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Dresdner Nachrichten : 29.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-29
- Monat1880-07
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- Dresdner Nachrichten : 29.07.1880
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Vr«ck«v, 188«. U»»n«e»knl»,r«i» vUrlklidhUich ' L0 VI,k.. durch »I« P«tz kSPta». <tin»«l. Ilu«« >0 VIZr. 35000 < » «»r, » «,r« »u»«»,! Wk »t«»It<»ad« ,in„>and>cr Md» «Kr»»,, macht ,i» dir Nkd,lt«»i» nicht »«rdludttch. Inlrratr»» Annahme »ulwttrtl» Hachla»»««,, v»»„r«»t »ur,. Vrrttn, Mlen. >"c«Vi>a » Ha »r». vrrlt», Wien. ilrtvjig. >o»i«l. rrtzau, gxuitlurt a. M. - >«»». > tn Berlin, Pcirzt«. Wir», eia M . "»iüii- chamdu^. qranliurl e chen.—»audrL li». i> gmiiiimt I.M. —Bureau: d „Iiivolt»«»- Gchtdt". — !!»>»>, I rulle, Uuliirr ck c«. in Part«. Hagekkatl Ar Wlilik. ttiiicrliiiltu»g,Geschästsverkc>ir. Sörstnbericht,Frti»dt»liste. Kiel. Der Ctapcllaus der Pauzcrkorvette 0., welche der Kronprinz „Baken" lauste, ist glänzendst verlause». Eine große Menschenmenge wobnle derselben bei. F rie dr ichö r uh. Der Kronprinz llt beute 'Nachmittag aul der Panzcrkorvette „Hoheuzollern" cingetrossc» und wobnle den Torpedo- und Nti>icnüb»»ge» bei. England. Im llnterhans verlas Hartingto» eln weiteres Telegramm, wonach die Streitmacht Staub .Khans, loclcher Bur- row angriff. I2,o>«o Bla»» und :ii', aut beticiitcKainnen zählte. 1700 blö 2t»iiO Blau» Ver tärkiing riirien ichicuiiigsl aus Kandahar Vor. Genei ai Phairc l'atic Verbindung mit Gcucral Pinn ose, die telegraphische Verbindung ist indeß letzt gogeichnstteu. Pdayre und Sanke'nann lch'.naeii vor. die Vlaristnie auizuaevc» uno sich Dun ItZtmliKvni IMt von I Äs I»»ti»»«l<» e»i<», Itt8>8i»r I", l'.vko ckor ^poröqrrs^o. ImBolanpaß zu eonicntrircn. Da» Rciitcr'Iche Bureau melket: (öcncral Blirrow crlul eine ernstliche 'Niederlage, Kine Verluste Ziub bckculenk. Die eualiichc» Ltrcilkräile ivurken zerstreut^ ?! »uiüten slüastc» Ev toiiimeu icst nabm z.rci .aau 25. Fskrxrmx. Snserar« wrrde» Marieniinch« t» bi» Add». l> Uhr anaendmmr«. e»nni°«,di»M«ita,»»Uhr. 8» NeiUladt nur an wocheniaarn: ar. klolicrgaiieiKr.Lditiliachm. »Uhr. — Der Raum einer cinldaltl»«» Peuit-tt« kaue, iü Psqe. iLlngeiaud« die Nelle uc> Plge. Line Barauli, lllr da» nächst» tä»>,e <Lr,»einen der Lnserat» wild nicht g, geben. «urwärlige Annoncen. AuUriige «an uu» undekanntin!;irmen und Berlonen mirni-n wir nur gegen !v>>,i>»n>e>n»»v H»i,l»»n durch Bneimarieu oder PoliciNlddsung. Acht Cttlicn lolxn >ü Pme. Iv leratr illr dir Mautcg' Rümmer »dar nach emeui .Zciiinntbie strtir- »ritr gl» Pigr. Iin>g ut'ullvll I'oII- u. <ju< t>,< IrlülO n (l >,l8 /.u s>00 Kmlrv broit uu>l 33 sliiitr. ijj l'!litliuj>r>>880 lvixl kluiintroi uiu! uuüll^r- i/, siaitl ii k,stell» xot«.-rtiir> '!) Iirlilter Ibidlilt» I. n >ti»a8oltin>'i»-<»«'8«'lt!it't ». Ikaparaiu> -XVorltstriU. ^ <<>,, Xr. :t*, > uiI u »u'i-lo lOuxo unk wurkcn u il'uileu vom Ieiiike teriol.it. no.!' !lc!ne rrus po ui eiankikar a». Der k?cmd »cn. Rr. S11. > lrmiikiling vom u«. A»»: Baromeler nachurrar «oioi». Wallsirahc iS lAbdS. 7 II >, .a i AilU., le» neiiern >i Mm. geliiegen. Lhenuomcirogr. „. Ncnum.: I»/. " Pch. utcdr. r>, ^ Tcuip. Nord-Wcu Wind. Bouuiil.dedclkt. Nuchni. nusUnrciid. ! Slus»elleruna, warmer, spater iIewlllerreaen. Sluöstchttn fttr ken 29. Juli: Bewdlknng wechselnd, tbcilweise! Toniicrstag, 39. Juli. Politisches. In der „Ehrenburg" zu itoburg sitzen nunmehr die deutschen Mnanzminister, um über neue Steuern zu berathen. Zhre Verhandlungen sind auf 8 Tage zugeschnitten. Unweit Koburgs, in Kissinge», ist mittlerweile auch Fürst Bismarck eingetrosfen. Zum eigenen Kurgebrauche, wahrend die ilur, welcher die deutschen Finanzininister das deutsche Volk unlelwerfen wollen, allein Anscheine nach in einein bedeutenden Aderlas; des Steuerbeutels bestehen wird. Aus eigenen Stücken entschliesit sich lein einziger Finanzminister eines Einzelstaates dazu, das ist bekannt. Ein bekannter, stärkerer und nicht ferner Wille wirkt bestimmend und treibend ein. Es wäre aber sehr zu wünschen, wenn die Äoburger Minister nicht blos gegen das Tabaksinonopol, sondern auch gegen die fernere Erhöhung der indirekte» Steuer« und die Becinehrung ihrer Zahl Front machten. Man kennt die Schattenseiten der indirekten Abgaben. Der Hauptvorwurf, den man den Verbrauchsabgaben macht, ist ihre ungleichmäßige Wirkung, sie treffen die minder Begüterten im Verhältniß zu ihrem Einkommen härter als die Wohlhabenden, sie wirken nach unten progressiv, statt nach oben; ihre Erhebungskosten sind im Verhältnisse zu ihrem Ertrage zu groß. Verbrauchsabgaben haben aber auch ihre guten Seiten. Sie ziehen Bevöllerungsllassen zu den Staatslasten heran, denen sonst, bei bloßer Einkommensteuer, Nichis abzunehmen wäre. Auch die Unmerklichteit, mit der sie bezahlt werden, ist ern großer Vorzug. Ebenso hat es der Einzelne oft in der Hand, durch Beschränkung oder Ausdehnung seines Genusses von Wein, Bier, Kaffee, Thee, Tabak u. s. m. die Höhe seiner Besteuerung selbst zu bestimmen. Das Nichtigste wird immer ein gemischtes Steuersystem sein, eine rationelle Abgrenzung zwischen dem Steuersoll, das durch indirekte und dem, das durch die Einkommensteuer aufgebracht werden muß. Gegenwärtig geht nun eine Strömung, die besonders von; Neichskanzler mit seinen Segenswünschen begleitet wird, dahin, die Einkommensteuer wesentlich zu beschränken und den Staalsbedarf hauptsächlich durch indirekte Steuern auszubringen. Und h,er schlägt ein spezifisch partikularistisch-preußischcs Element ein: Fürst Bismarck hat seinen preußischen Landsleuten versprochen, daß die Erträgnisse der untersten Klassen der dösigen Einkommensteuer den Gemeinden überlassen werden sollen. Warum aber brauchen dann die übrigen Deutschen eine große Zahl Verbrauchsartikel hoher zu besteuern? Man sollte meinen, die Gegenstände des täglichen Verbrauches sind hoch genug besteuert. Die Neichseinnahmcn aus den neuen Zöllen und Steuern im Vorjahre betragen über 30 Millionen Mark inehr, welche an die Einzclstaaten vertheilt werden sollen. Jedes Deficit rin Reiche und den Einzelstaaten ist gedeckt. Wozu rreue Steuern und noch dazu einen Zuwachs an den das Volk besonders belastenden indirekten Abgaben? Die Hoffnung, daß die Köburger Finanzminister der Unersättlichkeit des NeichSfiSlus mit Erfolg «ntgegentreten, ist gering; besseres Vertrauen setzen wir auf den NEchstag, daß er nicht völlig überflüssige Mehrbelastungen beschließt. Die orrentalische Frage bewegt sich in den größten Widersprüchen und es fallt sehr schwer, aus dem Gewirre der Meldungen den richtigen Kern herauszuschälen. So ist es unbegründet, daß die Königin Viktoria einen eigenhändigen Brief an den Sultan geschrieben habe, um ihn zu beschwören, sich der Aufforderung Europas wegen Griechenland nicht zu ividersetzen. So ist die beschlossene Absendung sranzösischcrOfsiziere nach Griechenland einstweilen vertagt worden und wird vermuthlich gar nicht erfolgen, da bis auf die Gambctta am nächsten stehenden Kreise ganz Frankreich von einer Parteinahme für dw Griechen auf einmal Nichts mehr wissen will. Das ist um so ausfälliger, als Niemand anders, als gerade die Franzosen, die griechische Frage aufgeworfen und Europa bis dahin gebracht haben, wo es jetzt steht: brs zur Absendung einer Strafflotte. Nicht blos die Konservativen und die Rothen Frankreichs ivüthen gegen die Bethciligung der französischen Flagge an dieser Flottendemonstration, sondern auch ein guter Theil der Republikaner selbst hat keine Neigung, sich auf griechische Abenteuer einzulassen. Sparen wir unsere Kräfte für die Wiedergewinnung des Nheinufcrs auf — das ist der Grundgedanke, welcher dieser plötzlichen, aber immer stärker sich geberdcnden Abneigung der Franzosen zu Grunde liegt, für Griechenland Etwas zu thun. Das ist sehr befremdlich und vom deutschen Standpunkte aus recht bedauerlich. Gewiß hat der Flotten kongreß seine Gefahren. Sollen sich die Panzerschiffe der sechs Nationen auf eine gemeinsame Spazierfahrt um die Balkan- Halbinsel beschränken? Wer wird der Obercommandant sein? Alan nennt den englischen Viceadmiral Seymour. Sollen die Kapitäne diesem gemeinsamen Chef auch soweit Gehorsam leisten, daß z. B. ein deutsches Panzerschiff eine türkische Stadt, in welcher albanesische Bataillone Hausen, bombardirt, wenn es der englische Admiral be stehlt? Griechenland selbst rührt keinen Finger für sein Interesse, läßt die Großmächte walten und stützt seine Hoffnungen auf die Wirkung der Panzerschiffe. Der Sultan begreift, daß ein Wider stand gegen Europas Willen zu einer wirklichen T Heilung der Türkei führen kann, er möchte seinerseits gern Griechenland befriedigen, aber die hochgehende Stimmung in Konstantinopel macht ihm Sorge. Ter alte Osmancntrotz erwacht ; die Muselmänner fragen sich: wozu sollen wir diesen feigen, schuftigen Griechen zwei schöne Provinzen freiwillig in den Hals werfen? Der Sultan zittert vor dem Aus bruche des muselmännischen Fanatismus, wenn er sich nachgiebig zeigt, er zittert vor einer Palastrevolution, vor einem Dolchstoß oder Henlerftrick. Er sehnt sich nach deutschen Offizieren, in deren treuem Schuhe er ruhig schlafen kann. So schwankt der „Schatten Gottes auf Erden" kläglich hin und her. Die ablehnende Note, die er an die europäischen Großmächte richtete, zieht er wieder zurück und ändert sie um. Kurz, die größtmöglichste Ungewißheit über die Ent wickelung der Orientwirren ist wieder an der Tagesordnung und jeden Tag verschiebt sich das Bild. Nach einer Reihe von Widerwärtigkeiten hat das Ministerium Gladstone endlich einen Erfolg zu verzeichnen. Das Unterhaus ge nehmigte das Gesetz über die Entschädigung irischer Pächter mit einer Mehrheit von 06 Stimmen. Da die liberale Mehrheit 130 Stim men umfaßt, erkennt man, wie viele Gesinnungsgenoffen ihren Füh rer Gladstone verließen. Immerhin kann er sich gratuliren. daß er dieses viel umstrittene Gesetz noch mit einer solchen Mehrheit auü den Klippen der Unterhausberathung durchgelootst hat. Der irische Pächter erhält durch das Gesetz ein beschränktes Recht an seinem Pachthofe. Er darf nicht mehr wie bisher durch den Gutsherrn ohne Kündigung und gerichtliches Verfahren exmittirt werden, wenn er mit dem Zins im Rückstände bleibt. Die Exmission kann nur aus Grund grafschaftsgcrichtlichen Spruches erfolgen und dann nur gegen eine amtlich festzustellende Entschädigung für sein durch Arbeit und Kapital im Grund unv Boden zurückgelassenes Eigenthum. An gemessene Anträge auf Fortsetzung des Pachtverhältnisses darf der Gutsherr nicht ohne Weiteres zurückweisen; er muß sich mit dem Pächter über eine entsprechende Abfindungssumme, „billiges Äqui valent", verständigen. Diese Rechte sollen den kleinen Pächtern zu Gute kommen, deren Pachtzins nicht über 30 Pfd. Stert, beträgt. Das ist eine lleine und heilsame Reform der irischen Landfrage, aber das Oberhaus wird nicht darauf eingehen, sondern das Gesetz so ver- ballhornisiren, daß es dem Unterhause dann wieder unannehmbar wird. Sehr wenig befriedigend lassen sich aber für England die Dinge in Afghanistan an. Dieses Land hat zwar in der Person Abdur Rhamans einen von England anerkannten neuen Emir; dieser ist aber nur ein Verlegenheitskandidat und es ist mehr als wahrschein lich, das; er den Engländern noch große Verlegenheiten bereiten werde. Die verschiedenen Kandidaten, welche in Betracht kamen, erwiesen sich als jeder Eigenschaft zum Herrschen bar; indem sie sich den Eng ländern freundlich gesinnt zeigten, waren sie nur darauf bedacht, ihre Taschen zu füllen. Sahen sie sich in ihrer Habsucht durch das Einschreiten der Briten betrogen, so zettelten sie sofort Aufstände an, und General Roberts sah sich gezwungen, den Einen und den An deren nach Indien zu schicken. Der neue Emir Abdur Rhuman war bisher ein Pensionär Rußlands. England begann vor 3 Jahren den Krieg gegen Afghanistan, weil es den damaligen Emir, Schir Ali, im Verdacht hatte, im Dienste Rußlands zu sichen. Das Ende des Kriegs, der England 20,000 Mann und enorme Geldopfer ge kostet hat, ist, daß es statt eines dann und wann mit den Russen kokettirenden Emirs einen solchen hat, der ein Jahrzehnt lang russi scher Pensionär war und mit russischem Golde die Engländer bekriegte. Ein schmachvoller, den Britenstolz tief dcmüthigender Ausgang des Krieges! Bereits haben die englischen Truppen Kabul geräumt, sie sollen im Herbst durch die Pässe nach Indien zurückkehren. Aber auch dieser Ausgang bedeutet noch kein Ende der Afghancnvcrivicke- lung. Die Sprache der englischen Minister im Parlamente klingt sehr kleinmüthig, sie bekennen ihre völlige Ungewißheit über die Zu kunst, sie besorgen, daß der Rückzug der Truppen zu ihrer Umzinge lung und Niedermetzelung führe. Neueste Telegramme »vr „Dresdner Nacknichteu." Berlin. 28. Juli. In der Treokowsirasie ist ein Neubau elngeltlirzt u»e sind angcblich Arbeiter getöttet. Frankreich. Das Kommando über die europäische Flotten- dcmonstration wird zwischen Fraulrcich und England geweilt. Rußland. Tic Nachrichten über die Ernte in Rus; Iand lauten berul'igentec. Der Gesammterlrag werte den AusiaU tn Südrußland reichlich decken. England. Im Unkcrdauö weilte Hartington ein Telegramm auö Eandapar mit, woiiaw die Truppe» General Burrow tz ver nichtet ,'cicn und die briwche Besatzung Eantatmrs siw in die Eitadelle zurückgezogen habe. General Ppapre tolegrapdlrle, alle vcrlügbaren Truppen zu sammeln und aui Oandapar man'chlren zu lasse». Nack, SiiMa erging der Befehl, wen» iwttzwendig, eine weitere Brigade abgehcn zu lassen. Berliner Börse vom 28. Juli. Günstige Meldungen von tcr WIcner Vorbörsc — bedeutend günstiger als gestern, — günstige Meldungen von der Pariser Börse, günstige Glasgow- Meldung. dazu billiger Geldstanv und voraussichtlich auch glatte Ultimo-Abwickelung — kein Wunder, wenn alle diese Fak toren zuiammcnwlrkcnd eine sehr animirte Stimmung erzeugten und dieEourseaufalieiiGeblctenwcscntiickntelgcrten. Voran uantcn Bergwerke u. Industrien, welch'leptere sich durch KausorbreS nuS den Provinze» sehr bclcsligtcn. Renten schlossen sich der stei genden Bewegung an. Von sächsiswen Baiikpap'crcn crbolten sich Leipziger Eredit um 1 Proc., während Lächs.Bank, die wre kleinen Abanccn auch i» den letzten Tagen behauptet hatten, wieder '/« anzogen. Vcn Sächsischen Inkuslrien nahmen nur Schönhcrr l-s- -'/>», Soibrlg l-s- ','0 und Hartman» an der steigende» Be wegung Thcli, während Körner l, Zimmerman» 0,vt>, Nähseiden '/» Proc. abgaben. Sachs. Gußstall verwandelten IV« Procenl niedriger ihren Brief- in Geib-Eours. Lokales «nd Sächsisches. — Se. Masettät der König begab sich gestern früh a Uhr mittelst Extrazngs i» Begleitung des Herrn KrlegsminlstcrS v. Fabrtcc, des GenerallleutcnantS v. Funke, des Generalmasor v. Schubert nnb dcö MalorS v. Sck'llcbcn von Strehlen nach Zelt- Hai». »m den Hebungen des I. Feldartlllcrle-ReglmentS belzu- wohncn. Dieselben bestanden wie neulich die des 2. Artlllerle- Reglmeiitö tm Paradlrcn lm Trabe, verschiedenen Ercreitlen und tin Schießen sowohl nach feste» als beweglichen Scheiben. - Abermals ist ein hochgestellter KclegSmann zur großen Armee abmarschirt: der pensionirte General der Kavallerie, Graf zur Lippe, starb au, seinem Gute Döbcrkitz. - Für ganz besonderen Fleiß und ausgezeichnetes Verhalten erhielten am Sonntag zwei Schüler der Schisser s chule in 'Wehlen: Klemens Kirsten und Eduard Küiniswerf vom könlal. Ministerium des Innern je ein prachtvoll ausgeiührtcö Bclobigiingstekrct. - Seitens eines nahen Verwandten lSchwIegersolmSl des am 19. k. M. verstorbenen Herrn Obersorstmelstcr Rudorf würbe uns gestern das amtlich anfgenommene Protokoll der königlichen Polizei über die Aushebung der Leiche desselben vor- aelegt. Laut bieieS Brösum,« "> "»r be» .Herrn Obertortt« mmicrRÜb?r^cd!g?ick^niö!ge*cmca^!nglu^ Selbstmord erscheint völlig a u sg e s ck, l oi i e u. Die frag liche gegeiitbcillge Meldung war uns von durchaus glaubwür diger seile zugegangen, sobaß wir an deren Richtigkeit zu zwei feln keinen Grund halten. Wir bedauern auw Lebl älteste diesen Jrrthum unseres Berichterstatters, wodurch der Schmerz der an sich schwergeprüften Hinterlassencn vermehrt worden ist. — Die von Dresden zur Thellnabme an den Pontonie r- übungen kommandirten zwei Kompagnien des kgl. sächsischen PionnierregimentS sind am lti. Nachmittags 5 Uhr wohlbehalten in Harburg eingetrofsen und wurden ani der Insel Wiwetmsburg rlnauartlerl. Die beiden Kompagnien legten sammt ihren Pon tons und sonstigem Brückenschlagmalerlai, welwe» von einem Dampischtss gesck leppt wurde, die 80 deutsche Meilen lange Elb strecke mittelst einer sehr rapiden Tdalsahct in nur.'! Tagen zurück. Ein Feldwebel steuerte das Dampsschtfs. Es zeugt für die Güte des Materials, baß aut dieser langen Reise nur einige Taue zer rieben und 6 Stevenringe zerbrochen worden sind. Um so ge hässiger llt es, daß einige ngtlonalllberale Blätter, darunter na türlich das „Leipz. Tgdl.". um Sachsen etwas am Zeuge zu flicken, erzählen. daS sächsische PontonSmalerial habe sich „alS unzweckmäßig und wasserunticht" herausgcilellt. Tros der langen Fahrt und der täglichen Verwendung der Poulono beim Brücken schlägen haben diele, übrigens ganz nach preußischem Mutier ge bauten Fahrzeuge kein Wasser geschöptt. Die sächsischen Ptonniere sieben in ihrer Ausbildung unv den Leistungen in keiner Welse gegen Ihre preußischen und würtcmbcrgtschen Kameraden zurück und das ist umsomehr anzuerkcnnen, als sic infolge ihrer Hilfe leistung »ach der Ueverjchwemmung in der Obcrlausitz >4 Tage weniger Vorübungen hatten, alS die preußischen Piouniere. — Wie sehr das Wuchergesetz dem Rcchtogeiühl des Volks entspricht, zeigt die Verachtung, welche dem Wucherer selbst zu Tbeil wirb. Einer jener Blutsauger, dem man eine Hauptschuld an dem Tode des Herrn Oberst vonWelck in Zittau zuschreibt, wollte am Tage vor der Beerdigung von Zittau den Zug nach (Sroßschbuau benutzen, wurde aber von den Intasien eines iedcn Eoupü energisch zurückgewiescn. In seiner Gcselischast mochte Niemand fahren. Der so Gcdemüthigte mußte irov set», daß er schließlich in einem Wagen 4. Klasse, dessen Insassen ihn nicht kannten, Ausnahme fand. Uebrrhaupt ist es unglaublich, welche Frechheit die Herren Gurgelabschneider besitzen. Scheute sich nicht einmal ein solcher Mensch, zur Feier dcö Begräbnisses eines seinerOpier an derKirchhoiSthürAusstellung zu nebmen. Aller dings verschwand er bald, als daö Publikum eine drohende Miene annahm, vor Lynchjustiz mag sich der Ehrenmann nicht recht sicher fühlen. Eine große Anzahl anständiger Restaurateure hat jenem schamlosen Wucherer den Zutritt In ihre Räume untersagt. - Ein Zittauer Blatt schreibt folgendes Beherzigenswerthe: „Die jetzt in der Stabt herrschende Abneigung gegen die Wucherer scheint eine permanente bleiben zu wollen. So wei gern sich jetzt beinahe sämmtilche Rechtsanwälte, die Vertretung kie'er Menschenfreunde in Beleidigungsklagen anzunehme». Zei tungsausschnitte, die aus solche Biedermänner Bezug haben, wer den an die Hauöthüren derselben säuberlich und lehr lest angeklcbt. Kurz, eö scheint, als set das Publikum entschlossen, diese in Zittau allzu üppig emporgeschosscnen Wucherpftanzen ein wenig zu beschneiden." — Der pielbekämptten Anlegung eines F ri e d holeö aus Tolkewitzer Flur — dem seitber FLrstcr'schen Areal — steht eln Hindcrnlß nun nicht mehr im Wege, da der Rekurs der belr. Gemeinden und Privatpersonen nun auch in allerletzter Instanz, von den iu LvanaolieiZ beauitragten Staatsmluistcrn verworfen wurde. Die 'Anlage des Friedhofs wird schnell in Angriff genommen werben. Man wirb nun neben der Heistell- ung von zur Zeit noch sevlcnden Zugangsstraßen auch für Weitcrsührung der Pferdebahn bis Tolkewitz zu sorgen haben; ob es sich wird thun lassen, eie Pferdebahn überhaupt zum Trans port der Kondukte zu benützen, ist noch fraglich. — Dem diesigen Kaufmann Herrn Earl Slug. Böttuer, Vo- licrgasse 7, und dessen Ebesrau wurden durch die hiesige Kirchen- inspektio» die kirchlichen Ehrenrechte entzogen, wegen unterlassener Taufe ihrer 1876, 1878 und 1879 geborenen Kinder. ES ist den Genannten angezeigt worden, daß sie des Pathcn- rechteS verlustig geworden. Wegen Ausschließung des Herrn Bötincr vom aktiven unv passive» kirchlichen Wahlrecht wird erst noch verfahren. — Mit Eintritt in die Zelt der HundStage (22. Julis und nach den Kalenderprophezciungen hätte man aus guleS Wetter anhaltend rechnen müssen. Leiter sind den Ferien Ge nießenden die ersten Tage bis setzt gründlich verregnet worden. — Ein recht trauriges Zeichen der Zeit ist das jetzt gebräuch liche und leider so oft borkoinmcndc sogen. R ückcn. Mit dieser Art Ausziehen beschäftigte sich z. B. erst in der Rocht vom Dienstag zum Mittwoch wieder einmal eln hiesiger Schänkwlrtb. welcher wegen Mangel an Frequenz und nick t zu erschwingender Micthe seiner kümmerliche» ExisteuzNätte im Stillen Adle» sagen mußte. Die Möbel sollen in genannter Nacht nach dem -irianon gebracht worden sein, während vom Besitzer derselben selbst keine Spur vorhanden Ist. — Obgleich die Zahl der Studirenren an unserem Poly technikum nicht unbedeutend abgcnommen bat <1878 studir- ten 592. 1879 560, 1880 478». so sind die am Freitag Von 9-1 und von 6 und am Sonnadcnd von 9—1 ausgestellten Arbeiten in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht wohl werth, angesehen zu werden. — Wie man von verschiedenen Seiten hört, sollen bel,der dirSjäbrigkn Vogelwiese die polizeiliche» Vorschriften zur Autrechterhaltuiig der Ordnung aul daS Strengste gchand- habt werden, namentlich wird man dem rottcnwciscn Durchziehen durch die Dudenrcihcn pon angesäuselten Personen ein sehr a„s- merksameS Aiige schenken, sowie auch streng daraus gesehen werden soll, daß Nack'tö 12 Uhr i» allen Lokalen die Mnsik verstummt und Punkt l Uhr der Festplatz geräumt wird. Wer also nicht Im Pollzelzclt übernachten will, der mag möglichst den Still vergnügten spielen und zur rechten Zelt nach der Stadt wandeln. — Jener hiesige Koin mlS, dessen Verhaltung wegen an geblich unzüchtiger Handlunffni mit jungen Mädchen wir kürz lich meldeten, Ist nach der,.D. Ger.-Ztg." wieder in Freiheit ge setzt worden, nachdem er acht Tage unschuldig im Geiängniß ge sessen. «legen Dielcnigen. die diese falsche Dcnunciation angc. krackst, sind bereits die geeigneten Schritte cingelcitet worden. Wenn nun aber auch dieselbe», vorausgesclst daß sich boSba tc ober auch nur leichtfertige Denunclatlon crg'icht, bestraft und Im crueren Falle hoffentlich streng bestraft werten, was bat der Aermstc davon, der ackst Tage lang unter dem Verdachte eines gemeinen Verbrechens der Freiheit und der Achtung seiner Mitmenschen beraubt — die letztere bleibt sogar b>cr unk da vielleicht für Immer erschüttert. - geschmachtrt bat? Was geschlelst seitens der Bcbörde zur Herstellung seiner Ebre, was zum Ersatz sonstiger Schädigung? — Ein ähnliches Mißgeschick hat den eisten Te noristen der Sommerbühne betroffen. An dem Tage.au
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