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Dresdner Nachrichten : 09.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-09
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1880
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Xn- unci Vorlcaut aller Stasts- pupler«, stkrtnSbeleks, Motion etc. Xu87.Liilung aller Coupons, vn- votgvIUiotiv Lontrolv uer Verlau sung aller Wvrtlmapierv. Xilv» aucu aut krietliciiem >Vogv. vomlollstolle Nir Vvotieel. LM" lV»elit-V«Iv«r«»»»>nv. "Wv Brüssel, 8. Mai. Die Kammer nahm heule mit 52 argen 81 Stlmmcn ten gingen Gesetzentwurf, betreffend tie Verlänge- rung dev Gesetze über eie Vtuölänver an. 25 Abgcortntte ent. hielten sich ter »Absliinmung. K o n s! ant in o p e l, 8. Mal. Die Pforte beabsichtigt ln Montenegro die An elcgenhcit ter internatlonalc» Enguete an Ort und Stelle in beantragen. Die Plortc würde nach tem Enguete - Ergcbntß bereit sein. mit den Mächten cliibcr»th»»ich weitere M-ißrcgcln tu deschlieben. Lötsl 2U!N Laä Ln IkarLM v scdül>8l«>r, angon6lii»8tor chutontluilt in 1'imi'Luctt, vmptlodlt viuoin Iivoligoobrio» 1'uI-Iilcnm, ftioksou und ictotnon (je- «vlldeliattvn Kain Ilulol nml l'oiwjcnial, llartou, Itvklaura- tion8-1.ol<ula un>I 8iut>. I'inuo zur kvsirltrg'ar ItsuaUllMg. 8tot8 tn°ilie! h'orolic-n, pnto lilieitv mol Xallur. L.US- kpLumuig. Ilcieliacliluiigsveill II. IV. I>«n»vr. «r.lSV. 35.Jahrg.1880. WittemngvauSsichtm: Kühl, wolkig bis trübe, stellenweise weitere Niederschläge. Politische». Wohl seit vielen Jahren hat Fürst BiSmarck als preußischer Ministerpräsident keine Circularnote an die königl. preußischen Gesandtschaften bei den deutschen Höfen gerichtet. Etwas Außer gewöhnliches muß vorliegen. Sonst würde dieser große diplomatische Apparat nicht in Bewegung gesetzt weiden. Vom 0. Mai ist sic datirt, am 7. schon wird sie abgedruckt, noch ehe sie z. B in München vorgelesen worden sein kann. In der That handelt es sich um die Verfassung deS Reiches, ihre Bedrohung, ihre Unver letzlichkeit. Fürst Bismarck behauptet, der preußische Antrag aus Zollcinverleibung St. PautiS bedeute keine VcrfassungSveränderung. Die anderen deutschen Staaten — so viel mir sehen, ohne alle Ausnahme — sind gegenthciliger Ansicht. Namentlich hat sich der süddeutschen Königreiche eine leicht begreifliche Sorge bemächtigt, daß ihre in der Verfassung verbürgten Sonderrechte auch nur den Werth eme« ButterbrodeS haben könnten, wenn die Hamburger Stulle schlankweg schnadulirt werdm dürfe. Der baicrische Gesandte in Berlin, Herr v. Ruthardt, befragt um die Anschauung seiner Regierung bezüglich der Hamburger Frage, erklärte dem Fürsten BiSmarck offen und muthig, daß Baiern in der Rechtsanschauung ganz aus Seite Hamburg- stehe. Darüber hat sich Fürst Bismarck in sehr ungnädiger und scharfer Weise geäußert, so daß man glaubt, Baiern werde seinen Gesandten aus Berlin sehr bald abbceusen müssen, obwohl noch vor Kurzem, als Herr v. Nuthardt von Paris dahin versetzt wurde, die ganze offiziöse Presse nicht Lobeserhebungen genug über die glückliche Wahl dieses ausgezeichneten, „reichstreuen" Gesandten zu finden wußte. Immerhin hat Fürst Bismarck aus der unerschrockenen Erklärung de» baierischen Gesandten und aus den Be richten der preußischen Gesandten bei den deutschen Höfen entnommen, daß die deutschen Fürsten in dem preußischen Anträge gegen Hamburg eine Verletzung der Reichsverfassung erblicken, von der sie die schlimmsten Eonscquenzen für ihre und ihrer Länder Rechte besorgen. Diese Mißstimmung der deutschen Fürsten und Landesregierungen zu beschwichtigen, ist da» BiSmarck'sche Rundschreiben bestimmt. Ob es diesen Eindruck erzielt, wissen wir nicht. Alarmirt und gewarnt sind die Fürsten worden. „Hirtenknabe, Hirtenknabe, Dir auch singt man dort einmal", dieser Uhland'sche BerS wird manchem hohen Herrn in den Ohren gesummt haben, als «r zu der Maßregelung Hamburg» sein fürstliches Jawort geben sollte. Und den deutschen Fürsten steht die öffentlich« Meinung ring« im Lande einmüthig zur Seite. Da weicht denn auch Fürst BiSmarck zurück. BundeSrath undReichStag beeilen sich, dem denRückzugantretendenReichskanzler goldene Brücken zu bauen. Bismarcken widerstrebt es auf'ü Aeußerste, daß irgend ein Unheil über die Rechtmäßigkeit des preußischen Antrages abgegeben werde Im BundeSrathe wie Reichstage würde eine imposante Mehrheit diesen Antrag als verfassungswidrig bezeichnen. Diese Erklärung soll um jeden Preis vermieden werden. BrSmarck verzichtet daher auf den Antrag, St. Pauli von Hamburg, ohne dessen Zustimmung, abzuschneiden und so fällt jeder Anlaß zu einer Verurtheilung des Antrages hinweg. Der Bundesrath giebt den Hamburger Protest nicht an den VersassungSauSschuß, der Reichstag lehnt e» ab, den LaSker'schen Antrag überhaupt in Bettacht zu ziehen. Es wäre zwar männlicher gewesen, in der Rechtsfrage eine feste Erklärung abzugeben, statt sich um die Entscheidung herum zu drücken, aber man darf doch seine Genugthuung äußern, daß das gute Recht, sich stützend auf die öffentliche Meinung, den Sieg davontrug. Für Hamburgs Freihafenstellung ist aber wenig gewonnen, daß BiSmarck nicht mehr St. Pauli und Altona, sondern blo« Altona in den Zollverein einbeziehen will. Das Aufhören des Hamburgischen Privileg» ist aber nur ein Vortheil für Gesammt- Deutjchland. Zu den vielen Begünstigungen der Erzeugnisse des Auslandes, welche sich der Hamburger Großhandel zu Schulden kommen ließ und wodurch er sich an der deutschen Industrie unausgesetzt versündigte, ist in neuerer Zeit namentlich die Bevorzugung de» russischen Spiritus getreten. In riesigen Quantitäten wird roher Spiritus au» Rußland nach dem Freihafengebirte Hamburgs geführt, gereinigt, rerlisictrt und thril» nach Frankreich. Spanten und Italien al» Zusatz zu den dasigen Weinen geführt, theilü in Hamburg selbst bereits zu französischen Rothweinen, zu Punsch-Essenzen und allerhand Schnäpsen verarbeitet und dann nach England, Dänemarck und Schweden ausgeführt. Wäre es bloS die bessere Qualität de» russischen KornspirituS vor dem deutschen Kartoffelspiritu«, so ließe sich wenig dagegen sagen. In Wirklichkeit lehnten jedoch die Hamburger Großhändler überhaupt jede Verwendung de» deutschen Fabrikats ab. So ist'» bei allen andern Jndustrieprodukten auch gewesen. Hamburg war allezeit ein AuSfallSthor für das Ausland, um dessen Maaren sicher nach Deutschland zu bringen, während es ein Brückenkopf hätte sein sollen, auf dem die vaterländischen Waarm möglichst weit und massenhaft auf dem Weltmarkt Vordringen konnten. Wenn die große Seestadt angehalten wird, sich mehr als deutsche Stadt zu fühlen, so wird sich das ganze Vaterland freuen. Ein gesetzmäßiges Mittel dazu ist die enge Ziehung des Zollgürtcls um die Stadt zu Lande und zu Wasser. Di« ElbschifffahrtSakte räumt dem Bundcs- rathe daS Recht ein, auch auf der Elbe schwimmende Güter, die bis her frei warm, der Verzollung zu unterwerfen. Die Elbe galt bis her als ein zollfreies AuSlanv, jetzt wird auch quer über die Elbe eine Zollltnie gelegt. Die Zollstrlle, die oberhalb Hamburg bei Harburg liegt, soll nach Glückstadt kommen. Dann wird Hamburg wohl bald selbst auf sein Frcihafenprivileg verzichten. Für diesen Fall empfiehlt sich dann ein schonendes Vorgehen. Hamburg möge seine speziellen Wünsch« formuliren, e« darf bei der großen Mehr heit der LundeSrrgicrungm aus freundlichste Berücksichtigung rech nen. Wenn nun noch Fürst BiSmarck die sog. surtsro äs vaviUov einsührt, so hat Hamburg wie Bremen alle Ursache, zufrieden zu sein. Denn dann zieht sich die Einfuhr von Colonialwaaren, die bisher meist von Havre, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen nach Süd- und Südwcstdcutschtand bewirkt wurde, bald nach Ham burg und Bremen, wo jene Maaren keinen Ueberzoll zu zahlen haben. Einstweilen müssen wir alnvarten, wie der Reichstag dm Antrag Delbrücks aufnimmt, die Elbe-Alte zu Gunsten der Frechafcnstellung Hamburgs abzuändern. Hoffentlich wird dieser unheilvolle Frei Händler Delbrück gehörig heimgeschickt! (S. den telegraphischen Be richt unseres Specialreferenten in Berlin.) Dieselben Freihändler, welche sich bei der Elbe-Akte gegen den Schutz der vaterländischen Industrie erklärten, setzen auch Alles in Bewegung, das Wuchergesetz zu Hintertreiben. Das gelang ihnen freilich nicht. Die LaSker'schen u,ü> die Fortschrittler, die sich für die Wohlfahrt der Wucherer erwärmten und die Augen vor der Noth des ausgebeuteten Nolles verschlossen, kramten umsonst ihre modrig gewordene Bücherweisheit aus. Auch dafür sei dem Reichstage ge dankt, daß er sich für Beschränkung der Wechselfähigkeit erklärte. Der Wechsel ist aus einer kaufmännischen Wohlthat eine gesellschaft liche Plage geworden. Dieses heilsamm Creditinstruments der Handelswclt bedimen sich jetzt Leute, an die Niemand bei Einfüh rung des Wechselrechts dachte: Offiziere, Beamte, Studenten, Klein- Handwerker und Bauern, von denen Viele die Folgen eines Wechscl- accepts nicht zu übersehen vermögen. Den Creditvereinen wird durch Beschränkung der Wechselfähigkeit auf die Kaufleute nicht ge schadet, sobald im Wege der Gesetzgebung ausgesprochen wird, daß ihre Mitglieder zu Creditgeschästen innerhalb des Vereins wechsel fähig bleibm. Der Schneider X., der bei seinem Spar- und Vor- schußvereine Geld auf Wechsel erhält, ist solchenfalls eben nur Theil- haber einer Handelsgesellschaft, ist Kaufmann; sobald er aber nach außerhalb des Vereins Wechsel ausstellt, hört er auf, es zu sein; in diesem Augenblicke überschreitet er auch meist seinen Credit. Eine gesetzliche Einschränkung der Wechselreiterei ist nur eine Verbesserung. Der neue englische Minister des Auswärtigen fordert in einer Note die Großindustrie auf, die Ausführung der noch unerledigten Bestimmungen des Berliner Vertrags in die Hand zu nehmen. Die wichtigste ist die Befriedigung Griechenlands durch Landabtretungen an seiner Nordgrenze. Bisher entzog sich der Sultan diesen Ab tretungen, weil das Torykabinet heimlich seinen Widerstand ermun terte. Um dm Sultan zur Raison zu bringen, beurlaubt England seinen Botschafter Layard in Konstantinopel und schickt Herrn Göschen hin. Dieser soll dem Sultan nur eine kurze Frist stellen; das System des Zauderns soll ein Ende nehmen. Europa wird es mit ungetheilter Freude begrüßen, wenn das kleine griechische Königreich zu größerer Bedeutung gelangt. Staunen aber muß man, daß es gerade die Whigs sind, welche dies unternehmen, denn Nichts als der elendeste Krämerneid der großen englischen Handelsnation gegen die Tüchtigkeit des Keinen griechischen Handelsvolkes hat bisher die Schaffung eines lebensfähigen griechischen Königreichs verhindert, die Whigs aber galten als die tollsten Verfechter der Baumwollen politik und des Krämer-Egoismus Englands. Reueste Telearamme ver „Dresdner Raü»rtck>teu." Berlin. 8. Mal. Reichstag. Aut der 2ageSortnung Neben 10 W.'hlprilfunaen und die Eibschilfiabrtöaite. Zur Wahl drö Landgerlchlöratb Klotz «Fortschritt) entspinnt sich eine län gere Debatte. Hasenrlevcr, ter tm Wablkcimps gegen Klotz untcrlag, beklagt sich über baS Vertabren bcr Bebdlden unb ver langt. bas) auch reuen kad Wahlrecht gegeben werte, tie „Notb- staiitSuntclsiütziitigeii" erhalten. Richter-Hagen parlrt ln schmier Rete tie Angriffe teo Vorredners. ES iei nur in der Ordnung, dah die, welche au« Köllen idrer Mitbürger unterslützt würden, aus die Dauer brr Unterstützung nicttt mit wählen dürsten. Kays er beantragt: die Wahl Klotz' als ungllllg zu erkläre», sowie eine Streichung wegen Armenuuter- siützung von de» Wahllisten als unzulässig zu bezeichnen. Löwe-Berlin erpllcirt, daß bet bem konwltzirten Wablapparat, dm die Größe Berlins bedinge, von einer Beelnflnffung der Wahl leltenö beS Magistrats keine Rebe sein könne. Unterstützten Per sonen gegenüber würde mit der größten Liberalität veriahren. Die Wahl Klotz' wird als gtltlg erklärt, doch toll dem Berliner Magistrate, unter Mißbilligung veö von ihm bisher beob achteten VcriahrenS, die strikte Befolgung der Bestim mungen über Anfertigung der Wählerlisten u. s. w. anve- soblen werden. Die Anträge Kayscr'S werden gegen die Stimmen des Aiuragstellerö und Haienclcver'S abgelckmt. Die Wahlen der Abgg. 1)r. Rack, v. Dewttz-Sara und vr. Hryer werben kür gtltlg erklärt, die der Abgg. vr. FrlebentlmI, v. Bethmann-Hollweg, Erbprinz zu Hohenlobe-Oerlngen, v. Schlleckmann und Gral v. Plenen dagegen beanstandet. Vor Beginn bcr L. Beratbung der revldlnen ElbschtissgbrtS- acte tritt der Reichskanzler Fürst BlSmarck unerwartet In den Saal uub nimmt den langverwaisten Platz am BunheSratbS- tlsche ein. Der Kanzler steht wohl aus. hoch Ist leine Haltung etwas unruhig, auch scheint sich seine Eorpulenz verringert zu haben. Er trägt als General der Eavalcrle die Eul- rassier-Jntcitmö-Uniform dcö Magdeburgischen Eulralsirr- Rkgimciito Während llr. Delbrück, Blömarck'ö ehema liger College, in ticlem Falle sein Gegner, mit sachlicher Trockenheit ten Aiitlag dcrEommlsston motlvtrt, wirst der Kanzler zeitweilig i:>.!t dein historischen langen Bleistlst hastig Notizen aus daö Papier. Der Kommissienöantrag lautet: kle revid. Elvschiff- sahrtSacte nur mit dem Vorbehalt zu genehmigen, daß die z. Z. au, der Elbe bestehende Zollgrenze nur durch Gesetz an eine uiitklhaib dicirr Greine gelegene Stelle verlegt werben kann. Dieser Vorbehalt ist bekanntlich alö sür ble Bundesregierungen unannehmbar erklärt worben. Alö Delbrück geendet, ergriff Fürst BlSmarck daö Wort und entschuldigte Zunächst sein bisheriges Nichterscheinen im Reichstage mit seinem Gesundheitszustände. Nur die ungewöhnliche Bedeutung der Vorlage und daS Referat Drlbrück'S darüber babe ihn veranlaßt, doch zu kommen. Die Regierung bestnve fick bezüglich der Elb- schlfssabrtöakte keineswegs in einer Zwangslage, weöhalb Ne sich keine VersossungSbeschrSnkung aukzuerlrgen In der Lage Durch vrn beantragtin Vorbehalt solle eine Pression auö werken, aber die RrlchSregierung werde sich keiner Pression Der SchtffsabrtSvrrkebr werbe durch eine Verlegung der Zollgrenze TreSden. Sonntag, v. Mai. wie die Themse beweise, a» deren Mündung vier ter Eibcinündung. Delbrück nicht gestört. mal mehr Schiffe verkeorcn aiö an habe irüher den entgegengesetzte» Standpnnkt eingenommen. Par- tikulariSinuö und Parteikämpie seien gewachsen. Die nationale Begeisterung immer mehr niedergegange». Er hoffe, wenn er später einmal in der Mitte der Abgeordneten sitze, auch bann nach grasten hie nationale Sache zu vertreten. Revner ging iotann aus eine Kritik der Opposition über. Früher habe dieselbe auö Eentrum, Pole» und Fortschritt be standen. beute sei ter Freihmitei dazu gekommen, »vir die Abstimmung über tie Samoaborlage beweise. Die Einigkeit der Bundesregierungen sei ter Haupthort der ReichSpertassuna. Der gestellte Vorbehalt erinnere an den PartikuiartswuS. DaS Einzige, was ihn noch Im Aaste halte, sel brr Wille seines bocbbelahrien Herrn, den er letzt nickst mebr ver lassen wolle. „Ich bi» müde, todtmüde, besonders wenn ich sehe» mu». gegen welche Hindcrnissc ich zu kämpten habe." Fürst B itzmarck: Ich muß von bllser Stelle aus vielleicht zum letzten Male in metncm Leben bem nationalen Gedanken Ausdruck geben. Verlangen Sie nicht meine Mitwirkung, wenn Jeder sich berusen kühlt, die Grundlagen dcö Re>chö. welche» «ch mit auibauen hals, I» Frage zu stellen. «Bestall! Zischen.) Wolffion verwahrt sich gegen den Partikulariömuo. Die preußische Regierung habe den Verfassungs-Streit provocirt. Windthorst bedauert, daß Fürst Bismarck gesundheitlich verhindert sei, eine Antwort aui tie Angriffe zu geben. Daü Cemrum fühlt «ür das Reich ebenso wann, wie der Kanzler. Wir verthcibigen den sörbclatwen Charakter dcö Reichs gegen Irden Angriff. Für unsere Reici S«reu»dllchkeit spricht unsere Bewilligung von >80 Millionen neue Steuern. Wird der Kulturkampf nicht beendigt, so wird bas Reich In seinem Fundamente erschüttert; der Kultur kampf beeinflußt nicht unser Votum. Hieraus schließt die Sitzung. Berlin, 8. Mai. CS bestätigt sich, daß eS nicht nur zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen bem Fürsten BlSmarck unb dem bairischen Geianbten v. Rutbarbt. sondern auch zu einem Austritte zwischen dem Fürsten BiSmarck. welcher seine Ansicht sehr erregt vertrat, und dem hamburgischen Senator vr. Verömann gekommen ist. bcr fest und unerschrocken die Ver fassung verthelbigte. Der bairische Gesandte bat leinen König um seine Abberufung auö Berlin gebeten: er wohnte der Sitzung der BunbcSrathsauöschasse.derBISmcirck präsiktrte,schon nicht mehr bet. Berlin, 8. Mal. Der «'bestebactcur de» „Mtlitärwochen- blattcS", Generalleutnant v. Witzleben, starb gestern. — Die Po lizei beschlagnahmte die anttscmtiische Schritt „Wahrheit". Berlin, 8. Mat. Zu dem »Anträge des Fürsten Hobenlohe- Lavgenburg. welcher die Petition über den Mißbrauch der Vivi sektionen dem Reichskanzler zur Erwägung überweisen will, beantragt vr. Mendel, baß eine amtlich« Untersuchung über die Thicraualereien bet Hetzjagden elngelettet werde. Oesterretek,. Die Abgeordneten nahmen die Arkbergbabn- Vorlage, ble serbischen Estenbabnkonventlonen. bieBegüm igungen für die EtschregulirungSgenoffenschaften, die Gewäbmng de» StaatStcirlebnS sür die Dur-Ostegger AoblenwertSbesttzer an. Spanien. Der der Union-Company gehörige Posttainpfer „American" ist auf dem Wege nach dem Cap am 28. April In der Nähe des Aeguatorö untergeaangen. Die Bemannung schiffte sich tn acht Boote rin, wovon drei von Schiffen ausge nommen wurden, die übrigen wurde» nach Capparmaö gehend gelchrn. Rußland. Der Prozeß Wcymar ist zum 18. Mat verscho ben. rö sind I t Angeklagte. Amerika. Der Ausschuß de» Repräsentantenhauses für den Zolltarif beschloß die Reduktionen deö Zolltarifs um 8'/r Millionen Dollar» jährlich. Der »Ausgleich wirb durch tthdhte Einfuhr erwartet. Locale» and SSLstsae». — Am Freitag Morgen hat § e. Mai. KönigAlbertdie städtische »ArbeitSaustalt an der KönigSbrückerstraße in Anwesen heit teb Herrn Oberbürgermeister vr. Stüde! eingehend besichtigt. — »Am Freitag Morgen tras S. K. H. Prinz Georg In Leipzig ein und tnsptctrte aus dem großen Ererclerpiatzt bei Connewitz daö 10«',. Infanterieregiment; gestern folgte die Insplcirung deö 107. Iniantericregtir.cntö; S. K. Höhest ist ln „Haufs'ö Hotel" abgestlegcn. — Im Ministerium deS Innern kommen tn ter nächsten Zelt die Stellen der beiden Abthcilungödirectoren zur Erledigung. Von tem Geb. Rath v. Ko erner heißt eß, daß derselbe tm Lause deS nächsten JahreS, von dem Geh. Rath Schmalz, baß er bereits am 1. Juli b. I. ln den Ruhestand tritt. Ferner ist die Stelle deö verstorbenen Geh. Reg.-Rath v. Kiesenwetter noch nicht wieder besetzt. ES stellt also ein seltenes Avancement in den höchsten Stellen des Ministeriums bevor. — »Man ermattet die temnächstlge Rückkehr beS Herrn Generalstaatöanwaitö vr. v. Schwarze von seiner Lustkur in Meeran. Obwohl die wanne Luit Süttirol» die Stimmbänder beS geschätzten ManneS wesentlich gekrästigt haben, ist ihm doch daö laute unb öffentliche Sprechen alö gesährltch untersagt worden. — Seit gestern Ist der Wasser stand der E>be ganz be- Der Helbig'sche Ter- dculcnd, um ca. l^/i Meter, gestiegen. Der Helbtg'ß rasscn-Vorbau gerätst bereits I» Gefährdung. DaS ewige Regen» wettcr und wahrscheinlich Wolkenbrüche, bie ln »Böhmen nleder- gcgangcn sein mögen, bilden kle Ursache de» unnatürlich raschen Steigen-. Die kleineren Gewässer sind gleichfalls geschwollen, die Kiriiitzsch, Lachvbacst, Blela, Wtsenltz. Müglitz re. — Der Gewerbevrrein zu Dresden hatte setuer Zeit 8 Prellt, zu 200. 150 und >00 Mark, ausgeschrieben sür dt« besten Entwütte zu einem Gelkschranke. dessen AeußrrcS tnForm unb Farbe künstlerisch auöge«ührt. dessen Anordnung tm Innern praktisch und dessen Preis ein solcher kein sollte, daß der Schrank auch von kleineren Geschäftshäusern gelaust werden würbe. ES Nnb 17 Entwürfe etngeganaen. die tm Gewerbestause dssentUch auSUeaen. DaS PrelSrtchter-Kolleglum sagte sicst zwar, daß keiner der Ent würfe den Mellten Anforderungen vollkommen entspricht, baß besonders die bISber übliche Form in der Hauptsache wiederholt ist. e» war aber der Meinung, daß, um zu ermutbigen und für spätere Ausschreibungen größere Anregung zu geben, dvch sämmt- Itche 3 Presse vergeben werken möchten und dieselben den Ent würfen zuzuerkennrn. dir al» die am meisten entsprechenden er kannt wurden. DIcS waren die mit den Mottos: „Geld und Gut bewahrt eö gut", „.repbästoS" und „Dem Wagniß solat Fort schritt" versehenen. Beim Oeffnrn der Couverlö zeigte sich, daß ten 1. Preis Bcrnhcnd Kästner in Leipzig, den 2. Architekt Ernst Fleischer in DreSvc» unb den 8. Anton Keppler In Dresden er worben hatte. »Bei Beginn des Winters wirb brr Gewerbevrrein eine zweite Konkurrenz auSschreiben. - Der Abg Liebknecht hat« am 18. «prll Inder den Ober- leokrtt. Er warf .. .. den sozialdemo kratischen Ab«. Wirmrr in flagranttr Welse die Gesetze verletzt ru >r uw — > er viog vicornecvr harre am >n. i e irt. MelchStagösltzung eine schwere Ehrenkränkung gegen Sgeübt staatöanwalt Richter in Chemnitz geschiente lügen, demselben nicht nur vor. beim Vorgehen gegen der >,,
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