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Dresdner Nachrichten : 16.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-16
- Monat1884-02
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 16.02.1884
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I«UL » zäiiü!' ->-7. -a.ß. L!-. S^»tcr'^7.«0. Ö«t,»!n!r"ktö.oö) HageStatt für Politik, NnlerkrNvn«. Kksckiiftsverkekr. Lörlenkientjit. Mmdenülle ?ernij>rtlii-5le1lell Ar. 11.Allst.)u. LS-' (Neust.) Inie rate werden Manenür. ln- Nachm. S ttdr .nlgenommen. Llinnkaq) bis MittaflL 1L U!,r. In Neuimdl: Grude ük)st."aane , nur an LZochemagcn b:s Nachm. 2 lkl)r. — !ie tiujpalüüc Penr< ä.Lile sca. v Lilben) koite» l', ttiuer ^ln^eiano» die Heüe ri" 'L!i Gn'.c Ga ran ne srtr düu u ä ch n - laqiac Erscheinen der Ir:scrakc wird nrcht ^cg^'den. Au?wür:ige Inierkions - Nnstra«»: werden »ur ^en Pränuui randv .Dichtung durch Buesiuarken oder Poncln^adluncr anrienoinmen. — Acht Silben koste,, Inserate für die Montage Nummer l.der nach crncnr Ienraar die PertlzeUe L rdtt« «N4t »Lr08*ti Itlsslesn- u.Iiisaivi'gsrljei'abe, OSLSN K3UM3NN Iv Iv M r » » « i» 8 t i r 8 8 v ... , , -7 ... . ' m > <1ig«»t(!ii I-agor lolnor Ituiiit»«»«« IU vorritxlic'hvr -luaualil tur Uorron u. Dniuan m IHf, „ - „„ L ?i6r ^6, ^ ^ ß kLrlllMVIioll, VoUvNvll-SvUo» » », >mrt. unü I. I-kttiM. sst j ^ t»88t r, -znttrki-ro naeli nusvürl« cvvrston prompt osioetuirt. ^ » As«i>ID«LLSi» orkiolioinon u»!»U8pük>vt^t. ^IIv iu -rröl-ktor Aumvalil. 8ciiwamm-, öü^tsn- u. Kamm-l-agei'. lulius Ikucliert, ^Lbrsir vw Ksreu- u. Lwvwscliirww (Mximuäüt 1830) t!« n ttaniiilielN'-'U!'*?. «len «U88«'. iiltUlUllib ^i>1>i88iri-i6-!>limntnc1n>- lui-in t'. «.Utm.-N-Iit I<ÜUI-.'I. Ibosliobo r.i nt. Nv. 47. 29. Jahrgang. Auslage: 4V.00N Erpl. UvL'MnKv Mu8tsr rrolt uuloi lioü-eupivi^oii. 1V l« «U^uo^ jv«ler Llxt» i»l»e««tvltuulr. AuSsickleii für dm 18 Ordinär' Frischer Ostwind. ziemlich heiter, keine oder gelinge ffkiedeiichläge, Tempcralnr tältcr. Dresden, 1884. Lonttllbend, 16. Felrr. BkraulwortUchtr -Siedalieue >ür PültlischtS ve. Emil B ic l c I, in Trccdl». Ein wunderliches Stück Gesetzgebuiigsweisheit I-at die zweite bayerische Kammer geliefert. Mit 82 gegen i»t stimme» nabm sie einen aus ibrer Mitte bervorgegangcncn Antrag an, der das Berebclichungürecht dem Gutdünken cngbcrziger Bnuerngcmeindcn überliefert. Die Gesevgcbung über die Ebeichliefiinig gebärt nämiich zu den Rcscrvalrcchtcii Baneiiiö. Gieichivobl ist, seitdem die Gefebgebling des ebemaiigcn 3!orddculfchc» Bundes die Befugnis, der Gemeinden zum Einspruch gegen B-rebelichungen aulgebobcn liatte, Bayern 1869 diesem Vorgänge freiwillig gefolgt und bat cs nicht zu bereuen gestabt. Seitdem stieg m Bauern die Zastl der Eben und minderte sich die der ausjerestelichcn Geburt,». Lcsttere sank von 23 aus 13 Proeent. Genüg ein vom Standpunkt der Sittlichkeit üugcrst günstiges Ergebnis!! Es wird min zwar Niemand bestaupten wolle», das- nicht einzelne dieser Eben leichtsinnig eingcgangcn und besser unterblieben wären, sowie dag nicht mitunter einer Gemeinde aus dergleichen Esten vcrmcstrte Armcnlast in der Bersoigung verlassener Kinder erwachsen wäre. Aber künstlich die Ausübung eines Natur- rechtes erschweren, oder cS doch von der Willkür eines Geineinbe- vorstandcs abstängig machen, verrätst einen unglaublichen Grad von Bornirtsteit. Nicht eine Verminderung, sondern eine Eistöstung der 'Armenlast wird die Holge sein, da. wenn der Antrag Gcicst werden sollte, iestr bald die ZM der unehelichen Geburten wieder steigen wird. Ter Antrag hat eine ganz gehässige Spitze gegen die Besitz losen und mug die sozialen Gegensätze schärfen und verbittern. Tenn i» der Praxis läuft der Antrag daraus hinaus, dag die Gemeinde jedem Arautvaar, das sich nicht im Besitze eines nach ihrer Ansicht genügenden Vermögens befindet, die Erlaubnitz znm heiratlien versagt. An nicht weniger als 9 Fällen soll die Gemeinde zu einem solchen Este-Einspruch befugt sein. Einigermaßen mag eü noch angeste», dag die Gemeind: Einspruch soll erbeben dürfen, „wenn und so lange gegen den Mann oder die Braut wegen Ver brechens oder Vergehens öffentliche Klage erhoben ist" oder sie sich wegen Verbüßung einer derartigen Strafe nicht auSzuwcisen vermögen. Weit schlimmer schon ist drr Einspruch in dem Falle, wenn nicht drei Jahre nach Verbüßung einer Strafe vergangen sind, die wegen eines Vergehens gegen die Sittlichkeit, riandstreicherci, Bettelns u. I. w. verhängt wurde. Will man für ein durch die Presse oder im Buchhandel begangenes Vergeben gegen die Sittlichkeit auch dreijährige Ehelosigkeit scstsetzen und ein armer Teufel, der einmal gebettelt hat, inzwischen aber in bessere Verhältnisse gekom men ist, soll 3 Fahre lang nicht heiratsten dürfen? Die ungeheuer lichsten Bestimmungen aber enthalten die Zistern 8 und 9. wornach auch körperliche und geistige Gebrechen, ja, der bei einen, Tkcile dcS Brautpaares vcrmuthetc Mangel an Nüchternheit, Arbeitsamkeit oder Sparsamkeit ein Ekebinderniß abgeben soll. Tie weisen Gcietzgcber an der Fior wissen also nicht, wie oft Lüdrians und Bummler erst durch eine brave Frau, die ihnen reioiut den Kops zurechlictzt, zv brauchbaren Menschen gemacht werde», selbstver ständlich erbost die bancrüche Regierung energischen Widcrivnich gegen diese unsinnige Geietzmacherci-, sie wird einen derartig monströsen Antrag niemals auSsübren. Taü hinderte ober die ultramonlanc Mehrheit der bäuerischen Kammer nicht, einem Antrag zuzusiinnnen, der den engherzigsten Vorurtbcilen etlicher Lanv- geu eiiivcn ichmcichclt. obwohl leine traurigen inoiaiiichcn >und wirthschaitlicben Folgen mit Händen zu greisen sind. Fn Frankreich oenkt man an eine Neubesetzung des Postens eines Finanzministers. Tie letzte Anleibe, zu welcher die Republik schreite» mußte, um nur kür die dringendsten StaatSbednrsnissc einige Millionen in die Kasten zu bekommen, schloß mit einem kläglichen Mißerfolge. Zwar ist oie Anleihe 3'« Mal überzeichnet woroen, aber an sich will daü gar nichts sagen; frühere Anleihen wurden ivielend IL—Miach überzeichnet, sodann aber ist jene winzige Ueberzcichnung auch nur Humbug. Als der Regierung Schwanz federn wuchsen, daß das Publikum, kopfscheu und mißtrauiich, die Anleibe nickt voll zeichnen würde, bewog sie die großen Bankhäuser, namentlich Rothschild, große Posten zu zeichnen. Diese Geidmäckte halsen auch nur io lala; »alt haar Geld emzuzaklen. hinterlegten sie Staatspapierc von früheren Ansehen, bezahlten atio d»e Regierung mit ihren eigenen Mitteln, io daß der Zweck, baar Geld den Staatskosten zuzmühren, nur tbcilweise erreicht wurde. Die Anleihe sollte 3Ö9 Millionen Francs baar Geld liefern, sie brachte nur 180. Und die Bedingungen waren dock sehr verlockend. Die 8ler Anleihe ll Milliarde) wurde zu einem Conrie von 83' « untcr- gebracht, die jetzige von 350 Millionen war nicht einmal zum Courie von 76'/r zu begeben. In diesen Zistern spiegelt sich erkenntlich daS Mißtrauen der Franzosen gegen ihre Finanzverwaitung wieder. Das furchtbare 'Wort „Staatsbanlerott" schwebt schon hie und da auf einzelne» Lippen. Frankreich hat leine Finanzen zu schwer belastet. Einmal wirlhschaiteicn die Republikaner in unglaublicher Verschwendung und Lüderlichkeit mit de» StaatSgeldcrn; sodann verwickelten sie das Land in kostspielige und unabsehbare kriegerische Abenteuer in Asrika und Asien; den Hauptgrund aber für die Finanzmisöre bildet das unsinnig Kobe Ärmcebudgct. Als ein Revanchckricg gegen Deulschland m »aber Aussicht zu sieben schien, statte Frankreich >ür seine übertriebenen Kricgsrüslungen immer noch einen plausible» Grund; später bofstcn die Franzosen, ihr reicheres Land würde das ärmere DcMsch'.and ruiniren, da dieses durch sie gezwungen würde, im Wetteifer der militärischen Rüstungen sich finanziell und wirtbschasttich zu crschövlen. Deulschland trägt zwar schwer unter der ihn, auigezwungcnen Rüstung, aber cs ist dock nicht unter ihr zusanimcngcbrochcn. Wob! aber scheint dieses Schicksal Frankreich bcvorzmiciien. So lange trotz ullcr 3i»anznotb lind dcS wirthschiiillichcn Druckes in Framreich sich »ick» eine Stimme in der Regierung und Kammer erbebt, die unerschrocken eS au-stvncht. dai Frankreich chließlict, unter der Last eines KriegS- budgeis non jährlich I Milliaree erliegen muß, io lange giebt es kein Haltens aut scr schielen Ebene, die cum Slaaisbankerott führe» muß. Ein Wechi'el in der Person dcS Finaiizmmisters kann da nichts äneern. 'Vielleicht bat Herr Tirard bei bei neuesten Anleihe nicht viel Ge'chick bewieien; aber wenn Leon San, der Agent Rotlstchiid'ü, oder der jetzige Baulenminiilcr Raynal. der Stammes- genoste dieses Borienfiirilcn, das Portefeuille übernähme, iväre da eine wirtliche Besserung zu erivarlcnr DaS Gegenteil ist wahr scheinlicher. Bezeichnend ist cs, daß die Regierung, weiche an, Erspainisse zu denlcn beginnt, den'Aniang l eim - llntcnicbts. j meien macht. Nicit das Militärbudget lürzt man, aber den Bolle-! schullebrern veriagl man die ihnen zugesicberle Gebaltsaulbcstciung. > 'Während das Giaduone'schc Kalunci sich wegen der egoptilchen ^ Frage de» Kopi zerbrich! und aus Fndien Truppen beumzieb!. um ^ die KüNenplätze m» Reiben Meere zu sichern haben die Russen, >ii Mittelasien in aller Stille einen motze» Erfolg daucmgetrage». Pion crimrcit sich, welche Spier und Amirengiingen Ruüland in den letzlen Fahren machte, um seine Herrichas! im Tnrknieuenlanve nnszndel'ncn. Nachdem Klnwa mrd Bokbara zum großen Scbreck der Engländer in die Hände Rußlands gefallen war, versuchten r ssiicbe Expeditionen wiederholt sich des Gebietes der Tclkc-, Turkmenen zu bemächtigen. Man weiß, wc.che Erregung i» Eng- s den Wunsch zu unterbreiten, sobald Ihnnlichsl im Lause des letzten rnisbch - türkischen land es hervor ies. als irn Lause des l Krieges vlötzlich rmsiiche Auiwicgler in Asgbaiüslan erichienen, ^ welche die dortigen stets laudbegierigen stamme gegen das ocnach- - barte Britisch - Fndicn amstacbelien. Tie Folge davon war der afghanische Feldzug beS Lord Beaeoiisiield, nieleber dieses Tbor ! Fndiens i» britische»! 'Besitz wißen wollte. Nachdem Bcaconmield ! gefallen und der riistensrerindliche Giabsionc ans ßtnder lai», lebte - Rußland mieser offener seine Eroberungszüge in Mittelasien fort. General skobeless machle deir berübmfen Ziig ins Telle-Gebiet und crobcrlc Gcok-Teve. die Hauvtsestc des sfreilbarsken Ltaniines. Als in Engl nd darob große Ammerki'auikeii und Bcunrnliigung cntstaird, weil sich Rußland zu sehr der wichligcu Grenziiadt Bkerw näbkNe, wurde wieder Alles rubig und still in den russischen Operationen. Fetzt nun, wo die Engiänoicr bis über beide Obren in de» cgnptiscben Angelegenheiten testsitzen, haben sich snininliicbe bisher freie Turkmenenstäninie dem weißen Zaren imicrivorsen: stkußiand ficht dicht vor dem Eingangslbvr zu Briliich-Fndicn und England, das bisher erklärte, cs werde numnermcbr diese Unter werfung der Merw'schen Turkmenen dulden, duckt sich und ichweigl still. Ter britische Löwe wagt nicht cinmai mehr vor Zorn zu brüllen. Acurstr Telesirammr der „Dresdner N'aclir." vom >5 Febr Berlin. Ein hochosficiöscr Artikel der „Norddeutschen", wel cher sich gegen die „Posl" kehrt und die neuesten Ereignisse in Egyp ten der scviauen und barten Krämerpolitik Englands zugeschrieben hatte, schließt! Es erscheint unü uaa-r.cht geßci. die englische Re--Vertreter der Sozialdemokratie das Wott'ergreifen wosien, icrung den Vorwurf zu erbeben, sic habe die cgiwlnchen Trnge Siglen die Tribünen bek nn'lich eine solche Maste vonZubörcrn. daß L'okales und 2iilii»iiliieS. — Ter Legationsiekrctär bei der K. dentschen Gciaiidtichast zu Alben, Gral von Wn11witz, erhielt die Fnslgnicn eines Ehrcn- rittcrs der Balle-.» Brandenburg des Fobannitcr-Ordens. ferner von dem Piäsidenlcn der Reeubli! Frankreich das Ritterkreuz des Ordens der Ehrenlegion und das Eoiulhurkrcu; des porlngiesischm Eliristilcordcns. -- tstcb Rcgierungsrail» Paul von Scudewitz in Ttcsdcn cwvfiiig daü Flirsil. Rcußischc Ebrciikreliz I. Kl. — Ohne Tebatle genehmigte gestern die zweite Kammer den Rechenschaftsbericht aut die Fakire 1880 —81, über welchen die Abgg. I)r. Heine >lnd Günther rcserirlen. Fm Anschluß an den selben stellt die Recbenichattsdepulation den Antrag, der Regierung den Wunsch zii unterbreite», sobald Ihnnlichsl der Ständeversamm- lung eine Vorlage über die gesetzliche Feststellung der Wirksamkeit der Obcrrechnimgskammcr zugchen zu lassen. Abg. Grahl balle Anfangs i» der Tevutnlion einen ivcücrgebenkcii Antrag nestelt!, dabin laute-.id, die tliegiernug zu ersuche», den kmistigcn Rechen- schaltsbericblen über den Ltaatsbausbalt einen von der Oberrcch- mmgskaimucr unter vollständiger, unbedingter Beiantworllicbkeit auszustellendcn Bericht beizuiügen, während Abg. Günther die Kom- oekcnz der Rcchimcbaslvvermlalion zu cinei» derartige» Antrag über- banpt bezweifcllc. Schließlich batte »ran sich zn obigemEoiiivromißaulrag geeinig». f)!ach kürzerer Debatte, an der fick, außer dem Referenten noch die Abg. Grahl. Müllcr-Eoiditz und Kirl-ach bclbeiligtcn, wird der Deputations-Antrag einstimmig angenomineii. Scireiäi Abnert rcseriit hierauf über eine Petition der Gemeinde Engeisdors bei Leipzig, welche die Kammer bittet, ihr die ireic Disposition über die Emküuslc des dortigen Ricblerlclms znzugcsicben, worüber bis jetzt daS Fnstijministcnum, alicrdin>zs im Fnieicste der Gemeinde, verfügt batte. Die Deputation beantragt, die Petition der Regie rung zur Kcnntnißnabmc zu übermenen, während Abg. lstr. Heine einen vom Abg. Kökert besürwortetelen Antrag am Erwägung stellt. Nachdem Eonnnisfar Geh. Fuslizrath -Anton erklärl, daß es der Negierung erwünscht wäre, wenn der Antrag aus Kenntnis- nähme angenommen würde, da die Regierung die Disposition über den Fond nicht aus der Hand geben, doch so wie so stets zu Gunsten der Gemeinde über denselben verfügen werde, ergicbi die Abstim mung über den Antrag Heine Stimmengleichheit (27 gegen 271. woraus die dcnnilive Abstimmung aus Montag verschoben wird. Bei den Verhandlungen der 2. Kammer, in welchen die kommen sehen und benutze dieselben, um sich die kriegerische Umer- wcrttmg der fraglichen Landschaften im Futcrcste der allgemeinen Eiviliiatio» auldringen zu laste». Richtig dürste vielmehr sei», daß sich die englische .'Ikegierung den cgnvtischen Schwierigkeiten gegen über in wolübegreislichci Verlegenheit befinde, und daß eS ihr lehr lieb sein würde, der kriegerischen Aktion überhobcn zu sein. Das selbe Blatt, das Auftreten Eugen Richters gegen die versöhnliche Haltung der sächsischen fortschrittlichen Abgeordneten bcfprcchend, sagt! Die Erklärung der sächsischen Fortschrittspartei, daß sic aus Seiten der Regierung gegenüber den Uinslurzbeslrebungen stehen wolle, ist freilich eine lolme Auflehnung gegen den Berliner Par- leitcrroüsmus, daß wohl »och weitere Reisevorträgc dcS ergrimm ten Herrn Eugen Richter noch zu erwarten sich.». Berlin Die Rcichetagsberufung wild osficiöü für die erste oder zweite Märzwoche in Aunsicht gestellt, die Bcstünmrmg sei noch nicht getrosten. Andererseits heißt cs, baö Einberusungsdckret für oen 1. März sei bereits oou, Kaiser unterzeichnet. Berlin. Die Stcuerkommusivn trat i» "die Berathung des KapitairentcnstcncrgeieveS ein. Die Liberalen erklärten sich dagegen, waren aber theilweue für stöbere Besteuerung deS Rcnteuemkoininens im Rahmen der Einkommensteuer. Die FagdoidnungSlomniiiston beschloß, daß Schwarz-, Roth- iiud Rehwild cinzugattern ici. Da mit fällt Vas Geietz. Polen. In der neuesten Nummer des „Oestcntlichen An zeigers" erneucit die Bromberger Regierung den Steckbrief hinter Kardinal Lcdochowskn vom Fahre 1879. Wien. Das Abgeordnetenhaus nahm auch die zeitwcilige Suspendining der Geschworenengerichte an. nachdem der Minister Prazak die Nothwendigkeit d-.escr Rcgicrnngsvertügung nachgcwieien. Paris. Fm Kammer-Budgeiausichuß erklärte Tirard, die Ein nahmen im Fanuar leien um 8 Millionen gegen das Vorjahr zurück geblieben. Der HanvclsausivciS für Fanuar crgiebt gegen 1>83 eine Verminderung der Fabrikaten-Aussukr von 88 aus «7 Millio nen, der gesammten Hai-delsbcwcgiing von 560 aus 13t Millionen. Der KaiiimcrauSschllß sprach sich gegen das Projekt der Errichtung von TisteleiitialzvUen in den französischen Kolonien aus, „ahm dac- selbe jedoch tü> Algerien an. Die spanische» stievublikancr richlcn ein von der spanischen Regierung unterdiücktes Daittlclegramm an Clcmenccau und Rocbcioit für ihre Unterstützung der republika nischen Sache in Spanien. Paris. Bezüglich der seit einigen Tagen cirkulircndcn Nach richten. wonach eine Auflegung von Llcucr aus französische Rente beabsichtigt sei, ist die „Agence Havns" >» der Lage, bestimmt zu versichern, die Regierung werde alle Vorschläge dieser Art entschie den bekämpfen. Petersburg. Das Lournal de St. PötcrSbourg" bemerkt über die Unterwerfung der Tuikmenen: Rußland habe durch die Okkupation die Verpflichtung übernommen, das Räuberunwcscn auszurotten und dcr Civiiisoticm sowie dem Handel Wege zu bahne». Rußlands Beziehungen zu England beruhten au! der gereckten Würdigung der gegenseitigen Fnteresien. Diese Interessen seien vollkommen vereinbar, und der beiderseitige Vortbcil erbciiche eine Verständigung behufs Turctnübrung der civiliialorischcn Mission. (?) Kairo. Die englische Regierung bat den ablehnenden Antrag deS General Wood, die egnptüche Armee mit bei der Expedition zum Entsetzen Tokars opcriren zu lasten, damit motivirl. die cgnptiichc Armee sei lediglich für die Verthcidigung deS cigenilichen Egnvtcns, Sudan nicht mit inbegriste», angeworbcn. General Grabam wird mit drin letzten für Fnakiin bestimmten Truppentransport am Montag früh von Suez abgehen. Aus Suakim wird heute gemel det. dap^ die licrvoriagendstcn Anführer der neutrale» Stämme in den 3 Stunden von suakun entfernten Handvk eine Versammlung abhielten und dabei beschlossen, Osman Digma auszuso-.dern, iur Gebiet zu rewektiren, andernfalls würden sie gegen rhn kämpfen. Kaialla ist von Fnsurgentcn besetzt. zronrinri «. t?>., Id. Hkbrnar. aredil 2Kd. Eiü'üSvalin Lom. daedrn Iie«i, «acrLooic —. Ociik-r. Dilbtrrrnie —. Povicr eine —. Sioliiucr e«7',. V-Serr iSoidremc —. «°/o »n». küoidrrnik 7d-77rr RiNIcv —. -0cr Siuiicn —. r.k-ricnianieil!« —. Rkuclik »»aal. GoldaiNeidk , >. Lricmanir'bk —. Unaar fZavirrrrMk —. Dllcoiuo—. «iavrirr i-7-i« «oudarddalinMain,,r> b^^. «>»n. I!>. gcdrua,. Srcdil aaa,a>r Liaaisl'. au.!»-, vüllliiarrcu i«p.eo. »iordwcsid. laa.oa Marknaien dü.ao, n»a- SrcNi ans,!"', »ci. -pari». i.V -ebruar. Lchiub.! Rruir 7K Iv. ÄuikNie iNd.-v. Italiener vl>d. Sraa>»bal>>l a«S.7d Soini-ardcn 211 2S. de. Prtoriidien -'Pi. SaüSNtr Üö7. Le terr »oidr«>>ie tL.1vv.nl> tionde». Id. tzrbr-.ar. üietreidi ruhig. iNN!c-.>ilid!ir, WLzni trag!!!. LüLtte»-.- mriirr, eingcdoic llbrttiriLcü -Lcdarl, nutlintor selbst der bekannte Apfel nicht zur Erde kommen konnte. Die Zuhörer harrten auch bei dem mitunter sich 6 Stunden lang binziebenden Verhandlungen von Anfang bis zu Ende aus. Fm Landtag erzählt man sich, daß die meisten dieser Tribünenbeiuchcr Sozialdemokraten sind und daß, soweit ihnen für ihre Vcrsäumniß in den Arbeitsstunden Abzüge am Lohne erwachsen, ihnen dafür aus der Dartcikassc annähernd Entschädigung gewährt wird. Bei langen Sitzungen soll die Entschädigung bis auf 75 Pfg steigen. -Wenn dies vielleicht auch nichl >n größerem Ilnisange geschieht, so stellt man doch daraus, daß die Partei der Sozialdemokraten an Eiter, Zuiammcnhatt, Organisation und Lpserwilligkcit allen anderen voraus ist. Fedc sog. loualdemokralischc „Galavorstellung" im Landtage wird den Genvsten hei Zeiten i>:> Voraus angezeigt. — Der Dresdner A^rckitcktcnvcrein hat durch seine Petition betreffs des den Ständen vorgelegten Bauplanes Zweiei lei erreicht. Zuerst, daß das Akadeinieprojekt öffentlich aus gestellt und besvrochcn werden konnte und zweitens. daß nunmehr die Frage beS StadtbebanungSplancs wieder lebendig geworden isl. Dies sind sicher zwei sein positive Leistungen. Fn icmer Sitzung vom ll. d. M. beschäftigte er sich nunmehr eingehend mil dem Plane zur Akademie, über welchen Herr Baurath Giere rescrirtc. Derselbe sprach sich sehr günstig über die Lipstlis'iche Arbeit an sich aus. wendete sich aber dagegen, daß derselben sichtlich ein festes Programm niclst^zu Grunde gelegen habe. Selbst wenn man an- nehme, daß die Schülerzalii der Akademie sich verdoppele, daß auch die Bildhaueiatciiers, wie dringend nöttsig, in das Atädcmiegebäude verlegt würden, genüge eine Grundstäche von 2000 Oku.-Nieter für das Bedüriniß, während der fetzige Plan deren 3600 au»veisc. Das würde eine Preisreduktion von M Millionen ergehen. Ebenso sei die Ausstellungshalle zu groß füi^ic akademischen Ausstellungen (1200 LW.-Meier genügen, jetzt sind eS 1560-, doch zu klein für inte, nationale Ausstellungen, denn beiden Anforderungen könne ein Gebäude nicht genügen. Betreffs des Aeußercir wendete sich Redner namentüch aus stuiistischen Bedenke», da er nickt in der Stadl Sem- pci'S und Nieolai's den mobcüi trainöiiickcn Zopf gerade an dem Gebäude angcwendct leben möchte, in ivelckcm strengere Kunst- prinzipien geleint werden tollen. Herr Haltcnhost sprack nament- lick für die Vereinigung der Bildliaiicratelicrs mit der Akademie; ibm ist cs sehr fraglich, ob die Terrasse denn wirklich der geeignete Platz für die letztere sei. er wünsche. daß hierüber erst die maß gebenden Faktoren befragt werden. Allgemein tritt der Wunsch aui, die Angelegenheit nickt zu überhasten. Die Kammern werden Iiosienttick die »öllsigc» Gelder bewilligen, jedoch die Bedingung einer öffentlichen Kvnkuricnz an ihr Votum knüpfen. (Unseres Er achtens sollte die Kunst der Zeit und die treuliche Lage der Staats- stnanzen benutzt werden, um den Bau der Akademie überhaupt zu ermöglichen. Wenn auch die Stände die Bewilligung der Summe an Bedingungen knüvscn, so ist das ihr Recht, aber die Hauptsache ! bleibt immer: die Bewilligung der Mittel jetzt, wo die Finanzen dies gestalten. Ucbiigens bat Nicolai gerade den Bauratb Lipsius ais leinen Nachfolger wegen seiner einincitten künstlerischen Be gabung empfohlen Die Red.) — Man verständigt uns dahin, daß der Kgl. Kricgsminister v. Fabriec am vorigen Montag keineswegs ein offizielles Diner gegeben hat, was wegen der tie'cn Holtraucr nicht anging. Viel mehr haben die beiden Gesandten des Königs von Poilugal. Don Miguel aus dem Haag und Gras San Pedro aus Berlin, lediglich privatim in der Familie des Herrn Kriegsniiniiterv gespeist. Eine Betheiligung anderer Mitglieder des divlomatifchcn KorpS hat nicht siatlgenabt. — Daß in vorgestriger Stadtverordnete nsrtzung der diesjährige Lchulekat olmc allen und jeden Abstrich wie er vom Stadtrath entworfen worden, Zustimmung (and, theilten wir schon gestern (am Kovse des Blattes- mit. Daß die Schulanlage diesmal mit 1.IM 000 Wk. erhoben werden muß, war überdies schon ge nehmigt und bekannt. Tn direkten EVnahmen kür das allgemeine AolkSfchulwescn betragen eben nur 232,998 Mk. und es stehen den selben die Ausgaben mit I.332V98 Mk. gegenüber. Der Bedarf ist für das Volkslckulwesen gegenüber dem Vorjahr um 24A97 Ml. ge stiegen; es haben aber au» die Schulen. Klassen und Lehrer Ver mehrung gefunden. Tic Sckülerzakl hat sich gegen das Vorjahr »in 2369. die Zahl der Klaffen um 10. die Zank der Zimmer um l 25, die Zahl der Leb-nr um 29 erhöht. Es wachsen zu 23 ständige und 6 HilHielirer, -.reiche diele Ostern anzuilcllcn sind. Die Ge- iammtjchulgeldcreimiahmc beträgt 31.M M. mehr; die Finanz-
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