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Dresdner Nachrichten : 15.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-15
- Monat1880-08
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- Dresdner Nachrichten : 15.08.1880
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I,. leralr Nie dl« Menlußd «»in««» -»« «lch ettiem^eU,»,, dl« velll, 1)rl8 üttnkKvsvkritt von I «k HZ«. ttvttuelvt »etrl, bi<I,t«»«s,»bit,ut,krv LV, klolco der 8porvrga88o. o^s one8v^en Ml- >«63 QconO^oei'L: s i» ^ o n ttll) » vvrL0Lrrou2g.vvLL/ky^LLrriEr ss. o. rr^or ! divrvt alls Vvrtdsilv ru «ittvr pra^Uieden Im l-'ruur., ko-sl. «to. Ö«n bisksr 6urei» äis vdkttvo lelekt t«»8itNek» ulst «rNniUUKv LlsNlbAs Kodert80»'8. äured ä;»8 uuüdt»>tlkNll<:Iiv Xnettekrer-8» item um! <Iiv Lüoktigsten ! I^tirilriktto 6or süL^zuv« uol-äLi» tv'ulionttlittttsu erioicntou ltlrsol^k-i» ilLilkL äai dt > IllsUtut sivo Nsüe!»6vUivtis l-'r6tt »«mL vor» Uder Uunci« rt lle^uederu uvä ermo^- ^ I liebt einem ^eösu Lofoltitkea lUuU itt in 6sn ibw lüaslvbtiivb seiner pseuniLkva Vsrbültllinss »m dreien eonrenueutlei» 2i»bvl. ÜzrroeliLoit 1—2 Dbr. VH1L0K)IlI11ßI. A>usSIi»It«n! Mo Ol locken von DoincvHIc tür l'iauo, 2w8. unci 4ms.. kür wilder im Violin- umi ttsss- ketilUssvI, iür Oredeswr, 8Iroicl»- und Llnsmusik, somv kdls Übrigen Llusikalion billigst bei <ri. bl« cltnA. ttittorstrasso 3. Kiew. Der Urweilolpruw ceo ÄlÜIitalacrichlö gegen 21 > lautete bei 2 aul r oeesnrcuc bmch den Strang, 3 gl 2>>jäbriger Angeklagte wegen Bllvung elner gesetzwidrigen tvcieUichast.;uln Ziva»göarbcit. die Uebtige» zu Zwangtzgrbcit von 10 vis zu Zwecke dev gewaltsamen Umsturzes der Ordnung reo Staates! >5 Jahren. r»»«. LBSBO s- «u »cni-rg vom I«. v»,W,l: Boromeler NIX» oüliir !Sv!oa>. Wallsttoti lükAddü. 7 N.I SluSslcliten fllr den 15, August: Tbeilwe se aufkläreud. il em-1 rffLr» ^ —.o8Ma>.,,cn nette>n u„l>d>üni'cii. s„e,uwm,ir°ür. II. llirmim.: I8UW., niedr.Tki,»,. 114, . " ^.vc»>rrl,c liuilllllcuv, zlcin » iu»"deF» ,«,M,s„2U"W. ->,v>d.Rl»dü,ewvl„. ^ i Ua) warm, lscwltternkigung. Sonntag, IS. Angnft. Politisches. In eine merkwürdige politische Konstellation fällt die Beendung deS größten deutschen Baudenkmals gothischen Stylcs, des Domes zu Köln. WaS man seit Hunderten von Jahren gehofft und bezweifelt hat, wofür in unserem Jahrhundert, Dank der Munifizenz der protestan tischen preußischen Könige, Millionen von Thalern zusamincnge- steuert, zusammengesungen und zusammcngespiclt worden sind — man denke an die staatlich concessionirte Dombau-Lotterie! — daS ist nun gelungen, der prächtigste katholische Dom der Welt ragt vollendet in die Lüfte. Aber die Schlußsteinlrgung, das Bollendungsfest, die kirchliche Weihe, das Alles steht in weitester Ferne. Ohne Bischof keinen Frieden, ohne Frieden keine Feier, ohne Feier kein Kaiser — Niemand weiß, wann sich diese seltsame.Lage im katholischen Köln ändern wird. Von einer Weih« zum 2. September mit dem politischen Beigeschmack an die Sedanfrier ist, wie es scheint, abge sehen, und das wäre kaum zu bedauern, da die erhebende, ideale Beendung eines Kunstwerkes mit dem deutschen Schlachtenruhm und der Feindschaft gegen Frankreich wahrhaftig Nichts zu schaffen hat. Der Oktober würde allenfalls noch ein religiöses Volksfest zur Eröffnung des vollen Domschifseü gestatten, aber — der Bischof ist gesperrt, der Kaiser wird einer halben Feier, die leicht einen demonstrativen Charakter annehmcn könnte, sicherlich lieber fern bleiben und so steht das in dem Revolutionsjahr und durch die Stürme zweier Kriege unbeirrt fortgeführte großartige Werk sang- und klanglos wohl fertig da, ist aber zum lautzeugendcn Symbol politischer Verlegenheit und Uneinheit geworden. Der Erzbischof von Köln soll in Rom sein und den Papst zu bestimmen versuchen, mit der deutschen Reichsregierung, die doch faktisch den ersten Schritt zur Versöhnung mit der Kurie gethan habe, den so nöthigen Kultur kampsfrieden zu ratifieiren. Eine solche Mission würde endlich einem Priester der christlichen Kirche geziemen und vielleicht gerade jetzt von Erfolg begleitet sein, wo die römische Hierarchie in Belgien eine so unbeschreibliche Niederlage erfahren hat und froh sein sollte, nun wenigstens mit Deutschland auf einen besseren Fuß zu kommen Aber die Verblendung ist in Rom so groß wie die Herrschsucht und es muß sich erst zeigen, ob Leo XIH. durch den Schaden und Spott in Belgien klüger geworden ift und in jene preußischen Propositionen willigt, welche dem Erzbischof von Köln die Rückkehr in seineDiöcese, aus der er auf Grund der Maigesctze verbannt ist, gestatten würde. Das Erste, was nach der Katastrophe in der belgischen Kammer aus Nom verlautet, sind zwei offenbar gefälschte Telegramme, nach welchen der Kaiser von Oesterreich und der König von Baiern den König von Belgien gebeten haben sollten, mit dem heiligen Stuhl Frieden zu machen und dem weiteren Vorgehen des Ministers Fröre Orban gegm die päpstliche Nunciatur sofort Einhalt zu thun. In gemessener Höflichkeitsform versichert die „Jndöpendence", von solch abenteuer lichen Telegrammen zweier befreundeter Fürsten sei am belgischen Hofe Nichts bekannt. Alle Blätter von Bedeutung betrachten die Ernennung Hofmann's zum CivilstaatSsekretär in Elsaß-Lothringen als eine Art Maßregelung. Die „Neue Freie Presse" meint, daß dieselbe den gefügigen und agilen Beamten betroffen habe, weil er seiner Zeit als Vorsitzender im BundeSrathe dem Oberpostrath Fischer gestattete, sich Namens der Postverwaltung gegen die Stempelsteuervorlage auSzusprechen. Als Nachfolger Hofmann's im Staatssekretariat des Innern und im preußischen Handelsministerium werden immer noch Herzog, der gegenwärtig in TaraSp weilt, und der schleswig holsteinische Oberpräsident Bötticher genannt. Doch bezweifelt man Herzog'S Berufung auch deshalb, weil derselbe in der Handelspolitik den freihändlerischen Anschauungen Delbrück'S nahesteht. Auch in Stellvertretung des Reichskanzlers erwartet man demnächst eine Veränderung, weil Graf Stolberg nicht länger auf diesem Posten zu bleiben wünscht. Stolberg ist verletzt, weil Hohenlohe berufen wurde, dm Kanzler in den äußeren Angelegenheiten zu substituircn. Von all diesen Conjuncturen ist vielleicht die Beförderung v. Böt ticher'- zum preußischen Handelsminister und BundeSrathspräsiden- tm die wahrscheinlichste. Bötticher convmirt Bismarck — und das sagt Alles. Der seitherige Präsident von Schleswig-Holstein hat vor der Abreise des Reichskanzlers von Friedrichsruh mit diesem dort eine lange Unterredung gehabt, v. Bötticher gehört mit Tiedemann zu denjenigen Persönlichkeiten, welche sich des ganz besonderen Ver träum» des Kanzlers zu erfreuen haben; in der Zolltarifkommission de» BundeSrath» und Reichstags hat er, ohne sich vorher jemals mit Tarif- oder wirthschaftlichen Fragen beschäftigt zu haben, nach der Parole Varnbüler sein Votum abgegeben. Herr von Bötticher, der eine sehr schnelle Carriöre gemacht hat, gehört sicher zu den hervor ragendsten Beamten Preußens, und seine persönliche Liebenswürdig keit hat ihm viele Freunde auch in Schleswig-Holstein erworben. Bev der Nachwahl zum Reichstage ließ man ihn zwar in Flensburg wegm seiner schutzzöllnerischen Neigungen durchfallen und wählte statt seiner den nationalliberalen Professor HinschiuS; indessen wird ihm das bei der jetzigen consolidirten Handels- und Schutzzollpolitik de» Reiches nicht ebenso geschadet haben. Kurio» und phantastisch wie Alles wa» aus dem Morgenland kommt, lauten die Berichte über die Abtretung Dulcigno'S. Gleich der ersten telegraphischen Meldung, die Pforte gehe ehrlich mit dieser Abtretung vor, fügte unser Blatt vorsichtig hinzu: „wenn es dabei bleibt." Und nun ereignet sich das fast Unbegreifliche. Der General mit 2000 Mann Truppen ist, um diese Angelegenheit dem Befehl de» Sultan« gemäß durchzuführen, auf dem Wege nach Dulcigno, da kommt ein Telegramm aus Konstantinopel, das abermals die Absicht der Pforte betont, aber hinzufügt: wenn Dulcigno nicht ab getreten werden könne, sollten die Montenegriner das Zemmgcbict oder «inen anderen Länderersatz erhalten. Also 12 Tage vor Ablauf der letzten Frist weiß man in Konstantinopcl noch nicht, ivas man attritt. Trotzdem verhalten sich die Mächte ruhiger, al» man denken sollte. Frankreich wird nicht müde zu versichern, es brauche seine Kräfte für die eigene Wohlfahrt und wolle mit den türkischen Hän deln Nichts zu schaffen haben. England rechnet nach den „Daily NewS" auf friedliche und ehrliche Lösung der Conflikte. Rußland ist ganz stille, und Deutschland-Oesterreich sehen zum Glück mit käl terem Blute als zur Flottendemonstrationszeit der allmäligen Ent wirrung der Orientfragen zu und denken augenscheinlich, je lang samer die Sachen dort gehen, um so leichter müsse sich schließlich ein kriegerisches Einschreiten vermeiden lassen. Erfahrungsmäßig ver mindern sich die Prozesse mit der Höhe der Gerichtskosten. In der orientalischen Politik vollzieht sich jetzt eine ähnliche Wandlung. Die moralischen und materiellen Schäden der letzten russisch-türkischen Kriegsverwickelungen, die Höhe der Koste,» und die Größe der ge schaffenen Verlegenheiten, schreckt unsere Diplomatie ab, einen neuen Prozeß mit den Türken zu beginnen. Man sieht lieber dem otto- manischen Schlendrian durch die Finger und spart das Säbelgeraffel für den Nothfall. England ist überdies in seinem Einfluß zur Zeit bedeutend ge lähmt. In, Bosporus hat es keine Flottendemonstration durchgesetzt; aus dem Kapland muß es endlich den mißliebigen Gouverneur Sir Bartle Fröre abberufen, der die Autorität der Negierung nicht mehr aufrecht zu halten wußte. In Irland gährt es auf's Tiefste gegen die kaum rechtlich, durchaus 'aber moralisch nicht zu rechtfertigende Härte der Lords gegen den besitzlosen Bauernstand. Und aus Indien lauten die Berichte trotz aller Reserve nicht unbedenklich. Kabul (die Hauptstadt Afghanistans) wird von den britischen Truppen geräumt. Förster versicherte zwar im Parlament, das hätte mit der Niederlage von Kandahar nichts zu thun und sei mit dem Fürsten Abdur-Rah- man längst vereinbart. Aber — dies zugegeben — gerade die Nieder lage von Kandahar hat die Waffenehre und den Einfluß Englands schwer geschädigt, und jetzt gerade die Truppen aus der Hauptstadt zurück- und südwärts nach der festen Position an der indischen Grenze zu ziehen, sieht sehr bedenklich aus. Der Egoismus hat keine Freunde. Englands habsüchtige, Völker vernichtende Handelspolitik trägt jetzt ihre Früchte. Geld hat John Bull viel verdient seit 1806. Aber Freunde, die seine moralische Niederlage beklagen, hat er nirgend. Reneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten??/ Berlin, 14. August. In den Kreisen, welche den Kaiser nach seiner Rückkehr zu leben Gelegenheit hatten, wird bestätigt, daß das Befinden Sr. Mai. ein durchaus bcsriedkgcndeö ist. Der Kaiser bat sofort nach seiner Rückkehr die Rcgierungögcschästc In vollem Umfange wieder ausgenommen. — Der evangelische Ober- kirchenrath empfiehlt in einem Erlaß, von leichtsinnigen Aus wanderungen abzuratben, den ernsten Entschlüssen aber mit geist lichem Rath und hochherziger That bcizustehe». Posen, 14. August. Die Warthe und die angrenzenden Flüsse sind heute früh rapide gestiegen, so daß die niedrig gele gene» Felder und Wiesen in Kurzem vollständig überstuthel waren. Aus Polen, oberhalb der Warthe, werben wolkcnbruch- artige Regengüsse gemeldet. Gegen Mittag trat Stillstand ein. Köln, 14. August. Heute wurde der Kölner Dom vollen det; die letzten Kronstelne auf dem sntllcheu Riescnthurme sind nun ausgestellt. Die Stadt ist geflaggt. Berliner Börse v 01» 14. A u g u st. Die heutige Börse glich der gestrigen bis aus das J-Tüpfel. Fortschreitende Ab schwächung aus allen Gebieten und abermalige GeschättSttille - darauf hat sich die Kennzeichnung des heutigen Börsentages zu be schränken. Bemerkt set nur, baß sämmlilche Devisen (auslän dische Wechsel) offerirt unv nachgcbcnd waren. Betreffs der sächsischen Werthc sei erwähnt, daß Sächsische Bank 1 Proc. niedriger ibrcn Brief- in Gcldkours verwandelten. Leipz. Kredit gaben einen Brnchtbeil ab, ebenso gingen Dresdner Bank um ein Unbedeutendes zurück. Bon Industrien gewannen Schönhcrr 1 Proc., auch Solbrig zogen etwas an, dagegen wichen Gußstahl, Hartm.inn, Wiede und Lauchhaminer um Bruchthelle. Lokales und Sächsisches. — Seit 1. dies. Mts. Ist Herr Fiuanzrath Anton Hallbaucr, welcher der Generaldirektion der StaatS-Elsenbahnen angchörte, in Pension getreten, tn Folge dessen der bisherige Finanz- Assessor Karl von Kirwbach bel der genannten Generaldlrektlon zum Finanzrath und der seitherige Dlrcktionö-Sekretair llr. zur. Schelcher zum Finanz-Assessor ernannt worden. — Infolge der gestern in unserem Blatte gebrachten Mlt- theilung. daß in der Gegend von Buchb 0 > zvor einiger Zeit ein Mann angeblich zum B e sten deS AI bertvere i n ö etn durchaus mißlungenes und werthloseSBlld zum Verkauf gebracht bade, erfahren wir aus sicherer Quelle, daß der Albertverrin zr* diesem Handel keineswegs in Irgend welcher Beziehung stebt? Der Vertrieb des betreffenden Bildes ist lediglich eine Prlvat- speculation, an deren pecuniären Erfolg der Albcrtvcreln nicht Theil hat. Derselbe bat vielmehr, als ihm Anfang dieses Jahres von einem hiesigen Photographen ein Theil deS Erträgnisses vom Verkauf des fraglichen Bildes angeboten wurde, diele» Eibieten aus daS Entschiedenste zurückgewiesen, und zwar aus dem löblichen Grunde, den wohlberufenen Namen de» Verein- nicht zu einer Pression aui die Opfcrwilligkelt des Publikums brauchen zu lassen. Dieselbe Beschwerde, die unö über die Angelegenheit aus Vuchholz zuging, ist übrigens in den ersten Monaten dieses Jahrcs auch hier und in der Umgegend laut geworden und der Albcrtvcrcln dar sic damals nicht mit Stillschweigen überhört, sondern vielmehr im Interesse des Publikums mit Hilfe der Be hörde versucht, die mißbräuchliche Benutzung seines NamenS zu Verbindern. Leiber hat sich damals kein Anhalt geboten, um den, betreffenden Exporteur den Verkauf des Blldcö ein für alle Mal zu untersagen, denn derselbe weiß jedenfalls mit solcher Schlauheit den Namen des AlbertvcreinS in Beziehung zu seinem verdächtigen Handel zu bringen, daß sich ihm nicht bestimmt Nachweisen läßt, er gebe ausdrücklich an, der Vertrieb bcö Bildes aeschebe zum Betten ober für den Albcrtver- eln. ES bat sich seiner Zelt hier wenigstens Niemand aus der Zahl der Opfer dieser Speculatio» gesunden, der an behördlicher Stelle mit Bestimmtheit den erforderlichen Beweis liefern koiinlc. Hiernach möchten wir für dieses aus die Börsen Gutmüthiger und Unbedächtigcr gerichtete Manöver warnen und unseren Lesern dringend ancmpiehlcn, bei genügendem Anhalt über daö schwindel hatte Vorgehen bet Verkauf hetz erwähnten Bilde» den betreffen- ven Eolvorteur blnakrtt zu machen- — Nächsten Dienstag de» 17. d. bcgiebt sich da» hier garni- sonirende Schützen-Regiment „Prinz Georg" Nr. 108. welcher bis mit lo. desselben MonalS seine R e g i mentSüb ungen beendet, »ach Chemnitz, um in Gcmelnschast mit Vem dort gar- nisonircnben 5. Jwanterie - Regiment dir. 104 „Prinz Fricbrtch August", in der Zeit vom 2l. bis mit 25. b M. an den Brigade übungen der Infanterie-Brigade dir. 47 bei Chemnitz Thell zu nehmen, während die ebenfalls hier garniionircnden Grenabter- Regimcntcr dir. 100 und 101 nächste Mittwoch den 18. erst mit ihren Rcgimcntßübungen, welche bis mit 23, August anbauern, beginnen werben. Dieselben werten bei Dresden abgchatten und schließen sich daran i» der Zeit vom 24. bis mit 28. August die Bligadcübungen der 1. Jnianterie-Brigate Nr. 45, ebenfalls bei Dresden. Demnächst verlassen auch diese Negimenter die Gar nison. um, gleich dem Schützen-Regiment, an den Bclgadeübungrn tm Terrain, später an den DetacbementSübungen bei Lommatzsch (3. b!S mit 0. Septbr.) und endlich an den DivlsionSmankvern in der Lommatzscber, wie Grohenbainer und Meißner Gegend (7. blö mit N. resp. 13. und 14. Sept.) Tbeil zu nehmen. -Bekanntlich suchte man seiner Zeit dem Gewerbe- haus! aaIe nachzurcden, daß derselbe diese oder lene Mängel aufweise, welche eventuell den Bau eines anderen besseren Con- certsaaleS bedingen könnten. Der Gewerbrverein. bezüglich sein 1. Vorsitzender haben seiner Zeit daS Grundlose der geäußerten Bedenken und mehrfach übertriebener Wünsche barzulegen ge sucht. Um aber zu beweise», baß der Vorstand damit noch nicht meint, der Gcwcrbehaußsaal sei bereits eine naä> jeder Richtung sin vollendete Stätte der Kunst, daß man aber immer bestrebt ei. ihn dazu zu machen, hat der Vorstand des Vereins aus Vor- chlag seines ersten Vorsitzenden. Kaufmann August Walter, be- chloffen, da» hinter dem Gewerbehauie, Gerbergasse 15, gelegene Fischcr'sche Grundstück käuflich zu erwerben und ist dieser Ankauf zu elnem angemessenen Preise am 13. b. M. perfekt geworden. Deo Verein gewinnt dadurch die Möglichkeit, mit der Zeit nach dieser Seite bin den mehrfach begehrten zweiten Eingang, sowie auch verschiedene dem Saale zur Zeit noch fehlende Nebenräume, wie Künstlerzimmer rc. anzulegen. — Der „Berliner Sübwest-Bote" schreibt über ble Härte der StaatSbahn-Verwaltung: Bet der Berlin-Dre»d- ner Eisenbahn kommen am l. Oktober d. I. etwa zwanzig Diä- tare und Bureaugehilsen zur Entlassung Die hiervon Betroffe nen sind fast sämmtlich Familienväter. Unter ihnen befindet sich ein Greis von beinahe 70 Iabrcn. Diele Beamten, von denen eine große Anzahl schon 5 Jahre und darüber tt» ihrer setztge» Stellung sinb, begrüßten ble Uebrrnahme der Bahn durch den Staat seiner Zeit mit Freuden, in der Hoffnung, baß der Staat ihre Zukunft noch mehr sicher stelle», wenigsten- mit nicht ge ringerer Rücksicht gegen sie verfahren würbe, alS eine Privatbapn- Verwaltuug. Leiter sollten die Acnnsien grausam enttämcht werten! Der Grund der Maßregel ist folgender: Eine Anzahl Beamter der Dresdner Balm wurde bei Ucbernabine derselben durch den Staat nach dem Central » Bureau der Niederschlesisch- Märklschen Bahn verletzt, um dort ihre Arbeiten unter Controle dieser Behörde auch ferner zu erledige». Vcrmuthlich hat brr Staat jetzt andere Dispositionen hinsichtlich des BeamtcnpersonalS getroffen, denn diese versetzten Beamten müssen ihre so lange ge führten Arbeiten nunmehr unterbrechen, dieselben an Beamte der Niederschlesisch-Märkischcn Bahn abtrctcn und werden zur Berlin- Dresdner Bahn zurückgeschickt. Die Folge ist natürlich, baß ble 20 Diätare Viesen älteren Beamten Platz machen und in daS brodlose Elend zurücktreten müssen. Sille Bitten und Vorstellun gen der Unglücklichen sind seitens beö Ministers biS jetzt unbeant wortet geblieben, so daß ihnen alle Hoffnung abgeschnitten scheint. Viele dieser Acrmstcu riesen auch 1870 im Franzosenkrirge be geistert: „Mit Gott, für König unb Vaterland" — beute rufen sie vergebens: „Welsen Sie unö einen Platz an in unserem Vaterlande. Herr Minister, wo wir tn treuer Pflichterfüllung für daS allgemeine Wohl weiter wirken und unser täglich Brod red lich verdienen können!" — Vielleicht finden diese Zeilen ihren Weg bis zu den Ohren deö Herrn Ministers, daß er sich rer Verzweifelnden erbarmt. — Am Dienstag Vormittag passirten den Plauenschen Grund zwei biS ins bescheidenste Eckchen beladene große, boppelspänniae Frachtwagen mit Thüringer Steintdonwaaren für Änchenbcbürfnisse, die von ihrer Labung nach Art der böhmischen GurkcnhanbelSwagen In lebem Orte und Oertchen, welches fie berührten, ans dem Wege de» Handverkaufs Maaren on detail absctztcn. Eine nicht geringe Kauflust legten ble HauSirauen PotschavpelS vor den Wagen an den Tag, sie umlagerten die selben förmlich und nach dem zu urlheilen, waS schließlich eine nach der Ankeren in Schürze. Korb ober Händen nach dem häuslichen Herbe bugstrte, halten eö lihncn die mit einem nied lichen blauen Muster bemalten handfesten Dtelnkrüge und Butterwpsr besonder» angetban. Wie sehr sich der Wagenführer ob dieser lebhaften Nachfrage freute, zeigte das vergnügte Schmunzeln, unter welchem er die diversen „Gröscheln" von den Käuferinnen entgegen nahm und in ble Taschen seiner schwarz- ledernen Hosen gleiten ließ. Die Wagen trugen daö AuShänge- schtld F. M. Bitz, Gotha. — Mehrere Ilbreniabrlkanten tn Glashütte haben Nch erwirkt, daß Ihnen von der Sternwarte in Berlin direkt periodisch ein Zeitsignal gegeben wird. ES erlolgt dies leben Sonnabend zur festgesetzten Secunde unter Benützung einer StaatStelegraphen- linle, die einen Strom ohne iede Unterbrechung nach Glashütte leitet unv dort aus ein Pendel wirkt, welches — da der elektrische Strom keine meßbare Zelt braucht — In dem Augenblick beS DuichgangeS des Stromes das Glashütter Pendel «n die genaueste Schwingung-Übereinstimmung mit dem Pendel der Normaluhr tn der Sternwarte zu Berlin bringt. — Gestern Abend o uvr begannen die Belagerung»- arbeitSüb ungen deS hier garnisonlrenden PlonnierbatalllonS auf dem Hellerplatz und dauern bis zum Sonnabend den 21. d». Nachts ununterbrochen fort. Die »Mannschaften arbeiten schicht weise 6 Stunden täglich ln 4 Abweisungen. — Für »Besitzer von Weinbergen und sonstige Welnban-In- terestenten wirb Herr O. Lämmerhlrt hier. Geschäftsführer de» LandeSobstbauvereinS, am 17. d. M.. Nachm. 5 Uhr. im Gast« hotc „Zur Weintraube" zu N ic de r l ö ß n i tz »mb am 24. b. M. Nachm. 5 Uhr ii» Gasthoie zu Nicderpoyrttz im Auitrage des Königs. »Ministeriums deS Innern öffentliche und unentgelt liche »Vorträge halte» über die Natur der Re blau» unv über die Erkemiunaözeichen der ReblauSlrankbeit. ..ncwnstige »Witterung scheint auf die letzte dleSIäbrigc Geuckc-Wagucr'sche Ertrasabrt nach München, Tirol und Schwel» keinen Eiustuß geübt zu haben: tle Srtra- zügc aehe» aus Dresden und Leipzig morgen Vormlttag pünkt lich ab und zwar unter gleich zahlreicher Bewilligung wie die voriabrigen letzten Alpeniahrten zu derselben dem milden Herbst zueilcnden Zeit. Her» Geucke begleitet den Zug nach Salzburg. Hcrc Wagncr den nach Lindau. Auch nach Overammrrgau billlaste Meikearleaenbeil.
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