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Dresdner Nachrichten : 01.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-01
- Monat1888-01
- Jahr1888
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- Dresdner Nachrichten : 01.01.1888
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»scht-releM««-. sürUt«« rr«mder »»Neeeü ,».««1. »M»«» GW» »»nitcht» de« »rtch4tauplrr W« w wr er*«, Mi«, «»«,»««»- «w «»st» i»t»i»r rr»lo»ir»e «, «x» «t»e «uUxrmüblr mit «O VO« «II, «»IX: »tri» «rnI4c» xr» »r» «td«r< «m» ein ,«urr Statt- ^«rä?V!>. »l. Drebr. Lr» .««d» I»K«t ttr Ansicht au,, dal, »In daurrut«, arMhi oeeAuheerit »«« »««»rrkchrk» wrrdr. w«u> Ii»»«I««r «rotzniLchte riicktichitla« «0« «chtwwn«, delrttlarn. welch» w>» dir Beftlmumnaei, de« Brr- 33. Jahrgang Aufl. 46.000 Exeinpl MN- M Mei-liMMs I. Wer --- »«, ii. 8M 8ltöU Dresden. 1888. ltner vertrafte» tvrstlss;-n. «Ml tlhli!«» nach Vieler »lichtiiog »ikirdr», >ll-„ welcher seile sie auch immer nusgel,en. l» Peleisvurv ein alieiie« Lhr ftiiven Br» i l.ili.Trc, Melirere liollvnvl'chl L'Iiiller besiinaarlku Iro- liall i. ll tiittt.ill bolimcvs !» di« eiuapiülche «rielieaLliaa. Eieil in, 9c. L«. lGcleeldcm,! Weizen belzuilvlcl, loev ,8! -188, Lce.-goo. >88.0!^ g,>rii.2N!,> >7l,oo. tiiooo'» !>,»., i lk» NO >2o, Der,- Januar II8,OlO ^vell-'.-INl I2>,00. ' go.aan- 17,30, üttivll ttn«,, Tre»r Mvrii - M»l zu,20. lue» ltznr ivke 2,,!-' Oo.liliußlku,! 27Ä>. chollsullltlcucrülch.a, Oiprii-B ai 98,80. acezolli I2,?c>. StoriliiO lest. , »l>! c'iOMiuki ulii <7o Marl! Der,-Ja». 9i,!oI, Pcirelelllu lac« La«««« "HW rvr L. äsr Lxl. Sllolis. I-anäs8-I«ottoris, volodo ^üLo« Zaiai,«»' Sv«'!?«» ^>rä, io alleu KaUisttso vorrLUilL boi ÜEL ASvodt, MMlN ». I. I'srL. Osrlg-od MM. ^VoindauälniiF mit ki odisi «tudsn lülorilrslr. 4. fsrn8pi SL!>8is!ls 32! ! ^uskickrlivdo krolölistoll vvckouclo kroi. siorrülir Illr rslno Xaturcvoine »r8»W8 MM- ll. I.KLÜKH8 W»M1Il.I0Mje!i, 1 Ausblick in dciS neue, Rückblick in das alte Jahr. Hosiiachrichteil, Das neue Jahr lind die Zeitrechnung, Pttckercivklkehr der Post, A^irglir. Gerichtsverhandlungen. Börsen-Jahresbericht. Ok»rt Vivtloiritt»», llEvlan-a-., XUstknItr HarlvnstrL88s 27 null ^inallvaslrags« IS. kienstarlt: Usiai-Iodslrassv t^tackt Värllti;). Drvscinn, ^VUsü» ntt'ervtv. 17, II. untt III. üt., omjiliaüft sie), ^e- olirton Voroinsn u. 6o36llso!mt!.6ll /u Piikgttzr-2vuTü!i!Ull»öll, lsdouäoo Liläsrn u. kolbörabMä-ZohsrriM. Vörsallät naob uazveLrbg billig u, pwuixt Solnitlig.l.JiüNlmr. «eranttoortllchrr Nebaktelir lür Politische- 0r. Lmtl vtrrea In Drekdru Ein Jahr voller Aufregungen und Sorgen ging zu Ende. Zu seinem Beginn wie an seinen» Schlüsse waren sie besonders stark. So treten die Völker Eurovas denn in den neuen Zeit abschnitt nicht mit der ruhigen Zuversicht, daß es ihnen beschicken sei, ungestört die Künste des Friedens zu pflegen, an ihrer geistigen Hebung, an der Vermehrung ihres Wohlstandes, an der Verbesse rung ihrer politischen und wirthschastlichen Einrichtungen zu arbeiten. Wohl sind die Völker gewillt und sie begehren nichts Besseres, als die Früchte ihres FleibeS und ihrer geistigen Bestrebungen zu ge »sieben: sie wünschen keinen anderen Kampf, als den edlen Wett streit in der Förderung der Kultur. Aber eine unheilvolle Gewalt droht beständig, unzählbare Masten von Streiten» auf die Fiche zu stellen und mittelst eines Weltbrandes von noch nicht erlebter Ausdehnung und Schrecken die friedliche Arbeit von Millionen zu vernichten. Wo sicht diese finstere treibende Macht? Die Herrscher Europa- haben keinen Theil an ihr. Die Kaiser von Deutschland und Oesterreich sind Frickensfürstc» in des Wortes bester Bedeu tung. Den Selbstbeherrscher aller Neichen schmückt der Ruf, daß er für seine Person ernstlich und ausrichtig den Frieden wolle. Die Szene»», dir Kaiser Alexander III. als Zarewitsch auf den Schlachtfeldern des lebten Türkenkrieges erlebt, haben sich in sein weiches Gemüth un- verlöschlich cingeprägt. Die Königin von England hat Nichts von einer Eroberin an sich und der König Italiens geizt nicht nach dem blu tigen Lorbeer eines europäischen Kriegs. Selbst aus Frankreich be zeuge»» glaubwürdige Berichte, dab in den Provinzen eine jedem Kriege abgeneigte Stimmung vorherrscht. Es mehren sich ln den Provinzen Frankreichs die Stimmen, welche den Frankfurter Frieden, d. h. den Verzicht aus Elsaß»Lochringen, als endglltigen Akt be trachtet wissen'wollen. solange noch eine Menge dringlicher innerer LandcSaufgaben der Durchsühmng harren. Leider ist Paris noch immer Frankreich und man weiß ja. wie unschwer eS den Pariser tztraß-xvolitilern gelingt, da« ganze Land nach sich zu ziehen Akte äuf sich -Nein e>»gewiesen, hütet Kch Frankreich ängst lich, die Kriegsfnrt« zu.entfesseln. Erst das französisch russische Bündniß rückt die Kriegsgefahr in unmittelbare Nähe. Da ist es denn bezeichnend, daß während zu Beginn de» Jahres 1887 das Kriegsunwetter am Weschimmel Europas heraufzog. da» Ende dieses und der Anfang des neue»» Jahres den östlichen Himmel sinster »mwölkt ziigt. Damit stehe» wir an derjenigen Stelle, von welcher einzig die Kriegsgefahr droht. Ohne sich aufs politische Wahrsagen zu verlegen, kann man behaupten, daß. wenn der Fricke Europas gestört werden sollte, nicht Frankreich, solidem Rußland der FrickenSbrccher sein wird. Frankreich hat Furcht vor Deutschland, Rußland wiegt sich aber in Hochmuth. Der Pan slavlSmus, die Eroberringssucht, der Trieb, Alles, was slavischer Abstammung ist, z„ einem Grobrußland zu vereinigen, zu einem Reichs das vom Eismeer bis zum mittelländischen Meere, von Kamschatka bi- nach den Alpenländern Oesterreichs reicht, Böhmen umspannt und die gcrmaaisirten Provinzen Pommer»!, Schlesien, die Mark, ja daS Königreich Sachsen mit umschließt — das ist die unheimliche, frledensstSrerische Gewalt. Selbst dieses Riesenreich ist ihrem dunklen Drange nach zu klein; eS strebt auch in Asien nach unermeßlichein LänderzuwachS, «S betrachtet Ostindien als sein natürliches Erbe. >ie Ungeheuerlichkeit der Ziele de» Panflavismus bildet zugleich Schwäche. Sie stehen in geradezu kläglichem Widerspruch zu den !ln, übe/ die er zu stirer Erreichung verfügt. Eine emste Probe .. .cke er nicht. Es dürste nur etwas schief gehen in dem Kriege, den Rußland begönne, und man würde bald sehen, wieviel noch von dem mächtigen Reiche übrig bliebe. Zwischen Wollen und Können ist eben ein großer Unterschied und nie war die Größe desselben deutlicher, als bei der Begehrlichkeit Rußlands. Gleich wohl legt der wHte AuSbwiMngSvrang des wilden, kulturfeind lichen All-Rnsse»tmims allen Völkern schwere Ovier aut. Als Schrchwehr gegen diese um sich greifende abenteuerlustige Erobe- umgSäker ist devmittrleuropäische FriedenSbund errichtet. Er ver fügt über eine Militärmacht, wie sie Re Welt noch nicht gesehen. Selbst wenn England sich »hm nicht, onschließt und sich dem Bei tritte Spaniens Hindernisse ,n den Weg stellten» vereinigen Deutsch- Oesterreich und Italien eine HeereSmacht, welche genügt, ^ ehrgeizigen Unruhestifter zum Ruhebaiten zu nörbigcn. So lind ist der PanttäviSonis denn dock nicht, um sich an vem Walle vön Millionen Bayonetten aufzuipteßei». Wir meinen daher, trotz iwr Fortdauer üieaerisch gefärbter Meldunaei», daß bei der Unzu- limglichkeit seiner Mittel auch der panflavistische Größenwahn sich Iten wird, das Aenßerste zu »vagen. Auch an der maßgebenden stelle in Berlin alaubt man. allem Anschein nach, nicht an stnen Krieg, auch nicht an einen russisch-österreichischen. Rußland ist eben nicht in der Lage. Deutschland und seinen Verbündeten einen Krieg anfzuzwmgen. Die überwiegenden Chancen sind für Äuf- rechterhaltung des Friedens, mit dieser Zuversicht dürfen die Völker dÄ Neujahr beginnen. Es ist keine völlige Gewißheit und lange nicht aleichbckeutend nnt Beruhigung, aber ein« woblbegründetc Aussicht auf bessere Zeiten. Man erwartet sogar am russischen ReMr «in« Kundgebung de-.Zaren, die emige Klärung bringt. Dentlchland hat »n abgelaufenen Jahre das Seinige redlich geiSm. die Erhäitnng des Friedens zu „chcrn. Ohne das militä- sniche Sevtennat hätten die böswilligen Nckrhbarn unS längst zwischen ihr Feuer genommen. Auch letzt liegt dem Reichstag ein neues Wrhegesetz vor. Aber wie verschicken sind stuwischei, die Umssinde geworden! Mucket eS auch unserem Volke für den Kriegsfall eine abermal>i>e Steigerung der Lasten zu. so wird der Reichstag sie in vatriotiicher Entschlossenheit bewilligen. Kein Eonfiict zwischen Rrgiermia und Reichstag droht mehr, wie zu Aiistmg vorigen Jahres Da» wäre daS größte Unheil gewesen, da« unser Vaterland hätte trefft» können, wenn ftmr -Femd« auf ein«, Streit zwischen Kaiser und Volksvertretung hätftn ^rechnen dürfen. Diele Gemhr ist durch die »Lohten vom 21. Febr. bes, ieie Gerahr v onrry o>r «vamrn -nr». , r,t bewchtlaiin Stolze dürfen wir HAe sagen, nationalen Mehrheit uws und dn Welt den t und wir dllrsrn wohl hoffen, daß auch fernes Ausland i» der ruhigen Entschlossenheit des uni seinen Kaiser ge einten Deutschen Reiches das uiiuberslcigliche Hinderlich für seine bösen Gelüste erkennt. Die Neichsiagsmehclicit ha! aber nicht dlos die militärische Sicherheit des Reichs befestigt, sie hat auch ieinc Finanzen geordnet und gestärkt. Die neue Besteuerung des Brannt weins und des Zuckers gewähren dem Reiche und den Einzclstactten die Mittel, ohne Deficite ihren vielseitigen Ausgaben und der Machtstellung Deutschlands gerecht zu werben. Durch Erhöhung der Äcsteidezölle wurde der Landwlrihschast die rettende Hand ge reicht. Dab man nicht soweit gehen dürfe, der Kaste der preu ßischen Rittergutsbesitzer Sondcrvorthcile am Kosten des Ganzen zu verschaffen, haben wir oft gcnug betont. Eine erfreuliche Er scheinung des Neujahrs bildere der Fortgang der Soz>alrelar»i. Mit der Alters- und Invalidciiversorgung der 'Arbeiter wird das Versicherungswesen seinem Abschluß zuaeiührt. Es fehlt zwar noch die Versicherung kür die Zeiten iiiwerichuldeier Arbeitslosigkeit, wir bilden uns auch nicht ein, daß selbst damit allen berechtigten An sprüchen der Arbeiter genügt wäre, wir verlangen vielmehr gleich zeitig die Inangriffnahme gesetzgeberischer Maßregeln zum Schutze der Arbeitskraft der gesunden Arbeiter, Emsährnng eines Maxinial- arbcltstags und was sonst noch hieraus folgt — aber eS wird dem Kaiser Wilhelm und dem Deutschen Reiche immerdar zur Ehre ge reichen, erbarmenden Herzens sich der wirtbschastsichen Schwächen angenommen und durch Staatscinrichlimgeu eine Besserung der Lage der mit der Roth des Lebens Kaiiipfeiiden angcbahnt zu haben. Einen Erfolg der Sozialreform in der Versöhnung der mit ihrem Geschick unzufriedenen Arbeiter versprechen wir uns nicht von heute ans morgen. Aus die Dauer wird sic jedoch diese Wir kung auszuiibcn nicht verfehlen. Ein tiefer Schatten aus die Gemächer unseres Volks warf im Vorjahr die schwere Erkrankung des Kronprinzen. Hier gicbt es nur das Eine: den herzlichen Wunsch, daß das neue Jahr ihn der Genesung zuttihre! Die schwere Bekümmernis; um das cheure Leben des nächsten Erben der Kaiserkrone wurde poch durch das Gezänk der Parteien gesteigert. Ist es denn erhört, vaß die Wuih der politischen Leidenschaft die Gegner beschuldigen durste, daß sie anr das Ende des edlen Fürsten speculirtcn und ihn, da sie ihm nicht medizinisch beisammen konnten, so, wie s. Z. die Pietisten mit dem Prinrrcgentcn von Prcnßcn ihaten, „wegbeten' wollten? Man hat weiter den Prinzen Wilhelm in Gegensatz zu seinem Vater bringen wollen. Man bat ihn, weit er sich an einen, Werke christlicher Nächstenliebe bethnliate. zu verdächtigen und. als ReL Mißlungen. r-ur?,ttschlicho «r »-ersucht, sLrft" » .:> ist sßlumtzm Prinz Wildelm hat sich das Vertrauen in ft nie Charakter,estEtt und anderen künftigen Herrschertugenden bere ts reichlich eiworoen. Wir können den Rückblick aul daS abgelanfene Jahr (auf die Ereignisse des Auslands, den französischen Prasidcntcnwcch>el und Aehmiches gehen wir nicht ein) nicht schließen, ohne eines sehr er freulichen Gegensatzes zu dem Vor;ahr noch zu gedenken. Trügt nicht Alles, so gehen wir einer regen wirthschastlichen Thätigkett entgegen. Die aufgestapeltcn Waacenvorräthe sind so ziemlich ver braucht. neue Güter müssen erzeugt werden; das künftige Jahr ver spricht zahlreiche Aufträge an die Industrien und einen lohnenden ÄefchttstSauffchwnng. Mögen sich bei der Fortdauer des Fnedenö diese Aussichten erfüllen! Ein thatkrästigeS, starkes Volk, wie das unsere, hat keine -irioche, sich dem PesiumsmuS hinzugeben oder gar zu verzweifeln, wenn einmal auch trübe Zeiten kvmmen. Der Mensch kann Vieles ertragen, wenn er sich nur »Ruth und für die Hoffnung ein Plätzchen erhält. In ähnlicher Laar ist das deutsche Volk. Muthig vorwärts l Laßt uns besser wecken, gleich wird's besser sein! Ein frohes, ein möglichst glückliches Neujahr! Ge sundheit dem Einzelnen, Frieden Allen! ! geben, daß zwischen der Gräfin von Flandern und dem Prinzen von Coburg niemals eine Eorrcipondenz irgend einer Act stctttgc- Aiindeii und daß ein: politische Eröffn»,!.;, wir die dem Botschaster Prinzen Renß zngeschriebcnc, von diesim niemals gemacht morden ist. Die Aktenstücke sind darnach von bisher uiiernotrellen Per sonen lediglich zum Zwecke, Mißtrauen zwischen den europäischeil Mächten hervorzurnfen, ohne jede ihatsächlich: Unterlage crstinden und znsammengcstellt worden. Die Aktenstücke sind in französischer Sprache versaßt und angeblich aus dem Deutschen übersetzt und mangelhast stilisirt. Die Berliner Börse eröffnete lustlos, blick auch in, späteren Verlaufe matt. Banken waren anfangs schwankend, später aber auf ungünstige politische Meldungen aus Wien weichend. Deutsche Bahnen blieben still und österreichische matt. Bergwerke erfuhren bald nach Beginn eine kleine Besserung, die später wieder ver loren ging. Fremde Renten waren mott. Im Kasftrvcrkehr blieben Bohnen schwach, besonders österreichische; Banken wurden vecnach- iäisigt, Bergwerke bücken still. Jndustriepapiere waren vor wiegend schwach, deutsche Fonds, sowie österreichische Priori täten blieben fest. Privatdiskont 2 Proz. Die Nachbörse war matt. Nr-uesarc a. M„ 31. Lecdr. Urc»,l 2II,k>S. EtaalÄbalm 1K9 Lem- »ardc» KSV». Gaii.gcr Ibl,b!>. EsniUcr 73,73. 1,-rok. »imar. Äaldrenir 76.M. DiSconto »23,20. Mrr Russe» —. HandeiSo. —. Lucir.-, . gef!. W I c ». 3l. Deceml er. UrrdU 203,73. DtaiUSdLlm 2!i),M. Lombarden 81,0», Nuc-Lwcstb. I»2,!>«. MarkiioN» «2,!>». Un». «red» 283,3». Fest. Baris, NI.Decbr. ,e«lns!.> Sienle 8».!»2. Auleibc l»7,»2. Iialicnec 93,7», StaatSdai,» »39,73. Lombarde,! »73,0», da. Briorltiitc!« —. Svanier 87,91. <kMlb>cr 989,88. Ottomane» 381,87. Neue Anlciiic —. Türke» —. Schwach. Lonbou. 31. Lcccmdcr, vorm. I» Mir 10 VMc. üonsolS 102c/,,. 1879er Russen 92. Jialiciicr 95. Lombarde» 7'/,. Kon». Türken 19'/,. »pro-, fimdirie iNmcrtkanrr I28o». «pior. Miaue. Ävldrenie 77V,. Oefterr. Goio- renic 85. Brrutz. t!o»sold 10«. Eodvier 79,/,. Steue Eaudier 98'/,. Garani. ckossoter 101'/,. vtiomandank —. «Suez-Aciirn 820«. Spmiier 88',,. — Vttm > muna: Tüll. — Weiler: MUdrr. >N m si e r » a m, 31. Tccemder. VroLl.ktrn ISchlai!. Weizen »er Müri »9, per Mat 191. Roaocn prr März 107, per Mai 187. Neueste Telezrumme ver..Dresdner Nackr." vom 31. Decbr. erlin. Dem Tageblatt zufolge schrieb der Leipziger Patho loge Tbiersch nach San Nemo, daß nach dem Verschwinden der Drüsenanschwellungen und nach der Vernarbung von Geschwüren tm Kehlkopfe des Kronprinzen er nicht glauben könne, daß das Leiden krebsartig sei. Ferner wird aus San Rcmo berichtet, daß die Verdickung am linken falschen Stimmbcmde bis jetzt noch nicht gänzlich verschwunden sei. Berlin. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die auf Befehl deS Zaren dem Fürsten Bismarck behufs Prittccng deS Inhaltes und Ursprunges mttgetbetlten gefälschten Aktenstücke über die bul garische Frage. Die Aktenstücke bestehen in einem Brief des Ko- burgerS an die Gräfin von Flandern vom 27. Juli 1887, einem Do- tument, welches der deutsche Botschafter in Wien angeblich dem Cvburger übergab nnd das nicht unterzeichnet ist, zweitens einem Änefe deS CobnrgcrS an die Gräfin vonFlcmdcm vom 21. Oktober und endlich einem nnouvmen Aktenstück. In dem ersten Brief beruft sich der Coburgrr znm Beweis dafür, daß er sich nicht unüberlegt in ein leichtsinniges Al>enteutr eingelassen, au; ein angebliches Aktenstück, das »war nicht uuterzeichnet, aber anlhentisch. und zwar eigenhändig vom deutschen Botschafter in Wien geschrieben sei. In dem Aktenstücke wird getagt, daß die Denkiche Regierung den Coburger ln der Besitznahme sck Bulgarcnthror.es unter den vor liegenden Verhältnissen nicht offiziell unterstützen könne, was aber eine offiziöse -Ermuthiguna und Unterstützung, entsprechend den Interessen deS europäischen Friedens und der deutschen Politik, nicht ausschließe. Es iei offenbar» daß, wenn sich der Coburger mit dem reiten Entschluß nach Bulgarien begebe, der Augenblick kommen werde, wo, wie ungünstig und feindlich die deutsche Politik dem Unternehmen deS Coburger- heute auch sei, die geheimen Ge fühle der Berliner Rcgierwm für den Erfolg des Primen und sein moralisches Unternehmen offen und niit der ganzen Tragweite zu Tage treten werden, welchen die offene und entschiedene Aktion eines mächtigen Reiches bietet. In dem zweiter, Artete beklagt sich der Coburger, von den Rutschen Vertretern htnaehalten zu werden und im 4. Aktenstück endlich wird mitgetheilt, daß der Prim Ferdinand der Gräfin von Flandern angekündigt habe, seine Angelegenheiten hätten in Fnlge der Entrevuen mit Kalnokv »nd CrivSi die beste Werwung genommen Er habe neue Versicherungen Bismarcks diesmal direkt aus Berlin erhalte», die Mächte hätten die Hoffnung ausgesprochen, daß sich die Haltung Bulgariens, von der man wünsche, daß sic eine definitive sei, sich nicht ändern werde. Der Coburger bave nach Berlin kommen wolle», man habe ihm aber bedeutet, baß daS die Lage nur komvronilttirrn würde. Der „Reichsauzeiger" fügt hinzu, cs habe sich ergeben, daß dicir Aktenstücke lediglich erfunden feien, um die Aufrichtigkeit de> deutschen Politik zu verdächtig«. Ein Zweifel an der Ehrlichkeit derselben Wäre berechtigt getvesmi. wenn solche Aktenstücke ans Wahrheit be ten. Die deutschc. Politik bat jederzeit daS Enternehnicn "deS ArgerS als vertragswidrig angesehen und hat sich mich >n diesem «e' all« Kadmeten, «Sbesondere dem Russischen gegenüber, amtlich ausgesprochen. Die angestrtlten Erörterungen bebe» er- 8 LolaleS und Sächsisches. l Nacht daselbst. - Die Festlichkeiten an unserem Königshosc finden, heute in gewohnter Weise statt. Wer durch sein Amt oder besondere Ernennung hoffähig geworden ,st, hat dadurch noch nicht ohne Weiteres die Berechtigung, vom Oderliofnianchallamt zu den Hof- scsten eingeladeri zu wervm: cs gehört dazu, daß der Betreffende seinen Wunsch, den Allerhöchsten Herrschaften vorgcstellt zu werden, ausdrücklich zu erkennen gieht, und eS erfolgt dann diese Vor stellung. welche in der Hoiunifvr»: zu geschehen hat, gewöhnlich in der Weihnachtszeit. Es gccbt daher Hoffähige Beamte, Indu strielle rc., insbesondere in der Provinz, welche, obgleich hoffähig, doch nicht bei Hofe voraestelll sind. In der 1. Masse der Hof- rangordining flehen die Minister, die Generalleutnants, der Obcr- hosmaAchall, sowie die Präsidenten und Vicepräsidcnten beider Kaminen, der Sländcvecsammlung für die Tauer ihrer Funktion, außerdem diejenigen Herren, welche auf Grund ihres Amtes zwar der 2. Klasse a,'.gehören würden, aber durch Ernennung zum „Wirk lichen Geheimrath" daS Prädikat ^Excellenz" erlangt haben. Zur 2, Klaffe der Hosrangorduuna gehören u. A. die KreiShauptleute. sowie die Präsidenten deS LanoeSkensistoriunrs, des Oberlandes- aerichts, der Landgerichte zu Dresden und Leipzig, de» Gcneral- staatsantvalt, der Oberhofprcdiger und der apostolische Vikar, der Zoll- und Stcueckircktor, die Ministerialdirektoren, ferner Alle, welche das Prädikat „Gehetmor Rath" führen, sowie die General majors. Die 3. Klasse der Hosrangockmmg umsaßt zunächst die Räche der verschiedenen Vepoaltnnaszweige mit der Bezeichnung: „Ober", die Kamniccherrn, die Obersten und die Regiments-Kom mandeure. In der 4. Klaffe der Hofrangordminq stehen die Amts- hauptleutc, die Landgerichtsdirektoren, die Obeckand«ög«ichl>Sräche, die Oberamtsrichter, Amtsrichter, OberstacManwittck und Staats anwälte. die Konsistorial-, Kirchen- und Sckmtumhe, die Super intendenten und Bczirksschulinspektoren. die Beznksmzte, die Ober- torstmeister. die Rektoren der beiden Landesjchulen, die ordenMchen Professoren der Universität Leipzig, die Mitgsicker des akademischen Raches, die ordentlichen Professoren des Polhtechnikunis, der Berg- und Forstakademie, die Oberbürgermeister von Dresden nnd Leipzig» sowie die Majors, Hanptleute und Rittmeister. In der 8. Klaffe rangiren endlich die große Zahl der Titulaturräthe, denen nicht ausdrücklich bei ihrer Ernennung der Rang in der 4. Klaffe ver lieben worden ist, z. B. Ban-, Commcrzien-, Hof-, Kammer-, Kriegs-, Medizinal-, Kommlssionsrüche rc. sowie die Premier- und Secondeleutnants. — Der königl. sächs. Gesandte am bahr. Hole, trirkl. Geheim- rack v. Fabrice, hat sich tm Aufträge Sr. Maiestär des Königs nach Rom begeben, um Sr. Heiligkeit dem Papste zr.c Feier seines Nriester-Sekundizes ein Glückwunschschreiben zu überreichen. Der Svczinlgcfandte unseres Königs wnckc am Freitage vom Papste in besonderer Audienz empfangen. Wirk! Geh. Rath v. Fabrice ist der Bruder des Herrn Kriegs- nnd Pccinimnimsters und gleich diesem Protestant. — Oberstabsarzt Dr. Iacobi erhielt Tito! und Rang eine» Kgl. Leibarztes. < -o . ) — Dem Professor an der Akademie der bildenden Künste und Mitglieds des akademischen Raches, Adolph Ehrhardt, wurde von Sr. Mas. dem König die ncichgesuchte Versetzung tn den Ruhr stand bewilligt. — Mit Hellen, Jubel und Gltiserklana wurde vor wsnigen Stunden das neue Jahr begrüßt ! M willkommner Knabe mit rosigen Wangen und lockigem Haar wird eS empfangen nnd doch — wie schnell wird die Erfalm»>g Furchen i» die freie Stirn graben, wie schnell wird es sich im Dienste höherer Gewalten zu ernsten Mahnungen an dce Vergänglichkeit veranlaßt sehen, wie schnell wird es altera: selber ein lebendiges Zeichen des ewigen Gesetzes, daß alles Bestehende von binnen muß, dem Kreislauf von Wecken und Bvrielum erliegt, dem, imtcr der Fülle von Pflichten und Erfahrungen erlahmt die .Kraft alles Ge schaffenen, altert, verbraucht sich alles Geborene, auch oas heute neu erstandene Iah- selbst. Auch das junge Jahr, dem war heute hosfmingSfwh znlächel», wird weniger halten, als wir uns von ihm verlprcchen, und »rahr zu Tage fördern, als wir erwarteten, oder als wir heute und morgen mit menschtich« Berechnung zu über- ichauen vermögen. Segen und Fluch, Glück und Ungemach, Freude 1,- '5 ^ ß-
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