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Dresdner Nachrichten : 28.03.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187303282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-28
- Monat1873-03
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1873
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! U. »tonne. »Pret» tlorUl» WVVL N«r. Mn»«lnk Nr. V/V0 Exemplare. Inferrlen.Annahme avOvärtß: ll^.»«v- »t»i» » Vv»I«r In »erlin. eltzi». vaiu, »r«Ik«i, yrinklnrt a k»—Suö-tlo«« in werltn.LeIpzt»,W><u. Hnmdui«, ArrnIIurt i. M-, vsimchm. — p-»d»ec». Intzrank» stnet ». M. — k«. «ol»1 In Llikwi»«.— »-->«. Sul- lioi t Lo. in Pank- Tageblatt für ttiitcrl>altmlg und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltkpsch H Neichardt in Dresdev Verantwortl. Redacteur.- IlltillS Neichllr-t Si'uiiLdt: »roh» »loper- ialsc r bt» Ab». » I Dcr Roum einer cm» Io»lri«en PeiUjeil» kostet IL PI». lktil«el»ndt die Zeile S «,r. Sine Boraiwr für da» nachlt»»«,«e <krl»ei nen der Jniernte wird nicht »cgeden. Sutwirrii»» Annoncen- Aultrdge von unt unde- kannle» Mrmen n. Per- Ionen inseriren »ir nur »eqen Prnnunrerrndo- AaMun» durch Pricl- inarken oder Pofteinznh. Inn», 10 Silben toll-,, l>l, N»r. Aniwllt,e können die Ashlun» auch »u! eine LreidnrrMr.n, amoeisen. Die Ex». Rr. 87. Achtzehnter Jahrgang. Blitredattcur: Dr. «mil Nivr^ Für das Feuilleton: Vi,<lv«»r »»re,,,»» ^ Esd^Fkettag^^MSrr^z. Die geehrten Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement snr das zweite Quartal L85Ä mit LL > Agr. nngesiinmt erneuern zu wsllen, damit wir im Staude sind, die Nummern ohne Unterbrechung weiter zu liefern. Sämmtlichc Poslanstaltcn des deutschen Neichs Lird ganz Oesterreichs nehmen Bestetlnngen auf unser Blatt an. In Tresden aiwnnirt man einschließlich des Bringerlohns, vierteljährlich mit LS >2 Ngr., bei den sächsischen Postaustaltcn mit L5 Ngr. Expedition in Dresden, Marienstrafze ti». Politisches „Die Arbeit ist die Quelle oes NationalwohlstandeS; der Goldregen ist kein Voltüjegen" — diese Grundwahrheit tritt uns in einem beherzigenswertsten Artikel der „V.-Ztg." entgegen. Der großartige Milliarden-Adcrlaß hat Frankreich nichts gescha det; es fragt sich nur, was uns Deutschen der Milliardeiistrom genützt hat, nützen wird. Soweit die Unsummen verwendet wurden, das Kriegsmaterial zu ersetzen und zu vervollständigen, di« Verluste zu Lano und Wasser wieder zu decken, die uns der Krieg gekostet hat, die Kriegsschulden zu tilgen, sind diese Milliar den nützlich und unentbehrlich: so weit sie darüber hinausgehen, zpirken sie schädlich aus alle unsere Verhältnisse ein. Eine wilde Peberspeculation bemächtigte sich dcr Geister, Vertheuerung aller Lebensgenüsse wie dcr Arbeit war eine zweite üble Folge. Wir wollen Gott danken, wenn das letzte Goldstück von Frankreich be zahlt sein wird, daß dann kein weiteres nachkommt. Herr, halte ein mit Deinem Segen! Zn viel sind schon der Speculationen, theuer genug, was zu Leibes Nahrung und Nolhdurft gehört, zu billig schon das Geld. Verdienen wir uns erst das Gold durch unserer Hände Arbeit, sonst schließt sich an unfern übermäßigen Kapitalbesitz eine Verwilderung der Sitten an, deren Folgen das gesunde Blut des deutschen Voltes vergiften muß. Für Alles, was mit dem Militärwesen zusammenhängt, ist Geld über Geld da; für unsere Reichstagsboten fallen aber nach dem Willen des Bundesraths keine Diäten ab. Es ist unmög lich, über die Diätenfrage noch etwas Neues zu sagen; und ebenso alt ist daS Widerstreben Bismarck s gegen die Diäten. Warum ist der preußische Landtag vollzählig, während sich der Reichstag kaum beschlußfähig erhält? Die Socialdemokraten schließt man doch nicht durch die Diatcniosigkeit aus, denn, wenn die von den Arbeitern erhobenen Zinsgroschen nicht ausreichen, eine lange Umpesenheit eines ihrer Mitglieder beim Reichstage zu ermög lich«, so besucht der Gewählte einfach den Reichstag nur perio denweise. Den Berlinern aber gicöt die Diätenlosigkeit ein un gewöhnliches Uebergemicht über Gesammtdeutschland. Schon jetzt sitzen über 66 Berliner im Reichstage; in Zukunft werden diele Wahlkreise keinen Eandidaten finden, der für die Ausübung seines Mandats außer allen anderen Opfern noch die Aufent haltskosten übernimmt. Die Folge wird sein, daß der Reichs tag, statt Charakterköpfe aller deutschen Stämme zu versam meln, eine Vereinigung wohlbekannter Berliner Physiognomieen darstellt. Die politischen Nachrichten aus dem Auslande sind mit Ausnahme der spanischen unerheblich. Dcr Telegraph berichtet ausführlich über das Anwachsen und siegreiche Vordringen der earlistischen Bewegung. Die Negierung vermag ihr in den un- diSciplinirbaren Söldnerschaaren, die sich unter dem anmuthigen Namen der „Freiwilligen der Republik" verbergen, keine geschlosse ne» Massen entgegen zu werfen. Der Minister des Auswärti gen, Castelar, eine edel angelegte republikanische Natur, erkennt mit seinen Eollegen, daß zwischen der Theorie und der Praxis des RegierenS ein himmelweiter Unterschied besteht und daß es noth wendig ist. wenn man an der Spitze einer Verwaltung steht, kon servativer zu regieren, als man sich zurraut, wenn man als oppo sitioneller Deputirter die Negierung angreift. Castelar denkt daher an seinen Rücktritt. Wer wird sein Erbe sein? LocalcS und Sächsisches. — Der Staatsminister «.Friesen reiste gestern nachBerlin, um in der nächsten Zeit das Königreich Sachsen im Bundesrathe zu vertreten. — Der k. k. österreichische Gesandte am hiesigen Hofe, Ba ron von Frankenstein hat bereits vor einigen Tagen einen mehr wöchigen Urlaub angetreten, und sich mit seiner Gemahlin von hier nach Wien begeben. — TaS Mitglied der preußischen Gesandtschaft in Dres se», Frhr. v. Thilan, geht in gleicher Eigenschaft nach München. X — Der Cultusminister vr. v. Gerber ist von seinem Ur laub« zurückgekehrt und hat gestern seine Amtsgeschäste wieder Vernommen. — Wie wir hören, wird der Vicepräsident des Oberappclla- tio»-gericht«, Geh. Rath v. Koenig in nicht zu ferner'Zeit um sei« Pensionirung einkommen. >. —- Für Gewährung van Diäten haben nach dem „Dr. I." s« Reichstag« vonsächsischenAbgeordneten gestimmt: Ackermann, ^ Biedermann, vr. BrockhauS, Vr. Georg», Günther und Hirschberg; gegen Gewährung von Diäten Graf zu Münster, vr. Schwarze und De. Stephani. Die übrigen fehlten. — Zu einem größeren parlamentarischen Diner, welches am 25. der Reichskanzler Fürst Bismarck gab, waren neben dem Präsidium des Reichstags und vielen Abgeordneten, von sächsi schen Abgeordneten auch Graf von Münster und vr. Stephani mit Einladungen beehrt worden. — Der Abgeordnete Bebel hat dem Vernehmen der „Voss. Zeitung" nach von Hubcrtusburg ein Gesuch um vorläufige Entlassung an die sächsische Regierung gerichtet, um den Sitz ungen des deutschen Reichstages beiwohnen zu können. Säch sische Abgeordnete nahmen an, daß ihre Regierung das Gesuch bewilligen würde, nachdem der Reichstag die Gültigkeit der Wahl Bebel s ausgesprochen habe ? .. Die Prüfung derselben wird allerdings wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. 8 4 des Reichswahlgcsetzes vom 31. Mai 1860 bestimmt: „Wählbar zum Abgeordneten ist im ganzen Bundesgebiete jeder Nord deutsche, welcher das 25. Lebensjahr zurückgelegt und einem zum Bunde gehörigen Staate seit mindestens einem Jahre angehört hat, sofern er nicht durch die Bestimmungen in dem § 3 von der Berechtigung zum Wählen ausgeschlossen ist. — Von dieser Be rechtigung sind nach 8 3 ausgeschlossen: Personen, denen in Folge rechtskräftigen Erkenntnisses der Vollgenuß der staats bürgerlichen Rechte entzogen ist, für die Zeit der Entziehung, so fern sie nicht in diese Rechte wieder eingesetzt sind. Ist der Voll genuß der staatsbürgerlichen Rechte wegen politischer Vergehen oder Verbrechen entzogen, so tritt die Berechtigung zum Wählen wieder ein, sobald die außerdem erkannte Strafe vollstreckt oder durch Begnadigung erlassen ist. — Die Abtheilung des Reichs tages, welche die Wahl Bcbel's zum Reichstagsabgeordneten zu prüfen beauftragt ist. hat nun bei den königlich sächsischen Ge richten eine Erhebung dahin angeordnet: ob zur Zeit der statt gehabten Wahl Bebel's demselben die staatsbürgerlichen Rechte aberkannt waren, welche Aberkennung der Wahl entgegen ge standen haben würde. — Nachdem die Rinderpest in Mähren erloschen ist, so werden die an, 14. November n. I. gegen Mähren angeordneten Verkehrsbeschränkungen wieder aufgehoben. — Ueber den Abgang von 6 Expedienten des Handelsge richts theilt man uns mit, daß derselbe ohne Kündigung erfolgen konnte, da sie nicht fest angcstellt waren. Sie erhielten einen Lohn von 2 >/„ Ngr. pro Bogen, konnten aber bei diesem Darbe lohne nicht bestehen. Angestellte Expedienten erhalten monatlich 15 Thlr. Seit dem Abgänge jener 6 Hilfserpedienten soll jedoch der Gehalt auf 20 Thlr. monatlich erhöht worden sein, excl. des Bogenschreibcrlohns. Eine entsprechende Erhöhung des Einkom mens dieser Beamten, auf deren Gewissenhaftigkeit soviel ankommt, ist je länger je weniger aufschiebbar. — Unsere Eisenbahnen sind gegenwärtig in hohem Maße mit dem Transport der nach Wien zur Weltausstellung bestimm ten Gegenstände beschäftigt. Wie schwierig dieser Transport manchmal ist, das bewies dieser Tage die kolossale Schiffsschraube eines Seedampfers der größten Art, welche mittelst der Leipzig- Dresdner Bahn nach Wien spedirt wurde. Die Sch aube wog nahe an 300 Centner und war von weiterher gekommen. — Oeifeiitlichc Sitzung dcr Stadtverord - n etc n tcn 26. März. Nachdem versciffetene, nie das allge meine Interesse unwesentliche Rcgisiraiikcii-Eiiigängc rc. be sprochen worden waren, begründete Vr. CöalibäuS seinen ka- liingcbcndcn Antrag, den Stadkratb.zu ersuchen, über die in die öffentliche Gesundheitspflege einschlagcndcn Verhältnisse der letzt in Benutzung befindlichen Schulhänscr der städtischen Elementarschulen Ertzebungen anstelle» zu lassen und die Re sultate dem diesseitigen Collegium baldmöglichst mitzutheile». Er stützte sich au! ein neulich von Herrn Sclnilpirettor Beribcit i» diesem Saale geiprocl'encs Wort, daß die Einricht ungen mancher Schulen in gesundheitlicher Hinsicht viel zu wünschen übrig ließe» und batte min eine bedeutende Anzahl Fragen anfgcstellt; z.B. wo die Schule liege, wie viel Klaffen sie habe, wie hoch die Fenster, wie groß die Appartements seien, wie die Beleuchtung, die Heizung :c.rc. sei. Diese Fiagcn alle sollten gedruckt den Schuldircctoren borgcicgt und von diesen einzeln beantwortet werden. Dcr Antrag fand gegen 7 Stimmen Annahme, nicht aber die Ausführung dcr Frage bogen. — Daö Evllegium wählte als dritten stellvertretenden Vorsitzenden während der Dauer des Reichstages Herrn Sclnil- directör Berthclt. Der Rechts- und VerwaltangSauSschuß sRcff. Stadtv. Iiingbäbiicl» schlägt vor, behufs Verbreiterung, bez. Eorrcctlon deö weMicben Endes der Schützengaffe den Ankauf deo HanieS, Schützengaffe D'>, für 10,oooTdlr.ä Conto des Reservefonds zu genehmigen, wozu daö Collegium seine Zustimmung aussprlcsit. - Wir berichtete» neulich, daß dcr «tadtrath hinsichtlich der auf :io Elle» proiectirtcn Verbrei terung der Fcrdlncnikstraße da, wo sic in die Pragcrstraße mündet, mit dem Grafen Rer zwar ein ganz acceptableS Ab kommen getroffen hatte, daß aber daS andere dort im Wege stehende Gebäude von dessen Besitzer Herrn Schaufliß noch nicht gewonnen werten konnte und heilte brachte dcr Vcr- waltimgoauSschiiß lRcs. Stadtv. Hönaeti dieselbe Sache zur Sprache, da dcr Rath die Zustimmung deö Collegiums zu sei nem Vertrage mit Herrn Grafen Rer erbeten batte. 'Das Gutachten des Ausschusses sprach sich gegen die Zustimm ung zu dem bctr. Vertrage ans. fand aber IWHattcn vielseitigen Widerspruch. Die widersprechenden Herren gaben sich alle mehr oder minder der Hoffnung bin, Herr Schaulust werde, falls er überhaupt noch Besitzer des störenden HauseSsei, was aus den Acten nicht klar her- vorgche, im Interesse des allgemeinen Bestcn sich n o cl) billig linden lassen! Stadtv. Anger bedauerte hierbei lcbbait, daß die Sitzimg öffentlich sei. da er — wie cs schien, über den 8taius ocuisa.« ganz besondere Mtttheilungen machen könnte und würde, d. b. in geheimer Sitzung! Daö Collegium stimmt dem Ausschuß-Gutachten nicht ganz bei. sondern beschließt, die Zustimmung zu dem Vertrage auS. zusetzen bis zum definitiven Emscheid der Verhandlungen wegen des Hauses Ferdinandstraße 20. — Aus Vertrag des selben Ausschusses beschließt daö Collegium, dem Verkauf von zur alten Dippoldiswaldaer Straße gehörigen Areals pro Quadr.-Mctcr mit 20 Thlr. zuzustimmen und hinsichtlich der Herstellung von Lambris und Gasbeleuchtung in der 2. Bürgerschule die Beschlußfassung auszusctzen, bis emKoslen- voranschlag mitgetheilt sein wird. Der Verkauf einer com- »umlichcn Bauparzelle an der Güterbahnboffttaße wird ge nehmigt. Nochmals sich aus K 104 der allgemeinen Städte- Ordnuna beziehend. leimt daS Collegium auch heute — zum zweiten Male — den stadträthUchen Beschluß, daö hiesige De- legraphengchäute von den städtischen Abgaben frei zu lasse«, entschieden ab. DaS geht mit so vielen Sachen zwischen Rath und Stadtverordneten endlos hin und her; über diese ist z. B- auch viel geschrieben und gesprochen worden, und sie wird vielleicht letzt noch nicht beendigt sein. Wie viel Zeit und Schreiberei könnte erspart werden, wenn unseren Stadtverordneten-Sitzungen jedcSmal wenig stens ein Ratbsmitglied beiwohnte — freilich ein wohlunterrichtetes; denn wie häufig kommt es vor. daß während der Debatte über einen Gegenstand sich'S zeigt, daß über den und jenen Punkt über den daS Communicat des Rothes Auskunft nicht gegeben oder den eö gar nicht be rührt. der sich eben erst beim Durch sprechen der Sache als nicht unwichtig herauSstcllt, nun wieder erst Auskunft vom Ratbc erbeten werden muß, die das RatbS- Mitglied aber sofort geben und dadurch bewirken könnte, daß daS Collegium sich gleich schlüssig macht. I» Berlin wohnen mehrere Stadträthe den Stadtverordneten- Litzungcn bei — ja zeitweilig, wenn wir nicht irren sogar der Bürgermeister — sic belhciiigen sich natürlich nicht an der Debatte, sendern sind eben nur zur Hand um Aufschlüsse rc. zu geben. — In der gleichialls schon srüher verhandelten Frage betreffs der Aufbringung des Aufwandes kür Reno vation der Kreuzkirche, trug Res. Adv. Lohrmann eine für daS Colleg ungünstige Ministerialentscheidung vor, wobei cs Be ruhigung faßte, lieber den Ankauf von Gartenareal zur Ver größerung dcö Turn- und Spielplatzes der Bürgerschule an der Glaciostraßc beschließt das Collegium den vom Verkäufer verlangten Preis von 3000 Tblr. als zu hoch abzuweffcu und vom Kauf abzusehen. Im klebrigen werten aut vier Be richte des FinanzauSschuffcö die GchaltSverbältniffe einige- städtischer Beamteten geregelt. — Vorvergangene Nacht hat sich in eine im englischen Viertel gelegene Baubude ein Dieb durch Erbrechung des Schloffes Eingang verschafft, und daselbst den dort ausbcwahrten guten Anzug eines Maurerpoliers mit dem seinigen vertauscht. Am andern Morgen entdeckte man den Diebstahl und sah die zurück- gelassenen Sachen genau durch, wobei man in der Jacke eine Brieftasche entdeckte, die den Heimathsschein und sonstige Legiti- mationspapicre des Diebes enthielten. Nach wenig Recherchen ist es gelungen, den Dieb gestern oufzugreifen und in Gewahr sam zu bringen. — Vor einem Hause auf der Gerberstraße hatte sich vor gestern Abend einiges Publikum versammelt. Man hörte tauten Lärm aus demselben auf die Straße tönen. Später brachte ein Gensdarm einen Mann heraus, der in seinem Logis Scandal mit seiner Frau gehabt hatte. — Eine "Näherin von hier wurde vorgestern Vormittag in einer Budenrcihe seftgehallen als sie eben ein Stück schwarze Seide im Werihe von siebzehn Thalern einem dort feilhaltenden Kaufmann entwendet batte und damit im Begriff stand sich aus dem Staube zu machen. Sie wurde einem GenSdarm übergeben und hatte das Vergnügen, die gestohlene WacD nunmehr anstatt in ihre Wohnung, auf die Polizei zu tragen. — Ans dcr Lindenaustraße ist vor einigen Tagen ein brau» angcstrichener, mit eisernen Achsen versehener Handwagen i» der Zeit gestohlen worden, während welcher er vor eineni dortigen Hanse nur wenige Minuten aufsichtslos gestanden hat. Mehrere Kinder, die in dcr Nähe gespielt, haben gesehen, wie ein unbekann ter, langer, junger Alaun, der dort vorübergcgangen, da» Gefährt nach der Bergstraße zu weggefahren hat. — Jener Handarbeiter, welcher sich nach unserer seiner zeitigen Mittheilung am 10 ds Abends am Trinitatiskirchhof zu erschießen versucht, seinen Zweck ober nicht erreicht und sich nur eine gefährliche Wunde in den Kopf beigebracht hatte — d« Schuh war zum Mund hinein und hinten am obere« Theile des Halses unweit des rechten Ohres wieder heiausgegange«, ist gestern früh doch noch an den Folgen dieser Verletzung im hiesigen Krankenhause verstorben. — Ein Einbruch ist vor mehreren Tagen in ein««, in der ersten Etage eines Hauses gelegenen Wohnung versucht worden. Die Thüre zum Vorhaus hat jedoch glücklichen Widerstand ge leistet, vaß der Thäter, seiner Bemühung ungeachtet, in daS Logis nicht hineingekonnt und unverrichteter Sache wieder abzuzichm gezwungen worden ist. Als Mittel zu seinem Zwecke hat er sich scheinbar eines Steineisens bedient, dessen Eindrücke i» der Var- hausthüre genau sichtbar waren. — Auf dem Altmartt ist vorgestern Abend eme h«e msh«
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