I. ABSCHNITT. BILD |ITTELALTERLICHE MÖNCHE und Prediger; strenge, eckige Gestal ten in gegürteter Kutte, mit abge zehrten Asketenhänden, Händen von geißelnden Peinigern und gepeinigten Duldern; Händen, die mit knöcher nen Fingern das Ungreifbare zu greifen suchen, die sich dem Un endlichen zudehnen, die „nach Gott tasten in seiner Tiefe“. Fleischlose, knochige Gesichter mit tiefliegen den, gerötet brennenden Augen, in denen des Leibes Zerrüttung und Verwüstung mit grauer Flamme leuchtet; Profile, wie in Holz geschnitten. — Unirdisch, weitabgewandt, ins Ewige blickend und doch harte, erdstarke, wirkende Männer, sprach- gewaltige, hinreißende Redner, denen das Volk zu läuft, denen es sich unterwirft. Auf rauher Sandale schreiten sie einsame Wege, flüchtenden Gedanken und Gefühlen nach, in die eintauchend sie sich mit Gott geeint glauben, die sich aber immer wieder von ihnen lösen und dornige Pfade voranschweben. Mit Stachelgeißeln peitschen sie sich aus jeder noch so armseligen Behaglich keit, treiben sie sich den Intuitionen nach, bis die tiefste unerschütterlichste Seelenruhe, wie die Blüte all ihrer Schmerzen und Leiden, ihnen gegeben wird und sie in völliger Gelöstheit vom Irdischen, in