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Dresdner Nachrichten : 24.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-24
- Monat1880-07
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- Dresdner Nachrichten : 24.07.1880
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lSSK . Sali ) dlebdli Stoffen au« Brständ« Tckvrvd«, Äsd», ckx». a«r, m «t«. mäßigte« eise«. als prak- t sür drn Klpr»««» Preise von stark. tötzche«. a»tpi»«L. V., strSI srtd on ein, ci untz in o»s und )N auSge- Vcn prak- nswcrtheß 0lk, ot, nhang stetetlebrr ngewrsrne >yo>'S von nv moder- ascheule» s empleb- ' sehr !ist«. lenster tr.31 ierer Lei- ann letk nehmen, 1 zu räue vem nse. !0dx, e 31. ter, nzen bilh b ss. «» ««n, »e. «tu»«», «u«». »88000 dtkrM»« d»rtt«> «MV »ul»sr«« yranMltt,. « V»rli«, Lcivg,,. W>n^ NronMlr,, M. MUn^ Oiui»«» «». >» z.LnNurt «iura», d «>»»"» — l.»U>l«, u,M,» rs. r. ««uftäds »ur »» «. «I«I>rr,,Ilk «»»»i« «,«». tu kr. — Drr «,»» ^>,r »t»l»ÄN»k» «tn, «ir»Mr Uk »«»z!,^r2» »«>«« »« Tagevkatt für Wolitik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. LSrsenbericht, Fremdeulistc. NM" Xaclit-Hlv8r»niu,e. "M> Frankreich. Die „»Agence HuvaS" veröffentlicht den Verlaus der Verband ungcn der Kavineie bezüglich Montenegro». Eng- lanb schlug der Türkei vor. Dulcigno abzulrcten oder das Proto koll vom l8. April auSzuiichren. Die »Piorte lehnte aber eine Abtretung nb und verlangte eine umonalliche F7ist zur »Ausfüh rung der Konvention vom >8. »April. Die Mächte verweigerten diese Mit. Noch wahrend der Verhandlungen schlug England den ttlni anderen Machten mündlich vor. ei» ausKriegsschiffe» sämmtllchcr Mächte benevcndcS und mit La»bu»götrirpve» ver sehenes Geschwader in die türkischen Gewässer z>, senden. Oesterreich nahm die Flottciidcinonttratlo» an. lehnte aber die Brigade der Landungstruppen ad und beantragte. das; daö Ge schwaber nur auS 2 ober 8 Schissen jeder einzelnen Macht de- § stehen dürfe. Rußlaub trat diesem »Anträge vorbehaltlos bei und einzelne Mächte machten Vorbehalte tm Dekali, aber iin Ganzen sei ein vollständiges Einvernehmen vorhanden. Die Verhand lungen über die Griechenirage würden erst actlv, wenn eine Ant wort aut die Koticctivnote vorliege. Falls die »Antwort »egallv sei. werde die Flottenceinonstratlon die montenegrisch-grieä'ijche Frage wahrscheinlich zum Gegenstände haben. »Augenblicklich machten die Mächte in Konstantinovcl die lebhaltcsten »Anstreng ungen, um die Piorte zu bestimmen, den Forderungen Europas zucnstimme». Die Piorte scheine dazu wenig geneigt, denn sic habe neuerdings mit mehreren Mächten, namcniich Rußland, England und Deutschland vertrauliche Eröffnungen gemacht, um das Einverständnis der ».'Rächte zu verhindern, sreilich erfolglos; »ulwlUN,« »«,«»»«» »,» un» „»»Imin»», <str»«» «»» ?»N°nr» mg-li., »» vrIN»»rI«« »dkr P»», Acht VU»e, !,«„ >» HÜ»., z». «rr,»i N>» dl, «»»»»,». «ü»»» —' «« ^»^üi°».»« Pttrc- aber zu besorgen »st. das, die Hoffnung doch noch den Ertola rr- zielen wird rung gebe. und den Geist deö Widersiaiibcs imrner neue Nah- 1)ri8 LjrlukKSveUritt vou I «L C)« >»« llirrtvt u tv, dtotvo ,1er 8porerL«880. Rr. 206. , «Sltlenixa vom 2S, mm: «oromtter naaivsear Ivmi'd». 7 n.»c Aussichten tür den 24. ^ull' Beränderliä, Melaiiun r», i.tt »-s,-ra 2 Mm. gksinocii. T„c>i>wi»cm>n,, II. R-MIM.I n,-dr. I n <ccp„ii,I, !.I,! 1 ^ ' -'ieigung zu I Temp. rl'., ^ ÄS. liöchfte 2V" W. slvid sScst ÄNttd. Iiionii. bcdtät, Skachm. wolkenlos, i tttiederichlggen und Gewittern, wenig wärmer. Tonnabcnd, 24. Juli. Für die Monate Aiqnft und Sepieinber werden AbouuementS a»»f die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Martenstrasie Nr. I», ;« I Mark »v PfN„ sowie sitr answiirtS dei den Postämtern z« L Mark 84^ Pfg. angenommen. " Pvltttschrs. " Von den deutschen Landtagen ist augenblicklich nur der von Balern versammelt. Die Mehrheit daselbst ruht in den Händen der „Patrioten", wie sie sich nennen, der „Ultramontanen", wie ihre Gegner sie bezeichnen. Das gemeinsame Streben dieser Partei richtet sich gegen die Herbeiführung des Einheitsstaates; ein Theil der Partei verfolgt ausschtiesilich katholische Zwecke, ein anderer vertritt mit besonderer Lebhaftigkeit die Interessen der Landwirthschast, gut bairisch sind sie insgrsammt. Nun hat vor einiger Zeit der Abg. v. Hafenbraedt, der „Bauernkönig", wie er vielfach heißt, im vermeintlichen Interesse des Bauernstandes den Antrag auf Beschränkung der Schulpflicht aus tt Jahre gestellt. Das 7. Schuljahr ist ihm zuwider, es soll fallen. Der Landbevölkerung Baierns ist leicht der Glaube beizubringen, daß eS ganz nutzlos ist. wenn ihre Rinder m der Schule Etwas lernen; viel größere Bortheile hätte, meinen sie — ihre Wirtschaft davon, wenn die Bauern- und Tagelöhnerkinder schon nach ckjährigem Unterricht sich in HauS und Hof, Feld und Stall tummeln könnten. ES ist dasselbe Schmeichel- und Truglied, das in den österreichischen Alpenländern die Klerikalen der dasigen Land bevölkerung Vorsingen. Sie spekuliren aus die Kurzsichtigkeit und den Eigennutz dcs Bauern und Hirten, um durch Verkürzung der Schulpflicht einen Schlag gegen die Verbreitung von »Wissen und Bildung, gegen die Erleuchtung der Köpfe zu führen. Es hätte uns gar nicht gewundert, wenn die zahlreichen katholischen Pfarrer, Dechanten und Adjunkten, welche in der bairischen Kammer «IS Abgeordnete sitzen, sich männiglich auf Seite des Hafenbraedt'schen Antrages geschlagen und gleich ihren alpinen AmtSbrüdern von Tirol, Salzburg, Vorarlberg u.s.w. für eine blos 6jährige Schulpflicht in Baiern gellopffechtert hätten. Um so angenehmer berührt es, zu sehen, wie einer der angesehensten Wortführer der Münchner Landtagü- mehrheit, der Amberger »Pfarrer Rußwurm, seit 1874 auch Mitglied des »Reichstages, kräftig und geschickt den Schulverkürzungsantrag seines Parteigenossen Hafenbraedt bekämpft. Als langjähriger Distriktschulinspektor in Oberbaiern kennt er aus eigener Wahr nehinung die Gefahren, welche dieser kulturfeindliche Antrag für die Landbevölkerung im Gefolge haben würde. Er sieht namentlich in dieser Herabdrückung des Bildungsniveaus eine Schädigung der sittlichen Volksbildung überhaupt. »Rach solchem Auftreten des Parteiführers Rußwurm ist nicht zu besorgen, daß »Baiern sich an der allgemeinen Volksbildung, durch Zurückschraubung der Schulpflicht auf 6 Jahre, versündigen wird. Wir in Sachsen laboriren bekanntlich an dem entgegengesetzten Uebel. Bei uns glaubt man mit der bis zum 16. Jahre verlängerten Fortbildungsschule noch lange nicht genug gethan zu haben. Doch mehren sich bei uns auch die Stimmen, die von einem ferneren Beschreitcn dieses Weges Nichts wissen wollen Alan befürwortet mehrfach an Stelle derselben die Einführung von Arbeitsschulen. Statt der leidigen Schulmeisterei solle man die Heranwachsende Jugend mit praktischen Dingen, die sie im Leben gebrauchen können, vertraut machen. Man weist besonders auf das Beispiel Schwedens hin, das sich bekanntlich eines ausgezeichneten Volksschulwesens erfreut, dessen Bevölkerung eine sehr hohe Durch schnittsbildung aufweist, das aber statt der Fortbildungs- ein über das ganze Königreich verbreitetes Netz von etwa 660 Arbeitsschulen besitzt. In den beiden letzten Schuljahren kommen dort diejenigen Kinder, die sich in Kenntnissen und mit ihren Leistungen Hervorthun, zur Belohnung in diese, neben den oberen Schulklassen bestehenden sogenannten „»Arbeitsklassen". Hier werden sie namentlich in Holzarbeiten ausgebildet, wozu Schweden allerdings ein ausge zeichnetes »Material besitzt. Die schwedischen Bauern schicken ihre Kinder sehr gern in diese Klassen, weil sie dort mindestens so viel lernen, daß sie in Haus und Hof oft den Tischler undZimmcrmann ersparen. Eine zerbrochene Egge, «inen beschädigten Pflug, ein ent-wci- gegangeneS Wagenrad selbst auszubessern, lernt jeder junge Schwede. Der Bauer weiß solche Handgeschicklichkeitcn zu schätzen. Die Folge dieser allgemein verbreiteten ArbeitsNassen in Schweden ist ein ungemein hoher Stand der Industrie, soweit sie auf Handarbeit beruht. Die Handwerker selbst erhalten schon sehr weit vorgebildete Lehrlinge; die Geschicklichkeit und der Kunstgeschmack hebt sich stetig und allgemein. Dieses System von Arbeitsschulen sollte man sächsischerseitS studiren. Hat doch Frankreich nach Schweden »Regierungskommissare geschickt und nach nordischem Muster bei sich solch« Schulen eingerichtet! Unserem Unterrichtsminister liegt vielleicht dieser Gedanke ferner, aber der Minister des Innern, unter dessen Schutz und auf dessen Anregung so viel Klöppel-, Web-, Spielzeug-, Werkzrugmeister-, Schiffer- und andere technische Schulen entstanden sind und blühen, hätte rin nahes Interesse daran. Jedenfalls ist mit unseren Fortbildungsschulen noch nicht das letzte Wort gesprochen und wenn Sachsen gegen sie eia allgemeines System von »Arbeitsklassen eintauschen könnte, würden manche Klagen über die unpraktischen Fortbildungsschulen verstummen. Die Sendung von deutschen Offizieren und Beamten nach Kon stantinopel hat England und Frankreich in einen, Grade verschnupft, daß man von Berlin aus diese »Maßregel als höchst harmlos darzu- siellen für gut befindet. Nichtsdestoweniger liegt ihre hohe Bedeutung auf der Hand. Deutschland sagt damit, daß es nicht gesonnen ist, eine Lösung der Orientfrage ausschließlich zu Gunsten der englischen Handels- und Machtinteresscn zuzulassen. Das ist nur zu loben. Deutschland macht einen vielleicht letzten »Versuch, die Lebensdauer der Türkei zu verlängern, möglicher »Weise nur bis dahin zu ver längern, wo die Liquidation des OSmancnrcichs unter den für Deutschland und Oesterreich günstigsten Bedingungen vor sich gehen kann. Die Stellen von Mustccharü in den drei wichtigsten Departe ments, des Kriegs, des »Äeußern und der Finanzen besetzt der Sul tan mit Deutschen ; er vertraut sich ganz deutschem Einfluß, deutscher Redlichkeit und Einsicht an. Oesterreich erkennt die Bedeutung dieser Wendung, indem es einen der gründlichsten Kenner des Orients, den Geheimrath und Sectionschef v. Calice, als außerordentlichen Botschafter nach Konstantinopel entsendet. Der deutsche Botschafter daselbst, Graf Hatzfeld, erchcilt in ihm eine große Stütze. Seltsam ist es nun, daß auch Frankreich den General Thomassin und Offiziere aller »Waffengattungen nach dem Osten schickt, aber nicht nach der Türkei, sondern nach Griechenland, angeblich blos „zur militärischen »Ausbildung", ganz wie wir es auch thun. Kommt es zum Kriege, so kann es leicht geschehen, daß Türken unter deutschen, Griechen unter französischen Offizieren in's Feuer rücken. Das wäre für den Weltfrieden und die Versöhnung zwischen Deutschland und Frank reich höchst bedenklich. Der aus dem Dunkel seiner Coblenzer Amts stube mit plötzlichem Rucke auf die große europäische Bühne in Kon stantinopel versetzte Negierungsrath »Lettcndorf, zur Zeit türkischer Unterstaatsjecretcir, vor Kurzem ein nur dem preußischen Staats handbuch bekannter, jetzt ein von aller Welt genannter Beamter, wird, ehe er, umgeben von Offizieren und Beamten, wieder nach der Türkei zurückkehrt, noch vom Fürsten Bismarck in Friedrichsluhe empfangen werden. Man müßte kein Deutscher sein, wenn man nicht seine herzliche Freude über die hohe Mission, die unserer Lands leute im Osten erwartet, empfände. Nach dem Osten weist uns der Zug der Geschichte. Bereits sitzt ein deutscher Fürst auf dem Ru mänenthrone, ein zweiter nimmt den Thron Bulgariens ein, jetzt fassen unsere Landsleute an jener Meerenge Fuß, die zwei Welt- theile beherrscht. Deutschland ist die große „Volkesmutter", eS giebt seine überschüssige Volks- und Arbeitskraft, die es lange nach dem Westen schickte, nunmehr nach dem Osten ab, um mit deutscher Zähig keit, Tüchtigkeit und Nachhaltigkeit die »Werke der Kultur zu fördern. Zwölf sind der Deutschen, die nach Kvnstantinopel als Offiziere wie Beamte gehen, zwölf ist auch die Zahl der »Panzerschiffe, die nach dem adriatischen Meere und den griechischen Gewässern dampfen, um die friedliche Uebergabe türkischen Gebiets an Montenegro und Griechenland zu erleichtern. Auf den zwölf Panzerschiffen wehen sechs verschiedene Flaggen — eine wahrhaft babylonische Flotte. Sie wird unter englisch-französischem Oberbcfchl sichen. Man darf auf ihre Action gespannt sein. Montenegro bricht, übermüthig durch die »Aussicht geworden, daß die gezogenen Kanonen der babylonischen Flotte ihn beschützen, alle Unterhandlung mit dem Sultan ab, Fürst Nikita ruft seinen Gesandten aus Stambul zurück — es kann los- gehen. Griechenland rüstet energischer denn je — wie lange dauert's und die Schüsse knallen. In Konstantinopel jagt ein Ministerrath den andern und die Rathgeber des Sultan wollen die letzte Ent scheidung und alle Verantwortung dem großen Nationalrathe, an dem die Ulemas und sonstigen Führer der Pricsterschaft theilnehmen, überlassen. Es ist eine, wenn auch nur äußerst geringe, Aussicht vorhanden, daß der Sultan in die friedlichenLandabtrctungen willigt. »Biel eher scheint cs, daß Europa sehr bewegten Zeiten entgegengeht. Der »Präsident der französischen Republik, Grovy, ist durch seine Frau (der Unterrock spielt in der Weltgeschichte bekanntlich eine sehr große'RolleO bewogen worden, mit Schonung gegen die nicht- jesuitischen Orden vorzugehcn. Der Beichtvater von Viadame Grövy ist nämlich — ein Dominikanermönch. Die Minister Habei» ihrerseits wieder Grövy bestimmt, den Flottenmanövern in Cherbourg beizu- wohnen. Gambctta ivird durch die Gegenwart dcs Staatsoberhaupts ein wenig in den Schatten gestellt und verzichtet darauf, die große Progrannnrede daselbst vorzutragcn. Er muß diese »Absicht wo anders ausführen. Frankreich erwartet allerdings mit Spannung, welche Gedanken Gambctta in der nächsten Zeit zu verwirklichen trachtet. Welche Reformen strebt er an? G Neueste Telegramme der „DreSvner Nachrt»ten." Oesterreich. Im künftigen Budget für IWl befinden sich bereits die »Ausgaben clnoesieUt, die zuVvrffudlc» lKunbscbaiter- dicnsi) über evcnt. Bckeüigungrn der nächsten Kriegsschauplätze nötbia sind. Italien. Eine SträklliigSrebolte krach im Zuchtbause zu Civitavecchia auö. Drei Stcäilinge kinv gctödtet, sieben ver wundet. ebenso drei Soldaten verwundet. Rußland. Der griechische König kommt erst tm September nach Petersburg. Rußland. UsattS, der Mörder der Gencralin Skobeleik, äb" Mt 27 Iabre und genoß das desouvcre Vertrauen deö ' encralS Skobcleff. Derselbe war >877 als mentcnegriulscher Freiwilliger in die Slbtpetlung LkobeleffS eingetrcten, trat später ln das rumellsche Heer unb bann in die internationale Gendar merie. Der Mörder besitzt den Wladimirordcn, einen goldenen Säbel unb das Georgbkreuz. »Vitt leinen Kameraden führte er gern Gespräche über seine LlallonS. Schon alö Junker In ter Petersburger Ingenieurschule erzählte er gern von seinem »Ver kehr mit tranzöiiichcn Ebansonnettensäugerinncn. Die Mittel, welche er von Haus aus bezog, erlaubten ihm ein lockeres Leben. Die Leiche der Generali» würbe rinbalsamirt unb wird nach Petersburg trant-portttt. Man vermuthet, der Mörder babe mit der Dienerin der Generalin rin zärtliches Vcrbältniß gebubt unb durch dleie die RclicciSpositioneii, sowie daß die Gencralin viel Gelb führe, ersayren. Türkei. Der Ministcrrgth genehmigte die Pfortcnantwort aus die Kollektivnotc. Die »Antwort schlägt den Mächten vor. Im Prlnctp anzunchmen, daß Lmi'sa, Ianlna u»b Metzowo rer Türkei verbleiben und aus klcscr Basiö Verhandlungen elnculeite». England. Die Regierung ließ in der vorgestrigen Zummmen- kunst der Slsghancichäuvtlinge erklären, d.'ß die Königin »Abdur- rahman alö Emir anerkenne, die britische» Truvvc» würden sich demnächst I» die durch den Guiidamalverlrgg bestimmte» Gren zen zurückzichcii. Die Häuptlinge nabmc» die Erklärung schwel gend entgegen. Berliner Börse vom 2:t. Juli. Vui weitere ungünstige! Rcutcumeidungcn aus »Paris setzte die hiesige Vörie Ihre gestrige I weichende Bewegung fort, obue daß indcß ein bringendes »Angebot' zu Tage trat. Daö Geschält war bei niedrigen Eourien ein leb« Haltes; namentlich entialteie sich in Ungarrente bedeutender Ver kehr. Während sich Bahnen der rückläufigen Bnrgung nun mehr auch anschlossen tBeriin-DreSdener Stammactien '/r Prvc. niedriger), iuchten sich Montanwerihe zu behaupten, nachdem aus Glasgow 54 gemeldet worden. Sächsische Werlhe wichen last durchgängig etwas zurück; eine Ausnahme machten DrrS- benerlBank, die 1,10 Proc. ancogen, unb Leipziger DISconto. Lauchhammer und Siähsaden gaben je I. Schönhcrr Proc., Wiede «Vs Proc. ab. Lokales uud Sächsisches. — Se. Mal. der König kam gestern Vormittag von Pillnitz auS behuiS Erledigung von RegirrungSgeschäslen nach der Residenz. Der Landesherr nahm tm königlichen Schlosse zu nächst die Melkungen von Offizieren und später die Vorträge der Herren StaatSminißer unb höheren Hotchargen entgegen, besich tigte auch sodann die Makart-Auöstellung aui der Terrasse. — DaS Hof läger Ihrer Majestäten soll, wie verlautet. Ende dieses oder »Aniang nächsten »Monats, scboch bestimmt »och vor dem 5. »August «dem Geburtstage I. Mas.der Königin) von Pillnitz nach dem kgl. Jagdschlösse Reheield aus die Dauer von rlrca drei Wochen verlegt werden, da die Königin, welche am 2. »August in Taradp abzureisen und Mittwoch den 4. »August in Rebelest! elnzutreffen gedenkt, ihren Geburtstag an letzterem Orte leiern wird. Von Rebcield auS werden sich die Kgl. Maiestäten nach der Villa In Streble» begeben, welchen Ort die hohen Hrrr- schgsten, sobald die Witterung dies einigermaßen gestattet, nicht vor Wintersaniang wieder verlassen werben. - Der kgl. sächs. Zollrath »Menzel zu Bodenbach erhielt den preußischen Rothen Adler-Orden 4. Klasse. — Große und gerechte Theiinahme findet der sähe Tod des Obersten Frb. v. Welck ln Zittau. Sieben Töchter beklagen den Tod ihres theuren Vaters, eines Mannes von allgemeiner Bildung, vielseitigem Wissen und von den feinsten Lebensformen. Daß die Armee In ihm einen trefflichen Oistzler verlor, wurde schon gestern erwähnt. Herr Oberst v.Welck war biö vor wenigen Jahren Kommandant deö kgl. KadettenhauseS und nahm an dem geselligen Leben rer höchsten Kreise der Resi denz einen lrbhaiten »Anlheil. Er belaß auch den Rang und Tltel eines Flügeladiutanten S. M. deö Königs, obgleich er in dieser Funktion Dienste direkt nicht zu leisten hatte. Im Jahre 1828 zu Obrr-Rabensteln geboren, studirte rr eine Zeit lang Iura, trat iedoch I84V als Kadet in die kgl. sächs. Armee unb avan- cirte noch >m selben Jahre zum Portepöfähnrich, wie auch zum Secontc-Lleutcnant, 1854 zum Premier-Lieutenant, 1866 zum Hauptmann. 1867 zum »Major, 1872 zum Oberst-Lieutenant und 1874 zum Oberst und war in dieser Charge einer der Arresten, weshalb in kürzerer Zeit seine Beförderung zum Generalmasor bevorstand. Der Verewigte nahm an einigen Feldzügen rubin reichen »Antheii und war Im Besitz zahlreicher höherer OrdenS- dckorationen, darunter meist Eomthnre. Der VeiietzungSscierUch- keil wird der kgl. Generaladiutant Sr. »Mas. deö Königs, Herr Gnicnerastieutenant von Carloivitz, im Allerhöchsten Austrage beiwohnen. — Von der Generalblrektion ter Telegraphen-Verwaltung ist eine für den Depe > ct> en - Verkehr nacd bem ilachen Lande sehr wichtige Entscheidung getroffen, indem in der Folge alle derartigen Telegramme mittelst enresser Boten ohne Unter schied ter Enticrnung gegen Entrichtung einer letten Gebühr von 80 Pi. bewirkt werden soll, wenn ver Ausgeber diese Gebühr vorausbczghit. Blöder wurde dir Bestellgebühr für sebeS einzelne Kilometer der Entkernung berechnet und es entsprangen daraus oit Gebühren biö zu 2 Mk. hinaus. Die jetzige Bestimmung involvirt insoier» für die meisten Fälle eine sehr wesentliche Heravsekung der Gebühren, und eö wirb daher voraussichtlich von dieser Vorausbezahlung meiitentheiis Gebrauch gemacht werden. - Angesichts dcs »treulichen Ereignisses, daß Se.Maj. der König aus seiner Reise durch die entlegeneren LandcSthrile auch einem der wichtigsten Industriezweige unseres sächsischen Vater landes, der Kohlenindustrie idem Kohlenbergvau) eine »Besichtigung zu Theil werden ließ, drängt sich naturgemäß die Frage aus: Waö thut denn der Staat zur Förderung dieser in national-ökonomischer Hinsicht so hochwichtigen Branche? Ge, schiebt renn »Alles, um in dieser Zeit, wo unsere Industrie aus ländischer Konkurrenz gegenüber ohnevtn schwer zu ringen hak derselben nach veilen Kraiten auizuhelicn ? — Die Gasanstalt der Stadt Leipzig patte in diesem Jahre eine große Lteierung aui imvnatllch 27,000 Ctr.) Gaskohlen ausgeschrieben unb war eS vom Direktorium der Anstalt, wie vom Stadtrath zu Leipzig beabsichtigt, die Koblen thunlichst auS Sachsen zu beziehen, tm selbstverständlichen Interesse sächsischer Industrie. Nicht- Ist zur Erreichung dieses Zweckes unversucht gelassen worden. Man hat bei ter Gencralbtrcktion der Kgl. Sächs. Staatöbahn sowohl, alö beim Ministerium um eine kleine Frachtbonistkation swte man hört ca. 2'/,—» M.) petttionirt. um wenigstens die Diffe renz deö FuhrlehnS, welches bei westfälischer Kohle, bei Abiuhr von dem der »Anstalt ganz nabe gelegenen Thüringer Bahnhof, gegenüber derselben vom Sächs. Bair. Bahnhof Leipzig ausge glichen zu sehe»; Iedoch Ist das Gesuch bedauerlicher Welse nicht berücksichtigt worden. ES verliert dadurch die sächsische Industrie ein thunlichst wieder zu eroberndes Absahgebiet. während dem Staate ein indirekter Nutzen durch die Steuern und ter StaatS- babn durch die bedeutende Verfrachtung von monatlich ca. 27.000 Etr. entgeht und dem AuSlande lür ble Produkte ca. i 40,000 M. zugelührr werden. Zu verwundern ist eS. daß die Leipziger Lokal blätter. denen die Beleuchtung dieser »Verhältnisse näher gkltgcn hätte, die Sache so ganz mit Stillschweigen übergehen. — Mit dem Zwinger, der einzig dastehenden Zierde Dres den», erlebt man viel Sonderbares. Seit Monaten genoß der durchwandernde Dresdner die Gcnugthuung für sein Kunstgesühl, daß enbllch die wunderbar phantastischen Faunen- und Pan- gruppen der ehemalige» Wasserkünste, deren zerbrochene Glieder und zersetzte Gesichter Jabrzrbnte lang vergeblich stumm um Hilfe riesen, cingcreukt unb geheilt wurden; man durste sich sagen, in kurzer Zelt wird der Zwingervof nicht mehr ein Bild de-Ver falles sei», sondern der unvergleichlich interessante Barokbau wird wieder in jeder seiner sinnvollen Linien rein und schön daneben! DaS duritc man sich sagen — aber es kam doch anders! Der Zwinger erlebt da«, was ein Reiscnbcr in einem wincigcn Dorfe beim »Barbier erlebte, der ihm. nachdem ter halbe Bart rasirt war. die tragikomische Mitthellung machte, daß die Seile im Orte vollständig verbraucht lei unb der Herr init der struppig gkhilcbcnki, Gesichtöbällte nur in Gottes Namen weiter reisen möge. »Auch im Zwinger ist die Seife auSgcgangen, d. h. die zur Rcslauriruug der bildnerischen Verzierungen bewilligt ge- wcs ncn Milte! sind verbraucht und außer der wirklich fertig ge stellten westlichen Iimcniciie deö Zwingers bleibe» die Figuren der ankeren rpcilc nach wie vor >» dem bcjamincrnSwcrthen Zustand, h ü der Landtag wicder Geld bewilligt. Die weiter««
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