Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.04.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187204201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-04
- Tag1872-04-20
- Monat1872-04
- Jahr1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
kr,ok«1at tLxUed krülr 7 VLr in lisr LI»rivu- »t.LS'« IS. ^d,Li,o m^t'rproi« vivrtvl- ^ü.itvu Ir'^r., äur^t» äir kr,üt 8S Liv»vlu6 dir. 7 lixr. Xak^^s: LO.VOO krem))lLra. üUhlatt für Niiterhliltimg mid Gcschästövcrkehr. und Eigcnthnm der Herausgeber: Litpsch ^Rklchardt in Dresden. Verantwort!. Nebacteur: Mll'US Nekchardt. «t-»—t»^, ^ dl, «t». UM» - »p ««».»Lt »«. H»^»» L>»»o I, dl» Ld. S vlW v« »»»»> «l»» »r»!t »»»ch u re», fii,,»»« LM« »-»v. von unö midclanntcu Firmen und Perlenen inscrircn wir nur gegen Pränumerando-ZMung durch Briefmarken oder Postein w Silben testen 1'c>7tgr. Auswärtige können die Zahlung auch auf eine Dresdner Firma anweis Nr. 111. MkSriuch'tteM Mitredacteur: Tlscodor sJiostifch. DH27^^WrLML-l'.LLc.7l ^ auf eine Dresdner Firma'anweisen. Exp. d.DreödNachr. DrrsSÄl, SonnäScüd, ZV. April 187Ä Dresden, den 20. April. — Vermuthlich wird der jetzige Reichstag eine Ermäßigung d.'r Salzsteuer beschließen. Die>eil' orrngr >- tzi deal :,«e ^ seS Consortium, welches der Gegend ein viel größeres Eisenbahn- ! netz barien will, in Verbindung mit dcr direetm Berlin-Dresdner j Bahn treten, wodurch allerdings die Chancen bedeutend steigen. vergangenen Nächten Einbrüche in Wohnungen, Küchen und Kellerräume verübt und daraus Kleider, insbesondere Victualien, ntwendct worden, so daß es scheint, als habe es der Dieb zu- 10^/z Millionen ein. Da aber außerdem alle übrigen iuT.reeleu Steuern und die Zölle bedeutend mehr einbringen, so ist düse Herabsetzung der Salzstcucr auch finanziell unbedenklich. Sollte noch ein Deficit entstehen, so wird dasselbe reichlich erseht durch die vorgeschlagene neue Steuer aus die Surrogate, die man jetzt zur Bierbereitung verwendet, namentlich Slärteuicür, Stärke syrup, Reis u. s. iv. Wenn wir, was Gott gebe, Friede lühal ten, so gedenkt der Reichstag jedes Jahr die Salzsteuer so herab zusetzen, daß sie vielleicht im Jahre 1876 gänzlich verschwunden sein wird. D'ese voltSwirthschastlich erfreuliche Maßregel ist den ärmeren Klassen, denen sie iuebcsond.re zu Gute gehen ivird, von Herzen zu gönnen. — Die direkte Bahn zwischen Dresden und Berlin schreitet r sth vorwärts. Nachdem die Negierung und der Landtag von Sachsen die Concession zu dieser Bahn ertheilt haben, hat das Conlortium, an dessen Spitze der NeichStagSabgeordnete Prinz Nandjeri steht, nunmehr auch die Concession auf preußischem G Niere erlangt. Das Baulnpital, in Höhe von >0Hz Millionen Lhalern, ist bereits zusaninicngcbracht. -tun soll mit dem Bau sv rasch begonnen werden, daß spätestens binnen einem Jahre auf preußischem Gebiete, wo gar keine Tcrramschmierigkciten zu überwinden sind, die Linie von Berlin bis Großenhain hergestellt ^ sein wird. Größere Bnischwierigkeiten wird die Gesellschaft auf sächsischem Gebiete haben, namentlich sollen oberhalb Meißens die Uferbauten längs der Elbe etwas aufhältlich werden. Ter Bahnhof in Dresden wird hinter die Schäferei an die Löbtauer- praße nach Friedrichstadt verlegt werden. Wir irren wohl nicht, wenn wir von dieser Bahn auch einen Aufschwung Friedrich stadtS erwarten, dieses so stiefmütterlich behandelten SmdtiheiiS, der außer dem Gerüche der Gasanstalt und den Insassen des städtischen Krankenhauses wenig Vortheile von der Commune hat. Die Eisenbahngesellschast beabsichtigt, zwischen Dresden und Berlin später sogenannte „Jagdzüge" cinzurichte», die kaum 1 Mal unterwegs Station machen, um Wasser einzunehmen; man wird mit einem solchen Jagdzuge in 2'z Stunden die Reise zwischen Dresden und Berlin machen. — Den Mittheilungen zufolge, welche in der gestrigen Sitzung der Handels- und Gewerbckammcr über die Wiener Ausstellung von 1873 gegeben wurden, darf auf eine sehr rege Betheiligung der sächsischenJndustriellen gerechnet werden. Durch die zahlreichen Anmeldungen, die sich namentlich in den letzten Tagen häuften, ist der aus Sachsen entfallende Raum bereits überschritten und werden sich Redrrctionen notwendig machen, über welche die Landeseommission in Verbindung mit den von den Handelskammern niedergeletzten Subcommissionen zu ent scheiden haben werden. Der Amnetdetermin ist übrigens bis zum 30. April verlängert worden. Bei der Ausstellung selber müssen! die Aussteller ihre Schränke, Kästen, Stellagen rc. nach Angabe ^ der Centralcommission in Berlin auferrigen lassen. — Bezeichnend ist die Stellung, welche die katholischen Gesellenvcreine neuerdings zur social demotiarischen Partei und - zur Internationale nehmen. Im Leipziger Vecein äußerte kürz ! lich ein Redner, daß die katholischen Gesellenvercine nur Das' gemeinsam mit der Internationale haben, daß sie a!s Kathvlitün keine Nationalität kennet: und überdies einer Central Wellung unterliegen, wenn auch keinem internationalen Generalralh. Sonst wären sie von der social-oemokratischen Internationales verschieden, wie der Tag von der Nacht, wie die nährende Milch vom tödtlich berauschenden Gift, wie ein sittenstrenger gebildeter, Kaukasier von einem von thierischen Leidenichasten lns-.sseuen Neger. — Vorgestern A bend trat Herr Felix Nt e y e r im M a n n S- feldtschen Concertc auf und errang sich einen Beifall, wie «r so stürmisch und enthusiastisch in Dresden selten voelommt. Der junge Künstler verdient ihn aber auch vollständig, denn er ist das, was er sein soll, ganz — ein Nt ei st er seines Instru mentes. Eine eminente Technik, die mit größter LeühUgieit ausgeübt wird, macht den Musikalischen wie den Laien gleich staunen und ein großer nobler Ton. z owie geistvolles und gesühl ! sinniges Verständnis; reißen zum Beifall hin. Das ganze Eoncert! gewährte wieder, durch die vorzüglichste Ausführung der einzelnen i Stucke, durch den dabei vorwiegenden Geist und das künstlerische, Ers ann des Dirigenten einen hohen Genuß. Dresden hat alle ^ Ursache auf eine solche Privatcavelle stolz zu sein, aber auch Herr, MannSfeldt kann sich sagen, daß Dresdens Einwohner ächte Kunst schätzen wißen. — Der lebhaft entbrannte Streit, ob die Concession für die E stnbahnlinie Nüssen Loimnatzsch-Niesa dem Banlhause (Rum pelt oder dem aus den Aojacirenden gebildeten Eonsortium ge geben werden soll, scheint sich für das Letztere günstig gestal ten zu sollen. In demselben sind diese Städte selbst und auch Kainmeryerr v. Zehinen vertreten. Wie man versichert, wird die- Eä heißt, daß für die drei genannten Städte aus dieser Combi meist auf Eß- und Triukwaaren abgesehen gehabt. Unter Letzte- > ! Nation nicht blos große vojkswirrhschastliche, sondern auch ganz!rcn sind ihm auch recht respektable und delicate Sorten in die besondere finanzielle Lortheile hervorgehen werden. Hände gefallen. / — Reisende, die von Berlin kommen, erzählen, daß dort > — Cinem hiesigen Geschäftsmann trifft das eben nicht b«-^ folgendes Gerücht verbreitet aew-nen sei. Fi rst Bismarck habe,' neidenSwerthe Loos, in seiner bereits erwachsenen Tochter eirre^ - aufmerksam geworden über die Rüstungen von Thiers, an den- > fortdauernde Gefahr für seine Geldcasse und sein sonstiges Hab selbe» vor Kurzem eine Note gerichtet,,vorin er ihm angekündigt,, und Gut erblicken zu müssen. Um zu seinem Gelds zu gelangend c >ß, iv. an Thiers seine Rüstungen nickst augenblicklich einstelle, so-1 haben Schloß und Riegel ehr nicht zu widerstehen vermocht, selbst ? fort die Sceupationsarme, welche Deutschland in den französischen! vor dem Cinsteigcn in die Wohnung ihres Vaters ist sie nicht ! Provinzen bis zur völligen Bezahlung der Kriegsschuld unterhält, j uirückgeschreckt. Zu ihrer Bestrafung, und der dadurch hoffend-) ! erheblich verstärkt werden würde. Bismarck soll geäußert haben:, lich herbeizusührcnden Besserung hat sich der Vater endlich^ ' Neirominire.n mag Thiers soviel wie er Lust hat, aber rüsten darf! nachdem ihm die wicderkehrenden Verluste in seiner Casse doch ev.nicht! Bismarck soll auch die Aeltesten der Kaufmannschaft zu toll geworden, veranlaßt gesehen, die Behörde um Schutz vor" darauf aufmerksam gemacht haben, damit die jetzige Baisse-Be- seiner Tochter cmzugchen. /, wcgung nicht zu rapide Fortschritte mache. Versichern wird je- j — Wie wir hören, hat sich der junge.Mann, der nach doch, daß Niemand au eine ernstliche Gefährdung des Friedens einer früheren Mitthcilung in der Pillnitzer Vorstadt vermißt glaubt, das; aber Bismarck, wie es Sache eines so bedeutenden wurde, in der Wohnung seiner Eltern wieder eingefunden. Er Staatsmannes ist, bei Zeiten den Franzosen ein Memento! zu- rust. (Siehe unseren heutigen Börsenbericht.) — Die bange, in hiesiger Theaterwelt aufgctauchte Frage: ob Fräulein Langcnhaun ferner unserer Hofbühne angehören werde, hat sich zur Freude aller Verehrer der geschätzten Künst lerin friedlich gelöst. Obwohl man dem Fräulein Langcnhaun von Seiten der Berliner Hosbühne sehr günstige Engagements bedingungen gestellt, hat solche sich dennoch für Dresden entschie den und die hiesige General-Intendantur hat auf's Neue mit ihr einen weiteren, aus fünf Jahre laufenden Eontrat abgeschlossen. — Einige Freunde und Verehrer des feineren Sports wer den, da Dresden mit der Zeit doch anfängt Großstadt zu werden, mit Beginn der besseren Jahreszeit und schöneren Tage Wett reiten, wie solche in England, Frankreich, bei Berlin rc. statt finden, ausnahmsweise auch hier arrangiren. Da diesen Herren vollständige Fachkenntniß des Sportwescns zur Seite steht, so laßt sich von dem Arrangement das Eleganteste und Feinste bei der Durchführung erwarten. Im Mai wird die Neugierde da rauf befriedigt werden. — Eine unerhörte Brutalität wird uns aus Wölfnitz bei Dresden gemeldet. Niedcrgorbitzcr Kriegs-Reservisten, etwa 12—13 an der Zahl, die am 16. d. iv; Gerichtüamt die ihnen von der Negierung bekanntermaßen zugestandene Unterstützung ausgezahlt erhalten hatten, führten im Gasthaus zu Wölfnitz eine Scene auf. der gegenüber italienischeBanditen wahre Ceremonicn- meister sind. Ein Augenzeuge schildert uns die traurige Affaire so: Er sitzt im Gastzimmer, da kommen mit Gebrüll die Reser visten herein, setzen sich aus die Tische und begehren verschiedent lich«: Zeche, die sie auch erhalten, nach deren Genus; sie sich aber, ohne weitere Notiz von der Wirlhin zu nehmen, die im Zimmer ist, entfernen wollen, natürlich immer mit dem rohesten Gebrüll. Auf die nun Seitens der Wirrhin erfolgende Forderung für. die Zeche wurde von den Helden frech behauptet, sie hätten gezahlt,' und die fürchterlichsten Drohungen erschütterten förmlich die Wände. Tie Wirlhin und deren Dienstmädchen wurden sofort- geschlagen und mit Füßen getreten. In dieser Noch sendet die Crstcre nach ihrem abwesenden Manne und während dem wird Seitens der Reservisten sortgetobt, nur Einer, dessen Sinn nicht ganz so schlimm wie der seiner Kameraden, bezahlt unterdessen die ganze Zeche. Da kommt der Wirth, der schon von Weitem den gräßlichen Scandal gehört hat, herbei, und auf seine Frage, was der Seandal bedeute, fallen die siimmtlichen Männer wie die Tiger über ihn her, werfen ihn und seine Frau zu Boden, schlagen mit Stöcken und! licheS Voll" geschildert, denen man wirklich nicht zu Liebe 50 Knitteln auf ihn los und treten Beide und euch das Dienstmäd-! neue Gensdarmcn zu schaffen brauche. Es wurde dagegen vom chm mit Füßen, immer dem Wirth zurufmd: „Hund, Dich schla- Mnrislertisch geantwortet: Ja, an Gcrichtsstelle seien die Leut« gen wir rroch todt." Zwei Fuhrleute und ein Arbeiter eilen her-!ganz gemüihlicd, aber wenn sie allein und unbeobachtet wären, hatte ohne Borivisscn der Letzteren eine Extratour in daS Ge» birge zu Verwandten gemacht. ' — Die große Ausdehnung, welche dem Elsenbahnvrm in Deutschland und Oesterreich bevorstcbt, hat dem Artikel Eisen». babniclnmcn, wovon noch immer selr bedeutende Quantitäten von England und Belgien cingcttihrt werden, erhöhte Beacht ung zuwendcn lassen. Am meisten ist hierin Oesterreich zu» rüclgcdlicbcn, das seinen Bedarf vorwiegend auö zollveresrrS- ländiicvcn Walzwerken deckte. In neuerer Zelt macht sich aber auch vier gröbere Regsamkeit geltend und ist in den letzten Tagen in Tcpiitz die Eonstituirung einer WaUwerk- und Koh« Icnvan-Gcscllschatt erfolgt, welche vorzugsweise Stahlschiemn liciern will und in dem bisherigen Leiter der Ternltzer-Bcfse- mer Stahlhütte. Herrn .'äupclwiescr, auch einen sehr renom- mirlcn Dirigenten gewonnen hat. — Bon Metz trafen am Dienstag unter entsprechender Be deckung 6 sächsische Soldaten hier ein, welche bei einem Ex«ff< mit anderen Soldaten betheiligt und zur Abbüßung einer StMfe vcrurtheilt worden waren. — AusWerdau schreibt man uns, daß in der am 17. dort abgehaltmcn Volksversammlung der bekannte Most auS Chem nitz , gelegentlich des Referats über den Bebel-Liebknecht'sch«r Preß-Proeeß sich zu dcr Aeußerung hinrcißm ließ, nicht Liebknecht oder Bebei, sondern Bismarck sei einHochverräther! Hier könnt« man fragen: Verstehst Du auch, was Du sprichst? Auf dieses Wort wurce ihm von dem zur Ueberwachung anwesenden Ges richtS-Neferendar das Wort entzogen und die Versammlung sofort aufgehoben. — Am 18. verunglückte im Nichterschen Steinbruche zu Wehlen der Steinbrecher Rothig auS Heeselicht dadurch, indem beim Tremren eines Steines ein Stück desselben ihn traf, so daß der Tod sofort erfolgte. Er hinterläßt eine Frau und 3 Kinder. — Verlautbarungen im Handelsregister. Ein getragen: Äctien-Verein Bad Kreischa; Inhaber die Actionairez. Vorsitzender des Verwaltungsraths: Herr Richard Schanz hier. Eingetragen: Muldenthal-Eisenbahn-Gesevschast zu Dresden) Inhaber die Aetionaire; Direktor: Herr Franz Adolf Schmidt. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 15. April. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit fand statt der Einspruchver- handlungstermm in Privatklagsachen Emilien Charlotten Varn» hagenS widerFriedrick) Wilhelm Rosenlöcher, beide hier. — Seine Erledigung hatte gesunden der Einspruchstermin in Privatklag sachen Herrmann .LIeinwiekeS (?- und Genoffen wider Rudolf Hosmami, allerseits in Dresden. — In unserer Zweiten Kam mer wurden einmal die Vagabunden als „gulmülhiges, unschäd- bei, um den bedrängten Wirthsleuten bcizustehen, werden, aber so geschlagen, daß daS Blut auf Tische und Wände spriät. Bcson Vers dein Arbeiter ergeht cs gräßlich, ihn werfen sie auf die Straße, dort prügeln noch 4 bis 5 tüchtig auf ihn los, der sich schon längst gar nicht mehr vcrtheidigen kann, reißen ihm den Rock herunter und werfen ihn schließlich in den igraben. trotz allen Hilferufen erschien doch leine Hilfe und ein Schicken nach dem Gendarm blieb erfolglos, weil dieser nicht zu Hause sein, denn taxirt ist es auf 2'/z Ngr.D, dies genirte aber unfem letzwaen sie mitumer über den Strang. DaS ist auch mit unserm heutigen Angeklagten Friedrich August Wilhelm Fiedler der Fall. Bei seinen verschiedenen Nundstreifercien imPlauenschrnGrund« und Umgebung kam er auch nach Deubcn. In einem Hause dort, sah er ein ihm mangelndes, aber sehr notwendiges Wäsch- stück 'ein Hemd nchmlicht auf der Treppe zum Trocknen hängen. Dasselbe scheint nicht eben von der feinsten Leinwand gewesen zu war. — Den Rock des Arbeiters haben sie mit fortgcnommen, der arme Mann selbst aber liegt im Krankcnhause und soll sehr gefährlich verletzt sein. — Später ergab sich, das; die Reservisten kurz zuvor in Löbtau schon eine kleine Probe gemacht hatten. Dort trank Einer Kaffee, fand aber den Preis, l Ngr. für die Tasse, zu hoch und brüllte entsetzlich. Die anderen tranken das edle Getränt Schnaps, verlangten ihn aber in der Flasche, nah men diese mit und zerschlugen sie an der nächsten Mauer, Die Wirlhin war allein zu Hause und mußte sich daä Alles ge fallen kaffen. — In mehreren Straßen der Neustadt sind in den jüngst Fiedler durchaus nicht. Es ivu.de cingesackt und fort ging'S wieder auf die Bettelei. Dies Zigeunerleben dauerte aber kider nicht lange, denn die böse Landgcnsdarmerie bemächtigte sich de- Edlen und da kam auch die Annectirung des Hemdeö heüms. Von: Döbelner Gerichtsamt wurde Fiedler, welcher bereit-zwei mal wegen Diebstahl mit kleinen Gefängnißstrafen belegt worden ist, wegen Aneignung fremden Eigenthums zu 1 Jahr Zuchthaus, wegen gewerbmäßigen Bettelus zu 4 Wochen Gcfängnih verwe» thcilt. Die Staatsanwaltschaft hatte aber Mitleid mit dem ar men Schlucker und erhob zu seinen Gunsten Einspruch. Staats» anwaltNeiche-Eisenstuck beantragte heute bedeutende HerabseHung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite