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Dresdner Nachrichten : 03.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-03
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1884
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Le1t,ri,1k,»r«hiP«chl Berltn-Lre-den. »»SUN, men ». »r»r» : »«rienftr. l». ^ ^ ^en«l,thl»4 »«»i« ko Pf, durch die «oft » Gt»r> 7» «I,. Nummer I» «lg. ßüe dt« NLtg-de «ingelandler «»> rd^i ßüe dl» »uagode «lngela »ulcrtpt« macht llch die Nedaclü» nicht oerdtndUch. z»I»r«i» tü, di» Lr. Nmhr. mdmen an: «nnnncen-Bureaur den Heesen»,tu » Beller; — »I»», Messe; - Lende 1 tl,.; — Indeltdeudeni; «. Müler in Aerlitz; - Ned. Aied u> Mägde» dure - 2, «nr» ü li, Halle; — B. Arndt, Berlin V.; — Adeil Steiner in Hamburg; — gettung^ Agentur von tj. Ptvdut Aquarell faikon trovtl«», k«ldr»uvkt u. t» 1«be«t U»ei«»!>rra»e« 87. Linetienetrueev !8, itoinriedetendeo <Ntn.it tiüelil/.) Tageklatt für MM. AntnSilliiiU. HesliMsMelr. BSrknSmU KenideMt. Ksi-lünsn-fsbrilc von L«I. vae«n t. ^uvrltseii t. V., Kpoelul- u. U»np1x««vli. ^ Osmieii, 2'» Kictorill-Klllonj. N renfprech-Stele» Nt. 11 (Allst.) u ÜS2 (Neust.) Nuser-te werde» Marlenslr. lit dis Aach«, t» Uhr anaeuomnien. Saimlaga bi» Mtllaai t» Uhr, In Neiiiiat»: »rode nlesle,gaste S nur an Wochentage» dt« Nach«. S Uhr. — Die eungaiiige Petit» »eile lca. 8 Silben) l«iie> Id Unter ^rngesandi die geile »u Psg. lt>ne «Äaranktr für das nuchsi- lagtae lkrschcinen der Hulcrat« wird nicht gegeben. SliiSniärligc Jnserlion« - Auslrägk wei dcii nur gegen Pritnum raudl- siahlung durch Briesinarlen oder Posikiniablung anaeuommen. — Acht Silben tone» IdPsg. Inserat« sirr die Moniag« Kummer oder nach einem Iesnage orc PciN.eile 2» PI». omplivlilt. «tktt»»!*« >»«-, v»>rlt»«« Ii«r unck di«>»no>/»P D « , t»«^ null «I. konlltei- v. 2 KI« ^ 8 .- II UI tji IUU tllc. lfl»8i«t> «o»,I. Ilitüli ttunBÜi-i« dc-roltnIUI^nt. .fl Ivvtinieum >» kiLctivso. « Hl>dcl»tuei»-IvLOvleur-8ckul» d> ^>rtt»nel«1er->iekule. — Vonmtornedt krsj. vr. ZMI'8 MormÄ LrULvI ii, «MII. IlWMiM. Nr. 3-1. 29. Zahrgau,. Auslage: 40.000 Lrpl. 'Aussichten für den 2. Februar: Mäßiger unbestimmter Wind, verändert. Bewölk., etwas Niedersch.., Temv. etwas kälter. Dresden, 1884. Sonntag, 3. Februar. verantworiltcher Nedakteur »Ur Politische- vr. Emil Biere » in Dresden. Am bäuerischen Hofe bat sich so Etwas wie eit» Ministerwcchsel vollzogen. Eigentlich will es noch mcbr besagen, wenn der König von Bauern einen neuen KabinetS-Sckretär beruft, als wenn er sein ganze- Ministerium wechselt. Eine Einrichtung wie dieses „KabinetS-Sckretariat" existitt auf der ganzen Erde nur iuncrbalb der blau-weißen Grenzvsäble. Sie paßt weder in den Rahmen eines modemen verfassungsmäßig beschränkten KönigtlmmS, noch bätte sie in der absoluten Monarchie Sinn oder Platz gesunden. Künftige Geschichtsschreiber für die überhaupt das Leben, die Gewobnbriten, die Kunstvflege und Bauten des zweiten Ludwig von Bauern eine unerschöpfliche Fundgrube von interessanten Mittheilungcn liefern, werden diese cigentbllmlichc Stellung dcS KabinetS'Sckretärö dadurch zu erklären suche», daß der Fürst jenes großen und schönen Königreiches einen directcn Bcrkebr mit seinen Ministern und Räthen weder wünscht, noch seit Jahren pflegt. Nur in den allerdringlichsten Ausnabmcsällcn wird ein Minister der Gnade gewürdigt, in der Einsamkeit der Alpen bis in die unmittel bare Näke dcS Königs vorzudringen und mit ilnn dircet die Lanves- wohlsahrt zu berathen. Alles gebt durch die Vermittelung des Kabinets-Sckretärs. Es ist bekannt, wie gcwisscnbast der König sich den Landrsgeschästen widmet. In seiner alpinen Abgeschieden heit bängt Ludwig II. nicht etwa nur seinen künstlerischen Neigungen nach; er nimmt an den StaatSgeschästen ununterbrochen Antbeil und studirt die Akten ausS Minutiöseste. Seine geniale Bcan lagung erleichtert ibm die Vertrautheit mit allen Vorgängen ungc wöbnlich. -Hierzu bedient er sich seines Kabinets-Sekrelärs. Ein solcher ist gleichsam ein menschliches Telephon, das bald nach dem Lindenbof, bald nach Hohenschw ngau, bald nach dem Berg Degel. bald nach Schloß Berg eingeschaltet wird. Jener Beamte muß ilnn in gewissen Zeiträumen ern Geiammt-Nelerat theilü in mündlichem Vortrag, theilS in schriftlicher, genauer detaillirter Eingabe unter breiten. Der mündliche Voitrag erfolgt von hinter eniei spainjchen Wand her. Die Bedeutung eines wichen Amtes, dessen Inhaber einzig das Obr dev Monarchen besiht. leuchtet Jedermann ein. Zuletzt war mit dem Amte Herr v. Bürkel betraut — noch vor sechs Fahren emer der jüngsten PoUzei-Affefforen, der aber, jeit ihn der König hinter die spanische Wand berufen, rasch zum Regiemngs- rath, Regierungsdirector, Miniiterialrath und vor Kurzem zum Ministerialdirektor befördert wurde. Als solcher rangirr er dicht hinter dem Minister, war aber mächtiger als sie alle. Fetzt bat er aus den bekannten .Gesundheitsrücksichten" seine Entlastung genom men. Man steht >lm ungern scheiden. Herr v. Bürkel war seiner außerord,»Eichen Ausgabe in seltenem Geschick gewachsen. Noch vor I'/r Fahre» batte er in Herrn v. Ziegler einen CoUegen-, dnsei sühne das politische Referat, während chm nur die Verwaltung der König!. Kabinetskasse oblag. Als Ziegler ging, wunderte die ganz-' Lau aus Bürkel über. Fetzt tritt auch er vom Schauplatz. Es heißt, die baperi'chc Eivillistc befinde sich in großen Scuwierrgkeiten. Ein Wunder wäre dies nicht bei den ungewöhnlichen Ansprüche», welche die Prachtbauten des Königs an lerne Einnahmen »eilen. Ern bekannter, geadelter Hos-Bankicr in München soll zu weiteren Kredrtmas>rcgcln nicht mehr bereit sein. Der Nachfolger des Herrn v. Bürkel ist der Polizeiratb Pfister, dem man geschmeidiges Wesen nachrühmt. Hoffentlich cntiorechen seine Fähigleiten den großen Aawrüchcn, die dieser Posten enordert. Wenn demnächst beim preußischen Justizminister vr. Friedberg ebenfalls sich die belanntcn „Genlndhcits-Vcrhältnisjc" einstellen, w trägl der Abgeordnete vr. Bamberger die Schuld daran Fn die Gedächtnißrede aus seinen Freund und Stammesgenossen Lasier hatte Vr. Bamberger bittere Bemerkungen einfl.egen lassen. Vag bohc Reichs- und vrcußische Staatsbeamte beim Leichenbegängniß Lasters seblten, obwohl sic einst, als Laster aus der Sonnenhöhe seines Ruhms und der Macht stand, ihm förmlich unterwürfig den Hof gemacht hatten. Mehr wie rin Minister sei damals brr drei Treppen »ur Wohnung LaskerS hinauigekletlcrt, um dessen Unter stützung bet Gesetzen und Regierungvmaßregeln zu erbitten. Sie hätten sämtlich nufgeathmet, wenn LaSker gütig zugenickt. Fetzt aber fehlten die Undankbaren — so war ungefähr der Inhalt oer Bamberger'schcn Todtcnklage. Wenn sich dies jo verhält (und Niemand kann cS bezweifeln), begreift jetzt das deutsche Volk, daß BiSmarck, sobald er erkannte, wohin das Vaterland unter der Steuerung LaSker's und Genossen trieb, diesem Zustand ein Ende machte? Begreift man jetzt, warum BiSmarck die ganze Garnitur derartiger treppcnsteigender Grheimräthe zum Tempel hinauSicgte? Bismarck'S starker Ministerverbrauch in Preußen und im Reiche erklärt sich ganz einlach aus der Unmöglichkeit, neuen Most in solche alle Schlauche zu füllen. Fi» Handumdrehen finden sich nicht gleich sovicle geeignete Nachfolger; aber die Absicht, Minister und Ge- heimrätbe, die ihrer Geistesrichtung und Tradition nach im LaSker- schen Manchestertkum wurzeln, durch Kapazitäten zu ersetzen, die den volkswirthschattlichen und sozialen Reformen nicht innerhalb der Regierungomaichine die Schrauben lockern, sondern die aus Uebcr- zeugung und mit Begeisterung diese soziale Friedenspolitik fördern — diese Absicht verdient Anerkennung und keine Scheit- oder Spotl- worte Nun rügte Bamberger in jener Gevächtnißrese aus LaSker im Besonderen: sogar jener Hobe Staatsbeamte habe in der Syna goge geseblt, der bei seiner Beförderung in sein jetziges Amt zu Laster gesagt: „Ich hoffe, baß Sie mrr in meinem neuen Amte dieselbe Förderung leihen, wie früher." Jedermann bezog diese Anspielung aus den Fuitizministcr Jriedberg Sie kann auch aus Niemand anders gehen. Dieser hat Herrn Laster schon deshalb nahe gestanden, weil er früher den, Ehristenthume nicht angehört hatte. Auch galt Jriedberg als im Grunde dcS Herzens libcrai. Das Letztere ist büchst unglaubbaft und wird durch seine amtliche Tbcitiakcit keineswegs erhärtet. Preußen hat vielmehr alle Ursache, dem Minister Friedberg (der, beiläufig, dem Kronprinzen sehr nabe steht) sür seine nusgczcictmete Fusttzverwaitung danibar zu sein. Er verdient den Ruf eines der schominniglten Furistcn durchaus Die ehemaligen Glaubensgenossen Friedbcrg's machen eü ihm aber zum Vorwurf, daß er nicht tchais genug gegen die Antuemitrn ein- geichritren sei. Das können sie dem „Avlrunnigen" nicht vergeben. Nichts berechtigt aber zu der Annahme, vaß vr. Frirdterg nicht Ueberzeug " " ' ' " " - - - - Bestellungen zwilchen Fnedberg und LaSker auS der Vergessenheit ansgrnb. Und wie Laster einst in einem Augenblick der „Ucber- cilung" den, den Liberalen am nächsten stellenden Eampbansen „wcggeredet" hat, so könnte den gleichen Liebesdienst jetzt Bamberger an Fnedberg veroroche» baden. Vielleicht war es die Absicht, ihn aus dein Rnclicaltar binzuschlachten Ter ZIaotsseln'tär der noidamerikanischen Republik hat, wie zu erwarten, gewissen Spekulanten nicht den Geiallen geilian, aus Grund der deulich-srainünicben Einfuhr-Verbote amerikanischen Lchweineslciicbcs den Zollkrieg zu eiönnen. Mit staatsmänniicher Einsicht warnt er dc» Kongreß zu Washington vor dem Betreten der abschimnien Bahn von Repressalien. Er verlangt, daß die Vereinigten Staaten selbst den Sctuveincfleisch-Ei'vvit überwachen und damit eine Garantie für dessen Gesundheits-Unschädlichkeit übernelmicn. Es ist nur zu wünscbeii, daß eine wirkliche und strenge Kontrole erfolgt, dann wird sich Europa kaum weigern, dein Verlangen Amerikas nach Aufhebung jene; Einfuhr-Verbote zu wilkialneu. Es ^giebl diüi en, wie der „New-Pork-Hernld" be kennt. gewissenlose Lchweineliäudler, die sich nicht gescheut Huben, ungesunde Tl'ierc unS zuzmchickcn Es kommt alio Alles daraui an. baß die Rcrmblik durchgr-iiende Einrichtungen trifft, um die nichlsmürdigcn Schliche jener Patrone absolut unmöglich zu machen. Rcucstc Tclestramme der „Trcsdner Rachr." vom 2. Febr. Berlin, Der Kaiser empfing heute den Besuch des gestern eingetroffenen Herzogs von Sachsen Koburg-Gotha und stattete einen Gegenbesuch ab. Die Nachricht von dem bevorstehenden Betuche des Kaisers uno Kronprinzen von Oesterreich entbehrt der Begründung. Die an die erwähnte Meldung geknüpste Kombination von einem Zuiammentrcssen «tzcs Besuchs mit dem des Kön-gs von Italien wird damit auch hinfällig. Berlin. Fi» Souterrain eines Hauses in der Rüdcrsdorfer- straßc stieß gestern Abend ein bctrrinfener Schubmacher seiner Frau daß Schustermesser in die Brust, weil die Frau ilm verhindern wollte, mehr Schnapü holen zu taffen. Eine ähnliche Scene begab sich sasl gleichzeitig in einem -Hause der Eibingerstraße. wo ein taubstummer Arbeiter, der gleichfalls betrunken »act> Hause gekommen, seine Frau thätlich angegrinen hatte und von dieser »nt dem Küchenmeffcr chwcr verwundet wurde. — Ein siebzehnj lniger Schüler, oer sich zur Ausnahme in em Priester!eminar vorbereitete, ourcwcbn.tt gestern in einem Ansalle von Irrsinn seinem neunjubriaen Bruder den Hals. — Auf der Ostbalm warf eine gutgekleid-te Frau ihr ein- Wien. Die Spuren über die Person des Mörders des Detektiv Blöch führen tammtlich „ach Schlesien. Ein Statist des Stadt theaters zu Troppau will nach der Photogravlne des Mörders ein Individuum erkennen, daß vor Fahren in Hultschin Bäcker gewesen sei; der Statist, Berner mit Naiven, ist nach Ratibor gefahren, wo Verwandte des Elkannien leben sollen. P e st. Es erregt Aufsehen, daß drei Mitglieder des kroatischen Landtags nach Petersburg gereist find. Pari s. Sichere Nachrichten aus Tripolis, Tunis und Algerien konstatircn, daß die egyotischen Ereignisse bis jetzt unter der muha- medaniicwn Bevölk-rung durchaus unbemerkt geblieben, daselbst auch keinerlei Agitationen zu Gunsten Mahdis exisliren. Trotz des offiziösen Dementis erhält sich die Meinung, daß Eourbet einen verunglückten Handsttcich gegen Bacninh unternommen. Die Berliner Börse setzte gegen gestern mit reservirter Haltung ein und kam aus ein etwas Höheres Niveau. Lpäker trat Abschwächung ein, Schluß wieder fester, Nachbörse icbwach schließend. Spekulative Banke» schwankend, blieben schließlich etwas höher, Kaffabankcn seü, Leipziger Kredit und Eliemnitzer Bankverein gut gefragt, deutsche Bahnen vorwiegend schwächer, Franzose» matter, andere österreichische Bahnen bebauvtet, aber rubig. Goitbardbabn ein Prozent Höher. gefragt, österreichische Prioritäten ln kleinen Summen aut zu taffen, Bergwerke gedrückt. Kaliwerlbe fest, auch andere Fndustriewnthe befferien sich vi-lsack,. Deutsche Fonds ruhig, fest, vor: fremden Renten Russen bevorzugt. «»»nNuri ». L. gtbluar. »re»tl 2S8U>. klaoedLl!» 270. L»m- Karden 122-i«. K0er Lo«ie —. Velierr. ktlberrente —. Papier-enie —. »oli»ier 2LI>/>. Leilerr. cüoUirenie —. »°t, Ung. Stoidrknle —. 77er Ruße»—. 80er Rulle»—. ll.crienianleiße —. Neueste Nnsor. ipoidanleide 7S>,,. :>. Ortenionlrihk Un,»r. Pavierrente —, Diicoul»—. Ea»»ler E,. tSou»ardkab»v!>. Mainzer-, gcit. 'L'orik, 2. Februar. iSchlub.) Rente 77.07. üinletße 104.8». Italiener 82.7». SlaalSbali» —. llomdarden 828. da. Priortlilie» 282. Stilisier 248. Vesten. Goldrente 84»,. Prior»!. BchtS auS ininriler Vorirenlichleil der christlichen Religio» fick habe taufen lasten, und ganz uno gar! perfid ist die llnieritcllung, als ließe sich dieser pflichttreue Beamte, in seiner Amtsführung von anderen G-stchtopunkten. als seinem Eide leite». Dabei rsl eü ihm allerdings nicht gelungen, gewisse Hofi nungen Di. Bamberger'ü zu erfüllen und dessen Zufriedenheit zu! erwerben. Er band ihm also Eins ans Bein, indem er die früheren" Lokale- und SSck,Nk»eS. — Tie günstigere Wendung im Befinden Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg hält ersreuiickierweise an. Leit vorgestern Nachmittag hat die Pal entin ziemlich viel gcschlaic», auck' in der ersten -Hälfte der Nacht und am gestrigen Tage. Das Deliriren bat sehr nachgelassen und das Bewußtsein ist großtentlieils klar. Auch hat die Hobe Kranke etwas Nahrung zu sich genommen. Bedenklich ist nur, daß die Temperatur ihre frühere Höbe von 40' und einige Zehntel darüber behauptet und daß nur nach küblen Bädern größere Ermäßigungen eintreten. Ter Puls ist etwas ied- baster geworden: 100 bis Il2. Der HautauSschlag ist im Ver schwinden. Natürlich hat sich nach so langem Fieber große Schwäche cingeskellt. — Prof. vr. Otto Kämmei hier. Eonrector am Gnmnaflum zu DreSden-Neufladt. erhielt das Ritterkreuz I.Kl. des Albrcchtsocdcns. — Mi» dem Monat Februar ist in der Armee ein Avance ment eingctrcten, das sich in der Hauptsache aus die unteren Chargen im Osfizierkorps der Fnfanlerie und Kavaleric erstreckt. Auch wurde eine Anzahl Lieutenants und Premicr-Liemcnanls der Reserve und der Landwebr-Insantenc zu höheren Stellen befördert. Einer Anzahl Offiziere wurde der Abschied bewilligt. — DaS Justizministerium rechtfertigt seinen Vorschlag, zebn neue Richterstelien mit dem Minimalgekalt von -MO M. an Stelle glcichvicler in Wegfall zu stellender Hilssnchrerstcllcn mit gleichem Gehalte zu beai linden, in Folgendem: Es find jetzt 98 Juristen vorhanden, welche die Staatsprüfung bestanden haben und auf Austeilung als Richter warten. Davon sind 30 als Hilse- richter bei Amtsgerichten. 27 als HilsSrichter bei Landgerichten. 18 als Gehilfen bei den Staatsanwaltschaften und 27 als Hnjsbeamtc bei der »ichtstreitigen Rechtspflege verwandt. Wenn schon der Hilss- richterdiensi der definitiven Anncllung der Richter voran zu gehen bat, ist es dock' nick» wün chcnswett», daß eine große Anzahl der m selbstständiger Richtcrsunktion verwendeten in der Httssrichkcrstellung sei. Nack, Erprobung in selbstständiger Dienstlettung ist auch de finitive Anstellung am Platz. Ohnedem ist das Avancement sür die R'chterstcllung jetzt ein longiamcs; cs wachsen jährlich durchichnittlich üO zu. welche die Richterprüsuug bestanden haben, während der jährliche Abgang aus 15 zu veranschlagen ist. — Im Anschluß an untere »milche Notiz über die Gchaltsaus- i befferung der Obettörsler geht uns solgende Zuschrift zu: Es ist befremdlich, daß sich in der diesbezüglichen Kammersitzung auch nicht eine Stimme für die Ausbesserung der Bewid»ng der aus lange > Zeit nur mit 1200 Mk. und in späteren Dienstjabrrn erst mit 1500 iMk. jährlich eingestellten Untersörster erhob. Man verlangt ' von ihnen eine gute Vorbildung und sie erhalten die Anwartschaft aus die Untersörstcrstelle er» nach Absolvirung der üblichen Lekr und Gcbilsenjahre und nach Abiolvirung zweier Facherannna. Der ihnen übertragene Dienst ist kein leichter, da der Untersörster nicht nur den Font- und Jagdschutz zu jeder Jahreszeit bei Tag und ''kackt, bei Sturm und Wetter auf den oft reckt beschwerlichen Revieren auszuübe» und die srostwirthschastlicken Arbeiten zu leiten hat, sondern auch auf Verlangen des Oberförsters demselben in »llcn dienstlichen Verrichtungen zur Hand gehen muß. Ncbenein- künstc bat er gar keine. Die Ausbesserung der Lohnbezüge der Rc- viergeliilfen und Waldwärter ist ja sehr erwünscht, aber die Gehalte der Untersörster stehen mit den zukünftigen der Waivwärter in keinem Vechültniß und es muß sür die Ersteren sehr drückend sein, wenn sie sehen, daß die Waldwärter, welche meistens nur aus den Holz- machern recmtirt werden, sich nur um ein weniges geringer sieben, als sie. Ebenso verhält es sich mit anderen Unterbeamten, welche von den Militäranwärtern entnommen werden, und die bei der Steuer, der Gendarmerie u. s. w. Verwendung finden. Dieselben beziehen einen Gehalt, welcher den der Untersörster um ein Merk liches übersteigt, und der Dienst ist bei ihnen auch nicht anstrengen der. vielmehr werden an den Untersörster größere Anforderungen ge stellt. Wenn daher die Untersörster es bis jetzt unteriaffen haben, mn Verbesserung ihrer pekuniären Verhältnisse nachzuiuchen, so bin derte dieselben Voran jedenfalls die Verordnung des Finanzmini steriums von. Fahre 1878, welche die möglichsten Ersparnisse in Forstsachen empfahl. — Der Floridsdorfer Mörder des Detektiv Dlöch in Dresden entlarvt! Durch eine genaue Personalbeschreibung in den „Dresdner Nachrichten" aufmerksam geworden, erinnert« sich der hiesige Herr Amtskopist Rößler, daß er als trüberer Soldat mit einem Manne gedient hatte, der. sowie der schändliche Wiener Ver brecher, zwei Warzen an der linken Wange hatte. Er verfügte sich sofort aus die Polizei und ließ sich in der Kriminal-Abthciluna das Potträt des Veroreckers vorlegcn. wobei Herr Rößler losorl die ueber- zeugung gewann, daß er hier den ehemaligen Korporal Stell mach c r vor sich Hab«, welcher mir ihm in den Jahren 1875 -76 im Kal sächs. 2. Grenadier-Regiment 101 gedient hatte. Die weiteren Erörterungen ergaben, daß dieser „Stellmacher" ans Grottkau in Schlesien gebürtig, das Schuhmacher-Handwerk erlernt und dann bei einem pieuß.-schlesischen Regiment in Militärdienste trat, aus welchem Regiment er soäter in das 12. sächs. Armeekorps übettrat und zum Unteroffizier avancitte. Sehr bald darauf wurde er aber fahnenflüchtig nach der Schweiz, weshalb er von hier aus steckbrieflich verfolgt wurde. Die hiesige Kriminal-Abtkeilung recherchitte nach den Rößler'schen Miüneilungen nun sofort bei dem genannten Re giment Nr. 101 nach weit-ren militärischen Kameraden Stellmachers aus jenem Dienstlahre und ermittelte deren auch eine ansehnliche Zahl, welche sämmtlich die Gesichtszüge des Korporals Stellmacher mit den ominösen zwei Warzen auf dem von der Kriminal-Polizei vorgelcgtcn Porträt erkannten. Selbstverständlich bat die hiesige Behörde sich nun sofort mit der Diener in'S Vernehmen gesetzt und werden wahrscheinlich die sämmtlichcn hiesigen RekognoszirungS- zeugcn nach Wien befördert werden, um den elenden Verbrecher auch persönlich gegenüber gestellt zu werden. Freuen wir uns der Entlarvung dieses Böscwicbts und des glücklichen Zufalls, daß dies gerade von Dresden auS geschehen konnte. — Ter „Oberlansitzer Volkszcitung" wird über einen inter« essanten Necbtsfall geschrieben: „In eine re t üble Lage, allerdings durch eigene Schuld, ist ein Grundstücksbesitzer in unserer Wendei ge>, ben. Derselbe hatte im Verein mit seinem Onkel (einem alten, reichen, cbensalls kinderlosen Bauer) ein bübiches Sümmchen Geld geerbt. Der Enkel macbrc nun aber gar keine Anstalten zum Tbeilen des Nachlasses. Und dock bätte der Neffe das Geld so sehr notkwcndig gebraucht. Als die Noll, ganz drückend geworden, da holte fick denn der Neffe einmal heimlich aus der Kommode des Onkels ein ganzes Packetchen Staalspapiere, an 3000 Tbalcr im Wrrtbe, und verlauste diese. AIS der alte Onkel den Ve.lusi merkte, war er ganz außer sich; die Polizei spürte überall herum und sperrte mehrere Personen ein. Der Neffe blieb aber ganz ruhig und muckie nicht. Durch einen Zufall kam es dann heraus, daß er die Pavierc sich angeeignet. Das Gericht hat den Neffen nun wegen „Diebstahls" zu 6 Monaten Gefängniß verur« lheilt, Es nahm zwar an. daß das entwendete Geld zum Nachlaß gehörte und der Neffe auf denselben ein Anrecht gehabt, daß er ab» lick nicht eigenmächtig an deimclben vergreisen durfte, sondern die Hilfe des Gerichts in Anspruch nehmen mußte. Tic Rcchtswidrig- keit des Willens wurde darin erblickt, daß der Neffe ein Kalbes Iabr lang geschwiegen und auch dann geschwiegen, als Andere wegen Verdachts des Diebstahls verhaftet wurden; ebenso in eini gen Aeußerungen zu den nachsorschcnden Polizeibeamten. — Der Gesetzentwurf über das Knappschafts-Kassen* wesen will zunächst im Anschluß au das Reichsgesetz über die Krankenversicherung der 'Arbeiter das Änappschasls-Krankenkaffen- wesen festen Normen unterwerfen. Feiner will er, ohne den Ab schluß der Reichsgcsetzgcbung über die Unfallversicherung abzu warten, aus dem Gebiete des KuappschastSkaffcnwesens wenigstens die Einleitung zu einer Reform geben, insbesondere die bestehenden Kaffen erhalten und deren Zahl»igskäkigkcit sichern. Weiter wird, nachdem die Uebcttragung der Aussicht über die Kranken- und Pcn- sionskaffen an das Bergamt vorgeicklagen ist. die zweite Instanz i» Bezug aus diese Kaffen geordnet und zugleich tür die Streitigkeiten über Beiträge und Unterstützungen ein Schieds gericht eingesetzt. Ferner enthält er einige Bestimmungen, welche den Uebergang der bisherigen Knavv'chastskaffcn in die neuen Knavvichasto-Kianken- uno Knavoschasls-PciisionSkaflen anbaimcn rollen. Schließlich wird die Zuständigkeit des BeigamtS aus Feststellung der Arbeiicrordnnngen der Bergwerke^und die Zu ständigkeit dcS obenerwähnten Sckncdsgeiichto aus Streitigkeiten der Bcrgiverksbesitzcr mit ihren Arbcirern nnsgedeki». Llevor die Deputation in die Bcratkung der einzelnen Paragraphen überging, mußte sie sich eine Frage vorlegcn, welche, wenn sic anders beant- wor.et würde, als cs der Geietzentwnrs tkatiä'chllch Igctban. auf dessen ganze Geualtung von weitgehendem Einflüsse hätte sein müssen, die Frage nämlich: Sollen die Knappschafts-Krankenkassen sogenannte ZwangSkaffen sein, derart, daß jeder Bcrgaibeiter einer solwenknapp'chakts-Krankcnkaff, anzugebörcn verpflichtet ist,oderiollen disBetzgarbeiter der KnapvschastS-Krankenkaffe dcs Bergwerks.aus dem sic beschäftigt sind, mir sür de» Fall anzugckcnc» verpflichtet weiden, daß s« nickt einer anderen Knappicha'ts-, oder einer OrlS-, Betriebs- (Fabrik-) Bau- oder FnnungS-Kranlcnlasse. oder einer cingeschric- i"'i , 'ii 1- Nt ! 5
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