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Dresdner Nachrichten : 10.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-10
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1880
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-Hiaßu» «acht ft«ivl» «kdaui«» atchl »«rtivdllch. -»miadm» «,»»-«»», -»,s«M-»«» «. »«Ul«» ft, Ham. d»r».««riin. L>kn. iNipg,. «aftl, »rr»I«u, tzranftan ». vl. — »»». »«ft« in Biriin. 0tt»»ig. Wien. -«»»»->. Fr»» stuft a.M., Man ch-». — Lauft« » »«. in grnnstur» l-M. — vurrau, d »«»1". — lH>, t«, Lallt«» » H». ftr Parit. Loxxsl L Lo., gst/ t Loüloss-Ltrasso 18, tlako clor Lporer^asso. Hlagevkatt für Aokitik, UuterhaUang, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, FremdeulWe. ^u- uvck Verkauf aller 8ta»t»- paplere, pkanlidrisfa, Fotlsa vte. ^us^atiluii8 aller Coupons. Uo- ovttisitliolio vontrol» äer Verloo- suna aller VVvrtdvapisrv. TlUvs auck auf drioslieuem >Vv8v. vomlollstslio fiir Vsoksvl. Nr. 131. SS. Jahr«. 188«. Lilläer-Var^vrodev-AlLALLilr von ^s. »Dass, FViliärutksrstrssso 43 empüodlt ein rvlolilialtlkvs l_L«or «>«8»»ter für liuabvn unck iftilckokon bis /um -Ater von lv 3alirvn. UostoUuutzvl» naoft Llaass lverävn ill vigonoll Pfeilers prompt vrlecli^t. — Der Maum ein«r -in^palli,-« Vttlttcil« k»i>« ILPfg-. Oinariaiitt di« ZkUe Li» PIge. Sine Laraniie Illr dal nach-, tüftige iirlcheine» d»k Jnieiaj» wird »ich, ,l««ben. NuSwäriige Annonce». Auilrdl« von un» unbesannlen Firmen und Personen inseriien m>r nurg-gen -Ir»n»m«ra»d»>AadIun, durch Brietmarken oder Poslrtnjahlnna- Acht Kilben koiien >L Psae. Jn- lerale Nie die Montags Nummer »der »«ch einem Festtage dt« PeUl- »ftt» »S Psge. U. kUlilWim, eigene Fabrik u»ci grösste Fusivaßl feiner heiler- uuck stronrv-Oslsntsris Vkssre», Milium«, favtier,8etimuek-u. I^n-l «inlxa fsr>llir>f i ffuiist-Legenstiinite. 8pveiaIil!lt:K ü.^1. »3,6118. frOlllt-l., von prseßt-FIdums u. ff OUS8OSHI taggen mit Diploms /u .iubiiüon, m _ . !so»vio lVanpen im<i klamensrügs aut ^ pragerstrasse 7. ! hstuis. Ullolie»-u. ckkl. ff! Wittrrung-auSsichten: Aicist heiter, langsame Erwärmung. «so Lresveu. Montag, Mai. «eueste Telearantme ver „Drcsvner viackrtchteu." Berlin. 9. Mal. Der bairische Gesenkte von Ruvhardt bat seine Entlassung noch nicht bewilligt erhallen. Man vezwei- tclt, ob der König vonBaiern sic ibin gcwäort. AIS Nachfolger v. Ruvl'arbts »vünicht man von vier aus den Graic» Lurburg, Regterungspräsibente» In lintcriranke». Herr v. Nndvarvt bat au« ber Soiree bcS Fürsten Bismarck von kieicm so vcrbe Worte zu höre» bekoininens, bas, man sich wundert, daß er nicht augen blicklich die Soircc verlassen bat und die anbcrcn Bundeöcom- mtssare nicht bao Gleia e tvatcn. Prag. 7. :v!ai. Die czechiscven Blätter solbcrn die natio nalen Abgeordneten aus, zu erwirken. bah auch bei be» vom Staate iubvcntlonirien Bapnen die Gleichberechtigung vurcvgc- tübrt und tlc Eniiernung aller deutsche» Beamten, die nicht Cjecbtsch sr rechen, vertagt werce. Paris, 9. Aiai. Das „Journal vinciel" verdssentlicht die Ernennung Dccrato' zum bevollmächtigten Minister in Brasset sür Job« vcmoine, welcher uni Gnlvcvung von diesem Posten nachgciucht bat. Vondon. 9. Vka>. Die Wiederwahl sämmtlicher Minister, mit AuSnabme Harconrt'ö, ist nunmebr crtolgt. - In Leeds wurde gestern Herbert Glabikonc. der Sov» ded Premiers, tast einiummtg in bas llnterbauo gewählt. P e te rü b u rg, 9. Mai. Die „Slgcnce Nüsse" erklärt die Nachricht des „Neuen Wiener Tageblattes" >ür umichkig, wonach die ru'slsche Regierung an die biviomalischcn Pertrelcr Nuhiandö ein riirculm gerichtet haben soll, in welchem die sriedilche Rich tung der Politik des Petersburger KabiuclS dargeicgt sei. Die „Agcnce »iusie" bemerkt dazu, die friedliche Richtung der Peters burger Politik beilebe allerdings, und zwar rermanent, vcdiirse daber keines besonderen Clrculars. sie auSorücken zu lassen. — Der Botschastörath Bartbolcinci in London t» zum Gesandten in Athen ernannt worden und der Gcneralcvnsul Karszofs in Neapel gebt an Stelle Coumant'ö nach Paris. Washington, 8. Mai, Abcnbö. Der Finanzausschuß der Repräsentantenkammer beendigte I» seiner heutigen Sisung die Revision der Zolltarife. Derse lbe setzte den Zoll aus Holzfaser au« l«> Prvecnt fest und hielt die ZdUe aus die ädrigen bei der Paplcriabrikation verwendeten Artikel, sowie au« Papier selbst aufrecht. Endlich wurden die Zölle aus Handwerkszeug im All gemeinen herabgesetzt. New-York. s. Mai. Mel>l « D. SSL. Rolhcr Mittelwegen 1 D. SO C. Mais ch«r u. f " t»is Ml-»aj Fracht »>/« C. Dresden. 10. Mai. — In der kgl. Villa zu Streblen empfing Se. Majestät der König am Sonnabend Nachmittag den Prinzen Eknst von Sachien-Meiningcn und den Erbprinzen Renk I. L.. welche auD der kgl. Taiel anwohntcn. Beide waren von Leipzig, wo sie ihren Studien obljegc», berilbe^gekommen. - Durch die Beförderung dcö Amtshauptmann Bern dt zum Geh. Rcg.-Ratb macht sich Im Dresdner Landkreise eine Neuwahl zum Landtag nvthwendig. ES ist noch ungewiß, ob der bisherige Abgeordnete sich abcrmaiö um den Sitz in der Kammer bewirbt. — Aui ber hiesigen Börse erregte am Sonnabend die Ge- wißdeit, daß eö in dieser Reicl Staaosenion noch nicht zu einer Börsen ii euer kommen würde, förmlichen Enthusiasmus. — Der Elbstrom bietet Infolge bcS beträchtlichen Wasser- wuchseS jetzt einen Imposanten Anblick. Weit und breit sind die liier überschwemmt, große Stcinlagcr unter Wasser gesetzt; die Badeanstalten mußten stark verankert, der Anbau beim Hclbig- sche» Etablissement unterhalb der AugnstuSbrücke mit Ketten an- gcjchlossen und vor Dem Fortschwiinmen gesichert werden. Die Stationen der Dampfschiffe: Vieustadt-Karlllraße.Waldichlößchen und Saloppe, können nicht angeiadren werden. Daö big auf i.k>» Meter über Skull gestiegene Wasser begann gestern Morgen langsam zu «allen. - DaS tür den 23. d. M. geplante FrüblIngökest dcS G cblrgsveretneS tür die sächs.-böhm. Schweiz wirb auch durch die Tbelinabme Sr. König!. Hoheit Prinz Georg beehrt werden. Wenn daö in Ptrna abznhailcndcFest auch vor Allem die GebirgSverrinSmitglieder mit ihren Angehörigen und Gästen vereinige» wird, so wird doch auch in anderen Kreisen dcrWunich rege werden, dieses originell proiektirte Fclt zu besuchen, welches sich überhaupt zu einem wählen Bo kSiest gestalten wird. Eö wird i» drei Theiie zeriallen. Der erste Thcil mit einem historischen Fettzug und einem «ilr den Zweck gedichteten Fcstipiele «lwrt In die Zeit des Kurtlirst August und der Mutter Anna, alio volle NX» Jahre zurück; schon jetzt sind mebralö IM Per sonen zu dem Fettzuge angemclket. Der zweite Thcil - wieder in die heutige Zeit zurückversetzend — wird eine Reihe GesangS- vorträge, bumortltische Scenen und Uebcrraschnngen bringen. Der letzte Thcil endlich soll alle Festtbrtlnehmer zu einer großen Poionatie vereinigen, die IcdcniaUS auch wieder Uebcrraschungen bieten wird. - Auch ein Liederbuch „lieber Berg und Tbal" wird an tieiem Tage erscheinen und zu dem höchst soliden Preise von 50 Pfennigen, fest cartonntrt, aus dem Festptatze verkamt werten. Die Mitglieder der Sektion Dresden mit ihren Gästen beabsichtigen am Festtage lSonntag» trüb >«'/, Uhr per Dampi- schiff nach Pirna sich zu begeben und Abentü 10 Uhr von dort ebeniallö per Schiff zurückzukehren. Eintrittskarten tür Fremde werden nur am F-cstplatz und nur von Mitgliedern des Verein» vcrkauit. Für den Fall eine» Regenschauers Ist für über 1000 Menschen beguem regensicbercS Unterkommen zu finken. - Für die Güte der Bewirtbung bürgt ber gute Ruf. der dein Feslwirih, Herrn Badnboiörestaurateur Schulze in Pirna, zur Seite steht. — Vor wenigen Tagen wurde einein höheren hierher ver setzten Cavairrle-Lffsizier von seinen bisherigen Kameraden ein ebenso prachtvolle» alv charakteristische» Albuin überreicht. A UeS erinnert an diesem Meisterstück des Dresdner Kunstgewerbes an den kavalerlstischcn Berus. DaS Album ist von »reißein Schwcinöicker. auS dem man die Sättel macht, der Verschluß wird durch zwei schmiedeeiserne Hufeisen gebildet. Der Styl dcö Slibumö ist deutsche Renaissance, die Widmung auf dem Titel er glänzt in Oeliarbe und Gold. Da» erste Blatt deö Slibumö Ist eine Aauarelle ve» Maler» Heine und stellt zwei Ulanen auf Verrosten dar; die Huiclsen stammen von dem Schmledcnieisrcr Echachtichabel, die sonstigen Eiscnacbeiten von dem Schlofser- mcisler Ziegra. Unter drrTttelaciuarelle liegen 20 Photograpblen unter Passepartout in dem Makarttormate. Da bleieS Pracht album unserem Kunstaewerbe alle Ebre macht, so hat sich der Besitzer au« Wuns» vieler Kunstfreunde entschlossen, es In dein Geschäfte de» Hoilleierontn» Bernhard Schäfer. Pragerstr. 49. aus dem das Kunstwerk hervorgegangen ist, sür einige Tage öffentlich auözusiellen. - Ans ver inneren Bürgerwtese werben setzt die Holz- gitter durch geschmackvolle Eiseugltkcr zum Schutze der An lagen ersetzt. ' , - Am gestrigen Todestage Schill er'S »raren das Reliet- porirait und die Gedenktafel an ber Außenseite des zweilähligen AntentbackSorteS des großen deutichen Dichters in der Kcrner- strciße Vir. 4 «KLrnermuicum» intt Guirianben aescbmüctt worden. - Am l5. Mai tritt >»u» de» ver königl. Eiscnbahndireltio» zu Berlin untersleUte» Strecken der dieser Nummer beigeiügte Fahrplan in Krait, weicher an allen Stationökasjen zuin Preise von 25. re!p. 5 Psg. zu haben Et. — Pol i zei b er I cht. Die a», Dienstag aus der Marien brücke gesunkenen Effekten gehören einein >7 jährigen Mäd chen an. welches sich an demicibc» Adenbe aus dein elterlich,n Hause entfernt hat u»o noch nicht wieder zurückgckcbrt ist. Daö Mädchen ist von mittler Gestalt, kräftig gebaut, bat braune Haare und rundes volles Gesicht. Bekleidet war cü zuletzt »nit graubraunem Lüslr rock, schwarzen» Mohatrrock und brau»- und ictnvarzgcstrcisicr Lamajackc. — Am Sonnabend Nachmittag ist in der Nabe der kalb Hoslirche der Führer eines Lastwa gens, als er wahrend der Fahrt ans de» Kuticberbock steigen wollte, auögcglittcn, zu Falle gekommen und daraus überlabre» worden. Der Mann erlitt ei»e» Bruch dcö rechten Unter schenkels und mnßle in das Stadtkrankenhauö gebracht werben. - Am I I. t. M. wird tie g r. F-rohngaise vo» ver Weißc- gasse bis zur GewankbauSstraßc und von» >2. Mai ab aut die Dauer von 3 Wochen die Gru n aer stra ße von der Albrechttz- bis zur Blochmannsrraße »regen Fortsetzung dctz Schlcußcnbaueö daselbst für den Fährverkehr gesperrt sei». — Am 5. dS lict beim Bab»»übcrga>ige an der Planltzstraße in Ztvickau die 6 Zabre alte Tochter eines in Schedewitz wohn haften Bergarbeiters einen, Zuge entgegen, ward von ber Ma schine ersaßt und verschwand unter den» Zuge. AIS derselbe vor über war. stürzte man natürlich aut vab Kind, welches zwischen den Schienen lag, zu und fand cS bis aui kleine Hautichür- sungen ganz unversevrt. Wahrlich, eine wunderbare Rettung! — In Löbau versuchte sich dieser Tage ein Beamter wegen Schulden, die nur 3M Mark betragen sollen, zu erschieß,n. bat sich aber nur verwundet. Ein anderer, et», Postbeamter, ward in Untersuchung gcuoniinen, weil er Gelder unterschlage» haben soll. - 3» Zetthatn brannte daö Hauö dcö Fleischers Sper ling sou. nieder. — Der >8iäbrige Sobn eines Tischlers In Ullerödors bei Nicökh ging vor 14 Tagen nach Görlitz. Er kam dort nicht an und blieb bis letzt, »vo man seinen Leichnam in eine»» Busch au» Kadersdoncr Revier, leicht I» die Erbe verscharrt, anhand, verschollen. Der unglückliche iunge Mann ist das Dpter eines Raubmörders geworden, denn Uhr, Geld, Mütze und Lticiein fehlten. Neben verschiedenen Verletzungen zeigt der Leichnam eine tiele Schnittwunde am Halse. — Kdtzlchenbrova. Aus Beschluß deö Geinelnderathö soll hier vo» setzt a» allwöchcntilch Donner stagö ein sog. Schweine- und »Ferkel markt abgehaiten wcrcen und ist dieser Beschluß seitens der hiesigen Gewerbtreibendcn mit »Freuden begrüße worben. In der Lbat dürste Kötzschcnbcoda in Hinsicht seiner so vicltältigen wie beguemc» Verkehrs,»nstaltc» lElsenbabn und Dampsichlffiabrt) fast zu allen Stunden diele» Markt sehr begünstigen, zumal da irgend welche Abgaben nicht erhoben werden solle». -- La » dgcrtch t. Paul Friedrich Müller, ei» zuletzt mit Zuchtbauö beslraitcr Langfinger, behauptet, er habe geglaubt, baö von Ihm am 27. ober 28. März wcggenoininene und der mit Ilm» uutcr eine»» Dache zusammemvohnenten Zeugin Herzog gehörige Paar Pantoffeln gehörte ßincm Logiskollegen Haarscitt und ver sichert ierncr, er habe sich dloö iür sein Guthaben bei H. durch Wegnahme der Pantoffel» entschädigen »vollen. Die Strafkammer glaubte jedoch bicien Angaben and guten Gründen nicht, gelangte vielmehr zur Ucberzeugung, da«- Müller i» bicbiicher Absicht mauipulirt hatte und verachte denselben daher mit clucr sccho- mvnatlichcn Gcsängnißstraic. Amtögeri ch t. Karl Friedrich LicSke In gibäii'p kam cincö Tageö mit seiner Gattin Evrisllane vcrchcl. L. in Streit und alö insolge dessen der Hauöwirth Graf intcrvenlrtc, richtete sich der Zorn der beiden Ebcleute, sowie dcö anwcicudcn Mauicrü Koitzsch alSdald aui letztere» u»b G. »vurce vo» tcm crbiilcrten Trifolium die Treppe hlnabipcdirt. Die Affairc blieb nicht obnc Folgen, kenn Gras erlitt bei ber Diö- location Verletzungen und klagte »nit bei» Erlolg, daß das Schöffengericht au! Antrag dcö Herrn AmtSanwalt Or. Gensel aus je 14 Tage Gekängnitz »rege» Körpcrbcrletzung erkannte. — Der Handarbeiter Karl Lcbmann behauptet, er sei am 18. April nur i» her Absicht, um sich nach beendigter Krankbcit in der ozonreichen Waldluit zu stärke», nach der Mopitzdnrgcr Waldung spazieren gegangen und vcru abrt sich daber ganz cnlschlcvcngcgen die Aimahme, als Vogelsteller praktisch tvättg gewesen zu lein. Lehmann wurde nämlich von tcm »Focslgcviltcn Nipsche ertappt, aiS er unter Mitwirkung eines flüchtig gewordenen Kollegen die zum Fangen von Hänflingen auögelcgtcn Lcunrutdcn beobachtete und erschien schon ui» bcowillen «eine harmlose Auörcbe bringend verdächtig, so kam Lehmann erst recht durch die weitere Thatiache, daß cr 2 mit Häiillingen besetzte Vogelgebauer Im Besitze hatte, von denen der eine In eine große Tasche gezwängt war. in die Brüche. Aiö der Beamte den Vogelsteller dingfest zu machen im Begriff war. packte Lehmann denselben bei der Brust, um sich zu betteten, ohne jedoch den gewünschten Erfolg zu haben. Nitzsche befreite sofort die armen, durch den Mangel an Luit ganz matt geworde ne» Singvögel, die kann» im Staube »varen.fortzufliegen. Hr. Amtö- anwai t Wiininer beantragte die Vernrtbcilung L'ö wegen unbefugten Fangeuö von Singvögeln. Thicrguälerei n»d Widerstandes und wurde der Angeklagte zu 3 Wochen Getängniß und 14 Tagen Halt veruribcilt. — Der Maurermeister Gustav Ernst Böhmer in Schönield erhielt, nachdem sich herauögesteUt hatte, daß bet Er bauung einer Scheune in Zaschendorf von dein gcncbmigtcn Situaüonöpiane etwa» abgewichcn »var, eine Straiverlügung von >0 Mk. durch die kgl.Amtöbauptmannschaft zugetcrtigt. B. trug am gerichtliche Enticheiduug an und erfolgte von dem Schöffen- gericht »nlcr Vorsitz deö Herrn Anitörichter Woli in der Erwägung, daß der Angeklagte bei den» Bau selbst gar nlcht bethciligt getvesc» »var sondern nur die Zeichnung gcileiert batte, Freisprechung. - Paul Friedrich Dietrich war einer von den jungen Herren, die Inder Nacht zum ist. März in der innere» Stadt mit einem.!» der„Saazer Hovttnblüthc" gckauftenMertasi Unsinn trieben, und batte er tag Pech, voin Nachttvächter tcstgcbalten und trotz seines Flucht versuchs nochmals adgcrafft zu werben. Wegen rnbestörenben LärmenS muß cr nun lO Mk. Geibstrale zahlen ober 3 Tage sitzen. — Der Rechtsanwalt Ilr. SintenIS sträubte sich, 5 Mk. Ctraie zu zahlen, die ihm »regen Wechselstempelfleuer-Hinter ziehung auttrlegt waren; nachdem seboch der Herr Angeklagte an Gerichtüstelle nachgewicsen hatte, daß cr nicht Besttzer deö betreffenden Wechsels gewesen sei. iontern bloö Vertreur einer Konkursmasse, tn welche daö Papier übergegangen »var, erfolgte Freisprechung. — Landaericht Den >0. Mai. S haupwcrliandluna «cacn de» Tiiclilcr Carl «uauN GottlchaU vo» Ijicr wogen Aclrua» und Uelundenlalichuna: >/,»> »U» »oidcr die Nilhrrt» Marie Emma Brettchiieidei aui itlelnstnipven iveqc» Diebsiadl; >> «cgc» de» Laufdugch«» Sarl lluguL Lover hier wc,eu «üttsalldlrbslal,»: >/,»/ gegen dcnSchNiijcr- > lcvrling Friedrich AttlicUn Mhed Shecmonn »ege» T ievft,a>!. — iPceusmige»)!, wider ! den Puchdruttercibeftder und »icdaiienr oiopittaun s>rdt vier wegen PiesveraclienS: i v'l, »vidcr Frau PauUnevoniscvrredcl.Heinrich gei.üclincr ausLöbiau wegen Diebstahl. WMeruunS-Beovaetirunp, am 9. Aial, Mitt. 12 Uhr. Barometernand ». QScar Böiolt iWallstr. !'.«»: 7«>3 MiUImcter. !<ttit gestern 2 Ntm. gesticgeui. — I» Aussicht: Veränderlich. — Therinometrograph n. Rcaumur: 13» W. — Diffcreuz v. gestern zu beute 8 ; niedr. Temp. 5 W.. - höchste Tcmp. l3 W. — Die Schloßtburiiisahne zeigte Nord Wind. Himmel: bewölkt. — «IbftSve iu Drrsvon. 9. Mai. Milt.: 140 Lem. übero. Kentllcton. -j- Vorgestern ging im k.Hoiibcatcr erstmalig „Earmcn", Oper in 4 Akten vo» Georges Btzel, i» ^zeiu:. Die t. Gcncral- l dircktkon. »veicbe eine sehr be»»crkc»c>wcitl e Thatigkcit iu ber An- »»ahinc unb Herausbriugung > euer Werke cnlialtet, griff niit !„Oaiinc»>" zu eluer neuttaii-ösiichen Oper-Erichetnung, die wohl wert» ist, auch hier bekannt zu werde». Allerdings ficht und , tällt dicö Werk »nit der Geeignetheit, wie die Titelrolle besetzt > werden kann. Bizet ist kurz vor der ernen Aufführung der Earmcn j 1875 in Wien i eo »rar die crile neue Oper unter Dir. Jauner» ! i» Paris gestorben. Er »var der Schwicgerwhi» Halcvh ö und einer der bcgabicsten Zöglinge des Eonscroaloircs. Seit Auber l uiit Adam schtcn die Pributtion der jüngeren Franzoien iaslvcr- siecht. Io »reit die ieinc» allen Formen der tomixhc» Oper tnBe- ! trägst kommen. Offcubach l den man immerhin als Pariser auizuiassen hati tuaugurlrte »>il bckalintcm Erivlg und weientlich von der politischen und moraiischen Tcpravatioi, unter dem Kaiserreich unterstützt, die Burleske: und sein glücklichster Nachfolger, EVarleS Lccocg, hat mit der Angot, trotz deren talentrcicher Partitur, die Hotoühne» sich bcripcrrt. Z>vei Iungttanzoscn »vanteltcn andere Bahnen: Leo Delibcö, den »vir aus „Der König hat'ö gejagt" lenncn, und cvcorgeS Bizet. „Earmen" verlangte dein Tert nach ide» wir mehrfach erzählt haben», da» de, Musikeraut kenGrunb- ton der Handlung, den Circus, das Ltiergctccht elnglug. Dieses tn der Onverture schon berrichendc, spärer von dem Torreador mit Eniphaie gelungene Thema kam» natürlich niclst nobel sein, eö ist eben Cttcuozuichnitt. aber prächtig »nantalffch. Alle übrigen Themata sind dagegen nicht nur tein. fonderi» auch eigenartig unv zum Theil iiilt Glück spanisch angebaucht. Die beiden größte» Nummer» der „Carmen", die Habanera und die Seguitilla, die erste in die zweite in Fs Takt, beide in Moll, sind ungemein pikant national und stimmungsvoll. Geiüvlsausklang gieb« es allerdings in der Oper nickst, auch in ber LiebeSsccne zwilchen Carmen und Loju kaum. Dad liegt aber im Tert. ber ia auck» nur mit den Empfindungen tändelt. Von de» Cvören ist der erste der Wachinaiiiischatt rhhtbmisch Interessant. Nock» origineller ist der kecke Cbor der Gassenbube», die mit der Wachablösung pacvtirenb bcranzichen. Da steckt Anber'schcr Geist dar8>, und dock, wahrt sich Bizet melodisch wie auck, «n der geistreichen durchsichtigen Instrumentation seine Selbstständigkeit. Auch daS llnffoiio dcrCigarettcnarbcitcrinne», wen» sie Carmen'ö Uebcrinuth tadeln, ist irisch und bewegt. DaS BaUct-Jiitcrmezzo I» O-inoli hat man an mebrcre» Orten mit Unrecht gestrichen. Auch dies Ist reizvolle Musik, während in» klebrigen daö Finale eine Höhe nicht erreicht. - Im 2. Akte ist das Zigcunerlicdchcn Earmen's mit Tambourin und pp. Chor- degleltung hervorstechend. Die Ariettc Eseainillo'ö in l-'-moli ist nicht so circuSgemäß »vie seine große Arle, schon durch de» BolerorlststbmuS nimmt sie sich aparter auö. Ei» Metstcrstückchrn französisch spirituellen Ensemblcö ist das Ouiniett in Oos. überaus zart iustrumentlrt. Dann soigen ziveiNumincrn. ein„Holla, »ver da!" Don Ioiü'ö ohneAcconipagiiciueiit, und ein dreistes, nur so lstngclräl- leneS Liedchen der Carinc» «Original in U->iuvi. In» 3.Alt ist daö Entree der Schmuggler vübsch gemacht, wie pp. Chor mit großen harmonischen Freiheiten und die halb düstere Stimmung gut charaktcrisircnd. Der Arle der Mlcaöta scvlt eö an herzlichem Ausdruck; - daS war Bizct'ö Sache nickst, »vie den»» überhaupt, je mein sich der Stoff tragisch entwickclt. die prickelnd geistreiche Mache deö Coiuponisteii sich unerschöpfeud . auSnimmt. Ein lic'poctischer Schluß, »vie ib» Mcrimö in der »Novelle schrieb, würde Bizet kaum gepaßt haben. Glänzend, wenn auch äußer lich, »nackst sick, im erste» »Akt Marsch und Chor beim Einzug der Stieneck ter mit ihrem berühmte» Eöeamilio. Damit erreicht die Musik ihre Wirkungssphäre, während rer kurze Schluß, die Tödtung der an dem Stiericckster leidcnschastilch bängcnden Car men durch ihre» csterjückstlgcn trüberen Liebhaber Ioiö. mcrk- würvig geslaltungsari» und musikaiiich ungenügend rasch abbrickst. An Geist, nickst au Empfindung, ist die Oper reich, aber es ist echt künstlerischer teil» turchgcbstdcter Geist, der den iüngcrcn deutichen Autoren wohl zun» Studium dienen und bei Ein bringen in die Oper daö Publikum äußerst rege Iiiicrcssire» muß. Die Ausführung bcs Werkes an ber Dresdner Hvtbühue übertrak In zwei Punkten, Chor und Orchester, selbst die vorzüg liche Prcmlöre in Wie» >875. geschweige die Berliner Leistung. Die filigranartige Feinheit ber Instrumentation, st» »vclck cr na mentlich dir Holzbläser »ist subtilstem Geschmack bcrwcnbet sind und last überall eine reizvolle Folie der gesungene» Melodie» bieten, gelangte durch die kö»lgl.Kapclle hier bewundernswürdig zur Geltung. Gern bringt man sich nickst tn den Verdacht dcS Lvkal- PatrtotiSmuS und wenn »na» die durch die höchst tnlelligente und anichinlegsaine Direktion dcö Herrn E. Schuck» Io hochholl- kommcne Orchestcrleistung ttcimüthig aucnennt, so hat dicö »nit Compliincntcn, »vie sie allerorts die Autoren „der" allerorts „besten Ausführung" stirer Werke spenden, nichts zu schassen. Völlig ebrlick» unv llar muß man gestehen: einen Kiaugrciz. »vie ihn der Tönkörper der Säckst. Kapelle unb der Bläser insbeson dere gewährt, bört »na» nirgends in der Welt wieder. Fast gleiches Lob gebührt de» schwierigen Cbörcn, sowohl dem aetst- reichen orlgiiiellc» Kinderchor, »vie den Ensembles der Cigaretten. Arbeiterinnen und der Schmuggler. Die sceniscbe Vermischung deö erste«»» mit den Soldaten kann die Re^ie noch steigern uni» den praktikable» Eingang zur Fabrik mehr, als die Amtritte aus de,» Hintergrund, die man nickst versiebt, benützen lasten. Sonst ließ die Insccnc <Hr. Tetzlaff» »ick»tö zu wuuschen, die Auösial- tung »var ebmsaliö genügend geschmackvoll. Frau Schuck», »nit Lorbeer und Blumen reich bedacht, sang tie Carmen mit technischer Meisterschaft und geistreicher Pointt- rung. Die beiden Arieticn unv dgS Zlgeunerl>ccchcn. nur einen Ton Höver transponirt. lagen ihr ganz trefflich. »Auch ihr Spiel war virtuos. Nur läßt sich streiten, ob Carmen ganz so dreist tntriguant auizufassc» sc!» würde. Schlecht ist diele herzlose Coauettc, aber vielleicht dock» mehr naiv schlecht. AuS Tempera ment. nicht aar zu absichtsvoll, handelt Cmmcn treulos. Und tritt meb: sinnliche Leidenschaft zu der Rolle, so bewahrt stch auck» die Animiih teickstcr, als »vie cs bei zu scharier Dreistheit der Bewegungen. Blicke und Accente möglich ist Verurlhctlen muß und wird tcr Zuschauer die Carmen, aber cr dürste Ihr nickst alle Svmpatlstc versagen innsicn. Schon in» Eostü», stellte »ich Frau Schuch alö — viel verdient badende, sebr alänzende Arbeiterin
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