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Dresdner Nachrichten : 06.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-06
- Monat1880-03
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- Dresdner Nachrichten : 06.03.1880
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Lörsendericht, Fremdenliste. Mttredacteur: vr «i»U Für das Feuill.: IL»»t>»»«i Druck und Etgentbum der Herausgeber: Mc Ld«t«I»»ra» in Dresde». Berantwortl. Redacteur: ZL«t»rt«U I uttlenU in Dresden. r°'nn'!rir-»L«°LA''KW7S »>»!i«r»»il« N^»»>« «,«». «Ü!». — L», «au» «tnki elnwalttani Ä.hitLL'L'/.iLr wird »Ich, >u«w»rll,r «nn»»e««»«»tNt>« »an uu» undekannli» girmr» ui» Vkrlonen inlklitt» «i, nur a«t«> v-»»u««r«n»„A,I,I»n, »ikrch vli«Imoi!«n oder Po»>inj«l>Iu»l. iUchl LUdiu loNcn lü PI»,. 2»> Ural, lür d>, Monloqr Rum»«I oder noch kimm .z,sl,a,kdtr vettu tcilk « Pis«. Loppvl L 6o., Le»» I« 8ollI<)88-8tM88S 14, a«'»r«iiülik r ilor- 8por-orga«sv. ^o- und Vkiiiirut aller SlLLldpnpivi'S, Pfandbriefs,! !-Helion eto ^usrairlunss aller 6oupon8. IIuentMltliotr«, ! Lonlrolo der Vorloosung aller IVertlrpilpiere. Fllee airdr aut' brietlldisur VVe^e llomloilstvils für Wseksvl. ^ und eviutiiilalud einMiioliwtu ltoriliaim, Oardvi-obm? » « u.8tistlu»a>-». ie,>i,u>ak>riielil tdr t)a>i»-u. II«-rri>n 8 »«tt-In^titut, L,rtt^r»»II " u. steaslonsstallungsn, L. 2 8tl UVV8tl US8V 2 . uixr L« ' u. 8taUuug«ru. Vor/u!,didi6i- üojtuutorriebt t'ltr t)a>i»-ii. ll'-rron ^ u. Kinder /u jsdvr '?N8>'8/.oit. ^usleikou elo^aiiwr tUdlpwrdu u. Kalii^vseliln,, /.„m 8c-I>,8»iut8e>iiioii. ^utnatii»« von l'uu- ilraut. 8ioii8^tvr>Ioii. Oin88v .Vu8ivu>d von lO-stidnideii /»in V 66. 2^. 188^. Witterungdaussichten: Vorwiegend trübe, stellenw. nelbig, zieml. mild, weitere Niederschl. DktAÄtll. EöUllüötllÄ, 6 Ä!äV)« voltttlches. „Und Frieden — Frieden tönt es überall!" Man muß das Grdächtniß anstrengen, um in der Geschichte der letzten Dezennien ein ähnlich frivoles Kriegsgerüchtespiel zu entdecken, wie das war, welches der Militärvorlage im Reichstage vorhcrging. Der Zweck ist erreicht — die ernste Erschrockenheit der Abgeordneten, denen die russischen Festungsbauten, die Nihilistenattentate und der Nevanche- groll Frankreichs durch das „Privatblatt: Norddeutsche Allgemeine Zeitung" drastisch zu Gemüthe geführt wurde, hat auf allen Bänken de> Hauses die Geneigtheit erkennen lasten: Alles was zur Ehre und Vertheidigung des deutschen Vaterlandes nöthig sei, zu erwägen und zu bewilligen. Jetzt kann wieder „Friede" geläutet werden und es geschieht dies mit einer säst traumhaften Schnelligkeit. Unter „Tagesgeschichte" finden die Leser die gelegentlichen Auslassungen Hohenlohe'ü über Deutschlands Friedensmission. Aber weit wichtiger und schwerwiegender noch ist des greisen Kaiser Wilhelm Gespräch mit dem Grafen St. Vallier, dem republikanischen Gesandten Frank reichs in Berlin, bei welchem Kaiser und Kaiserin am 1. März das Diner einnahmen. Auch aus diesen offenbar von langer Hand vor geplanten Tischgesprächen leuchtet ein starker Wille heraus, den Frieden und die Freundschaft mit Frankreich als unerschütterlich hin zustellen. Endlich zum dritten bekräftigt des Kaisers Wilhelm offi zielles Gratulationsschreiben an Kaiser Alexander II., welchem oie Signatur Bismarck's beigedruckt war und dem noch ein intinies Privatschreiben an den Kaiserlichen Neffen in St. Petersburg ge folgt ist, daß auch zwischen Deutschland und Rußland („nach der Väter hoher Freundschaft und für die Dauer meines Lebens" — dies sind Kaiser Wilhcl'ms Worte!) Alles beim Alten bleibt. Wie schön wäre es nun, wenn nur von diesem „Frieden" nicht so viel gesprochen werden müßte, wenn nicht eine Bcwilligungslaune eines Staatsmannes sofort diese ganze Sachlage auf den Kopf stellen und dem Handel und Wandel des ruhigen Bürgers die schwerste Schädi gung zufügen dürfte. Der Friede von Bismarck's Gnaden ist ein Danaergeschenk; er bringt regelmäßig Erschütterungen, die einer starken unbedrohtm Nation ganz merkwürdig zu Gesichte stehen und unter denen eine dauerhafte wirthschaftliche Besserung nur sehr stoß weise sich herausentwickeln kann. Die Reichstagsberichte vom 1. und 2. März haben natürlich wesentlich an Spannung verloren, seitdem die Militärnovelle in einer Kommission verschwand. Bennigsen ist (natürlich!) ihr Vor sitzender, Graf Udo Stollberg sein Vertreter, v. Lerchenfeld, Römer und Ruppert Schriftführer. Bennigsen'S Eile, dem Reichskanzler die Annahme der Novelle unterbreiten zu können (abermals taucht das lächerliche Gerücht auf, ein Ministerportefeuille werde als Botenlohn abfallen) ist leicht zu begreifen. Aber auch Graf Ctoll- berg ist unbedingt für die Vorlage. In der Affaire Großer Kurfürst hat Stollberg zwar einen Beweis unabhängigen Urtheila gegeben, als er vorgestern ausführte: im ganzen Lande sei ein tieswurzelndes Mißtrauen gegen unsere oberste Marineverwaltung thatsächlich vor handen ; aber der Graf fügte hinzu: trotzdem werde er Hänel's Antrag auf Vorlegung der Gerichtsakten bekämpfen, denn in Militärgerichtssachen würde eine öffentliche Kritik die Sachen nur noch schlimmer machen. Damit ist der Eharakter des Vorsitzes der Militärnovellen - Prüfungü - Kommission im Reichstag genügend gekennzeichnet, v. Bühler's Antrag: „es solle der Reichskanzler ersucht werden, einen Staatenkongreß herbeizusühren zum Zweck einer wirksamen allgemeinen und gleichzeitigen Abrüstung etwa auf di« durchschnittliche Hälfte der gegenwärtigen Friedensstärke der europäischen Heere für die Dauer der nächsten zehn bis fünfzehn Jahre" ist formell und inhaltlich undurchführbar, so richtig und menschlich seine Motivirung sein mag. Aber auch ohne Abrüstung ließe sich viel thun mit der zweijährigen Dienstzeit. Graf Moltke hält sie für unmöglich. Wohl. Als aber 1833, nach dem Aus klingen der Julirevolutionsfolgen in Paris, welche Sachsen die Konstitution bescherte, Preußen, dem sein König Friedrich Wil helm III. ein Kammersystem durchaus nicht geben wollte, finanziell erschöpft und rathlos dastand, berieth eben dieser König mit seinen Generälen, wie man dem Staatssäckel, der durch die Mobilisirupg sehr leicht geworden, wieder aufhclfcn könne. Entweder mußte einer Repräsentativ - Versammlung eine Steuererhöhung oder Anleihe angesonnen werden, und das wollte der König nicht — er haßte Alles, was nach Parlament schmeckte — oder man mußte die Staatsausgaben beschränken. Damals hatte Preußen nur 120 Millionen Thaler Staatsschuld — und doch entschloß sich Friedrich Wilhelm III. für Ersparung im Haushalt und führte die zwei jährige Militärdienstzeit ein, womit l/z der sämmtlichen Militärausgaben erspart wurden. Zwölf Jahre hat dieselbe in Preußen bestanden — ist das Land dadurch wehrunfähig geworden? Würde, wenn wir die zweijährige Dienstzeit jetzt wieder einführten, nicht alles Gerede in London, Paris und Petersburg über Deutsch lands KriegSpläne sofort und wirksamer verstummen, als bei bloS theoretischen Friedensversicherungen unserer Diplomatie? Die inneren russischen Zustände werden soeben wieder mittelst einer Proklamation beleuchtet, welche, auf ein starkes weißes Quart blatt mit unregelmäßig stehenden russischen Lettern gedruckt ist, aber nicht auf einer Presse abgezogen, sondern mittelst sogenannten Bürstenabzuges hergestellt erscheint. Man sandte das Blatt an die „Nat.-Ztg." in Berlin und diese übersetzt cS wörtlich wie folgt: „Aus Beleb! bcS Exekutlv-EomitöS lst um 0 Ubr 22 Min. deS Nachmittags vom 5./I7. Februar ein neues Attentat aul vaS Leben de» ä. 5l. auSgelührt worben. Der Plan, aus kessen sichere» Gelingen man gcvosst, ist vereitelt worden, da der Zar die gewöhnliche Dinerstunde nicht tnnehtclt. Die Explosion fand ihn ans dem Wege zum Speiscsaal. So ist da» Unglück unseres Vaterlandes gerettet worden. Mit tiefer Betrübnis» erfüllt uns der Tod lener armen Soldaten, dieser unglücklichen gezwungenen Leibwächter de» gekrönten x. U. Da indessen die Armee es ist, aas »elcve der DeSvotiSmu» llck» stützt. so wirb man sich aus derartige fragliche Ereignisse geiaht halten müssen, blS sie zu der Einsicht gelangt sein wird, daß die hclligsicn Interessen des Vaterlandes von ihr erheischen, sich für dao Volk gegen den Zaren zu erklären. Noch einmal sichren wir es ganz Rußland vor vie Seele: Nur gezwungen haden wir den Kampi begonnen, gezwungen durch den Despotismus, durch den Druck der Thrannei; unser Endzweck Ist daö Glück des Volles. Die Regierung ist bao größte Hliiterniß einer freiheitlichen Entwickelung teo nationale» Lebens: sie läßt kein anständigen Manne nur die Wahl zwischen dem unbedingten Autgede» eines jeden dem Voikswohl sich zuwenden- dcn Gedanken und dem Kample bis auch Messer gegen die jetzigen Gewalthaber. Noch einmal erklären wir: Wir werden von diesem Kampie nicht abstehen, bis Alexander U. seineMacht in die Hände deS Volkes nicdergelegt. bis eine constltutrene National versammlung die Grundlagen einer sozialen Res 0 r 1» sestgrstellt haben wird. Wenn dieser erste Schritt getl an iit, kann endet unser Beireinngswerk von selbst. Wir ruien allen russischen Bürgern zu, unö in unserem Kampfe gegen diesen verdummenden und unmenschlichen Despotismus zu unterstühen, unter dessen Druck die edelsten Kräfte deö Vater landes ersterben. Daö Exekutiv-Eomitö." Ein erquickendes Bild bietet der Blick auf die Alpen, wo drei Nationen statt mit Kanonen, Revolvern und Bajonetten mit dem Grabscheit und dem Bohrer ein ewiges Werk nicht der Zerstörung, sondern des Friedens und der Völkerverbrüderung beendet haben. Auf dem Arbeiterfeste zu Airolo, welches dem glücklich vollbrachten Durchstich folgte, schwirrten die Sprachen italienisch, deutsch, latinisch und französisch ganz komisch durcheinander. Verstand man sich nicht gleich, je nun, dann umarmte man sich und wußte ja, worum cs sich handelte. Auf die Telegramme der Unternehmung lauten die Beglückwünschungsantworten der Adressaten verschieden. Der Bundesrath weist ernst und geschäftlich auf das Erreichte und noch zu Erreichende hin. Fürst Bismarck und Italiens Cairoli betonen kurz die Freude am Gelingen. Kaiser Wilhelm telegraphirt: „Indem ich für die erfreuliche Mitthcitung über die Hand reichung bei dem richtigen Jnsgmmcntrefscn der beiden Gotthard- galcricn meinen ausrichtigen Dank ausspreche, sage ich meinen wahrhafte» Glückwunsch zu tiefem welthistorischen Ereigniß bci. Diese bedeutende Nachricht erreichte mich, als die Kaiserin und Ich in einer kleinen Gesellschaft die Frage erörterten, 00 auch gewiß am I. März, wie man hoffte, lene Begegnung erfolgen würde. Der Jubel war um so größer, als ich vorleien konnte, daß daS Ziel bereits erreicht sei. Ausdauer und Bebarrlichkeit sind gekrönt worden! Der König von Italien sagt mit mehr südlicher Wärme: ' „Mit der lebhaftesten Genugthuung vernehme ich die Nachricht von dem Zusammentreffen der beiden Galerien deS Gotthardtunnelö. Ich beglückwünsche Alle, welche dazu bclgetragen haben, ein Werk zu vollenden, daö unserem Jahrhunderte Ehre macht. Durch den neu geöffneten Weg, den die Wissenschaft und die Arbeit der Eivili 1 ati 0 n dem Hantel gebahnt haben, rukc ich den edle» Rationen, welche durch ein ncuesBa » b mit Italien verbunden sind, meinen Gruß zu!" Möge König Humbert Recht haben — Arbeit und Eivilisation durch das große Werk gedeihcn! Neueste Telegramme ver..Dresdner Nachrichten." Berlin, 5. Marz. Der Reichstag genehmigte in heutiger Sitzung die' gestern unerledigt gebliebenen Tbcile des Marine- etatv in zweiter Lesung nach den Eominiisioiiöanträgcii, die für den Bau einer neuen Korvette gcforderlen 365,lXR> Mark wurden gestrichen. Der Erat des Reichstags wurde unverändert ange nommen. Die Gesetzentwürfe, betreffend das Faustpfantrecht für die Pfandbriefe, das Pfandrecht an Eisenbabncn und die Zwangs vollstreckung an dciiicibcn wurde einer ciiiundzwanzigglicdrigc» Commission überwiesen. Berlin, 5. März. Die Budget - Kommission beschloß bei den im Etat beantragten Kaserncnbauten circa 1',-> Millionen abuisetzen. Loralt» und Sächsisches. — Sc. Mai. der König nahm sowohl vorigen Montag wie auch gestern Vormittag von '/2II Uhr an die Meldungen niedrerer, in neuerer Zeit auigerückten D'fiziere, sowie von '/s!2 Ubr an die Vorträge der Herren Staatominister und höheren Hofbc- amtcn rc. entgegen. - Nächsten Donnerstag den II. diesesMonatS findet in den Sälen der 2. Etage deö königlichen Schlosses daö für diese Win- tersaison letzte sog. kleine Hviconcert, auSgeiübrt von der Kapelle des königlichen Hoithcatcrs, von 0 Ubr Abeutö an statt und haben eine größere Anzahl Herren und Damen von Rang und Stand Einladungen zu demselben ervaltcn. Diesem wirb nun nur noch das am zweiten Osterseicrtagc abzuhaltene große Hos- concert iolgen. — Gestern Morgen, am Namcnötagc S. K. H. des Prinzen FrictrlchAugust, spielte dieEbrlich'schcMilitärkapellc im Garten deö prinzliche» Palalö am der Langestraße eine Morgenmusik. Daö Programm bestand aus folgenden Stücken: Choral, PrinzFrlcdrich August-Marsch. Fcst-Ouverture von Lortzing. Priesterchor auö d. „Zauberflöie", CzardaSv.Brahms, Nachrui an C.M.v. Weber von E. Bach und Walzer auö „Die Glocken von Corncvtlle". — Am 4. d. M. waren eö 25 Iabre, daß in hiesiger Kreuz kirche Hr. Oberhofpretiger Geh. KIrchcnrath und Vice-Präsidcnt deö evangelisch-lütberischcn Landes-Consistoriumö l)r. tdool. K 0 blsck' ütter seine Antrlttöpredigt hielt. Die Herren Oder- Bürgermeister Or. Stübcl. Bürgermeister vr. Hertel und Stadt- rath Heubner beglückwünschten ihn Namens der Stadt. — Oberforslmeister von Beust ln Moritzburg bat das Comthurkieuz und der Forstinspektor Zimmer in Etscnberg bas Ritterkreuz des Franz Joscph-OrdenS. der herrschaftliche Gärtner Gräfncr zu Rötha baS allgemeine Ehrenzeichen erhalten. - Die Assessoren Drache in Bautzen, Stegiich in Fret- berg und Scknvanc deck in Leipzig sind zu Kommlssionsräthen in der V. Klaffe der Hotrangordnung ernannt worden. — Landtag. Gestern hielten beide Kammern Sitzungen ab. Ein k. Dekret setzt die feierliche Verabschiedung deö gegen- wärtigen Landtages auf nächste Mittwoch Mittags 12 Uhr lest. In der 2. K a miner rief daö Gesetz über die kommunale Besteuerung der Wanderlager eine längere Debatte hervor. Die I. Kr. hatte den Steuersatz lür Wanteilager pro Woche aus 40 Mk.. tür Waarenauctionen pro Tag aus 40 Mk. festgesetzt. Die Mehrheit der Deputation der 2. Kr. ickilug da gegen vor, nicht einen Pauschalsatz auizusicllcn, sondern den Iahreöbetrag der Staatssteuer beim Wanderlagcrdeiricb auö freier Hand pro Woche, beim Betrteve durch Versteigerung pro Tag und lebe» einzelne Lokal zu erbeben. Die Minorität empfahl Beitritt zum Beschlüsse der I. Kr. Für die Fassung der I. Kr- traten außer den Agg.Abnert.llble-Glcuichau.vk-.Krause und Streit StaatSiiiinIsicr v. Nostitz-Wallwitz und Geb. Rath Körner ein Dagegen wendelcn sich die Adgg. Müllrr-Eoltitz, Böntscv und Günther. Daiür wurde geltend gemacht, daß durch den Beitritt zum Beschlüsse der I. Kammer Differenzen vermieten und baS Zustandekommen deö Gesetzes gesichert werbe, ferner daß in Preußen ähnliche Sätze gettcn alö die von der 1. Kammer fest gesetzten und daß cö sich nicht empsehle. wenn sich unsere Ver hältnisse zu sehr von denen der Nachbarstaaten entfernten. Für den Anschluß an die StaatSsteucr wurde angeführt, daß da durch ein wirksames Mittel gegen das Wanderlager - Un wesen geschaffen werde, ohne daß man ungerecht verfahre. Durch den ieslen Satz von 40 Mark mache man kletnerr derartige Betriebe, ohne die großen straff genug heranzuzichen. Gegen 0 St. wurden schließlich die MaiorllätSvorschläge accep- tirt. Zugleich wurde zur Beruhigung der Landwirtbe lolgenbe» Zusatz angenommen: „Zu den steuerpflichtigen Wanderiagern sind die Lager von Verrehrungsgegenständen, die zu den Gegenstän den des Wochemnnrktverkchro gehören, nicht zu rechnen. Eine Petition deS Kaufmanns Woli In Niederlößnitz um Kassation einer GemcinberaihsiErgänzungswabl wurde, soweit sie sich aus die bcl den Geiiicindewahien stattgeiundcnen Unregelmäßigkeiten bezieht, der Neaierung zur Kcnntnitznahme überwiesen, ebenso die Petition Weisc'S in Kaitbausen u.Gen. um Herabsetzung der Hausir- tteuer. Eine Petition Klöppel s in Anger u. Gen. wegen Erlaß eine» Kanons erwieS sich als unzulässig. — Die l. Kammer er ledigte die Eisenbahnpetttionen durchweg nach beu Be schlüssen der 2. Kammer, während sie die Petition der Liquida toren der Centrcilbarik für Landerwerb und Bauten zu Dresden nm Rücküberlassung des Areals der Schanze »Nr. 4 an die frühere Besitzerin als nicht genügend legitimirt zurückwieS. Finanz- minister v. Könneritz erklärte, das Finanzministerium habe daö betreffende Areal noch nicht zurückgeben können, weil es ihm vom KricgSministerium noch nicht übergeben gewesen. Daö Kriegs- Ministerium habe dasselbe für den Bau einer Kaserne zurückbebalten <ür den Fall, daß die neu postulirte Ka serne an der Alberibrücke nicht genehmigt werde. Kriegö- minister von Fabrice thellte mit. daß die Entscheidung nahe bevorsiebe. Falle sie günstig aus. bann siebe der Zurückgabe des Schanzenarcais nichts mehr im Wege. In beiden Kammern wurde endlich daö Resultat deö VereintgungSvcrtabrrnS bezüglich des Departements deö Innern, der veränderten Etatauistellung und der Secundärbahncn mitgetheilt. WaS letztere betrifft, so hat sich die l. Kammer noch lür ble Bewilligung der Linie Wolkan-Kirchberg entschieden, während sie bei der Ablehnung von Döbeln-Mügeln und Geitbaln-Leipzig stehen blieb. Die 2. Kam mer mußte tn den sauren Apsel beißen; natürlich sangen die Ver- »reter der unberücksichtigt bleibenden Gegenden Klagelieder, in die fich Klänge der Hoffnung aus bessere Zeiten und Heinriche rarittriller mischten. Keine Einigung wurde bezüglich der An träge der 2. Kammer auf gesetzliche Regelung der Wirksamkeit der Oberreck'Nllngökaminer erzielt. Die 1. Kammer blieb, frühe ren Beschlüssen getreu, bei ihrem ablehnenden Votum sichen. - Daö Mitglied der 1. Kammer. Rittergutsbesitzer Melnholb. bat folgende Interpellation elngcbracht: „Hat die tönigi. Staats regierung betreffs der künltig in den sächsischen Schulen zu be folgenden Regeln der Rechtschreibung Stellung genommen und, eventuell, nach welcher Richtung hin stehen Verfügungen iu dieser Beziehung zu erwarten?" - Nächst- Mittwoch, den 10. März, findet in den Parabe- sälen der 2. Etage deö kgl. SchloffeS der feierliche Schluß deö Landtags statt. Cs wird jetzt Tag und »Nacht gearbeitet, um die vorliegenden Aufgaben bis dahin zu bewältigen. - »Nack, einem Telegramm auö Prag, 5. »März 1 Uhr 35 Min. Mittags ist das Moldau-Eiö bet Bubweiö und Mol- bautbeln Nackitö abgegangen. — Die Verwaltung des (ff roßen Gartens nimmt für daS Frühjahr niedrere Veränderungen vor. Die.wichtigste ist. daß von der Milte der Hauptallec aus eine direkte Fahrstraße nach der Große» Wirtbichast schräg durch daS Gehölz angelegt wirb. Hingegen wirb ver schmale häßliche Weg. der von den Centauren- Gruppen hinter dem »Vater Hosgärtner zur Großen Wlrthschait führte, eingezogen und mit Strauchwerk besetzt. Der Schmuck garten und viele Rasenflächen sind zum »Besäen mit Thiergarten- grao völlig umgegrabc». - Gelegentlich einer Besprechung deö Unglücks Im „Himmel- sabrt-Schacvt" bei Freibcrg sagt die ..Soc.-Corresp ": „ES ist dies eine neue Mahnung, daß auch ans dem berühmtesten Unter nehmen kein falsches Geiübi der Sicherheit »Platz greifen darf, sondern eine unablässige Ucberwachung aller von den Arbeitern benutzten Maschine» rc. stattflndcn muß", und ferner — „Sollte daS neueste Unglück in Frciberg nicht eine »Veranlassung sein, mehr alö bisher beim Erzbergbau« geschehen ist. die Mannschatten durch die Fördermaschine herunter und heraus zu befördern? Man hat beim Steinkohlenbergbaue in Sachsen damit gute Er fahrungen gemacht und z. B. in »Bezug aus Fangvorrichtungen bei etwaigem Seilbruche schon Namhaftes geleistet. — Der Dreöd 11 er R ubervrretn ist sehr fortschrittlich gesinnt. »Noch ist nicht der erste Maikäfer auf unserem Redak- tionötisch bcrumgekrabbclt und schon hält der genannte »Verein ein Früblt 11 göiest ab. Dasselbe findet beute, natürlich nicht im Freien, sondern in Mcinbold'ü Saal statt. Ferner feiert beute der Chorgesangverein „ Siona" in Stakt Petersburg sein >!». Stiftungsfest. Morgen Abend giedt der Cbergescmg- vcrcln „Luöcinia" ein Concert im ireundlichen Saale von »Braun'ö Hotel. -- Der in Kötzschcnbroda statlonirtc Gendarm Engelmann wurde tn der vorvergangcncn Nackt aus dem Woge von Rate heul nach Kötzschcnbroda von 3 unbetanntcn Kerlen, die er unter wegs getroffen und, da sie ibm verdächtig erschienen sind, arre- tlrcn wollte, plötzlich überfallen, scincö Schießgewehrs be raubt und durch Schläge mit demselben aui den Kopf schwer ver letzt worden. Die Kerle sollen aus ihn einige Schüsse auö einem Revolver abgegeben haben, den mau später am Orte der That gleich dem zerbrochenen Gewehr dcö (ffcudarmen ausgeiunten hat. Die Thätcr sind leider entkommen und sollen sich in der »Richtung nach Dresden zu cnticrnt haben. — Der nächste Woche icine Sitzungen eröffnende König!. Schwurgerichtshot wirb auch in dem Prozeß gegen den Hand arbeiter Gustav Adolph Matbe — dem Mörder ietner in Lock witz wohnhaft gewesenen Tante - entscheiden. M. ist de» Mordes. Raubes und vernichten schweren Diebstahl» angeklagt und findet die Sitzung — die letzte Inder bevorstehenden Scvwur- gerichtöpcriode — Dienstag den 16. »März »Vormittags KM, Ubr statt. »Außer diesem und dem Raubmord-Prozeh Helbig kommen noch Körperverletzung mit tödtltchem Eriolg, ein gemeinschattlich von dem Ehepaar Stephan ailögesübrter Todt- ilcv lag, eine Kindcötöbtung bez. »Begünstigung hierzu und mehrere Anklagen wegen wissentlichen Falschelbe». Urkunden fälschung und Mü«zverbrechen zur Verhandlung.
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