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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186401174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-01
- Tag1864-01-17
- Monat1864-01
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1864
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286 da- Ehriftenthum nicht ohno Kampf zur Herrschaft gelangen konnte. Zwar waren alle früheren heidnischen Religionen durch die Philosophie allmälig zerstört, aber eS war an ihre Stelle nichts neue- Positives gesetzt worden; jetzt begann man, dem sich erhebenden Christentum gegenüber, die Trümmer zu sammeln und versuchte einen Neubau aufzuführen. Besonders war Alexandrien der Mittelpunct der Bestrebungen, die gesammte Philosophie zu einem neuen Systeme zu verarbeiten, und es waren keine unbedeutenden Geister, welche gegen die neue Lehre auftraten; doch überwand das Christentum auch dieses Widerstand, obwohl, wie nicht zu läugnen, bei den Heid» «L«re Bildung zu finden war und die Christen unter bem glssDyvichen Verdachte, Feinde der staatlichen Ordnung zu sein, viel leiden mußten. Allmälig flüchtete sich der heidnische Geist in die Kirche, wo er in Gestalt von Ketzereien (Häresien) auftrat; aber auch hier wurde er nach langen Kämpfen doch endlich zurückgedrängt, und im Mittel- alter herrschte die christliche Weltanschauung mit unbestrittener Aus schließlichkeit. Allein der heidnische Geist war wohl aebunden, doch nicht überwunden, und dies trat klar zu Tage zur Zeit des Unter gangs des oflrömischen Kaisertums, in der viel zu einseitig ge priesenen Periode der neu erwachenden classischen Bildung, einer Periode, welcher durchaus kein sittlicher Geist zu Grunde gelegen habe. Erst die Reformation habe mit Energie wieder einen religiösen Geist in die Wissenschaft gebracht und es sei nicht das letzte Ver dienst Philipp Melanchthons gewesen, daß er alle seine Kraft daran gesetzt, um einen festen Bund zwischen Wissenschaft und Kirche, zwischen Christenthum und Bildung aufzurichten. Der Redner gab nun einen Abriss von den hauptsächlichsten antichristlichen Bestrebungen seit der Reformation. Zunächst erhob sich die Opposition der Socinianer gegen die Lehre von der Dreieinigkeit, dann standen in England die Deisten (Lord Herbert von Cherbury rc.) auf, welche auf dem Grunde freier Prüfung die natürliche Religion zur Norm und Regel aller positiven Religion erheben, das Christenthum auf die allgemeinen sittlichen Grund lagen zurückführen wollten; später traten in Frankreich die Ency- klopädisten hervor, welche alle Wunder für Lächerlichkeiten er klärten, den sittlichen Charakter der biblischen Personen und Christi selbst angriffen und die Bibel einfach für ein Werk des Psasfen- truges ausgaben. Langsamer, aber auch gründlicher war die Be wegung in Deutschland (Reimarus und seine Wolfenbüttler Fragmente rc.); doch wollten hier, wo noch zu viel alte Sitte übrig war, extreme Ansichten nicht recht Boden finden, und die allgemeine Aufklärungsrichtung hielt sich, ziemlich seicht, in der Mitte. Be deutenden Einfluß übte Kant, welcher eine übernatürliche Offen barung zurückwies, Gott, Tugend, Unsterblichkeit lediglich als For derungen des Gewissens anerkannte und also die Religion zur Moral machte, deren Wesen der kategorische Imperativ sei. So entstand der Nationalismus, die Zurückführuna des Christenthums auf den gesunden Menschenverstand und die Moral; das Christenthum war ihm keine Offenbaruna, Christus hat keine Wunder verrichtet, er war nur der reinste Mensch rc. Aus dieser Anschauung entwickelte sich im naturgemäßen Fortgang der Pan theismus, welcher Gott nicht als ein außer der Welt Stehendes, sondern als die allgemeine Seele der Welt, den Geist der Pernunft betrachtete und, da er Gottes Persönlichkeit lavgncte, also auch kein persönliches Verhältniß des Menschen zu Gott, d. h. keine Religion anerkennen konnte und die Grundlage aller Sittlichkeit, den Unter- chied zwischen Gut und Bös, die Verantwortlichkeit des Menschen ür seine Thaten läugnete. Von dem Pantheismus aus entwickelte ich die letzte und neueste Phase, der Materialismus, welcher die äußersten Consequenzen seines Vorgängers zog, alles Wissen lediglich als Wissen vorn sinnlichen Menschen erkannte, alle Re ligion für Selbsttäuschung, Gott blos für des Menschen Spiegel bild, für ein Erzeugniß der menschlichen Einbildungskraft hält und in Allem, was da ist, nur Stoff sicht. Weiter ist die anti christliche Richtung bis jetzt nicht gegangen, sie kann auch kaum noch weiter gehen. Jede dieser Entwickelungsftufen hat einen Rest im modernen Geiste zurückgelassen; das Gemeinsame aller verschiedenen Richtungen des letzter« ist Kosmos, die Welt ist zum Princip gemacht, während das Christenthum Gott, den per sönlichen Gott, zum Princip hat. Der Streit unserer Tage be wegt sich also um die Frage: ob Gott, ob Welt. Dieser Unterschied, meinte der Redner, sei durchaus kein bloS theoretischer, er habe vielmehr eine eminente praktische Bedeutung. Die ganze Welt sei ein NLthsel, das größte aber der Mensch selbst; für dieses RLthsel gebe es nur Eine Lösung, und diese sei: der persönliche Gott. Darüber soll sich die folgende Vorlesung ausführlicher ver breiten. Herrn vr. Luthardt's Vortrag war in seinem Inhalte fesselnd, in seiner Aeußerlichkeit wohlthuend. Der große Saal der Ersten Bürgerschule, wo der Vortrag gehalten wurde, war bi- auf die äußersten Räume gefüllt und viele Aspiranten nmßten wegen Mangel an Platz zurückgetviefen werden, so daß die Nvthwendigkat, einen größeren Saal für die künftigen Vorträge auszusuchen, sich ohne Zweifel schon jetzt fühlbar macht. s über die Wirksamkeit der stä,..,_.„ —,— , im verflossenen Monat December. Universität-ftratze Mr. V (Gewart-Harr- L ert cht idtischen Anstalt für ArbeitsNachweisuvg Marz 1861 I88S. I ^ Neuangemel- dete Arbeiter mänul. weibl. Vom t. Jan bis 30. Novbr. 31 126 Vom 1. b»S 31 Deck». L 4 33 j 130 163 Gesammt- summe von Nachfragen nach Arbeit Gesuche nach Arbeitern Au-geführtr Arbeit-- besteUungen mäanl. welbl. minnl. wetbl. mänul. »et»1. 32 t 1 6010 815 4356 803 428K 353 805 31 335 29 329 l 3564 6815 846 4691 - 832 46>5 10379 5537 5447 Die im Monat Decbr. verschaffte Arbeit erhielten folgende Person«: Männliche Personen. 8 Raddreher. 2 Schreiber. 7 Träger. 1 Wasserträger. 2 Handarbeiter. 1 Krankenwärter. 4 Laufburschen. 2 Metzhelfer. 2 Ofenkehrer. L. Weibliche Personen. 4 Aufwäscherinnen. 6 Näherinnen. 29 Aufwärterinnen. 209 Scheuerfrauen. . 2 Ausbefferinnen 2 Schneiderinnen. 3 Fabrikarbeiterinnen. 64 Waschfrauen. 8 Kinderwärterinnen. 1 Wochenwärterin. 1 Krankenwärterin. Resultat der Dienstboten-Nachweisung. 1868. Nachfragen nach Dien-dotbn Zum Dienst angemeldet Erhaltene Dienste männl. wetbl. mänul. wetbl. mänul. wetbl. Vom 1.Jan. bis 30.Nov. 16 334 71 670 .13 187 Vom 1. bis 31. Decbr. — 22 2 l 6 16 366 73 . 6§2 14 193 372 755 207') *) Dienstboten, welche bei ihrem Umzuge aus einem Dienst in den andern ihre Effecten tragen lassen wollen, haben dafür nur 5 Ngr. zu zahlen. Geschäfts-Aeberstcht -er Darlehus - Anstalt für Gewerbtreibende. Saldo der vollen Darlehen und Resttheilzahlungen den 30 Juni 1863, am Schluffe des siebenten Rechnungsjahres a-s 46553. —. Im ersten Quartal des achten Rechnungsjahres vom 1. Äuli bis 30. September wurden au-geliehen in 329 Posten - Z5S90. Im zweiten Quartale vom 1. Octbr. bis 31. Decbr. in 313 Posten - 32365. —. Dagegen betrugen die Rückzahlungen: Vom 1. Juli bis 30. September ' - 33471. 1k Vom 1. October bis 31. DeceMber - 34006. 5. Leipziger LMstverria. Ausstellung im BereinSlocale. Herr Professor vr. Fechuer wird heute den artgekündigten Vortrag: „lieber ein- der allgemeinen ästhetischen Principe- hatten. Herr Kramermerster Demiawi hat die Mtte gchoibt Nus seiner reichen Sammlung neuerer Handzeichnungen 80 Blatt von ü i oder ländischen Malern auszustellen, deren Betrachtung um so mehr Interesse haben wird, als einige dieser Künstler, Hendrik L<ey-, H. v. d. Sande-Backhuizeu, Ä. C. Gchotel und E. Ber- boeckhoven, in der heute eröffneten Ausstellung von OelgemLlden aus hiesigem Privatbesitz zugleich durch vorzüKiche Bilder ver treten sind. Unter den Zeichnungen, welche GonresoeNen, Thiere, Architektur, Marine und Landschaft darsteSrn, sind Namentlich Noch hervorzuheben Blätter von H. M. teN 5katd, W. Vtztzschrrvr, I. B. Madou, B. C. Koekkoek, «. Schelfhvut UM, P. I. Schotet. Jar Wt-erchttM. ,, ! Leipzig, IN. Januar. Mn hier tu Hbnditkn steheNdSr Haftd- i luvg-eonlmis hat heute früh auf dem PvliMMe aNgHttgt, daß erverga von zwe gefallen beraubt Lrörteri Lei der Pri sind ges Bei 27 Hast Lei da- hie LArror Thome In Ganzen eine B in öfter Msch > hatten musikar Sänger 8 aus 86 Stt und 3 blae 8 llbr io Srüsoei 6re«ai V»len1 ll-vre k»ri« . H»r»ei Möric 4liean in Plc "p". Oelek für 1 e) de« 2'/, § vorgfi Briefe Mb M Lein Mol Wer De 4. L 4.
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