DEUTSCHE MYSTIKER *7 II. ABSCHNITT. PROBLEM I. S WÜRDE IRRTÜMLICH SEIN, aus den zahlreichen heutigen Neu ausgaben mystischer Schriftsteller— Eckehard, Tauler, Suso, die deutsche Theologie, Angelus Silesius, Plotin, Swedenborg, Paracelsus sind teils erschienen, teils von Buchhändlern angekündigt — auf irgendeine tie fere Beziehung des Heute zu mystischem Weltan- schauen zu schließen. Geistes- und Kulturformen sind uns lediglich in höchstem Maße Liebhaberei ge worden. Es hat symptomatisch für uns ganz die gleiche Bedeutung, ob wir uns mit den galanten Franzosen oder den Mystikern beschäftigen. Nicht das Leben hat die alten Formen aufgegriffen, son dern wissenschaftlich-künstlerische Liebhaberei er forscht sie, findet ihre Freude am Deuten schwerer verständlicher Probleme. Jeder echte Liebhaber ist Psychologe. Es ist dabei jedenfalls bemerkenswert, daß wir vor allem Epochen-, Gruppen-, Typen-Psy- chologie treiben, Psychologie allgemeiner Fragen. Sicher hat Nietzsche stark in dieser Richtung ange regt. Es scheint, als ob die Psychologie hervorragen der Individuen wenn nicht zeitweilig erschöpft ist, doch sehr an Interesse verloren hat; ganz inkommen surable Zufälle sind im Individualleben entscheidend;