Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-28
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.04.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»M. — vurraur d. ---rL»tL--"- LoxxslLLo., ZStilt 8et»Io««-8trLS8v 19, Loks ckvr 8porvr8»8so. H.»- unck Vorkaut aller 8taat>- p»pl«rv, ptanddrlsf«, Motion sto. ^u^raklunt? aller Oouimus. Ou- oobgoltlictio Vontrolv aer Vorloo- sung alloi ^Ve>-tlivai»iere. ^Uvs aucll aut drietlieuein >Ve S-' Hagekkatt für U-litik, Unttrl>aNu«g,Eeschästsvtrkel>r. Sörse«bericht,Fremdeulifte. f S»I«r»l« «er»n> I» »t» Add», t Udr »u,»n»mme». «»nntoLedl« Mtit<>,»lru»r. I, «'"iiadl nur,n w»«rpl^e,: »e. M,!ierg-Ii,««chm. «Uhr. — Lcr Maum einer ki»ipal„°e» PelllteUe koiüiidPIg, Ums-l-udl dt, Zette LÜM,. «ine «»„»lie »llr da» ndch». lt>»i,e itricheive» der Inlerdt« «trd »tcht »»»«den. »utwiriige Annoncen» iluilrd», von un« unbekannte« Kinnen und Merlanen inleriren wir nuraeae« ivränumer»n»,.g«I,lu«, dnr« vriesmorkeu »der Pdileinzadiun«. All,! Silben tolle» Id P,ae. In serale lür die Moni»,: Nummer «»N »»ch einem Keil,»ne die Priit- »eU« Ni Pi»e. vomlollate»« Nie »Veoti IM" ^»otit-rolv«r»unuo. Berlin. 27. April. I» der heutige» Reickötagtzsttzung war der llntcrstacilSir'krctär Scholz ermächtigt, daS Bedauern des Reichskanzlers anSzusprechen, weil dieser gesundheitlich verdtntert sei, persönlich das Stcmpelgcsetz zu vertrete». Jeder Tcint'era- turivechicl Ist Ihm ärztlich nntersagt worden. H a INdnrg, 27. April. Bei der heutige» 'llkichStagswahI erhielte» Hartman» isoz.-dei» ) 13,151, Nee Ool " Wicke tkoui.) 3ü'.»9 Stimmen. «iortschr.« V4«N, und Liintvr-^r»l vlton-HaKa/eiu von r IÜU8i«, >Vil5äruttrr--tra5bu 43 omplivkit oi» rem'Illi.ilij^!- Da^er ol«te»i>t«>r Onrelor«»!»« ttir l<Nation uiul öliiclolion I>i8 oum .älter von l«> ckuiiron. Lektelllluzen »aeli vcorckc-n in oigoneu Lllolierr, prompt erlocligt. I S-Lr d"! ^ .IN,!, -a - >77?. » ->.'-77!^77,«77-iW^-S)-7-L^-Si»> Akk. 119. 1^89. WitterungSauSstchtm: Wechselnde BewölktMg, Temper, dieselbe, leine tvesentl. Niederscht. ÄülllVöch, 28. I! „!«>, koltMche«. 'S ist eine verkehrte Welt: der BundeSrath besetzter, der Reichstag leerer denn je zuvor. In ihrem Sitzungssaal- finden die Bundes- commissare kaum noch Platz zum Sitzen, von den Sitzplätzen der ReichütagSabgeordneten aber wird kaum ein Drittel umgeklappt. Am Sonnabend fehlten 254 von 3S7 Abgeordneten, am Montag ließ es der Präsident gar nicht auf ein AuSzählrn ankommen, sondern schloß die Sitzung, weil augenscheinlich blos etwa 70 Abgeordnete da waren. Und doch hatte am Sonntag der Telegraph überall im deutschen Reiche die Säumigen zur Fahrt nach Berlin munter gehämmert! Vergebliche Verwendung der Elektricität mittelst der Apparate von Morse und Hughes! Unter allen politischen Parteien ist ein Katzenjammer ausgebrochen, der sich gar nicht beschreiben läßt. Die wenigen pflichttreuen Abgeordneten haben, ohne alle Ausnahme, den Wunsch, der Reichstag möge lieber heute als morgen zu Ende gehen. Satt sind sie der Debatten und loü möchten sie gern kommen von den fatalen Abstimmungen über die Stcuervorlagen. In den zahmsten Zeitungen kommt der lange verhaltene Unmuth über unsere Lteuerzulunft endlich zum Durchbruch; die Abgeordneten erhalten aus ihren Wahlkreisen von dm loyalsten, konservativsten Männern dringende Aufforderung, sich der Mehrbesteuerung zu widcrsctzen, sonst würden sie nicht wieder gewählt. Steuern, nichts als Steuern, schallt es alle Tage, und daS ist selbst den eingerittensten, militär- srommsten Jasagern zu viel. Nur mögen die Abgeordneten, die sich um ein Ja oder Nein in den Stcuerfragen durch Sitzungsschwänzen herumdrülken möchten, sich nicht einbilden, daß sie damit dem Volke die Steuern ersparen Helsen. Hierfür gicbt cs schon noch Hilfsmittel! Wenn der Reichstag nicht mehr beschlußfähig zusammenzuhalten ist, wie wäre cs, he? wenn man die Ziffer, die zur Giltigkeit eines Beschlusses erforderlich ist. herabsetzte? Hm! Zwar wäre dies eine Gemaltthätigkeit schlimmster Art, aber was passirt nickst heutzutage? Allen Ernstes wird der Plan erwogen: extra blos um die neuen Steuern noch rasch durchzudrückcn, solle der Reichstag seine Geschäftsordnung ändern und seine Beschlußfähigkeit herabsctzen. Jetzt beträgt sie die absoluta Mehrheit, d h. die Hälfte st-1. Künftig soll schon die Anwesenheit von 150, oder gar nur von 100 Abge ordneten genügen, um einen Beschluß zu fassen. Da muß man doch sagen: Hütet Euch, Ihr Abgeordneten, vor einerEuch so entwürdigen den Maßregel! Bedenkt, was Ihr thut! Wie doch? Wurde es nicht neulich als ein unerträglicher, widersinniger Zustand bezeichnet, daß im BundeSrathe die kleinstaatlichm Stimmen die drei größten Königreiche majorisirten und die Vertreter von 5ö„ Millionen denen von 34 Hz. Millionen Gesetze geben wollten? Ganz so käme cs im Reichstage. Genügt schon die Anwesenheit von 100 Abgeordneten zu einem gütigen Beschlüsse, so schreiben dann 50 -p 1 Abgeordnete, also die Vertreter von 1 über 5 Millionen Deutschen, den übrigen 35» Millionen alle die neuen Steuern vor, mit denen das „zur Wohlfahrt der Nation" gegründete Reich beglückt werden soll. Endlich muß öS doch einen Punkt geben, wo einmal Widerstand geleistet wird. Lasst Euch, Ihr Volksvertreter, doch nicht mit der Drohung des kanzlcrischen Demissionsgcsuches schrecken! Aus vorzüglichster Quelle hör-u wir. daß der Botschafter Dcutich- lands in Frankreich, Fürst Hohenlohe, nicht so bald wieder aus seinen Pariser Posten zurückkchrt, sondern zu einer noch höheren Verwendung im Dienste des Gesammtvaterlandes jetzt in Berlin sich einrichtet. Eine Probe daraus nun, wie weit die Widerstandsfähigkeit vor einem kanzlerischcn Ent lassungsgejuch zuruckweicht, wird die Abstimmung über die Samoa- Vorlage liefern. Nachdem die Hohlheit des ganzen Unternehmens, die Actienmacherei und die Gründungssüuden durch Thatsachen avsgedeckt worden find, die 'Niemand wioerlegen kann, müßte inan eigentlich erwarten, daß kein einziger Abgeordneter sich für das Gesetz erhöbe. Weit gefehlt! Tie „'Nordd.AIIg.Ztg." erhitzt sich für diese Gründung schon deshalb, weil sie selbst das Eigenlhum einer Aktien gesellschaft ist, die bei der Samoagründrmg stark betheiligt ist und die große Verluste erlitte, falls die daraus einaezahltcu 15 Pros, durch Ablehnung des Reichstages futsch wären. Das Beispiel der Ezechen, weiche die Deutschen immer mehr von dem Unterrichte ausjchließen, wirkt aus alle Slaven Oesterreichs ermunternd. Ter kleine slavische Volksstamm im Süden der öster reichischen Monarchie, die Slovenen, dritten: wenn die Ezechen nach Herzenslust die Prager Universität und die Mittelschulen slavisiren dürfen, warum sollt Ihr nicht das Gleiche tistm? So folgt der Spur, welche das czechische Staatsschiff vorgczcichnct hat, die Nußschale der Slovenen und diese setzten durch, daß deutsche Gymnasien und Real schulen in Steiermark, Körnchen, Istrien und Görtz slovcnisirt wer den sollen. Hätte »licht das Dcutschthum in Oesterreich so tiefe geistige Wurzeln geschlagen, so konnte uns um dessen Zukunft bange sein. Leicht ist aber die Gefahr der gewaltsamen Slavisirung unserer Stammesbrüder in Oesterreich nicht zu nehmen. Der Ucber- much der Slaven geht bereits so weit, die Ehre eines Mädchens in öffentlicher Sitzung der Volksvertreter anzutastcn, obwohl das Mäd chen kein anderes Vergehen sich hat zu Schulden kommen lassen, als »vn deutschen Eltern abzustammen. Die Regicruirg Oesterreichs «der begünstigt die Slavisirung der Monarchie auf's Offenbarste. Nenso gehetzt befindet sich bekanntlich das Dcutschthum in Ungarn. Änd dabet ist die K. K. Monarchie, die sich gegen unsere Zollpolilik so feindlich verhält, die in beiden Rcichsthcilen deutsches Wesen und Sprache hart bedrängen läßt, immer noch der beste, der einzige IIÄte Deutschlands! Es wäre zum Lachen, ginge cs unseren Stomnesarnoffen nicht dabei so gar schlecht. Die Türkei bedient sich der wilden Albanesen und Amanten, M» hi, christlichen Völkerschaften der Balkanhalbinscl: die Serben, Dutzape», Griechen und Montenegriner auSeinanderzuhaltcn. Nach hm»» Hin» und Herverhandlungen zwischen der Türkei-und Mon- ßWtzDv» «ar das Gebiet festgestellt worden, was ersters vMrägü / ' mäßig letzterem abzutretcn hat. Natürlich trennt sich der Sultan nur mit höchstein Widerstreben von früherem Besitze. Er hetzt also die leicht fanatisirbaren Aergstämme der Albanesen aus, Montenegro sich nicht seines neuen Gebiets bemächtigen zu lassen. Die türkischen Generäle Osman und Jzzet Pascha übergeben das abzutrctende Gebiet nicht, wie ausgemacht, den montenegrinischen Truppen, son dern rücken vorher ab, in ihre Stellungen aber rücke,» Albanesen ein, welche die nunmehr heranrückenden Montenegriner mit Gewehr schüssen empfangen. Diese sehen Schaaren von 8 — 0000 wohl bewaffneter Gegner vor sich. Natürlich läßt sich Europa nicht ge fallen. daß die Türkei ein solches Spiel erlaubt. Es fragt sich nur, ob der Sultan noch die Macht besitzt, jene wilden Bergvöller zurück zurufen. Diese Albanesen und Arnauten beunruhigen in Gestalt von Räuberbanden auch die andern Ballanstaatcn: Bulgarien, Ser bien und Griechenland. Der neue englische Minister des Auswärtigen, Lord Granville, sinket also auf dem Balkan sofort Arbeit. Seine Berufung zeigt, daß auch die Whigs im Allgemeinen den von dein Berliner Frieden geschaffenen Zustand anerkennen »vollen und diese Aussicht entwaff net viele Gegner, welche die neue englische Regierung auf dem Eon- tinente hat. Gladstone selbst hat sich die Riesenaufgabc Vorbehalten, Premier- und Finanzministcr zugleich zu sein. Seine Freunde haben Sorge, ob dieser Doppcllast seine Gesundheit gewachsen ist. Er wird zunächst Ordnung in die von Beaconsfield gründlich ver fahrenen Finanzen bringen und diese wie andere Reformen im In- ncrn nehmen ihn so in Anspruch, daß er nach Außen hin um so eher Ruhe halten wird. Wie schwierig cs der Königin Victoria gewor den ist, die Tories zu entlassen, ersieht man an manchen Einzelhei ten. Als sie den Gemaßigsten der Whigs, Lord Hartington, zu sich nach Schloß Windsor entboten hatte, schickte sie ihn» nicht einmal, wie das sonst »üblich, einen Hofwagen und Lord Hartington »nutzte in strömendem Regen vom Bahnhöfe zuin Schlosse gehen und ebenso »vard er aus dem Rückwege durchnäßt. Die Engländer sind über diese Behandlung nicht sehr erbaut und erthcilen den Staatsmännern, welche die Königin zu sich beruft, den Rath, sich wenigstens mit einein Regenschirm zu versehen. Und was wird die Königin Victoria erst empfunden haben, als sie dein tiefverhaßlen Gladstone den weißen Stab und das Geheimsiegel, diese Attribute der obersten Regierungs gewalt, in die Hände legte und Gladstone zum Dank ihr die Hand küßte! Der Himmel »nag bei diesem Aktus gelacht haben, die Köni gin nicht. Als Gladstone als Premier nach London zurückkehrte, umbrauste ihn dafür de»- Jubel des Volks. In England setzt das Volk mit der unbczivinglichen Einfachheit und Selbstverständlichkeit eines Naturgesetzes die Minister ab, die sein Vcrlraucn verloren. Glückliches England! Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 27. April. NeicPötc» g. Die 2. Berathung cer S a »i oa - V o r l a a e crösfncte der Abg. »Fürst Hopcnlobe - Sclnilingasürst «deutscher BotlchaNer aus Paris), um dcr 'Ansicht ciitgegciizutrctcn, als lege die NeichSreglcrung ein mir acringco Gewicht aus die Vorlage. Nach den grossen Opicrn. die bieder <nr den Handel und die Schifffahrt in der Südsee gebracht wur den. würde sie die Verweriung bedauern. Die Ansiedelungen am Lamoa seien nicht nur an sich von großem Werthe, durch dieselben würde auch die Rhctcrcl gefördert und der teutiche Waarcn- vcrkedr erhalte vier einen gesicherten Rückhalt, de» er iin eng lischen Australien nicht habe. Der Uedcrgang dev UnternelinenS in fremde Hände, daS Hcradzlcben der deutschen Flagge würde das Ansehen Deutschlands in den Augen jener Völker bedeutend herabiktzen, ein Eindruck, der sich bald über die ganze Südiec erllrccken würde. Löwe-Berlin protcsiirt gegen die Unter stützung eines verkrachten Unternehmens von ReichSwegen. Das Unternehmen sei nicht rentadci und ohne wirthichastlkchcn Werth. Das Reich könne leine Unterkhanen in der Fremde auch schützen, ohne Geschäfte dort zu machen. Für die Vorlage tritt vom BundcsrathStischc Geh. Rcg.-Rath RcuIeau r , der deutsche Eommissar lür die australischen Weltausstellungen, in längerer Rede ein. Die Vorlage ict das Glied einer große» Kette von Beziehungen bcö Handels und der Schifffahrt, aus dcr sic nicht gerissen werden dune. Er verweilte lange bei den Kolonien aus dem auslraltschen Aestlande und dem mit denselben getriebenen Handel, der nurzum verschwindend kleinen Tdcllc in deutschen Händen ruht. Die fehlende direkte Verbindung taffe sich durch die Deutsche Secdcindels-Gciellschait herbelikihren. Samoa biete Gelegenheit z» lohnender Rücklracht. Als Vas Haus Godeffrov erschüttert war, wären die Engländer erireut gewesen: ci>S tic üunde nach Australien gedrungen war. baß daS Reick' das Unternehmen stützen wolle, hätte» die Deutschen ln Australien gciubelt. Das Klima ici beiß, aber unschädlich, der Boden fruchtbar. Nculeaur nahm zum erste» Male am Regicrungötlsche Platz. Seine Rete, die freilich über Samoa wenig brachte, wurde AnIangS mit großer Ailimerkiaiii- l keir angebört, als er aber allzulange bei den 0 Millionen Schalen NeuholiandS verweilte, wurde das Haus etwas unrubig. llr, B omberger vermißt, trotzdem daß die Regierung Rciileaur als Vorspann genommen, immer noch trlilige Motive: anstelle alles dcssen.was gesagt worden, hätte man ebenso gutReblnsonErusce dringen können. Moslc hake ihm den südlichen Stcrncnhimme! gezeigt und sich daraus berufen, daß er unter denselben Brcitc- gradcn so und so viel Tausend Meilen von Samoa gewellt. Dazu, daß Australien eine schöne blühende Eoionie sei, hätte man Reuleaux nicht gebraucht. AIS Vertreter der Vorlage sei Ihm v. Kusserow lieber als Nculeaux. lieber Samoa habe inan nichts erfahren. Durch die Vorlage würde eine große Zahl von Firmen geschädigt. Er möchte die Plantagen »»tcht einmal geschenkt haben. — Er scl überzeugt, rer Regierung geschähe dcr größte Gefallen, wenn die Vorlage abgelcbnt werde. Redner schloß seinen mit allerlkt don-mnts kurchschlen Speech unter dem Bravo der Linken und den» Zischen der Rechten. Bundcskommissar v. Kusserow: Die Ablehnung der Vorlage wäre eine 'Niederlage rer deutschen Industrie. Hieraus eriolgtc die Ablehnung mit 12k gegen 112 St. Sämmtliche anwcsendc sächsische Abgeordnete «Ackermann, Dtetze, l)r. Frcgc. v. König, Landmann, Reich, Richter-Tharandt. Schmiedel, Ov. Stephani» siimmten lür die Vorlage. Die Münznovelle wurde an eine Ecminission verwiesen, llnter- staatssckrctä» S cholz leitete cie I. Beralhung dcS Rcici'ö- st c »> vc I g e i c tz e s mit einer Entgegnung aus die ge^ ge» den Entwurf dich-w geänderten Bedenken ein. Akg. > Sonnemann anerkannte, nachdem dem Reiche erst IR» Millionen neue Zölle bewilligt worden, kein Betüriniß für die Vorlage. Hinter derselben lauere zwar das Gespenst res Tabaksmonovoio; doch würde dasselbe auch kommen, wenn die EteiM'elstturr bewilligt werde. Er ist gegen die Höhe der Steuer aut ausländische Actlc» re., weil dieselben dadurch auv dem inländischen Verkehr gewiesen würden, siwle gegen die QuittungSsteucr überhaupt, v. Wedel I-Malchow: Die Vorlage entspreche einer alle» Forderung der conscrvatioe» Partei: daS Kapital schäricr zu den Bcbürinissen beo Reiches und der Einzelstaatk» heranzullebrn. die Börse höher zu de steuern. Man habe ble Mliiiärvvrlagc bewilligt, wodurch l7 Mtll. Mk. Mehrausgaben entständen, die gedeckt werden müßten. Auswärtige Actlcn zu besteuern erfordere cie Gerechtigkeit. Wenn eine Börsenstcucr wirksam sein solle, müsse sie sich nach dem Werthe der Oblektr richten und nicht eine Durchschnttlssicuer scl», wie Sonnrmann wolle. Ec wendete sich, zugleich auch Im Namen der meiste» seiner Gesinnungs-Genossen, gegen den QutttuiigSstempel, der viel zu sehr ln die Verhältnisse des kleinen Mannes elngrctlc. Die Reichebank habe gar keine» Anspruch aus Quittungdstempelbeirciung. Die Lottcrieioockicucr könne ain wenigsten bemängelt werbe»: durch bas Lottciielpiel werte ein müheloser Ertrag erzielt. Hierauf wurde die Sitzung vertagt. Nächste Sitzung morgen. Berlin, 27. April. Nach BundeSraihsbeschluß tritt die Bestimmung, wonach Substitutionen nie länger als eine Sitzung gelten und lür nächste Sitzung unmittelbar Bevollmächtigung seitens der Regierung stattstnden muß, nach ll Tagen in Kraft. Die rumänische Bahnsache kan» als applanlrt gelten, lieber besAkttenkapitalSIst bereits zumUmtausch lautKenvcnttondepouirt. Die Posterklärt, dir Meldungen von einem Wechsel tmMinisterium, auch bezüglich Stephans für unbegründet. Der Buntcsbevoll- mächtigtc Hamburgs, Kirchbaur, sprach sich aus, daß gegen die Einverleibung der Vorstadt St. Paust i»S Zollacbiet kein «or- meUcü Hlnberniß vorlicgc. Tie Hamburger Abgeordneten, Wolffson und Mocring, bereiten eine diesbezügliche Interpellation vor. ?tick't bioS eine Deputation höherer preußim er OMzierc, sondern auch ein österreichischer Feldmarichall - Lieutenant geht nach Petersburg, um de» Zar zum Geburtstag zu beglückwünschen. Man hält dies für mehr alS eine Eourtoille. London, 27. April. Dcr König von Birma ist gefährlich krank und nur durch Opirrung von Jungiraucn heilbar. Eypern begrüßte de« Regierungswechsel in England durch Kundgebungen. Petersburg. 27. April. Die Verhandlungen mit einer Rothschildgruppe betreffs der Emlisio» einer sünsten Serie Sproc. Obligationen als Eisenbahnschuid naben ihrem Ende. Mitte Mal wird die Subskription aus allen Hauptplähe» Europas eröffnet und wird dcr EmissionSbetrag von l5Millionen Piund sich zum Subskriptionspreise nicht unter 88 Proc.INcllen. Der Ingenieur Saschk.», Urheber des MilltonenvIcbstahiS, wurde im Gouverne ment Minsk arretirt. Locale- and TSchststdes. — Das 8. Verzelchniß der beim Reichstage Angegangenen Petitionen enthält nachstehende aus Sachsen: Kausm. Wilbalin in Gottleuba führt Beschwerte wegen verweigerter Gewährung der Fnvalitcnwohithalcn. F. Mönch, Vorsteher de» Leipziger Gartc»baugcseUschatt, u. Gen. bitten um Abänderung der internationaten Konvention gegen die Weitcrvcrbrcitung der Reblaus und zwar hinsichtlich dcr Verpackung und Ver sendung von Blumen, Pflanzen, Slränchcrn :c. Um Wieder herstellung des Aiisluhrzsllcs aui Lumpe» petirt H. Rost, Pappentabrtksbesitzcr zu Dippoldiswalde. Um Abänderung der Gewerheordnung, Innungbwescn, Gesellen lind Meister- prüiung rc. bitten die Gewerbeverenie zu Königebrück, Ncrchau, Grünbatnichrn, Woikcnstci», Pcnig, Neufalza, Gevcr, Oschatz, Oederan, Bischofswerda, Eclditz, Ehrenirietersderf,Geringtzwalbc, Schandau und Ostrltz, ferner der Handwcrkervtlcin zu Schcllen- berg und der Bürgervercin zu Nosic». Endlich bitten der Vor stand des Leisingbcrcinö zu Leipzig um Abänderung cer Gewerbe ordnung in Beircff der Tveatcrireiheit und derkpnvlogi'ä eVerein zu Dresden um Abänderung dcr Geietzcsvorlagc betreffend die 'Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen. — Am Montag fand in der Ncnstätler kati olischen Kirche die Einsegnung eines glücklichen Brautpaares statt, durch welche zwei angesehene Familien Sachsens und der Schweiz in perwandtschalklichc Verbindung traten. Fräulein p. Wackcrbarth. eine schlanke, junge Dame von N'mpathiichcr Erscheinung, mü dem Stamme tcc einst io weit berühmten km'ürsllich sächsischen und königlich polnischen Kabinctoininisiers und Feltmarichallcs Graien v. Wackcröarth und Nichte des Oherlaiidc-genchts- präsidcntc» I)r. A. v. Weber, sowie des Afrikarcl«cvdcn und Thicrichntz Agitators E. v. Weber, wechselte den T rauring mit dem Landschaftsmaler Herrn Mar v. SüN' aus Luzern, denen effekt vollen Lantschacksbiltcr wohl so Manchem unserer Leier von der hiesigen HttiiflansstcUnng her bekannt >cin werden. Das junge Paar reine nach dein Hochzcitsschmauie sofort ab, um an' den grünen Aipenhängcn der Schweiz den süße» Honigmond z» ver- leben; zum Herbst beabsichtigt Hcirv. Sürh nach Dresden zunick- zukchrcn und dann hier dauernd sein 'Atelier awzuschiagen. — Dein Vc > era n c n Ludwig Vollftaodk, der an Kö nigs Gcdurgskag sein goldenes Hochzcits - Jubiläum feierte, leuchtete die Gnade seines Monarchen >n einer dcmelben hoch- beaiückenden Weife. Herr Heirath Ho. Earns. bei denen Vater der Jubilar mehrere Jahrzehnte Kutscher gewesen war, über reichte ihm im Aufträge sr. Maseffät ein höchst ansehnliches Geldgeschenk. Auch Herr Hosralh llr. Earuö fügte reiche Ge schenke hinzu. — Die Organisation dcS R a th Sv o l l zi ch un g ka,n tev ist noch nicht geschlossen; die Stellungen von drei bisherigen Hsh'varbcitcrn müsse» zu drei «csien BcamlcnsicNen »ingcwandclt werden und in Anetten»»»., dos darg-legtcn Bedürfnisses bat der Raih dies auch beschlossen. Die Zahl der eingehenden Psän- dungsauslräge wächst rapid. Sic betrug vom l. Oktober >879 bis Ende März d. I. >2,«>:<>, pon denen bis Mitte d. Ai. mir 9852 erledigt werden konnten. Zn bemerken ist. daß sich die Reste aui beide. Staats- und Eommimstcllcrn beziehen. Zu den da verbliebenen 2179 liegen schon wieder 1«»is» neue Psänkimgß- anträge wegen dcs diesjährigen ersten Tcrminco der ANkthzins- abgaben vor und stehen nun noch die vom l. Termine der Ein kommensteuer zu erwarten, io daß sich die Zahl der P'ändungs- anttäge nach Ablaut des ersten«"rschästSsahrcs v'raussichtlich unk 2-1 ,<>«><» beziffern wird, eine Summe, deren äußern bedauerliche Höhe dock' gar nicht unbegreiflich ist, wenn man an« die immer steigenden Abgaben, namentlich aui die kommunalen blickt. Ge genüber den» früheren VollstreckungSverfabren Ist tic Tbätigkcit tcS neuen RmbSvollzlehnngSamtes restiltatrcichcr: es wurden durch dasselbe bis Ende März d. I. ziemlich 88., 'KMurt Rück stände ci»gebracht; daS Ergebnis! dcr stübrrcn Tb-ätigkeit wa 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite