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Dresdner Nachrichten : 05.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-05
- Monat1884-03
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 05.03.1884
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»«ilt«« Kamm,r K »ack '„10 Ubr »d«, »mm»«— ckittonrn au« den nnschastrn Dres- über die au» dem Zwickau« -reise «inaelaufenen adgeletzt wurde, vimmllick« Petitio- nen. mit Ausnahme der iür die Strecke BertlielSdors - Evoen- dort, iür die Maglitzthalbabr und sür Errichtung einer Hatte» stelle inPaunSdon eingegangr nen, welche der Negierung zur Erwägung cmvwlile» wurden, wurde» gemäß Dep.-Antrag zur' Aunitniimahme überwiesen. iksdmNchHt MOMW, gesMsreMr, Mrseniniltt. Amdenlille. V-rIL.e. Ätrz «»ule»«»». ! <« «e»lk 78,i». «nl»U,k >«.«. giiltexer >3:187. IDr««» N,«. Ijirkc»l»»Ik ii.a«» Lv»nte> 8s'<». re>H»«er U7,0». vno»a»en btk.Od. ge». ee«!»» unä er«»»«», ckan kvnutvr e. 8- 108 H. «mpfioblt in ononnsr Lusvakl (im Linrelnvo ru b'-rdrißvroisöll) äau Kiliseilljausilr. ^5 (im Lause -es Moria-Salon). ML-stül ÜMI- vanmilnn. Irauenkraße 10. Orvsstes I.ag«r äeatuvdar, engl, anck sraarSniuclrar ^vinvr krzrtumvrivll-u. 'koilvllosoifvn, « vlit IiOI„. gexvuttder ckvm ckttllolluplatr, Lest« Lidinird vui-rolnetn', 3 8t. 50 ?f. u 1 b!, Lamsnrtatzln Ilaarnelinvlck«. n. krlulr ^alunn. Dellorrrtwn onck 8t^I-AvdvI, I-«« Ltellvr kllr Llmmvr-Velrorrrt ^usstvtlunx von Atiister-Limmorn oillkuclron unä rsictrsn Oonres kelrv rrasrerntrauue, parterre nack «r«t« ktag». ?!«l. »«rmal-Lartts«, , tssn 8vt>iomv bi-tLfff., Nk. HA. 29. Iahrgav-. Auslage: 40.000 Lrpl. Aussichten für den 5. März: Irischer Südwind. ziemlich heiter, trocken, Temperatur wenig verändert. Dresden, 1884. Mittwoch, A. März. verantwortlicher Redakteur sür Pvllltlches vr. Lmtl »tere h in Dresden. Bei seinem morgenden Zusammentritt wird der deutsche Reichstag so ziemlich Alles vorfinden, womit er sich in dieser seiner letzten Session überhaupt zu beschäftigen hat. Es kann gleich losgehen. Der Sihungssaal gleicht einem Zimmerplatze, aus den der Bundcsrath an Matcnal Alles angesahren hat, was die erwarteten Werkleute zur Ausführung wichtiger Bauten bearbeiten sollen. Irisch ans Werk! Von vier Entwürfen interessiren die Vorlagen über den Feingehalt von Gold- und Sllberwaarcn und über die Verwendung von weißem Phosphor bei der Zündholzsabrikation nur einige gewerbliche Kreise, wenngleich diese in hohem Grade — da jene Vorlage den soliden Gold- und Silbcrgewerbcn wesentliche Vorthcile verspricht und nur die Schundwaarensabrikation zu verhindern bestrebt ist, während die andere Vorlage Schntzmaßregcln sür die Gesundheit der bei der Zündhölzchen-Industrie betheiligte» Arbeiter beabsichtigt. Allgemeinere Bedeutung Hal en natürlich die Entwürfe eines Aktien» und eines UnfallversicherungSgesctzes und mit ihnen wird sich die Presse, sobald der Reichstag sie in Angriff genonimen hat. noch des Ausführlichen zu beschäftigen haben. Ueberraschcnd kommt, daß der Antrag Preußens aus Verlängerung deS Sozialistengesetzes eine Zeitdauer von 2 Jahren ins Auge saßt. Ehe inan die näheren Gründe gerade sür eine solche Frislbemcssung kennt, übcrwiegt die Anschauung, daß das entweder zu viel oder zu wenig ist. Ob zur Eröffnung des Reichstages Fürst Bismarck persönlich nach Berlin kommt, entzieht sich aller Berechnung. Roch in der letzten Minute sind früher wiederholt seine Rcisedispositionen urplötzlich abgeändert worden. Selbst die jetzige staubauswirbclnde Tbätigkcit der Kebreulen und der Schcuerwciber im Reichskanzler- palais aus der Wilbclmstraßc zu Berlin, die man bei anderen Menschen als die sichersten Anzeichen für das erwartete Eintreffen des Hausherrn ansebcn muß, haben oft schon getäuscht und können wiederum täuschen. Wenn Fürst Bismarck in Berlin ringetrofien ist, dann ist er eben da. Punktum. Alle Tage darnach nusschauen, es melden und dann wide-msen, ist eine unwürdige Zeit« und Papierv-rschwendung. Dem Bundesrathe ist eine Denkschrift über den Stand der Arbeiten jener Kommission vorgelegt worden, die über ein Jahrzehnt bereits ein allgemein deutsches bürgerliches Gesetzbuch ausarbeitct. Es wird auch noch mehrere Jahre dauern, ehe der Entwurf über die ganze Materie abgeschloffen vorliegt. Das kann nicht gut anders sein bei einem Stoffe, der das ganze materielle bürgerliche Recht umfaßt. Doch halt, das ist etwas zu viel gesagt! Das Handelsrecht nimmt das künftige bürgerliche Gesetzbuch Deutschlands nicht in sein Obligationenrecht auf. Aus der in der „Tagesgesch." algedruckten Uebersicht über den Stand der Arbeiten ergiebt sick, daß die Koi. Mission daS Obligationenrecht burchberatden und abgeschlossen hat. Viel mehr als diese äußerlicke Angabe dringt nickt in die Oeffentlichkeit, doch hat die Kommission schon früher beschlossen, das jetzige deutsche Handelsgesetzbuch in revidirterForm als ein Spczialgesctz bestehen zu lassen. Infolge dessen wird es künftig zwei parallel laufende Systeme des Obligationenrecktes geben, eincstbeils das bürgerliche, anderntheils daö handelsrechtliche. Es ist dies nicht blos eine ganz außerordentliche Begünstigung des Handelsstandes, sondern auch mit den erheblichsten thatiächlichcn und juristischen Schwierigkeiten verbunden. Pros. Demburg, eine Autorität auf dem Gebiete des 'Eivilrcchts, sagt sehr treffend: „Einfachheit, Klarheit, Uebersichtlickkeit, Konsequenz des Rechtes, die primärsten Anforderungen an die. Gesetzgebung sind verleugnet, wenn zwei häufig von verschiedenen Grundanichauungcn beherrschte Rechtswstcme in demselben Lande nebeneinander bestehen". Dieser von der Kommission unbcgrcislicherwcisc beibchaltcnc Dualis mus des Rechts verlängert also das jetzige Privilegium deS HandelS- ffandes, der überhaupt von der Gesetzgebung überall ungebüb lick, aber srfflematitch begünstigt wird. Ist denn wirklich die Bedeutung de« Handelsrechts erne größere als die Rechtsverhältnisse anderer Stände, z. B- der L'indwirthsckaft oder des Handwerks? Können diese Stande nickt ebensogut für ihre Streitigkeiten besondere Ge richte verlangen? Auch beim Ackerbau und Handwerk liegt sehr häufig der Kern der Entscheidung aus technischem Gebiete und hier wie überall muß der Bcrusürichter sich im Bedarfsfälle durch Zu ziehung von Sachverständigen Helsen. Der Staat bat doch gar kein Interesse daran, daß dem Kaufmann sür seine Forderungen an Kauflcute oder gar an Nichtkausleute eine besondere, eine bessere Justiz eingeräumt werde als anderen Bürgern! Wenn die Neuzeit mit den «ondergerickten für den Gebw lsabel, die doch »och aus der Idee des Ruhmes und der Ehre beruhten, mit vollem Rechte ausgeräumt hat, warum soll der Geldadel jetzt ein besonderes Standesgcricht haben? Niemand wird behaupten dürfen, daß etwa die geistigen und moralischen Fähigkeiten des HandclSstandcs diesen zur Ausübung von Richtersprüchen befähigter erscheinen ließen, als andere BeruiStlaffen. Eher findet man gerade unter dem Handcls- slande die Halbbildung iveitcr verbreitet als in anderen Stünden. Auch ist nicht zu leugnen, daß sich namentlich im Maminonstempcl besondere Gebräuche, sogen. „Äörsenusanccn" eingeschlichen haben, die den unverbildeten, einkach-gcsundcn RechtSanschauungcn schwere Besorgnisse einflößen. Aus solchen Börsenusancen bilden fick aber allmüblig unwillkürlich RcchtSbegriffe, die der Handelsrichter dem Beruförichter erläutern soll. Zum Glück giebt eS noch einen statt lichen Kern unseres deutschen Handclsstandcs, der keinen Unterschied macht zwilchen knnsmänniichcm und gewöhnlichem Ehrbegriff. AuS diesem Kern wählte bisher der Staat seine Handclorrchter. Aus ihm kann er auch künslig sür Handclsstreitigkeiten seine Sachver ständigen wählen, die doch immer de» Ausschlag geben; es bedarf aber eines Sondergerichtshofcs sür die Kauflcute und Banquicrs keineswegs. Tenn bekanntlich beginnt die Zuständigkeit der Handelsgerichte erst bei einem Gegenstand von mehr als 300 Mark. Daher fällt an sich schon der größte Theil der kaufmännischen Prozesse dem ordentlichen Gericht, dem Amtsgericht, zu. Für den Rest, die größeren Sachen, ist aber Anwaltszwang angeordnet; von einer Drrrinfachung und Beschleunigung der kaufmännischen Prozesse, worauf cs jedem Interessenten am meisten ankommt, kann also schwerlich die Rede sein. Auch andere Stände haben ein dringendes Interesse daran, daß ihre Prozesse nicht auf die lange 'Bank ge schoben werden. Vergrößere man lieber die Zahl der Berulsrichter um einen, gehörigen Procenliatz, verabschiede man die besonderen Handelsrichter, hole an ihre Stelle Sachverständige, führe man kein Sonderrecht iür die Geldaristokratie ein, sondern stelle sännntliche Staatsbürger unter ein gleiches bürgerliches Reckt. Wenn die betr. Kommission von ausgezeichnete» Juristen, die ein solches aus arbeiten läßt, einen Partikulnrisn» s kür die Handelsleute scstsetzt, so wird sie den lebhaftesten Widerspruch herausfordern. Ohnehin lä'-t sich diese Kommission, ivie wir dem „Reichübotcn" (auf dessen Mittüeilnngen obige Darstellung beruht) entnehmen, so sehr von den Anschauungen des römischen Rechts leiten, daß die .Hoffnung durchaus nicht groß ist, es werde ein den Bedürfnissen des deut'chen Volkes entsprechendes bürgerliches Gesetzbuch bas ge'eguete Ergebnis, ihrer gründlichen Ai beiten sein. Eber steht eine Verrömerung der deutschen Rcchtsanichuungcn zu besorgen. Darüber gelegentlich später. Ncnrstk Tklegrammr der „Dresdner Naclir." vom 4. März Berlin. Im Abgeordnetenbause ging cs heule zu Anfang sehr vergnügt zu. Der Abg. v. Tiedemann-Bomst halte in der zweiten Berathung des E als behauptet, der Führer der polnischen »zraktion Kantak sei deutichcc Abkunft. Kantak nahm nun bei der dritten Beratbung Gelegenheit, v. Tiedemaun den Nachweis für seine Behauptung zu erbitten, v. Tiedemaun entsprach diesem Ver langen, indem er auiülntc, die Familie sei aus Deutschland cinge- ivanbcrt, sie schreibe sich eigentlich Kanthak und ein Vetter des Abg. Kantak schreibe sich heute noch so ; endlich sei auch die Mutter Kantak's eine Deutsche gewesen. Daraus brachte Kantak unter großer Heiterkeit ein dickes Packet Urkunden zum Vorschein, um daiaus seine polnische Nationalität nachzuwcisen. „Das ist das Tauszeugniß meines Vaters, das ist ein Zeugnis, meiner Tante!" u. s. iv. Kantak erklärte ferner, wie (ein angeblicher Vetter zu dem in seinem Name» gekommen, wisse er nicht ; seine Mutter aber sei eine Polin gewesen und es sei eine Taktlosigkeit, daS Gcgcn- thcil zu behaupten. Diesen Ausdruck rügte der Präsident, womit die Verhandlung über die Herkunst der.K'jchcn Familie ibrenAbscdluß fand. Berlin. Der frühere preußische Minister des Innern Ober- schwängcrt, fast Alles ist aber nur Kombination; cs heißt der Rück tritt Geßlcr'S stehe unmittelbar bevor, der Nachfolger werde der Regierungspräsident in Magdeburg Abgeordneter von Wedcll-Pies- dors sein. Die Krisis Goßler sei verursacht, weil Geh.er über die Endziele der Reichskanzleiischeu Kirchenpolitik von Bismarck nickt eingeweiht sei. Der Reichskanzler habe über den Kopf Goßler'S binwcg mit der- Curie über die Person des 'Nachfolgers Lcdvchowski's sich geeinigt und in die Zurüctberufung tcö Erzbischofs rmelchers gewilligt. Tie Zurückbcrnsnng des letzteren fei in der gestrigen Sitzung des StaaksministeriumS beschlossen worden. Das ist aber cntlchicden nickt wabr. Andere meinen, die Ursache zu der Goß er- KrissS sei das TolaiionSgeictz. Die „NaNonalzeituug" bestätigt, daß BiSmarck den vom Staalsiniuisterium beschlossenen Entwurf deö Sci'ul-Dotationsgcsetzes ablchne, man sagt aber, die Spitze der Differenz richte sich weniger gegen Goßler, der nach wie vor eine Persona Grala in FriedrickSruh sei, als vielmebr gegen den Bice- Präsiden'.en deS StaatSniinisteriums Minister des Inncrn Puit- kainer, durch den sich der Reichskanzler auch anderweitig gekreuzt erachte. Der 4. März ist getonrnien. aber der Re'chSkanzler noch nickt, obgleich es gestern lneß, der Chef der Reichs anzlei, Gebeim- rath Rottenbnrg sei nack FnedrickSrnh gereist und hole den Reichs kanzler zur Eröffnung res Reichstags ab. Die „Kreuzzeilnng" ver sickert, daß die Rückkehr Bwmarck'S in allernächster Zeit voraussicht lich »och nicht erfolgen dürste. Berlin. Das Abgeordnetenhaus beratbet morgen den Antrag Winttborst'S aut Aushebung dcö Speirgesetzcü. Die „Kreuzzcilung" dementnt das Gerückt der bcvorstcbenden Begnadigung Molche,S. Die „Nalionalzeitnng" meldet, das letzte vom Vatikan ausgehende Schriftstück sei von der preußischen Regierung nock nickt beantwortet. Agram. Bier Arbeiter sind wegen der Mitgliedschaft eines sozialistische» gebeimcn Vereines verhaftet. Das Weitercrscheinen des Starcovic'schen Organs „Sloboka" ist untersagt. Paris. Der Ministe,Präsident Ferch nahm die Einladung zur Enthüllung des Gambcita Denkmals in Cahors an, verlangte jedock Verlegung der Feier ans den 13. April, damit dieselbe mit den Kainmerseneii zusammenfalle. Das Denkmal-Komitee nahm diese Bedingung a». — Die Bucht» ucker, die von dem Kriscn-AuSschuß vernommen wurden, sagten auS, die Auflagen aller Pariser Zerlun- ,zen gehe» bedeuten Schulbücher in S Aiiarchistcnmceiing votirte den österreichischen Dynamitcurs seine Sympathie. Bern. Tie Berner Regierung hat die Vcrhastung des Präsi denten des kiesigen Anarckistenvereins, Kennel, beschlossen. Derselbe ist eines gemeinen Verbrechens verdächtig. Haag. Die zweite Kammer hat den Gesetzentwurf angenom men, welcher die Regierung zur Temonetisiruiig von 25 Millionen Silber ermächtigt, falls der Müiizstand dies crfoidert. London. Eine Depesche des General Gordon meldet, Ste wart sei von seiner zweiten Epvedition nach dem weißen Nii in Khartum wieder eingctrosscn, dcrlelbe habe die Lage der Dinge am weißen Rii etwas befriedigender gesunden. Kairo (Reuter-Meldung.) Graham ist beordert, von Trinki- tat zurückzukehren und InstrntNoncn abzuwarten. Berliner Börse. Heule war gegen den stürmischen Ver lauf von gestern Rübe zu bcmcrten, die Haltung war aber fest, die Konrse behaupteten sich und obgleich später sür Bankenspcknlalion und Bahnen Absckwächuug emirat, blichen noch immer vielfach KourSbesserungcn übria, Schluß fest, still, Kreditakticn und Diökonto- gescllschaft schlöffe» Höker, deutsche Bank etwas schwächer, Kassa- bantcn fest, deutsche Bahnen zumeist fester, namentlich Mecklenburger, die 3 Pro?, gewannen. Für f cmde Bahnen war die Stimmiuig minder günstig, östencichischc Prioritäten fest, mäßig belebt, Berg werke wenig belebt, die tpekulaliven nicht ganz fest, Industrien ohne cinheitlichc Tendenz. Für Oelheim rege Frage, 2 Proz. höher, deutsche Fonds still, fremde Renten sehr fest und gut gefragt. ». 4. vtärz. »reo» S73-/.. 8Iaa,»oahn VÜS. vom. b-rdkn >2>»l,. «OcrLoote —. vellerr. Silbkrrcnle vaxierrcnle -. «»Ilztrr 2K>><,. O'kicrr. »oldrcnie -. 4«/« U»,. G-tdrcm« 7«-,«. 77er «us>ni —. Rer Rusen —. ».vitenlonlethe —. Reueße Un«ar. «oldoiileihe . S. Ortentanlethe —. U»i«r. Pavterrent« —. DI«coiu-—. «avpier «ouvardbadn ««-/,. Mainzer—. gell. «»«„. 4. März. Credit 3IV.5V. Staat«». 313.70. vambaidei, Kl.w. N°rd>°e»b. >83.20. Macknoten b0.I7>/„. »na. clrcdtt 32I.2L. cilbel»al —. tzesicst. v«r>4. 4. Mär». «Schlutz.» Rente 7S.3S. Liilewe IVL.92. Italiener »3.8». 217,Sv. da. Prlarilälei, 223. »,,p,cr 33». Lellerr. Lokale- und Sächsisches. — Nickt weniger als 30 Petitionen sür den Bau neuer Eisen bahnlinien sowie 5 andere sür Emrichlung von Haltestellen standen für die gestrige Abcndsitzung der zweiten Kammer zur Schluß- beratlmng auf der Tagesordnung. Ueber sämmtiiche Petitionen reierict Abg. von Bosse. Gleich bei der ersten Petition sür den Bau einer Strecke Bautzen-Klcinwclta-Elslra-Kamcnz-Königsbrück-Großen- hain cntspinnt sich eine längcrcTebatte.in welcher dieAbgg.Hilbcbrand und Bccg sür das Projcct eintretcn, während Abg. Herrmann eine Verbindung Elstras mit Bischofswerda besürwortet. Die Linie Löbau-Weiliendcrg-Klrinivclka, welche nach der Petition den ältesten Iubilarposten unter den anderen Projekten cinnimmt, da bereits im Jahre 1807 Beratlmngcn über eine Bahnverbindung Beriin- Kotlbus-Löbau-Wlen gepflogen worden seien, findet in Präsident Or.Haberkorn einen warmen Vertreter. Viccpräs. Or.Pfeiffer empfiehlt dosProjckt nicht nur als kürzcsleVerbindung zwischcnBerlin undWien, sondern auch zwischen der Ostsee und dem ichwarzen Meer (Heiterkeit). Außerdem treten noch die Abgg. Heime und Päßlcr für diese Linie ein. Letzterer belürwortct auch das folgende Projekt einer Bahn von Bischofswerda über Kamcnz. Für die Linie Herrnhut- Bernstadt - Nikrisch sprechen Präsident Or. Haberkorn, Abgeord neter Heinze und Vizepräsident I)r. Pfeiffer Letzterer weist mit gutem .Humor aus einen angeblichen Ausspruch des Grasen Äollke hin. in welchem dieser die strategische Bedeutung der Bahn betont habe. Aber auch wenn er bezüglich dieses Ausspruches falsch berichtet sei, so ließe sich doch die anderweitige Bedeutung der Valin nickt leugnen. Tie Strecke Wiltbcn- beziehentlich Rodwitz- Euncmalde-Löbau wird von den Abgg. Mattbes und Heinze befür wortet, während sür die Strecke Berggießhübel-Gottleuba die Abgg. Fränzel, Ackermann, Walter und Man eintretcn. Sämmtiiche vor- 1>hcndc Petitionen werden der Regierung zur Kennlnißnahme überwiesen. Bei Schluß der Redaktion dauert die Sitzung fort. — Die erste Kammer erledigte in ihrer gcffrigen Sitzung die auf Antrag des Staatsministers von Nostiz-Wallwitz zu ander weitiger Beratbung an die Drvutation zurückverwiesene Petition der Gemeinde Lindcnau bei Leipzig um Adänderung deS Wahl rechtes in den Landgemeinden (Res von Zczichwitz). Nach kurzer Debatte beschließt die "ammer gemäß dem bereits gestern mitge- tbeilten Dep.-A um Verleihung Leipzig, über welche verleibe Reterent berichtet wird der Regierung ebenfalls zur Kennlnißnahme übergeben, dagegen bleibt die Petition Friedrich Grundmann'S und Gen. in Schedewitz (Ref. Graf von Hobcntkal). soweit sie Erwirkung von Schadloshaltung für erlittene Bergschäden und auf Erlaß einer Novelle zum allgemeinen Berg gesetz gerichtet ist, aus sich beruhen, loweit sie jedoch um Abhilfe noch bestehender Bergschäden nachsucht, wird sie der Regierung zur Erwägung übergeben. — Einer Einladung des DirectorS der Taubstummen- Anstalt, Hoiratbs Ienke, Folge leistend, stattete gestern Vormittag die zweite Kammer, der sich eine Anzahl Mitglieder der ersten Kammer angeschlossen batte, diesem Institute eine» längeren Be such ab. Herr Hoirath Ienke begrüßte die Mitglieder der Kammer in der Aula der Anstalt, in welcher außer dem Lehrerkollegium sännntliche Zöglinge versammelt waren, und dankte ihnen für das dem Institute dargebrachte Interesse und Wohlwollen. In längerer, zugleich iür das Verständmß der Zöglinge berechneter Rede gab er sodann einen Ueberblick über die Cntwlckeluna der Anstalt, ihren setzigen Bestand und die durch dieselbe erzielten Resultate. Hiernach sind seit der Gründung der Taubstummenanstalt im Jahre 1828 im Ganzen 531 Zöglinge berangebildel worden, von denen die meisten eine selbnständige Lebensstellung erreicht haben, eine An zahl derselben hat sogar einen eignen .Herd begründet. Die von den männlichen Zöglingen ergriffenen Berutsarten sind nach diesen Ausführungen die mannigfachsten, während die weiblichen nicist durch Schneiderei und Stickerei ikr Fortkommen gesucht und gesunden haben. Mit einem Gebete schloß die offizielle Feier, mit welcher zugleich daS Andenken eines Wobl- tbälers der Anstalt, des Bergraths Fischer, geehrt wurde. Unter der Führung des DirectorS und der Lehrer unterzogen sodann die Mitglieder der Kammer die Räume und Eimicktungcn der Anstalt einer eingehenden Besichtigung und überzeugten sich, unter welch' vortrefflicher Leitung das segensreiche Institut sowohl in päda gogischer als auch in sanitärer Beziehung steht. Interessant war es, die einzelnen Entwickelungsstadien der Erziehungsmethode zu veisolgen, wie den neu hinzugekommencn Zöglingen zunächst mit vieler Muke die ersten Laute entlockt werden, wie ihnen dann durch Anschauungsunterricht zunächst konkrete, dann auch abstrakte Be griffe hergebracht werden, so daß schließlich die älteren Zöglinge ohne Mühe die Worte des Lehrers vom Munde abzulcsen und ihm eine richtige, verständliche Antwort zu geben im Stande sind. Freilich, eine bewunderungswürdige Geduld von Seiten des LehrerS, ein vollständiges Ausgehen in lerne», Berusc gekört dazu, ehe ein derartiges, so befriedigendes Resultat erzielt wird. Die den Be suchern vorgelcgten Arbeiten der weiblichen Zöglinge waren mit außerordentlicher Sorgfalt angesertigt, ebenso zeugten viele der aue- gclegten Zeichnungen von Gctckick und Vcrständniß, wie überhaupt sie >n dem Institut erzielten Resultate nach den, einstimmigen Ur- theile der Besucher geradezu überraschende genannt werben können. — In Leipzig ist der geh. Kirchrnrath Dr. tbcol. Ahlseld gestorben. Bis vor wenig Jahren Pastor an der dösigen Nikolai kirche, war er der Mittelpunkt der streng gläubigen Kreise Leipzigs. Dian würbe ihm sehr Unrecht thun, wollte man ihn als einen bloßen Orthodoxen charaktcrisircii; eher träte die Bezeichnung des MnsticiSmus zu. Es war ilnn Ernst um seine Uebcrzcugung, eine echte Frömmigkeit bestimmte all sein Timen und Reden. In ihm wohnte eine kindlich reine Seele. Ahlscld war mehrere Jalire lang Mitglied der Landesimwde, obwohl ilnn eigentlich eine Smiodal- verscissung eine unstatthastc Nachgiebigkeit gegen den Liberalismus erschien. Die liebenswürdige Periönlichteit und der reine Ebaraktcr Aiilscld's entwaffnet«: auch biesenigen, die er durch seine strenge Or thodoxie entfremdete. — Zur Vermeidung vieler vorgekommener Strafporto- fälle sei ausdrücklich daraus bingewicscn. daß das Porto für in Dresden aufgeliciertc srankirtc gemölmlicbe Briese, welche nach Cotta. Losck'.vitz, Trachenberge (Lachsen) gerichtet sind, nicht, wie vielfach angenommen wird, fünf, sondern IO, bez, 20 Pfennige beträgt! Also notire»! — Die Amtsbauptmannschast Pirna bat dem Kolporteur Kuglcr auS Lobmen die beanstandete große Zahl unvcrsünglichcr, tbeilS klassischer, theils gemeinnütziger Werke (Mcinbold's Kindcrlaube, Gebetbücher, Eonvcrsationslerika, ein Kochbuch und dergl.) zur Kolportage wieder srcigcgcbc». Es hatte sich, wie wir gleich vermiitbet, nickt um eine Beanstandung wegen dev Inhalts jener Werke gehandelt , vielmehr, wenn anders wir die lange Erklärung im „Pirn. Anz." richtig verstehen, waren der Kgl. Amtshanptmann- mannschast nicht, wie es das Gesetz verschreibt, die Probc-Exem«
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