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Dresdner Nachrichten : 30.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-30
- Monat1880-07
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- Dresdner Nachrichten : 30.07.1880
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' vrasiloii, 1880. "«rssiÄM l0 «lac. 3V0VV »re«» «landlir ««» Nib»ctt»» WstM».»«,,»«, »U«»iKI «. »»«>«« In »an H»»«,B«rN». Sie«. Äiptli. Val« I» In Ham» . val,l< «au. SranIIurl». v>.- «u». >« I, V,«N^ L«H,ita. «>«», »»»«». Jranksurt a M„ MUn- ^ An«»»« »<t». ln Zranlfur» —«nriauxd „AilvaO»««» »>»»«'.-!>»«», I.»IIlle,vnlll«» «1!». In Varl». Tagrvkatt für Politik, UntkrhaltunA, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdeulistt. 25. 3«dr8»vk. -nlrrare «rrdr» Marirnlirnt» l» ti« Add», k Mir »»»««»mm»». S,»nIa»»d>»MIlI»,»t!eudr. I, Neuliadt nur an wo»«»!«»»»! nr. kl»ller,a>ili»«.bdi«Nachm.eui,r. — Der Raum einer clnlvalllgen IrlttikUelalletISPs»e. liingclaudt di« ZcilcUüPsge. »Ine varanlt« Itlr da» »Lchft» »»»>«- ttrlch,tn,n der Jnlerat« wird »ich, ,i »«den. Autwitritge Annoncen» Austrll»« von un» midilaminntzirmen und »teilonen tnlecii'n wir nur geqen Ivraii'nurraudo-iiatil»«» durch vrlelmailen oder Pon«tnza»lu»!>. Acht ktlbcn lauen IL Pl»e. 2». leratr tllr die Monta»» Nummer ! »ach etnkia Üriiiagc dir P«Nr- i U ' teil« LS ViLk. Gtratzburg. Der Statthalter rröffnete beute den Staats- ratb mit einer Ansprache. Er setze die letzten Monde seines Gebens daran. um die volle Selbstständigkeit Eiiaft-Lotbrlngenö im Reiche zu erringen. Die Thättgket« des Staatöraths sei hier bei entscheidend, daö Maßhalte» und die volle Anerkennung der Tbatiachen lei nothwendig. damit das Vertrauen des Kaisers beiesltgt und die Vermehrung der politischen Rechte des Landes mit dem Reick,sinteresse selbst identisch werde. Gns>and. Nach weitere» Meldungen auö Indien scheint die Niederlage des Generals Burrowö weniger schwer zu lein. .1 Oberste» und 7 andere Offiziere sind ln Kandabar cingetrofien. Die bisher bekannten Verluste sind <> Oifizierc todt und 5 ver wundet. Die Telegraphenverdiiii ung zwischen Quctta und Kan» vahar ist seit heute nah unterbrochen. Da» ÜLnkxv8vkLtt von Itopp«! 4L O« IdvItuÄvt «tvl» SiiiIiIa»«t»S»tr»v»«> IV, Loks ckor 8porvrM»«o. kostLUrLllt o. SivLvI, IrLÜmr, <i« I I, ülitlagutidoll von 12 1Ü8 >/r4 Olw. unck >/u l'urtiuuau, 8<m ia Oouvorr a l Li. null lläii<-r. 8tammtritl>8tüok, ü. tllmiou8o1io8 Kagor-Kvllöi, Onimbaolioe uml >Vcll8.-llllur, häilnlllurtoo (!) M ^optölieoin, krv8808 ^Voiu-Dagor. sß <8ritthenland. Die Elnbcrustmg r Mitte September ieslgesetzt; die Mobllisirung >rstehe»d. Einberuiung ber Kammern ist aus >bieoö eine Auiklärung wegen der serbische» Ätilitär-Vvrbcrcitun« Nr. 212. „ der griechischen j gen. Gruio crirncteltc: cs seien die gewöhnliche» Iahresmanöver; Armee ist nahe bevorstehend. ! übrigens lenke der Stand der Dinge a» der Grenze die Ausmerk- Tttrlei. Abeddi» Pascha verlangte von dem Vertreter Ser- j samkcil der serbischen Regierung aus sich. ^7'»^ Aussichten fär ben »0. Juli: Zeitweise ziemlich heiter, warm.. Temv. . iM,,eu7»W. SUd wtnd Uctchl dewöltt. ^ ! Neigung jU Gewitter. j »S^» ^§01«* Für die Monate August und September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" t« der Expedition, Martenstratze Nr. L», z» I Mark 70 Pffl», sowie für answiirts bei den Postämtern zu I Mark A4 Pfg. anstenommc». Politische«. Rascher als Jemand ahnen konnte, ist kn Afghanistan das Unheil über die Engländer hereingebrochen. Noch sind die bangen Zweifel nicht verhallt, welche die englischen Munster im Parlamente über die Sicherheit des Rückzuges des englischen Heeres aus Kabul äußerten, da muß sich abermals der Minister Lord Hartington erheben, um den Eintritt der Katastrophe zu verkündigen. Jedoch nicht von Äbdur Rhaman, dem von England als Emir Afghanistans neuerdings anerkannten Häuptling, kam das Unheil, sondern von Ayub (Ejub- Khan. Dies ist einer der vielen Thronprätenoenten, unter welchen England die Wahl hatte. Sein Sitz ist die südliche Provinz Kandahar; er weigerte sich nicht nur, sich Äbdur Rhaman zu unterwerfen, sondern sammelte auch in der Stille ein Heer, um sich der Engländer zu entledigen und durch Vernichtung der Landesfeinde die größte und sichtbarste Berechtigung seiner Thronansprüche nachzuwcisen. Ein stattliches Heer von i 2,000 Mann und ÜO wohlbediente Geschütze brachte er zusammen und überfiel das Lager des englischen General Burrow, rollte es buchstäblich auf, zerstreute e», nahm ihm Geschütze ab und verfolgte meilenweit die sich in kleinen Äbthcilungen flüchtenden Briten. Nur wenige zersprengte Schaaren erreichten die Stadt Kandahar, welche, da ihre Bevölkerung eine drohende Miene annahm, augen blicklich geräumt wurde. Die britische Besatzung zog sich in die Citadelle zurück. Die Verbindungen der Engländer unter einander sind zerstört; in Eilmärschen sucht man aus Indien Truppen- Nachschübe nach Afghanistan zu werfen, um das Letzte, die gänzliche Vernichtung des Restes der Besatzung, zu verhindern. Wohlgemerlt, das Alles passirte in der südlichen Provinz Kandahar, die auch das liberale Ministerium Gladstone für England behalten wollte, während es alle übrigen Eroberungen im Norden und Nordwesten Afgha nistans, Kabul und Herat, aufgab. To sieht sich durch den patriotischen Aufstand Ayub Khan» England auch um die Früchte dieses nicht gerade sehr ruhmvollen Rückzuges gebracht Denn es ist sehr gut denkbar, daß die glänzende Waffenthat AyubS auf die Gemüther seiner Landsleute einen bestechenden, gewaltigen Eindruck macht, daß er und nicht Abdur Rhaman ihnen als der eigentliche Befreier Afghanistans von der verhaßten britischen Jremvhn > schuft erscheint, daß ihn das Volk und die übrigen Häuptlinge als Emir anerkennen. Zwar hat sich der drittbedeutendste aller Thronprätendenten, Jakub Khan, neuerdings für die Emirschast Abvur Rhaman's erklärt, aber bei der leicht veränderlichen Gesinnungsart der Afghanen ist ein plötzlicher Umschwung zu Gunsten des „Erretters des Voltes" sehr wahrscheinlich. Statt, wie die Engländer träumten, in Abdur Rhaman einen ihnen in gewissem Sinne willfährigen Emir erhalten zu haben, dürfte binnen Kurzem über Afghanistan ein Fürst herrschen, besten siegreich in britisches Llut getauchter Jagatan der unzweifel hafte Rcchtstitel ist. Was nun mit den sich aus Kabul zurückzichen- den HeereSabtheilungen der Engländer wird, wissen die Götter. Die Kunde von der Vernichtung des Britenhecrcs wird mit Sturmeseile zu allen Bergstämmcn des Hindukusch fliegen. Die Niederlage Englands in Afghanistan wird in gewissem Sinne dem Frieden in Europa zu Gute tommen. An und für sich verdienen die unter den frivolsten Vorwänden, z. B. um eine „wissenschaftliche Grenze" zu erwerben, in Wahrheit nur aus uner sättlichem Länderhunger ununterbrochen begonnenen Eroberungs kriege der Engländer eine scharfe Züchtigung. Sodann aber sollte das Arrangement, welches soeben Gladstone in Afghanistan abge schlossen hatte, indem er in schmachvollstem Rückzuge den russischen Großpensionär Abdur Rhaman als Emir anerkannte, dazu dienen, die widernatürliche Freundschaft zwischen England und Rußland zu fördern und zu festigen. Beide Reiche trachten nach der »Weltherr schaft und da eines das andere auf seinem Wege dazu findet, ver gleichen sie sich zunächst, indem sie sich in die Welt theileu. England ließ den Russen freie Hand in Ccntralasien, gab seine afghanischen Eroberungen auf, um desto mehr in der Türkei zu beschlagnahmen. Da» Britenreich der Zukunft sollte seinen Angelpunkt in Konstan- tinopcl nehmen, auf welches John Bull durch Aufrührung der Griechenfrage seine theerige Schwielenfaust legen will; es soll den ganzen indischen Ocean umspannen, am Kap der guten Hoffnung und in Australien seine Basen erhalten und mittelst des Suezkanals seine Verbindung mit dem Haupte, dem Mutterlande, haben. Wurde Gladstone auf gute Manier die bösen afghanischen Händel los, so erhielt er die Hände frei für Europa, für die Türkei. Dieses groß artige Calcul hat das scharfe Schwert des tapferen Ayub Khan zer hauen, die cntralasiatische Frage dient, wie so oft schon, als Blitz ableiter für die europäischen Gewitter. England wird dürsten, die große Scharte in Afghanistan auszuivetzen Dorthin, nicht mehr nach der europäischen Türkei, wird «S Geld und Soldaten senden. Ohnehin verläßt Frankreich in der griechischen Frage immer ersichtlicher die Engländer. Die Volksstimmung unter den Fran zosen warnt täglich stürmischer die Regierung, sich nicht auf den Weg auswärtiger napolconischer Abenteuer von der mexikanischen und chinesischen Sorte zu begeben. Der Umschwung kann nicht gründ licher sein. Frankreich hat die Vergrößerung Griechenlands überbaupt erst erfunden, Waddington und Frcycinet haben sich in Raten für die Hellmen fast die Finger wund geschrieben, Senat und Deputaten kammer billigten schlechthin die Griechcnfrcundlichkeit dieser Minister des Neustem, auf einmal nimmt da« in London an'« Ruder gekom mene Ministerium Gladstone die Franzosen beim Worte, da.. da... treten diese auf di« Hinterfüße und wollen sich nicht einmal mehr an einer gemeinsamen Flottenvemonstration zu Gunsten der so gehätschelten Griechen betheiligen. Begründete Furcht vor einer abermaligen Uebervortheilung durch England, das Friedensbedürsniß und das Bestrebe», alle Kräfte Frankreichs für einen Revanchelrieg gegen Deutschland Zusammenhalten zu wollen, bewirkten zusammen diesen totalen Umschwung. Deutschland schickt sich mittlerweile an, die Türkei zu einem Rieselfelds für seine Beamten zu machen. Sehr zum Verdruß der Engländer. Bisher konnte die vornehme Welt Englands sicher darauf rechnen, ihre Taugenichtse in fetten Posten in der Türkei unterzubringen. Hatte ein flotter englischer Marine- Lieutenant mit Weibern, Pferden und Karten sein Geld verjubelt, so tauchte er nach kurzer Zeit, mit einem Admiralstitel geschmückt, am Bosporus als türkischer Flottenreformator wieder auf. Ein bri tischer Gardeoberst machte in angetrunkenem Zustande im Eiscnbahn- coupö ein Attentat gegen eine Dame und trat, nachdem er sein Jahr Gefängnis; abgesessen, in türkische Dienste als General und Gen- darmcriedirector zur Aufrechterhaltung der Ruhe, Ordnung und Sittlichkeit. Dafür, daß diese Bursche ihren Sold regelmäßig erhiel ten, wenn auch alle anderen türkischen Beamten und Offiziere varbcn mußten, sorgte schon der englische Botschafter. Kein Wunder, daß deshalb die feine Gesellschaft Englands die brauchbaren Paschas recht lieb hat nnd sie als „wahre Gentlcmen" preist. Deutschland macht, indem es ehrliche, tüchtige, erfahrene Offiziere und Beamte der Türkei borgt, oer Schuttablagerung nichtsnutziger, kenntnißloser und großspurig-prätenziöser nachgeborener Söhne englischer Lords aller dings eine schwer empfundene gefährliche Concurrenz. Deshalb braucht man noch nicht Deutschland als „Erben der Türkei" auLzu- geben und iu Bismarck den „Großvczier des Sultans" zu erblicken. Während der 14 Tage, die Rochefort in Paris weilt, hat er die Zustände nur durch das Punsch- oder Champagnerglas betrachtet. Wenn er ernüchtert sein wird, kann es ihm nicht entgehen, wie un eins und zerfahren die Sozialisten Frankreichs jetzt sind. Nur ihr Haß gegen die Opportunisten (die gemäßigten Republikaner) und Gambctta bildet den Bindckitt der Rothen. Statt daß die heimkeh renden Cvmmunarden, wie man besorgte, die Umsturzpartci organi- siren würden, um binnen Kurzem eine neue Auflage der Eommune- zeit herbeizuführen, bringt jeder einzelne Zurückgekehrte ein neues Element der Zwietracht mit. Jeder hält sich natürlich für den wah ren Apostel des Sozialismus und verketzert die Uebrigcn als Bour geois und Volksausbeuter. Die Sozialisten sind von den Eommu- nistcn längst überholt, diese von den Kollektivsten weit überflügelt ; das Chaos herrscht im Lager der Rothen nnd Rochefort wird cs vor seiner Gottähnlichkeit bange. Jetzt bereits findet sein Journal lange nicht mehr den Ricsenabsul; der ersten Nummern; er hat zu viel Concurrenz. Unter dem Kaiserreich war er der Einzige, der aussprach, was ihm sein giftiger Witz an niederträchtigen Sarkasmen eingab, jetzt aber ist die radikale Presse, in der Jeder schreiben kann, was und wie es ihm aus dem Magen in den Kopf steigt, so stark, daß seine geistreichen Bosheiten, mittelst deren er Freund und Feind um bringt, zu viel Coneurrciiz haben. Trotz dieser augenblicklichen Un einigkeit, in der sich die „ehrenhaften VollSmänner" der Rothen gegenseitig aus elendem Brodncide abschlachtcn, bilden sic doch eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Wo so viele Hände so eifrig und so gefährlichen Brandstoff zusammcnschleppen und anhaufcn, bedarf es eines Funken, um die Explosion herbeizuführen, die freilich zu nächst auch den edlen Rochefort zerreißen würde, wenn er nicht wie derum Vorzüge, wie in der Eommunezeit tapfer Reißaus zu nehmen. Um das Mißtrauen des deutschen Voltes gegen das Werk der Finanzminister in Koburg einzuschläfcrn, sind die Reptilicnsedern beflissen, dasselbe als ziemlich unverfänglich zu schildern. DasTabaks- monopol käme (näseln sie) zunächst gar nicht und nur dann in Frage, wenn die anderen Steuervorschläge abgelchnt würden. Auf die Wehrsteucr wolle man nicht mehr zmückgrcisen, auch die QuittnngS- steuer sei ganz fallen gelassen, hingegen suche man abermals die Biersteucr zu erhöhen. Von einer Zucker- und Spiritussteuer schrei ben die Paulusse aus den preußischen Ostprovinzen klugerweise Nichts. Zunächst aber solle man eine Börsensteuer einsühren und zwar mit 4fach so hohen Sätzen, als der letzte Entwurf war. Auch grundsätz liche Freunde einer Börsensteuer, die nur gerecht ist, müssen wün- , schcn, daß sie nicht den Börsenverkehr überhaupt todt macht. Schütte ! man das Kind nicht mit dem Bade aus! Außer einer mäßigen l Börstirsleucr aber giebt es auf alle Steucrprojecte, sie mögen sich ! präsentiren, unter welchem Namen wie sie wollen, nur eine Antwort: Nichts da! Weg damit! Die Deficite sind beseitigt, die Neichskaffen gefüllt, wozu neue und drückende Mehrbelastungen ? Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Frankfurt a. M., 29. Juli. ^ .... cbfo Bel dem gestrigen Feurr- werke auf dem Turnkestplatze erfolgte eine Explosion durch Zer springen eines eiserne» Mörsers. Durch die umdergcschlcudcrten Splitter wurde, so weit blöder ermittelt, l sungeö Mädchen ge- töbtct. 20 Personen wurden sehr schwer verwundet; 4 derselben > sind bereits amputirt worden. Säminrllche Verwundete wohnen ln Frankfurt. ! Ungarn. In vcr Station Szonta der Alföld-Flumaner >Bahn stard ein Arbeiter, bei welchem alö Todesursache ärztlich hie asiatische Cholera konstatlrt worden sein soll. Berliner Börse vom 29. In». Für VcrgwcrkSwerthe lle» gen die Verbäiknisse gllnslig, sie hielten sich daher auch rurch- gehcndS scst, waS sied von den ädrigen Gebieten nicht sagen läßt. Matter waren namentlich Renten. Von Cisxichabnen crböhtcn sich Verglsch-Märklsche etwas: Verlin-DrcSdcnrr Stamm sanken um >/i Prec. und blieben Briet. Von Banken waren Dlöconto. deutsche und sächsische Bank je '/, Proc. l'dbcr; letztere notiren 120 B. Von sächs. Industrien waren etwas döhcr Wiebe, Alm- ,»ermann, Lauchhamnier und Solbrig. nlebriger Schönverr. Körner, gmrtmann und Fritter. Lokales nnd Sächsisches. - Se. Mal. der König bai »är de» Bau einer katholischen Kirche «n IobanniSvad «. «. «SO Mk. brwilliat - Der königl. sächsische Gesandte und Bevollmächtigte zum BundeSrath, Wirkt. Geh. Rath von dt ostiu Wallwitz. ist nach Ablaui scincö Urlaubs nach Berlin zurückgciebrt und hat die Geschälte der sächsischen Gcsandtschait wieder übernommen. — Gesiern ist der hiesige russische Gesandte, Her, v. Ne - ltdow, nach Schevciiinge» zum Gebrauche tco Seebades av- gerei.t; der (Sesauktichastsattachö. Herr v. Stleanhth, sungirt währrnd des Urlaubes des Herrn v.Relidow alS Gcschäitöträger. — Der kaiserl. russ. Botschgstcr am Berliner Hoke von Saburow ist zu kurzem Auscnthalt bet seiner Familie hlcr» selbst clngetrossen. - Der Herr Ftnanzminister v. Könneritz, welcher sich von seiner Besitzung Erdiuaunsbors bet Chemnitz zur 2hclliialime an den Beratl ungcn der Finanzminislcr nach .Coburg begeben hat. hat gleich leinen Kollegen als Gast des Herzogs Ernst von Koburg tm dösigen Schlosse Wohnung gcnommc». — Der neue Amtöbauxlinaiin tür Altstadt-DreSten, Herr Schmidt, tritt sein Amt am l. Oktober an. — Der. wie bereits gestern gemeldet, aus seinem Gute Döber litz an einem Schiagfiusse plötzlich verschiedene General der Kavalerie z. D. Gras zur Lippe war im Iabre 1820 zu Bautzen geboren, trat 18!i? in die königl. sächsische Armee und avancirte im Jahre 1839 zum Portepcesähiutch wie auch noch zum Seconte-Leutuant. 1847 zum Oberleutnant, 1851 zum Rittmeister, 1890 zum Masor, 1865 zum Oberstleutnant wie auch zum Oberst, 189k zum Generalmajor und 1870 zum General leutnant. Alö Oberst kommaudirte er das l. schwere Reiter- Regiment. alö Generalmajor die i. Reiter-Brigade und alö Ge neralleutnant die Kavalerie-Division, bis er am 2. März >874 mit Pension und. als Anerkennung sür die allezeit treu geleisteten Dienste, mit dem Charakter aiS General der Kavaicrie zur Dis position gestellt wurde. Der Verewigte nahm an mehreren Feld zügen sehr ruhmreichen Anthcil und war lm Besitz zahlreicher OrbenSdecorationen, darunter mehrerer Gronkreuze. Ceintdure re. Die Einsegnung der Leiche findet heute Mittag '/-12 Uör aus seiner Besitzung Döberlitz bet Settzschen, tte Beerdigung mit allen militärischen Ehren unter Vorantrilt bcö von Dresden dorthin kommandirten Garoereiter-TromvcterchorS Nachmittag in der zweiten Stunde ln dem Dorie Göoa, woselbst die Familie deö Verewigten cingcpsarrt ist. statt. Von letzterer werben für die Leidtragenden Trauerwagen in genügender Anzahl aus dem Bahn- hose Scitzschcn zur Versagung gestellt. - Ein von seiner Gemeinde aufrichtig geliebter Geistlicher, der frühere Pastor der Aniienparock ie Böttgcr, ist am Don nerstag nach qualvollen Leiden verstorben. Der Verewigte war ein Man» so recht nach dem Herzen Gottes: ein wahrhaft frommes Geinütb, ein begeisterter Verkünder des Evauqeiiumö, dabei voll Frclmiilh, als Gelehrter wie alö Mensch gleich aus gezeichnet. Ei lehrte nicht mir bas Gute» er übte cö auch selbst aus; ec war ein edier Wohithäter. — Im hohen Alter von 83 Jahren starb vor wenigen Tagen Herr Wasscrbaudirekkora. D. Lohse und wurden dessen irdische Ucbcrrcslc gestern früh 9 Uhr unter zahlreicher Betbei- ligung vo» Freunden und früheren Untergebenen in der Familien gruft au, dem inneren Rcuttädtcr Friedhöfe beigeietzt. Unter den vicie» größeren Baulichkeiten, welche der Verstorbene ausü'lhrte, sei die Ente der 4ocr Jahre erbantc Martenbrückc ganz bcson- tcro bervorgehobc». -- Scho» während der ganzen Woche hielt nebst anderen auch das hier gariitwnircute Schützen-Regiment dir. 108 Feib- dlen stübiing cu als Vorübung zu den Herbstmanövcni ln den Bataillone» ab und finden demnächst mit Beginn nächsicr Woche größere tcrql. Hebungen im ganzcn Regiment statt. Ebenso findet morgen, Sonnabend, auf hiesigem Heller von Seite» der genannten Truvvcntheile ein höchst interessantes mili tärisches Schauspiel — geiechtsmäßigeo Schießen mit scharten Patronen im ganzen Regiment, sowie heute Vormittag als Vorübung zu denselben solches mit Platzpatrone» statt. Auch hielten die hiesigen Grenadier-Regimenter bcrcils wahrend der ganzen Woche tcrgi. GeiechtSschießübungcn mit ebenfalls schmier Munition i» ans Kriegsstärke gesetzten Kompagnien ab. — Das gegenwärtig seit dem 10. b. M. in Zelthain behufs Absolvirnng von Schießübungen authältliche 1. Feld- Artillerie-Regiment Nr. >2 kehrt, da genannte Uebungen mit Ablaut Vieser Woche ihr Ende erreichen, am nächsten Sonntage vo» dort ln die Garnison Dresden zurück. — Der PrüsungSzwang «ür die Lehrer an technischen Privalschulcn Sachsens wurde bekanntlich vor Kurzem von den beiten sächsischen Kammer» beschlösse». Die gleiche Maßregel siebt für die technischen Prlvatlehranstalte» Preußens bevor. Daß hierin die übrigen deutschen Staaten rem Beispiele Sachsens und Preußens Nachfolgen, dürste wohl nur eine Frage der Zeit sein. — Die Unterlassung der Anzeige von dem Vorhaben eines Verbrechens zu einer Zeit, i» welcher die Verhütung des Verbrechens noch möglich war. wird bekanntlich, wenn das Verbrechen begangen worden. mit Gctängniß bestraft. Nach einer Erkenntnis; des Reichsgerichts erstreckt sich diese Bestimmung auch auf die Ehefrau und die sonstigen nahe» Verwandten des Verbrechers, trotzdem sie der Pflicht der Zcugcnschast enthoben sind. — Wir brauchen neue Steuern — natürlich, die alten ge fallen unö ja nicht! Wie wäre eS mit einer Katzcnsteuer? Der Eedanke ward schon »>e>'nach angeregt und wird bei uns aus der Mitte des Publikums oik ui Erinnerung gebracht und er har auch volle Berechtigung. So gut der Hnno besteuert wird, so gut müßte es die Katze werden, dein, was bat die miauende Hausgenoliin vor rem bellenden Hausgenossen voraus? Sie ist eben io ein Lurus wie der Hund, da der Mauseiang aus andere Weile bewirkt werken kann und Tausende vo» Katzen überhaupt nie Mäuse fangen, thells weil es in vcn betreffenden Logis keine giebt, theilö weil viele Katzen so verfüttert und verhätschelt werden» daß sie die Sprünge nach einer ManS „nickst meist nötbig" haben, d. b. zu tank und zu bequem sind. Dagegen werden die Katzen In der Nähe vo» Gärten und namentlich aui dem Lance den Singvögel» außcrortentllch gefährlich, sollten also schon deswegen einer mit der Besteuerung sa Mort eintrctendrn behörd ichen Kontrole uistcrworsen werden, wie lür den Hund diese Kontroie schon längst exisiirt. Einige Beobachtung schon crgicbt. baß sich hier In der Stadt die Katzen unverbältnißmäßig vermehren und daß sie recht vielfach wirklich belästigend iür alle Dieienlgen werken, die keine halten. ES wäre daber — immer analog der Hunkcbestcnerung — vollständig In der Ordnung, wenn man aui jede Katze eine kleine Steuer legte, vielleicht pro Iabr 2, höch stens 3 Mark, denn gerave diese Thiere trifft man vielfach auch bei wahrpast armen Lernen. Auch wurde den Beamten eben «tcht viel m«-r Arbeit eniftevru. da dte Katzen, ganz »ic Die Hunde» in den EanSiisten aiiszustihren wären; nur ani „Verleug nung" müßte hohe Strafe geletzt werden. Die Kommunkaffc würde sich io iähilich ein ganz nettes Sümmchen schaffen, welcheS-wenn
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