Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 31.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-31
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.05.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vr««a«v. 1880. >»n«»k 3S000 FItrd>«Nü»,ad« etn-elandter«»» «stü»»« wach« sicher «edaelt«» »acht sich! MS» ««rbindltch. A»ItraI«» .A»n»tzme »ulwlrt»! H»<I»»««ti, u. v««l«r in Ham. »ura, Berlin. Wien, gripg,. «af«l. «rikliu. Vranltun ». M. — «>». M«N« ui Berlin. Letvaia. Wir». Haauiura. granilnri» Ml. «ün. che».—Liaü»,»«,. inZranNurt —«liraaur d. „»je,.—u»'«-, v»M-r ck La. t« Pari». Tageblatt fiir JakitiK, UnterhaUllvg, Geschästsverkelir. Lörsmdericht, Fremdenlisle. lrmkKv8oMtt V0ll «SL L)« «iet, «vlLlschch-Stra»»« 1V, Lotes ckvr Lpororgasso. Lötöl 2UL Laä m IdLrLüät, scdvllstor, rmxsnvllwstor ^utoutdalt io Ddaranät. «wpüvklt oioow docdjjovkrtoll ?ublllcum, «rosssv uoä leloinsu 60- soUse1i»ltou soill üütol uuct kovsloost, Karton, sivstLura- tions-DoIcLlo uuck Laal. l'iauo zur golMizen sisnutrun«. Ltsts lriscdo Lorvlisu, nuto ttücltv unü Lsllsr. äms- spLllllllu«. Uoclurentungsvoll L. V. voimsr. W. 3»kr8»ii8. Znierae, >«rdrn «aeirnlira»« ,« vi» Vtbdr. ü Mil LI grnammeo. Kon„loi,e l>i» Mlliagr 12 ll>„. dlensiadi nur an Lta.ln niaaen' «r. »iaiieiqali, Nr.^di. Äa^>ni,<Ul>r. — Dc, Raum einer cinchalüaen Vetilieile loiiel >ü: ,,"Hinaei»u« dt» Zeile !.u Pjjte. Sine «araniie für ra» nacht,. »L-il>e ikricheinen der Inserat» wird »tchi »r»kde». >»iwSriiae riiinoneen.t'lniiraa, von u»4 undelanillen u'.rmen nna Perlon«« inicrircn wir nur aeaen lvraiuemeraudo-Zaliluttu ourN, >r!«j«arlen oder ^oslein.ialiluna. lltchl Silben lösten IL Pige. ^n l»rale für die Montags liluniine: »»« »ach einem tzcitiag: dr« Peilt» tM« !iü v,»e. Rr. ISS. Mill.,sellacsier„IMtllünir gefallen. N,-rnw,n«wvgr. n.Neaum.: 12°W.. nicdr. Leml «°w.. lischst« lu°W. Nordwellwind.ZciNveil«!, Ni-d-lfchläge. Wasserslandl so unters AuSttchtentardcnni.Mai: rvoing vw rrnoe, war» rveuwenr icht auiklärend, keine wesentlichen Nieverschtäge. « 2ur Lomnier-LLiLvn: ll üsiefft« üorrsll-kiln-üittv, rvoieii als rrucd Mstoitt. solicc-ai 20 lli ß uuck voissv Strodllllto in oloktantsn kni-moii. 4 Llic. 50 1't.. sü 8 SLilwar/c, uuä brauno Strolitiüts, zot/t kviw hnlisüt. von 3 Ll- I all, Ltotküilts vsrseitioävnou Uoiu'es. — ^Uo livparaturvu LvkaullUIed zut. unä billig. sis Uutiadrikallt. LlariLlldtrill-so 7. sjj Montags31. Mai. «e«efte Lelearamme -er..Dresvuer Nachrichten." L 0 nd 0 n. 3tt. Mol. DaS „Meuter'lche Bureau" meldet auö Konstontlnopel von aestern, der Minister des Sluöwärtiitcii. SovoS Paicho. habe in vem Bestrebe», die schwebenden ^roacn einer raschen Vöiuna entger,enznss>bren. seinen Abschied ongeboten. falls ihm nickt Vollmacht ertbeilt wltrde, die bezügliche» Unterband- ungen ohne tegllchc andere Controle als die deö Sultan.' und dcs Grosjvezirö weiterzulübren; auch würbe er keine anderen Ratbschlüee als seitens teS Grotzvezirö annchmen. PeterSburg. SU. Mai. Das „Journal de St. Peters burg" vublizirt ein Schreiben des Mrsten Gortschakoff, in welchem derselbe seine unmittelbar bevorltevente 4lbrcise nach dein Aus lände anzeigt und allen Denlenigen, welche tbm während seiner Krankheit Ihre Sympathie bekundeten, berzlichen Dank audspricht. — Dem ..GoloS" zufolge, wirb der Minister des Innern, Makoss, am 2. Juni eine Relie in das Innere vtutzlandö antreten. N«w>vork. US. Mai. Mehl 1 D. SSL. Sibth« VIlilUrwcUeir »D. 12L. wiail l^l»l^"bd L Vrachl«^. L ' Dresden. 31. Mai. — Zur rbeilnahme an der deutschen evangelischen Atrchencouierenz ln fflienach haben sich von Dresden der WiceprLsident beS ifandesconsittoriumö. ür. Kohlkchütter, und OberconsiNorialratb v. Berlepsch begeben. Der iLonarck beräth über Slnsübrung eine» evangelischen Gesang- und Gebetbuchs tür taS deutsche KriegSheer und über eine kirchliche Statistik. Sticht auch über eine einheitliche BliktagSfeier in ganz Deutschland? — Nachdem auf dem Bezirkstage der Dresdner Amts- bauptmannschait Herr Amtödauptmann Bern dt sich von den Vertretern seines Verwaltungsbezirks in herzlicher Weise verab schiedet batte, unternahm vorgestern der Bezirksausschuß in meh reren Wagen unter Tbeilnahme beS neuen AmtShauptmann von Metzsch eine theiiweise Besichtigung deö Bezirks. Die Herren gelangten schließlich biö zur Wachwihhöhe. Allgemein ist daö Bedauern der Eingesessenen deö Dresdner Bezirks über das Aus scheide» eines so pflichttreuen, unparteiischen und humanen Be amten und der Gedanke, dem künftigen Herrn Geh. Reg.-Nath Berndt ein Zeichen der Veredlung, die er alö AmtShauptmann genossen, zu stiften, »and allgemeinen Anklang. Man einigte sich dahin, ihm ein prachtvolles Album mit den photographischen Porträts sämmtlicher Gemeindevorstände und Rittergutsbesitzer der Amtöhauptmannschait zu widmen, daö ihm von einer Depu tation in Bausen überreicht werden soll. Heute wird sich der Bezirksausschuß von ihm in den Räumen der AmtSbauptmann- schast verabschieden. Das Geiübl ist wett verbreitet, daß die große Popularität, der sich Herr AmtShauptmann Berndt erfreute, ein Wenig mit die Ursache zu seiner - Beförderung war. — Trotz teS nicht gerade freundlichen Wetterö. war der gest- rige PferdeauSstellungStag doch ein recht besuchter. Am Sonnabend wurden gegen 40N0 Eintrittskarten und ca. 860 Passc-Partoutkarten verkauft. Gestern Mittag erfolgte die Prä- mitrung. Für Rettschlaa erhielt den l. Preis Stallmstr. Schulz iDreöden). den 2. Preis Kommerzienrath Elkan »Berlin), Mb. Medaillen erhielten Geidner «BreSlau), Vieler und Bularöky »Leipzig). Kommerzienrath Elkan, Stallmeister Schulz, S. und Fr. Bcrg »Berlin). Bronc. Medaille erhielten Earl Rbode.,Geid Hirichlaff »Drebdeni PreiS) Viererzug. braune. I. Freund »Wiern. 3. Preis Zwei spänner. I. Freund (Wien). Silberne Medaillen erhielten Kör ner »Chemnitz), Stallmstr. Schulz »Dresden), S. u. I. Berg »Berlin), I. Freund (Wien) und Gebr. Hiri ' " Dronc.Metalllen er» ' Stallmstr Für ArbeltSIchläg 1. Pi 2. PreiS Heime »cm. »Nossen). Silberne Medaillen erhielten Heinze zun. »Nossen), A.BrauwerS »Braunichweig), Ernst Kempe »Döitzschen), H.StrehletZauSwItz). BronzeneMedalllen: H.Otto »Chemnitz). Bäbr u. Sobn »Jüterbogk», I. Gebhardt (Baruth). Für sächsische Zucht erhielt den von Sr. Mal. rem Könige ge stiftete« l. PreiS E.Guthknecht »Kötttzl, 2. Preis Jul. Stockmann »Nauheim». Silberne Medaillen erbirlten Mittag »Prettitz), Fr. Kaul »Röberau). Jul. Stengel (Schdiibrunn), E. Möge! »KönlgS- wartha); bronrene Medaillen: Ulbrtch iHil,nödorf).v. Graißowky »Zöpen», R. Krcber »Gablenz). Ferner erhielt PrivatuS Köchel für vorzügliches Vorfahren ein Ehrcndiplow. In der Abtbei- lunq der Ausstellung »ür gewerbliche Erzeugnisse zeichneten sich recht vortbetlball die 7 Luxuswagen, ausgestellt vom kgl. Hos- wagenbauer H. Gläser auö. AIS interessant und praktisch fiel uns rin vierrädriger Selb stab lad er von Kelle L Hilde- brandt an». — wegen 30 Fabrkkflrmen des Dresdner Handelü- kammerbczickS haben von dem ReichSkommissar für die Weltaus stellung ln Melbourne. Geh.-Math Reuleaur, dleBeichaisung des bcnöthigten Raumes in der brutschen Abkbeiluog der gedach ten Ausstellung in Australien zugckagt erhalten. Den Beginn macht die kgl Porzellan-Manusactur zu Meißen, dann folgen 3 weitere Porzellan- oder Thonwaarrnsabriken, 5 Eisen-oder Stahl- waarenetablissementS. 3 Dresdner Arelierö kür Kunstmöbel und Möbel aus gebogenem Holze «Radcuau), 3 Pianoioctcbauanstal- tcn; ferner stellen mehrere Fabriken Papiere und einige Stroh- waaren »Gesiechte) aus. Auch die graphischen Künste, die Ciga- rettensadrikakion, die Fabrikation von Chemikalien und von SicherheitSzüodcrn, von künstlichen Blumen und von Chokolatc »die letzteren durch je eine Firma) werden t» Australien vertreten kein. Gewiß wird aus diese Weise ln Melbourne ebenso wie jetzt in Sidney die Dresdner Industrie große Ebrcn davon tragen und ihr Absatzgebiet tn Austrauen erweitern oder neue Märkte ge winnen. In Sidney sind auf die deutschen Aussteller in einzel nen Branchen mehr erste Preise gelallen alö auf die englischen Concurrenten. Die Herrmaunttittuna. welcher Dresden da» Denkmal deö „Gäniedtebö" verdankt, batte lür dieses Jahr gegen 3000 M. zu vergeben, bie statutengemäß vteSmal für historische Malerei zu verwenden sind. Am Freitage ianv eine Sitzung des VerwaltungSrathS statt. ES wurde beantragt, dle nach der AugustuSstraße gelegenen Wanvfläcben des Johannen«,» mit den aut Goldgrund zu malenden Gestalten einer Anzahl Männer zu schmücken, die aus bas Kunstlebcn Sachsens ren tiefsten Einfluß geübt baden, so von Lucaö Cranacd. Roiael Mengö, Baumeister Bär. Erbauer der Frauenkirche. Gotthold Ephraim Lekstng. al» Kunstschriktsteller, den Edclsteinschneider und Juwelier Dlngllnger und andere Celcbritälen. Leiber drang dieser Vorschlag nicht durch, vielmehr wurde lene Summe bewilligt zu». Schmücken deü PlaloudS de» Alderttbeaterö mit Werken der Malerei. ES werben also eine Anzahl allegorische Figuren au« Leinwand gemalt uob »ur ftücvtlgcu Bestchtiaung Derer, bie sich den Hals verrenken wollen, aut dem Plafond deö AlbcrttheaterS ausgekebt. belebten S spritze die Bautznerftraße htnausraste. Der Oberförster Zacha« vom Ftschh.stise setzte stct, soiort zu Pierve, in Loschwltz und dem Weißen Hirsch wurde Alarm geblasen und die Feuerweh '()! während jene an einer belebten Straße angebrachten Gestalten hervorragender sächsischer Künstler in lebendiger Sprache eine Art kniisibistorischtn Erkurö dein Volke geboten und zu maunig- fachen Gedanken angeregt hätten. — Der wahrscheinliche Schuldige an dem an Hotelier Jung- häntel in Zwickau versuchten Raubmorde, der schon erwähnte 17Iähriae «tbert Auschveck ist der uneheliche Sohn einer Berg» arbelteroirau, die gcrave an dem Tage, wo bie Schuld ihres Sohneö entdeckt wurde, sich wegen Diebstahls vor dem Amts gericht Zwickau zu verantworten hatte. Angeblich hat Buschbeck in vielen Tagen sich nach Hamburg begeben wollen, um Arbeit alö Cigarrenmacher zu snchen. Mit Bestimmtheit verlautet jetzt, daß die Stieieln, Mütze und Hemd, welche nach dem Anlall in Junghändel'ü Zimmer gesunden worden, dem Buschbeck gehören. Ein Geitänvniß hat er noch nicht abgelegt. — Von den Gewecbeverrinen Waldenburg. Glauchau, Mee rane. Pensa. Gößnitz und Lcmgenleuba-Nieverhain ist eine Adresse an den Reichskanzler abgcsandt worden, in welcher die Ablehnung der Samoavorlage bedauert wirb r eö heißt darinnen, der Reichskanzler möge sich doch durch parlamentarische Theorien niä't hemmen lassen, zur Besörberung beS deutschen Exporthan dels zu wirken. — Schloß Heltenberg brennt! Dieser Ruf ver breitete sich vorgestern Abenv rasch durch die zwiick-eu Dresden und Hosterwitz gelegenen Dörfer. Die neue Besitzung deö Königs steht in Flammen, Io hieß es allgemein, alö eine Dresdner Ratvs- ' . -— Der Oberförster Zacharias avitz und aus ^ Feuerwehren eilten mit" ihre», Spritzen hinaus — aber im ganzen Heisenberger Grunde brannte Nichts als die Herdieuer zum Kochen deö Abend» kafseeö oder der Kartoffeln. ES stellte sich glücklicherweise her aus, haß es blinder Feuerlätm gewesen war. Der Kreuzthürmer hatte sich durch irgend eine Beobachtung täuschen lassen und da er „Feuer bei Helienberg" beruntertelegraphirte, sauste sofort die RathSspritze. daö ganze rechte Elduser alarmircnb, hinaus. - Daö vorgestrige Benefiz für den Albertverein im Re- stdenztheater ward von einem hbchst disiinauirten Publikmm be sucht. Herr Dir. Karl konnte Herr» Oberstleutnant ür. Naun dorf für den Verein 30l Mk. 20 Ps. überreichen. — Ein Advokat in Zwickau, der längere Zeit den dortigen WablkrctS im Reichstag vertrat und in politischen und sonstigen Kreisen viel von sich reden machte, soll wegen gewisser un sauberer Manipulationen verhaftet unv nach Plauen abge- Uefr« worden sein. — Mitte Juni beginnt bie Kunstreitergesellschaft des Herrn Direktor Herzog in Cbemnitz aus dem Ncustävter Markt elne längere Reihe Vorstellungen. — Am Freitag gab eö aus dem Wochenmarkte inMetben die ersten neuen Kartoffeln; 5 Liter kosteten 2 Ml. 50 Pf. — Am 27. dü. brannte in Deutsch-Ei osiebel der Krummpiegel'sche Gastbos nieder. — In MarkerSdorf hat sich am Freitag der 45 Jahre alte Traugott Thalmann, Hauövcs. und Zimmermann. erschossen. — Unter den neuerdings ln Bad Elster elngctroffenen Kurgästen beftndct sich auch ein Frl. Anna v. Biömarck, eine Nichte des Reichskanzlers. — In Ansprung bei Zöblltz ertränkte sieb dieser Tage dle Lljährige Anna Fritzsch, ein durchaus braves Mädchen. Seitdem Nch der Vater der Fritzsch vor einigen Jahren erhängr hat. war sie in Schwermuth verfallen, irrte ost Tage lang ruhelos umher, sagte ost „Mein Vater holt mich gewiß noch nach." — In der Flaci'Sszlnnecei zur Schloßmühle bet Zöblltz wurde am 27. d. her I5iährige Fortbilbungölchüicr EmilKüchler von einer Maschine ersaht und ihm im Nu der rechte Arm und ein Tbeil der Brust abgerissen. Er verblutete sich alödalb. Von seiner Hand fand man nur einige kleine Theile. — Der 2ljäbrige Arbeiter Wilhelm Dreijcherf auö Thüringen gerieth vorgestern aus dein Magdeburger Bahnbos tn Leipzig zwischen die Puffer zweier Eisenbahnwagen, »nobel Ihm her Kops zervrückt ward, so daß er augenblicklich seinen Tod ianv. — In diesen Tagen erhängte sich tn Reubni tz eine 40 Jahre alte Frau. Sie soll die Schande ihres Mannes, der vor Kurzem wegen unzüchtiger Handlungen mit Kindern zu 6 Mo naten Gciängniß verurtheilt ward, nicht haben überleben können. - Auö Wcndischcarödor« bei Posscnbori wird unö ge schrieben: Der Hausbesitzer KrcbS allhier besitzt elne Katze, welche in vorigen Wochen ei» Käplrin zur Welt brachte, dessen Leben der Hund eines Nachbai- alSbalv durch einen BIß endete. Die Mutter war außer sich darüber und wußte nun nicht, wem Ne ihre Liebe zuwenben sollte. Da eine Henne eben auSgcbrüiet hatte, aber von den 2 Kleinen nichts wissen wollte, so hatte die Hauüirau, um dieselben vor der noch herrschenden Kälte zu schützen, unter den Oien in der Stube ihnen ein Lager bereitet, doch wie erschrak sie. alö sie eines Morgens aus dieier Stelle die Mutter Katze liegen sab; sie war der Meinung, die Katze bade die lungen Hühner als Morgenbrod geschmaust, doch unter der Katze waren zu ihrer Freude Ihre Schippchen noch lebend und munter. Seit dieser Stunde bat die Katze ihre Schutz- und Pflegebefohlenen noch keinen Augenblick verlassen, sie aevt mit diesen spazieren, gleich einer Henne, sie schläft bei denselben und leckt sie wie ihre eigenen Jungen und als eines derselben in ein Lock »kleine Vertiefung dcö Erdbodens) fiel, waS ich mit ansah. so holte die Katze dasselbe wieder heraus, wobei sie eö mit aller Zärtlichkeit am Genick faßte. Diese Maßregel muß sie sehr häufig ergreifen, denn sie will, daß ihre Jungen immer aus einer Stelle liegen sollen, was freilich een Schippchen nicht paffen will; sie verlassen vielmehr Immer die Wohnung unter dem Ofen auch ohne Mutterbeglcitung und Io weiß vle Mutter Katze manchmal vor Angst nickst, wie sie dieselben zur Folgsamkeit bringen soll. Ich selbst wollte eö erst nicht glauben, habe mich aber durch einen Besuch so überzeugt, daß Ick Ihnen diesen Fall zu Ihrer gefälligen Benutzung einschicke und bürge Ich Ihnen für bie Wahrheit beS Gesagten mit meiner Unterschritt. - Landgericht. Wegen Getährdung eines Eisenbahn transportes batte Nch aestern der FuhrwerkSbesttzer Carl Wilhelm Thomas vor her Stra»kammer IV. zu verantworten. Am 2. Februar Nachmittag» hielt der Angeklagte mit seinem Geschirr im Gastbole zur-oldenen Krone In Döitzschen an und fütterte die Pterve unv wäbrenb dieser Zelt kam au» dem tn der Näbe be findlichen Gelri» der von Dresden nach Freiberg führenden Bahn ein Güterzug angeladren. Durch daü Geräusch und Pleiten deö Zuges, der t» der dortigen Gegend einen Tunnel zu paistren hat. wurden bie Pferde scheu und gingen nach dem Bahnkörper hin durch, zertrümmerten die BarrlSre und die Deichsel des Wagen» karamvoltrte mit dem Elsenbabnzug. infolge dessen das Geschirr theiiweise zertrümmert wurde. Die beiden Rosse rissen sich vom Pcagen loö. wurden aber bald, ohne Schaden an« zurichten, wieder ctnaeianaen. Während die Kgl. Staatsanwalt schaft die Bestrafung von Thomas in, Sinne der Anklage bean tragte, plaidtrre Herr Justizrat» ür. Schaffrath alö Vcrthcidiger auf Freisprechung, Indem er darauf hinwicö, daß seinen Clienten am allerwenigste» eine Strafe treffen könne und iür die Beauf sichtigung des Geschirres weit eher der HauSknccht des Gaiihoics, «IS Thomas verantwortlich zu machen sei. Die Straikammcr, unler Vorsitz des Herr» Kammerdirettor vr. Flügel, erkannte auch aus Freisprechung. — Der Handarbeiter Carl Hermann Scheithauer aus Chemnitz war bei dem Schanbubenbesitzer Ernst Moritz Heidenreich in Frcmkiurt a. M. alö G-Hltte beschäftigt und erhielt von diesem am l5. September w Mk. eingevänbigt. umBroo zu holen. S.ging auch fort, ließ sich aber nicht wieder sehen und nahm überdies eine» Rock, eine» Sack und ein Paar ihm gelleierte Stiefeletten inst fort. Wege» Untecschlaaung und Diebstahls wurde Scheithauer unler Einrcchnung einer ihm bereits früher zucrkannten Strafe zu Monaten Gefängnis) ver- urtheiit. — Gegen de» Cxpcbilionsgrhillcn Hermann Arthur Schreiber erkannte die Straikammcr wegen Sittlichkctlö- vervrechen aut 9 Monate Gefängnis:. Die Sitzung war geheim. — Amtsgericht. Der Rcchtöanwalt Julius Witschet hatte gegen sofortige Baarzahlung auö der Buchhandlung von Wclbcniar Türk Schreibpapier bczoac». das ihm nicht convenirte und schickte er dieserhalb seinen Exrediciiten mit einem darauf bezüglichen Zettel und dem Elsuchen, sich daö Geld gegen Rückgabe des Paplereö retour zahle» zu lassen, an T. zurück. Nachdem Türk den Zettel gelesen, äußerte er zu dem Abacsandten des Rechts anwaltes, er möge seinem Herrn sagen, eö sei eine Gemeinbcir und Ungezogenheit. Wilschel klagte daraufhin wegen Beleidigung mit dem Erfolg, baß daö Schöffengericht aus eine Geldstrafe von 30 Mark für Türk erkannte. - Der Rentier Bernhard Hänel»Clauß machte gegen den Herrn von der Marwitz eine Rügcnklage anhängig, nachdem dieser dem Baumcister Mühl- bauö aui dessen Drängen uin Zahlung von Baugcldcru schwarz aut weiß mitgethcilt batte, er, von der Marwitz, sei auf nichts- würdige Weise von Hänel-Clauß belogen und betrogen »norden. Tbatsache ist eö, nach Len Angaben deö Baumeisters, daß sich dle beiden mit einander Tauschgeschäfte treibenden Parteien wieder holt gegen einander de» Standpunkt in äußerst schroffer Planier klargemacht haben. Der Beklagte wurde aui Grund von tz 180 des R.-Str.-G.-B. zu 150 Mark Geldstrafe verurtheilt und die Widerklage beS Klägers verworfen. Für den Beklagten iun- girte Herr NechtSanwalt Richard Schanz alö Verthcibiger. — Der Schuhmacher Heinrich Ludwig Bold! schwindelte am :>0. März und 2. April der Oberin des hiesigen katholischen Stiftes vor. seine Frau sei mit Zwillingen uiedergckommen und einer derselben sei verstorben, roch könne er wegen seiner Armutd die Begräbnißkosten nicht bestreiten. Die mitleidige Oberin ver abreichte hierauf, getäuscht durch daö Vorbringen B'o, demselben Gaden von 3 bez. 4 Mark. Am 3. April belog der Angeklagte überdies noch den ür. Hille Insofern, als er tiefem erzählte, Tagö vorher sc! seine Frau gestorben und eS mangle ihm a» Begräv- nißkostcn. In diesem Falle empfing er eine Uliictstützung von 5 Mk. und erfolgte vom Schöffengericht unter Vorsitz dcö Herrn Amtsrichter Kurv die Verurtheilung Boldt'ü wegen Betrugs und BetleluS zu 1 Monat Gefängniß. Briefkasten. .*« Wtlh. D »bisch, Preibitz in Böhm. Schreiben Sie an baö Comitö dcö 4. Schlesischen Musikfesteö in Görlitz, Wohnungdauöschuß. .*. Kcgelclub Nochiitz. Wenn auch der König vorher ein wenig vom Platze gerückt worden war, große Jour muß eS immer gelten. »*. A. Z. „Von wem ist daö Schauspiel „Die Bartholoinäuö- nacht" geschrieben?" — Von Linbncr und von Rost ist der Stoff bearbeitet. Zwei Verehrer. „Scknörke, Schnörkel Alle Ach tung vor Ihren Leistungen alö Tinlenelngicßcr, Federwischer. Blelitistspitzer re. — aber man »ich in die Leitartikel übersteigen — det seht nich: Wenigstens sieht die Notiz im heutigen, bc sr. den neuen grüuweißen Anstrich der Schilderhäuser ganz nach Ihrer „Geschmacksrichtung" aus! Oder würben Sie die Güte haben, uns einige von den „geschmcicksverstänbigen »?> Augen" (die werthen Ihrigen natürlich ausgeschlossen» zu nennen, damit wir wenigstens unsere Orakel, deren Aussprüche uns vor der Hand noch dunkel wie delphische sind, kennen zu lernen Gelegen heit haben. Ober theilen Sie unö, bitte, den Optikus mit, von dem Hartmann seine „gcschmcickdvcrständigcn" KunttreccnsionS- brillcn bezieht, die er wahrscheinlich bei Ausübung seiner knust- richterlichen Thätigkcit trägt, vielleicht können wir durch dieselben die Schilderhäuser mit Ihrem Auge betrachten ! Ja ja, Schnörke. det flooüen wir, baß Ihne» die gestreifte» Schilderhäuser nicht passen wollen: na, seien Sie man iroh, daß sic noch grün-weiß gestreift sind. Hoffentlich halten Sie eö nicht unter Ihrer Würde, verehrter Schnörke. unö bie gewünichte Auökuntt erthciien zu lasten, sonst werten wir nach unserer nächstens i» Aussicht stehenden Wahl in den Reichstag Ihnen die Preßfreiheit, die Ihnen ohnehin nicht viel nütze ist, etwas schmälern! Folgen Sic aber hübsch, so soll eö unö, falls wir i» nächster Lotterie ge winnen. nick« daraus ankommen, Sie auf unsere Koste» ein Viertellahr bei der Leipziger Sr cckkucheu - Limes einen Kursus im Leitartikeln genießen zu lassen." Die Schilderhäuser stehen noch strenge im Lothe. Daö Grünweiß ist gut, nur geschmacklos daö Rothe; Euch aber, deren Schnute ianz schnoddrig ielerbt ist. Ist nie etwas recht, waS nicht Preußisch gefärbt ist. Ein kerniger Spruch heißt: „Wir Sachsen sein Helle", Für s einige Deutschland aber immer zu Stelle. „Ich gehöre dein Kegelklub „Sanfter Hahn" an und machte mit dieicni vergangenen Sonnabend und Svnnta, eine wohlgelungene Partie in baö Elbiandsteingebirge. Durch den ganz widernatürlich starken Genuß von böhmischem Bier batte ich den ganzen Sonntag über den riesigsten Brummichädel. Der Wtrth der Roicnlaubc i» Bodenbach, der mir mit dem allen Kneipenonkeiö der mitteldeutschen Scatzone eigentbümlichen Schattblick meine Leiden aiiiah, empfahl mir, in ein GiaS leichten Pllicner Blcreö eine tüchtige Priese — etwa einen Eßlöffel — Salz zu thun, welch' Mittel derartig günstig wirkte, daß i>v mich bei Ihnen zu der Bitte veranlaßt lebe, den vorstehenden Finger zeig zu Nutz' und Frommen aller Menschheit i» Ihrem Unwersai- Brieikastcn zu veröffentlichen." — Ihr Wunsch ist unö Befehl: »*. Längs. Ab. in Böhmen. „Trotzdem ich Sie um Beantwortung einer Frage in Ihrem Briefkasten noch nie be lästigte, so habe» Sie doch meine treuliche Anfrage, ob daS Sed- nitzer Wochenplatt wirklich seiner Zeit die Neuigkeit brachte, daß die Imliir iiroäonirc als Hauptziel sich geletzt, bie Lombardei unü Vencticn »was koch schon längst geschehen ist» von Oesterreich zu trennen, nicht zu beantworte» für nöthig befunden. ES ist mög lich. baß Jtmen an einem ausländische» Abonnenten nichts ge legen ist. allein es wundert mich doch, daß Sie. nachdem Sie
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite