Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-21
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— i«! *t,rt«I>1»kU« . tzsß L" >»^ durch die »«ft l«. «n»kl. «um». >0 W»k. 3V0Q0 «In Oft« »«,«»«,«»««In,,landl,««». ft»lrU»«« ««ch» st» die R,d»Ut»» «ich« »irdlndltch. S»I«r«t^ ««,,»«, H»»s»«ft»t« «. >»»««» tn «««. dur^virlln. Slem Let»t>r> N»I»I. ylLNlfUtt, >i«G«?n Verttn. Lelptia. wie», chumdur,, yrankfur» a, M , Mün ch«». — »««»« ch »». In 2«»n«Iurt — vurenus d, >,I»»i»a»I»««- ck c«. In Pari«. Unterhaltung Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frelndenliste. LoxxelL6o., iotr t Kedloss-Ltrasso 18, ckvr Lpororgaristi. ^n- unck Vorlesut vllor 8t«uit»- paplee«, psLNklbriefe, Fvtlsn vto. ^us/alilung ullvr boupons. 11 n- vntMllioiiv Lontrolo ac>r VeOno- vung ullsr >Vvi»inapiorv. FIIvü iiucu aut driotliouom IVago. Domlvllstsll« fll» ttfoolissl. liinttvi-lHaröerokvn-^LKÄLin voll II. LZV88, ^Vilsärutkorstransv 43 omptiolilt sin roiedllaltigos Dagor vlo^»«<or ttnr«Ior»I»v lUr Kuallou uuil ülltckolivn bis /.um FItor von Ui lalirou. UesteUuukvu . soll Llaass »orckou i» oigonen Ateliers prompt erledigt. -»>»«»« me^en »,«tn>«»t, W »I« «dd». » Udr «n,e»,»»«^ «°nn,.,« »i, «I, t.,, c,u»«H Neustadi nur an kdocheni»»«,.- ,r. INoI>er«»ft« «r.s di» Nahm. «Uhr. — Per I»«uin «tner rtnI,E«m »In« »aranUe für da» n»chft« »»«t»« »rlcheinrn »«« Snlera» «Ir» nicht i ILUnttlll«!»«' Lidl»n« »orckou v„-1- vou mir aut>ervoIIIeomiuuvto^rt vllÄDtva LUVK, iLnMortigt, 4as» uiollt uur ckas »I act. ^»luilililistltil', Hiusot/ou gäu/Iiea kulmmr/lo», tteltdaffnstrasse 32,1.«. ! 8e»»loru «lioso vou mir Mo, tiMn I t'icooii in zockor vo/iollung ckrv nattUlielien 2ülmo vrsot/vu. Xalilrou-Iu! FuorleouuuuLS- eclwoihou liogeu /ur Uurciisictit, aus. Nr. 112. SL Aavra.188«. Witterungsaussichten: Warm, vielfach noch heiter, gewitterhaft. Dresven. Mittwoch, II. APM. Für die Monate Mai und Juni werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der e^-edition, Martenstrafje Nr. LS, z« I Mark »0 Pfa., sowie für auswärts bet den Postämtern z« L Mart 84 Pf», angenommen. Politisches. Unter allen Waffen, welche das Sozialistengesetz dem Staate zur Bekämpfung der Sozialdemokratie zur Verfügung stellt, ist die Ausweisung die schneidigste. In der Mehrzahl aller Fälle führt sie zu einer Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz des davon Betroffenen. Agitatoren, die von den Groschen der Arbeiter erhalten werden, trifft diese Maßregel nicht so hart als kleine Gewerbtreibende und verheirathete GewerbSgehilfen. Die Agitatoren setzen einfach ihr Wühlgeschäft anderswo fort; ehe aber ein kleiner Handwerker, Geselle oder Fabrikarbeiter, den die Polizei mit Hilfe des kleinen Belagerungszustandes aus Berlin vertrieben hat, anderwärts für sich und seine Familie einen ausreichenden Berdienst gefunden, kann er oft darüber mit den Seinen zu Grunde gehen. Der Verfasser des Sozialistengesetzes, Minister Graf Eulcnburg, ist sich der schneidigen Wucht dieser Ausweisungen wohl bewußt, er erklärt sie aber als das wirksamste Mittel zur Zerstörung der Agitation der Sozialdemokratie. Er freut sich zwar auch des Tages, wo man nicht mehr nöthig habe, diese scharfe Waffe zu schwingen, aber da die Sozialdemokratie verkünde: sie denke nicht daran, ihre Agitation aufzugeben, so scheine dieser Tag noch ferne. Der Sozialdemokrat Kayser versichert, daß sie „Gesinnungslumpen" sein müßten, wenn sie die Agitation aufgeben wollten. Er drohte damit, daß aus den Gebeinen vernichteter Existenzen früher oder später ein Rächer erstehen würde. Nu», der Reichstag hat sich auch durch diese neue Drohung nicht einschüchtern lasten. Wohl aber sollte er hieraus Anlaß nehmen, die Sozial demokratie nicht blo» mit Unterdrückungsmaßregeln, sondern durch positive Schöpfungen zu bekämpfen. ES bleibt eine schmerzliche Lücke zurück, wenn der Staat Hilfskasten von Arbeitern, die den Betheiligten Unterstützung in Krankheits-, Sterbe- und Jnvaliditäts- sallm geboten haben, deshalb auslöst, weil daraus mitunter auch Streikes unterstützt wurden. Nun bekommen die bisherigen Steuerer in Notfällen Nichts. Gleichzeitig aber thut der Staat auch nicht dal Geringste, solche Kaffen wieder in» Leben zu rufen, in der Art, daß er Mißbräuche zu verbotenen Zwecken verhindert. Ein derartiges Verhalten des Staates muß die Bethciligten erbittern. Selbst die „Nat.-Ztg." empfiehlt dringend, daß der Staat die Organisation der Arbeiter-Unterstützungskasten in die Hand nehme, um die Bethei- liglen nicht die Zeiten der Sozialdemokratie zurückwünschen zu lasten, sie vielmehr von dem niederschlagenden Gedanken zu befreien, aus sichtslos nur von einem Tag auf den anderen zu leben. Als bestes Mittel zur Bekämpfung der Sozialdemokratie bezeichnet« der Abg. Stumm die Wiederherstellung eines guten persönlichen Verhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der erstere dürfe in dem Arbeiter nicht eine bloße Maschine sehen, sondern müsse auf die Hebung des geistigen und materiellen Wohles desselben bedacht sein. Die große Masse der Arbeiter werde ein solches Entgegenkommen nicht, wie Bebel behaupte, mit homerischen! Gelächter zurückwciscn, vielmehr dasselbe anerkennen und auch ihrerseits zur Festigung des Verhältnisses zu dem Fabrikanten beitragen. Mit der bloßen Religion, welche von den Conservativen und den Ultramontanen als das einzige Mittel zur Bekämpfung der Sozialdemokratie empfohlen wurde, ist es nicht gethan. Wahr ist es. daß der Unglaube, das Leugnen Gottes und der Unsterblichkeit der menschlichen Seele, die Verhöhnung der Religion eine der Hauptquellen bilden, welche die Sozialdemokratie speist. Hebung der Sittlichkeit und Stärkung des religiösm Sinnes wird diesen Quell abgraben oder verschütten. Aber es hieße die Augen absichtlich vor den Erscheinungen der Welt verschließen, wollte man nicht zugeben, daß die materielle Noth und die groben Fehler der herrschenden Klassen ebenso die Sozialdemokratie fördern, als es die Irreligiosität thut. Der welfischeAbg. Langwerth v. Simmern wies schon darauf hin, daß die Sozialdemokratie von hoher Stelle au» künstlich großgezogen worden sei, daß man Lastalle als Bundesgenossen verwendet, die auf Macht und Gewalt basirte moderne Politik und die Richtung der neuesten Gesetzgebung den Boden für ihre Agitation vorbereitet habe. Die Gemüthsseite in der Gesetzgebung sei völlig hinten angesetzt worden. Verlangte jener Hannoveraner Sühnung der vorhandenen Rechtsbrüche und einen Neubau, bei welchem die auf Corporationen gegründete germanische Freiheit zur Herrschaft gelangen müsse, so wies Abg. v. Ludwig auf das ruchlose Börsentreiben hin. Bei den Schutzzöllen habe die ,Haura" des Herrn v. Bleichröder in Folge der Börsenspekulation ein besseres Geschäft gemacht als das Reich. Die Ausschreitungen der Börse seien für den Bestand des Staates und der Monarchie viel bedrohlicher, als selbst die der Sozialdemokratie. Darin liegt sehr viel Wahres Denn die Ausschreitungen der Börse sind der schärfste und zugleich widerwärtigste Ausdruck de» Alles überwuchernden Materialismus. Hand in Hand mit den so vielfach vorkommenden Rechtsbrüchen und Vergewaltigungen in Deutschland säen sie den sozialdemokratischen Wind, der in Sturm übergrhen möchte. Also, Ihr hohen Herren, empfehlt nicht blo» Anderen immer die Religion als Heilmittel der Sozialdemokratie, sondern handelt selbst nach ihren Geboten! Erhöht nicht die Lastm der Bürger, daß sie verarmen, schachert und wuchert nicht selbst an der Börse und enthaltet Euch der RechtSbrüche und Unterdrückungen der Schwächeren. Wie viele Existenzen gefährdet nicht allein da» Tabaksmonopol, da» immer höher am Horizont aufsteigt! Was haben die Tausende von mittleren und kleinen Tabakserbauern, Händlern, Verkäufern und Arbeitern verschuldet, daß sie da» Reich au« ihrem Besitzstand hiuauswerseu will? Müssen nicht all diese Tausende Groll em- psinden, daß ihre Existenz fortwährenden Schwankungen unterworfen!-Kaller ans, in wclck'kö die Festversammlung unter den Klängen wird? Wer von den Inhabern kleiner Eigarrengeschäfte und den. noch nicht Sozialdemokrat war, der wird's aus Cigarrenarbeitern Verzweiflung. Dabei ist es ein wundersamer Widerspruch, daß das Tabaksmonopol im Grunde eine Forderung der Sozialdemokratie selbst ist. Denn diese verlangt die Waarenerzeugung von Reichs wegen. Die zwangsweise Enteignung der Hunderte von Privat betrieben der Gewerbe ist ganz nach dem Geschmack der Sozial demokratie. Nichts klingt ihr süßer als Vernichtung der Privat industrie und Errichtung von Reichs-Zwangwerkstätten. Wenn auf diese Weise an einer blühenden Privatindustrie Deutschlands ein sozialdemokratisches Experiment gemacht wird, muß diese Partei, oder wie v. Ludwig sagt, diese „Krankheit" nicht zunehmen? Was wird aber der Reichstag zu dem Tabaksmonopol sagen? Am Donnerstag wird darüber verhandelt. Eugen Richter hat recht zeitig Lärm geschlagen. Das wurde an gewisser Stelle sehr unan genehm vernommen. Man gab die Losung aus: den Nichter'schen Antrag überhaupt nicht auf eine Tagesordnung stellen zu lassen. Mittlerweile wurden die Nationalliberalen für das Monopol bear beitet. Allerdings hatte sich diese Partei früher dagegen erklärt, hatte energisch widersprochen. Aber was thut Das? Wozu ist man nationalliberal, wenn man nicht seine besten Ueberzeugungen opfert? Richter will den Reichstag bewegen, nochmals Widerspruch gegen das Monopol zu erheben. Was thut da ein bravcrNationalliberaler? Er gicbt Richtern im Innern recht, erklärt es aber für unzeitgemäß, sich jetzt gegen das Monopol auszusprechen und er erklärt dies in einer Form, die für das Monopol günstig ist. Bei solcher Lage drang Fürst Bismarck nun selbst auf baldige Berathung des Nichter'schen Antrags. Morgen erfolgt sie. Der Kanzler erscheint ill persona dabei. Nicht die Militärvorlage, nicht die Verlängerung des Sozialistengesetzes vermochten ihn in den Reichstag zu locken — hier war er seines Siegs im Voraus gewiß, es bedurfte nicht seines persönlichen Erscheinens. Beim Tabaksmonopol steht es noch unsicher. Dieses ist das eine der beiden Ideale, die er noch zu erleben wünscht. Als das andere hat er die Herstellung eines sicheren Freundschaftsverhältnisses zwischen Deutschland und Frank reich bezeichnet. Hierzu sagen wir, hierzu sagt gewiß ganz Deutsch land Ja und Amen. Aber es ist zu befürchten, daß die Verwirk lichung dieses hohen Ideals schwerer fällt, als die des ersten. Denn wenn gleich der Reichstag sich schon einmal gegen daS Tabakömonopol erklärt, derBundeSrath ebenso wie das preußischeStaatsministerium es abgelehnt und endlich die vom Bundesrath eingesetzte Enquete- Kommission mit 8 Stimmen gegen 3 (zwei Vertrauensmänner des Reichskanzlers und der Vertreter Würtembergö) das Monopol ver worfen hat, so erachtet Fürst Bismarck seine Partie deshalb noch lange nicht für verloren. Mit Zähigkeit kommt er darauf zurück und der Schlußerfolg wird ihm Recht geben. Außerdem hat er, der „Franks. Ztg." zufolge, durch seinen Adlatus Tiedemann die Konservativen wissen lassen, daß er mit ihnen wegen ihrer Haltung bei der Berathung desDienstwohnungen- Gesetzes, bei welcher keiner der Konservativen die Verteidigung der Vorlage übernommen, in hohem Grade unzufrieden sei. Die Kon servativen werden sich nun die Gunst des allmächtigen Kanzlers wieder zurückzuerobern suchen, indem sie sann ptirasl, für die Süd see- (Samoa-) Vorlage stimmen werden. Es ist ein öffentliches Geheimnis;, das; diese Samoa-Vorlage auf allen Seiten des Reichs tages und nicht in letzter Reihe bei den Konservativen auf erheblichen Widerspruch stößt. Der Kanzler jedoch legt auf die Annahme des selben entscheivcndcn Werth und droht eventuell mit seinem Rücktritt. Dieser Druck wird genügen, um eine Majorität für die Vorlage, die, man kann es dreist behaupten, auch nicht einen wahren Fürsprecher hat, zu Stande zu bringen. Rkntste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 20. April. Reichstag. Den Vorsitz führte Holratb Ackermann-Dresden. Der greundschaltd'HHandels-, schtfstatzrto- und Konsularverlrag zivstchen Deutschland und den Hawaischcn Inseln wurde einstimmig angenoinmen. Dann berichtete Abg. Freiherr von Marschall über das Wuchergesetz. Abg. Grat Wilhelm von BiSmarck begründete seine tzlerzu gestellten Anträge aus Feststellung eines Marimal- zinösatzcö von 8Proc. bet hypothekarischen und 15 Proc. bei ande ren Forderungen. mit Ausnahme der auü HandclSgeschästen, wen» der Schuldner als Kaulman» in das Handeloregislcr eingetragen ist. Mit >5 Proc. könnten sich die Darleiher, die den Nothstanv aus- zunützcn pflegten, mit Rücksicht aus daS Risiko. taS sie bet ihre» Schuldnern licicn, nicht begnügen. Plafsrott (Eentrums gegen den Antrag Bismarck, der sich wohl kür Berlin eignen möge, aber wen» er (Redners bei sich zu Hause 15 Proc. Zinsen ver lange» wollte, würden ihn dleBaucrn iür einen Wucherer erklären. Kieler (nat.-lib.s gleichfalls gegen BiSmarck'ö Antrag.» durch den der Hauplwcrth der Vorlage vcrlvie» gehen würde, vr. Rcichcn- sper. er für eine Zinstaxe. Kayscr (soz.s sür die Vorlage und gegen Gras Bismarck s Antrag. Er sei erstaunt, dass, da die Vorlage von dem Reichskanzler unterzeichnet sei. sich der Sohn In Gegensatz zum Vater setze. Dcn Entwurl begrübe er alS einen RIß in das ganze heutige Wirtdlchastöshstcm, alS eine Schutz- niaßregcl der Arme» gegen die Reichen. Hieraus wurde der An trag BiSmarck gegen die Stimme» des Antragstellers und des "ürsten Earolatb abgelelmt. Darnach wurde die Sitzung aus onnerstag (morgen ist Bußtag) vertagt. Berlin, 20. Avril. Der deutsche Botschafter. Fürst Hohen lohe, ist von Parts eingctrosten und hat bercilS die Leitung des auswärtigen Amtes provisorisch übernommen. Berlin, 20.April. Die Internat. Ftscherelauöstell- ung ist durch den Kronprinzen leserlich eröffnet worden. Der Er« öffnungöscicrllchkelt wohnten Prinz Friedrich Karl, tte Mehrzahl der Minister, viele hohe Rtichsbeamte. Mitglieder des Bundes- rathS und deö Reichstags, alle am hiesigen Hole accrcditirte Bot- schaster und Gesandte, sowie die meisten Mitglieder des diplo matischen KorpS bei. Der Minister sür Lantwlrihlchast. vr. Lucius, hielt eine Anrede an den Kronprinzen, als den Protektor der Ausstellung, erklärte die Ausstellung lür eröffnet und brachte ein drrtlt ' Locales ovd SitchstsLes. — Se. Mai. derKönig und S. K. H. Prinz Georg trafen am Montag Abend in Begleitung desGeneral v Carlowitz in Schandau ei», um TagS daraus in Postelwitzer resp. Rein- l artsdorier Revier sich derAuerhabniagd zu widmen. Die hohen Jäger übernachteten in der Villa Carola deö Herrn Hotelier Sendig. woselbst sie auch, nachdem sie in früher Morgenstunde jeder einen starken Auerhahn geschossen, ei» Frühstück einnahmrn. Die Rückreise nach Dresden ertolgte mittelst Extrazugs. — DaS Befinden Ihrer Mai. der Königin, welche ziemlich unpäßlich war. hat sich neuerdings etwas gehoben: doch Ist eö zweifelhaft, ob Ihre Majestät der Revue an dem Geburts tage Ihres erlauchten Gemahles wird be wohnen können. Der königl. Leibarzt vr. Fiedler besucht die hohe Frau täglich in Strehlen. - Heute leiert Herr Geh.-Rath Körner sein 25iährige» Jubiläum aiSAbthkilungsches im Ministerium des Innern. Vor mittags 10 Uhr werten sich die Deputationen der Abthellungö- bcamten und der Gendarmerie zur Begrüßung dkö Herrn Jubilars elnfinden. — Dem ersten Ordinarius an der preuß. Haupt-Cadetten« Anstalt zu Llchtenelde. vr. Herrtg, ist baS Comthurkreuz 2. Kl. deö kgl. sächs. Albrechtsordenß verlieben worden. — Zum Andenken an seinen kürzlich verstorbenen Sohn Ernst, der von >813 bis dieses Jahr daS hiesige Kreuzgvmnasium besuchte, hat Herr PrlvatuS Jacob Schlecht > nger ein Kapital von:;ooo Mk. zur Errichtung einer Schlechtiuger-Stittung für die Kreuzschule bcm Rathe zugestcllt. Von den Zinsen soll daS Schulgeld sür einen oder zwei arme Kreuzschüler bezahlt werben. — Den kürzlich erneuten Antrag der Stadtberordneten aus weiteres Hinwirkcn zur Herstellung einer besseren Fußwegver bin düng längs der Rorbwrsllelte der katholischen HoMrche hat der Stadtrath abgelehnt. Er ist der Hoffnung, baß die bereits begonnene Umlegung der T rausplatten an der Kirche genügen werde. — BebusS Erwerbung des an daö StattkrankenhauSgrund» stück angrenzenden sogenannten Ma n t e u«t el'schen Brau- vauscS an der Fricdrichsiraßc in städtischen Besitz — blöder war cd fiskalisches Eigenthum — bat In dem am 18. dö. ange- ttandencn VcrslelgerungStermIn Justlzath Ströbcl im Auttraa bcö Rathcö baö Höchstgebot von 108,000 Mk. gelvan. So bock) war VaS Grundstück trüber vom Stabtbauamt gewürdigt worven. Der Stabtrath ist mit dem Grbore einverstanden; die Stadtver ordneten baden sich darüber zu erklären. — Der sebnllchst erwartete Durchbruch der Grunaer- straßc blö zum Pirnaische» Platz lahmt namentlich noch an formellen Hindernissen bezüglich der Uebcrweisung eines TheilrS der erwachsenen BestraßungS- und Bcschieußungökoslen aus tie Lanbeökultuercntenbank. Der Stabtratb hat nun. um wenig stens btesem Hindernis; zu begegnen, beschlossen. die nöthigen Beschlrußungö- und PffaslerungSkosten vorschußweise vor ter Hand zu übernehmen. Sinn wird rö hoffentlich Ernst mit bcm Durchbrechen. - DaS Sonntags - Unwetter «st auch In der Gegend von Leiöntg schwer ausgctroffc». DaS aanze Thal von der Gerödorser Gemarkung bis oberhalb PodelwItzist furcht bar mitgenommen worden. In einigen Ortschasten mußten die Leute nur schleimigst den unteren Tbeil der Häuser räumen, so gewaltig dränge» die Wasscrwassen vorwärts. Am meisten hat eö den am Ziegel- »nd Schanzcnbach gelegenen Mühlen mtt- aclpiclt; dieselben sind zur Zelt lämmtllch außer Betrieb gesetzt. Auch sind verschiekcue kleine Brücken sortgcrissen und Mauern rc. zerstört worben. - Die Kcttensck'leppschiffsahrtögcsellschast in Uebtgau bat seit Kurzem einen neuen Sck,«ssvstapel mit Wagen - bis her noch nicht hier gewesen - ausgestellt, mittelst besten die ^ „ ... ... schwersten Elbichtffc ohne umständliche Vorrichtungen in 1—2 der Ausstellung, erklärte die Ausstellung «ür eröffnet Stunden trocken gestellt werten. Außer ter dadurch zu erzle- drrtsgcheS Hoch aus Se. Majestät den > lenden Beschleunigung der Reparaturen werden dir bchstlk bet »iliwirti,, «nnoi>c«i>» >iiftr«i» »in un» und«kan»lk» Mn»«» „»» Prrlonrn tnlirinn wir NU«I«I«N I0rt»»mt«a„»«>AaI,I»»«»ur» «riitmarlk» oder P«ft«tn»aI,Iu»,. »ch» eildc» «ol,m l» PI,«. 2». («rare Iür dl« Moni«,» «u»»rr »d«r »ach «Inn» Hclllas« dt« Pettl- t«lt« »I Pl»r. Auosleilungo-CoiiiiteS. v'N Bchr-Sck»noldow, brachte dann ein dreifaches, ebenso culhusiastisch auigenommencS Hoch aus den Kronprinzen aus, worauf dieser, von be» Mitgliedern teö AuS- stellungöeomiws gestihrt und von Fcsttbeiincbmern gefolgt, allc Ausstellungsräume durehichritt. Die Ausstellung ist großartig, überaus glanzend, von last allen Rationen beschickt und meist auch bis ins Detail vollendet. Der Stadilbeil, in weichem die AuS- stcUungSlokaiitätcn lick' befinde», trägt festliche» Flaggenschmuck. Die Ausstellung, welche in den Gebäuden deö lanbwirthschast- Uchcn Muscumo aus der Invalidenstraße stattstndet, macht eine» impolante» Eindruck, obgleich borgestern »och ca.tOOOHänbe vollauf zu tbun hatten, blc Ausstellung fertig zu stellen. In ter Mitte VeS Haupt-Saale erhebt stck' von Fontaine» umsprüht eine prächtige Neptuns-Gruppe. AuS den Austtellungö-Räumen rer japa- nkstschcn, chinesischen und ostasiatischen Abtbcilung gelangt man in die internationale Ablheilung sür künstliche Fischzucht, Hier sind in Mitten künstlicher Grotten eine große Zahl von künstlichen Aguaric» angebracht, in denen sich die seltensten leben den Fische tummeln, während ringsum tie mächtigen Kolosse auS- gestopltcr Robben die balbkunkicn Räume zu bewachen scheinen. Dle weiteren Abthcilungc» umiasscn Fiichwaaren in frischem, gesalze nen. geräucherte», getrocknete», mariuirlcn rc. Zuslanbe. Fischerei- Gcrätlie aller Art und aller Nationen, Modelle, Literatur rc., kurzum, waö Irgendwie mit der Fischerei ln; Zusammenhang steht. W ien, 20. April. (Abgeordnetenhaus.) Der ButaetauS- schuß beantragt in einer Resolution: die Regierung autzutorbern betreffs der Rechtsans; rüche des Bischofs Rüdiger in Linz aut dte Nutznießung der Dotationsgütrr. Garste» und Glelnk sind Mr ein Plüien und im Adininiilrativweae zu entscheiden. Die Linke Ist dagegen. Dle Resolution zu Gunsten der Ansprüche deS BtschcsS wurde mit 158 gegen 180 Stimmen angenommen. Paris, 20. April. Die chllcniiche Gesandtschaft publizlrt folgende Mittbcllung: DaS Herr der Peruaner wurde von den Chilenen vollständig geschlagen. Ihr Halen Calla» bloklrt. Inder Hauptstadt Perus, Lima, herrscht Panik. London, 20, April. Telegramm aus Kabul: Die HazaraS- stämme nahmen Ghuzni ein; Moosa Khan wurde von dem Bru der Mohamcd Jans nach Wartak gesührt; die Cheis der Kohi- staniö sind I» Chabgul rlngetroffen. New-York. 20. April. Ein beitiger Orkan suchte am Sonntag den Westen und Nordosten ver Vereinigten Staaten Helm. Er unterbrach den Telegraphen und dle Eisenbahnverbln- bungc» aus weiten Strecke». In Marshsteld (Missouri, sind 18 Personen uiiigckommen und Hunderte von Faintlien obdachlos. Nur 14 Häuter sind stehen geblieben. Washington, 20. April. DaS Repräsentantenhaus nahm den Gesetzentwurf betr. dle Veranstaltung einer Weltaus stellung in New ?)ork im Jahre 1888 an.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite