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Dresdner Nachrichten : 28.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-28
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1880
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ssoöö »k««»l. WltkNll«,»»« etni«I»udt»l «t» «strt»«k macht sich in Rsd.cü,» «lch« »kltiudUch. «Ini-Nniiahin« ,u»w«rt»! »«»>«>»« u. rioäi»»«» Hiim- viilin, rsikn. Lkwn». »«»kl. U»>i, tzranltunVI. — «xd. tt« m Ilerltn, vct»»I«. Mir», »tu». grantsiikl» M„ Muu- »cit.—Lim»« » vo. t« Jranllur» O,». —vilicmi: !> „Invatt»«»- mRAE". — II I.» ?, 11«, Nullte« « t,'». tu Pari». I-r»8 ttrmlc^«8el»rltt von «8d L)«. Tageblatt für Politik, Unttr!jattnng,Geschafisvkrkehr. Lörsenbtncht,Fremdtnlj^. 25 LriökboZsü uvä 25 (Kuverts L5. S»I»r«» »er»«, ««nrimr-,- >° m» Atd». « Ulir aiiacnrinm'ii. «oa„ia»»>,i,ri«i,a„t>iUI». 2» Nrnftatt nur an Wcchr,»»gini gr. »>vii,r-a'Ii Nr.5bi«N-!lim.«U>,r. — Dir Raum etiikl .iiil-altlgrir VitiitkUrtol rilüPIs.n r-iiiaisaildt «I« Ziili uu Mr. Eta« itaraulli ilir da» nächst» »ststta« itrichkiaia der Inierae« kt,d i »tch« ,t,rbrn. »a»airtt«e «nnoneea.NuIlrlike »an uat unbekaiinttnJirmrn und »erwnrn >nlrcii-n wir nur»»,-» V»tnr,«,ran»»,.'iai,I»nadttlch «neimartkn «der Po»iiniai,lung. »chr LiltkS I-Iirn n» Pj,». Ia- ieaatt sstr dl« Ronia,» - üi ummer I»« »ach eiarm^rNlagc dir P,Ui> <- ^-7- L. Lezcor, nvbvu 6<>lff Ivi'vi^. --7-^ -^<Vi 7t»I»^t«'N »»«I roielllialiir-sto JiisvM g^him- liultör, ul-i »ml« toiner saelivn sacken Oonreü xu ckeu kilü^ion Lroiio». '1 apvtvu-Kertop von 8 tcks >8 8ttwll. Groden iiaeü Lusvirrts traoev. !-4-> vnkkltstod«« k'oruurd. mit tilonogrstmmen <2 bvUebipv liueltstLbou, veir-ehlunsori). vorpaetct tu einem eleMnteo Orrrton, I LInrk. — t »8vr Lortimvut besteht »ns 312 versehieckevirn LIcino»n»mntvn. « SopkionstrLsse, F. Lophienstinssv «.! veVd»»» »0 «er tivplilealilrvd». t»<Iiu«l»I l» Si«I> !«»!,».>> Ir»««« Lv, Lellv ckvr 8>>or<;rk»8»v. ^ " Gngland. Die gestttge Sitzimg dxo ttnterhauleo «nüerrc j vcr Potltton iur dir Konstabler, weil die Militärmacht Nork gr« dlv Pciirc N>ichinitko>i 1 lü'i. Die Irlanver wikersetztcn sirl' .uug sei. Sctilicklict) willigte die Resierung ln ein Kompromiß ., , _ . ükiie» die Er!cbiriu»,i des Iriiiiic» vl„ö,>avcblid»ieto. besonders vei l ein, indem die Irl.inder sieb bereit erklärten, die Konstabler- in Bezug Irland- jede weiteren Ma^en. Position nächsten Montag, die übrigen aber vcure Abenv »u er« ledigen. Die Lieuug war sehr lebbait, die rttegierunsi verweigerte Be ' ' ' Rr. 341. ieiiiiia 1 > ->.i MNI., Icti acstrrn u ui.niim ,u's>irgi», Liicimomelivgi. n. !»r»um. 1 lii> " ri>.. nkin. !7^„>> 'iiänii iiV l,>ii, >nV»iiuVi,iH i,,i^ Ni'lifiiiii,nni i Trmp. II «W..,!!!chsicÄ',."ÄN cil Äiiiid. Hmimei woitciiii'^ da»» rniMtil von eicwoilUIIi, une .iviiii'IIiNj,. Tomiabcust, 38. August. Voltltskhes. Die Neuigkeit des Tages wäre wohl die Zlottendemonstration ver Mächte — weil» sie sich bewahrheiten sollte. Vorläufig mag man dem Telegramm, daß dieselbe beschlossen sei, nicht gern (Bauden schenken; erst recht nicht, da gleichzeitig das „Corr.-Bur." daü Umgekehrte meldet, die Mächte würden im Vertrauen, daß die Pforte die Abtretung Dulcigno's thatsächlich durch,Zufuhren entschlossen sei, über den Tag der Räumung nicht weiter intervcniren. Der Tag war ja überdies schon verstrichen — 30. August — an welchen, Montenegro den albanischen Feyen aus der Hand der Türken empfangen sollte. Wollte man also mit der Drohflotte heransegeln, so hätte dies am 27. August sofort geschehen müssen, denn der Wortlaut der europäischen <jwaiigsnvte, die Abtretung müsse in drei Wochen beendigt sein, war am 27. August früh bereits hinfällig. Uebcr das, was nun geschehen wird, dürste demnächst der Telegraph klareren Ausschluß geben. Die in türkischen Dingen meist gut unter richtete „Neue Freie Presse", die bisher ebensowenig wie wir an die 'Flottendemonstration geglaubt hat, meldet unter Reserve: die Ge schwader der Mächte sähen dem Befehl entgegen, sich in Palermo zu samineln, um von dort aus an die albanesische Küste zu segeln. Der italienische Admiral Fincati und der russische Admiral Lremer seien bereits auf dem Wege. Auch drei französische Schisse seien zu diesem Zwecke von Brest bereits ausgelaufen und England gedenke sein ganzes, derzeit aus fünf Kriegsschiffen bestehendes Mittelmeer- Geschwader unter dem Befehle des Viceadmirals Seymour in Bewegung zu setzen. In der griechischen Frage liegt angeblich eine zweite Collectivnote der Mächte vor 'siehe Tagesgesch?,, welche eine erneute Diskussion dieser Materie abschlügt. Das Schriftstück ist in England verfaßt, nachdem Frankreich und Deutschland die heikle AntwortSabfassung abgclehnt hatten. Selbst wenn der Text dieser Note echt ist, will dieselbe nicht viel besagen. Sie stellt im Prinzip fest, die Türkei müssean Griechenland die stipulirtcn Länderstriche obtreten, wie sie die Konferenz bestimmt habe. Aber — und da liegt des Pudels friedlicher Kern — das Wann und Wie würde man mit der Pforte gern weiterhin vereinbaren. Respekt kann die Pforte vor solchen diplomatischen Winkelzügen schwerlich haben. Sieht sie die europäische Diplomatie so winkelzügig listig im Ford«««, so wird sie nicht zögern — ebenso winkelzügig listig im Zögern und Gewäh ren zu sein. Die Griechen können also vorläufig wciterwarten. Peinlich hat sich der deutsch-französische Zcitungskampf über Frieden und Krieg zugespitzt. Index, mehr peinlich als bedenklich. Man würde in Deutschland Unrecht thun, die Stimmung Frankreichs als etwas Einheitliches aufzusassen, weder im guten noch im s chlimmen Sinne. Wie bei uns, so giebt es auch dort sehr diverzirendc S trömungen, für deren Charakter, Dauer und Verbreitung nicht selten lokale und persönliche Interessen maßgebend sind. Wenn die ministeriellen Blätter Berlins vereinzelte Preßäußerungen als Aus druck der französischen äiandevmeinung hinstellen, so hat das politische Gründe und soll vor Allein in Deutschland Stimmung für den Militärdruck machen, der ja schließlich nur wegen des westlichen Nachbars aufrecht erhalten wird. Um so Unrechter ist es, wenn unabhängige deutsche Blätter die Kriegsbesorgnisse vermehren. Das amtliche „Meeraner Wochenblatt" bringt einen Bericht von vier Herren aus Glauchau, welche zur k6jährigen Erinnerungsfeier der Entscheidungskämpse um Metz, die dortigen Schlachtfelder besucht haben. Sie waren am 17. August in Metz, am 18. August im französischen Pont » Mousson, wo 1870 das Hauptquartier des Königs Albert sich befunden hat und wo sie, nebenbei gesagt, bald Prügel bekommen hatte», und wohnten der Feier für die Gefallenen am Sachsendenkmale bei St. Privat bei. Am 19. gingen unsere Landsleute nach Straßbura, besichtigten unter Anderem das Fort Kronprinz von Sachsen und erzählen nun gleichsam resumircnd die Eindrücke dieser Reise. Allen Respekt vor dem Urthcile der Viere. Aber kann es unter obbewandten Um ständen ganz kaltblütig objectiv sein? Die Herren »reinen: „Wenn wir das Gesammt Resultat unserer Eindrücke kurz zusammcnfasscn, so können wir zunächst erfahrungsgemäß bestätigen, daß dieNevanche Volkswuth in Frankreich sich zu einer Höhe cntivickelt hat, von wel cher eine Rückkehr zu friedlicher Gesinnung nicht denkbar ist und daß die geplante Revanche, da einmal unsere "Nachbarn unverrückbar da ran festhalten, so bald ivie möglich kommen »löge; andrerseits sind wir aber auch in der angenehmen Lage, zu konstatiren, daß die Be festigungen und die Wacht der Armee an unserer Grenze so vorzüg lich sind, daß wir der Eventualität eines solchen Krieges, den man uns aufdrängen wird, init Vertrauen auf unsere Kraft und unser Recht entgegensetzen können. Möchte doch unser deutsches Vaterland angesichts solcher Gefahren in allen seinen BcvölkcrungSschichten eine gleiche Einigkeit und gleiche Kameradschaft bewahren, wie Ivir sie draußen an der Westgrenze unter den Offizieren und Mannschaften au» all' den verschiedenen Gauen Deutschlands zu beobachten Ge legenheit hatten! Das gebe Gott!" Den Schlußsatz acceptirt wohl jeder ehrliche Deutsche. Das Jahr 1870 — nur vier Jahre von 1866 getrennt — hat alle Stämme und ziemlich alle Parteien des Vaterlandes Schulter an Schulter gegen den Feind vereint, wie es sich gehörte. Auch künftig wird das so sein. Aber die Vordersätze des Meeraner Artikels können wir unmöglich gut heißen. Der Zeitpunkt, Frankreichs Stimmung zu sondiren, wie auch die Orte, wo dies geschah, waren nicht glücklich gewählt. Erstens hallt eben jetzt einmal, nach langer Ruhe, der alte Streit wieder, den einer der hetzeifrigsten und tollköpfigsten Franzosen, Herr Gambetta, angezettelt hat — ob Deutschland 1871 in Frankreich Eroberungen geinacht, oder nicht vielmehr eine seit 1648 fällige Schuld — Elsaß — zurückerhaltcn hat, darüber wird, je länger, je ruhiger diskutirt werden könnm. Wer die besten Grtind« hat, behält schließlich Recht. — Zweitens find wir in das Drcennium de« Kriege» von 1870 getreten, und bei solchen Erinne rungen darf inan dem geschlagenen Gegner etwas Erbitterung uutzr eben sehr übel nehme» , wir würden s umgekehrten Falles gerade so machen, wie die Franzosen. Drittens bewegten sich die Beobach tungen der Herren auf jene», traurig berühmten Terrain, wo 1870 und 1871 das blutige Ringen zweier mächtiger Nationen um ein strittiges Gut vollzogen haben, und jeder Schritt mahnt hier Tentsche wic Franzosrn an rntst tzenvolte Verluste, an maßlosen Jammer und noch immer nicht verwundenes Elend. Wir sind umgekehrter Mei nung wie die Meeraner. Wenn selbst jetzt noch der Revanchcgedanke und die Kriegslust der Franzosen gegen »ins allgemein bestünde, so denten wir nicht, eS sei je eher je besser, daß der letzte Kampf aus- gefochten werde, sondern: je länger ihn die Frirdensmah- nungen in der Schule, in der Kirche und in der Presse beider Nationen hinauszuschiebcn vermögen, diesen angeblich nochmals nothivciidigen blutigen Krieg, um so mehr schwindet die Aussicht, daß er je geführt wird. Die mitteleuropäischen Völker führen im 19. Jahrhundert nicht haßerfüllte Kriege aus eigenem Triebe, sondern die Motive für die Kriege werden ihnen meist octroyirt. Der Chauvinismus der Russen gegen die Türken ist identisch mit dem Ehrgeize des Kaiser hauses Romanoff. Der französische Chauvinismus von 1870 hat die Dynastie Napoleons I N. erhalten helfen sollen. Deutschland — wenn schon durch die Präponderanz und Vorgeschichte Preußens, leider ein echter Militärstaat — hat keinen politischen Ehrgeiz, der cs in Kriege stürzen könnte, oder die Nachbarn beunruhigen. Deutschland will den Frieden und hätte vielleicht nicht einnial sein Eigenthum Elsaß-Lothringen zurückverlangt, wenn die napolco- nische» Franzosen nicht den Krieg von 1870 angesangen hätten. Was «vir nun besitzen, halten und schützen wir — nicht darf der Antagonismus zwischen Deutschland und Frankreich die Form einer dauernden gegenseitigen Bedrohung annebmen. Friede ist unsere Losung innerhalb unserer rechtmäßigen historischen Grenzen. Und Friede soll die Losung des neuen nichtnapolconischen Frankreichs werden, und für diese Idee sollte die deutsche Presse unablässig wirken. Spielt so Gambetta den Diclator oder Imperator, so wird er das Ende aller Tyrannen nehmen, wie sein Vorgänger Napoleon IN. Das französische Volk aber wollen wir durch Ge duld und Freundschaft an uns fesseln, seine 1880 sehr begreifliche Nervosität schonen und nach einzelnen Schreiern nicht das Land be- urtheilen. Die „Frantf. Zig." schließt sich angesichts der Sieges feiern de», an, wenn sie sagt, es müsse ver Friede zwischen Deutsch land und Franircicü auf festerer Grnndllrge ruhen, als auf btoßcn Worten der Diplomaten unv der Offiziösen. Ein Streit der Letzteren kann ihn nicht erschüttern, da er nothwendig in den thatsächlichen Verhältnissen begründet ist. Es giebt in Frankreich noch einzelne Kreise und Persönlichkeiten, die ein Interesse daran haben, das Re vanche Vedürfniß nicht einschlunimern zu lassen; allein die große Majorität des französischen Volkes will aufrichtig den Frieden. Dieses Volk hat aber auch die Nüttel, seinem Willen Geltung zu verschaffen. Seine jetzige Verfassung hat ihm seine Freiheit und Selbstständigkeit gegeben und es kann seinen leitenden Staatsmän nern, falls sie einmal zum Kriege drängen wollten, jeden Augen blick, seinem eigenen Bedürfnisse gemäß, den Frieden gebieten. Wir zweifeln nicht daran, daß cs im entscheidenden Moment dies auch thun wird. Wären wir nur in Deutschland auch schon so weit! Rtneste Telttirauniie der „Drksvntr Nachrichten." Bertiu, 2». Auguü. Der Fürst und die Fürstin von Ru mänien trcnen inergcn 'Abend in Vott-dam ein. — Der „Relckw- Anz." publicirl einen kaiserlichen Erlaß, wonach der Staatösekrc- tair des Innern Hofman» einstweilig in Ruhestand verletzt wird und dem Reichskanzler von dessen weiterer Verwendung Kenntniß gegeben werden soll. Die Leitung des Handeisnnnislcriliiiis ist dein Präsidenten des Ministerin,»o üdcrgcbcn worden. Arankrcich. Ein böbcrer Ostizicr im Kriegoministertum ent wendete angeblich aus die Mobiiisirung bezügliche und andere wichtige Papiere. ES berrscht große Auiregung und ist die Un tersuchung im Gange. Jamaika, Ist. August. Ein verheerender Orkan in ver gangener Stacht bat Tanscndc von Menschen obdachlos gemacht, die Saaten größtentbeilS vernichtet, die Kaserne in Kingston.'» wie der zerstört, drei Wersten «ortgcrlssen; 8 große und :<2 kleinere Schisse sind im Haien gescheitert. Eine Hungcronoth ist bevor stehend. reichliche Unterstützung crsorderiich, um Lausende vom Hungcrtoec zu retten. Berliner Börse vom 27. August Die heutige Börse nahm im Ansang die gestrigen Schlußcourse der leitenden Papiere wieder ans, ließ sie um Kleinigkeiten avanckren und schloß fest. Renten waren vernachlässigt, eine Erscheinung, die naturnoth, wendig zu Tage trete» mnß, wen» in Speculationöpaviercn Hausse statifindet. Von Eisenbahnen waren vor Altem s-mmt- Itcve österreichische belebt, so vornehmlich Eldcthal, Nordwestbahn und Galizier, die hkber noürcn, sowie Dur-Bodcnbachrr. Höher waren seiner Overschlesische und Berglsch-Märkliche. Montan- wcrthe hielten sich rcscrvtrt u»b die niedrige Glaögow- Rotiz (üst.l) war nicht dazu angetpan, einen günstigen Einfluß zu üben. Banken hielten sich aut gestrigem Niveau. Von sächsi schen Bankpaplcre» waren Dresdner g.-> Proc., Leipziger DiSeont '/o Proc. bester. Sächsische Industrien durchschnittlich etwas höher. Zimmermann gewannen '/», Frisier, Körner, Hartmann, Soibrig kleinere Bruchtbelle. Lokales ond Sächsisches. - Se. Mai der König und Se. K. H. Prinz Georg kamen gestern trüb von Pillnitz rcsh. Hostcrwitz aus nach der Ne. sikenz und wohnten in Begleitung Sr. Ere. des Herrn KriegS- ministerö von wahrste, der Herren General-und Flügelabjiitanten. des Generalstabecheiö Herrn Oberst von Holieben lind anderer höherer Offiziere de» aui dein Heller stattftndcnden Hebungen der 1. Inlaute,ie-Brigade Nr. 4L - Grenaticr-Regim. Nr. 160 und 101 unv 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 — bet. Die hoben Herren langten nächtisem Vormittag- tn der elften Stunde nach der Stadt zurück und begab sich Se. Mai. ber Kbntg nach dem Rrsldenzschloß, um daselbst die Vorträge ver Herren Departe ment.,- und höheren Hoschargr« re. entgegen zu nehmen. Dtr Rückiahrt der hohen Herren nach Pillnitz resp. Hoslerwttz erwlgtc Nachmittags in der :r. resp. 2. Stunde. — Die beim Generalkommando der kgi. sächsischen Armee eingereichten Petitionen der Grundstücksbesitzer in den Dffirittcn Meißen, Loinmatzsch, Ostrau. Döbeln ic. um Auihcbung der Ma növer in Andetrack't der traurigen Erntevcrhältnisse. scheint eine freundliche Berücksichtigung geinnden zu haben, den» die in Leip zig und Umgegend garniionircndc» Trappen, weiche Beiehl har ren, am Freitag früh in die KaatonnemcnlS abzui acke», haben am 25. d., wie berichtet wird, Gegenbefehl erhalten. Die Truppe» sollen vor der Hand in ihren Garniioneii verbleiben und weitere Beichte erwarte». Möglicherweise wird »uc ei» Manöver tm DlvlsionS-Verbaadc i» der Gegend von Leipzig ab- gehalten werden. — Wie sich doch die Interesse» kreuzen! Wäh rend viele sächsische Landwiitde dankrriülltcn Herzens diele Kunde vernehmen werden, hat dieselbe in Frankenberg thcilweisc Bestürzung erregt, da sich dort schon Viele ans Verguartierung j größerer'Abiheilnngen vo» Militär eingerichtet uno große An- ! schaffimg von Fleischvorrätben bewirkt hatten. — Da die Ge meinden der Aintöbauptnraiinschait Großenhain nicht um Ver schonung »itt der diesjährigen Einquartierung gebeten batten, so verbleibt eö für diele bei der beabsichtigten Verguartierung der Trnppenthrile der I-Jnlanteric-Division Nr.2!i. Letztere halten ihre Detachements- und DivislonS-Uebungen in dortiger Gegend ab. kehren aber nach Beendigung derselbe» (11. Septbr.k in ihre Garnisonen zurück. Da- beabsichtigte Eorpöinanövcr vom 12. bis mit 14. September (I. gegen 2. Division» muß in Folge dessen unterbleiben. - Der hiesige Kunst- und HandclSgärtner Hermann Pruggmaver bat das Prädikat ..Königi. Hofiieierant" erhalten. — Hier versucht man neuerdings österreichische Stlber- gulden alö Zweimarkstücke an de» Mann zu dringe», waö auch leicht gelingt, da beide Stücke einander sehr ähneln. Der Werth der elftere» aber steht circa nm 25 Pfge. dem der letzteren nach. Mau erleidet also keine unwesentliche Einbuße. - Der projektlrte Festzug derTur»cr, Gvmnastasten und Semiiiaiisten am 2. Septbr. bewegt sich durch folgende Straßen: Abmarsch Uhr vom Hose deb Waisenhauses am Georgplat», WaiienbauSstraße, Seeslraße. Altmalkt.GalcUcttraßc. FraucnNraße und Ncumarkl. durch die Landhautzstraße nach dem Großen Gartcn zur Festwiese. Die Festrede tünte von Herrn Pros. 1)r. WIgard gehalten werken. — Einen Einblick über die Ausdehnung unserer Stadt Dresden seit Jahren bis tn die neueste Zelt gewährt die morgen Sonntag, Vormittag von 11—1 Uhr vom „Verein für Geschieh teDreödenv" stattftntcndeAusstellung. Die selbe umtasit 130 Nummern Pläne und Karten, von denen hier nur besonders erwähnt seien: „Grundriß der Stadt Dresden wie solche on. t52st zu sehen gewesen", mehrere Pläne auö der Bütte veo vorigen Jahrhunderts. 2 spezielle Plane „die Umgebung beS Fran-Miitter-HauseS", eine Anzahl Pläne vom Anfänge dieses Jahrhunderts, darunter vie 2 außerordentlich genauen auS dem Aster scheu Werke, ferner der Lcsch'sche Plan, der von Lehmann- Restlich, der Grundriß von Reibisch 1821, die wertlwollcn Hcßier- sche» Pläne, der UcberschweinniuugSpla» von 1845. Spcziaipläne vo» Tcrscheck. die vo» C. A. Richter mit großem Flcißc ge stochene „Umsicht vo» der Kuppel der Frauenkirche" 1832. viele Pläne der Umgegend, darunter Schlachten- und Manövcrpläne u. s. w. Schließlich sei erwähnt, daß diese interessante Aus stellung ni, rmorgen Sonntag sxmnnket; der Zutritt zum VercinSiokate, kl. Brüdcrgasse Ist, II, ist Jedermann unentgelt lich gestaltet. — Von Herr» GastholSbesitzcr Otto tn Stolpe» erhalten wir, die Entdeckung des Mörders Dathc betreffend, noch solgende Zuschrtit. die wir. da sie immerhin zur Sache nick t n» wichtig ist. zum 'Abdruck bringe»: „Ich muß aus die in der heu tigen Nttmmer enthaltene» Angaben dcd Herrn KaiscnaffistcntLN Manktsch erwirkern, daß ich erst fortgesalncn bin, nachdem ick' gesagt habe, taö ist der trübere Förster gewesen; wie hätte man mich denn sonst aus hiesigem Gerichtöantte nach dem Name» deck Försters fragen könne»? Außerdem muß ich »och hinzulügcn, daß der betreffende Herr gar nickst gern Rede gestanden bat» auch nachdem ick, ihm gesagt batte, daß tch nickst auö Neugierde trage; ich mußte ihm vielmehr jedes Wort gewissermaßen abkaulcn. Ich mußte, um etwas zu erfahren, tragen, war kenn der Passagier ungewöhnlich groß? Daraus hat er mir crwicdctt, ungewöhnlich groß gerade nicht, aber groß war cr. Dann fragte ich, hatte er einen blonden Bart, da- hat er mir belasst. Die dritte Frage war die, hatte er eine dunkle Gesichtöiarbc, Uc konnte er mir nicht beantworten. Trotz dieser mangelhatten Beschreibung habe Ick, ihm aber sofort gesagt, daß eö der betreffende Förster gewesen sein müsse. Die- theile ich der hochgeehrte» Redaktion hiermit zur Berichtigung mit."-Nach einer weiteren Mitthcilung dcö,.P.A»z." hat die Untersuchung ergeben, daß Herr v.Earlowip in ccr Zeit vor der Mordiiackst Datde nickst gesehen hat. daß aber die schon erwähnte, vor etwa 14 Tagen getbane Behauptung bcö Ermorkcte», cs sei NachtS Jemand In seinem Zimmer gewesen, begründet war; Dathe soll eingcräiiiist haben, dieser Jemand gewesen, aber damals durch da- Belle» der Hunde verscheucht worden zu sein, verr v. Carlowitz war nur durch zwei kleine Hunte, die dco NackstS in seinem Schlafzimmer lagen, bewacht; die Köchin und der Kutscher schliefen tn einem ankeren Flügel des weitläufigen Herrenhauses. - lieber den a» vorvergangencr Mittwoch e,folgten Nieder gang einer riesige» AuSbruchvwand i» dem Winkicr-Waitcr'schen Steinbruck' 'Nr. L'.> z»m Weiße» Bcrae unterl aib Rathen be richteten wir schon TagS daraus. Seit Monaten schon war die Wand auf ihr Nlekcrgehcn hin beobachtet und bemessen worden und hatte man dabei erkannt, daß mit der Wand auch ein au< dem Plateau derselben sitzender Felökcgel von ea. 25 Meter Höhe, 17 Meter Breite und « Meter Stärke z»m Sturz kommen mußte. Um de» Sturz tleieö Kolosses In ungcsählUcker Weise zu tirlgiren, mußte cr imterhöhlt werden; - eine mühevolle, für die Beamten und 'Arbeiter init persönlicher Gelabr stark ver knüpfte Arbeit. Uebcr io Tage tagen die Arbeiter unter dem Felsen in Höhlen und lockerten da- Gestein nnd 25 starke Steii- hölzcr hielte» die Malle vom vorzeitigen Abdruck zurück. Schon am Dienstag Abend wurden — nach vorheriger Absperrung der Wege und tergl. Vorsichtsmaßregeln — durch Dhiiamit scknissc die Stcithölzer weggesprengt. die Felömasie verlor aber Ihren Stützpunkt doch noch nickt, vielmehr stürzte sie erst am Mittwoch Vormittag gegen >,,lo Uhr nieder. Das war ein Sturz! Ans einer Höbe von 80 Mir. stürzte die FelSknppe im Gewicht von etwa 120.000 Crntnern! Für dte Wenigen. die e» sahen, ist e- ein großartige- Schauspiel gewesen und war cs ein um so schöneres, als es sich ohne den geringsten Schaden anzu» richten, vollzog. - DaS beste bteöiäbrlge Vogelschießen hat Kötzschen, brova abgehalten. Alle drei Tage schmunzelten hie Herren Bogenschützen und Zelttnhaber über den ungetrübt belteren Him mel. Die Schützenqtlde zoa »n neuen Unllormen au«. Die »röh-
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