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Dresdner Nachrichten : 24.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-24
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1880
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VZ-esSv», 1WY. 88ÄÄÄch!*AV>«! »ich« »«rtlodiu «-*«>»»»« »„»wir«». . ^ I»I>ranNurt »K^-.«,r«auk» ..I»»aII»««. tzOGib', --N»-»», I.»ll>>«, Uulll» »e«. «»v,ki«. Da« üaukxvsvkLkt von ItVPPVl Atz ^O. dvlluUvt ->t<t» »«»« Lv, läülco ckvr 8poroi^L--8o. Tageblatt für Wolitik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht,Fremdenlifte. LL. Z ttdr^LLK. Zm-I-I»w«»»,»«,«,»»»«v» L» »td». » U»I » ,N>»«L« «,n>n°., »>« «u,»^ t, u»r. za §»uN»>»i »ur«, «. «»»»>»«»»» au hi. — D«, U«u« «»Maüa »t« für »«» »Ich». »«»>»« »rlcht,an, »« S»In^» wtl» »tu,« »u»wtr«,e «an«nen>»»aftr»,k v»a un» uatllannt«, tztrwt» uu» GlUone» Inlkilr,, wir nur«»,» «rtevaartlu »der P»>letat»HN»». »»» «Ilde» I.Sra ld »I«. W 1»«M tu» dt« >r»«t»i».Um» L. ttlruolltoltl'tt Nvltturkn u. lattsrsall u. ponvlonsstsllungen, 2 8truv vsbrassv 2. tua»I>u>k roave,i»>un>>>>1>>rU«u. , »UIIINIIN, vom L», «„NUN: «arrmein miai verac nonn». Wuumoii »u tMinans, ^»e U^. ^»M V Mul.. leil gcftein „Ilveraildcil. rhirmomclioqr. II. NcuUin.i I«" W., nicdr. Tcmu. «^»»» ^ V » » > IU--W..,ivcI,uc-l»W. ksl Wtnd. Himim, wolle,i!oc. Nsltuntsrrlokt tür v-unon, llorron u. ttinäor r» ssäer läge» reit. fi-UK 7 Ulm vLVLleailen naot, auswärts, l'terck 3 LIK., im AdmrnomoM billi- 8er. Auswahl in 3V eleganten Vsr- m lolkpferiten mit. vvl>stüllcki8 neuem m kattvlriou^. .Vusleikentiovtielegant. K falirgesotilrrv /. Lolhstlcutsehiren. K i kmävr-Karäervbvü-NaSLLM von Kt088, ^lisäruttvrslrasse 43 empüetllt sin roiehhalkigos Uaeer vl«8»nt«i' Q!»r«Isrok» tür ttnabvn unci ülückchcm bi» /um Alwr von 16 ckakron. llesteUuoson uaeb Llaass weiden in ebenen Atslisr» prompt erleäigt. Aussichten inr ven 24. August: Vorwiegend zicinnchz beiter, wann, Morgciincbcl, Stetguug zu Gewitter», sonst trocken. Dicnstaa. 24. August. Für den Monat September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition. Maricnstraße 13, zu 00 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 92 Pfennigen angenommen. Politische«. Was die nationalliberale Partei in Deutschland seit dem seligen Nationalverein zu erstreben glaubte, was die konservativen Fraktionen an sich für unnöthig halten, wovon die Fortschrittspartei überzeugt war, daß eS im deutschen Reiche von Bismarck s Einigung nicht Raum habe: ein ehrliches parlamentarisches Regi ment, das steht zum Beginn der nächsten Wintercampagne ferner ivie je. Die Wege der Reichsregierung, welche sie in der innern und auswärtigen Politik geht, sind dem Volke unbekannter wie je zuvor, und die Acra der Uebcrraschungen, an die da- deutsche Publikum seit 1871 gewöhnt sein könnte, scheint keineswegs abgeschlossen. Gegen die Majorität des Landes hat die nationale Partei, immer in dem Wahne zu schieben, während sie geschoben wurde, die Goldwährungs pläne des Reichskanzlers seiner Zeit zum Gesetz erhoben. Ebenso unerwartet verlautet jetzt, daß der deutsche Bankpräsident v. Dechend eine Denkschrift über die Vortheile der Doppelwährung verfasse, die allein geeignet sei, die unbezifferbaren Verluste die das Reich durch die Silbercntwerthung erlitten, wieder einzubringen. Unter dem Nothschrei der Industrie segelte das junge Reich bis vor zwei Jahren unter der Flagge der Freihandelöpvlitik, bis, ebenfalls völlig über raschend, bei dem Fürstcn-Kanzler die Ansicht zur Geltung lam, es könne so nicht weiter gehen. In der auswärtigen Politik war die Volksmeinung während des russisch türkischen Krieges wesentlich gegen daS unerhört frivol vorgehende Rußland und man sprach sich mit der in Deutschland üblichen Schüchternheit, wenn nicht für die Türken, so doch gegen die russischen Prätensionen erbittert aus und hielt im Interesse des Friedensschlusses und später zur Erhaltung des endlich zu Stande gekommenen Friedens, eine Allianz Deutsch lands und Oesterreichs für dringend geboten. Ohne Erfolg. Die Rücksichten auf Rußland hörten in Berlin nie auf, das Zusammen gehen mit Oesterreich blieb sehr fragwürdig, wenn man den Ton der allpreußischen Zeitungen über das angebliche befreundete Donaureich in Betracht ziehen darf. Jetzt, wo man längst resignirt war, eine kräftige antirussische Friedenspolitik Seiten Deutschlands in» Orient nicht mehr zu erleben, jetzt tauchen überall Zeichen einer neuen Orientpolitik Deutschlands auf. Den Majoritätsansichtcn im Volke haben die wenigsten stark veranlagten Staatsmänner, und auch Fürst Bismarck nicht, direkten Einfluß zugestehen mögen. Aber sie haben deshalb doch ein scharfes Auge gehabt auf die Verschiebungen der Majoritäten und nicht selten später aus freien Stücken das ausgc- suhit, was der Volksinstinkt viel früher für das Richtige erkannt hat. Von dem Schimpfen der offiziösen Presse darf man sich, wenn man eine Ansicht vertritt, die nach oben unbequem ist, nicht einschüchtern lassen. Dieselben edeln Organe Berlins, welche sich 1877 nicht ge schämt haben, den russischen „Kreuzzug" nach der Türkei zu preisen und cs undankbar schalten, wenn Deutschland die traditionelle Freundschaft Rußlands außer Acht lastend und mit Oesterreich gegen die russischen „Befreier" der Türkei Front machen würde — die selben Organe sind jetzt einverstanden, daß durch eine enge Be freundung Deutschlands und Oesterreichs die Wirrnisse eines neuen Lrientkrieges unserem Erdtheil erspart werden müssen. Ein überall in Berlin mit Beflissenheit abgedruckter Artikel der Wiener „Poll tischen Correspondenz" lautet: „Die beinabe ircundschaitllchen Bestehungen zwischen der Pforte und Deutschland werden durch die Installation des oftge- nannlen Herrn Wcttendork, welcher über Varna vier »»langte, noch mehr zu Tage treten. Der türkische Finanzminlstcr hat mit N ankere» deutschen Functionären Kontrakte abgeschlossen. Er- wähncuSwerth ist auch, daß ln Folge kaiserlicher Entschließung 14 auS de» besten Schülern der Konstaiftinopcler Militärschule gewählte junge Leute zur Vollendung ihrer Studien aus deutsche Mllltärschule» geschickt werden. Die türkische Presse Ist voll Zu vorkommenheit gegen Deutschland und Oesterreich. Baron Ealice war zur Tajel dcv Sultans geladen und diese rasche Einladung wurde um so mehr bemerkt, alv Gral Eortl (Italien» und Mr. Tissot «Frankreich), welche eintrafen und vom.Sultan cm- psangcn wurden, noch nicht Gegenstand vieler SluSieichmmg waren. Ein Tbeil der türkische» Mziösen Presse gefällt sich in der Behauptung, daß weder Deutschland noch Oesterreich-Ungarn egoistisch, sondern ehrlich gegen die Türket gesinnt scien.- Nun, an parlamentarische Majoritäten tin Reichstage glauben wir just nicht. Es wird viel Master die Spree entlang laufen, bis sich Fürst Bismarck an eine Majorität wird anlehnen mögen, der er den geringsten Dank zahlen müßte. Aber, sei dem so. Es ist schon ein Erfolg, wenn er nachträglich auszuführen für klug hält, was dem Volke frommt, mag er früher auch noch so kategorisch „nein" gesagt haben. Die Doppelwährung, der Zollschutz und die Trennung von Rußland kommen auch heute noch zeitig genug. Und kommt das, was jetzt gewährt wird, aus der Initiative der Reichsregierung, so ist es erst recht tröstlich. Denn von der neuen linken Abzweigung der neuen freisinnigen Partei von den Nationalen hat Deutschlands Wohl wenig süße Früchte zu erhoffen. Ueber die neue binnenrussische Politik urtheilt die gewöhnlich gut unterrichtete „Bohemia" sehr pessimistisch und besorgt nichts Geringeres al« neue Pläne Rußland» gegen den Bestand der Türkei, diesmal im Bunde mit England. Da» klingt zwar sehr abenteuer lich; denn England, da» den ersten afghanischen Krieg zwar so, null gegm den obstinaten Fürsten Schir Ali führte, tatsächlich aber die russische Politik in Afghanistan durchkreuzen wollte und die erbittert' sten Kämpfe mit Rußland um die Suprematie in Jnnerasien seit 1839 führt — dieses England, jetzt Schulter an Schulter mit Ruß land gegen die Eiviltsation Europa« Front machen zu sehen, da« wäre unerhört. Nahrung finden diese Gerüchte durch die Ereignisse in Rußland selbst jdurch dir Machtstarkung Mlikow'S. Man fragt sich, wie Melikow den Nihilismus nicderhalte? Die Fäden seiner inneren Reformpolitik sieht Niemand. Und sogar die vorsichtige seither rustenfrcundliche „Nat.-Ztg." muthmaßt, indem sie die eben erfolgte Aufhebung der Diktatur in St. Petersburg bespricht: ,,Eö ist vielfach der Verdacht geäußert worden, daß dem Grasen Lorls Melikow die Herstellung der Ruhe nur dadurch ge lungen Ist, daß er mit de» Häuptern der Bewegung selbst in s Benehmen trat und ihnen Zusicherungen machte, vie sie zum Abwarten bewogen. Daß Graf Loris-Melikow, wenn nicht mit den eigentlichen Nihilisten, doch mit der panslavislischc» Partei allgemeine Fühlung unterhält, ist kaum einem Zweifel untcr- worsen. Ein schars blickender Beobachter in St. Petersburg sprach eö geradezu auö, daß cö Gras Loriö - Melikow unlcriwm men habe, Slavlstcn und Nihilisten zu beruhigen, indem er ihre Blicke nach außen richtet. Man dari nicht übersehen, vwj die Diktatur gerade in dem Augenblick zu Ende geht, wo die Balkanirage wiederum in ei» kritisches Stadium tritt." Es ist gegenüber den undurchdringlichen Jntrigucn im Orient, denen hoffentlich Deutschland und Oesterreich einen unüberschreit- baren Damm entgegensetzen, von Werth, daß die französischen Fest reden von Cherbourg und was sich daran anschloß, von der gcsamm- ten deutschen Presse mit Ruhe, Gleichmuth, ja gleichsam entschul digend commentirt wurde. Selbst Gambetta rechnet man seinen «alt» llwrtslk in die „rovauelrv" nicht eben hoch an. Möge das in Frankreich beachtet werden. Einen Gedanken giebt es, wenn den die Franzosen sich aneignen wollten, so hätte ihr Friede mit uns auch keinen Schatten mehr von grollender Schwäche. Der Gedanke ist sogar streng historisch: Nicht Wir haben Frankreich, sondern dieses hat uns, und zwar schon 1648, Elsaß-Lothringen entrissen. Für den endlichen Ausgleich hierfür bedarf es wohl keiner Revanche. Und in diesem Sinne Hallen Freycinet's männliche Friedensworte tröstlich in Deutschland wieder, das wahrlich keinen Krieg mit Frank reich wünscht. Namentlich die Schlußworte des Eonseilspräsidenten zeigen den Sieg der besonnenen Parteien auch in Frankreich. Frey- cinrt sagt da: „In den unS feindlichen Blättern sehen Sie periodisch mehr oder minder beunrublgende Gerüchte aultauchen über den Stand unserer auswärtigen Bezievungen. über angebliche Inlerventlonö versuche. Nun denn, glauben Sie nichts von alledem l Niemals ist die Lage eine bessere gewesen. Allerdings ist Frankreich auö der Isollrung, zu welcher e» die Ereignisse verurthcilt hakten, herauögetrcten und hat leinen Platz in der allgemeinen Politik wieder eingenommen. Die Isollrung kann einem großen Laube aus die Dauer nicht zusagc», weder seinen Interessenten, noch seiner Würde. «Beifall.) Aber von da blo zu einer Politik der Abenteuer ist der Weg noch sehr weit und diese Distanz werten wir niemals zurück legen. (Lebhafter Beifall.) Ich kür meinen Thell kenne zu gut die Gesinnungen dcö Landes, welches enlschie den de» Friede» will, um Irgend etwas zu Ibu», iraö ihn in Frage stellen könnte. (Sehr gut!) Vertrauen Sic dieser Zusschc- nma und achten Sie nicht aus die ihr zuwiderlausciidc» Gerüchte —" „und Reden" durfte Freycinet mit Hinblick auf Gambetta sagen! Neueste Telkstramme der „TrrSvuer Nastnitklen." Oesterreictt. Zur Nachfeier des 5». Geburtstages des Kaisers fand am Sonntag ein großartiges Volksfest im Prater statt. Abends war glänzende Illumination des Pralero. Ein kaiserliches Schreiben dann warm lür die bewiesene Anhänglichkeit. Frankreich. Im September werten die Märzdctrctc gegen die Ieinitenschuien anSgeführt und im Oktober alle Schulen unter Leitung von Laien wieder crößiict. — Rochcsort lehnlc die Eaiik'datnr in den Pariser Gcmcinderalh ab. Belgieu. Gestern begann Antwerpens Festwoche. Heute giebt eie Stadt Namur den Gästen von der Presse ei» großes Nachlsest auf der Maas. Berliner Börse vom 2.'i. August. Die heutige Börie setzte aus Grund günstiger Meldungen von auswärts recht irisch ein. Namcntlich waren die leitende» Papiere, Ercdik und Franzose», einige Vtark Höver iur Verkehr, alö sie am Sonnabend geschlossen. Aus allen Gebieten machten sich Steigerungen bcmcrkltch. Eine Ausnahme machten nur Vergliche, die seit einiger Zeit recht vernachlässigt sind. Gegen den Schluß der Börse trat inteß eine Abschwächung hervor, so daß die Eourse im Allgemei nen nicht über Sonnabendniveau noliren. Geld zu Prolouga- tionözwcckcn war zu ca. 5 Procent zu haben. Wag sächsische Wcrthe anlangt und zwar zunächst Banken, so erlitten Sächs. Bank und Lcivz. Kredit geringe Kürzungen, während Dresdner Bank und Leipz. Dioconto ctwaö anzogcn. Lelpz. Weck'seibaiik in Llauid. schlossen I'/? Proe. Höver Bries. Aut dem Gebiete vec Industrien erhöhten sich Gußsiahl um I, Zimmermann um "/«, Körner um >/- Proccnt. Lokales a«d Sächsisches. — Se. Mai. der König kam gestern Vormittag von Pillnitz nach dem königlichen Schlosse und nahm daselbst die Meldungen einiger Offiziere, sowie die Vorträge der Herren De- partemeiitSchesö und höheren Hosbeamten ,c. entgegen. Nach mittags begab sich Ee. Mal. zur Jagd aus Morltzburger Revier. - Der RcichSgerlchtSrath Walter Petsch in Leipzig bat die Insignien eines Kommandeur» des Jtaiient chrn Kroncn- ordenö erhalten. . Gestern Vormittag rückte daS In Freiberg garnisonlrcnke 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 behufs Tbclliiahme an den Hebun gen der l. Iniantcrie-Brigate Nr. 45, zu welcher außerdem die Grenakicr-Negtmenter Nr. 1(X> und lül gehören, hierselbst ein und bezog die vor Kurzem von dem Schützen-Regiment Nr. UV geräumte Kaserne. Genanntes Bataillon hatte Ende voriger Woche seine Schießübungen t» Zelthain beendet und sich ven da aus direkt "aä, Meißen ans den Marsch degebcn, woselbst es Marschauartlere bezogen und gestern früh wieder von da nach Dresden aulgebrochen war. Die Erdungen dauern dlö mit Sonnabend. Sonntag ist Rast und rückt dasselbe Montag zu den nächstiolgendrn größeren Nebnvgen wieder von hier ab. — Wegen der seinerzeit mit Eniichlossendeit von den Han delsleuten Burkvartt aus «-cligstatt und Lorenz auS Klrinwolmö- dori bewirkten Festnahme de« NaukmördeiS Haase auvArn». dort ist denselben vom kai. Miiiisikcinm dcS Innern eine Gra tifikation von 1A> Mk. drwiliigt worden. Weaen aleichiallS anerkennenSwertber rbätiakeik in dieser Angeleaenhelt baden Belobigunac» eidaltc» die Obclgcnd.irmc» Giaim» ,?reddcn>, Prcicher «Pirnas und die Gc»dar»>e» VoigtzSlvipeni. Lc>"nan»! tRadebergs, Herta (Ederßdach) und Menzel (KiingeGa» ! — Der endliche Ausbau der M c h i the u e r-W eida e r Eisenbahn Ist, »a in diesen Tage» ein diesbezüglicher Staalöver. trag zwischen bcr kgl. sächs. Rederung und den Regierungen von Sachsen-Weimar, Reuß ältere und jüngere Linie, abgeschlossen worden ist, »»»mehr sicher gestellt. — Vorige Woche erhielten aus der Ricsaer Gewerbe- und Industrie Ausstellung die Spritze» unjereS Herrn Händel den erste» Preis: die silberne Medaille. — Die 156 Kl»der der diesjährige» Ferienkolonien sollen sich morgen Mittwoch Nnchmitlagtz 5'/u Uhr im Stabt- parke noch einmal um ihre Führer und Führerinnen versammeln, an welche sic i» Folge dcö dreiwöchcnllichen familiären Zu sammenlebens die Baute der Liebe und Anbänglichkett knüpft. De» Angehörigen der Kinder giebt diese Vereinigung die von ihnen ieibsl gewünschte Gelegenheit, sich mit denjenigen Herren und Damen zu untcrrede». welche die genannte Zeit hindurch ihre Kinder leiteten und beobachteten. Eine solche Vereinigung der Kinbcr taub bei den Berliner Kolonie» unmittelbar »ach der Rückkehr statt, weil man daselbst vvr Allein den Mitgliedern beS Eoinikee, sowie den übrigen Freunden dev Unlernebnieno Gelegen heit gebe» wollte, sich von dem günstigen »Aussehen der auoge- sandlen Kinder zu überzeugen. In dieser Versammlung war es gewesen, wo die mit anwesende Kronprinzessin daö Wort ge sprochen: „Sticht 100, sondern 1000 Kinder sollten nächstes Jahr tortgeschtckt werten". Sehr erfreut wurde jetzt der hiesige Aus schuß durch die Zusendung »ambaltcr Betrage von Sükmegeidern (loo Mk. und W Mk.) durch die Herren Friedensrichter Stabt- rath Hartwig und Standesbeamten Engel. — Ovcrlößnttz'Radcbeul, 22. Slug. Der Schaben, welchen daö am Sonnabend zwischen 12/« und 2 Udr Mittags über Ober-, Hoi- und Nieberlößnitz, WahnSdori und Rcichenbcrg hcrelngcbrochene Hagelwetter mit wolkcnbruchartigem Regen ver ursachte. ist bei Weitem bedeutender, als man anfangs annahm. Die Hagelkörner, von denen einzelne einen Durchmesser von 2 Ecntlmeter und darüber erreichte», haben in Gärten, Feldern und Weinbergen arge Verwüstungen angerichtel. Namentlich sind Gurttn, Bohnen, Kohl. Kraut, von den Bäumen ein grober Thell der Blätter und Früchte, sogar Zweige niedergcichiaaen worden. Wo noch Haler und Buchweizen zum Rosien aus GA Felde lagen, sind dieselben förmlich auSgedroichrn; was in den Weinbergen die Frühjahröiröste verschonten, ltt durch den Hagel größtcnthctiö vernichtet. Ein trauriges Bild bietet sich in den Weinbergen dcrHoilößnitz bar. Zahlreiche Tknassemnauern sind ctngcsiürzt, der Erdboden ioctgeschwcmmt. Am westlichen Ab hänge der königi. Weinberge ist von der WabnStorier Flurgrenze bis zum Lößnitzgrundweg herab eine Schlucht gerissen, welche an mehrere» Stellen über 4 Pieter Tteie mißt. Auf dem Lößnitz- grundwcge ist ein förmlicher Berg von Erde, Mauersteinen und Treppenstufen abgelagert. Hunderte von Weinstöcken und zer brochenen Welnpsahlcii liegen aus und unter den Trümmern. Von der Schönertjchen Bade-Anstalt bis zum Gastboi „Zum weißen Roß" an der Leipziger Chaussee strömten die Wasser durch Gärte» und über Felder, traten in mehreren Ge höften in Keller und Wobnräume und bildeten eine einzige Wasser fläche. »Arg mitgenommen sind die im Lößnitzgrunte gelegenen Mühlen. Unterwaschene und elngestürzte Mauern und Uier- bauten. wcggcrisscne Schützen, entwurzelte Bäume, iort- geschwcmmte Erdmassen bilden auch hier daS Werk brr Zer störung. Umnasscii von Sand und Steinen lagern in Gärten und Wiesen. I» Nieder- und Oöerlößnitz sind ebenfalls eine bedeutende Anzahl Wcinbcrgsmauern niedergerissen. Der durch letzteren Ort nach Reichcnberg führende Strakenweg mußte gesperrt werden, die Pflasterung desselben ist herausgerissen, ganze Strecken maunStics auögcsurcht, die Wasserleitung zerstört und die Röhren derselben sorlgetricben. Auö den Bassins de» Böhmesche» Grundstücks wurden die Fische mit iortgeiwmmen, Mauer» zersprengt und große Stücke derselben von der Gewalt dcö ansirömcndc» Wassers iortgcschlcukcrt. Die Ecke der Sophien- und Schulslraße ist gleichfalls tiei unterwaschen. Ueberall wird emsig gearbeitet, die zerstörten Wege und Kommunikationen niedeihcrzustclie». Nicht minder arg sind die Verwüstungen im östlichen Thcile der Odcrlößnitz, besonders in der Herrn Rechts anwalt Zwicker gehörigen Besitzung „Walther'ö Weinberg". Die nach der Ziegelei (ährende steinerne Brücke, sowie ein Ziegei- schuppcn sind theilweise weggerinen, Ziegel und Steine liegen mehrere Hundert Nieter weit fortgeschwcmmt aui einer Wiese. Der Hafer ist von den Halmen geschlagen, die Grummeternte vernichtet. Acimlich wüthete das entiesselte Element in den Doriern Wahnodori und Neichenberg, wobei crstereö infolge seiner hohen Lage weniger hart betroßen wurde. DaS Thermometer sank binnen 20 Minuten aut 10° Reaumur. Die gewaltigen Waiscrinassen nahmen ihren Lauf durch Gehöfte und Gärten, drangen ln Keller. Scheuern und Ställe. DaS Vieh mußte au» de» ställcn gezogen werden. Sonntag den 22. August lag der zusainmcngeschwemmte Hagel noch über fußhoch in Gräben und Niederungen. Nach der Katastrophe lagerte sich ein dichter Nebel über die Thäler. Die Temperatur begann zu steigen. Ein wahres Glück ist es noch zu nennen, baß daö Unwetter nicht vor eingcbrachter Getreideernte stattgeiunden hat. Acht Tagt früher wäre der Schaden ungleich größer gewesen. Mit fast noch grö ßerer Heftigkeit als In den bereits gemeldeten Ortschaften entlud sich daS Hagelwetter über den Fluren von Boxdorf und DIppelSdorf. Von Minute zu Minute wuchs der DipptlS- torlcr Teich, jenes mächtige Reservoir, welches gerade durch die Sammclwasser der am meisten betroffenen Ortschaften gespeist wird und dessen Abfluß durch den Ldßnihgrunv nach der Elbe erlolgt. Ein Seitcnstück zu den SchreckenSszenen der Obcriausttz sab man bereits unabwendbar vor Augen, doch — Dank der Vorsehung - der Teicddamm hielt Stand. In der Näbe von Dippelsdorf waren Landlcute eben im Begriff, eine Fuhre Getreide vom Felde wegzuiabren, als daö Unwetter loöbrach; man hielt es daher für ratbsam. um das schützende Dach schneller zu ge winnen, daS Getreide wieder abzuladen. Kaum hatte sich jedoch der Wagen wieder In Bewegung gesetzt, al» auch schon ein «litz- strabl ln daö abgeladene Getreide schlug und dasselbe in Brand steckte. Die Leute kehrten eiligst um und gelang e» auch da» Feuer zu ersticken. - Bel der EnthüIlungvseterl ichkeit de» Siege»« dcnkmalS am l. September au, dem Altmarkke wird wenig Pia» iür Zuschauer übrig bleiben, wenigsten» nach dem zu schließen. waS man über das Arrangement der Feierlichkeiten hört, wir möchten bereits jetzt an den jederzeit bei allen festlichen Geleueu- beiten Seiten des Publikums bewährten Ordnungssinn, welcher die Einwohnerschaft Dresdens autz,ei»net und rühmlich sprich, wörtlich geworden ist. appellircn. damit dav Fest, an welchem Se. Majestät tcr König und da» ganze königliche Hau» «heil- nehmen wird, nicht gestört werte. SS ist dies um so leichter, al» daS Fest an 2 Tage» Vormittag» und AbendS stattstndet, mau also Zeit hak. eine der Feierlichkeiten sich auSzuwähien. Mitthcüungen im heutigen Polizelberichte üder de« MSrtzer de» Hauptmann» von Carlowi». den ehemalige»
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