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Dresdner Nachrichten : 16.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-16
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1884
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«„« «edaetirm»s«lutz: Erstem Abend erttärtrn sich di« Stadtverordneten u. L. darin mit dem Ratdr einver standen. fünf an dem Groben- Haine,platze gelegene Parzellen (10S26 gm., pro qm. 3'/-Mk.) Nuflich zu erwerben, um solche dereinst der Parochic St. Petri »um Zwecke des Baue- einer Kinde nebst Pfarrhaus schenk ung-weise »u überlassen. ». M-I. v,»Ie»«r». »>,„«»»«-78.82. »nl. l»70k2. Irak. . n»«». 61.12. »So>,»trr 22»,»«. LII»«««r» ölio.oi». Nra«,»tk» . r,«d»k»e„ . Klo». kf,>,»ter »eiche«». Tageblatt für MitiK, Jeln-allm«. tzelMriE, Nrfe»llcMt, Ircmteilille. lUltl tUr ättk von 1—LL t»u« reloooUenea, le-tneue» unä »ivt>dt.itl0li «-,^I,^e«»Nil»n, ttMucllvoNo !>'»,,»,«>t „l»lj fsut sronrt-vNbt. vuis.üe'iiti ru listiortnl ' iil»t»'dwn ?rotf.v„ link riudrr-Sürdtrodt- Aagaji» von 8. Hs«ßs»I«toeIr, ^Ilmartit «. ^»L»kt«nntr»n»« Air. 4 -vanai «»« smpfioklt rur billigen unä i>r»lctl8el>oll IteiW W^«nri»lVr-WL«»l8vlLoLtvr »I» vnloum ckoe I-«lod1lxdolt, 8«It«MIit uns Lloxnnr. Oriiseto ^u»7v»KI von I'avodoo-Iiooooturlr«« oto. 8t«tlk ttu» til» »ßilvn 8« I-Irinv» » » u»ck 20 8oI»Io8«,-81ra>««v 20 ^st»V«KUV8 I IldpINttUI». 4"< ruKupoclitttvI!" Xo. ^1. Liron«»» I-»Uvr 1e^Itzi«-r -Ltn»l«rt,»ittvr«»l»v br8 rum -Vltsr von 16 ckubrso VI»S««L«L VLnÄSI - dtve-e TNX»,« r», ,»k»T«. u. I. I «NU» tto«to>Iu»u »uf ^»xügt, Nk»t >1 !»-nn»->« uoliino fhr 1«klo8 ^ iitvr nulu. Ilott'i« -I« > r« »nn/tip;« kür »0 Zl.iu lolnvw fil! ül tttivvlnt. (4«i8eliin„okvollv8 Innrer i» clv»t8el>sn u.vnrrl Ktatfi». Wwi liN kabrili-ktjililiMiieiit viiita.ol»»r u. vlvKLUter Liuckar-Oarckerod» »«>>Llsxaocksr kdilipsodu fillii-ct ftä jetzt Nk. 137. 29. Zahrgauz. Auslst-e: 40,000 Srpl. U« r «Ir r dilnnutlielm Xoiiliaitcai clor b'rül>iahr88stj8on in-rw88tor für llnahon unä Lllickefiou bi» 16 äulrro. lAussiclite» tür den 1<i. Mai: Nkäßiger Westivind, veränderliche Bc- i wölknng, ctweü Zliieberschlag. Temperatur wenig verändert. Dresden. 1884. Freitag, 16. Mai. Serann»»rtltch«r «kdaNeur Mr PültlischeS ve. Emil Niece » I» Dlkldc,,. Seitdem die Besorgnis; einer gewaltsamen Änslosung des Reichs tages geschwunden, gehen die verschiedenen Kommissionen mit ncuenr Eifer an ihre Arbeiten. Wissen sie doch, das; sie nicht mehr siir den Niejenpapierkorb des Reichstages arbeiten! Tie Erzielung eines Positiven Erfolges ist wenigstens für die wichtigen Gesetze über Un fallversicherung und Aktienwcsen wahrscheinlich geworden. Wie sehr ilun die Verabschiedung der Unfallversicherung am Herzen liegt, hat der Reichskanzler im Reichstage energisch betont; durch den Staatssekretär von Schelling aber lies; er den betr. Ausschus; wissen, daß er groben Werth daraus lege, das; auch das Aktien- gesetz zu Stande komme. Die Hoffnung der Bol1e»mä»»cr aus Bersumpsung des Aktiengesetzes ist daher, Gottlob! eitel. Sogar derienige Ausschus;, der ganz absichtlich, wie ein slreiklustigeiManrer, die Hände in den Schootz legte, nämlich der siir die Militär- und Eivilbecunten-Pcnsioiisgesetzc eingesetzte, begucmt sich wieder zur Arbeit. Für seine Unthäligkcit stand ihm cinigermasjen entschuldi gend zur Seite, das; die Aussicht auf Vereinbarung mit der preu ßischen Regierung gleich Null ist. Mit Zähigkeit und einer an Klein lichkeit grenzenden Erbitterung weisen die gonverncmentalcn preu ßischen Zeitungen die so nahe liegende Vermittelung zurück, das; man das Ticnsteinkomincn der Offiziere von der .Heranziehung zur Gemeindebcsteucrung gesetzlich befreien, aber ihr Privateinkonnnen hierzu herauziehcn solle. Diese schroffe Zurückweisung hat nicht nur die Wirkung, das; die 17,000 Beamte der ReichSpost, abgesehen von den anderen Civilbeamten des Reichs, sondern auch die 17,000 Offi ziere des Heeres und der Flotte abermals sich die Erhöhung ihrer Pcnsivnsanspriiche entgehen sehen. Warum ? Blos ans Rücksicht auf die reichen unter den Offizieren. Denn für jene Offiziere, die außer ihrem Tiensteinkonunen keine weiteren Einnahmen hal>eu, ist die Sache gänzlich gleichgiltig: sie haben eben Nichts zu versteuern und wo Nichts ist, da hat nicht blos der Kaiser, sondern auch der Oberbürgermeister sein Recht verloren. Ist cs nun aber nicht ganz in der Ordnung, daß die wohlhabenderen unter den Offizieren an gemessen mit zu den Lasten der Städte beitragen, deren Wohlthaten ihnen und ihren Kindern mit zu Gute gehen ? .Hierüber ist gar kein Wort zu verlieren. Es kann aber ans die unbemittelten Offiziere lund diese bilden weitaus die Mehrheit) nicht günstig einwirken, wenn man ihnen aus Schonung für ihre reicheren Kameraden eine für den Einzelnen ganz wesentliche Aufbesserung ihrer Pension vorent hält. Tenn das will das Pensionsgesetz und dieses Opfer zu bringen ist die Volksvertretung sehr gern bereit. Trotz der höchst geringen Aussicht aus Verständigung über diese Streit frage hat sich der betr. Ausschuß an die Tctaildurchberathung der Pensionsgeietze gemacht. Ueberhaupt ruht in den nächsten Wochen der Schwerpunkt der Rcichstagslhäligkeit in den Ausschüssen. Das Plenum hat keinen Berathungsstvst mehr; es hat Alles ausgearbeitet. Nur einige Wahlprüfungen und ans der Initiative des Hauses hervorgegangcne Anträge sind »och im Rückstände. Ter Reichstag wird daher bis Ai ittwoch nach Pfingsten Ferien machen. Diese wvchenlangen Nnter- luechuugen sind eine charakteristische Erscheinung der diesmaligen Scffiou. Alle Minuten steht die Lokomotive still. Es ist ihr der Tampi ansgegangeu und die Ausschüsse müssen erst wieder neues Fever unter die Kessel machen, damit sich der schwere Güterzug bis zum nächsten Anhaltspunkte keuchend sortschleppt. Warum berathct man nicht den Antrag Ackermann wegen besserer Fassung der Lehr- lmgsparagraphcn der Gewerbeordnung? Warum nicht die weitere Forderung der Regierung ans Erlaß einer ausgiebigen Börsensteuer? Warum verurtheilt sich der Reichstag zum Stillschweigen in der so dringlichen Zuckerltenerreiorm ? Warum nimmt er nicht Stellung zu dem Anträge der Sozialdemokraten auf Ausarbeitung eines Gesetzes wegen des „Rechts aus Arbeit?" Mit diesem von Bismarck in die De batte geworfenen Worte soll, wie es den Anschein gewinnt, viel Unfug getrieben und dasselbe dahin gedeutet werden, als ob Jedem, der arbeiten will, von der Gesellschaft ein Platz zur nützlichen Arbeit ge schaffen und garantirt werden solle, der ihm seine Existenz sichert. 2» Wahrheit spricht die betr. Stelle des preuß. Landrechts nur von solchen Armen, deren sich der Staat annehmcn muß, weil sie weder ihren Unterhalt selbst verschaffen, noch von anderen Privat personen. die dazu verpflichtet sind, erhalten können. Diese» soll der Staat geeignete Arbeit schaffen. Und wenn auch die vorgeschrittene Humanität weiter zu gehen verpflichtet und dazu entschlossen ist, dafür zu sorgen, daß eine genügende Möglichkeit zur Ernährung der Arbeitswilligen nn ganzen Reiche durch Arbeitsgelegenheit vorhanden ist, so ist dazu eine konsequente Politik deS Schutzes der nationalen Arbeit ein sehr geeignetes Mittel. Keineswegs ist aber damit gesagt, daß jeder augenblicklich Beschäftigungslose vom Reiche Arbeit erhält- Keineswegs ist der Einzelne der ihm von Gottes und Rechtswegen obliegenden Verpflichtung, zunächst selbst für seine Ernährung zu sorgen und das Aeußcrste zu thun, daß er sich selbst durchschlägt, enthoben. Die Sozialdemokraten haben »war den Fürsten Bis marck aufaeiordert. in einem Gesetzentwurf varzulegen, wie er „das Recht aut Arbeit verwirklicht sehen möchte: es wäre aber sehr er wünscht, wenn sie selbst einen Gesetzentwurf ausarbeiteten, damit man sehe, wie sie sich das Ding denken. Vorläufig macht aber der Reichstag Ferien. Am Donnerstag fehlten 110 Abgeordnete unentschuldigt. Es ist nur zu wünschen, daß seine Ausschüsse nicht ebenfalls nach Hause gehen, son dern ihre Arbeiten soweit fördern, daß nach Pfingsten das Plenum ohne weitere Kunstpausen sein Pensum abspult. Hoffentlich hindern das nicht wieder die Deutschfreiininigen durch solche üoetflüssige ^tänlereien, wie die Anträge ans Aushebung mehrerer nützlicher Bestmununam der Gewerbeordnung. Um de», Ilebelstande zu be gegnen, daß Personen, die keinen.Haüsirschcm erhalten haben, dennvch sich al- Handlungsreisende ein Legitimation-papier anschafsen können, hat der letzte Reichstag aus Ackermannes Antrag einige Schutzmaß regeln getroffen. Tiefe sollten nunmehr gleich wieder autgehoben werden Der Reichstag ging aber nicht darauf ein. Dem ehren- ivetthe» Handelsstande ist eS selbst erwünscht, wenn er von den nicht in ihn gehörenden unsauberen Elementen befreit wird. Gerade weil der Tetailreisende niunermehr den Hausirer perdrängt, muß dieser Ltand von schlimmen Subjekten möglichst gesäubert werden. Eben so liegt es ini Interesse des soliden Buchhandels, daß man dem «chwmdel, der in den Prämien zum Absätze von fragwürdigen Litcraturerzeugiussen aus dem Kvlportaaewcge blübl, verbeugt. AuS dem KraSzcwSki Prozesse in Leipzig hat die Welt zu ihren' großen Erstaunen Kenntnis; von der Ernsten; und Thütigleit eines polnischen Verschwörer-Elubs erhallen, der aus eine» Krieg Deutsch lands mit Rußland und Frankreich meknlirle und sich dabei der Protektion einslnßrcichcr französischer ^Staatsmänner erfreute. Ein Schreiben des Fürsten Bismarck (s. u.) hat nachgewiesen, daß der frühere Kriegsinmisler Thibaudin, der verstorbene Gatubelta und der jetzige Ministerpräsident Ferrh selbst diesen polnischen Ver schwörern lhatsächlichen Vorschub leisteten. Ter böse Wille der fran zösischen Machthaber gegen Deutschland siegt jetzt offen zu Tage; sic verschmähten die Hilfe elender Verrülhcr nicht. Von de» Polen durften wir Deutsche »nS nie etwas Gutes versehen, wenn auch ihre Spekulation, daß ein Krieg zwischen Deutschland und Rußland beide Theile so schwächen »rußte, daß nachher Polen sich als selbst ständiges Königreich bilde» könnte, nur die ttnverbcsscrlichkcit der polnischen Illusionen beweist. Aber daß sranzösischc Staatsmänner Spione in Deutschland unterhalten, mit dem sic doch die friedlich sten Beziehungen pflegen, ist neu. Man wird künftig die sranzösi- schen Friedensbetheuerungen noch kühler amnelnnen, als schon seit her der Fall war und wenn, die Franzosen in jedem harmlosen deutschen Reisende» einen „Spion" wittern, wird man sie durch Hinweis auf den Kraszcwski-Prvzcß aus den Mund schlagen. Aeneste Telegramme der „Dre-Vner Narbr." vom 15. Mai. Leipzig. Prozeß Kraszewski. Kriminalkommissar Paul kon- slatirt, es sei der Dresdner Polizei unbekannt gewesen, daß Kras- zcwSki mit fremden Regierungen in Verbindung gestanden habe. Bei dem Auklagevunkte über die Zeichnungen von isturmgeräthcn wurde die Oeffennichkcit ausgeschloffen. Berlin. Der ReiM-tag nahm den Gesetzentwurf betr. Ab änderung der Maß- und GewichtSordming in dritter Beratlmng unverändert an und erledigte Rcckmungssachcn und Wahlprüfungen. Eine Debatte rief nur die dritte Bcrathung de» Dynamitgesetzes hervor, zu ivrlchcr Anträge von Munkel Vorlagen, nach welchen die Herstellung, Anschaffuiig, Bestellung und der wissentliche Besitz oder die Ueberlassttng von Sprengstoffen an andere Personen unter Um ständen, welche nicht eriveisen, daß dies zu einem erlaubten Zweck geschieht, nur niit Gefänaniß-, nicht Zuchthausstrafe bedroht sein toll. Staatssekretär v. Schelling; Minnigerode und Kardorff be kämpften den Antrag, der die abschreckende Wilkung des Gesetzes abschwüche. Nachdem noch Windthorst aus die Nothwendigkeit in ternationaler Beiträge hii.gewiese», wurde der Antrag, soweit er nur Gefänanißstrafe ausivricht, abgelrhnt, soweit er aber die Aufnahme des Wortes „wissentliche" vor Besitz bezweckt, angenommen. Schließ lich fand daS ganze Gesetz mit großer Mehrheit Annahme. Stur Prediger Heister und einige aitdere Fortschrittler blieben sitze». Tic Sozialdemokraten waren nicht im Saale anlvesend. Tie Zeit der nächsten Sitzung ist unbestimmt, da cS an Material fehlt. Ter Präsident ermahnte deshalb die Kommissionen, fleißig zu sein und »heilte unter Anderen mit, daß noch 21 Wahlprüstingen unerledigt seien. Unerwartet des Einganges anderweitigen Materials würde der Präsident eine Sitzung ansctzen. wenn der Kaiser den Termin für die Grnndstcinlegmia des neuen ReichstagSaebäudes festgesetzt hat. Berl »i. Prinz Wilhelm ist heute Abend nach Petersburg ab- gcrcist. — Ter Kaiser von Rußland wird am 20. d. M. hier cin- trcssen. — Bezüglich des Rücktrittes Bismarck'S von der Leitung der vrenßiichen Geschäfte und der Rcaktivinmg des Staatsrathes ist zivar eine prinzipielle Genehmigung, aber nmh nicht die rndgül tige Entscheidung erfolgt Tic Frage des Vorsitzes im StaatSrath ist noch nicht völlig gelöst. Bismarck halte heute eine Mstündige Unterredung mit dem Krvnprinzcn. — Der Bnndesrath bericth heute den Vertrag zum Schutze der unterseeischen Telearaphenkabel und den Handelsvertrag mit Korea. Auf der Tagesordnung stand noch die Mittheilnng über den Abschluß des Konffllarveltrages mit Ru mänien. — Der japanische Kricgsminister O»ama trifft Ende Juni mit einem Dutzend japanesischcr Offiziere hier ein. um sich eine gründliche Kennlniß der deutsche» Militärverwaltung, wie über haupt des gesainmtcn Heerwesens anzucigncn. Berlin. Kayscr und Lollmae haben beim Reichstage fol genden Antrag eingebracht: Den ReichSianzlcr weiterhin zu ersuchen, den, Reichstage einen Gesetzentwurf vorzulegen, wonach ans dem gesammtcn Arbcitcrstanv auf Grund dei allgemeinen gleichen geheimen und direkten Wahlrechts Nrbeiterkammern errichtet werden. (Der Antrag ist gestellt als Zusatz zu dem Anträge der Sozial demokraten betr. d,e Verwirklichung des Rechte- aus Arbeit). W i e n. Tie Linke ist fast vollständig im Abgeordnetenhause erschienen. Tomsszcznk verliest eine Erklärung, daß nach der Uebcr- zeugung der Linken das MeliorationSgesctz nicht die Zustimmung deS Hauses rcsp. der Mehrheit desselben gesunden habe und über reicht eine» Antrag auf Ergäiuimg der Geschäftsordnung zur Ver meidung ähnlicher Vorfälle. Der Präsident erwidert, cs wäre seine Pflicht gewesen, den Willen des Hanscs »acl^ seiner Ucbcrzcnamig zu cnnnzireir und konslatirt, daß von keiner Leite die Feststellung des SliinmenverhältnisscS verlangt wurde. T>rs Haus beschließt einstimmig, beide Erklärungen wörtlich zu Protokoll zu nehmen. Ter Antrag ans Ergänzung der Geschäftsordnung wirb geschäfts mäßig behandelt. B c r n. Tie Meldung, daß der Bnirdesrath sich mit gesetzge berischen Arbeiten bezüglich der wegen FursteniiiordeS nach der Schweiz Flüchtenden beschäftige, wird uuierrichtcterscits als nicht richtig bezeichnet. Paris. Eure offizröse Meldung der „Agcncc HavaS" sagt: Wir glauben euren Jrrthnnr berichtigen zu sollen, dessen Entstehung unerklärlich, und den man auch nicht verbreiten lassen darf. Feiry kennt Kraszewki nicht, der ihm niemals vorgcstellt, und dem er nie mals die Dekoration der Ehrenlegion versprochen hat. Kairo. Die englische Regierung hat die Abfindung cgnp- tischcr Trappen nach Wadi-Halsa seitens der egyptischen Mititär- bekörocn untersagt. — Ter Gouverneur von Tongola ersucht fort gesetzt, ihm Verstärkungen oder wenigstens Waffen und Munition zu senden; eS heißt aber, diesen Bitte» werde in Rücksicht aus die geringe Zuverlässigkeit der Truppen nicht stattgcgebcn werden. New - Bork. Hier herrscht i» Folge großer Bankerotte und Zaliliingveinstellring von Banke» Börsenpanik. (Näheres s. Börsen- Betlage). Tie Bcrliner Börsc setzte unter dein Eindrücke oinerlka- nischer Insolvenzen niedriger ein. ES trat indeß kein stackes Ange- got auf, m das; sich die Konrse allmälig erholte», ohne jedoch das gestrige Niveau zu erreiche». So schlossen spekulative Banken mit kleinen Ermäßigungen. Deutsche Bahnen waren behauptet, Alten- burg 1 Prozent besser, österreichische Bahnen schwächer. gra»N„r» ». IL. Mai. itrevil 2L8. ei»al«o»I,n 2c>7. vomdarden I8VV,. oncr Looii —, Lcilen. EUberrcnlt —. Papi«c«»ie —. Balijter Oclltcr. cüoldk'nle -. I!»a. voldrriile —. <7cr Rulien —. 80er Aulen —. 2. crieuianlciiie —. ReueSc Ungar. 0>oldanleibc2. Orienlonleihc —. Nng»r. Parierr.-. Di»coi»acLaavie, Haiiuarbb. —. Aule»gelt. .. ar>». >!>. Mai. iSchluka Renle 7K.U2. rrulelhe rc>7.!>7. Iiaueucr v.'.civ, Sraaicbahii SU7.da. eomd :i21.2',. da. Nrioriiacen . agn-ler 220. Leikerr. »oldkenie Spanicr üi.I«. O lomaneu c>«2 Tabal-diclien —. geil. P >ri«. iä. Mai. An »er MilianSIiorie lirrrlchie Auirequn« wegen »ec, Ncw ilar/cr Kraches. Hiesige garmc» find stark eng giri. v»„»o». Mai. NonioiS liil.äz, 1872er Auffc» ii2.Ni. Lombarden 12.7!». Türkei, 8687. 4'„ slinbirie Amerikaner . 4 »»garijche Golbrrnte 77,8». tiiamane» l«NZ. Pr. Sauf. Siirz-Aciie» 82,ist». Egypier iib.lZ. Bcmcgi. Lokales und Sächsisches. — Se. K. H. der Prinz Friedrich A ugu st tra» mit seinem Begleiter, Major Edler von der Planitz, Dienstag Nach mittag in Strahlung ein. Auf besonderen Wunsch fanv ein offi zieller Enwsang nicht statt. Es hatlen sich daher zur Begrünung auf de», Balm hole mir der Kommandeur des Kgl. Sachs. 6. Int.- Reg. Nr. 105, Obclst Lanaß, mit seinem Adjutanten Leutnant Edler von der Planitz ciiigesunden — Die silberne Medaille für Treue in der Arbeit cihiclt der -Handarbeiter Slug. Icncrt für langjährige Arbeit aus dem Ritter- gute Oberccinäberg. — In Nr. 162 berichteten wir, daß für die Wahl eines Mit gliedes zum L a iid c s ku lturr a t h in unserem 6. Wahlkreis der bisherige Abgeordnete, Herr Pros. Richter i» Tharandt, ivicder in Aussicht genommen sei. 'Inzwischen haben ivir nun in Erfahrung gebracht, daß lewer die Krankheit desselben seine Wicderaufflellniig verbietet. ,»,v ist nun von vielen Seiten Herr Rechwanw. Ile. Rteb ner! in Dresden, der durch seine Stellung als DircksionSnvtglied des Landwirlhschastlichcii Krcditvercins, wie als mehrjähriger Vor sitzender eines in unserer Umgegend bestehenden landiuirthschaftlickcn Zmeigvercins sich hierzu besonders aualifizircn würde, in Vorschlag gebracht worden. Nach einem uns vorliegenden, von koniveleiiter Seite ausgehenden Briese hat Herr Pros. Richter übrigens auch erklärt, daß er eine Wiederwahl nicht cmiichmen würde. — In Sachsen ist mit dein 15. Mai, a» welchem Tage auch die Jagd auf Schnepfen, sowie ani die Hähne von Auer-, Birk- uns Haselwild ihre Endschasi erreicht Kat, die Schonzeit für alles Haar- und Federwild eingetreten. Nur Wildschweine, sowie Raub- Säugethiere und Raubvögel, die überhaupt keine Schonzeit genießen, dürfen nach wie vor erlegt werden In Preußen lind Oester,eich tedoch hat bereits mit Anfang dieses Monats die Jagd aus Reli- böcke begonnen, welche bei uns in Sachsen bekanntlich erst vom 1. Juli an geschossen werden dürfen. — Vom Abg Herrn Liebknecht erhalten wir folgende Er klärung zugescndet: „Ihr Blatt vom 14 Mai erwähnt, der Abg. Ritti» ghausen sei ein „Eingeweihter", er habe ini Reichstage erklärt: ans dem Kopenhagener Kongreß habe fick, eine Schwenkung der sozialdemokratischen Partei »ach den, Terrorismus und autori tären Kommunismus vollzogen. Die „Dresdner Nachrichten" be merken weiter: der Reichstag habe den grauen Haaren des greisen Rittinghausen mehr Glauben geschenkt als meinem (Liebknechts) Dementi. — Wem von uns Beiden der Reichstag mehr Glauben geschenkt hat, weiß ich natürlich nicht. Wohl aber weiß ich, daß Rittinghailsci, — und er hat cs mir noch eben mündlich bestätigt — daS Wort „Terrorismus" gar nicht gebraucht hat. Was die von Rittinghamen wirklich behauptete „Schwenkung zum autoritären Ke»,m»nismus" angebt, so würde sie sich in der Fantasie Ritting- hanfens nicht vollzogen haben, wenn er ein „Eingeiveititcr" wäre, unsere letzten Kongresse, naincnttich den Kopenhagener besucht und sich während der letzten Ialire überhaupt an den außerparlamenta rischen Arbeiten und Kämpfen der sozialdemokratischen Partei be- theiligt hätte. Daß er dies geflissentlich nicht getban, hat gerade zu seiner Ausscheidung geführt. Achtungsvoll W Liebknecht. — Ter Bezirksausschuß der Kgl. Anltshanptmaiiiischaft > Dresden Altstadt hält nächsten Mittwoch den 2l. d. M. von 9 Uhr Vorm, a» eine öffentliche Sitzung ab. — In der Zeit vom 12. bis 10. Juni findet im Bezirke der Kgl. AmtShmipttnaiinschast Dresden-Altstadt die von 6 zu 6Jahren z,l wiederholende Vorinnsternng deS Pferdebcstandcs statt. — I» der Nacht zum gestrigen Donnerffag wurde in dem HauSarvndstücke Allmarkt 14 ein rasfniirter E i n b r» chsdie b- stahl verübt. Die Einbrecher, zwei genau beschriebene Strolche, batten vorher in der in demselben Hanse befindlichen Laube'scken Restauration gekneipt, ließe» sich später „ntcr dein Vorwände. im Hanse zu wobnen, von dein die Hauvthüre nach ReffaurationSschluß abiperrcnven Hausknecht cinsckilfißcn, versteckten sich in irgend einem Winkel und machten sich, nachdem völlige Rübe eiiigetreteii war, an ihr DiebeSbandwerk. Zniiächsl sprengten sie in der Hausflur die nach den, linken Geschästololale der Fla»cllhandln»g von E. W. Hosuiann führende Tliürc »»d entwendeten aus einem dort befindlichen Pulte die Tageskasse, auö einem 100-Markschei», »ichrere» Goldstücken und Silbergeld bestehend, erbrachen sodann die gegenüber in der Hausflur gelegene Tbürc zu dein Eorfittgescbäst von F,I. Winter, in welchem sic sich mebrcrc Wertbpapicre, icdoch ohne Talons, ca. 50 Mark baareS Geld und eine Uhr mit Kette ancignetcn, ließen den Rollladen des Ladeneiiiganges in die Höbe und entfernten sich durch letzteren unbehelligt und unbemerkt. Tie Polizei soll bereit- den saubere» Keile» au> der Spur lein. — Selten hat der Sonnncisahrplnn der Eisenbahnen so zahl reiche Aender,ingen in den ZugSliiiifen gebracht als diesmal. Um so angciicbnicr aber ist cS, daß soeben und noch mehrere Tage vor dem ciiitietenden Wechsel das bekannte Fahrplan buck, von R. Fritzschc erschienen ist. TirfiS Werkchc» verfolgt seit vielen Jahren »naiiSgesetzt den Zweck, das speziellste Eomsbuch für Sachsen zu sei», mit großem Erfolge. Auch die vorliegende Ausgabe ent hält eine große Zahl neuere Mittbcilunge» »nd Notizen, die für den in Sachsen Rettenden von großem Weithe find. .Hinriigekommen find ein vollständiges Perzcichniß der i» Sachsen zur Ausgabe ge langenden RuiidreisrbilletS nach Italien, ferner der neuen Touren nach dem Erzgebirge» die auüsübrlichcn Bcflimiiniiigcn Uber die neuen kombinirbaren Rundrrifibillets in Deutschland und Ocstcr- l reich, die Bestimmungen und ein vollsländiaes Verzeichnis; der vor handenen Eoupons für die kombiiiiibaic,, Ruiidrciicl illciü nach der sächsische» Schweiz und dem Riesengebirge rc. An ollen Orten bei j den Fabrplänen und sonst finden sich aber noch soviel Notizen über ! Vergünstigungen und Vertchrserlcichtcriingc», daß man mit diesem EourSbnche zweifellos den besten Ratliaeber kür jede Reise erwirbt. ^ Das dauerhaft gebettete Merkchen ist für den seitherigen Preis von ' 40 Ps. bei allen BilletvcrkaufLilcllcii, Buchhandlungen, Kolporteuren !». s. w. zu erhalten. — Der diesjährige PerbandStag der Obeilausitzer Feuerwehren l soll am IS. Inni in Löbau abgehaltcn werden.
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