RÜCKSCHLAG Der Monteur warf den schweren Schraubenschlüssel klappernd in den Werkzeugkasten zurück. Dann ergriff er einen Knäuel Putzwolle und wischte sich bedächtig die schwarzen, ölbeschmierten Finger ab. Der Motor stand. Noch einmal ging der Monteur langsam um die ganze Maschine herum, tastete mit der Hand zwischen die weic- gespreizten Stützen des Gestells hinein, sah gespannt zu den btiden Zylindern empor, als gäbe es dort etwas be sonders Merkwürdiges zu beobachten. Der Motor hockte fest und sicher auf seinem Funda ment, die beiden riesigen Schwungräder, die zur Hälfte in Vertiefungen des Fußbodens hinunterreichten, gaben der ganzen Maschine einen Zug ungeheurer Wucht. Es schien, als warte dieses ganze Geschöpf aus schwarzen und aus blinkenden eisernen und stählernen Teile nur darauf, seine gespannte Kraft zu entladen, die Kolben stange^ auf und ab jagen, die Schwungräder rasen zu lassen. Der Monteur wischte noch da und dort einen Ölfleck von der Maschine, dann nickte er befriedigt. Ein paar Tage später zischte zum erstenmal die hoch gespannte Anlaßluft in die Zylinder dieses Motors hinein. Ganz langsam, beinahe widerwillig, schoben die Kolben stangen sich aus den Zylindern heraus, wie in einem noch zögernden, noch schüchternen Takt. Dann wurde das Spiel lebendiger, in den Zylindern begann ein Puffen, ein Fau chen, ein knallendes Rumoren, das lauter ward und dann wieder leiser,die Schwungräder wirbelten: der Motor lief. Wieder ging der Monteur hin und her, rings um die Maschine herum, fühlte und tastete die Lager ab, ob sie nicht heißliefen, regulierte an Hebeln und Handrädchen da und dort. 121