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Dresdner Nachrichten : 28.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187303282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-28
- Monat1873-03
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1873
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WW^MiU» 88 der-ietwendung eims Stücke- Leinwand stst-I jener Straße so schnell, daß binnen stanz kurzer Zeit 4 Nachbar- Staowmeo Mtd«. Lei der von der Polizei später vorgmom ! Häuser davon ergriffen wurden und uiederbrannten. Eine Frau menmH»ch»ch>«g ßokl sich noch mehr Waare oor^esunven haben. — Nicht bläßbetreffü der Baumaterialien ist ein so große« Angebot a«f dem Markte, daß die Preise allnrälig sinken, auch me Zahl der sich anbictrnden Maurer übersteigt, wenigstens in Dresden, de« Nachfrage, so daß manche dieser Bauhandwerker, leveiche erst die hohen Löhne hierher gelockt litten, keine Berioend- png find». Auf einzelnen Bauten ist daher bereit« der Arbeits lohn pro Stunde um 1 Psg. herabgesetzt worden. Auch dieser Ilmstand läßt annrhmen, daß die schtiminste Zeit der Steigerung Her Mtethwohnuagen hinter un« liegt. — DaS dittts kSnnm vorgestern Vormittag eine sehr »man Mithin« Geschichte werden für eine auf derPragerstraße friedlich dahingehende und vielleicht in angenehme Gedanken versunkene iDame, als plötzlich mit furchtbarem Krach ein ganzer Fenster soll bei'm AuSrännien lebensgefährlich verletzt ivorden sei». — Auf vergangene»» Sonntag hatten dieSoeialdenwkraten in DorsscheUenberg eine Volksversa»n»nlung einberllfm, »n wel-- cher als Referent Lyser aus Cheinnitz auftrat. Als Leiterin der anivesende Beamte wegen einer beleidigenden Aeußerung und Abweichen von der Tagesordnung das Wort entzog und Lyser erwiderte, er habe nur Thatsächliches erwähnt, begleiteten die Gesinnungsgenossen dies mit lebhaften Zustiinmrmgsrufcn, so daß der Beamte die Versammlung schloß. — Sud dnstatio» en. Morgen werde» subhaslirt i» den GerichtSämtern: Treuen: Earl Fuchs's und Friedrich G.ippcl'S Gaffhoi nun Löwen. l«>,I»iO Thir., Wiese Thlr., Ziegelei 1l«>l Thlr.. Feld lött Thir.; Frclberg: Earl Flei scher- Hanögrundstück in Klcinichirma, L»5«> Ti'lr. taz. Oeslc»lIichc G e r I cd t S s > tz u n g am 22. Niärz Der 25iährigc Handarbeiter Friedrich Herma» Hiikchrankal-S Mgel aufschlug, der m»S eurer zwettin Erage auf duffe n eliva- hei Zivlckau arbeitete am 28. December vor. I. mit »ingen>öhnluhen Wege herabkam. Die Scheiben zerbrachen aus noch Andere», am berDresbcn.Radcburger Ci-aussee. Dicka- ährem Kopfe, aber trotzdem ging eS mit einigen Schrammen ab. Der betrilffettde Her, des Logis soll sich dem Vater der Verletzten gegenüber nicht sehr höflich benommen haben. Der Fensterst»,gel -war beim Putzen rmvmffrchtlger Weise ausgehoben worden Da olle Augenblicke Fettster geputzt werden, sind sie ein in Wahr heit recht unangenehmes Damoklesschwert, welches über den Häuptern von uns Allen schwebt. — IN dem Keller de« Hauses Nr. 1 d der Nampeschen Straße ist gestern Mittag ein dein Droauisten Kluge gehöriger ISallon mit Benzin explodirt und hat Veranlassung zum Ein schreiten der Feuerwehr gegeben. — Wieder ist ein -ist ,jähriges Mädchen, welches am Dienstag Abend die Kinderbewahranstalt auf der Palmstraße ver fassen hat, aber nicht nach Hause gekommen ist, spurlos ver schwunden. Alles Nachfragen auf den Polizeibezirken hat keinen Aufschluß ergeben. Da« Kind heißt .Marie" und war bekleidet mit lila Pock, einer braunen Zacke und einer Kapuze. Die Mutier, Frau oerw. Schlemmer, Wäscherin, Ammonstraßc 14, würde Zsem den tiefste» HerzenSdank widmen, der sie aus ihrer Angst «M d«S veSlvrenen Kinde« reißen und cS selbst ihr wo möglich zuführea könnte. -i- In der zweiten Etage von Nr. 4 der großen Schieß gaffe Hot «I in dar vorvorigen Nacht gebrannt. Ein 11 jähriger Sohn strS LogiSinhaber« soll beim Schlafengehen da« Licht brennen aelaffen haben und soll dasselbe später he. ab unter daS Bett des Knaben gefalley und den Boden desselben entzündet haben. Der Brand ist, nachdem er einmal entdeckt worden mar, bald iviedrr erstickt worden, so daß die herbeigeeilte Feuerwehr nicht zur Verwendung gekommen ist. — Eine« der solid inndirtetten, im ettreuiichslen 'Auf schwünge begriffenen Aetlenuntemebinimgen unseres Platzes ist die Sächsische Lombard dank, welche in dem bei vcnnxtcn .narren, Hacke» und Schaufeln wurde» na cd Feierabend im Hofe des Gasthauses „zu den Trachenberge»" aufbewahrt. lliei dieser Besorgung gewahrte Hildcbrank, daß in einem Parterre-Lchlaizimmer eine Taschenuhr init Kette auf dem Tische kag. Ohne sich die »vegci» DtebstahlS und Fundunterschlagung schon verbüßte» Gksäiigiiißsiraseu zur Warnung dienen zu lassen, stahl er abermals, nachdcm er dnrch'S offene Fenslcr eingeslicgcn, den ihm in die Auge» lallenden Gegenstand, wofür ihm heute wieder «» Monate Gefängnis! und klährigec EhrcnrechlSbcrlusl zudictlrt wlicdci». — DasDienst- inädchen Auguste PaulinePiepsch auvWaldkircheu bctLenge- feld stand i»n Januar d. I. beim Geiicralmaior vouEarlowitz hier in Dienste». Am I',. gen M. öffnete sic mittelst Nach schlüssel- de» von ihrer Dicnstvorgängeri», Augnlle Therese Leonhardt, zurückgelassencn Koffer und ciilwendeie daraus ci» kleines Pappkästchc», enthaltend einen goldene» Ring und eine» Haarring. Mil dem Haarringc machte sic ihrer Schwester Ernestine ein Geschenk, Ihr versichernd, sie habe den Ring auö eigenem Haar ihr zum Andenken fertigen lassen. Den golde nen Schlangenring, welcher ihr zu weit war, tauschte die eitle Diebin beim Goldarbeiter Zimmerman» gegen einen ähnlichen un». Der Gerichtshof vcrurthelltc die Angeklagte zu 6 Mo. nate» Gcsängniß. — Eine »reit härtere Strafe trifft den rück fälligen Maurer Mar August Kutscher, KaufmannSiohn von hier, welcher zum «ünftcn Male »regen Diebstahls vor Gericht steht. Das Arbeiten scheint nicht seine Passion zu sein, sonst könnte der unverheirathcte sechsund.zwaiizigjäblige Kutscher letzt, wo die Maurer einen so guten Verdienst haben, nicht be haupten, die Roth habe ihn zur bösen That getrieben. Auch für die hiesige Arbcitöanstalt, wo er vergangenen Winter frei willig Ausenthalt genommen, taugte er »ich»; am i:i. Febr. ward er entlassen. Am Abende tcö folgenden Tages vertrank er sein letztes Geld, stieg an der Herzogin Garten 2 über den Zaun, kam nach Eindrücken einer Scheibe durcv'S Fenster in die Niederlage und stabil Paar Strümpfe, «IC» Stück Cigarren, ! I Schürze und 1 Paar Stiefeletten. »Auf dem So, ha schlief ^ er dort auch seinen Rausch aus. Er schiiei biö In den Hellen Tag hinein und sah sich »othgetrungen, nunmehr bis zur fol genden Nacht »u warten, um den Rückzug ungestört antrewn zu können. S>.in Plan ward jedoch vereitelt durch das Hin- zukommcn tesEigcnthümerö, Aucticnaior Keßler. Hr. Ltaats- amviit 1)r. »Franke hält den Slrallmtrag aufrecht; der Ver- tl'eidigcr, Herr Advocat 0r. Schciffrath. befürwortet An nahme mildernder Umstände. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten zu 2 Jahren Zuchthaus, Rührigem ChrenrechtsVorlust und Stellung unter Polizeiaussicht. 'Am 25. März. Der Lackirer Theodor Heller hier, Körner straße >2, sah fick» am 'Abende des 8. Februar d. I,, als er aus Blasewik von der 'Arbeit »»ach Hause znrückqckehrt »rar. veranlaßt, seinen älteren Bruder, Earl Robert Heller, der heute vor Gericht steht, wegen Entwendung eines Herrn . Ja- guets, an Wcrtb 2 Thir., der polizeilichen Behörde zu über geben. Wehklagend iügte die Mutter, eine Wittwe die sich von ihrer Hände 'Arbeit nährt, hinzu, daß auch ihr vor wenig Tagen der liederliche Sohn Robert aus ihrer Kommode von Canenumsatz ll,7M«.24 Thir. Der Reingewinn von , ^u'Cttparnitz cn'-n Zldertzniler^sweE d'be. DcrAn- -htr..ermogttchr eine ^ai,^-^.lll.oncc von . -- c. -Gianz qi^lt-hgus bestraf, bewohnte mit Mutter und Bruder gemeinsam eine Wohnung. Erslcrcr ist Tuchschecrer, 1812er Veschäitöiahr ohne Speculaiionogeschäfte und Agio tage eln gegen das Boriabr wesentlich bedeutendes Ergebnis; erzielt hat. Die Aktien der nun 6 Jahre thäligc» Baak eig nen sich vorzugsweise zur Eapital-Antage, wihrenc die man cher anderen Institute eher als LpeculationS-Anlage zu be- tra lltm sink. DieLombartbank pflegt in ihrem liiO,! Ott Thlr. Effecttvwerth repräsenlircndcn, mit bedeutenden Böten und Niederlagen versehenen Grundstück besonder»- das Waarcn- Lombarv- und Lager-Geschält, hat auch die DarlehnSgewähr- ung aus Personal credit mit Hypotheken auf kurze Fristen, CautionS-Hvpothekcn, Li.italgs der erfolare'ch in ihren Be reich gezogen und wird vom Publikum vielfach mtt Teposital- einlagen auf RechnungSb icher betraut. Letztere betrugen allein über S00.000 Thir. Der Geiammlumiatz im Lombard, und Pfandlcihgeschäit betrug 8ii»C» einzelne Erpetitioncn mit »,V«4.891 Thlr. bei :14,Z21 Thlr. ZiiiScrträgniß, der 7!7.344 Thlr. NimrodS der Stadt und Nachbarschaft mit einem großen Ge folge von Ncugterigei, in die Stadt eln. Dicht dinier ler Musik, auf mächtigem Rollwagen, das erlegte sonderbare Wild. e>» Königstiger. Hinter diesem derHauptschütz, Tövicr- »neiss.r Sch. von Ellenbnrq. der den glücklichen Schuß cibgc, geben und so vorzüglich getroffen hatte, daß das Thier, ein Prachteremvlar und einer hier befindlichen Menagerie ent lausen, sofort zusaunnenstürzte. Lebendig es einzu angen, war unmöglich, da taS Ttzicr, sich frei fül'lcnd, seine natürliche Wildheit angenommen und bereits vi.l'achen Schaden ange richtet hatte. Nach 'Aussage iachverft ndig r Schku en soll das Treibeg ein höä >t spannendes und interessanleo gewesen sein. Der Menagerieveutzer. dem dadurch rin furchtbarer Schaden erwachsen, d.absichtlgt, taS Th-er auSzustopsiN und ausae- stopst sehen zu lacken. Die unmittelbwe Nachbarschcnt, die nicht gelungen, 'Arbeit zn bekommen, sei dies unmöglich acwe- sen. diunmchr bade er den Entschluß gciaßt, ci» Stück von des Bruders Sachen einstweilen zu verpfänden, um von dem Erlös seinem Versprechen nachzukonunen. Den Schlüssel zur verschlossenen Kammer, in »reicher das Jaguet im Kicidcr- schrank ambewabit war. batte er sich durch List von üiner Mutter zu verschaffe» gewußt. Es liegt jedoch noch der Per. dacht vor, daß der diebische Bruder, ebe er zur List leine Zu flucht nabm. erst mit Gewalt die Thür zu öffnen vcrsucl't habe, tos Vorgefundene zerbrochene Beil »nd Einbrücke in der Thür sind die Merkmale. Der 'Angeklagte leugnet, taö Beil benutzt zu haben. Die beiten Verletzten haben den zur Be strafung iiöihlgcn Strwantrag gestellt. Die Staatsanwalt- ichait lSt.-A. vr. Franckc,, »reiche nur bezüglich des Bettuchs Nöhst« bei Meißen O» Knecht, welcher sich unter dem Nanu»» August Jeremias au« Krischa bei Görlitz bei ihm vermiethet ge habt hatte, mit einem Leiterivag'n und >.wei Pferden, schwanen Wallache», durchgegangen. Der Knecht war mit den» Geschirr nach Meißen geschickt worden und hat von da aus das Weite gesucht. — AmMontag gingen in Großmhcv'n diePferde eines im Ab fahren begriffenen Gutsbesitzers aus Duersa durch, drängten ihn an die Wind und drückten ihm mehrere Rippen ein. Ter Tod des Verunglückten erfolgte sofort. — Am 25. d. brannte in Schmiedewalde die Scheune des Gutsbesitzers Junganns nieder. Der Verdacht der Brandstiftung lrukte sich sofort auf den seit Kurzem. etwa« blödsinnigen S0H1» des Besitzers, der denn auch gestand, die ii» d>.r SHeune aufgeschickteten Strohscilc ab- sichüich in Brand gesteckt zu yabcn. EmenGrund wollte er hierzu nicht angeben. Er befindet sich beim Gcrichtsamt in Gewahrsam. .— Daß Läuten der Sturmglocke setzte am 22. früh 3 Uhr die Bewehnsr »on Frankenberg in Schreck. Es brannte in der Mühlßaff«, einem der feuergefährlichsten Theile der Stadt, und wurde» 4 Häuser mit Seiten- und Hintergebäuden durch das Fe«r zerstört. CS sind, wie der „Fr. A.", mittheilt, dadurch nicht «eniger al« 20 Familien mit 92 Köpfen obdachlos gewor- d«»r> »nd habe« Diele nur das nackt« Leben gerettet. anwaltschaitlicben Anträge wird der Angeklagte vom Scböffcn- gettcht, wittr Pottitz des Herrn Assessor von Brück, z» I Jahr und 1 Monat Geiangniß uiid 2jährigem Ehrenrcck'lsverlust vcrnrtl'ellt. Elbböhe in Dresden, 27. März Mittags: —" 0" oder — Niet. 2! Cent, unter 0. — Bndwcis —' 3" über 0. Prag 1'3" übcrtt. Kollln 2'I"übertt. Lcit»ne»Itz l'v" übertt. Tasikssieschtchtr. Deutsches Nelkl».Ami*, sink rle-l*GeIstlick'cnterDiözese Trier, von welchen die bekannte Erklärung zu Gunsten der Jc- i iuitcn, Rctemtocistc» :c. aukgegangen ist, von dem Landgericht zu Trier »regen Beleidigung der torligen Negierung in zwei ter Instanz zu ie I.'» Thlr. Geldbuße vcrurthellt worden. Stuf die dortige katholische Bevölkerung, »reiche bis dahin gewöhnt »rar. die von Geistlichen ausgehende» Kuntgcbungcn als un fehlbare zu betrachten, wird das Faktum dieser von katholi schen Richte> »1 ausgehenden Berurthcllliiig gewiß einen titten Eindruck machen unter den Perurtheilten befinden sich sämmtliche PsarrgeiMiche und Kapläne der Statt, die Milt- glieder des Domkapitels mit Ausnahme deS DompropsteS und cineö Domherrn, die Vorsteher des Seminars und die Neligi- vnslchrer. Der Bischof, der Weihbischok und rer Gencral- Vikar hatten an dcr Unterzeichnnng nicht Thcil genommen. Nach kurzer Pause haben die Schrecken gcheiinnlßvoller Brandlegungen des ostpreußischen Städtchens Bartenstein wieder begonnen. Die Störungen, welche die unaushörllche Geiahr im Geschäftslcben Hervorrust, sind der traurigsten Art. Kein Hausvater wagt cS, die Nacht über zu schlafen; die Fa milien bleiben »rach, Patrouillen durchziehen die Stadt. Nur 8m 38. d. eMstand in Buchholz ein Brand in der 'NSStzr« >«,««n.i, >>c,N.,°- u»° des-A^wW Knetzschen Hmne« und verbreiteten sich »nfolge der ^ie Geschäfte stocken bei der allgemeine» Entmuthtgung fast ^plMnen Bauart und theiliversen Schmdeldachrrng der Harrser j gänzlich. Am 1. d.M.. SlvendS S'/c Uhr. brach zuerst wieder ein Feuer in drr «»eunr de« Herrn S. au«,»«!«« drei Wo Ren gchrannt bat: eS wurdr durch dir schnelle Htush de» Lllschiii.mnschist, an Ihrer Spitze die Turner, bet da» zivriteu cck'cuue bercilS avgegrcnz». Nachts um 2V, Uhr entdeckte mau eine neue Brandlegung aus dem oberen Speicher »aum des Posthaltereihalises. D»e Sckllösstt und «lcgek wäre» erbroci'r» und dadurch der Versuch eine« Verkrcchcn« erwiesen. I» tersclbc» Nacht noch entdeckte »»»an einen zweiten Brandsliftttngo-Versuch in dein Stalle de« Rittmeisters G. Die beiden dort schlafenden Leute sahen cineu L'iann in den Stall treten, der ein Zündhölzchen anricb und eö brennend ln daS aus dem Boden liegende Stroh wcm. Bei ihrer lt^e» stürzung entkam er ihnen unter Ihren Händen, doch h.rtteu iie bcnierkt, daß er einen Militärmaiitcl und eirre Mlllrältnützt getragen. Man fand auch die Fußspuren des Flüchtlings, die mir den früher beobachteten übereinstimmtcn. Ferner halte der Tnäter am Drt dcr That eine Patrone verloren, watz zu der Behauptung paßt, daß einige Bewohner bei den früheren Felicrsvrünstcn eine Erplosion vernommen haben »volle». Diese Zeichen und weitere Zufälligkeiten lenkten d-n Verdacht ans einen im Hanse des Kauttnanns K. loairei den Unter- ossizier, der den» auch verhaltet und der Mililärwachc über gehen ist. Die emgkleitetc Untersuchung wird hoffentlich bald über die Ereignisse der letzten Zeit Liebt verbreiten. Auch eine zweite Verhaitung ist noch erfolgt. Dcr in Baiern berüchtigte Räuber GUinp Ist in einem Ver stecke in der Nähe von Reicbertohosen bei Fngolstatt von -o ei GenSd'armcn entdeckt »vorden, bat sich aber der Festnahme widersetzt und ist, nachdem er beite Gcnsd'armeu nicht unge,- iährlich verletzt, mit Hinterlassung seiner Waffe, bloS »nt Hemd und Hose bekleidet, entflohen. Gump'S Verileck n ar bei einer Weibsperson in einem Häuschen bei ReichertSboien. In Sttittgarl haben in der Nacht zum 27. sich die Ercciie in der Hirschstraße und deren Umgebung wiederholt. Als dcr Polizeidirector, dcr Stadldirector und der Gouverneur zur Herstellung der Rnve erschienen, wurden dieselben mit Slein- würfe» empfangen. Das reguirlrtc Militär stellte die Ord nung ohne schweren Eonflict wieder her. Die Wmidcrerschcinlmgen des Wcilertbales Im Elsaß haben sich nunmehr auch »ach Baten, und zwar Nach Jffezl r ar verpflanzt. Die heilige Jungfrau soll sich im dortigen Waide haben sebcn lassen. Bereits strömen Wall'abrer zu. Es w r- ten polizeiliche Maßregel» getroffen werden. Feankreirti. Der Pariser Eorrespondent dcr „Time»" berichtet als 'Augenzeuge, daß in dem Arbeiterviertel B- vilie in Folge dcr Stockung deS Geschäfts und des HankeiS Jammer unk Elend in herzzerreißender Weise zunehmen. „Ohne Zweitel", bemerkt er, „rühren Armut» und Elend >n diesem Stadtviertel zum großen Thcil von AuSnahmcuttacl'cn her, allein die Männer klagen über Mangel an Arbeit und Tausende von Frauen haben während dcr Herrschaft der Ccm-, inune ihre natürlichen Beschützer verloren und werden nur durch die miltrhättgen Bemühungen von Privatpersonen, deren Mittel beschränkt sind, vom Hungertote errettet. Abge sehen davon, daß manche Familien von armseligen acht Frau» kcn monatlich seit geraumer Zeit gelebt haben oder vielmehr j langsain dem Hungertode cntgcgengcgangcn sind, verlangt die Regierung von alle» Frauen, deren Galten als Eommunisten verurtheilt sine, 27 Fr. 5 E. als Gerichtskoslcn, »ras dem doch zu der Unbill noch den Hob» hinzuiügen heißt. Die armen Weiber, die schon ohnehin brodlos geworden sind, wer den dadurch auch noch ihres ärmlichen HausratheS beraubt, um kür daS KricSgcricht zu zahicn, welches ihre Gatten in'« Geiängniß oder I» die Verbannung sandle. Schweiz. Ein von Mermlllod gegen eie Ausführung der Von» Volke angenommenen ncnen katholischen EultuSgesetze erhobener Protest wurde Seitens des RegierungSrathes ein fach an den Absender zmückgeick'ickt, weil terielbc jenes Schrift stück gesetzwidriger Weise als apostolischer Vikar von Gent »mterzcichnek batte. Illach el'slüiidtaer Debatte bat der Große Rath von Bern mit i«>2 gegen 15 Stimmen das Vergebe» des Regierungö- ratbcs in dcr 'Angelegenheit de - Biiwo s genehmigt und ist über die ei»gelaiue»cn Proteste zur Tagesordnung ge schritten. Spanier«. Bewaffnete Earl Men baden die französische Grenze üöcttchritten. das Hans des Maire Viriatu an« fran zösischem Gebiete umzingelt u iö zwei lmllst ick c Zlk'cht': g: fortgciührt. Die amtliche Zeitung veröffentlicht taS Gesetz über die Organisation dcr 80 Bataillone Freiwilliger der Republik. Dav Bataillon toll aus sechs Compagnien zu lOtt Mann be stehen. Der Sold ist für die ersten Sergeanten aus 3 Pesetas, 24 Sgr., für die zweiten Sergeanten auf 2tt Pesetas, 20 Sgr., kür die Corporale und Fahncnträger an! 2», Peseta», 1" Sgr., und sür die Gemeinen aut 2 Pesetas, 1«>Sgr.. fest gesetzt. dazu erhält der Mann eine tägliche Brotiieserung. Jtatiei». In Villchraiica SIcnia in Sizilien ist nach kurzem Kampfe der Räuberhaiiptmann Arnone Calogero ae- iangcn worden, dem lie Behörden seit vier Jahren vergeblich nachstellten. Er ist derselbe, der im vorigen Jadre mit seiner Bande an einem Festtag in eine Dorikirche eindrang und einige hundert Andächtige, meist Lankicntc, ihres Geldes und ihres Schmuckes beraubte. Da alle reichen Damen der Gekabr ansgeietzt sind, daß man sie um ihren Schn'Uck bestiehlt, 10 hat auch die Madoima oit dies Mißgeschick zu rdullcn. Erst neulich wieder ist ihr im Kirchspiele von Flo lila in ccrDiö zese von Lviakuö. von Dieben, die sich am Altar versteckten, die Krone und der Heiligenschein gestohlen worden. Der Abgeordnete Plimsoli lat eine schr bcachtenSwcrtffe Agitation zum Schutze der Matrosen vcrannaltet. Er ver langt ein Gesetz, »reiches verbietet, daß überladene und see untüchtige Schiffe i» See stechen dünen. 'Als er in einer sehr zahlreich besuchten Volksversammlung anskrat, crbod sich die ganze Versammlung, schwenkie Tücher und Hüte und jauchzte ibm »mhrere Minuten Bciialt zu. Herr Plimsoll erzählte, »rie er überhaupt dazu gekommen, sich der Matrosen anzunchmc». Er hatte einmal eine Reise von London nach Rcdvar sein Badeort im nördliche» Norkihirel gemacht, um dort seine Fra» zu sehen. Da das Parlament sich der Ab geordneten annabm, so »nachte er seine Reise i» einem zwei mal jährlich geprüitc» icsten Dampfer. Ein Sturm brach herein, aber taü Schiff legte die Fahrt glücklich zurück. An dcr Küste von Noriolt Indessen sah er e>» Schiff scheitern und an der Kül'ic von Borkshire drei Wracks, deren Mannschaften uingckcmmcn »raren. Velin Landen fand er den Freund, bei dem seine Frau sich auigebatten hatte, ängstlich die Ankmist dcö Schiffes erwarten, »nährend sein Weib selbst die ganze Nack't ln Sorgen nicht geschlafen hatte und seht Ihren Dank zu Gott cmporscuszte, »veil er sein Lebe» geschont. Er ver einigte seine Tbränen mit den ihrigen, »veil er an die Frauen dachte, die ebenfalls eine schlaflose Nacht z> gewacht hatten und die ihre Galten nie wieder setzen werde:. Er dachte an die guten und braven Menschen, die niemals ihre Heimstätte sehen würden und als er so dankend ans dem Sande von Rod car stand, da beschloß er in dcr Tiefe sei, cs Herzens, sich diesen» Werke zu widmen. Was »rar dcr Unter chicd zwischen ihm und den armen, ertrunkene» Matrose»? Warum bat das Parlament sich nur sin» bekümmert und sein Schiff unter suchen lassen, während die Matrosen zur See geben müssen in iedem Schiffe, das die Rheder gut finden. Er kam zu dem Schlüsse, daß was sür ihn gut war, auch für die Matrose.» gut sei, und er beschloß, und ist diesen» Entschlüsse niemals untren geworden, keine Mühe und kein Geld zu scheuen, um taö gute Werk durchzusiibren. iDIe Versammlung erhob sie- wie ein Mann und schwenkte mit Tüchern und Hüten). Herr Plimsoll erzählte nun waö er gethan bat und noch in dieser Beziehung thun wird. — 11m den deutschen Leiern einen Be griff Zu geben von dem, waS ein englischer Privatmann t-ut,
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