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Dresdner Nachrichten : 08.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-08
- Monat1880-08
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 08.08.1880
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Vrsxtvv, 1880. t» Nertkllidrli» , durch »I. «.» . «u»<l. Nu«». svoüo el»i>di»rv!»> »- N,»»U1»> »U«. ,u«»«rt»> il,» In Kam« . , Skldtl«. «alrl. , Araaktul»M. — «u». » «eeltn, I!ti»t«a. WI«^ Ud»r». !>ranksurl, M. MUn- rill»»«» »». tnIe-nUutt »». —«orrau» d .Au»«>I»«»» AMt»»—U»»»«, vulll.» « k»«» Part«. Tagevkatt für WolitiK, Unterhaltung, Geschiistsoerkehr. Börsenbericht,Freindenlistr Vü8 LmiIrA«8t;ttLtt von jjl "totl Lv, Loirv clor Bpororgüsso. 85. öaLrsK«-. SM««««» »n»e, A«^,»«A » »I» »dd». » N»i ,n«e»»m«e». «»nnl-ik ol« «UI»ß» IN Uhr. S> Nrulladknur an IUochkNI»l»»l »r. ai«Ilcr>au« Nr.bb>»N»ch».<Ud». - Der Raum «wer elnlpaltlne« VelilteU, e,N«>lSKI«». «idtzeMi» dt« peile uo Vl,«. *j>u »»rann, tllr da» ,««G» >u»wirti,e «nneneen-Rultrd»» »an uu» undelannlenJirme» und Perionen >nlrr>r-n wir nur ararn «ranumrraudo.^adlu»« durch «neimarlrn »drr Pofteinradl,»«. Acht EUden l»Ne« I» Plae. 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Uvt,«, ^Viiatlrutt't-rstritut-t! 43 «Mptioklt ein lvicItltLitißvs Og.qc,r t^ur<t«rt»>»« lur linalien uucl ülüäolikn dis xum ^ttor von It- Hadron. UvstuUuiiLvll itittili Llitsss tvortivn iu oiMuru ^tvusrs t>romi>t oriotlilzt. Müneften. , .. . wurde > o» ber ötantöletlierunti zu einer gutachtliche»'Acutzerung I s> rach sich einstimmig ge,icn >ede Beichlänkuiit; auv. Rr. 221. Dttneruna vom V. rmil.. sett qkstcrn 1 «qromner «MVirar 'vvsöld. «allstraste?9 E»s.7N.) l lktll. gtfallltt. rsirlmouiclrvgr. n. Reaum.: 15" W.. niedr. 1o'/g"W.» hvchste Nord Well ^-tnv. l6orm. bedeckt. Abends Reqen. > lvelltkt ^kteDeik(1)l<l(jk. siusiichken für den 8. August: Vorwiegend wolkig btö trübe. Politische». Mit dem Prestige der nationalliberalen Partei geht e» in tollen Sprüngen bergab. Eine Partei, die von einer anderen an gegriffen wird, büßt dadurch nichts an Lebensfähigkeit ein. Im Gegentheil — der alte Luther'sche Satz „Viel Feind', viel Ehr'" hat sich von jeher am Parteileben dergestalt bewährt, daß sich angegriffene oder viel verfolgte Parteien der meisten Lollssympathien erfreuten. Wenn aber innerhalb einer politischen Fraktion die eigene schmutzige Wäsche derart umhergeschivenkt wird, daß sie auch dem Fernststehen den an den Kopf fliegt, dann ist eü mit dem Respekt vor der Partei- Disziplin vollkommen aus, man belächelt und bemitleidet das un würdige Getriebe rasender Eitelkeit und frecher Beschuldigungen. Die Sozialdemokratie hat das Herbe an sich erfahren müssen; schärfer als aller Regierungsdruck hat der eigene Parreihader den Sozialis mus zersetzt, von Eisenach ab bis zu den letzten Schimpfereien zwi schen den Most-Bebel'schen undHasselmann-Tölk'schenSchattirungen. Seit länger als Jahresfrist würgt jetzt eine andere Partei an deni zersetzenden Zuviel der inneren Parteizänkerei. Wer wüßte eS nicht, daß der Rationalliberalismus nur noch äußerlich eine Art geschlosse nen Parteilebens führt, daß aber die Hauptführer der Partei einan der ferner stehen, als beispielsweise ihr linker Flügel von der Fort schrittspartei steht. Was aus der Neubildung einer großen neuen liberalen Fraktion wird, wer kann es wissen. Aber warum uns ein ehrlicher konsequenter Parlamentarismus in Deutschland fehlt, warum die Regierung ihre eigenen Wege geht, ohne auf die Majori täten rechts oder links viel zu achten, das wissen wir nun. LaSker ist Schuld daran! Und wer sagt das? Bennigsen sagt's — und „der muß es wissen", wie das alte Couplet lautet. Der„Hannöver'sche Courier" giebt dem Groll Bennigsen's gegen den ehemaligen Freund und Bruder Lasker unmißzuverstehenden Ausdruck. Wir haben wahrlich keinen Grund, Lasker in Schutz zu nehmen, uns war' es am liebsten, beide Koryphäen des Scheinliberalismus zehrten sich wie jene Löwen im einsamen Walde einander mit Haut und Haar auf. Ehrlicher und mannhafter ginge eü inr Parlamente zu, wenn der Liberalismus ferner keine Spanndienste dem Militarismus, der VolkSmehrbelastung, oder den Plänkeleien gegen ganze NcligionS- gruppen thun wollte. Aber daß Herr Lasker Schuld, oder allein Schuld wäre, wenn sich die Regierung um's Janiüen der Rational liberalen so gar kläglich wenig bekümmert, das ist nicht wahr. Ten Regierungen geht es wie den einzelnen Menschen, sie respekliren nur Charaktere, keine Faiseurs; sie respekliren eine gesinnungS- tüchlige Opposition, aber keine Beflissenheit, nur um GotteSwillen „Ja" sagen zu dürfen. Bennigsen's Blatt sagt: „Dir »ationalliberale Partei verdankt de» Verlust ihrer auö- Ichlaggebenten Stellung einzig und allein ccm Herrn Gabler. Dar.1) imi ist der erste Schritt zur Verwirklichung einer varla- inentariiel'en Regierung (!!i vereitelt worden, er hat bauvtjächlich die Verständigung mit bei» Reichskanzler über die Zoll- und Steuerreform verhindert, er hat den Zwiespalt in die szraetion hjiiemgetragen und dadurch den Reichskanzler schließlich veran laßt, seine Stühe in anderen Parteigruppe» zu suchen; er ist cs endlich gewesen, der den Bruch mit der Partei Vorzug, als sie ihm weiter zu folgen beanstandete. Haben wir Angesichts dieser folgenschweren Vorgänge wirklich Veraniassung, Herrn Laster den »atlonallibcralen Wählern Magdeburgs als Eanditaten zu empiehlen? Ja, bat auch nur ein einziger Wähler, der sich aus- tichkig zur natloiialliberalcn Partei bekennt, Grund, Ihm seine Stimme zu geben?" Das ist also der große Schmerz. Lasker hat Herrn von Ben nigsen verhindert, in das Ministerium zu treten und durch diesen Richteintritt ist in Deutschland die parlamentarische Regierungsform verhindert worden. Die Machinationen der Herren kosten uns Steuerzahlern schmerzlich viel Geld — sonst könnte man schadenfroh zu ihrem Zanle lachen. Die offiziöse Auslassung der „Norddeutschen", die wir gestern registrirten, lüftet den Schleier der Koburger Conferenzen kaum. Wir kennen das Locklied „von der Steuerermäßigung in den Einzel staaten", worüber die Minister in Koburg „ausschließlich" conserirt haben. Auf gutes Deutsch heißt das doch nur: es sollen die Ver brauchssteuern (natürlich mit Ausnahme der Spiritusbrennsteuer, die dem preußischen Landjunkerthum so verhaßt ist) erhöht, es soll die Mehrzahl des ärmeren Volkes durch indirekte Steuern heran- gezogcn werden, aber nicht um den Finanzen der Einzelstaaten auf zuhelfen, sondern um das Reich zu stärken, «S von dm Steuergesetzen und Steuerkräftm der Einzelstaatm unabhängig zu machen und letz tere so allgemach zu zermahlen. Sehr traurig lauten die Berichte au» Mähren und Schlesien. Wie wir in einem Theile unserer Auflage gestern noch mittheilen konnten, ist auch Oberschlesim, namentlich Ratibor, hart von den Wolkmbrüchm getroffen, die Stadt und 15 Dörfer der Niederungen überschwemmt und eine Unsumme eben geernteten Roggens vernichtet worden. Oft scheint eS, al» wmn die Elementarcreignisse nie so hart und raschsolaend vorgekommm wären, als in unseren Tagen. Aber man übersieht, daß wir früher Heimsuchungen einer fremden Provinz oder gar eines fremden Staates kaum oder doch nur flüchtig und verspätet erfahren haben, daß aber jetzt der großartige Apparat der Preffe und de» Telegraphen all« Welt in schnelle Mitleidenschaft zieht, wenn irgmdwo ein verheerende» Unglück austnfft. Bor Kurzem erst sind die Sammlungen für Oberschlesicn geschlossen worden und nun steht dort und in Mähren erneut die bitterste Roth flehend vor un» und diese Anrufung der allgemeinen Menschlichkeit ist wirklich da» Tröstende bei diesen Unglücksfällen. lieber di« Schranken der LandeSgrcnzen, Nationen und Religionen hinweg übt da» Erbarmen die bewundernSwertheste Einigung. Und wo slavische oder deutsche, preußische oder österreichische, römisch- kalhoiische oder lutherische Nothleidende um Hilfe rufen, wir zweifeln nicht, daß selbst die Czechm die deutsche Liebesgabe mit einem deutschen SegrnSsvruche «nnähinm. I Sonntag, 8. August! Aus der Fremde lauten die Nachrichten nicht eben friedlich, aber sommerlich-schläfrig. In Athen hat König Georg die Mobilisirung der griechischen Armee angeordnet. Aber von dieser immerhin kostspieligen Maßnahme bis zum Losschlagen ist noch ein weiter Weg. Die Albanesen, die sich der besonderen Gunst des Sultans erfreuen, stehen bis 40,000 Mann stark, bis an die Zähne bewaffnet, längs der türkisch-griechischen Grenze. Und da, angesichts der Katastrophe der Engländer in Indien, Europa mäuschenstill geworden ist und sich gar nicht besinnen kann, den Griechen versprochen zu haben, ihnen mit Schiffen, Geld und Einfluß beizustehen, wenn sie sich an der Türkei bereichern wollen, so ist es immer noch fraglich, ob es zwischen Griechen und Türken zum Schlagen kommt. Nach den furchtbaren Erfahrungen im letzten blutigen russisch-türkischen Kriege waltet sichtlich überall die Furcht vor, durch Einmischung die Lokalkriege auf der Balkanhalbinscl zu europaisiren. Wenn sich die halbkultivirten Völker jener Länder zur Ader lassen und sich um die Herrschaft raufen wollen, so hat Westeuropa wahrlich Besseres zu thun, als dem Einen gegen den Anderen zu helfen. Die Steuerlast Westeuropas und die industriellen und landwirthschastlichen Interessen de» überkultivirten Nordwestens unseres Welttheiles erheischen Schonung und wenn man zur westeuropäischen Diplomatie das geringste Vertrauen hätte, würde man die Herren dringend bitten, in das Seebad oder in die Schweiz zu gehen und müssig zu bleiben, anstattFlottendemonstrationen zu Gunsten der Griechen oder Montenegros zu ersinnen. «eoefte Telr«ramme »er..Dre»v«er RaLrtLten." Berlin, 7. August. Von den bet der Explosion am Hegel- platz verunglückte» Feuerwehrleuten bat beute früh wieder einer, der Hährige Feuerwehrmann Hugo Rabe, unter gräßlichen Schmerzen seinen Geilt auigegeden. Hoffnungslos ist der Zustand de» Spritzemnanneü Schlrrmacher und deö Hausdieners Wehrend. Berliner Börse vom 7. August. Von der deutiaen Börse ist nicht viel Gutes zu sagen. Die Eourse standen im All gemeinen unter gestrigem Niveau. Oesterreichische Crebtt- Actien machten iiinerbalb der Börse allerlei Kreuz« und Quersvrüngr. erhöhten sich von 470 aut 473 und sanken bann VIS 4i',8 berad. schlossen aber wieder höher. Montan» werthc hielten sich lest. Von Bahnen gaben Berlin-Dresdener Stamm-Prioritäten ihre gestrige Avance wieder ab. Bemerkt lei, daß sich, tnwlge sich aufrecht erhaltender VerttaatlichungS- gerüchte, für Qberschlesische neuerdings lebhafte Steigung bekundet. Von Banken waren Sächsische etwas höher, Dresdner und Leipziger Credit niedriger, letztere Pror. Sachs. In dustrien nahmen an der weichende» Bewegung nicht Tbeil. So waren Frisier 2,00, Hartmaun 2'/e, Körner I Proccnt, Lauch- tammer und Nähsaben Bruchthcilc höher. Nur Solbrig gaben ad. Im Ganzen war wenig Verkehr. Lokales und Sächsisches. — II. MM. der König und die Königin. JI. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin Georg nebst hoher Familie beehrten gestern Nachmittag die Gewcrbehalle deö „Dresdner All gemeinen HcmdwerkervcrcinS" und inachten außer zahlreicher Looöentnahine noch mehrere Ankäufe bei verschiedenen Aussieliern. — Auö Anlaß des heutigen Geburtöicsteö Sr. K. H. bcS Prinzen Georg begeden sich ZI. MM. der König und die Königin »Nachmittags nach Hoslcrwitz In die vrinzliche Besitzung und kehren später über »Niedersedlitz aus einige Lage nach Jagd schloß Rcheieid zurück. — Der mit 1. Oktober V. I. in den Ruhestand tretende Post direktor von Pirna, Herr Doinann, erhielt in Anerkennung seiner langen treue". Dlenstleistu.ig vas Ritterkreuz 2. Klasse des Alvrechiöordens. — Gestern Vormittag fand von der Lobtenhalle des Annen- frlebhoicS aus unter Belpeiligrmg vieler hoher Beamten und der Spitzen der städtischen »Behörden die Beerdigung des verewigte» geh. Regierungsratl) Julius Meusel statt. Dem Sarge folgte auch außer der tiefgebeugten Wilt ve mit den beiden Söhnen und ben weiteren Verwandten, die hochdetagte Mutter deö Tobten; ein ergreifender Anblick. Herr Hoiprediger Consistoriolrath vr. Rüting wirkte erichütternv durch seine Graorcde. Hieraus sprach Se. Exc. Minister v. Nostitz-Wallwitz und die höchste An erkennung riet er dem Entschlafenen nach, auf dessen irdische Zu kunst er noch so »rauche schöne Hoffnung gesetzt gehabt! — Am Freitag Abend schloß der Tod einem unserer acht barsten »Mitbürger, Herr Carl Julius Mein hold, die Augen aui ewig. Der Verstorbene war der »Besitzer der weit hin bekannten Hofbuchbruckeret von C. C. Melnhoiv und Söhne, verbunden mit Verlagöhanblung. lithographischer Anstalt, Kunst- truckerel u. s. w.; er war der Nachfolger der Hosbucbdrucker reichten im festlich geschmückten Gutöhos Roßthal unter begeister ten Hochö sinnige Gaben für den Hausstand, sämmtltch von »Versen begleitet und z. »B. hieß es bei einem schön geschnitzten Brodtelier mit Salziaß: „WaS ist die Speise mit Mengen von Schmalz. - Fehlt dag anregende, würzende Salz? - WaS ist die Talei, ob'S Feinste sie bot, — Fehlt aus ihr 'S tägliche, nahrhafte Brod?" — Recht wahr! Am selben Abend brachten der Turn« und Gesang - Verein von Gorbitz ihre Ovationen durch Lampionzug und Ständchen im reich illu- mlnlrlcn Roßthaler »park. Am Hochzeitstage, am 5. b., war Leben und herzliche Anthcilnahme in alle» umliegenden Gemein- den. man hatte, wohin nur der aus 22 Eguipagen bestehende Hochzcitszug kam, prächtig dekorirte Ehrenpforten errichtet und unter einem förmliche» Laubbache gelangte der Hochzeitsivage« zur Kirche, in welcher der Aliarplatz in einen Thronhimmel ver- wanvelt worden war. Eine zahlreiche Ehrengarve von Berg leuten in großer Uniform und unter Cominciudo des Herr» Berg- blrektor Zobel empfing die Herrschaften nach der Trauung vor der Kirche. »Bet dieser Funktion war sicher »ichtö Erzwungene». Wer ie in daö »Burgk sche Gebiet kam und mit den Leuten über und unter der Erde geiproche» hat, der kann bezeugen, baß hier überall wirkliche Zuneigung für ben «ergderrn herrscht. — Der Knalleffekt der Vogelwiese ist nun glücklich ver pufft. daö große Feuerwerk hat prasselnd und knatternd sein kur zes Dasein auSgehaucht und auSgeraucht. Wenn auch diesmal das FestungS-Bombartcment wegsicl, so blieb doch immer genug Effektvolles und Herr Kunsiseuerwerker G. Heller hat seine Kunst trotzdem wieder in s beste Licht gestellt; es brannte AUeS gut und der Glanz und die Fülle der großen BouguetS kleien wir» Verum tausendstimmige» „Ah!" und „Bravo!" hervor. Daß 80.000 Menschen diese» Feuerwerk» wegen auf ben Beinen waren und aus 100,000 Augen e» bewunderten — vorausgesetzt, daß nicht Einäugige darunter waren — ist sicher nicht zu hoch ge griffen. Daö Leven und Treiben cmi der Wiese entfaltete sich dementsprechend vor- und nachher riesig, bat sich aber ohne erhebliche UnzuträaULkeiten abgewickelt. »Nur die Katastrophe selbst ries die bekannten Stuhlringkämpie vor den Zeiten hervor. Sowie der erste Schuß kracht, stürzen ein- wie allemal die noch vorhandenen Gäste ungenirt in fieberhafter Hast mit den Stühlen hinaus vor'ö Zelt und wehe »Dem, der ihnen den „erhöhten" Genuß verwehren will; die Wtrthe selbst, wenn sie «S wagen, holen sich die schönsten Grobheiten, denn eS giebt so unendlich »Viele, denen man Alles entziehen kann — nur ihr Vergnügen nicht, da werden sie eklig, und ein Brillantieuerwerk ist doch ein »Vergnügen, d. h. eben, wenn mao'S sehen kann! Die Kämpfe der Wlrthe und Kellner gegen die sonst „werthgeiLätzten" Gäste möchten freilich sich ernsthafter gestalten, wenn nicht die Kellner selbst auch Etwas sehen wollten, daher einfach — mttmachten und selber Stublplätze einnähmen; böse Bellplele verderben gute Sitten. »Noä, elnvruclSvolleren Genuß alb auf der Wiese selbst batten Diejenigen, vie vom Plateau deö dtchtbesetzten Walb- schlößchens. vis-ü-vis der Festwiese, herab aus die gcsammte Scene blickten. BIS aus wenige Hauptmomente verblaßte da srcllich daö Feuerwerk vor dem ganz wunvervollcn, zauberhaften Panorama der In tausend und abertausend Lichtern erglänzenden Zeltstadt und dem gleichfalls In tausendfachem Lichlerglanze da- liegendcn Dresden, dessen imposante Formen In der märchenhaf ten Beleuchtung phantastisch in den stcrnenbesäeten Himmel hin» cinragten. Man suche sich eine Stadt, In deren unmittelbarster Nähe man soici,' einen »Anblick baden kann! Der Aufenthalt aus dem Waicjchleßcl'en war zudem ein äußerst anaenebmer, Herr 2 rentier conccrtirle trefflich und „»Papa John" lag seinem Amte alö Wirtb mit der ibin eigenen »'iustncrksamkoit und aus da» Beste unterstützt durch die delikaten Erzeugnisse seiner Küche und seines Kellers, ob. — Heute langen hier die Theilnehmer an der 3. Wanderver sammlung des Deutsel, en TapezIrer - Bunde » an und morgen »Vormittag beginnt in Melnbold'S Sälen die vorbereitende Sitzung und die Feststellung der Tagesordnung, woraus io eonxrrv die köntgl. Museen besucht werden; Nachmittags erfolgt Ausflug nach Tolkewitz in Donath'ö „Neue »Welt". Die eigentlichen Be- rathungen finden Dienstag und Mittwoch statt, auch soll außer verschiedenen Amüsements an diesen Tagen daö Innere teS Königlichen Hoithcatcrö, die Hitzscvold'sche Tapeten fabrik bet vollem Betriebe und die Musterzimmer-Ausstell ung der Herren Hoflieferanten Gebrüder Bernhard besucht werden. Das Festmavl wird am Dienstag Abend in Metnholb'» Sälen abgehalten; dort findet sich auch eine Ausstellung von Tapczirer-AtdarsSartikel». Werkzeugen u.dergl. Die Ausstellung erstreckt sich durch dm großen Saal und noch K-8 Zimmer; aus gestellt haben 3:l Firmen und Handwerker unv verdient und lohnt durch vielfach entfalteten schönen Geschmack der Besuch auch de» Nicht-FachmaimeS. Die Dekoration deS HauptsaaleS, mit Thron himmel, »Baldachin und wabrhait geschmackvoller sonstiger Dra- pirung, ist gleichsam das Meisterstück deö neu aufgenommenm InnungömltglledeS Herrn Rusch zun. Wir kommen aus die Aus stellung noch speziell zurück, da sie manches ErwähnenSwerlhe »u t er war „ . Carl Christian und Immanuel Metnhold unv führte baS bekannt- und vielleicht Neue bietet. ltch sehr bedeutende Geschäft anfänglich im Verein mlt seinem j — Der Oesterrelchlsch-Ungartsche veret» Bruder Theodor, welcher sich jedoch vor einigen Jahren geiunv-j Dresden, besten segensreiche Wirksamkeit nicht genua gekch, heitShalber vom Tkscväft zurückzog. Herr Julius Meinhold war > werden kann, wird zum Zwecke seiner Humanitären Zwecke ein tbättger, humaner Mann, dem die allgemeinste wohlverdiente i von der österreichischen Geianbtschaft und der Aristokratie prote- Achtung in das Grab folgt. : girteö Commettest-Concert >m schönen Schillergarten zu 'lasewitz — Wie viel dieses Iabr die Getreidefelder durch- abbalten. und zwar zum >?.»August. AlS Orchester kon.at dazu zumache» batten. Ist bekannt. Der strenge »Winter mit seinen die österreichische Reglmentökavelle „König von Hannover" hierher. Blankfröstc» drohte die Roggenselver zu vernichten; dann kam — Nachdem unser Siegesdenkmal, die „Germania" nun der Spätfrost und manches Körnlein Ist dadurch zerstört worben, .fest und sicher steht, werden die vier Eckfiguren am Monument Der viele Regen, nachdem der Roggen gehauen, ließ das Au», ausgestellt, die in diesen Tagen augekommen sind und zum The» wachsen ver Körner befürchten, und nun, da er geborgen wird noch aus dem Bahnhof liegen. ES sei dabei bemerN, daß die ober aus vielen Stellen gleich aus dem Felde gedroschen wird,; »AuistellungSarbcitcn nicht, wie wir aniängttch annabmen. von tritt an den Landwirth noch die bringende »Arbeit, daS Mutter- den Künstlern, sondern ausschließlich von Herrn Zimmrrmrister körn iSecalv cornutum) genau von den Körnern zu scheiben. " ' ' " DaS Mutterkorn, von alter Zelt her alö Gilt bekannt, giebt rem Brode einen bläulichen Schein und ist der Keim zu verschiedenen Krankheiten. Durch die vielen leuchte» Niederschläge im ver gangenen und diesem Jahre ist dieser gefährliche »Pilz stellenweise überraschend, doch habe ich beobachtet, daß der flüssige Dünger auä, «ln Förderer bcS Mutterkornes ist. Wiewohl der Pilz seine Sporen - Samen bereits wlcver geworfen bat, so wäre es doch besser, solche Spreu nicht zum Füttern zu benützen, da daö blich ' - - - - Ed. Müller geleitet werben, welcher auch die Verantwortung trägt. Die Eckfiguren-»Aulstellung «steine weit weniger heikle Ausgabe wie die der „Germania"; sete derselben wiegt nur etwa 70 Ceutner. Diese allegorischen Figuren sind: Die Begeisterung. — Die Wissenschaft — Der Friede - und — Die Wehrkraft. — P o l Izei b erI cht. Wegen Chauifirung bleibt dir Tarl- straße vom ;>. bis 14. v. Mtö. für ben Fährverkehr gesperrt. — »Angeblich »m sich Geld iür Vergnügungen aul der Vogel» . . . .... . , ^ ^ . ... wiese zu beschaffen, bat am Freitag ein hier wohnhafter Schnh- Mnttcrkorn auch dcm VIche schädlich ist. Daö einzige Beite ist,, wacher cm Sparkassenbuch auf eine höhere Summe, als wirklich die Spreu zu verbrennen, um die Fortpflanzung im Dünger eingelegt gewesen, grtälscht und baS »Buch »AbendS bei einem zu verhindern. lG.) diesigen Piantlciher zu versetzen gesucht. Dir Fälschung wurde — Am 4. d. M.. dem Vortage der Vermählung deS Herrn jedoä, von Letzterem bemerkt und der Mann ieitgenommen. — Premier - Leutnant Freiherr« v. Spörken mit Frei», Louise »Bei einer Sonnabend früh von der Stadt- undvandgentarmerle v. Burgk. dritter Tochter deö durch seinen WohlthätigkeiiSilun vorgenommencn Durchsuchung deS cm die Vogelwiese gren- allbekannte» und verehrte» Frei Herrn v. Burgk brachten > zentcn BirkeiiwäibchcnS wurde eine große Anzahl weiblicher und die »Beamten und alle dienstbaren Leute der Rittergüter Roßthal § männlicher »Personen obdachlos und kamplrend vorgesunken, und Pesterwitz - v. Burgk sche Besitzungen - dein Brautpaar: - Der Kanonier Thümmler vom hiesigen Feld - Artillerie- ttnrn^ trefflich arran^irten, ver^nenreichen^luszug st, altdeutscher Regiment ist am Are,tag Nachmittag beim Bade» t» brr Mb« Tracht unter raNchen verakavelle und über-irr glment ist , trunke»
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