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Dresdner Nachrichten : 10.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-10
- Monat1880-06
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- Dresdner Nachrichten : 10.06.1880
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1880. """ÜKN'L , -i> «Uexue, d „Invall»»«. —>»— I^tllr, «iE» ««» t»P«k>«. Stto 77°IS. ! Losoi guvz uaä Vvrrvortkung vou ! r»u-Qt«Q jm In- UU(1 ^USÜLltv. ! ^ ' liogistrirnnq von k'-ckrUllusrlcoQ j ^IsEvItPx^ISPVesIt uuä Lluntvrscrbut». 8ol»1o«ü-8tr»ü»v 12, I. ! Ko8»!lurtfun8 von Lln»od1n«n, ^ppuiutvn. WvrLsuu^sn vte. Tageölatt für Politik. Wtkrhaltuug, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Freurdeiillüe. 85. ökdrßLvG. »t» >»»», t U», ,n,e»»«M». S-NI,,-,« dt« villl»,« l» Utz,. tz, «rub-di nui,» ,, «>o»c,,->,e «r.» dt, «,chm. «Uh». — Der I»-u« «,N«I e«»I»»ltt,e» «'«rr «tr» »>»«»«,«»,» >u,wttrtt,e «nn°iic»>!»«»frr»o »,n un» uiib«k-nnit» ginne, uü» P»,Ionen inserieen wir nu»,e»en -»»„»««»»ndo.Aotzlun» durch «rieNuailen »der Poltein, »«« Liiden «olle, l» »Io«. Sk >ero»e lür di, vionio»,. Sen»»« SM" 'M» Berlin, v. Juni. Der Berliner Konferenz werden sechs Vorschläge betreffs ber grlechlschen Grenzicststcllling vvrllegc». nämlich oie vom Kongreße protokollarisch amarstellte allgemeine Grenzberlchttgung, 2 l,n Laute de« Verhandlungen türklswerseitS 2 gricchtscherseitS gemachte Boischläge »»d > seiner Zelt von Waddingtvn gemachter Borschlag. Die lokale Grenziirlruug wird die Konsercnzllesälüsse eine» auSiührcndcn Kommission übertragen, welche sich an Ort und Steile begiedt. Arlixe- unä hrrrvLUsu-kLbrilc kioksrä poppe L Weieo, VilsSeuffsestessss 29, pari. und l. Ktage, empllolllt Un' roielilialii^cs ImMr alle» Oousumvotou. «r. 1«I. VMinilna vom «. Juni' Barometer noch Vikar Wold. Woilsir. I» ,M>z 7 U > M21 ! Mit!., seil m-siern 2 Millii». gclliegen. Tlicrnwnieirogr. n. Ncoum.: lü'i-o niedr.I p. «"»i - ! Te mp. W., höchste LI>/., "M. Westwind. Heiler. siuSstchten kür den trocken, etwas wärmer. 10. Juni: Vielfach ziemlich heiler,! Donnerstag, 10. Juni. Puttttsches. Die erste Lesung des Kirchcnviltaturgesctzes wurde durch den 21er Ausschuß des preußischen Landtags zu Ende geführt. Heute beginnt die zweite Lesung. Sie wird Mühe haben, ein nur einiger maßen brauchbares Werk als Unterlage für die Plenarberathung zu liefern. Abgelehnte Bestimmungen müssen wieder hcrgcstellt, be schlossene anders eingcrenit, Sinn und Zusammenhang in die ein zelnen Paragraphen gebracht, übermäßig gerathene Glieder abgehackt werden u. s. w. So gräßlich wurde noch nie einer Regierungsvor lage mitgespielt. Ob es möglich sein wird, auch nur im Ausschüsse eine feste Mehrheit zu bilden, die ein lebensfähiges Gesetz fertig stellt, dafür giebt der Gang der Verhandlungen in der ersten Lesung keinen Anhalt. Bald stimmte., konservative und Eentrum gegen die Liberalen, bald diese mit dem Centrum gegen die konservativen, bald letztere mit den Liberalen gegen das Centrum, so daß schließlich von den gesetzgeberischen Flickschneidern eine zerrissene Harlekinelacke und kein FriedenSmantel für die Beendigung des Kirchenstreites ge fertigt wurde. Bester wäre cs gekommen, hätte die Negierung feste Position genommen. Es ist nicht unberechtigt, wenn die „Germa nia" die Anwesenheit und Bethriligung des Fürsten Bismarck an den Arbeiten des Landtags als unerläßlich fordert und seine Gegen- gründe nicht gelten lasten will. Der Verfasser der jüngsten Depeschen über den Kulturkampf dürfe nicht den Verhandlungen des Landtags über «inen solchen Cardinalpunkt fernbleiben. Roch schärfere An griffe richten die Rationalliberalen gegen ihren bisherigen Freund, den Fürsten Bismarck, auü Anlaß von dessen Gespräch mit einem „hochgestellten" Diplomaten. Derselbe bleibt zunächst anonym. Wohl aber freuen sich di« nationalltberalen Blätter dcr Ankündigung ihres bisherigen Meisters, daß dieser sich von der Betheiligung an den inneren Gesetzgebungsarbeiten zurückziehen wolle. Eine der artige Enthaltsamkeit, eroreistet sich die „Nat.-Ztg", sei sogar heil sam. Wenn Fürst Bismarck Enthaltsamkeit von neuen, weittragen den und umgestaltenden Plänen ül«e, so entspräche dies nur dem Bedürfnisse des Landes und der Stimmung des Volks. Es heißt: „Wenn Fürst BiSmarck sich entschließen kann, nicht daraus zu besteben, daß Alles, was ihm wüuschenSwertb erscheint, mit Hast durchgeführt wirb, so wirb dteö als eine Wohltbat empfun den werden. Und noch freudiger werben wir es begrüßen, wenn die Erhebung von Bedenken tn Inneren Fragen nicht mehr mit brr Androhung eines DemlssionögeiucheS beantwortet wird." Ja, Herr von Bennigsen, dem Fürst Bismarck in der ,A Z." »orwerfen ließ, dieser widerstrebe nur deshalb der Kirchendiktatur- Vorlage, um bei seinen Wählern nicht unpopulär zu werden, bedankt sich für dies« Charakteristik in derselben „K. Z." durch eine Schilde rung, wie im herrischen Reiche die Gesetze fabricirt werden, v. Bennig sen macht seinem gequälten Herzen durch folgenden Erguß Luft: .pObne irgend welch« Berücksichtigung der Stimmung findet eine neue Idee nach der anderen Ihren Platz In plötzlich hervor tretenden überraschenden Vorlagen Heule sind eS die vielfältig sten Steuervorlagrn, morgen ist eö die Hamburger Frage. Und wenn man aus Alles eingegangen ist, hier und da abgewehrt, im Großen und Ganzen aber mehr Steuern bewilligt hat, a>S die Bedürfnisse erfordern, dann liest man plötzlich eine» Brie, an Hem, MoSle über die Surtare b'Entrepol. aus dem man ent. nehmen kann, daß rS keineswegs in der Absicht liegt, die eben erst nach schweren Stürmen zur Ruhe gekommenen Handels und VerkehrSverhältnisse des Landes wirklich zur Rüde komme» z» lasten. Kaum eine der Regierungsvorlagen wird in Ihrer Zweck mäßigkeit und Notbwendigkcit jemals mit denjenigen Parteien besprochen, aok deren Mitwirkung man daü entscheidendste Gewicht legen muß. Die Vorlage ist da. Man sicht sie sich an. und so bald man irgendwo Bedenken hat, fährt eine ganze Preßmeutc über den Slrmen her, der Kanzler spricht von ..factiösem Partei treiben" und droht mit Entlastung, vielleicht mit Auslösung. Ja, die Zustände sind noch verworrener. Mehrere Sessionen hindurch haben sich die Commissionen deS Abgeordnetenhauses mit dem neue« Communalstrucrgesetz beschäftigt. Eine llniumme vo» Fleiß. Arbeit und Studium ist daraus verwandt norden. Jetzt ersähet man plötzlich, die Vorlage käme gar nicht wieder tn baö HauS; das Finanzministerium arbeite an einer vollständigen Veränderung unseres direkten SteuerwrsenS. Kein »Mensch weiß zuverlässig, nach welcher Richtung diese Arbeit gebt. Große leitende Grund sätze. nach welchen gearbeitet werben könnte, sind den Volksver tretungen zur Aeußerung und Beschlußfassung nicht vorgelegt. Daß man sich durch solche- Thun eine oppositionelle Stimmung auch in den friedfertigsten Gemüthern groß ziehen muß, sollte jedem Menschenkenner einleuchtend sei«." Wer hat denn aber diese Dinge am meisten befürwortet und gefördert? Herr v. Bennigsen und die Nationalliberalen. Jetzt empören sie sich freilich, aber zu spät. Hübsch ist es gewiß nicht, daß, wie einst llr. Friedcnthal, akü er seinen Abschied nahm, mit dem Schimpfwort: „jüdischer Hosenbelegt wurde, so jetzt auch vr Falk noch eine viel drastischere, urwüchsigere Bezeichnung erhielt, aber Alles dies ist doch nur die Folge des ,byzantinischen ServiliSmuS", der, wie jetzt Fürst Bismarck behauptet, von den Nationalliberalen mit ihren Wählern getrieben wird, der aber sicher früher von derselben Partei nach anderer Richtung gepflegt wurde. Also bereits am 16. Juni wird in Berlin die Diplomaten-Con- ferenz zusammentreten. Sie beschränkt sich bloS auf die Frage der Vergrößerung Griechenlands. Der Versuch Rußlands, noch andere Therle der Orientfragen behandeln zu lassen, ist gescheitert. Das ist zu loben. Aber besonders aussichtsreich ist auch die Sclbstbeschrän- kung der Diplomatie auf die griechische Frage nicht. Nur England und Frankreich vertreten die Ansprüche Griechenlands auf namhafte Berarößeruna. Der König Georg, der als Rundreisender in eige ner Person als diplomatischer Vertreter seines Staates thätig ist, hat in Paris wie in London die besten Zusicherungen erhalten. Aber Rußland, Oesterreich und Deutschland sind der Schaffung eines Großgriechenland nicht hold. Rußland deshalb nicht, weil es in dem Hellenenthum den gefährlichsten Gegner des PanslaviSmus in, Orient fürchtet; Oesterreich, weil es besorgt, daß ihm ein vergrößertes Griechenland sein Vordringen nach dem ägüischen Meere erschweren würde; Deutschland, weil e« die Reserve der Ostmächte bildet. Diese S Nächte würden wohl die Zusprechung einiger Stücke von Thessalien und Epiruü an Griechenland zugeben, sie Ividcrjetzm sich jedoch dem Verlangen, daß auch das wichtige Janina den Griechen zufalle. Italien schwankt, da ihm noch nicht klar, auf welcher Seite für Italien das beste Geschäft zu machen ist, bei dem es selbst Nichts riskirt. Warum Deutschland der Abtretung Janinas, einer fast aus schließlich von Griechen bewohnten Stadt widerspricht, ist nicht recht vechändlich. Ein praktisches Ergcbniß erwarten wir uns jedoch von dem Rachcongresse m leiner Weise. Die Pforte giebt freiwillig Nichts heraus, auch wenn es das gesammte einmal einige Europa »erlangt; wir sollte sie sich von einem werthvollen Besitzt!)«:»« tren nen, wenn die Großmächte uneinig sind? Weder die Türkei noch Griechenland werden auf dem Rachcongresse Sitz und Stimme haben. Auch wird derselbe, was sehr ungewöhnlich, nicht mit Einhelligteit, sondern nur mit Stimmenmehrheit seine Beschlüsse fasten. Mögen doch die Griechen zeigen, daß sie nicht blos die Nachkommen des schlauen Odysseus, sondern auch des tapferen Achilles sind! Holt Euch selbst von dcr Türkei, was Ihr braucht! Bulgaren, Serben, Montenegriner, Rumänier haben «nuthig zu den Waffen gegriffen, um die Vergrößerung ihres Landes zu erzwingen. Die Griechen beschränkten sich auf Drohen, Rüsten und Abrüste»«, und so ist es lein Wunder, wenn ihr großgriechischer Traum ack Valencias ßravvas verschoben wird. Die Diplomaten werden das nicht ändern, wenn sic noch sosehr für griechische Kultur, Sprache und Grammatik schwärmen. Bei Wettrennen kommt es häufig vor, daß während alle Welt auf zwei conew rirende Pferde wettet, ein von Niemandem sonderlich beachteter Renner jene Favoritthiere überflügelt und schlägt. So ist es auf oer Nationalconvention der Republikaner zu Chicago zugegangen. Es bedurfte nicht weniger als 36 Wahlgänge, um einen Candidatcn für die nächste Präsidentschaft zu nominirm. Immer schwankte die Entscheidung zwischen Grant und Blaine ; keiner erhielt die erforderliche Mehrheit, obwohl Grant stets im Vorsprunge war; die sich zersplitternden Minderheiten vertheilren sich auf fünf bis sechs Bewerber, von denen keiner irgend eine Aussicht hatte. Ja, beim 29. Wahlgange hatte der später mit Mehrheit als Präsident- schaftscandidat proklamirte Garfield erst 2 ganze lebendige Stimmen; vorher wurde sein Raine gar nicht genannt. Was vorgefallcn ist, daß zwischen de»« 29 bis zum 36. Wahlgange aus einmal das letzte, unbeachtetste Pferd im Wettrennen nach der Präsidentschaftsbeute herrorgcholt wurde und die bisher führenden Favoritpferde schlug, muß der Telegraph erst noch berichten. (Siehe Depesche). Wir in Europa sind darüber noch in voller Unwissenheit, ja es wird in Europa nur sehr wenige Menschen geben, denen der Name Garfield überhaupt nicht zum ersten Riale an'S Ohr schlüge. Wenige Menschen diesseits des großen Salzwasiers kennen Charakter, Leistungen und Fähigkeiten des Erkorenen der bisher stets siegreichen Republikaner der Vereinigten Staaten. (Dem „Dresdn. Journ." theilt ein Amerikaner mit, daß Garsield als „General" in dem SecessionSkriegc mit Auszeichnung diente, ohne ivic Grant in den Vordergrund zu treten; er war Congreßinitglied und wurde neuerlich für Ohio in den Senat gewählt; er gelte als hochachtbarer, unanfechtbarer Charakter). Vom Standpunkte der öffentlichen Moral kann man die Republikaner nur beglückwünschen, daß sie eine so anrüchige Person wie Grant, mit welcher die schlimmste Eorruption wieder ins Weiße Haus zu Washington eingezoaen märe, fallen ließen. Die 200,000 Dollars, die Grant's republikanischen Freunde aus den, amerikanischen Staatsschatz stahlen, um die Kosten sür dessen Wcltumseglerreise zu bestreiten und ihm damit ein Relief zu geben, sind wcggeivorfenes Geld gewesen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, Juni. Zwischen de» Konservativen und Frei» konservativen finden Verbandlunge» bchuiS Verständigung über die klechenvoliilschc Vorlage Halt, welche kabln neigen, im Allge meinen ani Grund der von den FreUonservativen gemachten Ab änderungsvorschläge zu einer Verständigung bei ber zweiten Lesung zu gelangen. - Der Mörder der MIttwe Sommer i>» der LOjäbrlge Tischlcraesclle KraSnIck; er wurde beute srlch ergriffen, ebenso sein Complice. bcr rtichlerlebrling Bauingartcn, dcr Wache gestanden batte. Belgien. In Antwerpen werden infolge der Siege der Liberalen Unordnungen erwartet; es herrscht große Auiregung. Griechenland. Eine Adchcilung deö sranzösilchen Ge- in dcr R ' schwadcrs verließ den PlräuS Bch schi ilchtung nach der Befika- Bav. wohin demnächst auch sich englische und französische Kricgs- bcgebcn werden. Cbicago. 8. Juni. Bei der 36. Abstimmung wurde Gar field zum PräsidentschafiSkandidaten der Republikaner ernannt. Dle 36. Abstimmung ergab für Garfield 3i>9, für Grant 306, filr Blaine 42. sür S herman 3. kür Wnsbburue gleichfalls 3 Stim men. Sofort, nachdem dieses Ergebniß verkündet worden war, stellte der Führer dcr Anhänger Grant'S, Senator Covkling, den Antrag, die Ernennung Garfielb'ö zum Präsidentschaftskandidaten zu einer einstimmigen zu machen. Der Antrag ivurde angcnom- men und Garfield unter enthuslafilschen Kundgebungen der Kon- vcntionömitglicder einstimmig zum republikanischen Präsident schaftskandidaten ernannt. Die Konvention vertagte sich hierauf biö ü Uhr Nachmittagö. Der Präsidentschaftskandidat JameSSl. Garfield war biSber »Mitglied dcr Repräsentantenkammer von Ohio und wurde kürzlich zum Senator sür Oblo gewühlt. Berliner Börse vom 0. Juni. Die heutige Börse war zweilcllco die belle seit Beginn dieses Monats. Das Geschäit war sehr aiiimirt. die Course aus allen Linien im Allge meinen Höver. Eine Ausnahme «nachten russische Roten, dle merlwürklgcr Welle außerordentlich ltlll lagen, ohne daß ein äußerer Grund dalür zu erkennen gewesen wäre. Ungar renten »raren gegen gestern weientllch kcller. wie überhaupt alle Rente». Banke» fest. Von Ciicnbahne» gaben Berlin-Dresdner nach. Von Montanwerthen hoben sich besonders Laurabütte. Von Sächs. Industrien gewannen Stlck- maschtnen <2,10 Proe.s und Scbönvcrr <0,40 Proc.s, während Hartmann Vi abgadcn, dafür aber ihre BrlesnoNz in Geld ver wandelten. Lokales und SSchsischcS. — Der zeitherige Landbaumelller Karl Avolph Canzler nt zum Oberlandbaumrister ernannt worden - Am Montag Mittag stark) hier Herr Generalmajor z. D. Hermann Bruno von Hake. BiS Aniang 1860 war derselbe Che! der Jmanteric-Brigndc Nr. 47. — In der gestrigen Statlvcrortnclrn-Sitzung kam die neue Pferdebahn lAugusluSbrücke) biS zum Schluffe veS Blattes noch nicht zur Diskussion. — Die bei der hiesigen städtischen Feuerwehr neu begründete Stelle eiueö Brandmeisters ist dem Oderlcucrwehrmann Astina»» tn Danzig übertragen worden. - In den geräumigen Gcichäittzlokailtäten teSsenigen grö ßeren Dresdner Bankinsiitulö, das tcbr viel gtuüictct, daß eine >b>» zu Dank vcrpsitchtcte Persönlichkeit von auswärts alö Bü cgcrineistcr a» die Spitze der Dresdner Finanzen be ritten werte, finden jept häufige Zusammcnkünste solcher Stabt- Politiker iiatt, die llir diese» Plan arbeiten und einzelne Wähler bearbeiten sollen. Di: Waal soll nnnmchr am nächste» Mittwoch, spätestens tn 14 Tage» ersolgcn. - Dem wegen ZwcikampiS zu 4 Monaten Festung ver» nrtbrtlt gewesenen Rrg.-Ratbc l)r. Roscher ist nach mehr alv zweimonatlicher Verbüßung au! den« Königstein ber Rest der Strafzeit in Gnaden erlassen worden. Cr hat bereits sein Amt wieder angetrcie». Die Einsamkeit dcr Festungshaft bat De. Ro scher, nie cö beißt, zu ernsten Studien volkswiitbschaitlicherNatur verwerthet. deren Früchte seinem Amte nicht verloren sein wer ten. Auch seinem Gegner. beu> Rebacicur Billig, soll der Rest dcr Stralzelt erlasse» worden sei». — Das Ministerium des Innern war im vorigen Winter tu dem Bestände seiner geheimen Räche sebr durch Krankheiten heim- gesucht. Der Ab!bc!!ii»gSdircktor Schmaltz war wochenlang krank, der geh. Reg.-Rath v. KIcsewetter ging mit Tode ab. der geh. Reg.-Ratb Martens liegt an einem Lungenleiten jetzt noch sehr schwer in Bellaggio darnieder. Am I. Juli tritt dcr Direktor der -t. Abtbeilung, Gehelmratb v. Zabn, welcher schon längere Zeit kränkelte, in den Ruhestand. Vor Kurzem feierte er sein AmtSIllblläum. Ihm unterstehen bekanntlich die Landes-, Srral-, Heil- und Vcrsorganstalten. Als selnen Nach» iolger nennt man nnö von mehreren Seiten den Direktor der Zwlckaner Strafanstalt. Geh. Reg.-Ratb d'AIigne, den huma nen Rclorinator aus dem Gebiete ber StratrechtSpflege. — Dle Tagesordnung ttir die am 12. und 13. d. hier Natt- findende Versammlung deS Vereins sächsischer Schuldtrek» toren ist (außer den geschältlichen Mitthellungcn »c.s folgende: Dle Stellung deS Direktors in und zu dem Lehrerkollegium. Antrag aus Riedersetzliiig einer au» Vcreinömstgllcdcrn bestehen den Kommtislon, die der nächsten Versammlung Vorschläge über zweckmäßige Cinricktung dcr alljährlich durch den Druck zu ver öffentlichende» Schulbcrlchte oder Schulprogramme untervreiten soll. Kultur- und Literaturgeschichte tn dcr Volksschule. Nach welchem Klassensystcme muß eine mittlere oder höhere Voiköschul« oeganisirt sein, wenn ei» Knabe die In K 4, Absatz v de» VoikS- schulgcsetzeS und H N ber AiiSsübrlingSverordnuna Natuirtr völlige Befreiung vom Besuche der Fortbildungsschule erlange« will? Vorzeigung deö Modells einer dreh- und stellbaren Wand» taiel. die scrtlggcstcNt worben ist nach den speciellen Angaben de» Vorsitzenden Dir. Schunack. Dcr Verein bandelt diese Tages ordnung ln zwei I» Bach S Etablissement (Königstrabe 8) statt- finbenden Hauptversammlungen ab. von denen die eine Sonn abend den 12. Juni, Nachm. 4 Uhr, die andere Sonntag den >3. Juni. Vorm. WO- Ubr beginnt. Daran schließt sich rin ge- meuischattllcheS Mittagsmahl. — Am 14. Juni nehmen dle Sitzungen deö Kgl. Schwur gerichts hoi eö bei dem hiesigen Landgerichte unter dein Präsidium deö Herr» Kammcrdirektor Stöckel lbrcn Anfang. Diese Session ist sehr umfänglich, denn sie umlaßk im Ganzen 24 Sitzungen, von denen 8 unter Ausschluß dcr Oeffentlichkctt abgebaltcn werden und beläuft sich die Geiammtzabl der An geklagten auf 40 <30 männliche und 10 weibliche Personen). Jm Vordergründe der Anklagen siebt daö Verbrechen des betrüg- iichcn Ba >ikerottes bez. der Beihilfe hierzu gegen 12 An geklagte, des Meineides bez. dcr Verleitung hierzu gegen K Angeichuldtgte und weiter rubrlciren die Anklage» wie folgt: je ein Mal «vegen Mord, versuchtem Mord. Raub. Ur kundenfälschung und Beiseitcschafsung einer amtliche« Urkunde aus Gewinnsucht, je zweimal «regen versuchter Noibzucht, Vornahme unzüchtiger Hantluiigc» mit Gewalt. Brandstiftung, je dreimal Mimzverdrechen und Nothzncht und dcr übrige Theil der Anklagen entß.Ut aus Verbreche» bez.Bclbiise unb Begünstig ung gegen K 218, sowie Anstiftung und Beihilfe zu tz 218 btt R.-St.-G.-B. — Der MelnkIdSprozeß gegen Beiger unb vaS Eng- ler'schc Ehepaar gelangt de» 16. Juni, die Anklage gegen een Mühlsteiiisabrikanten Wentschilch «regen Notbzucvt den 2. Juli unb gegen de» Steinhänbler Ludwig Häntzscvel und 4 Scnoffev den 3. Juli zur Entscheivung. In der ersten Sitzung gegen den Bergmann Richter aus Cunncrüdors wegen versuchten Morde» hantelt eö sich um das Attentat aus einen Gemeindevorstanv unter Anwendung einer Schleßwaffe. - Am ?. Juni leierten die Lolomotivfübrer dr- Drcödner Bezirks lm weißen Saale des Helblg'schen Restaurant» ein frobeS Fest. Am I. Juni waren cö 25 Jabre gewesen, baß die Lokomotivführer Lehmann in Bobenkach nnd Erler unv L.etch- mann in Dresden !n ihren verantwortlichen Dienst eintraten und zu Ehren dieser Jubllare hatte der Verein unter Theilnahm« höherer Maschtnenbeamten diele Feier veranstaltet. Damit ver knüpft wurde die Feier deö Tag», an welchem vie Lokomotiv führer Henze und Mar Zimmcrmann ln Dresden und Gaube tu Pirna das 35. Dlenitjahr vollendeten. Die Jubllare Lehmann unv Erker wurden mit goldenen Remontoiruhren, Jubilar Tetch- mann mit einem Brlllantrlng überrascht und die drei Führer- Senioren erfreute und ebrte man durcb Bekränzung ibrer Tairl« Plätze. Wohlbcrcchtlgt ist die Freude dieser wackeren Beamten arr solchen Tagen. Denn zu der mühseligen Reise durch'» Leben ge sellt sich bei ibnen eine ununterrrochene Fahrt im Berufe, der einen ganzen Mann. Lust und Liebe zur Sacbe unb Nichtachtung aller Strapazen fordert. Ja, 25 Jahre aui der Lokomotive unb Jadr um Jabr quasi eine Reise um die Erde, da» will schon Etwa» bedeute»! - Was bock, den Studenten tn Leipzig taS Pauken schwer gemacht wird! Am Sonnabend batten sie » nun einmal, wie man so sagt, bei allen Zlpiein; eS waren Ihrer Viele versammelt und sahen I:>, Schlcußiger Holze zwe» tüchtig loSschlagen- den Paukanten zu, sie batten schon Blut gesellen, die Sache konnte also noch a»irege»d werden - da donnertS Halt! und Au Mann des Gesetzes erscheint, der den paukenden jungen Herrr« riniacll die Waffen abnahm, ihre Karten wrderte unv hie ganze tapicre Gcseillcbmt nach Hause schickte. - Die General - Direktion der StaatScisenbahnen läßt am nächste» Sonnabend, Sonntag, Montag und Dienstag einen Extraz u g von Görlitz nach Bautzen verkehren, der Abend» '/ri i. Uhr Görlitz verläßt und zu dem eie gewöhnlichen BillttS Giltigkeit haben.
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