Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-26
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
u L K»tl«3uPsI. G da« nück-Oi.l-na« »richetnen dcr 3>» erat» wir» nicht a»,«d»n. Nu«wlk- t«« Jnlcrtiont-Ilullrta« a-arn Gm» »umeraiidütahlun- durch Br>«I»ark«l »dcr VosietiiMIu»« » Guten Id Bi», gnierai« iltr Monia, oder nach 8«u» taarn VetUieil, Lu Bia. S»i«r»l« nr»»rn an: itnnonken.vureaur oav tzaaienftrtn u. Vogler, Rud. Most«, tauo, u. lla.. AuoaUdendank, G. viilller^iörlid. R. »ied-Ma-dedura 8. Vant-Hallc. v. Alndl-vcrUnV., h tzl'iner-Humdur», Plol>n>-r«»lld. Rückgabe eingei. Manuieript« keine Berdin'itchkrtl. tzllr Tageblatt für Politik, -ickrhMilg. KeschiftsMehr, MrsmicM. IreMmüIle s. Ms SeikiH UeMvll ksdrikatioi» I dchUGRoiltnei-, k»IdWoIle««e aas i»o»«n«r ätrumxk^LLrev Uft'l 8trielttzarilv. ilr Wivlivi-vor-KLufoi- clirobts 8>-eur-KguvII«>. > ^ r» L «L i i» « von L«I. l. ^a«rd»ol> l. V., 8pvelt»l- u. ttnuptxvsvli. Vr^iltzn. Nili^i!liiUi88tl'. 25 Eicloria-Salsly, nmptiolilt kA<t< Itv, «Ntk»— Itv IN I bi«I,„v«/vr ««->«»4 unä <1. ksnstsr r. !t bla IVO INK. Zliwlorm'ncl. niuli nunrrürti« I»svuttnINIrr»1. Lr»»«« uu«l KrOnkt« INasIiiSll-« VI>»Lt«rsarLvrob«, Iran»!»«» in vareüxlielror ^usvakl sür üsrrsn u. vanwn L. ?l'6tt886,'ü ^rlollt., RIttX s C4»Io, tc»Inn«««»« r. Pult. unä I. Kt-IM äiMrStw N.-N-K nu.-,nürts vorät-n prompt offoetuirt. lulius Ivuckert, kabrik von Hexen- u. Lonaenekhiriuea (xc-Lrünäet 1830) Altliüdl. LlhIMrakt, Äeulladt, liallplliraße, «I?r IUltE>8trsk8<>. liilii'ili-ktiililiWeiNMt Mielm' u. vIszMter LillSsr-Kirräsrod« »si, Llvxaoävr Kdilipsvko, Kailkiiheuillraft 7. Klilö-Iage. IVoffou clor rum 1. Tlvril ick.-irtsinckonclon Vurlou-uncr äo?> ftskii-hüstülolculs nu»I> i »l e » »<» <1, bür Iii«»I»vn: 4 «»«ttvenneielOii- n. ^ I>i>I- 4i>3!tti;v etc. ! Viikertlxunx nach Iklaus«. uoräen sünmitlicko Oczrolli-tüncko clo« I.uzrorv ru l-eäeutenä hc-nihxosut/tcm ffrviveu rorlcuuft. i b'ür itliitt« I«r«»: I4l« l,Iv> stc. j ^uvreublLencluNZ koroitvilli^st. Nk. 57. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Lrpl. "Aussichten sür de» 26. F bruar: Frischer 8iorLwesIwind, nicift trübe, ")iieder!chläge, Temperatur etwas kälter. I»«z«««»«. Dresden, 1884. Dienstag, 26. Fcbr. M ile» I»«a»t Aili r ver«H«n Kl»on»»»a«n<8 uuk «It« «celiikv kV»<t>- rt»kt«u" tu N«r I2»i»«;«Ntton, ltt, in <»<» !>>eei>nlnt«n, tili an»«nvt«» >»«> «Io« Knt>««»» I. I'«»»t««ii«tnlt«« t»«« Uin»tch^I««'n N« tol»-tr< t>2 i reieiiltr«», t» «I< i Otr-tvrr.»^»irnr. »u 77 Kr. «xel. KirI«F»8tI«Iagi »»kvnninnx n. LxpoiHtlttn ilor Vre8<inoi' Xrtt lttlt lllon. Bcranlwolllicher Redakleur für Pvlsls^chtS vr. llm il B>e re >1 in Trcsdcn. Soweit menschliche Voraussicht reicht, ist Europa in eine lange Periode gesegneten Zriedenö eingetreten, welcher die Mei'schcn cinladet zur Arbeit und der eine Bürgschaft ist sür die Etlwluing der materiellen Wolilsabrt. Wie cin Zlip lastete aus der wirll>jcha,t- liclien Entwickelung daS Mistrauen, mit welchem die verbündeten Kaiserreiche nach Petersburg blickten. Jetzt, seitdem sich zwischen d-'ii, Zarenreiche und Deutschland die bciicn Bcziclnmgcn eingestellt üaben, ist auch die Wolke gewichen, welche die Arche der Völker bedrobtc. So scbr die Bürger noch unter dein Drucke riesiger Militärbudgets seufzen — sie lialcn sür lange Zeit wcnigslcns den Trost, nicht auch las Blut ibrer Sölme opfern zu müssen. In allen Regierungen Europas (Frankreich ausgenommen) ist das Gesübl lebendig, das ihre Ausgaben zur Zeit aus ganz anderen «slebicten liegen, als wcchselsweije sick um verliällnisnnäsiig unter geordneter Punkte, wie Fetzen Landes oder günstigen Falles streitiger Group.ooinzcn halber, aus Leben und Tod zu bckäiupscn und sich damit zu läbmen für die friedliche und gedeihliche Regelung innerer sozialer Fragen. Diese friedlichen Dispositionen der Fiusten und Regierungen finden ihren "Ausdruck nicht mehr blos in den nach gerade abgenutzten Bcthcucrungcn von Thronreden, sondern in wirklichen Timten. Infolge der zwischen Petersburg und Berlin wieder erwachten Freundschaft, die in der Berufung deö Fürsten Lrlow auf den Berliner Botschafter-Posten eine so beredte Sprache führt, erhielten die russischen Truppen in Polen und Littauen längs der preußischen Grenze den Auftrag, sich allmälig in der Richtung auf Warschau zurückzuzichen. Eine sür den Anfang Mai anbcraumtc Lieferung großer Proviant Quantitäten sür das Militär in Polen wurde bis auf Weiteres verschoben. Infolge dessen unterbleibt auch die aus den l. April anbefohlcn gewesene Verstärkung der deutschen Ostgrenze, wenigstens in dem ursprünglich angekündigtcn Maßstabe. Tie Eckpfeiler der deutschen Ostgrenze, die Festungen Königsberg, Tlwrn und Posen, verlangen zwar eine ihrer Art nach bedeutendere Besatzung gegen früher. "Auch fordern gerade die großen, vom wertlivollslen Material angesüllten Gestüte Masurens und Littauens einen sür alle Fälle ausreichenden Schutz. Tenn zwischen Königs berg und Tborn zieht sich eine beinahe garnisonlose Strecke (aus genommen Lötzen als Sperrfort) hin, so daß eine Tnwpenschiebu"g unbedingt stattfindcn wird. Doch verbleiben die ll. Dragoner- und die 1. Ulanen', sowie das Greiiswaldcr Jäger-Bataillon in ihren jetzigen Garnisonen -, die 2. Pommcrschcn Kürassiere und lO. Mägde- burgischcn Husaren werden nicht aus Pasewalk und Ascherölebcn an die Polnische Grenze verlegt. Das sind wirkliche Friedcnspsänder. "Auch die Gefahr eines Zollkrieges zwischen Deutschland und Amerika ist nicht mehr so drohend, wie cs zuletzt noch scheinen wollte. Ter Staatssekretär des Auswärtigen, Mr. Frelinglninien in Washington, beobachtet eine so correctc und taktvolle.Haltung, daß nian il»n Anerkennung nicht vertagen darf. Er hat schnell erkannt, wie berechtigt die Beschwerde des Fürsten Bismarck war und daß sich daS Washingtoner-Repräsentantenhaus mit der Lasker-Atrcsse zu einem Gcsckwindschusj hat verlocken lassen, der ganz unnölhigcr Weise Empfindlichkeiten Hervorrust, die, von ungeschickten oder böswilligen Händen vergrößert, die guten Beziehungen zwischen beiden Reichen trüben. Deshalb empfahl der Staatssekretär denr Revräsentanten- hause, künsligbtn ähnliche Resolutionen, wie die in Betreff LaSker's gefaßte, vor ihrer endgiltigen Annahme dem Ausschüsse für aus wärtige Angelegenheiten zur Begutachtung zu überweisen. Auch die gewiß nicht deutschfreundliche Londoner „Times" stellt sich ganz aus den Standpunkt Bismarck's und führt den durch die LaSker- Condolenzadresse überrumpelt wordenen Kongreß-Mitgliedern zu Gemüthe: „Eine etwas innigere Bekanntschaft mit denr Stande der Po litik in Deutschland würde daS "Amerikanische Repräsentantenhaus verhindert haben, den Fehlgriff )u begehen, zu welchem cs sich ver leiten ließ ES war unvermeidlrch, daß Füllt Bismarck so handeln würde, als er setzt gebandelt hat, und es völlig ablebnen würde, etwas mit einer Roolution zu tbun zu haben, welche die Hand lungsweise eines politischen Gegners billigt. Ein solches Doku ment dem Reichstag vorgelegt zu haben, wurde geheißen haben, in seine eigene Verdammung miteinzustimmcn, was iclbs» die Wallung- toner Liberalen vwn Reichskanzler nicht erwarten könnten". Das klingt dock etwas anders, als die Erpektorationcn, mit denen viele amerikanische Zeitungen die Bismcirck'sche Rote gewürzt haben. Wollte ein deutsches Blatt dieselben abdrucken, so würde es dem Redakteur etliche Jaure Betrachtung der eisernen Gardinen der Kerterzell« elntragen. In Amerika rst solche urwüchsige Sprache nicht so bös gemeint. Auch in der Sckwcinesleischftage selb!« timt die maßvolle Politik des Staatsseftetärs "Freliiighiinlcn daS ihrige, um die Zollkriogssanatikcr zu ernüchtern. Ter Deputirte TomnShcnd auS Illinois hatte sich das Wort im Kongresse erbeten, um eine Suspension der Tagesordnung und die Paisiruna einer Resolution durchzusetzen, wonach Amerika wegen Aufrechterkaltung des deutschen ! New Bork, Herr Ecu.-, schalt cinen Zollkrieg gegen Deutschland und Frankreich als eine sehr kurzsichtige Politik. Ter Konz^rcß wird j daher erst das Ergebniß der vom Präsidenten angeorrurcte Lcbweiiie- ^ sragc-llnlersiichnng abwarlc». Selbst in der Geschäslswelt greift ein besseres "Verständniß betreiss der Schweinesleiichsperre Platz; sic befreundet sich mit dem Gedanken einer richtigen Jnspcklion der zur "Verschiffung bestimmten Produkte. "Amerika ist also keineswegs so zollt: iegsliislig. Unter den "Völkern Europas dürfen sich die Franzosen und Eng länder nicht in dem Ma^c, nue die übrigen der Segnungen oeS j Friedens erfreuen. Ihre auswärtigen triegouchen Erveditioncn I ereilen ihnen die schwersten Sorge», ziiinal sie mit gräuclvollen Ereignissen verbunden sind, die einen Rücksall in die Baihaiei anzndenten scheinen. In geringer Enlsernung von den Heerlagern der Franzosen in Tonkin werden Tausende von Eliristen von den Eiffncsen niederg-metzelt und ihre Kapellen uns Wi'lmungen ein- geäichert; die Kriegführung der Franzosen ist nach ihren eigenen ^ Säul erringen so grausam, baß sie sich in Nichts »on dcr dcr Wudcn unterscheidet. Ebenso schreitet der englische General Gordo» im s Sudan zur Ernsilbuuig von Sklaverei und Meniebcujagd! Ein > Ende dieser überseeischen Kriege ist vorläufig »ocb siE keine de: : beide» "Nationen abzuscben. Weder Fern, noch Gladstone haben . diese ihre Nationen verwildernden und schwere Geldopfcr auserle- ! gendcn Kriege gewünscht oder ausgesucht. Fenn speziell land die i Expedition in Tonkin als Erbstück vor, als ec die Prcniicrschast der Regierung antrat. Wenn cs dem "Admiral Eourbet nicht bald gelingen sollte, d>c Festung Bac-Ninh zu bczwiiM», so kann dcr Rückscblag auf die Stellung des Ministeriums Fenn iricbt aus- i bleiben und ein Mißerfolg der französiichcn Waffen im Osten gar würde cS sofort wegsegcn und dann wäre cs aus mit Fenn'sAus- ^ siebten aus die Rochso gc Gn-vn's in der Präsidentschaft der Repu- blick im nächsten Jabre. — "WaS aber die Engländer in, Sudan betrifft, so ist seit dem Fall von Tokar nicht nur Gordons Expe- , dilion nach Kbartiim. sondern auch die Erhaltung der englischen Hafenplätze am Rothe» Meere äußerst gcfähidet. Die Expedition > des General Graham, die von Trinkitat ausgezogen war, um Tokar ! zu entsetzen, ist nach dessen Uebergabe eigentlich gegenstandslos ge- . worden. Was soll sie nur noch sür egrwtiiche Garnisonen retten, j deren friedlichen Rückzug Gordon einleilcn wollte? Tokar liegt ! nur 25 Kilom. von Trinkitat und ergab sich den Aufständischen, , trotzdem ein englisches Entsatzhcer im Anzuge war Soll dasselbe mm noch nach Berber voirücken? Das ist ein Weg van 400 Metern, ! er führt aber über ein "Wüstenvlateau von OtO M. Höbe, wozu der . "Anstieg äußerst beschwerlich. Diese Strecke bat nur 12 Brunnen- ! slationen unterwciA Sebr weit würden die Notbrücke aus keinen Fall kommen. Die Aufständischen weichen in die Wüste aus, deren Terrainschmicrigkeilen, Hitze und Wassermangel, ihnen wenig Sorge macken. So sehen siw die egrwtischen Garnisonen von Khartum und Berber u. s. w. von dcr Rückzugslinie nach dem Rothen Meere nhgescbnitten. Nickt einmal Gelegenheit zur Auffrischung des militärischen Prestiges geben die Aufständischen den Engländern. I Wt«», S... gcbcuür. uil.va. Lomdardk» I12.SS. , ilo-.dwcn:-. I--'.:,<i. Marino«:! SS.S-.S. Nu». Mcb>! VSS.^S. Elbltbal —. GkschäNSIoi. »>nr>», 2 >. gcbrual. >S<t»usi.i Renlc 78.45. Snleihr 105.-v. Jialiencr , Etoalkdalm 852.58. Lomdardkil 813.75. do. Pliorilütcn rvb. Sgyplei 337. villrrr. i »sldrrnlc 88. gc». vurchzusetzen, wonach Amerrta wegen Aulrechterhaltung des deutschen Schweine-CinfuhrverbotS Zoll-Repreffalien ergreifen sollte. Bereits hatte ihm der Präsident das Wort zugesichert, da stellte sich heraus, daß zu dieser Durchbrechung der Geschäftsordnung nicht die erfor derliche 2/„Mclirl,cit der Dcpulirten zusaminenzubnngen war. Nur die Vertreter der schweinezüchtenden nordwestlichen Staaten waren für sofortige und tiefgreifende Rctorsionsmaßregeln. Die Abgeord neten deS Ostens und Südens der Vereinigten Staaten stehen durchaus kühl diesem Schweineeifer gegenüber. Der Deputirte für Nciirste Tcleavamme der „Ttksdner Rachr." vom 25. Febr. Berli n. Der Senatspräsident beim Reichsgericht Dr. Drechsler erhielt den Stern des Äronenorkens 2. Klasse. — Die Budgeftom- mission des Abgeordnetenhauses nahm den "Nachtragsetat mit An nahme der 1. Rate v> n MO,000 Mark für die Rheinstrvmkonekticn an, worüber- die "Abstimmung ausgesetzt wird. In der Steucr- koiiimiinon bracktc der Sezetsionist Me»er zBreSlau) einen "Antrag aus Heranziehung der Renten und "Apanagen aus Fideikommissen und Faiiiiliensliftnngen, sowie der Pacht- und Mietl sverträgc von (Grundstücken, wenn der Vertrag auf länger als t> Jahre abge schlossen und die Erträge 5000 Mark lährlich übersteigen. — Ter Herzog von Marlbourgb läßt die IcitungSnachnchteii über den Ver kauf der bekannten Blenbcim - Galerie an die preusnschc Regie rung dcmentiren: eö fänden keine bezüglichen Berhandlunge» stgtt. nächster W>ckie crwarlel: ei» feierlicher Empsang. wie bcr der Rückkehr deö Prinzen von der ersten Reise um die Welt, wird nickt ! vorbereitet. Die Erncmumg des Primen znm Kgpitän-Leulnant ! siebt demnächst :u erwarlen. — Das Befinden deS Präsidenicn deö ^ ehemaligen Riimvsparlgmciilcö, Abgeordneten Dr. Löwc-Calbe hat l sich derart gebessert, daß die Aerzte die Wiedergenesuiig erwarten. Berlin. Die moralischen Eigenschaften des eng ischen Mili- ! kärö werden in mehreren der „"Norddeutschen "AUg. Zeitung" aus Kairo zugckenmicnen Privatbncseii nicht eben hoch veranschlagt, es scheint, daß daS Laster der Trunk nkeit unter den Mannschaften allgemein verbreitet ist und auch im Offizier orps seine Opfer zählt. Die soldatische Manneszucht leidet darunter- und etliche provoeatorischc Inzidenzfälle, wie bei pielsweise der- vor Kurzem in ein n> Eircns in Kairo vorgckomniene und telegravhisck gemeldete Zwischenfall mit der italienischen Fahne tragen nickt dazu bei, die Sympathien für Eng land bei der einheimischen Bevölkerung zu steigern, im Gegeutbeil fehlt cs nicht an Anzeichen dafür, daß in Kairo, Alexandrien und ucz ein tiefes Mißbehagen Platz gegriffen hat. Paris. DaS bonavartistische Journal „Le Pays" hat wedcr acsrcrn noch beute dre Ansprache des Prinzen Napoleon an die De- legirten deö napoleoniscken Ecinitecs irgendwie erwähnt; dies ist um so auffallender, als Caffagnac in der Ansprache direkt ange griffen nnd die von ihm vertretene Politik als eine prahlerische, aufrührerische und ohnmächtige bezeichnet wurde. In bonapar- tistischen Kiciscn wird dieses Stillschweigen dahin auSgclegt, daß Eassagnac cinen Graiidconv gegen den Prinzen "Napoleon vorbe reitet. Eine offiziöse "Note rer „Ägcnce Havas" ihcil« den Jem nglen mit, daß der Präsident der Republik gestern den Senator Grafen von Ballier empfangen bat. Da sonst die Besuche von den Sena toren oder Deputirte» im Eliftcpalaste nicht besonders angekündigt werden, hat sich daS Gerückt verbreitet, der ehemalige Botschafter am Berliner Hofe werde wieder einen diplomatischen Posten über nehmen. Kairo. D er Vieckönig EgdPtenS Tewffk Pgschg tra Maß regeln zu seiner Abdankung,' wozu er fest ciitschlrffm ist. Die Agenten des Khedires in London und Paris erhielten Befehl, nicht engli'chen Beamten abzuffnden, wie er wolle. Dre Psorie läßt ver breiten, Mao habe sich >chvn vor zwei Monaten dein Kbalisen unter worfen. gr->n«e»r, ». M., !5.8cbr»ar. «lredl, 285>/x. Ska-iNLiui -"83-/,. ö-m- bard«, iea>>. 80crvo»:e 0k»c>>. GllbcirciU«-. Büvzcrici-.-c —. Ü>oU»Ier aii -,. i ,>uu. v>,„>.>>!, cun c^ierr. »oldrcmc —. «»/„ Ui:,, «oidrri»- . rier RlUIcn—. r-ver Rullcn ».vrlcntanlcitz« —. Rrueftc Unaoc. »oldanlct», —». Ortnuanlctd« —. U»»,r. ^ gyviffe» sirklien aogenomnien vave. Man polemisirt auch Nlcht »stzrier «7>/^ St'/., «sw,«-. Rnp,. > mehr M«n den FortbildungS-Schuluntevicht überhaupt londem LolalkS und SÜchstickkS. n in der Morgenfrühe deS Montags entschlafenen Staatsminisler Frb. v. Friesen ist ein Mann aus dem Leben geschieden, der in einer der schicksalsschwersten Zeitepochen Sachsens eine bedeutungsvolle Rolle spielte und dem die Geschickte nicht daS Zeugnis: versagen wird, daß er die reichen Gaben seines Geistes sein langes Leben hindurch dem Wähle seines Vaterlandes un eigennützig gewidmet bat. 1808 zu Thürmsdorf bei Königstein ge boren, trat er nach vollendeten! Studium aus der Bergakademie und der Uuivcrsität 1834 in den Staatsdienst, l84l war er bereits Re.ierungsralb und zeichnete sich durch Energie so aus, daß er im Maiausskaudc 1810 die Leitung des Ministeriums des Innern über tragen erbielt Seiner kaltblütigen Umsicht und Entschlossenbeit war die Niederwerfung des Aufstandes wesentlich mit zu danken- Er wirtlc drei Jahre lang neben dem Minister von Äeust, trat scdscb, da er eine der preußischen Regierung mehr freundliche Politik verfolgen ivoille, von der Regierung zurück, wurde sedoch im nächsten Jahre als Kreisdirektor nach Zwickau und 59 als Finanzminister wieder in die Regierung berufen. 1866 blieb er während der Ab- wescnbcit des Königs und deS Heeres im Lande zurück und zwar als Mitglied der Landeskominission, welche mit den preußischen Behörden ru verhandeln hatte. I» dieser schwierigen Situation, die dem an sich stolzen Manne manche Temüthigung brachte, die er jedoch mit "Würde zu ertragen wußte, bewies er außerordcntrcd viel Taft und Geschick. Er wurde nebst Gras Hodentlml zum zweiten Frieden-Unterhändler nach Berlin geschickt nnd sch oß den Berliner Frieden ab. Daß nnd warum er in demselben nicht mehr für Sachsen erreichen konnte, hat er selbst in seinen Erinnerungen dargelegt. Nach dem FriedenSschluß und der Rückkehr deS Königs wurde Friesen zugleich Premierminister, nahm an den Verhandlungen übcr Gründung des Norddeutschen Bundes hervorragenden Antheil und erwarb sich große "Verdienste um die allmäligc Anbahnung herzlicher Beziehungen zwischen Preußen und Sachsen. Jenes zeich nete ihn durch Verleihung des Schwarzen Adlcrordens auS. In Versailles nahm er als "Vertreter Sachsens an der Gründung des deutschen Reiches Tbeil; 1876 trat er in's Privatleben zurück. Was er für Verdienste sick um sein spezielles Reffort, das Finanzmini sterium, erworben, haben wir 1876 bei seinem Austritt aus der Re gierung geschildert. Das Blühen der säcbsiichen Finanzen ftlhrt man nickt mit Unrecht auch mit auf Friesen'S ausgezeichnet« "Lenvaltung zurück. Seine letzte größere Tbat aus diesem Gebiete war die Erwerbung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn und das Ein kommensteuergesetz. Herr v. Friesen staib infolge einer Lungen entzündung ; noch vor wenigen Tagen sah man ihn, der wie ein llbrwerk lebte auf seinem gewöhnlichen Spacierganae. Er starb »nvermählt. Ein warmer Kunstfreund war er auch mit der General» Direktion der König!. Kunstsammlungen bekannt. Er selbst war ein eitriger Sammler und Hinte" läßt eine kleine, aber gewählte Gemäldoammlnng, die er aus seinen Reisen nach Italien getauft hatte. Es heißt, daß er dieselbe dem Staate vermacht habe. — Der ältere der beiden Brüder Grafen Hohenau, Wilhelm, Besitzer deS Albreä tsschloffes in Loschwitz, hat den Tod seiner Gemahlin zu beklagen. Die nock ganz junge Frau, eine geborene Gräfin Saurma-Jelbick, starb nach kurzem Krankenlager in Potsdam, woselbst Graf Wilhelm Hohenau als Rittmeister bei dem GardeS du Corps sieht. - Eine Anzahl "Abgeordnete der 2. Kammer haben sich gestern nach Ocderan begeben, um als "Vertreter der Kammer dem Bcgräbniß des Abg. Müller beizuivohnen. — Der Dresdner Rudervercin Triton begebt am 7. März in Bach'S Etablissement sein 5. Slistungsftst mit Ball und Souper. — In der gestrigen Sitzung der zwciten Kammcr be- richt-t zunächst Abg. Gralst über die Ergebnisse der bei der Alters rentenbank für den Schluß des Jahres 1882 atffgcnommenen Inventur und bittet die Mitglieder der Kammer, ihrerseits nach Kräften dahin zu wirken, daß daü segensreiche Institut in immer weiteren Kreisen des Landes bekannt werde. Abg. "Walter äußert lein Befremden, daß die Altcrsrcntcnbank noch nickt das Resultat erzielt bade, welches man hätte erwarten sollen. Ilm das Publikum aus dieselbe aufmerksam zu machen, tolle man recht rablrcichc Prospekte ver- tbeilc», auch würde es im Interesse der Sacke liegen, sachkundige Persönlichkeiten zu gewinnen, welche durch populäre Vorträge das Publikum übcr die Vortbeile des Instituts belehren könnten. Namens der Regierung versickert Geheimer Rath Meusel, daß dieselbe nie unterlassen nabe, sür das Bckanntwerden der durch daS Institut gebotenen Vortbeile zu sorgen. Zu diesem Zwecke wären schon deS Oefteren Vorträge der gewünschten Art gehalten worden, und auch in Zukunft würde man sich dieses bewährten Mittels bedienen. Hieraus beschließt die Kammer, sich mildem ausführlichen Bericht übcr den Stand und die erfolgte Inventur bei der Alters- rcntenbank sür befriedigt zu erklären. Abg. l>r. Schmidt reserirt sodann über die Petition der "Wiliiclminc venv. Sckulze zu Dres den um Ersatz eines derselben durch den Subhaslationsrichter an geblich verursachten Schadens, und beantragt, die Petition aui sich beruhen zu lasten. Die K'.mmer »sticktet einstimmig diesem Alttrag bei. Eine weitere Petition der Gemeinde Reudnitz bei Leipzig um ----------- -n- ----- den Stadt- der Regierung ... ^ . gelangten die Petitionen der Gemeinde GroßröhrSdorf, der Stadträwe zu Meerane um Ab änderung einiger Bestimmungen der Landgemeindeordnnng resp. der rcvldirtcn Städteordnung, nach welche» daS feste Dicnst- cinkommen nur zu - zu den Kommunalanlagen bcroiigezogeir werden kann, zur andcrwcltigen Schlußbcrallmng. Bei der ersten Be- ratbung hatte die Kammer gegen 17 Stimmen die Pe titionen der Regierung zur Erwägung anheim gegeben» die erste Kammer jedoch hatte dieselben aus sich beruhen kaffen. Gemäß dem Deputations-Antrag, Referent Junanickel, beharrt die Kammer gegen 3 Stimmen aus ihrem erstmaligen Beschluß. Bei lcn Petitionen um Herabsetzung der sür den Jortbildungs- Untcrricht obligatorischen Zeit, Res "Däbentz, cntspinift sich eine längere Debatte. Sekretär "Almert bekämpft, ohne sedoch einen Gegenantrag zu stellen, den Antrag der Petition aus Ncl'crweimng zur Krnntnißiialime. er batte vielmehr gcwümcht. daß die Deputation wie in früheren Landtagen vorschlagen würde, die Petitionen auf sich beruhen zu lasten. Mi^Gcnugthuung konstatirt er. daß sich den Petenten keine einzige Slabtgemeinde angeschloffcn habe. Abg. Heg» giebt seiner Frcndc Ausdruck, daß die Zahl der gegen den lickt ninicktHtkn 6^, ygll Aohr Hiz 'Ven» glcor icnikl niisorila, vnv ole Ham , Fortpildnngs-Ilnterricht gcricktcken Pclttioncn sich Jahr Mmii'dcrc; dies beweise, daß die "" i in gewissen Kreisen abaenommen habe. gegen denselben
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite