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Dresdner Nachrichten : 17.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-17
- Monat1880-04
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 17.04.1880
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rlenliroi, ». »a «s,e„ durch die V»ft 7» «U«». >»38000 ff»«»,»- »«ns,I,ndlcr Ha» « mich» sich dir «edeiU»» «ich» »erdludUch. -l-ÄWNiS Tageökatt für Uokttk, Unterhalt»«-, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste «»» «,r»n»t« für »al «»ch». Irlchel,e» der JnsciaM »tr» «tch« »«IWIrtt,« »nnoucn» «»ftrd»e »in und undekannleu ytnueu u»» Vrrl,n«« inlrriren wir nur»«,r» Vr-numerando-Aodlun, durch vneimarlen oder P«stein»a>,lu«». Acht Sttdcn lolim I» Plne. 2»> srrat« für dl» Montan« Nummer »»« »acheincm ^eluagedir Prri^ LoxxsILLo. Ln- unä Verkant a»vr 8t»at»- papler«, pkninldrief«, sollen etc. Lusrniilung aller Coupons. vn- votMlllicliv vontrol« äer Vsrioo- »nn» aller äVortiivapivro. LUos aueu aut drioNieoeni Woav. Vomlollitellv tllr tzkeoiisel. jvtrt 8cklo»t>-8trasso 19, Loks clor 8pere>8asd0. ^vplelwiriu viKvnvr kr«88U»K ompüvlllt al, aagouelimou Lar-, Lisol,- Ullä voviou- Vkviu iu Oebilläva uuä 1'lasetieQ au diliixstom kreise <D. «. ILÄI»,», Vrvsävu, Lökwi»olie-8tra«»o 1. sß sr-^-LSL-sÄ a ^ULtmarltt «. Lluüvr-Karilvrodvu- M AttMLtl», ^ erüsstss l.aeer von Uokloliluvgvn linndsn und IMäekeu vom rarte- steu Lltor ln» rai l6 .lalireu, in vlnlaeliston I-i» 1vin»ten Oeurv /u I»11Il8»«It I> I'rirt^vu. «r. IW. S». Jahr«. 1889. Witterungsaussichten: Veränderlich, meist heiter, etwas kühler. Dresden. Sonnabend. 17. April. Politische». Mit jedem Schyellzuge treffen in Berlin kleinstaatliche Minister Ein, um persönlich im BundeSrathe ihre Stimmen abzugeben. Der Reichskanzler hat seine Vorschläge zur Abänderung der Geschäfts ordnung de« Bundesrathes eingebracht und dieser sich ungesäumt und mit dem Eifer, mit dem das Publikum sich auf das neueste amerikanische Geduldspiel Boß-Puzzle wirft, daran gemacht, die in Unordnung gerathenen 15 Nummern seiner Geschäfte wieder in die gehörige Reihenfolge zu bringen. So wird „Prinzipals Verzweiflung" bald aufs Freundlichste gelöst sein. Für das größere Publikuin bieten die Vorschläge zur Abänderung der Geschäftsordnung wenig Interesse. Das Wichtigste ist, daß die Geschäfte des Bundesrathes in zwei Kategorien eingetheilt werden sollen. Die wichtigen, die Gesetzgebungsarbeiten, sollen in „Ministersihungen" bald nach Neujahr berathen werden, um die Vorlagen für den Ende Januar beginnenden Reichstag vorzuberciten; zur Erledigung der minder wichtigen Bundeürathsarbeitcn wird sich sonst noch Zeit finden. Die Stellvertretungen in der Abstimmung sollen als verfassungswidrige aufhören; die Kleinstaaten möchten nur den Beutel ziehen und die Gelder nicht ansehen, welche die Unterhaltung von eigenen Vertretern in Berlin kostet, meint der Kanzler. Die Ausschußschungen will er beschränken, dagegen mehrfache Lesungen der Vorlagen einsührcn. Gänzlich unzulässig sei die „Duldung von nicht genügend legitimirten Theilnehmern an den Bundcsrathssitzungen". Das bezieht sich auf den arnien Postdirector vr. Fischer, der, kaum drei Tage vorher in sein neues hohes Amt berufen, im Aufträge seines Chefs vr. Stephan in der vielbesprochenen BundcSrathssitzung erschien und eigentlich dort nicht zu „dulden" war. Die Gcsamintheit der Vorschläge entspricht nicht entfernt den tiefgreifenden Verfassungs- Veränderungen. zu denen das Demissionsgesuch des Kanzlers Anlaß bieten zu wollen schien. Man hat also eine Dampfmaschine von üOPferdekraft in Bewegung gesetzt, um eine Nähmaschine zu treiben. Der Reichstag hat auch in der dritten Lesung das Militärgesetz unverändert angenommen. Das militärische Septennat ward bewilligt, ebenso die Präsenzstärke von 427,724 Mann im Frieden; Anträge auf drei- oder einjährige Bewilligung des Militäretats fielen ebenso durch, wie der Antrag auf gesetzliche Einführung der zweijährigen Dienstzeit. Di« Debatte b«,gt» sich hauptsächlich auf dem Gebiete der auswärtigen Politik. Da« Verhältnis, Deutschlands zu Frankreich und Rußland bildete den Hauptstoff. Der einzige Mann, der hierüber authentische Aufschlüsse zu geben vermocht Hütte, der Reichskanzler, hielt sich auch diesmal von den Berathungen der Volksvertretung fern. Wuchtig waren die Angriffe des Abg Eugen Richter auf die Nationalliberalen, die er mit beißendem Humor die „fürstlich-bi-marckischrn Abgeordneten" nannte. Der Führer der Fort schrittspartei concentrirte in der Erkenntniß.daß die Nationalliberalen doch nicht von der Bewilligung des Septmnats und der Erhöhung der Friedensstärke zurück zu halten waren, seine Ausführungen in einem Appell an ihren Mannesmuth für die Zukunft. Richter rechnete es den Eonservativen zum Verdienst an, daß sie der Ver mehrung des FrtedenSherre« nicht mit leichten, Herzen, sondern nur aus ernsten patriotischen Gründen zugestimmt hätten, wie man halb mit Widerwillen eine sauere Arbeit verrichtet, von deren Noth- w. ndigkeit man jedoch sich überzeugen müsse. Im Gegensatz zu dieser würdigen Haltung der Eonservativen Hütten sich die Nationalliberalen mit wahrem Enthusiasmus für die Vermehrung der Heereslast erklärt und zwar blo«, um wieder lieb Kind beim Fürsten Bismarck zu werden. Das sei aber eine grundfalsche Rechnung. Eine so entschiedene und gewaltige Persönlichkeit wie der Reichskanzler*) verlange eine entschiedene Opposition, wenn er sie achten und mit ihr rechnen solle. Bismarck sei ein ganzer Mann, der sich nicht durch Halbheiten leiten, sondern nur durch ganze Männer zwingen lasse. Jetzt bereite er das Tabaksmonopol vor und für dieses würden die Nationalliberalen, die es bisher heftig bekämpft, zuletzt doch stimmen. Richter sagte also auf Grund der bisherigen erbärmlichen Haltung der Nationalliberalen, denselben ihr künftiges Ja zu dem Tabaks monopol auf den Kopf zu. Und er wird Recht behalten. Einen Beweis davon liefert diese Partei bereits in der Frage wegen der Beendigung des Kirchenconflikts in Preußen. Bekannt lich verlangt die dortige Negierung vom Papste, daß er nicht blos auf dem Papiere den Bischöfen gestattet, die von ihnen ernannten Priester den Staatsbehörden zur Bestätigung anzuzeigen, sondern daß die Bischöfe damit auch den Anfang machen und Seelsorger für di« verwaisten katholischen Pfarreien erneuen. Thun sie dies, so will die Regierung sich durch einen Gesandten beim päpstlichen Stuhle vertreten und sich vom preußischen Landtage die Vollmacht geben lassen, die Maigesetze nach Belieben anzuwenden oder auch nicht. Gegen eine solche Blankovollmacht müßte sich, nun eigentlich jedes liberale Gewissen empören ; sie gewährt einer Regierung eine unermrßliche Machtfülle und gestattet der Willkür einen unbegrenzten Spielraum. Denn sie kann dann die ihr mißliebigen Ptrsönlich- krüen ganz nach Laune maßregeln. Anfangs sträubte sich der Na tionalliberalismus gegen die in einem Verfassungsstaats unerhörte Forderung: e» in die Hand der Regierung zu legen, ob sie Landes gesetz« anwenden will oder nicht? jetzt heißt es bereits: Warum dem, nicht? Wie in Dresden sich regelmäßig, wenn die Hunde sperre ablaufen müßte, ein toller Hund einfindet, ebenso sicher bellt, wenn in Deutschland eine drückende oder freiheitsfeindliche Maß regel droht, der Nationalliberalismus, der bis dahin munter dagegen Nässte, doch zuletzt sein heißere« Jak Der Stand des Kulturkämpfe» in Belgien ist der. daß die em pörte Regierung dir Doppelzüngigkeit des päpstlichen Stuhls wirksam bestrafen will. Die belgische Regierung hat sich nach Rom gewendet, »)«a»«n » «a,er »estrige, «eIL»tag»tele,wmm richtig «u ft-llen, da, durch weg. ltchuHst^i««, AeiU «atz d>- Wort« «ichter'» kturm «eaner in den Mund UM sofort Aufklärung über das Verhalten des Papstes zu verlangen. Beharrt der Papst bei seiner Verdammung des belgischen Schul gesetzes und lobt er die Bischöfe, welche die das Schulgesetz befol genden Eltern und Kinder exkommunicirtcn, so erfordert cs die Würde des belgischen Staates, daß er seinen Gesandten aus dem Vatikan abberuft und jeden Verkehr mit eine»» Manne abbricht, zu dem er kein Vertrauen mehr haben kann. Die Monsignori iin Vatikan dürften jsich zu früh ins Fäustchen gelacht haben, das; sie die belgische Negierung an der Nase herumführten! Jemehr französische Kirchensürsten gegen die Märzdekrete pro- testire», desto höflicher lauten ihre Proteste. Der Kardinalerzbischos von Lyon befleißigt sich sogar eines sehr unterwürfigen Tones gegen den Präsidenten und die Minister der Republik. Er bittet, es ihm nicht übel zu nehmen, wenn er als Erzbischof für die Jesuiten und andere Orden eintrete. Indessen, ob grob oder höflich, rebellisch oder unterwürfig, die Negierung legt alle Protestbriefe der Bischöfe einfach zu denAkten und läßt auchdieAusschreitungenderultramon- tancn Presse ungeahndet. Wie soll man denn auch gegen die Verthei- diger ihrer Religion einschreiten, wenn man die mordbrcnnerischen Reden, welche die Communarden neulich am Grabe von Flourens hielten und die Wuthausbrüche des rothen Radikalismus ruhig dahingehen läßt? Die französische Negierung muß sich sehr stark fühlen, daß sie duldet, wie ihre Gegner von links und rechts sie mit wüthenden Bisse» ansallen, ohne daß sie nur die Hand dagegen zuckt. Auch Graf Taaffe in Wien weicht nicht vor dem Feinde zurück Das Mißtrauensvotum, das chm neulich das Abgeordnetenhaus er- theilte, vertreibt ihn nicht aus seinem Amte. Er weiß genau, daß die siegreichen Gegner ihren Sieg nur dem Zufalle, nämlich der Ab wesenheit mehrerer Anhänger der Regierung, verdankten. Die deutsche Verfassungspartei Oesterreichs wäre im Augenblicke nicht stark genug und fähig, an die Spitze der Regierung zu treten. Sie weiß mit ihrem Siege nichts anzusangen. Graf Taaffe verfährtdahcr korrekt, wenn er das Abgeordnetenhaus auflöst, an das Land ap- pellirt und abwartet, in welchem Sinne sich die Mehrheit der Völker Oesterreichs ausspricht. Nenefte Telegramme ver..Dresdner Nachrichten." Berlin. 16. April. Reichstag. Liebknecht begründete unter großer Ilnrudc de» Hause» den Antrag aus Ststirung des gegen Wiemer beim könlgl. Amtsgericht zu Chemnitz schwebenden Strafverfahrens für die Dauer der gegenwärtige» Reichstags- Session. Eö bandelt sich um die bekannte Vcrihcilung des Züricher „Sozialdemokrat" an die Mitglieder der 2. sächsischen Ständekammer. Antragsteller erhob schwere Beschuldigungen gegen die sächsischen Behörden, sprach von Versasiungdwldeigkcit, Uinugrc. und wurde deshalb zur Ordnung geruicn. V>. Bcseler beantragte Verweisung beöAntragS a» eine Kommission, damit Liebknecht zum Beweis seiner Behauptungen aiifgesorkert werke, und wlcS aus den Widerspruch hin, der darin besteht, das; Abgeordnete als Zeugen vor Gericht erscheinen müssen, während inan sie alS An geklagte davon entbinde. 1»r. WIndtborst sprach vasür, das; dem Anträge Liebknecht dem bisherigen Brauche gemäß stattgcgeben werde, verwahrte sich aber dagegen, als billige er die ganz unzu lässige Art der Begründung. Die Commission habe keine richterliche Befugniß: wenn die sächsischen Behörden unge recht angeschuldigt worden seien, wie er annehine. io gebe eö Wege, vieS zurückzuwelscn — eine sachliche Darlegung genüge, v. Helibori für Commihwn. Liebknecht: Cr könne seine Behaup- tunge» altcnmäßi z bewkste». Nur die Tbätiachc der Begründung des Antrages habe tür ih» Wcrlh; ob bas Haus kaö Straf verfahren gegen Wiemer cinstellc» lasse »der nicht, sei dagegen von unendlich geringer Bedeutung. Commisstonövcrweisung warb schließlich abgclebnl »mb der Antrag Liebknecht angenommen. In fortgesetzter Bcrathnng der Mtlitärgesctznovellc begründete Vr. Winbthortt die Anträge teS Ccntrumö aus Befreiung der Geistliche» und israelitischen Rellglonsbiener von den Hebungen ver Ersatzreierve 1. Klasse. Kriegsministcr v. Kamekc erklärte si ch gegen den Antrag. durch den eine Jncongruenz in das Gesetz gebracht würde. Factiicv sei er auch ohne Belang; eö würden last nie Geistliche herangezogen. V.KIeitt-Rhetzow und Marcard sprechen gegen Betretung jüdischer Religionvblencr von den Reierve- übungen. Die jütischen NeliglonSbiener würden zu de» verschie densten Zwecken verwendet. Hinschiuö: Wen» man dein Volke auf diese Welse die Religion erhalten wolle. daun müsse auch daiür gesorgt werben, daß sie allen Religionsgcmeinschaste» er halten werde. Cr ist übrigens gegen ven Antrag des Centruins, ebenso vr. Bortiuö. während v. Heerrmann, v. Schorlemer-AIst und vr. Windtborst für denselben plädiren. Die Freilassung lSrarlltiicher ReliglonSdiener von den Resrrve-Uebungen wurde mittelst Hammelsprunges mit 185 gegen I tüStimmen abgelehnt, die der Geistlichen mir 161 gegen 151 St. angenommen. Da gegen stimmten Fortschritt und NationaNibrrale. daiür daö Cen trum; Konservative und ReichSpartri spalteten sich. Während der jetzige preußische Kultusminister iür den Centrumöantcag stimmte, erklärte sich sei» Vorgänger Falk dagegen, ebenso Grai Wklbelyi von Bismarck. Schließlich fand kaS ganze Gesetz mit 186 gegen 128 St. Annahme. Dagegen stimmten Fortschritt. Eentrum, Soclaldemokraten, Polen und LaSkcr' Bambergcr und v. Forckenbeck. Der von Winvthorst Angebrachte. aus Zollirelhelt des Machst« gerichtete Geietzentwuri wurde in zweiter Lesung angenommen, nachbem sich v. Varnbühler, StcUter und Saucken . Tarputscben dafür verwendet, v. Ludwig klagte über zu geringe Berücksichtigung der Landwirtbschaft und verlangte ebenso wlc Staudh Beibehal tung tcö Flact'özolles im Interesse der kleinen Lanbwirthschast. Richter. Hagen beantragte Abänderung des Getrrldetarii- schutzeS im Interesse der heimischen Müblen, des Handels und rer Lancwirthschait, insbesondere Erlaß vr« Nachweises ver Identität bei der mit Rücksicht aus die Ausiuhr gestatteten zollfreien CInsuhr von Getreide insoweit, daß gestattet wurde, soviel ausländisches Getreide aus die Transttlager bezw. ln die Müblen zottln! eiiizufüdren, wie von denselben Stellen aus Getreide oder Mehl zlctztere» dem AuSbeutevechäitniß ent sprechend» zur Ausfuhr in das Ausland aelangt. Gras zu Stollberg'Rastenburg beantragte Erlaß teS Nachweises der Iden tität nur <ür Mühlen. BunkeSkominlssar Direktor Burchard sprach dagegen, daß der neue Zolltarif schon setzt abgeäntert werde. Der Antrag dev Abg. Richter wurde bierauf angenommen. Morgen: Sozialistengesetz. Braun schwelg. 16. April. Der von allen Zeitungen todtgrsagte schwerkranke Sozialdemokrat Bracke ist nicht todt. Konstantinopel, 16. April. Die Piorte erhielt Nach« richt von dem Erscheinen bewaffneter olbaiicsis.hcr Bande» nahe Prizrcnds, welche die ilcbergabc rlcier türkischen Dtstrikle an Montenegro verhindern wolle». Mukhtar Pascha brach zur Zer streuung der Banden ans. Belgrad, 16. April. Bewaffnete Arnauten fiele» in das serbische Gebiet ein und erstürmte» das Wasnndepot i» Wutschijzc. Serble» richtete einen energischen Protest »ach Konstantinopel. Locale« and Sächsisches. - Se. Mai. der König kam gestern Vormittag 'Bl llhr von der Königliche» Villa In Strebten aus »ach der Resttciiz und nahm kaseibst die Mcltunge» der Herren Oitiziere. sowie später die Vorträge der Herren Staaiouiinister rc. entgegen und begab sich gegen 2 llhr wieder nach Strehlen zurück. — Sc. Mas. der König bat iür die nationale H i sch erei lst uöstellung in Berlin einen Chrenprcio bewilligt. Derselbe Ist iür kic bette Lesung na-Molaentcr Preisausgabe bestimmt: „Genaue Darlegung eines iür bestimmte, näher za beschreibende Verhältnisse praktisch auöiührdaren Plane bezw der Mittel, um die den natürliche» Wasserläuie» und Gewässern zuge!ührtcn Abwässer der Fabriken unb Auöwürsc ber Städte iür de» Ftich- brstand der gedachten Gewässer vollkommen unschädlichzu machen." — An der großen Parade am Geburtstage Sr. Mas. des Königs, bcn 2:i. d., nimmt auch Prinz Friedrich August alS Offizier des l. Grenadier-Regiments Thcil. Conmandeur ber Parade ist General Senfft von Pilsacb. Die General - MaiorS von Rudolfs und von Schubert befehligen Jeder eincs ber beiden Tressen, in denen die Truppen zur Aufstellung kommen. — Dem Prlvatbrteie eines Abonnenten auö Streia ent nehmen wir, daß die basige, ber Herzogin von Genua gehörige prachtvolle Villa zum Empfange Ihrer Majestäten des Königs unb der Königin von Sachsen in Stand gesetzt wirb. Man erwartet das sächsische Königspaar an den reizenden Uiern des vac-o mLMoi-o zu mchrwöchentlichem Aufenthalt im Juni. — Jetzt, wo die Austragung ber neuen Steu'erzettel vor sich geht, sei aus eine Bestimmung des Einkommensteuerge setzes hingewiesen, welche zwar wiederholt von der Behörde be kannt gemacht zu werten pflegt, welche aber nichtsdestoweniger nicht oder nur wenig beachtet wirb. Sie lautet: „Denjenigen Beitragspflichtigen, welchen die Zuschrift nicht behändlgt werden kann, bleibt überlassen, sich wegen Mitthcllung bcöEinschätzungS- ergcbnisieS bei der Ortbsteuereinnadme zu meiden." 1846, Abi. 2 des Eink.-Str.-Ges.». Die Zuschrift kann nun in vielen Fällen bei stattgehabtem Wohnungswechsel nicht behändlgt werben. Wer daher dis zur Zeit beö Termins l!»o. April» eine Zuschrift nicht erhalten hat, dein ist zu ratben, ber obigen Bestimmung Folge zu leisten, denn er bat sich anderniall» dl? durch dos später eintre- tenbc Bcitrelbungöversabren entstehenden Kosten selbst zuzuichreibcn. Wer übrigens lener Bestimmung nicht nachgebt, daö sind zumeist unsere Dienstboten. Natürlich, wer »rill von ihnen auch Geietzcs- kenntniß verlangen? Da wäre es denn eine nur billige Pflicht bcr Dienstherrschaften, ihre Dienstboten auf deren Obliegenheiten auimcrksam zu mack e», oder bei Bezahlung der eigenen Steuer im Stadtsteucramte selbst Nachfrage zu halten. Zu diesem Zwecke bedarf eö nur der Angabe, wo der Dicnstbote ibcr Steuerpflich tige überhaupt) Im Oktober 1879, d. i. die Zelt der allgemeinen Aufzeichnung, gewohnt hat bez. in Dienst gewesen Ist. — Die Aushebung der snngeii iniiitärpfllck'tigcn Männer iLantbezlrk Dresden» geht letzt recht ruhig ad. nachdem die Herren Gemeindeverständc sich der Führung der zur Untersuchung Ge zogenen angenommen haben unb selbst mit «ach Dresden her- einkomnieii. — Im vorigen Sommer war von der königlichen Generai- direktion der sächsische» Staatscisenbahncn die den SontagSauS- flüglcr» Icbr willkommene Einrichtung getroffen worbe», daß der lim '/r9 Uhr Vormittags vom Böhmischen Bahnhoie nach Pirna abgehcnte Lokalpciioncnzug an Sonn- und Festtagen diö Schandau verkehrte. Die gleiche Einrichtung wird nun, wie man uns mitthcilt, auch in diesem Jahre, viesmat aber schon vom nächsten Sonntage den 18. b. Mts. ab ins Leben trete». Diele ertraordinalrc Fahrgelegenheit bat schon im vorigen Sommer manche Schwcizrcisc vermittelt, renn für die Zahlreichen, welche entweder schon am Sonnabend Abend freiwillig bekennen, daß ihnen der Frühzug viel zu früh abgcht, oder dies Bekennt»iß unirciwlllig avlegen. indem sie diesen Zug verschlafen, für sie Sille ist ei» „später Frühzug" eine „Nachsahrgelegenhclt" ei» wahrer Trost. — Die kgl. Slaawanwaltschait bat die bauliche» Verhältnisse teS Rcgner' sck' en H auseo aus der WilStruffcrstraße aus Anlaß des »eiilichen Unglückssaklcs genau untersuchen lassen, jedoch keinen Anlaß gesunden. gegen Jemanden cmzuschrcitcn. Daö Gutachten der Techniker über die Ursache» der Katastrophe hat targcthan, daß der SimS bei Erbauuna teS Hauicö vor UM Jahren nicht in einer Weise construirt und befestigt gewesen ist, wie es beute Vorichriit ist. Er ist nicht verankert acwcien. Nie- manb bat dies aber von außen wahriichi»-» könne». Möglicher weise hat der Schutt, den die Dachdecker bei ihren Arbeiten nicht weggeräumt haben, au» den Sims mit gedrückt. Uebrigeiiv ge langen setzt täglich Gesuche von ängstlich gewordene» Haus besitzern an die Startbaupolizei, den Zustand Ihrer Simse unter suchen zu lassen. — Der ReichSkoinmissar für die Ausstellung In Mel bourne. Geh. Rath Reulealip in Berlin legt ganz besonderen Werth daraus, sobald als möglich ln den Besitz von Photogra phien sowohl von den auSzustellcndcn Gegenständen selbst, alS auch von den für die Ausnahme derselben bestimmten Gerätbe kScbränke, Etagöre» rc.» zu gelangen. Diese Photographien sind in ber Vbelse anzuscrligen, daß sie den Umfang der Gegenstände unb des Gerätbo genau erkenne» lasten, etwa durch Beilegung eines Maßstabeö. Empieblen würde es sich, sie nicht ans Karton papier ziehen zu laste», damit sie beguem tranSportlrt werden rönnen. Reuleaux bittet die Aussteller, ihm die Photographien in 3 Exemplaren zu.znsentcn und gute und tn geschmackvoller Ausführung hcrgestciitc Firmenschilder zu liefern. Die Aksenbung bcr Gegenstände selbst soll am 20. Mai ertolgen. — In Bncnoö-AvreS soll tm Herbst dieses JabreS eine Industrie-Ausstellung stattsinde». aui welcher auch die europäische Maschlnen-JntustrieZnlaß finden soll. Namentlich wird aui die Vertretung der landwirthschastlichen Maschlncn-Jndustrie Werth gelegt. DaS Ministerium keö Innern macht bekannt, daß zu Agenten für Deutschland die Herren Magatzhusen und Werkcn- thicn in Hamburg bestellt worden sind. - Zu SchwurgerichtSpräsidenten für die Sitz ungsperiode der nachbrnannten Landgerichte vom l. April VIS 30. Juni 1880 sind ernannt: iür Dresden — Kammer»Direktor Stöckel. Leipzig - K.-Dir. vr. Schilling, Bautzen - K.-Dlr. vr. Wiesand. Chemnitz — Lgndger.-Präs. Brückner. Frelberg — K.-Dir. Bollert. Zwickau - K.-Dir. Mols und für Plauen - K.-Dir. Pusch in Leipzig.
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