Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188306211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-21
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.06.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
keltsrapheildlihlpacht Berlin. Dresden. LI,I«» Platt »rlidkln« «LaUch trütz 7 Uhr I. d. »k»>d.r Marlenstr. l!l. NI>oi"lemclUa»rrU virrllttahllia» » Mark i-o VIae„ durä» dir Pojl L Mark 7L PIg- »lumm. I« PMr. PU, d c ItUlk«a»« rinarlaudler Ma- «lulcript« mach, ßili die!>!cd»clt»« »tchl derdmdllch «nnoilccn tür un» »elimen a»i Li« Vunoiireii-Vurraur v.V«»I»«- «am » «-«>«»> - Nu»«N «»tt-i - r-ud, »«»«».;- z«»all»,n»«ur» - «. »au«, ,1 würU,: - «»». »»«») i» Mlaadcbiirg; — Varck L> vo. Halle ; — «lenier tu Hamdur^ Tageblatt für Hokitik, Meri,attWg>GesMftsverktl,r.Lörsr,lbericht,FrtMdtniiftt rkkchrtlsi-Sltlev Nr. 11 (Allst.) u. Ü»S (Neust.) Hnsemle werden Marleullrahe >1 Tw Nachm. .1 Uhl anaenomme», «;°»n!<-«r dl« Mitiaartuulir. s l tNeniladi »ur an lwochentagen: ,r. «Uistogallk Nr S di»Nach»>. »Uhr. — Die rmidallihe Pclil.'eile koll, l -IL Ps. Elllsclalldl die Zeile »a P,. Itlnc Namntie sllr da» aächl- ragtqe lLrji,einen der Inserate wird nicht gegeben. Auswärtige Annonce»» Lusknage tnierircll wie »». gegen Vrnuu- meranda- Zollt.»», durch ltriei- marken »der Pojleiniaüilüig. Acht Ciibell kosten Id P,g. Inserate für die Montags-Punmier oder »ach einem Lcillagc die Peliiieil« LüPs. Wlviltz Mäkätzckeii, clas «rrNttttl» InzrOi-, von 5 Null, UN in >voft» nnä bunt. Lini>t'vlllon8wort>t lh>ntnr»v«ll«>eeliei» von LI. 8,75 uu. >5 /Mmai-Kt 15 Ileisler, 15 kilmarirt >5. ö ü . S r7- kl,1iVItt ^ pkiXc, 6 Lpscisl-krbt'ilc jspeiißt.LüummIk't.Lisßsl-I'scjcel'Vei'LchiulstLchuc/nisi'Icm k»t.xuedi Vrvttilen, «r. 8. '/ur aorüUi^on vouoIitun- ^ro«rio öVuucvakI von I»lonv» in /,j»Ic, Llc^iiiiis; null kußter, r-ovcro ullo OuttuiiMN »rl'ttt« N»I»« 1 u. 8>«i»i»ol-^i»i»«ruli, halt ult rur JmMIirunx v Oruvir-Arboitoirzockor Ilrt livLteuu vm,itostIoil. t» «« >»«»»» AM» »»«> 1t»rll»iir» I» 8liliMN II. ME«, MVI« klillWililelii, «j II o t, « I» t r it zr S > ia ßatsm nn«I Oammilis^itl inil kvlitlon uiul sirttlLl-iscIisn m »K»U«,Ml»ettvU-,ILM»«MU- I < >I«IN»ittMtt«Ult>tO,»lM», itz I'npii rvttdti!»«; !j) emnkülllou I. ItNMsr »» tziiilinv, Vrv8«leu, ... VOIsiti-iitivrulr. List. u. bivpliivuutr. <» ui» 1'vnti»Iat/. (st I^ieLLrä LLriäler, liIitrLklMvr-, MWMn-, ItzitzpIlM- M tzltzkMckv 8Ntzi!ivit8-1n!LKM»Ämä u^tiri^v »d Nr. 172. 28. Jahrgang. Auslage: 38.000 Srpl. Liercuitwortlicher Nedacleur sllr Politisches w. Emil ri icreq in LrcSde». Der Polen edle Nation ist von einer aussälligen Unlüste cransscn. Die Perstastniie, istrcs cilauchten (.>)eniuo, des »asteiu abgöttisch verestrten DickterS UraS^ewskn in Dresden ziltcrt in allen Herzen nach, die im ztonigreich Polen selbst, in Galizien, in Ost- und Weslvreustcn. Posen lind Schlesien, in den russischen Dslscc- provinzen, in Wien, Paris und London von der Wieocraufrichtnng eines Polcnrcichcs tränmcii. ziraSzeivsk», den alle Weit als einen der reinsten Charaktere, als mit kindlich-gutmiitstigcm Herzen aus- gesiattct, als generös, alifopferuiigsfastig und im höchsten Krade selbstlos kennt, ist seinen Landsleuten noch in anderer Nichtung wertst und tsteuer. Er ist ihnen die lcbcnvige Verkörperung des Patriotismus, ihre nationale Hoffnung und ihr Nativnalstolr zugleich. KraSzewSk» zählt zu den ersten Dichtern der Gegenwart, er nimmt in der Welt-Literatur einen hervorragenden Rang ei». Wie weit istn sein Patriotismus hingerissen hat, mit den Gesehen dcS Staates, unter besten Schuh er lebte, in rronslilre zu kommen, darüber können wir getrost von der Untersuchung weitere Auf klärung erwarten. A!S deutsche Patrioten müssen wir bei aller Hochachtung für den polnischen Patriotismus jlraszewsky'S ent schlossen allen Bestrebungen entgegentrcten, die darauf zielen, deutsche Landeslhcile aus dem lebendigen Leibe hcrauszmcibcn, Schlesien, Posen, Lst- und Wcstpreubcn als Banslücke eines neuen Polenreichcs zu verwenden und die Weichsclmündung polnisch zu machen. Den Polen ist schweres Unrecht zugefügt worden, eine dreimalige Tsteilung hat ihr Land über sich ergehen lassen müssen, die Trauer ihrer Söhne um die verschwundene Macht und -Herr lichkeit flöht uns tiefe Achtung ein. Dies selbst, wenn wir wissen, dah die Polen selbst ihr Grab geschaufelt. Jesuiten und Juden haben wetteifernd daran mit geschaufelt-, die Herrschsucht, Ungeberdigkeit, Uneinigkeit. Verschwendung und Tyrannei des polnischen Adels sind weltgeschichtlich bekannte Ursachen des Weltgerichtes, daS über sie hereinbrach. Die Sch'achzigen, jene kleinen Land-Edelleutc, die oft so arm waren, dab ihrer Acht nur eine einzige Ziege ans dewMarkt führten saugten die Bauern unmenschlich ans-, sie liehen ebenso wenig einen freien Bürgerstund aufkommen-, sie mißbrauchten daS Recht der KönigSwahl: das Veto eines einzigen dieser armen adeligen Tcusel konnte einen einhelligen Beschluß des Reichstages nngiltig machen. Wir in Sachsen wissen am besten, was unseren Vätern der Kauf dieser Schlachzigen-Stimmen und die ganze polnische Wirthschast gekostet bat. ES kann uns nicht im Traume einfallcn, den Polen bei ihren ZuknnftSpläncn die Leiter zu kalten. Dies um so weniger, als die jetzigen Polen mit zu den schlimmsten Deutschenhassern zählen. .Höchstens übertrifft sie hierin noch das blödeste Ezechenthum. Der Deutsche hat in Polen und von den Polen nicht die leiseste Schonung seiner Nationalität zu erwarten. Wie herrisch verfahren die Polen dort, wo sie sich am Freiesten bewegen, in Galizien, mit den ihnen stammverwandten Ruthencn! Die Unterdrückung dieser ihrer slavischcn Brüder ist daS ausge sprochene Ziel ihrer Politik. Wie gclit'S erst den Deutschen, die unter den Polen leben! Und was müssen wir jetzt erleben, da sich Wien anschickt, die Gcdächtnißfeier seiner Errettung von dcc Türkengckahr vor zweihundert Jahren zu feiern! Mittelst einer dreisten Geschichtsfälschung wird diese große Bc- frciungsthat einzig aus Rechnung dcS PolenkönigS Sobicsky geschrieben. Die Geschichte besagt, daß das herrliche Werk die That von 70,000 Soldaten war. Diese bestanden aus 30,000 Mann Kaiieilichen, 20,000 Sachsen und Bayern und ebensoviel Polcn, Den Oberbefehl führte Fürst Karl von Lothringen, die Kur fürsten Johann Georg von Sachten und Ma^ Enianucl von Bayern befehligten chre heimischen Truppen, der König Sobicsky von Polen stieß mit den Seinen zögernd hinzu. Wien war aufs äußerste be drängt; der Kommandant Graf Starhcmberg konnte die von den Bürgern beldenmüthig verlheidigte Stadt nicht länger halten; er ließ vom Stephanütlmrme Raketen als Zeichen tiefster Bedrängnis! aulsteigen und sandte an den Herzog von Lothringen, der am Kablenberge lagerte, die berühmte angstvolle Depesche: „Keine Zeit mehr zu verlieren, gnädigster Herr!" Die Kaiserlichen und die Sachsen und Bayern griffen dasLürkenhccr an und schlugen eS — zunächst ohne die Polen. SobieSky war noch weit zurück und nur mühsam rückte er in die Schlachtrcihe vor. Als Lothringen im Kriegsrathe die Generäle fragte, ob man sich mit dem Erfolge des Tages zufrieden geben oder den Sieg weiter vcrsolg-n solle, da wollte Sobicsky die Entscheidungsschlacht erst am folgenden Tage schlagen. Ta aber erhob sich der sächsische Fcldmarschall v.d. Goltz und sprach die denkwürdigen Worte: „Der Feind ist erschreckt, ich halte für gut, daß man ihn verfolge und die Viktoria weiter auS- nütze; auch ich bin ein alter lahmer Mann und wünsche noch heute Abend ein gutes Quartier zu haben." Und der kühnere Rath des wackeren deutschen Kriegers drang durch. SokveSky's Schaaren stürmten aus die wankenden Reihen der Türken und vollendeten den Sreg; ihnen, als den bei der Verfolgung Vordersten fiel die meiste Beute zu. Und nun soll die Ruhmesmat der Kaiserlichen, der Deutschen und Wiener nur eine Staffage sein, um den Ruhm der Polen desto herrlicher leuchten zu lassen? Zeitgenossen jener ruhmvollen Tage berichten, daß das polnische Heer zum guten Tlieile aus leichten Reitern bestand, die weder mit den schweren kaiser lichen Kürassiren, noch den blauen Reitern der Sachsen, noch dem schweren Fußvolk dec Deut chen überhaupt verglichen werden konnten. SobieSky selbst klagt in Briefen an seine Gemahlin über die Beute lust seiner Krieger und als in demselben Jahre später jene Polen allein mit den Türken in der Schlackt von Parkany fochten, flüchteten sie nach dem ersten Zniammeustoh so eilends, daß Held SobieSky, riesvcrstimmt über solche Verzagtheit, die desorganisirten Schaaren in die Heimath zurückrief. Und bei alledem murren die Polen, daß aus dem Denkmal. daS jetzt im Wiener StcphanSdom auf gestellt werden soll, Sobieskn nicht den Alle überragenden Ehren platz eihält, sondern mit den Helden Karl von Lothringen und den Kurfürsten von Sachsen und Bayern in einer Reihe steht! Der Präsident deS Üstcrrcichilclien Abgeordnetcn-HauseS, Ur. Smolka jammert, daß er „in einem Winkel gestellt" sei. Die Polen verlangen, daß der geschichtlichen Wahrheit ein Faustschlag ins Gesicht versetzt j Aussichten für den 2l. Juni: Schwacher unbestimmter Wind, verän- ! dcrlichcBcwölk.,keincodergcriiige Oiicdcrschl., Tempcrat. wenig verdeck. Dresden, 1883. DoiMerstllg, 21. JMtt. werde nnd daß anläßlich der Gedächtnißseicr der Befreiung Wiens n»v d.r Elnistcnlieit, Wien, Oesterreich und die ganze Christenheit sich vor ihnen im Staube lrümmc! Las geht zu weit. Neidlos soll man den Pob'n ihren Antheii an der großen Kiilturthat, die vor 200 Jahren Europa von den Schrecke» der Türkennvlb für immer rettete, lassen: aber der Dank gebührt allen Helsen von 1083, Jedem nach seinem Verdienste, Jedem nach seinen Timten! , Außer den Polen stellen jetzt auch Italiener und Franzosen die deutsche Geduld nui eine harte Probe. Da fi d augenblicklich die fragwürdigsten Rcvolnlionüre aus Italien nach Paris gepilgert, um sich mit den Franzosen zu verbrüdern. Eigenl'miniich, daß man bei dem „Bcrhrüderungvleste der Völker'^die Tcntschcn cmsschueßt! Da ist cin^log. Major Canzio, der Schwicgcr'ohn Garibaldi'ü und dessen Söhne, die auf den Romen dieses berühmten Patrioten bin allerhand gemeine Streiche verübt und unsaubere Geldgeschäfte betrieben babcn. Wegen oidinürsler Betrügereien wurde der Major Canzio vor etlichen Jahren zur Gcfänginßslmse verurilieiit und nur auf Betreiben Garibalbi'S begnadigt. Obwohl Gariba.ioi testamentarisch die Verbrennung feines Leides angeordnet, Halen diese würoigen Erben diesen 'Befehl gemißachlet: wohl aber Hallen sie sich für ermächtigt. ans Anlaß der Theilnahmc Garibaldi'» am Tie Militärschüler von St. Cyr unte nahmen auf dem Coneordieu- vlatze vor der Staiue der Stadt Straßburg eine deutsch-feindliche Demonstration und was dergleichen Albernheiten mehr sind. Wenn jedock» ein Volk, mit dem cs jo reißend bergab geht, wie das fran zösische, systematisch ans solche tolle Sprünge geleitet wird, so kann das unter Umständen gcm"insckmdlich auslallen. Zum Glück ist in Italien die Acoolntiaiispartei so ohnmächüg, daß keine Gefahr vorücgk. daß das Königreich durch diese zweideutige Sippe vom Bündnis; mir uns sich abvrängcn läßt. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 20. Jmü. Berlin. Der Kaiser empsangt am Freitag in EmS den Be such des Königs von Dänemark. — Offiziös wird inügethcilt, daß ocr Beschluß des Bundesraths auf Zurückziehung des Pensions- geietzcs für die Reichscivilbeamten einstimmig gciaßt worden ist. — Die neueste Eiscnbahnverslaatlichungsaktion wird von Maybach selbst dirigirt, der sich besonders wichtige Geschästssachcn zur Er ledigung nachscnocn läßt. — Dem BundcSratüe üt bür Entwirrt der Ausführuilgsbesliinmuiigen zu dem deutsch-italienischen Handels verträge zugcgangen. Danach ist die Abstammung solcher Waaren, für welche Italien Zollermäßigung zugestanden rst, aus anderen Ländern als Spanien oder dessen Besitzungen durch behördliche Älteste des Hcüuathlandes oder auf andere Weile glaubhaft nach zuweisen. Des Nachweises bedarf es nicht, wenn dre Waaren atö Payagiergut von Reisenden eingeben. — Die Kommission des Abgeordnetenhauses zur Vorbcralhung der kirchen-poiitischen Vor lage hielt heute ihre letzte Sitzung zur Feststellung des schriftlichen Berichtes ab. Berlin. Aus Anlaß der kürzlich in Berlin und Dresden rorgenommLnen Haussnchnngen und Verhaftungen (Kraszcwsti, Hentsch) eisi-lirt die für offiziös geltende „Post", daß es sich bei den selben um einen Prozeß wegen Hock.- und Landesvcrralhs in großem Style handelt. Ohne in die Details cinzugchcn. bemerkt das Blatt, daß die bisherigen gerichtlichen und polizeckichcn Maßregeln bereits ein erhebliches belastendes Material ergeben haben. Berlin. Dem „Tageblatt" wird aus Prag tclegrapliirk, daß der Urheber der Dcnnnzialioir gegen Kraszewski der Redakteur eines Wochenblattes „Oeslerreichische Politik" Namens Arnim Adler ist, der sich im Besitz eigenhändiger Schulten Kraszewsli'S befindet, welche denselben sehr belasten. Diese Schriften bade er erst beivor- ragendcn Polen, sodann dem österreichischen Minister für Polen Neuß, der sie Bismarck vorlegte, worauf die Bei Haftung KlaszcmSki'S erfolgte. — Ter Schluß deS Landtags wird voraussichtlich Len 30. Juni erfolgen. Breslau. Am Mittu och Abend ging zwischen Salzbrunn und Sorgau ein Wolkenbruch nieder; ans der Trace der Freiburger Balm sind an vielen Stellen die Bahnkörper demolirt. Hrr > ch b e r g. Ein großer Theil der Stadt steht unter Wasser. In Hermsoori ist ein Haus eingestürzt. Mehrere Menschen ertranken. In ocr Umgegend sind die durch Ueberschwcminung verursachten Verwüstungen noch größer. Ans Jauer werden viele Unglücksfälle gemeldet. Wien, 20. Juni. Einer Meldung aus Skutari zufolge hätten die Anführer der meisten aufständischen Stämme Hrfiz Pascha ihre Unteiwcnüng angeboten und dürfte damit der Aufstand als be endet gelten. Amsterda m. Heute früh brach auf der Werft der König! Marine eine heftige Feuersbrunst aus, welche sich alsbald den beiden Kriegsschiffen „Doggersbank" und „Kortcnaer" initthcilte, von denen das elftere durch Einsturz der Werstmanern zerstö't wurde. Der Schaden wird aus 3 bis -1 Millionen Franken geschützt. Brand ursache unbekannt. Drei Personen sollen verwundet, ein Feuer wehrmann umgckomme» sein. Kopenhagen. Es sind Gerüchte verbreitet, wonach)) die Verlobung des Prinzen Waldemar mit der zweiten Tochter des deutschen Kronprinzen bevorstehe. Die Bertincr Börse bekundet« heute wieder Bessere?. Wien zeigte wieder einmal feste Tendenz, die aber gegen Schluß nächstes;. Nachbörse schwach. Kreditaktien wurden tür Wien in großen Posten gekauft, auch sonst waren spekulative Banken ziemlich belebt. Kasiabankcn still, wenig verändert. Von deutschen Bahnen waren Marienburger u. Ostpreußen belebt» die zu verstaatlichenden Bergwerke einheitliche Tendenz Deuticde Fonds fester. Ungarn fest. Russen schwach. Aranfftt» o. LI.« SO. Juni, kldeilds. »«du rso>/,. StuLlkdaSn 2SI Y,. Lom barden MIO,. «Ocr Lool- —. Ocü. Etlberrenie —. Paxierrcnte —. i-aUjicr Lös-/,, vclicrr. Goldreiue —. <°/» Un». Woldrrnre ——. 77er Müllen —. socr Müllen —. r.vr!c»lanlctbe —. Mcnelle Ungar, «olbanleibe . S. crienlanleiüe —. Ungar. Parterre»leDikcoioo —. üalwier —. Lollbardbab» MIß,. Beteiligt. Lvten. so. Lullt, »Idend«. üredtt Mt.ko. ötaalSd.. Lamb.nocn — Nordioellbabn —. MarinstenUng. Sredit —«N, Ungar. Eold 5!>.7ö. Pari» L0. Innt. «Schluß.» Reute 7S,>.7. Anleihe WS.-'ö. JiaUcncr II3.L0. Staaisbali» 7»27!>. Lombarden NI,2d. do. Prioritäten IS». Sgyrter ees. Lenerr. «oldreiue s«>/,. Tröge. London. Getccidcmarkt, LV. Luni. l-chlub.) Letreida trage, durch- gängig unverändert. Part» «Produkten), ra. Juni, lkcht»«.) ISe1,ei, i?.5«>. Seriembe-- Deccmber L7,L», ruliig. Ebtritni Iunt «S.»t>, Eevlenide». leccinber niipg. MM tz,int u»,7», SebtembeKlecemder 77.7d, r>p/'g. «mlierdam ,Produkte»), SV. Hunt. «Schuch». «Lcigeii Avvbr. ew, b-l/gu>:u. choggen Lriover 17». »nau. LokalrS und Sächsisches. — Infolge des unausliörlichcn Regcnwetters am Dienstag ist der von Jlnm Maiellaten dem K önig und derKönigin geplant gewesene Besuch DwvoldiSwaloas nur von des Königs Majestät ausgeführt worden. Die Ankunft in der festlich geschmückten Stadt fand um l'/v Uhr statt. Zur Begrüßung waren die Vertreter der königl. wie städtischen Behörden erschienen nnd Hr. Bürgermeister Voigt richtete eine Ansprache an Sc. Mas. den König', welcher sodann die Nikolaikirche unter Führung des -Herrn Superintendent Opitz, darnach die Gcwcrbcansstcllung und schließlich noch di- Tipvoldiümaldacr AczirtSanstalt besichtigte. Die Rückfahrt ersolgle per Eanipagc über Reinholdshain, HirscMnch. Lungkwitz, Krei'cha und Lockwitz, welche Ortschaften ebenfalls im sesliichen Schmuck prangten. Begleitet war Sc. Majestät vom Oberstallmeister von Ebrenuein, Flügeladjutanten Major v. Malortie und dem Kgl. Kaminelherrcu vom Dienst v. A.nun, während die Führung ans der gesummten Reise H/rr Krcishanvtniann v. Einsiedei übernommen batte. In Dippoldiswalde wurden dem König sowohl von ZU. Voigt, der Bürgcnmeisters-Toaster, ans dem Bahnhof, wie später in der Nitolaittrche von Frl. -Hulda v. Sckönbcrg Blumenbougnets über reicht, auch ans den Händen zweier hübscher Schulmädchen nahm der König später zwei Bougnets nüt je einem Zweig von der „AlbcrtL-Eiche" und der „Earola-Linde", welche Bäume die Stadt bei der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten gcpflanct hatte, entgegen. In der Kirche ward das Lulvum im-, rexam von Hauptmann gesungen, welches, da die Akustik iu der hock'gewölbtcn Kirche eine vorzügliche ist, ergreifend wirlre. Aus der Rückfahrt nahm Se. Majestät noch mehrere Orte speziell in Augenschein, so in Lungmitz das alte Schloß und die Räum lichkeiten der Bennemann'schen Stiftung, in Kreischa die b)r. Hali- bauer'sche Heilanstalt, und in Sobrigau die Rüger sche Chokolade!'.- fabrik; bicr kredenzte auch die Tochter des Hm. Rüger iu dem be kannten Chvkoladiereu-Kostüm dem LandeShenn eine Tasse dampfen der Chotolade. Bei der Fahrt durch Lockwitz wurde Se. Majestät noch durch die Familie des Rittergutsbesitzers Jrhrn. v. Kapp-Hcr ehrfurchtsvoll begrüßt und durch Ueberreichung eines Bouaucts durch Frl. v. Kapp-ber überrascht. Gegen 7 Uhr erfolgte das Wieder eintreffen in Pillnitz. — Se. Kgl. Hoh. Prinz Friedrich August, Selönde- leutnant im Lcib-Grenadier-Negüncnt wurde gestern früh 10 Ulir vereidigt. Das Regiment unter Führung seines Kommandeurs des Hcrrn Oberst von Cerrini di Monte Vacci stand mit wehenden Fahnen in Paradeuniform unter Gewehr, während der Adjutant von Gersdorf die Vereidigung vollzog. M«t einem begeisterten Hock» auf Se. Mas. den König, dein Chef dieses Garde-Regiments schloß die Feierlichkeit. — Seiten der Königl. Wasserbau-Direktion erhalten wir über den Was sc rst and der Nebenflüsse der Clbe folgende Nachrichten: Prag, 10. d. Vorm. 23,' 20. d. 2 Uhr Nachm. 190 Ctm. über 'Rull. Kleine Elbe und deren Nebenflüsse im rapiden Steigen. Melnik gestern früh 0 Ubc Wasserstand 86 u. 7 Uhr Abds. 164 Ctm. über Rull. — Kantor Ferdinand Feucker in Reinsdorf erhielt das Ler- dienstkrcuz. — Eine Plenarsitzung der Stadtverordneten findet heute nicht statt. — Morgen Vormittag 10 Uhr tritt der Krei? ausschuß der Königlichen Kreisliauplmannschast Dresden zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. — DaS Diplom, welches am Sonntag beim Fesibanlet dem Ehrenpräsidenten des VIII. Mitteldeutschen Bllndcsschscßcnö, Herrn Oberbmgcimcister Dr. Stütz cl überreicht wurde, unv dessen meisterhafte Ausführung allgemeine Bewunderung fand, ist von dem Kalligraphen F. Fabian in Leipzig hergcstcllt worden. — Vlll. Mitteldeutsches B un desschi e ß c n. In der Schicschalle des Scliützenliofcs sind bis Dienstag Abend, außcr den beim Konkurienzschießen am Sonntag gelösten Karlen, für ca. l 1,000 M. Karlen geschossen und dabei 16 Becher, 3 goloenc Ubrcn, 1 silberne Löffel und 100 Festmünzen als Gewinne erzielt worden. Seit Montag beschoß man die beiden Festscheibeii ..Heimath" (Standiestscheibe 17ö Meter) und „Deutschland" (Feldfcslfchcibe 300 Meter). Vorgestern, Dienstag, wurde aut LieKonüirrcnz-Ehrcn- schciben „Berlin" und „Dresden" für Stand und Feld geschossen und dieses Schießen wird an den übrigen bis zum Freitag ver längerten Festtagen fortgesetzt. Gestern, Mittwochs früh begannen die Gesellschaftswettschießen. -Heute treten die Schützen - Gilden Magdeburg, Sprcmbcrg, Mitteldeutscher Schützenbund (Scbützcu: d>e Herren Härtest, Höyler und Schwerin), Weissensee bei Berlin, Köstritz, Plauen i. V-, Bautzen, Berlin II, (Zweigverein,. Leipzig, Liegnitz. Dresden (Schützen: Herren R. Eidtner, B. Müller, F. Mö bius), Dresden II. (Lchützengesellschasl Concorbia vertutcn durch dw Herren: E. Strauß, H. Müller. Ed. Schmidt), Großenhain und Borna in Konkurrenz. Bei den gesteur noch geschossenen Stand- fcstlchcibcn waren 7!) Karlenmimmerli vertreten, die zum 'Anschlag gelangten besten Tbeiler halte Nr. 58 mit 567, die geringsten 620» Tbcilcr die Nummern 41 und 45, d. I». soweit bis 'Mittag bekannt war. Geschossen wurde äußerst, lebhaft und fielen in der Minme bis zu 51 Schuß, binnen 10 Sekunden sogar II Schuß. Die in seinem Silber ausgeiübrte Festmedaille trägt bas Relief unseres Königs mit Umschrift, ans der Rückseite die Wappenschilder des deutschen Reiches, Sachsens und Dresdens mit einer auf das VIII. MiltteSdeulsche BundeSschießcn bezüglichen Ilmicbüft. — Der verstorbene PrivatnS Lehmann hat dem Albert« verein ein Legat im Nominnlmerth von 1500 M. auSgeietzt. — lieber den Fall Kraszewski wirs von den Behörden (Staatsanwaltschaft wie Polizei) ein travvislisches Siillick weigen beobachtet. 'Nur soviel verlautet als gewiß, daß der Prozeß, der den in Berlin und Dresden Verhafteten gemacht wird, nicht vor den ordentlichen Gerichten in diesen Städten, sondern vor dem Leipziger Reichsgericht sich abspielen wird. Daraus ist zu schließen, daß die Anklage sich auf Landes- rcip. Hochverrat!; richten wird. Bei der .Haussuchung in der Villa Kras-ewski's soll man eine Chissrirschrist und eine ganze Liste von Verbündeten ans Pole», Finnland u. s. w. mit Beschlag belegt baden. Von den beiden Brüdern v. Konopa o. y, von welchem der jüngere nach kurzer Verhaftung wieder auf freien Fuß gesetzt worden ist, hört das „W- T.", daß sie eine Ahnung von der ihnen drohenden T nnnzia- tion gehabt hätten und bereits reisefertig gewesen seien. Sic sollen einer allen polnischen Adelssamiiie angchörcn nnd keineswegs 'Nihi listen sein. Uns wird noch erzählt, daß der »stiere Bruder währen^ der Haussuchung mit seiner Schwester polnisch zu sprechen versucht habe, dies rinn aber verboten n orden sei. — Am 1. Juli d. I. leiert ein hiesiger', irr der Schäferstraße wohnender Bürger, der lange Jahre hindurch beim König!, .'.w' hananft thälig gewesene Herr E. P o i iel t, mit s i '.r C "L n das Fest der goldenen Hochzeit.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite