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Dresdner Nachrichten : 13.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-13
- Monat1880-10
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- Dresdner Nachrichten : 13.10.1880
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«WL«- »««4. «. ««»>,» in H»m« .yrinffurta. M— «»». » «riltn, srt»«!». «i,x> tzrmkfu« , M„ man. ch«.»» E». In ^lanltür» —»»reauxd „Aiivilt»«»« —II»»»», vnlUe» » V». I, Pari». Tagrkkatt für Politik, Anterliailnng, Geschästsmrkchr. Lorsnibkricht, Fremdkiilijte. 1)U8 ürmlixvscliritt von dvüiiilvt nitli 8ilil««»»,-81r»«i«v 10, Dullv ckor 8porcrka«»o. Ostindien. Die Gerüchte wegen eine» bevorstehende» Binnakrieg werke» als überericbeu betrachtet. Die 'Anwesenheit der birmanische» Truppen an der Grenze bezwecke nur vie Ver- llLLLeuLtein L Voslsr, Dresäöü t» It « »« t « ^ III» <» u « e n - V) X I»«, «I i t t o oi tzVi>I«,«Ir,i1t«r.8tr»»,»v;»«, I. krompter Uolürtlvruurr von Fn^oiM» un uliv /ortuugou 6er Welt /uglviolw»?roi8e» rvis bei itou /,ojtung»-h7xpo>likio»oi> ^ Lvibst, olwv zogliallo Koboimnkoste». Nv8tvu-Xu8oll1«^o, Eb I'rai^verxvielrnisxe, Oüöiton-Aiinsiimv jzrati^. treibung der Marodeure. Vorsichtshalber sei mir eine Kompagnie Infanterie, bestehend a»S Elngeborcuen. an die Grenze entsendet. Türkei. Der Sultan Unterzeichnete ein Iratc. welct>eö die 8K. 8MLKNZ «rnß»»! «r »» »»ch«««,: t«fl, «L»»il «,«L «Nk. — »er «»»» «>«» ,t,I»»UI»«n P,W,«tl,«.».«I» «« «vt»», di, S«U. «Ds,L «n «.rin», », d»I „ch^ »»>« ,N«k»ni »« »ffnn »ra »ich, >u»WIrt1,, »nn°nkni»«uft«l,, »»n UNI untilunnlk» tzinnn, UN» «enonen infta,,n wir nur »«am od,r Poftrin.Lhlun». >*t. ktlden lo„r, >d P,--. I,. ie»d» II, di, Mont,,». Ru,»«», «»» «I» «ine» Kitt»,, dt« «Uw »,«, «i tzl,^ ^.eLiäövL-IIiSLter. !K»8t8pivt ÜV8 Irriulvln 8ttjs»I»kv Auin 14. Aale: ^ O <; <5 LL <» O L O. lvoncheln: Oiiorolko j» Un i Ftzlcn von Bi. v. 8uppe. fflol^pn: /uiu I ». ^Irrlo: s)i« ^>1. Vevilol a. iriediiä'e Ucbcrgabe Dulcigneö anordnetc. Die Pforte hofft.'das, die Mächte aus jede weitere Pression zur Regelung der übrigen Fragenverzichtcn werden. «rc 287. , VNliemna vom >2. idkiotcr: Baromeicr nach siskar vöiold, Wulluravc lv lAddS.nU.)! 7ÜI Mt>!..ictl aestern li Mi». „ciaUcu T»cnuou>c,v^e. >,. »>caum.: Il>j, »W., „Icdr. ! remp. « Lj., ljöchstc l > a R!. Vsl-Mma. «cdettl. > »Aussichten Mr den l!l. Oktober: Regen, Temperatur dieselbe. Lrzvllig vis irubc, zeitweise > Mittwoch, 13. Letover. Politische». Deutschland und Frankreich haben der Welt einen gemeinsamen, großen Dienst geleistet. Was alle Demonstrationen der 20 Panzer schiffe nicht zu Wege brachten, das setzten die Botschafter beider Reiche in einer Audienz beim Sultan durch: der Padischah willigt bedingungslos in die Abtretung Duleignos an Montenegro. Eine einzige Sorge könnte noch der Widerwille der Albanesen machen, die bekanntlich trotz ihrer Jahrhunderte alten Zugehörigkeit zur Türkei iminer große Selbstständigkeit genossen. Das Band zwischen Sultan und diesen Unterthanen war stets sehr locker. Wenn aber der Padischah dem Pascha Riza den strikten Befehl zur Uebcrgabe des Albancsen- städtchenS gicbt, dann läßt sich mit Hilfe der regulären türkischen Truppen wohl diese Affaire durchführen. Vielleicht zieht sich Riza Pascha bloS zurück und überläßt cS den Montenegrinern sich den Einzug zu erzwingen. Jedenfalls that jetzt der Sultan was er konnte. Mehr kann kein Mensch von ihm verlangen Dem Mister Gladstone aber wird aus die geschickteste und dabei doch so einfache Weise jeder Borwand genommen, noch ferner mit seinen Streichhölzchen vor dem orientalischen Pulversasse herumzufuchtcln. Denn dessen darf man wohl gewiß sein: in die Sackgasse, in die sich Europa mit der Flvttendcmonstration wegen Montenegros einmal begab, begiebt eS sich nicht wieder, mag Gladstone die (Ariechensrage oder die Reformen in Armenien ausspielen. Der englische Minister hat zwar, wenn Montenegros Fürst in Dulcigno einzieht, scheinbar seinen Kopf durchgesetzt, in Wirklichkeit entschwindet ihm aber durch diesen friedlichen Ausgang zunächst jeder fernere Borwand, die Theilung des OSmanenreiches zu betreiben. Heimlich wird Gladstone daher fluchen, daher im Kleinen Recht behielt, in der Hauptsache aber sein Spiel verlor. Jetzt erst, wenn Montenegros Flagge über DulcignoS hügeligenStraßen weht, tritt die Verblendung, mit der sich Europa hierfür echauffirte, recht deutlich hervor. Rußland erhält durch den Hasen Dulcigno eine feste Station im adriatischcn Meere, von der aus eS bei künftigen Verwickelungen wirksam operiren kann. England hat also nur di« Geschäfte Rußlands besorgt. Das ist traurig genug. Aber das gemeinsame Borgehen Deutschlands und Frankreichs hat eine unendlich wohlthuende Seite: eben die Gemeinsamkeit. An keiner Seite, ausgenommen an der Oesterreichs, sehen wir unsere Politik lieber, als an derjenigen Frankreichs. Dieses ist nun einmal bezüglich des Orients auf das enge Einvernehmen mit uns und Oesterreich angewiesen. Sind diese drei Mächte einig, so können weder die Schifsskanonen der Engländer, noch die Kosakenschwärmc der Russen den Frieden im Oriente stören. Dieser Trippelallianz gegenüber ist nicht aufzukommen — mag Gladstone reden, Noten schreiben oder schweigen, Gortschakoff wühlen oder Rache brüten. Fürst BiSmarck hat bereits früher eininal dieser Trippelallinnz der Eontinentalmächte den Vorzug vor allen menschenmöglichen politischen Kombinationen gegeben der unüberwindliche Haß der Franzosen wegen des Ausgangs des lebten Krieges brachte dieses verheißungsvolle Projekt zum Scheitern. Aber das Geschick ist mächtiger als der Wille der Menschen — die Franzosen erkannten angesichts der abenteuerlichen tollen Pläne der Engländer, daß sic selbst nur einen zuverlässigen Verbündeten haben: das mit Oesterreich engbefreundete Deutschland. Mag England,Rußland oder Italien sich im Mittelmeere festsetzcn — den Franzosen bedeutet cS allemal ein Heruntersteigcn ihrer Macht um cineSprosse. ZurBeschlag nähme einer türkischen Insel war Frankreich schon gar nicht zu bewegen; aber auch zur Sperrung von Smyrna macht cs die gräm lichste Miene. Dieser Hafen ist wie andere im Archipel einer jener Ausfuhrhäfen, die Europa mit Getreide, Südfrüchten und Farbe stoffen versorgen. Marseille, Genua, Hamburg und London würden unter der Blokade Smyrnas viel schwerer leiden als der Sultan. (Beiläufig bemerkt, erhält Dresden und Sachsen fast seine ganzen Rosinen über Smyrna und wenn die Engländer diesen Hafen blokirt hätten, würden sich unsere Hausfrauen zu Weihnachten beim Stollrnbacken haben böse umsehen müssen). Es war also ein ver nünftiger Selbsterhaltungstrieb, der die Franzosen von Gladstone wegführte. Möge da« Friedenswerk, zu welchem sich Frankreich mit Deutschland im Orient verband, ein Vorbild für die Zukunst sein! von Schwäche hat die italienische Regierung : vor Garibaldi dessen Schwieger- , gereicht weder der Regierung noch Garibaldi' zur Ehre. Man nennt die Gleichheit vor dem Gesetze sonst immer eine demokratische Forderung. Hier scheert sich nun der von der Demokratie als Halbgott angebetete Garibaldi den Henker um diese Gleichheit; er verlangt für sein Familienmitglied aus kei nem anderen Grunde, als weil er eben dessen Schwiegervater ist, eine Ausnahme und er setzt seinen Willen durch. DaS Ansehen Gari- baldi'S ist durch seine WuthauSbrüche selbst bei seinen Landsleuten erheblich rambonirt worden. Seinen alten Waffenbruder von Mar sala, den Ministerpräsidenten Cairoli, schimpft er einen „Lakaien", den König verfolgt er mit seinem brutalsten Haffe. Jetzt hat er an Rochefort folgenden Brandbrief geschickt: „Ihre Freundschaft als die „eines Mabrerö der Menschen, rechte" ist mir außerordentlich wertbvoll. und die Kundgebung unter den kritischen Verhältnissen, in welchen sich mein unglück liches Vaterland befindet, hat meinem Herzen wvblgetba». Die Monarchie, welche die Völker wie ihre »Apanage betrachtet, und der traurige Zustand, in dem sich Italien befindet, können nicht länger geduldet werden." Endlich hat Bayern einen Gesandten für Berlin ernannt. Es ist der 36jährige Graf Lerchenfeld, bisher LegationSsecretär in Wien' Niemand kennt die Verhältnisse, Eigenschaften und Fähigkeiten des neuen Gesandten; vielleicht hat man darin seine beste Empfehlung für den schwierigen Berliner Posten erblickt. Die hervorragendste Eigenschaft des Herrn Grafen wird wohl darin gefunden worden sein, daß er sich unter persönlich schwierigen Verhältnissen wohl zu bewegen weiß, also ein Mann der sogenannten seinen diplomatischen Umgangsformen ist. Jedenfalls gehört nach dem Vorgesallenen ein gewisser Muth und viel Selbstvertrauen dazu, »Nachfolger des Herrn v. Rudhardt zu iverdcn, der infolge seiner Beleidigung durch Fürst Bismarck zomig Berlin verließ. Viel wichtiger übrigens, als die Persönlichkeit des neuen Gesandten, erscheint die Frage, ob und welche Genugthuung dem in der bekannten Weise „behandelten" Rudhardt, in welchem ja doch nicht dieser Herr allein, sondern auch der König, den er vertrat, ja das ganze bayrische Volk mit „behan delt" wurde, zu Theil geworden ist. Bisher hat inan von einer sol chen Satisfaktion noch nicht das Mindeste gehört, und die Art und »Weise, wie jetzt die »Abberufung resp. »Neubesetzung erfolgt ist, deutet auch nicht darauf hin, daß man künftig etwas darüber hört. Unter solchen Umstünden kann es nicht fehlen, daß in Bayern die Erledi gung der »Affaire in weiten Kreisen mit nichts weniger als gehobenen Gefühlen betrachtet wird. Im Ganzen ist die »Angelegenheit wieder eininal überaus signifikant für die Zustände in unserem „bundes staatlichen" Deutschland. Angenehmer klingt die Nachricht aus Bayern, baß der dasige Kriegsminister angeordnet hat, daß künftig jede Bestrafung eines Offiziers wegen Soldatemnißhandlung eine mindestens zweijährige Avancementszurücksetzung im Gefolge haben soll. Das Kapitel der Soldatenmißhandlung wird freilich damit nicht geschlossen. Jin Publikum schüttelt man den Köpf über Urtheile. wie dasjenige, durch welches jüngst ein Offizier zu acht Tagen „Stubenarrest" ver- urthcilt wurde, welcher einen Soldaten derart geschlagen, daß das Trommelfell zerriß und der bedauernswerthe Mann eine Zeit lang im Lazareth liegen mußte. Nicht die Personen, welche das betreffende Gericht bilden, tadelt man in solchen Fällen, wohl aber findet man das Gesetz, auf Grund dessen solche, nach bürgerlichen Rcchtsbegnffen dem Staate bei »Weitem nicht entsprechende gelinde Strafen aus gesprochen werden können, mangelhaft. Recht nothwendig aber ist eine strammere Ahndung jener Dienstvernachlässigung seitens der Offiziere, vermöge deren allein cs erklärlich ist, daß systematische Mißhandlungen monatelang von den Unteroffizieren betrieben wer den können, ohne von den Offizieren bemerkt zu werden. Hierin liegt der Schwerpunkt, denn der deutsche Offizier ist viel zu gebildet, um an einer Mißhandlung Untergebener Freude zu finden. Neueste Telegramme ver „Drcsvnor Nachrichten." Berit», 12. Oktober. DaSStaatöministerium stellte beute die an den Vaiidtaa zu bringenden Vorlagen icst. »Berlin. Von der Vorlage an den Reicl'ötag betr. die Be schränkung der Mechseiiäblgkcit, ist a» entscheidender Stelle Ab- standigenonnne» worden. Fulda, 12. Oktbr. Die Nachricht bon dem Tote deö Bis tbuniöberwesers Habne, welche ain Sonntag in der Kirche per breitet wurde, bestätigt sich nicht, biclmebr ist in dein Befinden kcö Bistblimt'verwcsels eine Besserung eingetreten. Oesterreich. Der türkische »Antrag betrißt bloö die Uebcr- gade rer Stadt Dulcigno; dagegen verlangt dicPsorte bezüglich deö Piavnica-Gebielcö de» Kat,i8 «pw. Die ösierreichiiche Regie rung ist geneigt, de» Vorschlag anznnebmen, während die eng Uiche denselben »udlsklitirbar findet, von der Ansicht anögcbend, aste schwebenden Frage» mit einem Male zu lösen. Rußlands Hallnng ist gegenüber der neueste» Phase noch »nbekannt. Frank reich steht rückhaltlos z» Dentschland-Oesterrclch. Man hält hier dm»' eine irenndlichc Lösung uw gesichert. Ungar». I» Folge permanenter Denti benhepe beschloß gestern eine »Aiimbl «lngebörigcr des deiiticheii Reiches die Bild ung eines Vereines zur »Währung ihrer Interessen. — Der deutsche GcselligleitSverein „Eintrgcht ' votirlc 200 st. für die nolhleidendcn Schauspieler. Konsta » tinopel. >2. Oktober. Die türkische Regierung wird demnächst ihre Botschafter in den Hauptstädten Europas beauftragen, eine »Bereinigung der türkischen Staatögläublger zn veranlassen bebusg Wabl eines Vertrauensmannes, welcher, mit Vollmacht versehen, namcnö der Gläubiger mit der türkischen Regierung in Konstantinopcl zu verhandeln hätte. Seitens dci türkischen Regierung wird beabsichtigt, die sechs indirekten Steuern des türkische» Reiches, sowie die Jntraden von Chpern und Ostrumelien ihren Gläubigern zu überlaste». ES würde zn diesem Behnse von diese» ein »Bankinstitut mit der Einzichiing dieser Stenern zu beauftragen sein. ES würde der Ptorte gleich gelten, ob hierzu ein vorhandenes Institut benutzt wird, weiches eine Filiale in Koustantiiwpel hcrstcllte. oder ob die Gläubiger vorzichen, ein eigenes Institut zu dein Zwecke zu begründen. Die Einkreisung der indirekten Stenern ivürde provinzwcise i» die Hände von Gencral-Stcuerelnnebmern gelegt werde», welche daö die Gläubiger vertretende Institut zu ernennen hätte. 'Montenegro. Die Pforte zeigte beute Montenegro den Beschluß an, Dulclgno noch im Lause dieser Woche freundschaft lich an Montenegro zn übergeben. Berliner Börse v om l2.October. Die Börse eröffnete auch beule wesentlich höher alS gestern und setzte sich die steigende Tendenz bis zum Schluß fort. Zu der günstigen Stimmung trug die neueste »Phase der Orientfrage natürlich wesentlich bei; daS Hauptmotiv dafür aber ist in dem durch die letzten Tage bervorgerutcnen DeckungSbedürtnlß vorwiegend zu suchen. Die »Börse scvloß sich daher auch ohne »Weiteres der von der „TImeS" gegebenen Auffassung der Dinge an und machte die selbe z» der ihrigen. Erekltacticn stellten sich »>/?, Franzosen 8 Mark bester. Aui dem Eiscnbahnmarkte zeigte sich nament lich «ür österreichische Bahnen bei steigenden Eoursen größere Kauiiust. Oestcrreichische Prioritäten verharrten dagegen still. »Bon sächsischen Werthen zogen an Dresdner »Bank"/«, Leipziger Dlsconto 2'Lauck,bammcr 4, Stickmaschinc» E',<. Fristcr 1'/«. Zimincrmaim I'/2, Hartmann und Guhstahl ic 1. Solbrig >/, Proc. Dagegen wichen Näbiaden um Körner um 1 Proc. »Wiede, gestern nicht gebandelt, waren gegen Sonnabend L'/r Proc. niedriger. Russische »Noten :r Mark höher. Lokales und Sächsisches. — Se. »Mai. der Schönbrnnn kommend, wohin daö lst, ein. König trai gestern Vormittag, von ln der Königlichen Villa in Strehlen, ' verlegt worden ö Hollagcr Ihrer Majestäten nunmehr Verl« HLchstdccselbe kam selbe» Vormittag '/Bl 1 Residenz, um im Königlichen Schlosse die »B 2 Uhr. Die »Abreise Seiner Majenät nach Köln erfolgt in Be gleitung Sr. Exccllenz des Heren Generalleutnant und General- adjutant von Earlowitz und des Hauplinannö und Ordonnanz« oistzierö Herr» von Kirchbach, wie verlautet, morgen mittelst Eztrazugeö vom Leipziger »Babnboie aus. — Bei ihrer Anlunit in Wie» am Sonntag Morgen wurde unsere, inzwischen am Momag nach Italien weiter gereiste Königin aus dem »Nordhabvheie zuerst von S. M. dem Kaiser Franz Joseph, dann von ihrem Gemahl, unseres Königs Maje stät, unv sodann von den zahlreich erschienene» österreichischen Würdenlrägern begrüßt. Der Kaiser, welcher die »Marschaus« Uniiorm trug, küßte der Köntgin die Ha»d und stellte ihr die anwesende» österreichische» Offiziere vor. Indeß hatte das Gewlge ter Königin, Obcrsthosmcister v. Lüttichau, die Hvitamen Gräfin Einsiedel und Freiin v. Lützerote, das Eoupö verlassen und wurde vom Könige von Sachse», der in der Obersten-Uniiorm seines österreichischen Dragoncr-Regiincnio »Nr. ll erschien, dem Kaiser vvrgeslellt. Die Königin Earola trug einen dunkelbrau nen, mit Sainmet geputzten Rcisc-Anzug und dunkles Hütchen mit kurzem Schleier. Nachdem die Königin mit dem sächsischen Gesandten v. Helidorff einige Worte gewechselt hatte, bestiegen die Herrschaften die be:eit gehaltenen zweiipännlgcn Hof-Egut- pagen und fuhren nach Schönbrnnn. In der eisten Eciuipage nahmen der Kaiser und der König von Sachsen, in der zweiten vie Königin Earola mit der Hofdame Gräfin Einsiedel unv in den übrigen Wagen die Suile »Platz. - »Bei der Weibe deö Kölner DomS wird auch das ge lammte deutsche Kriegshcer sich aus allerhöchsten Spezlaldcsehl bethcillgc». »Bon jedem kculsche» Rcgimente werden vier »Mann zu diesem Behnse sich nach Köln begeben. ES kommen also gegen 1000 Mann aller »Waffengattungen zusammen. - Eine interessante »Persönlichkeit wellt augenblicklich in Dresden: ein Generaladjutant seiner kaiserlichen Hobelt des Sultans: General von DrIgaISkI - »Pascha. Derselbe war früher preußischer Offizier und höherer Polizeibeamter; dann verbrachte er mehrere Jahre I» Dresden, verließ aber diesen Ruhe posten, um in die Dienste tcS Khalifen zu treten. — Die aus Petersburg nach Deutschland telegraphirte Mitthellung, daß eine Eonierenz kaufmännischer Delegirter bet dem russische» Minister deö Innern sich gegen das Roggen- a usfuhrverbot aus Rußland und für einen RoggenauSiuhr« zoll erklärt habe, wird von bestunterrichtetcr Seite alS völlig grundioS bezeichnet. Weientilch auf Grund vieles offenbar von Roggenspeknlanten in Umlauf gesetzten Gerüchtes stieg aus den letzten Getreidebörsen in »Berlin, Dresden unv anderwärts der Rogärn- prcis so außerordentlich, waö eine bekannte »Brodiabrtk bcI Dreeven sofort veranlaßte, eine Erhöhung deö BrodpreiseS vvrzunebmen. — Nimmt ein Gläubiger seinem Schuldner Gelb weg, um sich für eine Forderung bezahlt zu machen, so ist daö nach relcbö- gerichtlichem Erkenntnis) kein Dicbstahl. Wendet der Gläu biger dabei Gewalt an, so ist er wegen Nötblguna strafbar. - AIS vor 140 Jahren der Natböberr und Kau'mann Ebr- 1 ich daS Ehrlichsche Gestist in der WllSdruffcr Vorstadt grün dete und zil de» Einkünften desselben die Erträge seines Stadt- gutes am Ziegclschiage bestimmte (das nachmalige Stadtgut), da sab cs in ter Gegend am Ziegel- und Rampcschen Schlage noch öteans, den» selbst der „wciteKIrchbos" eristirte noch nicht. Und selbst vor 40 Jahren war leütgenannte Gegend noch wenig bebaut. Und wenn in de» Dreißiger Jahren d>e ehrsamen »Bürger und »Meister ihrc» abendlichen Spaziergang nach Striesen unternahmen, so vergaßen sie nicht sich mit einer Laterne zu ver schon, den» der »Weg von Striesen herein in später Abendstunde war finster und gefährlich. »Wie anders jetzt! Znni Tbeil au! dem »Areal des Ehrlichsche» Gestüts Ist eine ganz neue Vorstadt entstanden: Straßen, die inan vor :!0 Jahren noch nicht kannte, gehören, wie die Mathildcnstraße, zu den bevölkertsten der Stadt. Und aui dem schönsten »Punkte der Pirnaische« Vorstadt, aus kostbarem Banlande, aber aus eigenem »Areal, ist daS neue Sttttö- gcb.iuke errichtet worden, daS beute seine Weihe erhält und mit einem Kostenauswaiide von 220,000 Mk. erbaut worden ist. Der Garten wird im nächsten Frühjahr vom Stadtgärtner Degenharbt eingerichtet werde» und eö sind dazu bereits über <>000 Mk. be willigt worden. Ia, daö Ehrlichsche Gestüt kann sagen: „Meine Mittel erlauben mir das!" Denn eS besitzt nicht bloö über eine Million »Mack In Cassa, sondern hat auch noch viel unbebautes »Areal, dazu die alten SMSräume an der Ebrllchstraße, die auch noch eine beträchtliche Summe cinbringcn werden. — Die Bene- stzien, welche durck» daö Ehrlichsche Gestist schon jetzt der Stabt z» Gute geben, sind höchst erfreulich. Ilff) Kinder erbalten ln 4 Klassen freien Unterricht nach dem Schulziele der Bürgerschule; 2 » von diesen erhalten täglich warme MittagSkost, die übrigen 7<> wöchentlich je ein Brod. Nach der Konfirmation wirb noch für die Abgcl,enden wegen Erlernung eines Berufs rc. gesorgt. »Außerdem erhalten >00 arme Leute wöchentlich ie ein Br>ch. — Und nun lst noch z» betonen: Die 2 StistSprediger haben in der Iobanncokirche Sonn- und Feiertags Mittags einen Gottesdienst abziibaltc» und der Kindcrgotteötienst der Pirnatschen Vorstadt wird künstlg iin Bctsaale des neuen StistsgcbäudcS Sonntags stich 0 Uhr siattstnden. - DerBezirkSvercln der Pirnaische« und Iobcmn-VorNabl hat durch eines seiner Vorstandsmitglieder zur »Begrüßung der beute einzicbenten Kinderschaar am Hauptportale ian der verlängerten Seibniverstraße) eine Ehrenpforte errichten lassen. Die Wcihrede wird HerrKonsistorialratb Pakt. vr. Franz halten und außerdem werben die beiden StistSprediger, Dam. mann und Schubert, beim Weiheakt sungircn. »Nach der Einweihung erhalten sämmtllche 100 Stistozögtinge eine Fest speisung mit Braten. »Wein und Kuchen. — Wenn aber daS Kapital sich noch wird hinlänglich vermehrt haben, dann, hoffent« »cd «n nicht zu «erner Zelt, werden 50 arme Kinder vollständige Verpflegung und Erziehung Im Stlst erhalten; die Schlaf-, Mohn-und Küchenräume sind vorsorglicherweise schon vorhanden! - Die ausgestellten Voranschläge zu den nächstsährlaen Haushciltplänen lür da- Schulwesen ergeben die nicht eben erfreuliche Tbatsache. daß nach Abzug der allgemeinen SIn- nabmen der einzelnen Schulen selbst, ein Bedarf von «20,000 Mark verbleibt. Daß diese gegen daS Vorjahr wiederum höher »Bcbarisumme durch die bisherige Schulanlage von 4 P,. für eine »'.stark dcS MletbzinseS nicht aufgebracht werden kann, ist eine noch unerfreulichere Tbatsache. die eine Krböbung der «chulanlagc im nächsten Jahre zur notbwendigen Folge haben mußte. Nach dem Gutachten des Nadträtbllchen Kassen- auSschusseS ist eS indessen möglich, die Erhöhung der Schulan, laae zu umgehen, wenn die Positiv» für außerordentliche Aus gaben etwas herabgesetzt wird, wenn dieientgen »Beträge, welche der StaatöstökuS a>S »Besitzer ver stSkaliscve» Grundstücke für die Vergangenheit an Schulanlagen nachzuzahlen hat, mit 20.000 Mark in Elmiahme gestellt werden, wenn zur »Beschaffung der »a h „ ^ llvr von b.^ Inneren Aiiöstattüng'der'"»'neuen Schülgedäube (Ämmoastraße. nach der Rcudcnz, um »n Königlichen ^Glosse die Vorträge der »Pollergaffc, »WachSblelchgaffc, der Schiilkassc ein Vorschuß von Herren LtaatSrnmülcr und ^höhere» Hoichargcu :c. entgegen zu ^ 20,000 Mark aus der Stadlkasse gewahrt und derselben ferner nehme». Die Rückfahrt nach Strehlen erfolgte »Nachmittags gegen aus dem »AmortüatlenSsond zur Tilgung der Baukosten kür die
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