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Dresdner Nachrichten : 18.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-18
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1880
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Vs« »t««ü<kl»d, -Inaelandle« Mi» «Ich» sich ic« «edactta» ul»t,,r»i»dU«. «»«« «>»»»«» . t, H»«» II». «>„. «-«er. , tzranUu« a. M. — «»». in verUn. orlpga, Wie», »du^. grankturt a. M, Mün- ^ >.—Li»»»«» V« In ZeanNuet «.M. — vureau, d,^»«»11»«»- —U»e«, v»Me» ck v». 1» Part«. Sonnla«I»I» Mt»«^ , , «euftadt »»r»a »«Le,t»,e, Tageblatt für Wokttk. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdenlifte » «IN», 8, «lafter »i^dd,, «»«». Luke. — »er Raum einer ,t»I„l«,e» Vertue»« kaliet IS P»,, Um,-tan», dt, Zelle 30 Pt»e. «ne »arantte »», dal »tzch», »»» I« »rl«^«, de, S»K«V n»r» »ich« >»i»«r«l,e »n»«>e^>.»ulmt,« »»« un» un»«r»,,ra>Hr,«lni «r» Peilone» tnterire» »te nur »e,e» Vrtnu»er«n»«,«t»tzl»», durch «rtetmarlen »der Patielntadlu»«. »än ktlden kalte» td Via«. I»- lerat« wr dt, Mont»,« - R>««MN »der »ach «tue» ile^a«, dt» Putt» Loxxs1L6o., jot/ t 8cdloss-8lrasso U), Lelrv äor LpororZkrsso. ^n- un«i Vvricant aller 8t»»t»- psplere, pfanlldrlet«, sollen XusralilunZ aller (Coupons. entZvillietiv Vontrol« der Vvrloo- vtc. Un- aue^ aut briet licdiv'm ^Vege. vomlollst«»« kiir tVvolisel. cVlivs Si<--Sb!SiL-SWrLS!Si>8ir--Sr--S!-!S!^L-^L^r!^Äbb s» Rk.lvs. SL.Jahr-.188«. jM- IP»vI>t-reIv«ri»>ui»«. "HW Straßburg. l?. April. Der Präsident des LandeSauö« schusscö dankte in seiner Schlußrede dem Staatgsccrctär und allen Vertretern tcr Regierung i»r i»r sreundliches Entgegenkominen. Durch die herzgewinnende Persönlichkeit deS Statthalters sei der Hoffnung iüc das Wohl tcö Landes ein weites Feld geöffnet. Er bittet den Statthalter. dem Kaiser slir Ue neuen zum Woble dcö Landes getroffenen Einrichtungen Namens kcS Landevauo- schusscs den tlesgcllchlicn Dank auSzusprechen. WitterungsauSsichtcn: Zeitweise heiter, etwas kühler, trocken. Politische». Al« Einleitung zu der Berathung des Sozialistengesetzes besorgten die Sozialdemokraten einen kleine,» Rummel im Reichstage. Der Sozialdemokrat Meiner ist beschuldigt, verbotene Schriften seiner Partei rn Deutschland zu verbreiten. Auch an die sächsischen LandtagSabgeordnelen hat er eine revolutionäre Zeitung auS Zürich gesendet. Wiemer erfreut sich natürlich oer besonderen Aus»,ertjamkeit der Polizeiorgane. Eine Untersuchung ist gegen ihn eingeleitet. Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft erbricht alle an ihn und seinen Associe gerichteten Briefe und stellt sie ihm eröffnet zu. Da er zugleich Reichstagsabgeordneter ist. so beantragte sein Parteigenosse Liebknecht die Einstellung des gerichtlichen Verfahrens gegen ihn. Hierum ist e» ihm eigentlich gar nicht zu thun. Das gab Liebknecht unverholen zu. Denn die Strafe, die Wiemern träfe, erkennte ihn da« Gericht für schuldig, will nicht sehr viel besagen und ob er drei Wochen früher oder später vor dem Richter steht, macht auch keinen wesentlichen Unterschied. Sonst hätte Liebknecht ja schon vor Wochen und nicht erst kurz vor Thorschluß den Antrag zu Gunsten seines Parteigenossen einbringen können. Es war ihm lediglich darum zu thun, angesichts der ganzen Ration, von der Rednertribüne des Reichstages, die Anklage zu erheben, „daß die Sozialdemokratie in Deutschland völlig rechtlos behandelt würde". Liebknecht ließ es denn auch an heftigen und maßlosen Beschuldigungen nicht fehlen. Er beschimpfte die sächsischen Behörden. Der Ordnungsruf des Präsidenten ereilte ihn. Wann hätte Liebknecht überhaupt jemals im Reichstage gesprochen, ohne aus dem Kampfe die Wunde eines Ordnungsrufes davon zu tragen? Der Reichstag blieb bei seiner bisherigen Praxi« und schützte sein Mitglied für die Dauer deS Reichstages vor weiteren Belästigungen durch die Justiz. Es ist zu bedauern, daß auf diese Weise e« unmöglich gemacht wurde, die schweren Anklagen Liebknecht'S an derselben Stelle, auf welcher sie erhoben wurden, zu entkräften. Wir sind im Voraus überzeugt, daß, wenn es auch die Chemnitzer Behörden nicht an AmtSeiscr in der Verfolgung verbotener Bestrebungen der Sozialdemokratie haben fehlen kaffen, sie sich doch keine der Gesetzwidrigkeiten zu Schulden kommen ließen, deren sie Liebknecht bezichtigte. Noch dazu so grober'. Es ist aber ebenso zu bedauern, daß weder ein sächsischer Bunvescommiflar, «och ein sächsischer Abgeordneter vorhanden oder mit dem nöthigen Material ausgerüstet war, um Liebknechten mit Sachkund« zu antworten. Wo war denn der Vertreter von Chemnitz, der Etadtrath Voprl? Den Hauptgegenstand der Freitagssitzung bildete die dritte Lesung des Militärgcsetzes. Es wurde in der Schlußabstimmung mit 186 gegen 128 Stimmen angenommen. Die Verneinenden waren um 32 Mann zahlreicher anwesend als bei der zweiten Lesung. Die Conservativen stimmten auch diesmal resignirt, weil es nicht anders gehe, für die Erhöhung der.Heereslastcn, die Nationalliberalen thaten es, wie ihr Sprecher Rickert verkündete, „mit wahrer Freude". Der französische Minister Olivier, der 1870 mit eouur leger in den Krieg zog, war ein Schulknabe im Vergleich zu dem Abg. Rickert, der ..mit wahrer Freude" so ein IJz Dutzend Millionen für neue Kasernen und neue Regimenter bewilligte. Rickert, der sich vom ehemaligen Corrector der „Danziger Ztg." durch geschicktes Rechnung tragen und allerhand liberale Phrasen in eine Art leitende Stellung in seiner Partei lancirt hat, kann's schon noch weiter bringen. Die Hauptdifferenz beim Militärgesetz bestand am Freitag darin, ob man auch die Geistlichen der verschiedenen Confessionen zu den Hebungen der Ersatzreserve heranziehen solle? Das Centrum setzte die Befreiung der Geistlichen der beiden christlichen Confessionen durch, es ließ aber Windthorsten im Stiche, als er die gleiche Gunst für die Rabbiner, begehrte. Dem Anträge Windthorst's steht gewiß die Gerechtigkeit zur Seite ; den Israeliten sind mit Recht ihre Geistlichen ebenso lieb, als den Christen die ihrigen. Da aber die Abgeordneten v. Kleist-Retzow und Marcard behaupteten, daß die israelitischen Neligionsdiener zum Theil rein äußerliche Funktionen hätten und die sonst so zungenfiinken israelitischen Abgeordneten LaSker, Bamberger, Rickert und Dernburg diese Darstellung nicht bekämpften, sondern stumm blieben, so haben die Israeliten es der Lässigkeit ihrer Glaubensgenossen selbst zuzuschreiben, wenn ihre Rabbiner, schlechter fahren al» die evangelischen Diakonuffe und die katholischen Kcipläne. In der Sache selbst stellen wir uns auf Seite des Abg. Grafen Moltke und nicht auf die Windthorst's: die Gerechtigkeit gegen alle übrigen Staatsbürger erheischt, daß auch die Geistlichen die Lasten des Militärdienste» auf sich nehmen. Recht sehr zu wünschen wäre es, wenn der VundeSrath die berechtigten und maßvollen Correcturen berücksichtigte, welche der Reichstag an dem Zolltarife beschlossen hat. Der Flachszoll würde die Vortheile, welche das Verbot der Einfuhr böhmischer Rohleinen der sächsischen Leinenindustrie geboten hat, vollständig wieder beseitigen. Unsere Negierung, die sich im Interesse der Lausitzer und Schönburgischen Weberei so erfolgreich bei dem Verbote der böhmischen Rohleinen in» Zeug gelegt hat, wird gewiß im Bundesratbe auch für die Aufhebung des FlachszollcS eintretcn. Das Gleiche gilt von den Wünschen der Müller und der Getreidehändler, die jetzt durch bureaukratische Vorschriften auf's Aeußerste bedrängt sind. Die hohe Blüthe der deutschen Müllerei, welche es durch Fleiß, Intelligenz und Betriebsverbesserungen dahin gebracht hat, daß sie 4 Millionen Ccntner Niehl jährlich exportirt, steht geradezu auf dem Spiele, wenn man den Zolltarif so engherzig handhabt, wie r» jetzt der Bundesrath thut. lieber die Lage der österreichischen Regierung ist cS schwer, sich im Auslande ein zutreffendes Bild zu machen. I», Wiener Reichs- rathe stehen sich zwei Parteien in ziemlich gleicher Stärke gegenüber, doch zählt die Rechte (die Czechen, die Polen, die Ultramontanen und dt« Konservativen) einige Stimmen mehr als die Linke, auch Ver- fafsüngspartei genannt (die liberalen Deutschen und Italiener). Auf einmal hat die Linke einen Sieg über das Ministerium Taaffc davongetragen, das jedoch selbst wiederholt erklärt hat: es stehe über den Parteien. Es ist in der That auch das rühmliche Bestreben des Grafen Taaffe, die Nationalitätsstreitigkeiten der Völker Oesterreichs zu versöhnen; leider hat er dabei entschiedenes Unglück gehabt und säst immer vas Gegenthcil bewirkt. Die deutsche Nationalität, trägc wie immer, wird namentlich von der czechischen hart bedrängt und stellenweiie überflügett. Ein Spaß ist es, in Deutschland Minister zu sein, aber den verschiedenen Nationalitäten Oesterreichs gerecht zu werden, ist fast schwieriger, als die Quadratur des Zirkels auf zusuchen. ES entzieht sich vorläufig aller Voraussicht, was Graf Taaffe zu thun gedenkt, um der Schwierigkeiten Herr zu werden. Im Grunde bedeutsamer als diese VerfassungSwirrcn und der Nationalitätenhader erscheint uns das traurige Bestreben beider Parteien des Wiener Reichsraths, die achtjährige Schulzeit in der Volksschule hcrabzusetzen. Selbst die Liberalen, die deutsche Ver fassungspartei, sind soweit zurückgegangen, daß die achtjährige Schul pflicht nur als Grundsatz im Neichsschulgesetze aufrecht bleiben, aus nahmsweise aber je nach lokalen Bedürfnissen „Erleichterungen" in den zwei letzten Jahren des Schulbesuches zulässig sein sollen. Uebcr die Modalitäten, wann, wo, wie und hauptsächlich durch wen die Zulässigkeit dieser „Erleichterungen" ausgesprochen werden soll, darüber besteht allein dicDifferenz zwischen den beiden großen Parteien des Abgeordnetenhauses. Die Rechte will dies nur den Landtagen, die Linke aber dem Unterrichtsministerium anheimstellen. Die „Er leichterungen" bestehen darin, daß die Kinder Oesterreichs blos 7, ja wie die Klerikalen wollen, gar nur 6 Jahre in die Schule gehen sollen. Wie dunkel wird es dann in den Köpfen der Oesterreicher auSsehen, wenn diese Bestrebungen der Finsterlinge, das Bildungs niveau herabzudrücken, Erfolg haben? Neueste Telegramme der..Dresdner NachrtLtra." Berlin 17. April. Reichstag. vr.Ma rquardsen reterirte über die Abänderung dev Sozialisten« ei etzes. Die sozialdemokratischen Abgeordneten hatten ein ganz besonderes Periadrcn ringeschlagrn, um möglichst viel reden zu können. Jeder von ihnen bcanlragte die Auihebung eines einzelnen prln- ciplellen Paragrapdc» und die Anderen sungirten als Unterslützer dieser Anträge. Aul diele Weise glaubten sie, für jeden einzelnen Antrag taö Wort zur Begründung zu erhalte». Darüber ent spann sich eine erregte GeichättsordnungSdebatte. Abg. von Minni gerade beantragte, die iämmkiichen Anträge der Sozialdemokraten zusammen zu bcrathen. Abg. Bebel: Durch tic Verlängerung bcö Gesetzes würben die Sozialdemokraten auf eine Reihe von Jahre» ladm gelegt. Wenn der Antrag Minlgcrodc angenommen werde, hätten sie nicht Gelegenheit, ihre berechtigte» Beschwerden genügend vorzubringc», ca nur einer ober zwei von ihnen zum Worte gelangen würden. Als Redner sagte: bav Gefühl der Parität scheine im Hause abge stumpft zu sein, wurde er zur Ordnung gerufen. Laskcr und Häncl sprachen gegen den Antrag Minlgerodc, Stumm, Klclst- Rbetzvw unv Windtborst dafür, da die Absicht der Antragsteller daraus binausgebe, tic Debatte hinauozuzicbc», andererseits der Antrag den Sozialisten cö pollaui gestatte, ihre Beschwerten vorzubrlugcn. Der Antrag Minlgcrodc wurde angenom- >»en. Adg. Wie»,er cröfincte die sachliche Debatte. Das Geich habe keine lovale Anwcnbung gesunden. Durä' Tabaksmonopel, Veniaatilchung der Eisenbahnen u. s. w. würden auch bestehende gclcUschastiiche Einrichtungen umgcstoßen. Wahlversammlungen seiner Partei habe man in Sachsen ver boten, anderwärts gestattet. Humanitäre Bestrebungen babeman uiitcrdrüät, wen» man Sozialisten davinter verwindet habe. Das Geich habe seinen ;jwcck verlebst: wenn cS auch aut Jahrvunberke auSgetebnt werte, es werte die Sozialisten nicht auScinander- reisjen, sie an Ihren Bestrebungen nicht Verbindern. Süddeutsche Staatsmänner hätten z. Z., als die schicswig holsteinische Frage noch offen war, viel Stärkeres ausgesprochen als die Sozial demokraten, ebenso der bcutigc Berichterstatter iMarguardier». Langwcrth p. Simmcrn wünschte, daß der bISberige Weg ver lassen und die Sozialisten mit geistigen und religiösen Wastcn bekämpft würden. Haiencleber trat iür Aushebung der die Presse einschränkenden Bestimmungen des S oziciltslengcietzcö rin. indem er sich bauptsächlich aui das Verbot teö ..Vorwärts" i» Leipzig bezog. Auch ihm sei ein Blatt verboten worden: das humoristisch.satyr- ische „Lämplcin", vvs ganz barmloS gewesen. ES gebe ganz andere Schriften, die verboten zu werben verdienten. Derselbe Franz Möbring, der jetzt Sozlalislcntödtcr geworden, habe trüber in Unter handlungen wegenUebernavmedcrRedaftlon tcrsozaltstischenUntcr. baitniigSschriit „Nene Welt" gestanden. Er bade ><>NO Tbaler verlangt, man habe Ibm aeer nur 8<tz) bewilligen wollen; daraus sei er unter die Socialistcntödter gegangen. Iw. Hänci erklärt, baß die Fortschrittler in Nonscgnenz ibrcs bis herigen Verfahrens kiil tic socicallstischcn Amendements stimme». Frltzsche klagte über Verfolgung der Hiliökasien. Darauf wurden die Anträge der Sozialdemokraten tbeiltz gegen bie Stimmen der Antragsteller und der Fortschrittler theilö abge- woiien, tbeilS zurückgezogen. Abg. Iw. Windtborst beantragt: Beschwerde beim Reichsgericht gegen Vereins- und Druck- schriiten-Verbote. die binnen >4 Tagen cliiznbringen ist; Schutz der Versammlungen, die zum Betriebe der den Reichstag oder einer Landes-Vertretung bctr. Wablange- Icgenbeitcn nach ausgeschriebener Wabl: Bezeichnung tcr Stellen einer zu verbietenden Druckschrift, weiche zum Verbot führen, in der betr. Versüaung, und endlich Beschränkung der Zulässigkeit beSBelagernnaSzustaudeS aus Berlin. Antragsteller erklärt u.A.: Die Herren, die hier erschiene», sind nur Handlanger Ihrer Ge. nosscn in London. Der Präsident rügte dielen Ausdruck, die Sociaitemokratcn erhoben Piotest. Alö Iw. Windtborst aui sein Ll.bllngstheiiia, den Kulturkampf, kam, ersuchte ihn der Präsident, zu K 8 zu sprechen «Heiterkeit). Sonncmann gab einen langen Bericht über die neuliche Auflösung einer Versamm lung der Volkspartei zu München, um daraus zu «olgern, daß man die Polizei nicht mit zu großen Vollmachten and'iatlen dürtc. Die strengen Bestimmungen des VersammlungSrechteS genügten. Der bairische BundeSkommissar Herrmann erklärt, wegen deS Mün.chencr Falles sei Beschwerde erhoben und tcr Jnklauzenzug abzuwartcn. Bebel rrwietcrte: Bei solcher Handhabung dev Ge setzes würde» die Sozialisten jede gegnerische Versammlung durch ihr Erscheinen unmöglich machen, die Dinge könnten nur mit Gewalt geändert werken wir treiben einer Katastrophe entgegen. Er beklagt sich ferner darüber, baß ibm nicht eine Wäbler-Ver- sammkung ln Dresden gestattet se«, sowie über da« Vorgehen de» Oliinri-^ rmroii und Hivv. Lpoeiaiität. A eu zro». st. 8evlig, t «Kor und praictisoiw-ll Eeseiiouicon. 8poci»1itiit. ou äetchü. 8 RoicüdsltiLvs I,s«or und 8IVS86 ru eltzMut«« Tresse». Soimtaa, 18. April. sss» AmtSbauvtmann Haulen in Glauchau. Wintthorst'ö Anträge würben adgelchnt und hieraus die Sitzung vertagt. Berlin, 17. April. Dem Reichstage M bie Münzge- tetznoveIle zugcgangen. weiche bestimmt. daß der Gesamint- betrag der Reichest!bermünzcn bis aut Weiteres 12 Mark pro Kops der Reichsbevölkerung nicht übersteige. Die Wucher- gesepkommi sivn bar nur eine einzige Aenbcrnng der Vor lage vorgenonmcn. Ar'ikcl n bestimmt u. A., baß kammtllche von dem Schulder occr wir Ion geleistete Wucherzinsen vom Wui-erer znrückg-'währt und verzinst n erden müssen. Betreffs rer Verzimnng hat die Kommission cingcmgt: vom Tage beS Emptangcö an. Kiel. >7. April. Die Pcmzercorvette „Sachsen" ist mtt Flaggenparade in Dienst gestellt worden. Petersburg. 17. April. Die Ebarkower Begnadigungen ricicn allgemeine Befriedigung hervor, tcr Jubel rer Studenten ist groß und werben Dankadressen an Mclikofl abgeicnbct. W asbington. 17. April. Der Ncpräienlantcn-Auöschusj deS Auswärtigen beantragt bie Aushebung des Clahton-Pulver- Vertrago mit England und stimmt der Auircchtcrhaitung der Monroe-Lehre zu. Locale» aud Sächsische». — Sc. K. H. Prinz Georg tras in der Nacht zum Freitag wiederum in Schandau ein und begab sich von da aus gegen Morgen au' die A u e r ha h n b a I z e. Die Rückkehr ertolgt» früh tt Ubr. — Noch Wochen lang, nachdem der ielerlickr LandtagSschluß ertolgt und die Abgeordneten an der königl. Tatet im Schlosse gespeist haben, sind die Kanzleien deö Landtags ve» sawineik, um die rückständigen Geschälte zu erledigen. Da müsse» ständische Schritten abgetanen. Repertorien angeiertigt, baö Rech- nungSwcscn abgewlckelt werben u. bgl. Gestern nun fand lm Laribbauie. im Auitrage der Dlrectorien beiter Kammern, durch den Secretär der l. Kammer, Herrn Bürgermeister Ldhr aus Bautzen, die formelle Entlassung der Kanzleibeamten und des Dienerperionalo bcö Landtags statt. Tiefe Stille herrscht nunmehr ln den Bureaus, in denen cs sonst sehr munter zugebt. — Setten des K. Ministeriums dcö Innern ist an daS Laob- gendarmeriecorpo Verordnung ergangen, wornach mit Rücksicht aut die neueren Vorkommnisse, bei denen das Leben der Gen darmen in erheblicher Weise gefährdet gewesen «st, Nacbtpatrouil- len in der Regel nicht von einem Gendarm allein autzzuivhren sind. Vor Auviührung dieser Patrouillen, sowie aller sonstigen Touren in »ächistcher Stunde bat die Gendarmerie die Schuß waffe vorschriftsmäßig zu laden und werden berettS Vorkehrungen getroffen, durch Anbringung von Sicherungen an den Gewehren eine unbeabsichtigte Entladung derselben zu verhindern. — Der Bezirksausschuß der kgl. AmtSbauptmannschatt Dresden genehmigte in seiner gestrigen 8. öffentlichen Sitzung die Errichtung einer Majolika- und Fapenceiabrlk ln der Nieter- iößnip, ebenso eine Schlachthausanlage in Nieverpovritz; für Langcbrück. Löbtau und Nenimptsch wurde je die Eröffnung einer neuen Schankstättc bewilligt. — Am Donnerstag Abend hielt im Stadtverortnetensaale unter Vorsitz dcö Herrn Stadtrath Böniscd der Gemein nützige Verein seine diesjährige Generalversammlung ab. Der Rückblick aiü die allgemeine Entwicklung deö Vereine- mußte allgemein befriedigen. da vieles Gute geschehen konnte. Schließlich wurde der Geschäftsbericht pro I87ll genehmigt und der vorjährige Vorstand wieder gewählt: Ltadtraih Bönisch. Be zirks irzt Ist-. Nickncr, E. v. Stockhauien, Advokat vr. Georg Schmitt, Alexander Krobn. Archidiaconuö 1)r. Fiommhoib und Schultirector Kunalh. Letzterer hielt auch einen ben vorliegen den Druckbcrlcht ergänzenden Vortrag über die F e rien k o l o - nien iür arme, schwächliche Kinder und konnte wiederholt die günstigen Resultate constatiren, bie im vorigen Jahre erzielt wur den und auch iür die Zukuntt die segenSikichste Wirkung progno- sticiren. vorausgesetzt, daß die bisher der Sache förderlich gewe sene opicrireudige Menschcnllebe nicht nachläßt, sondern eher noch zunimmt. Ter VermögenSstand der Ferienkolonien am l. März o. ist nach »Abrechnung der bis tabtn gemachten Ausgaben 3337 Mark 41 Pf. Ein Tbcil dieser Summe soll am ausdrücklichen Wunsch der Schenkgeber zur Bildung eines Specialttockeö iür die Fcrlcnkolowcn Verwendung finden. Im Ganzen konnten während tcr leiden Sommerserien 40 Knaben und 3t»Mädchen, ln st Kolonien vertheilt, aus dem Lanke untergebracht werden. Ein schöner Anfang. Für dies Jabr sind srelltch bereits so viel Anmeldungen eingegangen, baß nur ein geringer Theil derselbe» wirb Berücksichtigung finden können. — Gestern Mittag Ist ein Haupt-Gaunerstreich hier auSge- führt worden. In einem bekannten großen Herren-Garberobe- Geschätt erschien ein fein gekleideter, iungcr Mann, luchte sich zwei Anzüge und einen Ueberzieber aus. im Gesammtbetrage von >34 Mk.. und bestimmte, die Sachen sollten ihm V«3 Uhr In die Wohnung seiner Mutter, Schretbergasse 3. l. Etage, mit qult- tirter Rechnung geschickt werden. Ein Viertel 3 Uhr stebt der Marktvelfcr vor der bezcichnctrn Wohnung; er Nest auf einer angcklcbtcn Visitenkarte: Gesangölebrerin A. Brckcr — cö stimmt, taö ist die Mutter deö neue» Kunden. Auf da» Klingeln erscheint der junge Mann selbst, nimmt die Sachen und die Rechnung und will das Gelb sofort berauöbrlngen, der Markt- Heller soll nur einen Augenblick warten. DaS thut dieser auch, aber cs vergehen eine Unmasse von Augenblicken und den Jüng ling bringt keiner wieder. Endlich macht der Marktbelier Lärm. kV bleibt AUcS still; kann wird die Polizei geholt, doch — auch dann bleibt Alles still, biö sich beim Eindringen ergtebt. daß die Wobnung vollständig — unbewohnt ist unv die zwei Anzüge mit dem Ueberzieber incl. dem Jüngling einen anderen AuSweg gesunden haben. Wie der Schwindler nun z» dem Schlüffe! de« leeren Logis gekommen ist. bleibt noch zu erklären. — Der Magnetiseur Haii sen befindet sich in einem der Auslösung naben Zuiianb in Leipzig. Bei demselben sollen sich durch bie iortwäbrcndcn Anspannungen und Uebcrrelzungen der Nerven an verschiedenen Körperstelien, namentlich an den Armen, sogenannte Nervenknoten gebildet haben. Er befindet sich in der Bebandlung der vorzüglichsten medizinischen Kapazt- täten, die durch eine Operation versucht haben, die Nervenknoten ! zu entkernen. - Der Verband der deutschen Seitenfabrikante»'., welcher sich im August v. I. in Hamburg constituirte, wirb «m August dieses Jahres ln Dresden In den Räumen deS königl. Belvedere der Brühl ichen Terrasse tage». Sächsische Eomiter- Mitglieder find: ür. LouIS Guthinann und G. A Gäbler in Dr-Sdcn, sowie Eamillo Kor In Meißen, welche tür daSArrangr- ment Sorge zu trag n haben. - Am Jagdwege sanken gestern etngetretener Besitzveränke- i rung wegen mehrere H e rau d s e tz un gen säumiger Zinszahle» statt. Einer der Ermittirtcn wurde hierüber so erbittert, daß r» seine Möbelstücke mit Brllhieben traMrtr
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