Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-20
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
!i« 2-, Ion. Le«. gestrig« Generalprobe cristan und Isolde" ist gelungen. daß man von , r ersten Aufführung das Schönst« erwarten darf. Da« Finale de« 1.. da« LiebeSduett im 2. und der Schlich de« 3. AcieS wirken überwältigend , di« Decorationen sind stim mungSvoll. Die Probe begann 2/46 Uhr und endete 9'/» Uln. dauerte aber, die Paulen ab gerechnet. 3'/» Stunden. Part«, 19. Mal. Naiilevard. s°,„ Rentc Tii.82. '.Int. W7.W. Ilal . klia». Va»t»cr 81!,,»» Ottoi.inuc» 657,«». , Limiaarde» »-litt irsdilkW G' TaaeölatL für Dolil Hageklatt für Politik, NirLerhattung. HeMlsoerkehr. KSrsenbericht. IremöenNke. Cassel. FF. MM. der König und die Königin oou Sachsen nahmen aus bei Reise nach EmS im Fürfteilzimmer des hiesigen BahnbojeS da- Diner ein. Zum Empsange waren der Lberpräsidcnl G>af von Eulenburg und Freifrau von SchloUieim anwesend. Konstantin spel. JnBri- pazari bei Angora wurden durch eine Feuersbrunsl INO Gebäude zerstört, darunter II Moscheen und 69 Kilchcncta- blissements. l l Personen lan den dabei den Tob. 8t«i« o»* tt» n 8v>, I rmvn S S uuci i 2V »««« 20 r «> t n «i» unll «!'«!»,>, ckn«, kenster V. S- Ivo lss. mvplioklt , ll in onormor .4uazvith> (im kinrelnau r» l^ilirißproison) ckt« ll , I-r« «ei« n« Uj Mllisenljinlsjlr.^iiülLMse öesDldorlll-SllrM). Vol-ttieilkafrestk Serug8qukIIe für ll uuil Kilo rugeliörlgsi, SluterkoU«». ll HlvuNvitvi» «tvt« »in Isnxvr. Ilurtuumn L krium, Kokiloiaz-Ktv»««« kir. 17, «oironülior siam ^önizrl 8ebla?i5o. ll, > interllguiirp „,r,k Unirn,. ^urirvnkl5onclunx korvjtzrilljx»t. 1^» »8^1 8t» »88« v, I»»» t.. 8«8ei>n>»« r ^ rrrn -1u«zcakl Mr Xnaluru uvck Mcleben bis 16 .fahre. ÄK Ighrnana ^utlnne- 1>UU Or»l ! Aussichten für den 29. Mai: Mäßiger, unbcstiinmter Wind, vcr- LNIflgailg. BNItllge. .Oil«, Lrjll. j Bewölk.. Gewitt.rncigung. Temvcratur wenig verändert. Dienstag. 20. Mai. granm,. »r Llus- »d Natli- »willigst gcwriser nrögtichst Portier. ». » «» lttänischcr r übrigen Itz. nd Dessert. clscnlartt. ;n. Zcdieintng. stilltvlw. X). lW. I>«S »vinnnanstalt erhalt» der Altstadt und ehrten Publi- lc L «»»p. riedricli. 70N llnn» ig, «ümmt, >1» u. s. w.. u den bevor- tusstrostr. ode llrznciprargS l, vart. ilniiisscr »k»r ün !t v. fr. V»6 Uhr. Ziegenmilch. Wallstrnhe, »88«, iltigster AuS- Ir'S Fcui eton: «ist in TreSdcn. n Diesen. vkraalwarNtcher NkdaNkur «Ur Polttischks vr. Cmil Aierrtz in rrcld.-n. Der Vertagung des Reichstages folgt der Schlich des vrerchischen Landtages aus dem Fuße. Für heute spätestens erwartet man das AuScinandcrgchen der preußischen Lanvbotcn. Berathnngosloss ist wohl noch zur Genüge vorhanden: aber er steckt stellenweise so lies in den Kommissionen, dah das Plenum ans Wochen hinaus Nichts zn tlnin vorsände und da zieht die Regierung vor, »ach Pfingsten allein dem Reichstage den Spielraum zu geben und das Wort zv lassen, als das unersprießliche Nebeneinander beider Parlamente zu erneuern. zumal da über den Hauptstoff. die Reform der direckten Besteuerung, doch keine Einigung zu erzielen ist. Dieses Hauptstück des ganzen Landtagsarbeitsprogrammcs ist kläglich gescheitert. Es war dies unschwer vorauSzusehcn. Die Steuer-Entwürfe befriedigten Niemanden, sie verletzten vielmehr alle Interessen, höchstens sollte für den Großgrundbesitz ein besonderer Vortheil in der Besteuerung herausgeschlagen werden. Gerade dagegen lehnte sich aber das Gerechtigkeitsgefühl auf. Auch in der Besteuerung des mobilen Kapitales gingen die Entwürfe so zaghaft vor. daß sich eigentlich Niemand für sie erwärme» konnte. Es ist nicht schade, daß diese Steuergesetzgebung im Sande stecken bleibt. Von großen sozial- resormatorischen Gesichtspunkten hatte sich dabei die preußische Regierung nicht leiten lasten. So ist in den monatelangen Verästlungen des preußischen Landtages nichts Ordentliches fertig geworden. Das Budget wurde erledigt, einige Eisenbahnen ver staatlicht, die Kreisordiiung aus Hannover ausgedehnt — das vst Alles! Sonst läßt sich dasBerathungsergebniß so ziemlich in einer Riesen-Null darstellcn. Auw der Kirchenkonflikt ist nach der Richtung seiner Beilegung hin keinen Millimeter weit vorgerückt. Das ergab sich noch ganz zuletzt bei dem großen Spektakclstück, das am Sonnabend für die katholischen Wählermaffcn durch die Abgeordneten Windthorst und v. Schorlemer aufgeführt wurde. Die Herren bcantragten eine durchgreifende Revision der Maigcsctzc. Das ist ein löbliches Ziel, aber der Zeitpunkt zum Vorgehen ist insofern übel gewählt, weil eS an der nöthigcn Voraussetzung des Entgegen kommens seitens der röinnchen Kuiie jetzt durchaus gebricht. Das erklärte der Kultusminister v. 'Pulllamcr osten heraus, wenngleich in der verbindlichsten Form. Bekundet der Papst wirklich guten Willen, so wird sich dem Jriedensschlnß keine Partei widersctzen — die eigene Aufsicht über die Schule und die Civilche wird jedoch der Staat niemals preisgeben. Die ganze Kirchenvebatte verlic/ denn auch ergebnißloS, man müßte es denn als Gewinn betrachten, baß das Eentruni daraus Material und Zündstoff für die bevor stehenden ReichStagswablen sammelte. Aus diesen Pol weisen alle politischen Magnetnadeln. Sehr wenig glücklich erscheint uns die Stellungnahme, die der soeben in Berlin versammelt gewesene Centralverband oer deutschen Großindustriellen zu dem Unsall-Verstcherungsgesetze für gut befun den bat. DaS Kurze von den langathmigen Beschlüsten deS Ecntral- »creandeS läßt sich dahin znjannnensassen: sie wünschen möglichst wewg Lasten für die Industriellen, daher mögen die Lasten der Unsatl-Dcrsichcrnng größtcnthcils auf die Arbeiter und als Rücken deckung auf daS Reich abgcwälzt werden; dafür verlangen die Groß industriellen den weitestgehenden Einfluß in der Leitung der Berns, gcnosscnschasten unter möglichster Beschränkung des Antheils der A>beiter. Es tlnit uns leid, daß sich gerade ein so hoch verdienter Mann, wie der Geheime Finanzratk Fenke. der von seinem Elsenbahnpostcn in Dresden zur Leitung der Krupp'schen Etablissements berufen wurde, zum Wortführer einer so eng herzigen wie kurzsichtigen Jntercssenpolitik gemacht hat. CS ver dient Anerkennung, daß sich der Unterstaatssekratär v. Bötticher, der Namens des Reiches dem Verbondtage der Großindustriellen beiwohnte, den Herren seine Bedenken gegen diesen Standpunkt nicht verhehlte. In mehreren Stücken erklärte er freilich das Ein- verständniß der Regierungen, obwohl der betreffende RcichS- tagsausschnß ganz erhebliche Abweichungen von der ursprünglichen Vorlage beschlossen bat. Die Hervorkehrung der Unmöglichkeit, der deutschen Industrie größere Lasten auszubürden. erscheint um so unbegreiflicher, wenn nian sich erinnert, daß die Unfallversicherung in der Form, wie sie die Regierungen Vorschlägen, den Fabrikanten kein größeres Opfer zumuthet. als daß sie zu den fetzigen Leistungen nach dieser Richtung nur etwa 4 Mark mehr pro Arbeiterkopf jährlich beitragen sollen. Einen solchen kleinen Zuschuß zu den jetzigen Kosten der Unjallverjicherung, wie sie infolge deS Hastpflichtgesctzes und privater Veranstaltungen bereits ausgebracht werden, wird dock wohl die deutsche Großindustrie aufbringen können, ohne darüber zu Grunde zu geben! Wie leicht ist diese Summe auszu- bringen, sobald die Industriellen nur selbst mit dem heillosen Grundsätze deS gegenseitigen sich llntcrbictens, der rücksichtslosesten Konkurrenz, des unbedingten Vcrbilligens und der Schleuderpreise brechen! Es ist eine wertvcrbrcitete und wohlbcgründcte Klage aller Gewerbtrcibenden, daß infolge dieser Schleuderkonkurrenz alle Waarenpreise immer mebr sinken, daß Nichts mehr an den Erzeug nissen zu verdienen ist und dah dieses wahnsinnige sich gegenseitige Ansstcchen seitens vieler Großmdustrictlen ganz ohne Notb sogar im Fnlaiide auSgcübt wird. Die Ucbervrovuktion, zu welcher die Groß industrie sich hat verlocken lassen, mag dabei als Grund mitspiclen — wenn aber die Großindustriellen selbst hierin Wandel schaffen, so ist daS auch ein gutes Stück ..sozialer Reform". Ueberhaupt. wenn man so viel von dieser »sozialen Reform" redet. sollte man bei sich selbst zunächst Einkehr und Umschau halten, denn noch immer und für Alle gilt daS alte Wort: „Laßt un« besser werden, gleich wirds besser fern". Das große valrtischc TageScreianiß ist die Reis« de- Prinzen Wilhelm von Preßen zur Mllndigkeitserklärung deS Eäsarcwilsch nach Petersburg. Großfürst Nikolaus Alerandrowitsch hat sein 16. Lebensjahr voltenvst, bannt ist er nach dein russischen tzausaesetze wündig und. würde berechtigt sein, im gegebenen Lalle den erledig- ten Thron eines Zaren aller Reußen zu besteigen. Für Rußland bedeutet die Mündigsprechung eines künftigen Thronfolgers noch etwas mehr als in anderen monarchischen Slaaien. Bis zum Be ginne unseres Fahrhunderts war jeder Regieruiigsivcchsct iw Zaren reiche »nt einer Palastrevolution verknüpft. Tenn nicht mit Unrecht hat inan als russisches Regieruiigssnstem den „Absolutismus, gemil dert vom Meuchelmord" bezeichnet. Erst seit der Regierung Aicran- dcr'ü I. ist im Hause Romanow-Holstein eine Stabilität der Erb' lolge eingetccten. Nicht mehr als Produkt einer Palastrevolution, sondern wie in anderen wohlgeordneten Staaten kraft der Eiblotge geht die Zarenkrone vom Throninhaber auf den nächst berechtigten Thronfolger Uber. Dem Volke schon hei Lebzeiten des regierende» Fürsten besten Thronfolger weithin sichlvar zu bezeichnen, dazu ent lastet mau im Zarenreiche einen anderwärts ungewöhnlichen Pomp. Auch jetzt, wo der fürstliche Knabe auS dem trauten Familicnkreije auf den 'Boden des staatlichen Fnlcresies herauütrill, spielt sich in Petersburg ein Schaustück von glänzenden .Huldigungen und vrnn- kenbem Fcstcsglanze ab. Um den trefflichen Beziehungen zwischen dem Zarenreiche, das in dem Eäiarewitfch Nikolaus de» berechtigten Thronfolger angewiesen bekommt, und dem eiigverbündeten deutschen »iarftneiche einen wirksamen Ausdruck zu verleihe», entsendet Kaiser Wilhelm seinen ältesten Enkel nach Petersburg. Er. der einst be ruf-» ist. die deutsche Kaiserkrone zu tragen, beaiüfft den künftigen Träger der Zarenkrone und übcrbringt ihm dicFnsignie» des hoch sten Hoheiizollernordciis, des Schivaizen Adlers. Gleichzeitig schmückt dielen das verbündete Ocucrreich mit dem Großkrcnzc des Stcphanordcns. Noch vor einem Fahre wäre eine solche Fntnnität "der europäischen Kaiserreiche unmöglich gewesen. Damals erkaufte der russische General v. Feldman» von Wien ans mit Hilfe elender Vcrrätber, dieses Schuftes Hentich. dieses Polen KraSzewsk», der die grauen Haare seines Dichlerhauptcs mit gemeinem Undank schändete, die Geheimnisse der deutschen Heeresleitung, den Auf marsch der deutschen Armee gegen Frankreich zu, um das Gchcimniß den Franzosen weiter zu verlauten, damit Russen und Franzosen gcincinsam über Deutschland verfalle»; heute schickt der Kaiser von Deutschland im Gefolge seines EnkeisohnS den Grasen Waldersee, den Stellvertreter Mo.tke'S, zu einem hochpolitischen Staatsakte nach Petersburg. Deutlicher kann sich der eingctretene erfreuliche Umschwung der Dinge nicht kundgeben. S>'udo„. cwgttlcher roißcr Mncn , Sch. bUIigtr. srtiuder rußig, »eng. »n- gckouimener »eiig. Mel» »eng, Ran. Hafer >/»—>/, Lch. Aachenftcigerung. Mahl- gersie ik». — Llelien »nchl. voiiuo». l!». Mat. cconloi» >ai,9«. 187c!er Nullen »2.i>a. Lombarde» . lürlcn »,«>». 1, mudiric Amerikaner . Ungarische Äoibrente 70,87. cnomaur» ISIS. Pr. (!ons. Suez-Aclie» «,2ä. cfgypter «8,25. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom IS Mai. Berlin. Die Gerüchte von der neuerlichen Erkrankung des Kaisers sind grundlos. — Der Landtag wurde Abends durch den Viccpräsldcntcn des preußischen Ministeriums geschlossen. — Das Abgeordnetenhaus hatte eine lange Diskussion über die Frage seines neuen Heims. Der Gesamintdorstaiid stellte zwei Banplähe zur Wahl; doch wurde der Vorschlag allseitig wegen seiner Kostspielig keit bekämpft. Richter befand sich mit den Nationalliberalen. Kon servativen und dem Centrnin in rührendem Einverständnis; darüber, daß man dem Lairde nicht eine Ausgabe von 16 bis 18 Millionen ftir ein neues Abgeordnetenhaus ziimuthc» dürfe. Schließlich wurdc beschlossen, die Regierung solle versuchen, das Reichstagsgebände nach Freiwerden desselben dem Abgeordnetenhaus,: definitiv zu über lassen. Bcinerkl sei, daß das Abgeordnetenhaus noch vor zwei Jahren den Beschluß faßte, daß das Reichstagsgebände vollständig liiizureichcnd für daS Abgeordnetenhaus sei. Anläßlich einer Peti tion wurde die Regierung um Vorlegung eines Gesetzentwurfes be hufs Begegnung der aus Ueberversichcnnig für die öffentliche Sicher heit erwartenden Gefahren u> - Schlesivig Hcststei» ersticht. Im Schlcswigschen herrscht in Folge von Uehervernchcrnngcn ciircchrghre Brcmdstrster-Kglainikät. Diez.,Norddeutsche" polemisirt gegen Schor lemer. der am Sonnabend seine Entrümmg darüber geäußert, daß die preußische Regierung gegen Konfiskation von Propaganda- Gutem kenrcn Protest eingelegt habe und sagt : „DaS Beschwerde- Cirknlar war nur an die katholischen Mächte adrcssirt, Preußen habe vom Papst keine Miltheilung erhalte» Dem vrenßffchen Gesandten gegenüber sei die Frage iiicmgls erwähnt worben, aber auch wenn dies geschehen wäre, würde die preußische Regierung, wie auch wnst lgc ...... cnken und sich nicht dem Scheine auszusetzen, als ob sie durch Vermischung der katholischen Frage mit der polnischen, durch Frater- nisiren des Centrums niit der polnischen Fraktion, durch lcidcnschast- lichc Drohungen, welche dabei von Ccntrums-Mitglicdcrn gegen sie ansgestoßen wurden, durch Injurien, welchen der Kultusminister dabei persönlich nusgesctzt war. sich cinschnchlern und unter dem Drucke dieser Drohungen bestimme lasse, den Finanz-Interessen der Propaganda eine Unterstützung anzubieten, welche die Kurie gar nicht verlangt hatte. Auch in neuester Zeit sei die Frage der Neu besetzung des Gncscner Bisthums sehr nahe gewesen, bis es Ein flüssen, die nicht ün Vatikan wurzeln, gelang, Ledochowski wieder in den Vordergrund zu schiebe». — Aus der Ober-Spree gerieth heute ein Handkahn mit zwei Damen und sechs Herren unter einen Last kahn, wobei fünf Herren ertranken. München. Die von Viereck heransgegebene sozial-deinokrakstchc Zeitung „Süddeutsche Post" ist definitiv verboten worden. München. Der Photograph Schildknecht hat seine drei Kinder im Mer von zwei bis acht Jahren und dann sich selbst in Folge eines Familienzwistes »nt Estankali iimgcbrnchl. Stuttgart Der König ist von einem leichten Unwohlicin befallen, das von mäßigen Ficbeikrschciniingen begleitet und wodurch er einige Tage acnöthigt ist. das Zimmer z» hüten. Kattowitz, Tie ganze Ortschaft Tomb steht in Flammen, Petersburg. Aus dem Marölelde fand am Sonntag Nach mittag und Abend ein zahlreich besuchtes Volksfest statt, welches in bester Ordnung verlief. Der Kaiier und der Äroßfinst-Tbron- folgcr ivurdcn vom Publikum mit enthusiastischen Ovationen be grüßt. Alle Straßen waren mit Fahnen, Kränzen, Laubgewinden und Büsten des Kaisers vrächtig geschmückt. 'Abends war we ganze Stadt glänzend illuminirt. In den Kais. Theatern wurden Fesl- vorstellungen gegeben. Warschau Der Kursier" theilt mit, daß gelegentlich des tzftjähriaen S neu Schriftsteller, durch Vermittlung eines stauch,'sichen Literaten der Orden der Ehrenlegion erwirkt worden war Die Verleihung sollte tclcgrapbnch während des Festbankcttcs erfolgen, unterblieb aber aus unbekannten Gründen, Eronkkur« ». M., i». Mai. arer»> eia«t»»»i,n 2«i>,. vomier»«» iiS'i,. «Oer Sooi« —. Oclirrr. Etlberrrnte —. VapcrrckNl« —. «akut» rcw ,. vklierr. Sioidrenie -. U»ß. «oi«rk»lr 77. 77kl Lwiirn —. -Ocr Rulirn —. r. vriknlaniride —. Nk»es,c Unaar. «oida,Mibel>. Cricnianikihc —. Un,ar. Papinr. —. Dticonio ri>e,.I2. itanoicr 71','». «oukardb. —. Ruiirn —. Richia- Wien, 1». Mat. Credit «Id.Sa. TtaatSdal,« ,—. Lamdardc» —. Si«rdni»d. —Marknoien —. IIna.Clca. —. radak-Act. . Nußig. Iparit», lv. Mat. iSchlubö Neuic 78,Lnicilic W7„ 7, I'alic»«- ««.i., «ikaatldaif» —,Lamd, üi».7d. da. Prierttiile» , Savvicr aw, ceiirrr »aldranii —. Spante« Lnomiw«» «!>7. rabak-ilcice»v-lMpier. -Hubliäums Krasiew'ski'ü liir den Jubilar Lokales und Sächsisches. —^Am Sonnlag besuchte Se. Maj. der König die Ausstel lung der Buchhändler m Leipzig, wobei der kgl. Kapellmeister Wagner die Ehre hatte, die erste Konzert Musik sr. Maicslät vor- znipiclen. Das Abcndkonzcrt war sehr zahlreich besucht und saild aunewrdcntlichc Ausnahme; cs mußten viele Nummern wiederholt werden. — Während Se. Maj. der König am Sonntag Mittag« I Uhr 49 'Min. in Leipzig cinlras, traf F. M. die Königin erst Abends 8 Uhr 26 Min. daselbst ein und wucde am Balnihose von ihrem hoben Gemahl empfangen. Se Maj. der König fuhr Mit tags gleich nach der Ankunft zunächst nach dem Kgl. Palais, bann aber gegen 3 Uhr nach der Thomaskirche, um der aus Anlaß der 39jäbligen Jubelfeier des Riedet'schcn Vereins veranstalteten Aus führung des Liszt'schcn Oratoriums „Christus" beizuwohne». Dann begab sich Sc. Majestät nach dem Krinlallpalaste zum Besuche der Neuheitenausstellung des Böllenveieins der deutsche'» Buchhändler. Nach einstündigei» Verweilen fuhr Sc. Majestät »ach dem Kgl. Palais, woselbst bas Diner unter Zuziehung des Generalleutnants v. Monlbö und des Generaldirektors v. Tlchirschk» stattsand. — Die seltene Auszeichnung einer Besichtigung durch den ge lammten Stadtrath wurde gestern Nachmittag dem „rothcn Fabrik- schlag", der vor dem Briesnitzschlagc neuerbauten Seidel und Naumann' schen Näh,» aichi»enfabrik. zu Thcil. Hoch von den Tbülinen wehte» grüßende Fahnen, das Portal hatte sich mit Guirtanden geschmückt und im Comptoir erwartete der alleinige Ebes dieser großartigen Anlage, .zoerr Naumann, nebst seinem Schwager, dem Fabrikdireclor Engel, die Väter der Stadt, die sich, die Herren Oberbürgermeister Or. Stübel und Bürgermeister 1)r. Rüger an der Spitze, ziemlich vollzählig einiandcn. In kaum 11 Monaten ist unter der Leitung des Herrn Architekten Gutmann dieser riesige Fabrikbau aus Ziegeln und Sandstein emporgewachscn ; 120 'Meter lang dehnt sich an der Landstraße die Haupt»ont des Etablissements auS, zwei große Seitenflügel springen »ach binlcn in die grünen Felder hinein und nicht lange soll es dauern» da bringt ein die Flügel verbindendes Hintergebäude das mächtige Fabrik-Rechteck zum Abschluß. Denn die Fabrik, die jetzt ihr ge gossenes Eisc» »och aus dem Lauchhainmer bezieht, will künftig in dem neu zu erbauenden Gebäude ilne Eilcnthcilc iclbst gic«en. 19 Säle zählt jetzt das dreistöckige Hauptgebäude nebst den beide» Flügel», jeder 47 Meier laug und 14 breit. In dcmelbcn verrichte ein ungemein reges und abwechselndes Leben, ei» stellenweise be täubendes Geräusch, ein Gezische, Gesurre und Gesumme unend licher Maschinen und auch den Gcruchsnerven blieben die mit einem so vielseitigen Betriebe untiemibar verbundenen Ge rüche von Oet, Tbccr, P'trolcum, Lack. Spiritus u. dergl. nicht erspart. Der Stadlrath koustituirte sich nach Art des Gewcrbcvereins, wenn er in den Sommermo»aten üiteieffanle FahiiketabiiffcmeutS besichtigt; Herr Fabrikant Naumann übernahm die Erklärung für den »Herrn Oberbürgermeisier, lein Schwager Director Engel, ferner der Oberwerttührcr und der Kauft». Fischer, welcher aus der Wallstraße seit 13 Fahren den Tetaitverkaut der Naumann'jchcn Maschinen für Dresden hat, führten die Gäste giuppciiweisc. Das Ganze mackste in seiner Großartigkeit, Geräu migkeit, Gediegenheit und in Berücksichtigung der modernen Ein richtungen einen höchst imposanten Eindruck. Die fleißigen Schaden der Arbeiter (eS waren 824 in Tbäligkeit) gaben sich mit Emsigkeit und Gelchick ihien vielseitigen Beschäftigungen hin; ihre kräftigen Gestalten bedienten die einzelnen Maschinen hurtig und doch ge« wissenhast; die Eisenarbcilcr trugen sämmtlich die Patina der Eisenindustrie: eine Schwärzung von Lel und Ruß. Eine elck- ftiictie Beleuchtung der Säte ist beablichtigt; ftir eine künftige Ven tilation würbe die Einrichtung des Kaps'ichen Etaliisicmcnts als Muster gelte» können. Die wanderiidcn Gäste verfolgten nun auf ihrem Rundgangc die Cntsicsiuiig der Nähmaschine von ihrem Anfang bis zur Vollendung. Etwa 7099 derselben be finden sich täglich in den vcnchiedcncn Stadien ihres Entstehens lind jo greift ein Zweig der Fabrikation in den anderen ein, baß täglich letzt 182—186 „eiserne NähmamsellS" fir und fertig, geputzt und volirt. mit vergoldetem Ziciath und, was die kokettesten von ihnen sind, auch mit einige», Pellniullelschinuei die Na»i»ani>'schc Fabrik verlassen. Wo sic alle hinkommcn c Außer denen. die in Dculschiand bleiben, gehen sic ins Ausland und näbrcn dort die Fleißigen redlich; sie wandern nach Chili, Buenos-Anrcs, Austra le». neuerdings nach Japan uno China. Dir Rundgang sübrte durch die Säle zum Fraisen, Bolnen und Hobeln der eisernen Tbcile; dann kam man zum Montire», zum Lackiren, zur Politur, Vergoldung und Tischlerei und zum Fnstiren. Von der Grgßc des Naumann'schen Etablissements giebt cs einen Begriff, wenn man hört, daß eS durch eine 290pse>digc Compound -Dampf- Maschine betrieben wird, daß die aller 14 Lage ertolgcnde Lohn zahlung an die 824 Arbeiter etwas weniger als 30,090 Mk. beträgt und die Fabritklankc»kaffe im vorigen Jasirc eine Einnasime von 13,500 und eine Ausgabe von 12,340 Mk. hatte. Unermüdlich sorgt Herr Naumann für die Vervolllommiiling ,einer Nähmaschinen; so > hat er fetzt 150,099 Mk. einem Herrn Gull,mann in Berlin gezasilt. der ein Patent für einen neuen sinnreichen Knopslochmacher gelöst batte. Der Rundgang durch dicieS musterhaft enigcrlchtctc Eta blissement währte an die zwei Stunden; er hinteriicß sehr be friedigende Eindrücke. — Anläßlich des Vorfalles am 10. November v. I., wo von dein Thmme der I o h a nn c S k irchc zwei steinerne Kreuzblumen mit den vier darunter befindliche» Thuimspitzschichtcn berabstürzten. haben die »Herren Obcrlandbarnncislcr Cc.nzlel, Stadtbamalh Fried rich und Baumeister Karl Eberhard im Aufträge des Kftchciwor- staudcS den baulichen Zustand der betr. Kirche eingehend geprüft und die Ergebnisse dieser Prüfting in einem ausführlichen Gut achten niedcigelegt. In demselben heißt es, daß zwar weitcrgebende Schädigungen an den äußeren Arcbilclti»tbcilen und hieraus rcsul- tirend«' Gefahren momrntan nicht zu befürchte» sind, daß aber im Hinblick aus die mit der Zeit zerstörend wirkenden Witlerungsver- hältnisie, aus den Maßstab der Bauwerke im Allgemeinen und auf die verwendeten Materialien und deren nicht ganz lachgewäßc Ver bindung unter einander zur Sicherstellung gewisse Abbilfen schon zur Zerr geboten seien. Fm Allgemeinen laste das Gesammtbau- wcri den Eindruck der Solidiiät nicht vcrkcnncn. Bei den Haupt- konstruktioncn der Kirchcnanlage und deS Tburmausbaucs seien Mängel, welche Ursache zu größeren Beftnchtnngcn geben könnten, nicht zu bemerken. Dagegen geben die aur^dcm gewäbltcn Bauffm ! belvorgeqangencn Details in ibren der Struktur nnsercs Sand« stcincs widerstrebenden viclsacbc» AuS- und Unterarbciten und ug»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite