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Dresdner Nachrichten : 22.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-22
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.04.1880
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Loxxs1L6o., z vtü t 8ed1l»8-Ll!'a»ii0 10, Lolco «lor LpororZanüv. ^ ^u- umt Voricaui aller 8ta»t»- pspisr«, Psanlidi-Iefv, Lotten vt>:. -luk/alilung aller l'ouixms. 17n- entMllliutie Lontrol» <ter Vsrlno- sung Ulli r >V<,>1I>>il»i>lo> ('. .FIlos auou nul tiriclliciuin» VVoxo. oomlellstellv sllr Vksoiisv!. Iiin6or-lHLr«Ivrobvn-HIu^!r/,rll von ,1. Wil,llrii1t'vrktrl»»8>! 43 8-^ oiuptioliltoiurcrlclilnilügo» Uagvr« , c»!»«; Ä kür Iviiul e» unit ülüäciil!» Ins /um Aller von lii .lnlwon. T UoLtellnu^en »acl» Itli>i>»n nmckon tu oiMuon .Aolioni tz »iiiiiten pi-onipt. orlscki-st. >777^ ^^7-L . iii-; /u 500 Al mir, Iirvit null 85 Mmr. . I'iilleiiflrüLiiO uiiit Mu/1'roi uiiil unülier- I t rosse», »eliüu ,-<>5 riis-l, rvorauf imul» llv- a iturl sii'-icli »owiilWt vc-rckvo Kanu, Auel» S ui>il.ie<l>' Xüiwioi ^ni l,u,I sauber golorliLt Iß A.ilii,», üii,?!«d<»k. ^ KülnnLsel,iliv«-Oo-ieI>iiN „. Iio>>arat»r->Verli8tLU, A ^.»i X,' !>8, >,ail. uu,l erste tiXa^e. M Rn118^Z3^ahrg^88(>. JLittcrungSaussichtcn: WM, Bc rölb, voriv. »völlig, Te»»p. dies,, stellciuv, l. Niederschl. Politisches. An Gesetzentwürfen, welche einer Coinniissionöbernthung unterzogen wurden, ändert die Plenarsitzung des Aelchütageo scltcir Etwas, Daa erfuhr Windlhorst, als er beim Sozialistengesetz beantragte: an Stelle der Berliner Beschwerdckommission solle das Leipziger Reichsgericht treten und auch sozialdemokratische Wahl versammlungen sollten erlaubt sein. Beides lehnte der Reichstag ab, das Sozialistengesetz blieb unverändert, nur der Ausenthalt früher aus Berlin ausgewiesener sozialdemokratischer Reichstagaabgeordneter wurde für die Dauer des Reichstages gegen alle polizeiliche Drangsalirung gesichert. Die Unveränderlichkeit der Eommissionü- anträge erfuhr beim Wuchergesey auch Abg, Graf Wilhelm Bismarck, Sein Antrag auf Festsetzung eines ungemein hochgegnsfene» BmS- maximunis wurde gegen 2—3 Stimincn abgelehnt. Der Vorschlag war gut gemeint, aber gründlich verfehlt und unprattisch wie nur irgend Etwas, Seine Ausführung würde den Zinsfuß erhöhen und eure Masse Wuchergeschäfte legalisiren, Gott der Gereckte, was läßt sich nicht bei 8 Proc. Hypothekenzins wuchern, wie vielen Opfern bei 15 Proc, Personalkredit die Kehle zuschnüren! Nein, der Richter bedarf nickt des mechanischen Merkmales eines bestimmten Zinsfußes, um den Wucher als solchen zu erkennen. Was jeder halbwegs einsichngc Privatmann versteht: ein Wuchergeschäft von einem anständigen Geld darlehen zu unterscheiden, bei dem zwar auch das Risiko eine höhere Zinszahlung beivirkt, das aber trotzdem sich frei von Ausbeutung hält — das wird auch der Richter leisten. Obwohl, wie bemerkt, Abänderungsanträge bei wohlgeprüsten Gesetzentwürfen wenig Aussicht haben, hat sich doch der Lasker nicht von dem Versuche abhalten lassen, das Wuchergesetz in eiirer Weise anzubohren, für welche ihm alle Schacherer und Wucherer im Geiste dankbar die Hand drücken werden. Dem Lasker will gar nicht in den Kopf, daß der christlich-ernste Geist, der die Gesetzgebung der Neuzeit durchdr ingt, sogar nicht mehr vor der Ausbeutungsfreiheit des Kapitals chr- surchlüvoll Halt macht. Wie fängst Du's an, denkt der LaSkcr, daß die Wucherer, die man jetzt zur Thüre hinauswirft, doch noch durch'S Fenster wieder hereinkommen? Wirst Du's machen so, denkt der Lasker: Du beantragst erstens, daß der gutgläubige Erwerber einer Wuchersorderung vor jederCriminalstrake geschützt wird und zweitens, daß dir vom Gesetze ausgesprochene civilrcchtliche Ungiltigkeit eines Wuchergeschäftes dann wieder aufgehoben wird, wenn ein Dritter die Wucherforderung in gutein Glauben erivirbt. Natürlich ist nicht daran zu denken, daß der Reichstag einen so schäbige»», ordinären, dein Wucherer allein dienlichen Antrag annimmt. Der Staatssekretär v Schelling bekämpfte ihn, der Reichstag »vird ihn am Donnerstag ablehne». Schon leuchtete Herr v. Schelling Lavkcrn heim, welcher gesagt hatte: dasWuchcrgcsetz sehe aufdieDenunciationdeSWuchers eine Prämie. Dann kann man auch, meinte v. Schelling, sagen, aus die Anzeige des Diebstahls sei eine Prämie gesetzt. Es ist ein starkes Stück von Lastern, solche Vorschläge zu bringen. Wie einfach läßt sich die Wucher strafe umgehen, wenn der Nathan M. von dem Arthur Str. seine Wucherforderung gutgläubig" erwirbt! Natürlich erwirbt der weise Nathan M immer nur „in gutem Glauben" Wucherforderungcn; er riecht »Mi» nicht den Wucher an, auch wenn sie pcstilenzialisch die Lust verstankern, denn wie soll ihm der Richter beweisen, daß seine Nase nicht richtig gerochen hat? Und solche Vorschläge wagt ein Mensch der deutschen Volksvertretung zu bieten? Und diesen selben hat einst die Leipriger Juristenfakultät „wegen seiner Verdienste um die deutsche Gesetzgebung" zum Ehren doctor ernannt! Beinahe hätte ja auch im Dresdner Stadtrath dieselbe Partei, welche die städtischen Aeniter mit ihren Gesinnungsgenossen besetzt, diesem Ui-, Lasker einen Ehrcnbürgerbnef Dresdens zugesendet oder doch eine Straße nach ihm getauft. Die Sterbestunde des Ministeriums Lord Beaconsfields ist gekommen. Man hält ihm bereits die Grabrede. Viel Gutes hört man aber nicht dabei. Im Innern findet man kaum 2 oder 3 noch dazu wenig bedeutende Gesetze, die das Torycabinet in den 6 Jahren seines Bestehens fertig gebracht hat. Gladstone übergab seinem Nachfolger Disraeli ein Budget mit 5 Millionen Psd. St. Ueber- schüsse und der inzwischen zum Lord Beaconsficlo avancirtc Disraeli hinterläßt ein Budget »nit ebensoviel und noch mehr Millionen Deficit, dazu eine Vermehrung der englischen Staatsschuld um weitere Dutzende von Millionen. In wirthschastlichcr Beziehung hat daö Torycabinet nicht das Geringste geleistet, es hat nicht ver standen, die wirthschastliche Krisis einzudämmen. Seine Erfolge suchte der unruhige Geist Beaconsfields in der auswärtigen Politik. ES ist wahr, er erwarb Cypern für England und beendigte siegreich den Zulukrieg, aber der von ihm leichtsinnig begonnene Asghanen- krieg ist noch lange nicht ehrenvoll durchgcführt. Auf der Balkan- Halbinsel aber hat er keine neue Ordnung der Dinge, weder für noch gegen Rußland, zu Stande gebracht, sondern hinterläßt die Orient frage ungelöst und voller Gefahren für den Frieden Europas. Sein Nachfolger wird jedoch nicht Gladstone sein, sondern Lord Har tington. Gladstone steht zu weit links, er hat sich außerdem mit Oesterreich verfeindet und ist bei der Königin Victoria deshalb ganz besonders ungnädig angeschrieben, weil er bei seiner ersten Premierschaft nicht auf ihren Licblmgswunsch einging, ihr den Titel ^Kaiserin von Indien" zu verschaffen, vielmehr dm Freimuth so weit trieb, der Königin lebhafte Vorstel lungen wegen des unordentlichen Lebenswandels zweier ihrer Söhne zn machen. Wenn es auch im Auslande mehrfach Vertrauen er wecken wird, daß die Königin den gemäßigten Lord Hartington zu ihrem Premier-Minister ernennt, so fragt sich doch, ob das neue englische Parlament damit zufrieden ist. daß seine vorzüglichste Kapazität, der von der Popularität de» Landes getragene Gladstone nicht di« mm aeblibrende erste Stellung im Rache der Krone erhält. Das neue Parlament trägt eine überraschende Physiognomie zur Schau Man lann, schreibt die „Bohemia", behaupten, daß seit dein langen Parlamente, das 1640 zusammentrat, England nicht eine so radikale Volksvertretung gesehen hat. Nur waren die damaligen puritanischen „Nundtöpfe" Feinde deL Königthums, aber begeisterte Anhänger der Religion. Im jetzigen Parlamente giebt eS leinen einzigen Gegner der Monarchie, wohl aber über 30 Abgeordnete, die von Religion nicht allzuviel wissen »vollen, eine in dem Lande der strengsten SonntagShciligvng auffällig hohe Ziffer. Außerdem zählt das jetzige Parlament eine beiWeüem größere Zahl von Kapazitäten mehr als viele seiner Vorgänger. Die bedeutendsten Geister beider Parteien sind, mit wenigen Ausnahmen, dein Parlamente erhalten geblieben. Was nbfiel, wurde reichlich ersetzt, nicht blos durch das materielle Kapital, den Geldsack, sondern namentlich auch durch geistiges Kapital. Eine solche pagodenhafre Mehrheit, »vie sie BeaconSficld sein eigen nannte, »vird Gladstone nicht zu bilden ver mögen. DurchgefaUen sind namentlich die „Bicrkönige". Nicht we niger denn lO konservative Brauer, darunter 3 Brüder Allsopps, wurden nicht wieder gcivählt; ferner fielen Dutzende von Pächtern durch. Brauer und Bauer waren im Parlamente nur auf Vc-» und Xu einezerzirt; sie hoben seine geistige Bedeutung nur »reuig. Diese dicken Parlamentspagoden werden jetzt durch die „gelehrten Perrücken" ersetzt, die Männer in schwarzem Talare und gepudertem Lockenkopfe, denn es sind 30 Advokaten mehr als früher gewühlt worden, was allerdings kein Vortheil für ein Land ist. Tenn der von ihnen gebrachte Zmvachs an Intelligenz »vird ausgewogen durch die Gefahr, den gesunden Menschenverstand durch Spitzfindigkeiten zu verdrängen und die Verhandlungen ins Unendliche zu schleppen. Zahlreicher erscheinen auch die Professoren der Hochschulen, den größten Triumph aber feiert die Journalistik. 18 Journalisten, darunter Walter voir der Times, wurden »viedergeivählt, dazu ein Dutzend neuer, so Ashton Dille, der Redakteur derWeekly Dispatch, deren Auflage 600,000 Iveit übersteigt, und von dein billigsten, aber bestredigirten Londoner Abendblatte, dein radikalen „Echo", nicht weniger als der Herausgeber und 3 Redakteure. Die originellste Figur im neuen Parlamente aber ist der uitraradikale Bradlaugh, bei dessen Nennung halb England die Gänsehaut bekommt. Erklärter Atheist, predigt er auch das Zweiliudersystem, um der Uebervölkc- rung vorzubeugen; er ist ein geistvoller Mann und streitbarer Kämpe, den seine unsittlichen Eirundsätze wiederholt vorS Gericht ge führt haben. Eigentliche Arbeiterkandidaturcn sind nicht erfolgreich gewesen; nur 2 tauchten aus und fielen durch. An geistigem Fondc wird eü daher dein neuen Hause nicht fehlen; ob aber die Früchte dem entsprechen werden, »vaü man von der gesteigerten Intelligenz zu erwarten berechtigt ist, muß sich erst zeigen. Groß sind die Er wartungen, groß können daher auch die Enttäuschungen sein. DreSSeu. Toiiiierstaq, 22. »April. Victor mit der Gralt» Lucie o. Berleberg N »ri. Der Erbprinz siebt als Leutnant bet bei» Garbebusarc» in 't oiobam, blc Trau, ung wirb jebvcl» I» der Wattcnburger ScblofikapcUe vorgenoui- men. Zur Tbelliiabme a» bei Feier ist tie mit der Gräfin ver wandte Grosckknogir» und der Herzog Iobani» Albrect't von Mcckle»burg-Lcliweii» ciiigctrvfseu. Dem iNbcnie» Jubelpaare bat Gral Einstedel-Wolkendurg als Ho.iizcitögcsck'ciil ci» kost bares Albuin überreicht, daö den» Atelier voiiBcrnbartSchäler in Dresden <Pragerstr.> alle Obre »nacht. ES zeigt aut iclner Vorderseite in echtem Silber gekeicben und mit einem tilbernc» Mvrtbcnkranz uingcbc» die gotbitche Jnschciit: „Ein Mick tn Li- »Vergangenheit" und entbält AguareU.iiistchtcn der Orte, wo daö jetzige Silberhochzcilöpaar tick» kenne» und lieb » lernte. — Die a» die neue Wasserleitung angeschlossenen Dresdner öffentlichen Hochstrable und Springbrunnen werden zuin Gebnrlötage Sr. Mai. des Königs — At. d. M. - ge öisiiek. Die Zahl derselbe» hat sick» durch Erbauung des Brunnens mit den» „Gänscdkcb" an» Ferdinandplatz um einen vermehrt, so daff nuninehr Itt vorbanden sind. Die tägliche Be tricbszcit ist gleist» der der Vorjahre und nur hcrvorzuvehe», daü der Hochstrahi in» Zwingcricich Sonntags und Mittwochs von 12-I Ubr und der'Neptunbrunne» im Garicn des Stattkrankc»». Hauses Sonntags von II l Ubr, Donnerstags von:i-5 Uhr geöffnet Ist, während die übrigen täglich i» Betrieb geletzt werde». Zum Rcptunbrunuci» ist dem Publikum an den dbigcn Tagen und Stunde» Zutritt in den Garlen deö Kraiikenhanicö gewährt und ist der Eingang von der Wachcbleichgasse zu ncbinen. - lieber das sonntägliche und das vorgestrige Gewitter liegen immer noch Berichte vor. I» der Gegend von Eoldttz hat es gieichsgllv sehr gcwütbrt: ci» wottenbruch- grilger Regen setzte i» weiten» Umkreise Felder, Gärten und Orlichgttcn tbeilwcite unter Wasser, In Langenau bO Ge- ringöwaide entzündete der Blitz ein Scheune, tie vollständig nietcrbramite. In der dortigen sogen. Bauerninühlc tonnte bei den rasch hcrcinbrechcndc» glutven der Viebstand nicht heraus- geschasst werden und so sind 8 Schweine. I Kalb und 1 -Hund im Wasser umgekeiiunen. — Bei der Polizei in Borna langte in der Nackit zum 10. ein Bote an, meidend, daß zwischen Meuödori und Lin da ein Wolkciibruch gestillm sc». Es wurden soiort zwei reitende Boten abgesantt zur Warnung der längs der Wvhra gelegenen Mühlenbi'siher. In Lin da standen dle ticker gelegene» Häuser bis an die Fcmicr in» Wasser: >>: Kahren mußten i» wilder Hast Pierde, Schweine und Kühe aus den Ställen in solche im höheren Tbcile des Dortco gelegene gebracht werden. — InBör» che n bei Poiscndors schlug am Dienstag der Blitz tn cie Scheune des Wirthschaitsbesttzerv und KäsevändlerS Besteck, wodurch dessen sämmtliche Gebäude ein Raub der Flammen wurden und 2 Kühe den Tod landen. Die Feuerwehr war bis nach Mitternacht unausgesetzt thälig. — Au dcmscibcn Tage schlug i» Papveriy der Bist» in daö »nassivc, neugebaute Hauö des WlrthschaitsbesitzerS Häse, wart den Giebel ein. durchlöcherte das Dach und die Decke, zertrümmerte Fenster und Tbürcn und betäubte im Stalle eine Kalbe, zündete aber nlcht und verletzte auch keinen Mensche». — Jniolge Blitzschlages brannte während des Gewitters am Dienstag Ii» benachbarten Dorfe Sketsch ein größeres Gebäude nieder. Die Dresdner RätbSlpritzc, in der Meinung eö brenne in Kaditz, batte sich aut den Weg gemacht, würbe aber bald gewabr, daß sie durch de» Elbstrou» von der Brandstätte cibgeschnitieu sei und kebrtc teö-balb wieder »in». Auch Ebein >» itz ward am Sonntag betroffen. An drei Orten schlug der Blitz ein, dost» ohne zu zünde»; im Hanic Rdchlltzcrstraße n ward ei» Kind betäubt. -- lleoe» die derests erwähnte traurige Affaire zu KIe»nkarddvri ist noch nachzutragen, daß datz vom Blitz erschlagene 8jährige Töcistcrchen tcö Wirthschastsbesitzerö Simon gerade in dem Augenbtiste gc- tödtet ward, als es dcr um den Tisch versammelte» Familie aus dein Gksangbnchc bas Lied „An eine» Gott nur glauben wir" vorgelcicn hakte. Es muß ein ei» enticmtchcrAugendiist gewesen sein, alö der sorglos heimkebrende Vater die Leiche seines KtntcS und die rauchende Brandstätte de« Hauses sand. - In dcr bescheidenen Wohnung des ehrenvoll verabschiede ten Veteranen Vollstädt aus der Alauiistraße wird mau den K ö n tg ögcburtstag zugleich mit einem anderen Feste leiern: der goldenen Hochzeit. Das Jubelvaar ist »<> und 77 Jahre alt. Dcr Jubelbräutigam, Iin Voigtlande geboren, ist I2G Jahre Soldat gewesen und hat 18t2 den Feldzug gegen Rußland mltgeinacht. Ehrenvoll verabschiedet, diente er 4<i Jahre lang als Kutscher bei dem verstorbene» Igl. Leibarzt Or. Earus, von testen Erbe» er eine kleine Pensio» bezieht. 7 Kinder, aste körperlich und geistig gesund, »vie dies das Kennzeichen guter voigtländischcr Raffe ist, treffen aus allen Tbeilen des Vater landev an dcr goldenen Hochzeit ihrer würdige» Eiten» hier zu- sainmc». Möge ihnen bcö Himmels Huld und dein »rackeren Veteranen des Königs Gnade an dem Ehrentage leuchten! - Eine Konvcnttsn zur Verhi»»bcruug weilcrcr Ver breitung derReblanv. geschlossen zwischen den, deutsche» Reiche und Oesterreich, Italien. Frankreich, Spanien :c„ be stimmte, daß Pflanze» »ur dann über die Grenze dürsten, wenn die Wurzeln vollständig vo» Erde entblößt wäre». Durch etcic Bestimmung wirb Dresden außerord-nllich gcichädigt: denn sie legt die hiesige blühende Handclögärtucrci geradezu labm. die sich hauptsächlich mit Erzeugung und Versandt don Eonsteren. Ea- mclllen, Rhododendren, Azalee» und andere» gar »ick»t init dem Weine verwandten Pflanzen beichästigt, aut denen niemals die RebiauS angctroffen worden ist und aus die sie »wch allen Schlüffe», die dle Naturwissenschaften zulasten, niemals über gehen »vird. Dle Gclcllschast ..Flora" unteniabi» cö deshalb, et» bezügliches Gesuch a» de» Reichstag zu richten, in bei» tie Sache klar gelegt wurde und durch die Vermittelung dcö Herrn Hotratb Ackermann wurde dies vor das Plenum gebracht und vo» diese»»» dem Reichskanzler zur Erwägung überwiesen. Zwischen Eingabe und Beschluß liegen nur wenige Tage und außer der Gesellschaft Feronia, die sich gleich dcr »Flora anschloß, haben ankere deutsche Gartciibauvercinc, die zur Einreichung dcrielbcn Petition auige- iordcrt worden sind, ihre Gesuche noch nicht eingc,endet. In Dresden kan» inan also auch schnell und energisch Vorgehen. Hier war cS Herr Kunst- und HgnLclsgärtncr Licbig, der es tir die Hand nahm. - Heute Abend 5 Ubr laust da» neue Schiff der Sächsisch. Böhmischen 'Hampsschiffsal'ttS.Gcsclllchatt, Franz Joset von der Blaiewitzcr SchlffSwerit vom Stapel. — Seit einigen Tagen befindet sich beim hiesigen körstultchUl Landgericht ein Individuum, Namcnö K re»ke l, in Unter- suchuiigt-batt. das es verstand, mit geradezu kabclbastem Eriolg die Leichtgläubigkeit des Publikums anözubcuten. Der Genannte, ein jetzt bicr auihältllchcr und irüber In der Umgegend von Cbemnltz alö Lehrer thätig gewesener Mensch bot sowohl in dem » . . . . - - ^ - ..Kladderadatsch", alö einer ganze» MastePropiiizialblätterdurcl' llchkeiten. Gleichzeitig mit der silbernen Hvaizrlt deö. Insertionen unter einer beliebigen Ebiffre postlagernd Dresden Fürsten Otto Friedrich und der Fürstin Pamela von Scdön - > gegen Wechsel Darlchnc an Beamte und Offiziere ans. aerlrte bürg-Wal den bürg findet vie Vermählung deö Erbprinzen sich auch als vromptcr Stelle,wermsttler rc. und erhielt, nachdem Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Ehe »nnitz, 21. April. I» heutiger Gcncralvcrsaminlung der Sachs. Kalnmgarnspinncrci Lolbrig »rare» 88Akiio»äre mit 8651 Aktien und 857 Stimme» vertreten. Nach einer lebhaften Debatte wurde die Vergrößerung mit 220 gegen 187 Stimmen genehmigt. M ü hlbausen. 21. Avril. Der Statthalter von Ma»- tcuffel begiebt sich zur Einweihung des Priester - Seminars nach Zilllohelin. - Dcr Straßburger Bischest Räß hat in der Form nachgcgcbcn und um staatliche Genehmigung der Lehrer dcö EeminarS nachgesucht. Die geistliche Lehranstalt war 1874 vom Staate geschlossen »vorbei», »veil dcr Bischest dicie Genehmi gung nicht nachstichci» wollte. Man besorgt trotzten», daß daö Prlesterieininar letzt die Pstanziiättc eines crklustpen deutsctsteinb- lichcn Priestcrthnmö wwd. In Preußen sind solche Prlesier- eminare ans den Ausiterbeelat geietzt. Locales and Sächsisches. - Unter Vorsitz Sr. Majestät deö Königs unv »nter Thcllnahme Sr. K. Hoheit deö Prinzen Georg traten gestern die Minister zu einer Sitzung deö Gesamintini»itterIuinö zusammen. Die Wichltgtelt derselbe» wird dadurch illustrlrt, baß der k. Gesandte in Berlin, Geb. Ratb v. N off i tz - Wa l l wi tz. eigenö dazu von Berlin berübergekommei» »rar; auch soll dessen Bruder, dcr Herr Minister des Inner», seinen zuletzt in Paris verbrachte» Urlaub abgekürzt haben, um der Sitzung bcizuwohiiei». Der Gciavdte In Berlin hat, »vie man sich erzählt. Bericht erstattet über die Stimmung und Vcrbältiilsse iin Bnndcöraihc zu dein Anträge des RelchSkaiizlcrv Fürste» Aiömarck aut Abänderung der GrschäffSordnung des Bunvesratbö. Daö Königreich Sachsen wird, »vie eö heißt, de», Anträge deitcctcn und zwar ohne weitere Erklärungen. — Wie schon mitgetheilt warb, fand gestern daö 25jährige Jubiläum beö Gebeiinrath Ernst Aboli Körner alö Abtbct- lungöchci tm Ministerium bcö Innern statt. Von Sr. Mal. kein König wurde dem Jubilar eine Hobe Anerkennung seiner Ver dienste zu The», die Erhebung in den erblichen Adels stand. Im Laute dcö Vormittags erschienen die Beamte» bcö Ministeriums dcö Innern zur Beglückwünschung ln der Woh nung des Jubilars, ebenso die Gendarmerie, welche eine kunst volle Votivt-ffel überreichte. Zahlreiche Beglückwünschungen und Ehrengaben bezeugte», die freudige Tbeilnahme, »reiche dem Feste in den weitesten Kreisen gewidmet wurde. Nachiiilttaaö 8 Ubr sand au» der Brühllchrn Terrasse bet Meister Fiediger ein von den Beamten beö Ministeriums deö Innern zu Ehren dcö Jubllarö gegebenes Diner statt. — Dein Mitinhaber der weltbekannten Firma B. G. Teubner tn Leipzig, Herrn Albt» Ackermann, ist daö Ritterkreuz t. Klaffe deö Albrcchtöorkenö verlieben worben. Mit klingendem Spiele marschlrtcn gestern Mittag die Jäger von Meißen ln die Restdenz Dresden, um an der Parade zu Königs Geburtstag thetlzunebmen. Daö Bataillon war um H-6 Ubr auö der alten Markgraicnstabt auvgerückt und um I Ubr luchten die Mann«chaffen hier ihre Massen- oder Prt- vatguartiere aut. Die Truppe sab zwar vom Marsche in der schwülen Frühilngölult etwas verschwitzt und verstaubt auö, aber sie marscbirte in strammer Haltung durch dle Straßen. — Heute ist Waldenburg der Schauplatz glänzender Fest Hoch -
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