietcr verthcile, entgehe man den Folgen der Progression: eine solcher Zustand erschüttere das Rcchtd-bcwnßtscin. Rcbncr tadelte ferner, das, kein Unterschied »wischen sundirtem und nicht nindirtem Einkommen gemacht werte. Der Groß grundbesitzer komme besser weg, ais der Bauer, kcr keine Buch führung babc und auch in >00 Jahren nech nickst haben werde. Abg. Ochmichcn entgcgnete, daß man heute, wo sich die Ein kommensteuer noch nicht eingelebt habe, nicht an eine abermalige Revision renken könne. Die Einkomincnsteucr wirke keinesfalls demmalisircnd; im Gegcistbcil have sie bereits einen sehr guten Einstutz geübt. Er wüinctste einige Veränderungen der Auslüh- rungSvcrordnung, namentlich Vermeidung zu klciiicrAbschätzimgs- bezirke. Abg.Güntbci klagte, auch lstute wieder die Kassandra-Rolle übcrnebme» zu müssen. Leider hätten sich seine Voraussagungen erfüllt. Von allen Seiten würde über »»gleichmäßige Progres sion re. geklagt. Auch dem Staate habe die Einkommensteuer de» gewünschten Nutze» rückst geschaßt. Als tcr Minister neulich von einem weitere» Zuschläge an» dieselbe gesprochen, sei rin all- seittgeS „Nein, nein!" erklungen. Ans eine odiektivc Steuer würde man willig Zuschläge angenommen babc». Die Einkom mensteuer treffe die Einkommen nicht richtig. DaS beweise der Umstand, tatz von einer Million Steuerpflichtiger nur 2tff).(»k» ein Einkommen von über Xk>n M. und nur ca. 29,<>tk> ein solches von über .stüM M teklarirt hätten. Er frage, ob diese geringe Anzahl wirklich im Stande sei, alt die besseren Dinge zu konsumircn, die kensnmirt werden»! Vicepräsikcnt Streit wicö den Redner daraufhin, daß er und seine Kollegen eS gewesen, welche die Einkommensteuer erst hcrantbeichworcn. Man verwechsle meist den letzt allgemein gewordenen Steuer druck fälschlicherweise mit den Wirkungen der Einkommensteuer. Abg. Pbilipp beschwerte sich über Indiskretionen ieticns de, Mitglieder von Abschatznngstomm tsl> ncn und verlangte, daß diesbezüglich ein Ercmvci statuirt werde Auch Abg. Ur. Krause ließ seinen nassankra-Ruf ertönen; auch er bak vorauSgciagt, wie eö kommen würde. Hieraus erklärte l»r. Heine, daß er sich g'eickstaUö den Genuß gönnen wolle, baö Eintreffen seiner Pro phezeiungen zu konstatlrcn. Man sehe letzt deutlich, daß meviS anderes übrig bleibe, als die Verbindung der Einkommcn- mit einer oblcktivcn Vermögenssteuer, indem man jetzt sogar daö GelV ans dem Kirchhofe «Erbschaftssteuer) suchen müsse, well man nickst Witte, woher cö nehmen. Abg. Uhicmann wollte nicht einzelne Schaitcnscikcn der Eiistommenstencr verkennen, aber lebe Steuer drücke. Es sei dankenswert!', daß tcr Flnannnlnlstcr letzt keinen weiteren Zu . , ., letzt . aut :»4 bis 4>> schlag ans die Einkommensteuer vorgelck'laacn: in ist Iabrcu Mark im Preise gestiegen. In Folge dessen kostet der daraus Indeß werde die Emfommensteuer ganz gnr als "Ausglclcl östcncr hergrstellte Tabak, der blöder zu 25 und :»<> Pt. verkauft wurde, dienen können. Flnanzwinisier v. Könncritz verzichtet a»> lange letzt M bl» 8» Pt. kaS Ptnnd im Detailhandel. Dies hat als- Anseinaiidcrtctziinaen a»t die Angriffe aeaen das Gesetz, die ibn Haid eine Abnahme des Verbrauchs herbeigestihrt. welche sich bei lebhaft in die Zeit kcr Verathung desselben zurückversetzt hätte», den Krämern aut dem platten Lande am,meisten,«ühlbar mackst. > Wenn MatthcS dte preußische Scala empfehle, durch die unsere Widerspruch, denn die preußische Scala ici dcu „»lllcicn Klassen ungünstigcr. Die Klagen über die Steuer hätte» früher cbcnsallk bestände» und diele Klage» hätten ia cvcn zur Elnjüh ru»g der Einkoinmenstciicr geftihrt h 'cnn heute eine Er böhung tcr Gewerbe - Steuer r ergeichlagc» werden müßte, würde der Nut „"Nein, nein!" gewiß nicht minder lebhaft erschalle». AbschätzungSkemmiltionS - Mitglieder könnicn wegen begangener Inbisercllonen nur ani Antrag bestraft werten. Wenn chm Abg. Günther einen Entwurf vorlcgc. der alle Mit glieder deS Hauses befttedigc, werde er der Elnftihrung einer ob- iektivcn Steuer nickst entgegen sei». Abg. Kirbach drückte seine behagliche Stimmung darüber ans. daß er i» aller Seelenruhe zuschaucn könne, wie Abg. Günther u. Een. die Tlauerweite ani dem Grabe dcrGcwcrbe- und Pcrsonalstencr begössen. EmcPctitic» der Handelskammern zu Leipzig und Plauen, wünscht, daß bei Berechnung teö steuerpflichtigen Einkommens aus Handel u. Gc werbe der dreijährige Durchscbdftt zu Grunde gelcgt wcrbe. Für diese Petitionen sprachen die Abgg. Georg!, Scbcllcr, Clchorius und Kirback), dagegen die Abgg. Lcntcritz. Nlelhannncr und In. MInckwitz, woraus man dieselben aui sich dernbcn ließ. Die Ein slellunge» der L tcuerpositloncn eriolgte demnach der Rcaicrungs- Vorlage gemäß, mit Ausnahme tcr Zölle und Verbrauchssteuern, die mit 5M5.RI5 Alk. t. t. I.2«»5.U!ti Mf. weniger alö ur sprünglich eingestellt, eingestellt wurden. Tcr Abstrich erklär! stch au» den iniolgc der neuen Armccvorlage zu erwartenden Mindereinnahmen. Zur Erwerbung eines Grundstücks iür die Amtöhauptmaiinschatt zu Glauchau «Res. Ab geordneter Scheller) wurden list.stOst Mark alö Berechnungs- geld bewilligt. Abg. Ochmichcn klagte über den schlechten Zustand der Meißner amtSbauptmannschastlichen Lokalitäten. Minister von Nostitz-Waliwitz erwictertd, man scbc daraus, da», auch bei den Amtsdauptmannschastcn gespart würde. Die l. Kr. bat den Antrag wegen Abminterung tcr Gkrichtbkosten be kanntlich abgelebtst. Tie diesseitige Deputation «Rei. v>. Minck witz» schlägt vor, den Antrag auireckst zu erhalten. Abg. Freytag wteö aut daS Vorgehen ter hessischen und würteinbergijchen Krn. hin und vra-iste einige drastische Beispiele über die Höhe tcr Gerichlökoslen und Vorschüsse bei. Für eine Zwangsvollstreckung wegen 8 Mark sei ei» Kostcuvorschutz von 15 M. geordert wor- ten u. tgl. m. Abg. Lehmann ersuchte nur möglichst wenig drückende Ausführung dcö Gcrictstökottengesetzes. Justiz minister Or. von Abekcn vermochte stch einige der von Freytag gegebenen Beispiele nur so zu erklären, daß Seltene des betreffenden Gertckstö daö Gesetz falsch angewendel worden. Wenn die Ertabrung ergäbe, daß daS Gertckstb kostengesetz z» große Lasten mit sich führe, werde die Negierung 'ür eine Herabsetzung der GerickstSkostcn cintretcn. Die Kr. hielt den "Antrag auirecbr. Der Gesetzentwurf, durch welchen die Gc richtökosteu In Sachen der nlckststrcitigen Gerickstöbarkcit um 25 Proeent erhöht werben, tand gegen 2 Sb. Annahme, nachdem kon- statirt worden war, daß sich die Erdöbung lediglick' auf die Ge- rickstögebühren, nickst aber auch zugleich aut die Verlage bezlebe. Schließlich kamSiiock, zu einem längeren Wortgcteckst überdenAntrag Walter und eine Peistion Dresdner Rechtsanwälte nm Zu lassung der bei den Landgerichten practicirendcn Dresdner Rechtsanwälte beim Oberlandesgericht und umgekehr! «Rct. Abg. Bönisch). Die "Abgg. Ackermann. Ilv. Schoffrath, l>r. Minckwitz und Lehmann enthielten sich hierbei der "Abstim- mung. Für Antiag und Petition sprachen Abgg. Walter, Frcv- tag, Ov.Meischncr. Ist-.Böhme, VicepräsireistLtreit und Bönlich. Daiür verwendeten sich Abgg. Speck und Vodcl. welche die An geicgcnhcit ter Regierung nur zur Erwägung überweise» wollen ein Antrag, der dadurch betentungsioö wurde, als Jnstizminlstcl l)r. y. Abekcn in Aussicht stellte, daß daS Resultat dcrErwägung dem Anträge Walter nur ungünstig auöialicn könne. Abg. Kir back' erklärte Naincnö seiner Fracttvno Genossen, gegen Berück sichtigung wie gegen Erwägung zu stimmen. Dem "Abg. Walter cntgegncte er, die Kammer habe keine Ursache, iür das Bcgncmllctikciiö-Interesse teö Dresdner Publikums einzutrcten, das so wie so schon sehr bevorzugt sei. Er bestritt zugleich dem Abg. Walter taS Reckst, sich als Ver treter der speziellen Interessen des Gewerbestandeö zu gerircn. "Abg. Waller beklagte sich über den Ton, den Abg. Kirbach idcr als Voigtländer immer etwas massiv auftritt) ihm und an dere» KammermitgUctern gegenüber anschlagc, als wäre er allein unfehlbar. (Sehr wahr!) Er verbitte sich das für die Zukunft, sonst werde er einmal grob. «Heiterkeit.) Abg. Kirbach rcpli clrte, daß er bloö Walters autoritatives "Auftreten gctcnnzcichnc: habe. Das lei keine Beleidigung. Schließlich wurde der An trag Walter und die genannte Petition der Regierung zur Er wägung überwiesen. — In Gegenwart deS Geh.-Raths vr. Freieslcbcn, icwic Sr. Erc. des Graten Vitzthum v. Ecksiäbt, des Administrators der Gvmnasialstiitung fand gestern unter Leitung des Rektors Prot. Ziel als Kgl. Prüiungö-Eommissarö die Reisep r ü inng am BI tzthum'sck'en Gymnasium statt. Sänmitlichc ll Abiturienten wurden tür reis befunden, und zwar erhielten zwei die Eenstir l, einer Ist, einer lla, zwei II, einer UV, zwei Uta und zwei III. — Heute dar!. deS Bußtages wegen, laut Konnnandantur- belchi von gestern, außerFcucraliarm beim Militär kein Spiel gerührt werden. — Am Mittwoch Nack'mlttag hat in einem bicliacn Restau rant wieder einmal eine lener "Albernheiten stattgeiunden, welche die Studenten Paukcrci nennen. Eine Anzahl ter aut dem hiesigen Polytechnikum Studirenden hat sich daselbst eingestellt und nach gewissenhafter Ertüllnng der Vorbebingungcn «cs sollen sogar Sägesyane gestlkuk worden sein, um Blutflecken vom Parguct deS Saalctz abzuhatten-— ist „gepaukt" worben. Wenn dabei auch nickst aus Tod und Lebe» iosgebanen wird, so zersetzt man stch doch gegenseitig mit besonderem Gaudium die Griickster und auch bei dieser Paukerct Ist einem der „Herren" ein hübsches Stück Fleisch aus hem Backen getanen worden. ES ist geradezu unbegreiflich, daß heutzutage noch diele, dem verdreh testen Begriffe von Ebre entspringende "Albernheit gepflegt wird, tcr au», leider Gottes, stets Rohheit zu Grunde liegt. Mit Reckst empört jeden sittlich fühlenden Menschen aiie Thier- ciuälerei — vier guälen sich Menichen aus purem Uebcrmuih: Gewöhnlich ist daö dritte, vierte Wort angehender Gelehrter: Logik! wunderlich nur. daß solche Duellanten und Paukanten das gräßlich UnIogii ch e ticier alö etwa» „Würdiget!" gepstcg ten Dummheit nickst cinschcn. In Berlin ist ein Student im Pistolentucll erschossen, ein anderer in einem Säbelduell so zuge rtckstct worden, daß der "Arm abgcnommrn werden muß. und in Leipzig gelange» An-angS Marz vor ter Straikammer ll des Landger cksts zwei Anklagen wegen Dnellö unter Studenten zur "Abnribeilung. Man siebt. wie sehr diele gefährliche und weil ganz unlogische auch ganz zwecklose Spielerei getrieben wird, zu welcher die sogenannte» P a u k erc i c u io nna-st die Vorübungen bilden. ES ist reckst gut. wenn die „alten Herren" bei ter und In den Netmren Tabaktabrlkrn sind in Folge besten, wie z. B.'abcr die mittleren Einkommen skr gebrückt erachte, «s lel dies ein > lener Gelegenheit mit den Zvgllnaeu" der Hochschulen. vvr Stü-
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