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Dresdner Nachrichten : 02.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-02
- Monat1880-08
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 02.08.1880
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VrMsv. 1880. NV««»««« K«,, u», „ ; L"k ^ durchtzk. ,.r » Morr» Pi«, «ng«l.«»»». >o Pige. »uflip 38000 8>»öi»«ilck«,dk eingelaodierMa- »ulerttzle macht sich dt« Redoktto, nicht verbindlich. Inseraten »Annahme oulwlrtl» Dänsenftein n. Bögler in Ham. »ur>. Berlin. Wien, Leitzgi,. «aiel. Eeestou, Franliurl a. M. — Ru». Gi-It« m Berit», üetvtig. W'«^ Homburg. Franliurt a M.. Mstn» chen. — Saud« L <lo. in Franliurt ». M. — Burcaur l> ..Invalid««» dank". — Ilara», I.»Ü„,,UuUl«I » H», in Pari«. Unterhaltung, Eeschäflsverkehr. Sörsendericht, -Fremdcnliste. vL8 ÜLNllxv8vKü »«Irr,», »mch„ a«i«,»«I« » «» «»d». » Uhr »narn»»««». «anmaggdtlMNia^NUHr. S» Mrustad« nur an Wocheniagr«: «r. »iostergast« Rr.»bi« «ach». Lllhr. — Ver «-um «tn«r »>»I»Äti»e» «el»te»ek-NeiILV,,e. <t,n,es.ichg di» S'U« «P,,«.* «n. »an,,«« n« »hch^ »»«>»« »rscheinen drr -ns««» »ir» »ich« »utwlrtt,, «nno»krn.«us»rl„ >»n UN» undelannren Firme« UN» »ersaneu «nieriren wir nur »rar» »rhnumerando.Iatzln«, durch ivrtesmarken oder P,stein,ohlung. »ch» »ilden koiir« Id Pia«. I». serate slr di« Mouiagt - stummer von «Sd D«. dvtluitvt »otcl» kiilile»bm-8tra»«« LS, ^ Lolco clor Lpororgasso. ^ »SStUUrLllt o. Stsssl, rraitenr, v«orspl»1r IVr. 14, Lllttagstirck von t 2 dis >/,4 tldr. V« und '/> kortionsn, sovio Oouvort ä 1 LI. und Koder. Stammfrükstltcle, ü. DIauonsckes Dagsr-Lvilor, Oulmdacdsr und Wsissbior, frankfurter ^opfelvvto, «rosse» äiVoin-Dügsr. W sgelllHIÜV L«u. L UUlilMitllU, dVaaren. /ZIdllM,,fLok«r,8okmuoir.u.L >V>1 5l!iedq fsolliof ffun,t-l-egsn,täna,. 8pooinlitLt:Z ^1. QLVIlg. 11VM0I.,praolit-^Idums u.ß OFLSOLdl l Nlsppen mit Diploms ru dukiltico.» ' sowio Vsppen »»<t Siamensrlige aut^, ^ ftuis, Lucker u. dgl. A prau«r»tra»ss 7. Rn SIS. , Wliterung vom I. riugu»: Barometer nach O»«ar «d,°l». Walliiratz« I,(Miti. IN I, IdSMtil.. Irit gestern unverändert; Lhermomclrogl. ». Rcgum.: 17» M„ niedrigste s remp, !>"W..l,öchstc2-u W. wcit 2Ud-Äcst >UIt,>d. Früh '.uiter, gegen MiiUndcd-tt!, > > Aussichten fNr den 2. August: VerZnterttch, vorwiegend! wolkig, zeitweise Niederschlage, gewitterhatt. Montag, 2. August. Reueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." London. 1. August. Dein „Neuter'schen Bureau" wird aus Quetta vom 3l. Juli Folgendes über die Niederlage beö General Burrow gemeldet : Nach Berichten der Eingeborenen, welche inbeb noch der Bestätigung beblirfen, lieft sich die Ea- Valerie und SlrtiUerle General Burrow'S durch die scheinbare Flucht der afghanischen Eavalerie zur Beriolgung derselben ver teilen und nel dabei in einen Hinterhalt, woraus Burrow'S Truppen von Alu» Kdanö ganzem Heere angegriffen wurden unb sich unter starken Verlusten nach Kandahar zurlickzogen. Die englischen Truppe» in Gatai sind zum Beistand ausgebrochen. Ncw'vork. 31. Juli. Mehl « D. Lds. Roth» Mmerwkijen ID. l» C. Mais ,1« »>«»-) «8 tl. grachi 3"/. L. Dresden, 2. August. — Vorgestern sagden S. Mas. ber König und S. K. Hoheit Prinz Georg t» der Nähe der Schrammsteine aut Hoch wilv. Dao günstige Wetter brachte auch reiche Beute. Nach ein genommenem Diner in Sendig'a Villa Königin Carola in Schan dau iudren die dopen Herren Abendö 0 Uhr nach Pillnitz, rclp. bostcrwih zurück. - Ihre Majestät die Königin wird heute oder morgen auS TaraSp wieder zurück erwartet. Tie königlichen Majestäten und S. K. Hovcit Prinz Georg »ebst Familie gedenken am Sonnabend dem groben Vogel schieben einen Besuch abzustatten. — S.K. Hoheit Prinz Georg nebst Familie traten gestern Nachmittag 4 Uhr ln Schandau ein, habe» ans einige Tage Quartier in Villa Königin Carola genommen und gedenken von vier aus verschiedene Touren in die säcbs. Schweiz zu unternehinen. — I. Durch!, die FürstinV.M ettern I ch mit Getolge. so. wie Se. Erc. A. Maneöco. aufterordenilichcr Minister Ru- mänienv, sind gestern hier eingetrofscn unb im Holel de Sare abgesliegen. — Der Herr Flnanzmlnlster von Könne ritz «st von der Confercnz in Coburg bereits wieder aui seiner Besitzung Erk mannsdorf bei Chemnitz eingetroffen. Die Verhandlungen ber deutschen Finanzminister dauerten nur drei Tage unb sollen „den Erwartungen nicht entsprechen". „Man erwartete" nämlich die Zustimmung der Flnanzminisler zu neuen Steuern. DaS Protest wäre also gescheitert. . ^ ^ — In der Sakristei der evangelischen Hotkkrche fand gestern vormittag gegen v Uhr eine erhebende Feierlichkeit statt. Die Kircheninspcktto», an deren Spitze die Herren Gehciinratb Petzotb, Obcrbotpretiger Dr. Kohlschütter und Hofprediger vr. Lover, waren erschienen, um Herrn Hotkantor Lorenz im Aut trage Lr. Blalettät des Königs baö Nltterkreuz 2. Klasse vom itlbrechtoorden sür Pstichttrene Im Amte durch 2.', Jahre feierlich m überreichen. Herr Oberhotpredlger Dr. Kohlschütter hielt die estliche Ansprache im Beisein der geladenen Festvcrsammlung, eeS Herrn Hotorganist Berthold, der Klrchcnsänger unb des Hoi- kapeUkiiadenchorcö rc. T esergriffen dankte der Jubilar und em pfing hieraus die persönlichen Glückwünsche der Anwesenden. — DaS Begräbnis! deS Herrn ?. emor. Böttger. veiches vorgestern Abend nach tt Uhr aut dem Fricthoie an der ffhemnttzer Strafte stattianb. während die Glocken der Annen- kirche bcn Grabgesang anstlmmten. zeigte von Neuem, welch hoben Arad ber Verehrung und Liebe der Heimgegangene in den wei testen Kreisen genoft. Die Fricdhosökapclle, deren Altar mit ikZiumen reich detorirt unv worin der mit kostbaren Palmen, Kreuzen und Kränzen überreich geschmückte Sarg, an dessen Leiten >2Kandelaber mit brennenden Kerzen standen, ausgestellt war, vermochte nur einen kleine» Theil der Traiierpersainmlung sutzunchmen. In derselben erblickte man aufter den trauernden Hinterlassenen nicht nur zahlreiche Amksgciiossen deS Entschla fenen, wie die Herren Oberhvsprediger vr. Kohlschütter, Kon- sistorlairath vr. Franz u. A.. sowie viele Vertreter der hiesigen Kirchenvorstände, sondern auch Mitglieder deS Stabtratb. die Herren Oberbürgermeister vr. Etitbel, Präsident Rülcke, Stadt- cath Rüger u.A.. und Hunderte von Verebrern und Verehrerinnen deö würdigen Seelsorgers aus allen Ständen. Wie aus ber warm empfundenen Trauerrede seines würdigen Amtsnachfolgers, Herrn Konslstortairath t>. vr.DIbeliuö, hcrvorging, bat v. Böttger 42 Jabre lang in Dresden - davon stk Jahre als Plärrer der Annenkirche — im geistlichen Amte gestanden und echten christ lichen Glauben und wahre christliche Liebe leverzeit nicht bloö mit Worten, sondern auch durch sein ganze- Leben und Thun gepredigt. Selbst kinderlos, ist er vielen Bedürftigen ein Vater, Brrather und Heiter zu Ihrem Körper- und Seelenwobl gewesen. Na» feierlichem Grabgesong wurde — nach dem eigenen Wunsche des Verewigten - der UZO. Psalm gelesen und der Grabrede der Ausspruch Jesu zu Grunde gelegt: „Ich bin die Auferstehung unb daS Leven" u. s. w. Nach der Elnscnkung und Einsegnung der sterblichen Hülle schloß die ergreifende Todtenscier mit dem Gelange: „Auterstcve. sa au«erttebe" u. s. w. -Post. In KittlItz t. S. wirb am I. September d. I. eine Postagentur eröffnet werden. Die neue Postanstalt, deren BestellkrcIS die Ortschaften Glossen, Grube. Carlsvrunn, Klein- Radmeritz, Krappe, Laucha, Oppeln, Spittel. Unwürde und Wohla umfasst, wird Ihre Verbindung durch eine Botenpost zwi schen Lödau und Kiltiltz erhalten, welche an Wochentagen täglich lweimal, an Sonn- unv Festtagen einmal verkehrt. — Sachsens erste Sekundärvahn Ptrna-Berggieft- Hübel ertreut sich bereits elneö Verkehr-, um den sie manche Hauptbabnlinle mit obligater Unterbllcmz beneiden möchte. Geradezu beliebt ist die Bahn mit Ihren einfachen und doch ganz zwestmäftigen, daS Publikum nach keiner Richtung hin belästi genden Einrichtungen und daS «st vorläufig Ihre beste Errungen- swait. Die Fahrt aus der Plattform der bequemen Sekundär- bcchnwagen durch die reizende Landschaft ist ein Vergnügen, taö uns überdies In Sachsen ziemlich neu Ist. Kindern Ist dasselbe natürlich untersagt. Der Erwachsene aber kommt sich mit der Erlaubnift, zu stehen oderzu sitzen, wo er will, ganz „amerikanisch selbstständig^' vor. In der Thai wird hier der Anfang gemacht, dte vielen Bevormundungen zu beschränken, die ber Deutsche bislang nicht gern entbehrte. Der Mangel von Barrtörrn an der Babn und spezielle Beautslchtlaung unvorsichtiger Menschen fordert eben Vorsicht und gewöhnt daran, aut sich selbst zu achten unb nicht vertrauensselig in Geiabr zu rennen. Der Personen verkehr aui der neuen Linie ist letzt abnorm groft. sebr erfreulich ober ist eö, bah der Güterverkehr schon jetzt ein ganz bedeutender zu nennen ist. Eisensteine von Bergglefthüvel, Sandsteine von Rottwerndorf und ein äußerst lebhafter Stückgutverkebr bilden die Quellen guter Frachten «Eionavmen. Dem gegenüber sind die Leistungen de- knappen Personals rühmend hervorzubeben. Ein „Bahnverwaitrr" sührt. nur ber Generaldirektion der sächs. StaatSbahnen verantwortlich, den gesammten Betrieb und zu gleich ist er Stationövorstand in Berggießhübel, wo nur ein Vureau-Gebllfe tbn unterstützt unv vertritt. Dann aiebt es noch einen Statioiiöauiscber in Nottwerndori, einen Zugiührer. der zugleich Billetverkäuicr ist, einen Locoinotivtührcr, einen Feucr- mcmn und einen Hiliövremser: volla tont! Die Haltestelle Ncun- dors hat der dortige Gastwuth aus eigene Kosten errichtet und er — verwaltet sie auch. Aut ber Haltestelle Langenhenners dorf .aber wird überhaupt nicht „verwaltet" unb wir wüßten auch nicht wozu. Die Passagiere steigen ein unb aus, BilletS verkauit der Zugführer, waö will man mehl? Ohne Zwciiel wird ber Versuch, den daö Finanz-Ministcrium und die General- Direktion der Staatsbahnen hier mit besonderem Geschicke an- stellcn, gelingen und daß dieses Gelingen die segensreichsten Fol gen sür unser ganzes Land haben muß. liegt aui ber Hand. — Die Klagen über daö Gerichtsvollzieher- Institut haben sich In letzter Zeit !n einer Weise gehäuft, daß sie an maßgebender Stelle nicht unbeachtet gcbUebcn sind und wiederholt zu amtlichen Ermittelungen Anlaß gegeben Haben. Dem Vernehmen nach hat sich dabei herauögesttllt, daß baö Ge- rlchkövolizleher-Jnstitnt allerdings In seiner gegenwärtigen Ver fassung sür hie Dauer kaum wird auirccht erhalten werken können. Es dar« nicht übersehen werden, daß cS bei uns zur Zeit an einem geeigneten Personal ieblt. die Gerichte waren ge zwungen, dieses Personal der trüberen Gerichts«Exekution zu entnehmen, daö sich zwar In seinen früheren amtlichen Stellungen durchaus bewährt, aber in seinem damaligen Wirkungskreise auch einer strengen Kontrole unterstellt war. Diese selben Beamten sind nunmehr völlig selbstständig geworben, ihre Handlungen werden im Einzelnen nicht mehr überwacht. Ihr Verhältnift zum Publikum ist ein mehr vertragsmäßiges geworben, um welches sich da- Gericht alö Aufllchtvbehörde nur in den Fällen zu kümmern hat, in welche» Beschwerden direkt zu seiner Kenntnis! gelangen. Daraus erklärt sich zum großen Theil bas keineswegs ganz ungerechtfertigte Mißtrauen, daö Im Publikum gegen daS Institut ber Gerichtsvollziebcr Platz gegriffen bat und das noch durch die zahlreichen, in die Oeffemllchkeit gelangenden Fälle, wie die Gerichtsvollzieher im Einzelne» von den ihnen eingx- räumten Amtöbefugnisscn Gebrauch machen, erhöht wird. Das Institut ber Gerichtsvollzieher hat ln der kurzen Zeit seines Be stehens gezeigt, daß es in dieser Weise nicht ferner iortbestehen dark, wenn nicht private Interessen aus taö Schwerste geschädigt werden sollen. Früher waren die Erekutoren. denen dieselben Funktionen oblagen, welche jetzt den Gerichtsvollziehern über tragen sind, Organe deö Gerichts, jir hatten lediglich den ihnen v^^m^dE'vIe^muä^agttr^es^lau^rS^ünb^bah^ ein persönliches Interesse, daß her Gläubiger zu seine,» Gelbe kommt. Daraus allein entstehen die zahlreichen Amtsüberschreitungen, über die fort unb wrt im Publikum Klage geführt wird. Der Gerichtsvollzieher folgt gegenwärtig allein den Anweisungen deS Gläubigers, dem vor Allein daran liegt, zu seinem Gelte zu kommen, während doch zugleich dem Gerichtsvollzieher die Pflicht obliegen müßte, auch die Rechte deS Schuldners zu vertreten. In diesem Sinne wird eine Reorganisation des GcrichtSvollzieher- Jnstitutv vorgenominen werden müssen, namentlich werken die Behörden «vr Augenmerk aus bas Personal richten müssen, daö. gegenwärtig aus dem Unterofstzierstanke entnommen, gezeigt hat, baß eö der tvm geworbenen Ausgabe nicht gewachsen ist. — Wo immer sich der Seitensiedcrkongreß versam melt. da erglänzen die Raume in hellstem Lichtschimmer. DaS Vermögen ist ja da! Und wenn'S bei den Seifensiedern dunkel bleiben sollte, bei Wem soll'ö dann hell sein? So leuchtete denn auch daS Belvedere der könlgl. Terrasse am Sonnabend alö ein wahrer Llchttcmpel in die dunkle leiste Julinacht hinaus. 'Meister Fiebigcr hatte alle Flammen seiner GaSdekoration ange- zünbet, Gutriandcn von bunten Lampen schlangen sich von Baum zu Baum. Die Elbe zeigte denselben Lichtschniuck, der neulich daö Entzücken der Feuerwehr war. Die Badeanstalten machten eine sehr glänzende, farbige Nachttoilettc mit Talgnäptchen, bunten Lampen und bengalischen Flammen; die Ruderklubs zeigten, ein wie schätzbares Element den größeren Festlichkeiten Dresdens durch sie zugeiübrt worben ist; die Fischerinnung hatte für illmninirte Gondeln reichlich gesorgt. Gegen 9 Ubr trafen die geschätzten Dresdner Gaste, die ReinlichkestSritter und BeleuchtunaSapostel, mittelst MusikschlffS und unter großem Jubel von Pillnitz und Wacbwitz rin unb zogen In festlicher Stimmung dem Belvedere zu. wo der vordere Promenadengang für sie reservstt war. Gegen halb II Uhr wurde von der Stauwiese ein reckt geiälligeS Feuer werk abgebrannt, daS ohne allen Unfall verlies unb von der zu Tausenden versammelten Volksmenge vtelsaL applaudirt wurde. Den Glanzpunkt bildete ein riesengroße-, In roth und grünem Brillantleucr erglänzende- „Willkommen in Dresden". — Der Arckitekt und Baumeister Manfred Semper» welcher nach den Plänen seines großen Vaterö unser neues Hof- tbeater auSgesübrt hat, verläßt in ber nächsten Zeit Dresden. Nach einem Aufcntbalt In der Schweiz vtgiebt sich dieser treff liche Baumeister auf längere Zelt nach Hamburg, wo seiner mehrere bedeutende Bauten warten. Seine Freunde, unter denen begreiflicherweise daS künstlerische Element übcrwog, gaben dem scheidenden Künstler am Donnerstage ein solennes AbschlebSdtncr tm Belvedere ber kgl. Terrasse. Da Manfred Semper mit der Herausgabe eines Werkes über Bau-Entwürfe und Bauö-AuS- «übrungen seines Vater- beschäftigt ist, nahm rr vor seinem Scheiben von Dresden Zeichnungen der Pläne aller lener Bauten auf, durch weiche der große Gottsttcd Semper auch tu Dresden den Grundstein zu seinem RuhnieStempcl legte. - Schon seit inehreren Jahren hält die hiesige strebsame Gartenbaugesellschait „Feronta" eine HanbelSpslanzen- AuSstellung ab. weiche auch dies Jahr wieder vom 3. bis mit 6. August und zwar in den Räumen deö FloragartenS an der Ostraallee stattstnvet. Die vielen Spezialitäten der hiesigen Gärtneret, von Venen bekanntlich große Massen exportirt wrrden, sind hier durch Muster - für den Fremden eine Bequemlichkeit - vertreten und kann diese Ausstellung auch sedem Pflanzen- freunde, da Ne nebenbei entreesrei Ist, Interessantes bieten, wes halb wir einen Besuch derselben empfehlen. — Gut berechnet war gestern srüh in zeitiger Morgenstunde (Sonntag, wo iever Arbeiter sich zum AuSgehen vorbereitet) hier In Dresden die Austragung her Bebel' scken SchrtIt „An meine Wähler" von Seiten seiner Gesinnungsgenossen. Die Mühe de- Treppensteigens hatten die Soziallstcn nickt gescheut, denn nur in kleinen Häusern und in ber 3.. 4. und 5. Etage fand man die Flugschrift an den Tbüren affickirt, aus dem Grund, weil man in diesen Kreisen leichter Propaganda zu machen sich der Hoffnung hingiebt. — Die jligendiiche Begeisterung für dte Vogelwiese war dies mal schon am Sonnabend Vormittag so groß, daß man zum Aufziehen des großen Vogels sich keiner Pierde zu be dienen brauchte, sondern über etwa anderthaldhunbcrt Jungen verfügen konnte, die mit Luft und Liede an langem Taue daS wuchtige Thier in die Hübe zogen. Im Schützenzclte fand dar nach daS übliche EröffnungSessen statt. Den einzigen Toast, der gesprochen ward und der dem guten Gelingen deS Feste« galt. gab schön unb zündend Hoirath Dr. Pabst. — Schon am Freitag Abend war au! der Wiese der „Affe latz". diesmal aber tm unstgür- lichcn Sinne. Ein wirklicher Affe hatte sich in einer Schaubude, mit deren Drapirung der Besitzer eben beschäftigt war. loö zu machen gewußt und gab sich dem Genüsse der Freiheit in ausge dehnter Weise hin; lange bauerte aber seine Freude nickt, denn einer schleunigen, wvhlorganisirtcn Jagd erlag er und bcianb sich bald wieder in Ketten und Banden. — AuS einem Schuhwaareniaden an dcrChcmnitzerstraße in Stollbcrg wurden in der Nackt zum Freitag tür ca. 200 M. Schuhe u. bergt, gestohlen unb auö ber Wohnung eines Polizei- diencrö eine Taschenuhr unv ein ErlnncrungSkrcuz an den schlcöwig-hvlsteilischen Feldzug von 1849 mitgenommen. — P 0 lizcibericht. Am großen Oslragehegc, dein Dorfe Ucblgau gegenüber, wurde am Sonnabend irüh der Leichnam eines ManncS auö der Elbe gezogen. Man erkannte in ihm die Person des seit einigen Tagen vermißten, geisteskrank gewesenen Schuhmachers. — Der Besitzer der Mühle zu Mockritz bei Kaitz hatte längst eine verbrecherische Absicht ziemlich gut geplant, die aber doch durch den Zufall vereitelt ward. Am 1". v. - Sonntag — ging ein in der Mühle wohnender junger Mann, um sich etwas zu holen, auf den Obcrboden und siebt dort mit Staunen eine Menge Stroh anögebrcitet und reichlich mit Pulver bestreut und von einem größeren Pulverhautcn auö einen Schweseltaben gelegt. Hiervon macht der junge Mann ioiort Anzeige, der Müller wird verhaltet und gesteht auch sofort seine Absicht ein. die dahin ging, wahrend eines Gewitters das Pulver in Brand zu setzen unv so die Mühle zu vernichten, alö ob sie taö Qpser eines Blitzes geworben sei. - Auch in Staudnitz ist dieser Tage ein Hund erschösse» worden, der toll war. Er hatte in Klinga ein liäbr. Mädchen, sowie mehrere Hunte und Gänse gebissen. Daö Kind befindet sich ln ärztlicher Behandlung und außer Geiavr. — Durch daS Erplodiren eiuer Svirituslampe wurden am Donnerstag in einer Fabrik künstlicher Blumen in Sebnttz drei Mädchen lhriiweise ihrer Kopshaare beraubt und auch sonst nicht unerheblich verletzt. — Selbstmorde. Am Donnerstag bat sich der wegen VagabondirenS verbastete Handarbeiter Voigtländer auö Zöichau in Technik in einer Zelle deö Amtsgerichts Döbeln erhängt. — InZwrinig schnitt sich ein geisteskranker Mann die Puis- adrn» aut unv starb. — Den seit 12. v.M. Abend- vermißten Hausbesitzer Göpiert auö Hartha bei Spechtövausen hat am Freitag Vormittag iin Tbarandter Waive ein Badegast an einem Baume hängend auf- gcilindcn. Sonnabend Abend wsrd sein Leichnam aus dem FördergcrSborier Kirchhole beerdigt. — Amtsgericht. Der 38 Jahre alte Zimmermann Carl Julius Weise »ahm am 24. Mai von einem Neubau in Strebie». aui welchem er als Arbeiter bescbäitigt war, einen Balkeuträger ohne Genehmigung des Eigeiilhümcra mit fort und lies damit nach der Stadt herein. Bet der Bürgerwiese begegneten bem Langfinger zwei Gendarmen in Civil und erkundigten sich ange legentlichst nach dem viamen W's, wobei sich dieser alS „LucaS" ausgab unb als ibm bie Arrctur angekündigt worben, ven Balken wegwars unv auözukneipen suchte. Veriolgt von den Beamten, war der Flüchtling bald ergriffen und leistete er nunmehr der Festnahme gegenüber einigen Widerstand. Wegen Diebstahl und Widerstandes, sowie Mischer NamcnSangabe vor das Schöffen gericht verwiesen, behauptete Weise, er sei bei Ausiührung seiner Missethaten betrunken gewesen, habe sich nicht gleich am seinen wirklichen Namen besinnen können und da sei er ganz zutällig aut den Pseudo-Namen „LucaS" gekommen. Aui »Antrag des Herrn Amtsanwalt Wimmer erkannte der GertcktShoi aut 11 Tage Getängniß und 3 Tage Hast. — Der Kürichnermelster Theodor Kummer schrieb am 6. November v. I. an das trüber von ihm verehrte Fräulein Pauiine Krause einen sebr langen Schreivcbriei, worin u. A. staub, dir K. sei ein Mädchen ohne Charakter, besitze eine grenzenlose Frechheit u. s. w. Andererseits machte ber Brlcsschreiber gegenüber der wegen Beleidigung von brr Krause erbobencn Klage in einer Widerklage geltend, das Fräulein sei einmal in seiner Wohnung gewesen und habe ihn bei dieser Gelegenheit „Lump", unb gleichzeitig auch seine Gattin ge schimpft unv mit dem Scblrm zugeschlagen. AuS der. den Akten beiliegenden Korrespondenz ging übrigens hervor, baß «rüber der Verkehr zwischen den klägerischenParteien ein recht ireunvschaitlicher gewesen sein muß. denn eö stgurirte nicht nur daS zärtliche „Du" in einer Zuschrift Kummer « an vie Krause, sondern eö war auch daraus der noch zärtlichere Ausdruck „Meine gute Mieee" er sichtlich. Die Klägerin war von Herrn Rechtsanwalt Zelstng vertreten. DaS Schöffengericht unter Vorsitz deS Herrn Amts richter Schräg fand beide Parteien der Beleidigung iür schuldig und erkannte argen Kummer aus 5V Mark, die Krause aut 15 Mark «träte und entsprechender Tragung der Kosten. — Emilie verehelichte Stmson hatte an den Bäckermeister Hille eine Schuld von ca. 100 M. unb alS am 3. Mal ein Erckutor In amtlicher Eigenschaft bei ihr erschien, entftrntr sich die S. mit der Bemerkung, sie komme gleich wieder beretn, aui ganz kurze Zeit und war« ein AbpsändungSodiekt, ihre eigenen Ohrringe, in den Abort. Die auf Grund von K 288 vor daS Schöffengericht unter Vorsitz deS Herrn Amtsrichter Höfer verwiesene »Angeklagte gab offen zu, nicht gewollt zu haben, daß dte Ohrringe in die Hände de« Erckutor« gelangten und muß diese- vom mildesten Standpunkte betrachtete Vergehen mit 1 Tag Gekängniß sühnen. — Landgericht !>kn L Auaust. Slniikamwer ll. v Hauptverliaiidluiift widrr Friedrich Max variier, Kausmann und Gelchiisirageiit au» Chemnitz, wetzen Unterlchla- au»». 10 «e»«n Henrlctie - ^ trotz«. — Sirastammer V. ler» Reinhold gegen die ve . . .. Meister Franke gegen Haukbcsttzer Weltkugel hier. II dc«gl, Restuuraieur Kchulze gegen den -andarbeitcr Trevle hier, Nst, Waldarbeiter Eckert gegen denikorbmacher ? Lilcnbcrg wegen Körperverletzung. Il»/« Dekoralionrmaler k gegen Henriette Marie Elisabeth vertu! «raune acb. Frünzel, wegen («ernstingent. » Uhr in Privatklagsaehen de» Ko: Bc- acb. Fritnzel, ... ^ ktagiachcn de» verchel. Sirouh hier, wegen Beleidigung. IO deSgl. Schmiede au» tuolenhändlcr Kur« in Kötzs, bcnheim gegen de» MrtlMe äcnbroda wegen Beleidigung ji'-bcsttzer Hermann i» Hohl» ^-ssche ,, gen den Spiri- >2 dcsal. Scutrbesitzcr Tau- — «id»»be tn ivre«d,«. t.Aug. Mttt.: ll?«rnt.unterO. Briefkasten. Salz steuer. „Wie viel mag wobt jährlich allein an Salzsteuer ln daö Alles verschlingende Staatssäckel stießen?" — ..»Wäre die srühcre Bezeichnung „HunkSgafle" für Palmstraße betreff» der Bcschaffcnhest dieser Straße nicht noch setzt zutreffend? - Der sächsische Staat erhebt überhaupt keine Salzstcuer. — Der Hundestall des von Herzog Albrecht 1468 zu FIscherSdorf erbauten JägerhauicS. sowie die Wohnungen der Hunbejungen stießen trüber an die Palmstraße an - daher der Name Hundögasse. Doch brauchte deövalb daS Pflaster dort noch nicht „unterm Hunde" zu sein. »W U. K. S. „Ist der in Ihrem Blatte genannte Lickten- stein, welcher aut der Vogelwiese einen Conccrt-Salon errichtet bat. derselbe, welcher dem hlcsigen »Victoria-Salon versteht?" — Nein. Vorstehender Lichtcnstcin 1,1 Produklenhänbler tgr. Brüder-
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