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Dresdner Nachrichten : 09.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-09
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1887
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AUrnItl-rksl^L. ^Vleo 18811. « ^7» L ^>8 loinLto unrt i.68to -1»3l'!>ikio «lor! § A. XVvIt von »Ion UOeUkton tutlronclon S cv ^uwrilüwn »nsrkurint. -^IIo »uäurou 2 8v«tz«mv ru lriUi^ston t^ruison. ^ ^V. Lnxel. Oruna-On« «ck«v. M !Z ^ vresÄvnvr VornivkolunKs-KuLtLlt von Mo viMner, kLllitzNli.! Nr. W. 32.Johrg. Jahr oü-Aufl. 43,000 Expl. »/V. ^ ^ ».Quartal Zuwachs L.4VO Witter,>«^!>au«gchtc>, für den !». «pell: Nordostwind von mittlerer Stärke »el duritiiqiiitllia, mittlerer vrwSlkung, ohne «esciitttche Niederschläge. Wärmer. Dresden. 1887. Sonnabend, v. April. Telegramme Ver „Dresdner «achrichten". Pari s. Die „Agenee Havas" verösfcntlicht folgende Note: .Ein Journal kommt aus das Gerücht zurück, nach weichem au,löb lich die Abberufung eines der Militar-Attachces der Pariser deut- ichc» Polschaft gefordert 'ivvrdcu wäre. Diese Nachricht ist fauch. Die Haltung des erwähnten Militär-Attackiecs, des preußischen Majors v. Hüne, hat zu keinerlei Beschwerde- seitens der französischen Negierung Einlaß gegeben." (Mit dieser Ehrenerklärung durfte der Zwischenfall erledigt 'ein). Nrw-'/>ork, 7. Nvnl. Mehl a.«s. Rotlier Wintcrweizm M. ver Nvri S2'i>. ver Mm M'i,. ver Levlenider so'/.. Mais iNenx as. iirackt I. Lokales und Sächsisches. — Die Passiousscierlichkeiten hatten gestern Vormittag trotz »er empfindliche» Kälte die kall> olische Hoskir ch e nnt dln- dächtigcu dicht gefüllt, llm 11 Ilhr fand die Ccremonie der Grab legung mit Prozession und Aussetzung des Allerbeiligstcn statt, an der die Kgl. Majestäten und Sk. Kgl. Hoheit Prinz Georg niil hoher Familie thcilnahmen. Die Weihe des Umzugs, von ergrei fenden Tönen der Chorsänger begleitet, kann selbst ans die Nicht- bckenncr der katholischen Lehre einen tiefen Eindruck nie verfehlen. — lieber den Namen Ebarwochc wird geschrieben: Die Ableitungen dcS Namens „Ebar" von dem griechischen errrio Gnade) oder dem lateinischen earuz (beb, thener) geben zwar einen passenden Sinn, sind aber nicht genug begründet. Jacob Grimm nimmt an, das; das Wort deutscheil Ursprungs sei, und diese An nahme wird auch durch den Umstand unterstützt, das; sich die Wörter „Charwoche", „Charfreitag" nur in der deutschen Sprache finden. Die Franzosen sagen voiich-oiti nuint, heiliger Freitag, die Engländer tlie gooci tnckry, der gute Freitag, eine Uebersenung des schon in allen Kirchenlieder» vvrkoinmendcn Ausdrucks „Ilona leim sexto". Grimm leitet nun wohl mit Recht die Wörter „Ehar- woche", „Charfreitag" von dem gothischcn Larn, Klage, Wehklage, ab. Jni Althochdeutschen hics; der Stamm elurra, im Mittelhoch deutschen wieder Kar, von guir, klagen, trauern. Charwoche ist also die Klagewvche. Man seicrte den Charfreitag als den Todestag dcS Heilandes durch einen Klagegesang in der Kirche. Auch die anderen kirchlichen Namen der Charwoche haben denselben Sinn; sie wird noch genannt die Kreuzwoche, die stille (mutn) Woche, die Trauerwochc tm-tuoM) und die dnntte Woche (nigra). — Die in Leipzig verbreitete Mittheilnug, dass die Prcu- Küche und die 'äcbsischc StaalSbahnverwaltnng über die Errichtung c'i'.es Ccntral-PerwnenbahuhoseS in Leipzig sich geeinigt hatten, bestätigt sich in dieicm Umfange nicht. Thatsachc ist nur, dag vor einiger Zeit in Leipzig eine Konteren; von Vertretern der beiden Äerwaltiingen stattgcfundcn hat. in welcher ein von preußischer Seite ausgearbeitetcS Projekt behufs Anlegung eines Centralbahn- hoses vorgelegt wurde. Dieses Projekt ist aber als zu klein be- smidc" worden, und es sind gegenwärtig sächsische Eisenbahninge- mcure beauftragt, ein in grögerem Umfange gehaltenes Projekt iinSzuarbciteu. uebereinstimmung herrscht dahin, das;, falls das ge dachte Projekt zur Ausführung kommen sollte, der künftige Central- Persouen-Pahnhos auf dein Areal zur Erbauung kommen würde, das die jetzigen Bahuhvfe der Dresdner. Magdeburger und Thü- üiigischeu Bahnen eiunehnien, und daß die Absahrts-und Anknnsts« Hallen nur wenige Schritte von der Bahnhosstraße weiter hinaus- gclegt werden iviirdcn, als sie es jetzt sind, wahrscheinlich in die Gegend des Golhiichen Bades. Es wird nun abznwarten sein, wie diese »nr die Stadt hochwichtige Angelegenheit, für welche in- wiiderheit auch der preußische Ciienbabnminister Herr Maybach ein Mattes Interesse bekundet, sich weiter entwickelt. Auch bei Er richtung euicS CcutcalbahuhofeS soll der Bayrische Bahnhof er halten bleiben. d>— Men hat angenommen, daß die jüngst zusainmcngetretene Acichs-Schiilkvmiiiiision eine Verschärfung der Bedingungen zur Erlangung der Berechtigung zmn einjährig-freiwilligen Dien» bcauiragcii wird. Doch kann dies schon deshalb nicht in der Absicht liegen, weil sonst der bereits vorhandene Mangel an LWcrcu der Reserve und Landlvehr noch fühlbarer werden würde, ziiinal bei der durch das neueste Militärgesetz stattgehalitcn Erhöh ung der Fricdcnspräsenzzisfer. — Kinderbillets. Noch immer kommt es vor, daß Er wachsene, welche gemeinschaitlich mit einem Kinde unter 10 Jahren rcisen. Pillets der höheren Klasse lösen, während doch seit dem I. Oktober v. I. für derartige Kinder besondere Kinderbillets ver ausgabt werden. Es empfiehlt sich am diele Bestimmung nochmals hiiizuweiscn, da bei Außerachtlassung derselben die Reifenden sich Weiterungen zuziehen. denn das Personal ist angewiesen, dann, wenn ein llmtaüsch des zuerst gelösten Billcts wegen Abganges des Zuges unmöglich ist, die Nachlösung eines bestimmuiigsmäßigen Kinderbillets ziu» halbe» Preis zu verlangen und dem Passagier aiihrimmgcbeu, im Nellamatioiiswege um Erstattung des mehrge- zahllen Preises bei der kiimgl. Gencraldirekrion cinznkommen. — Geiler», am Ebarsrcitag. herrschte von früh an ein iliigemüthlicher scharfer Ostwind. Dabei ivar es empfindlich kalt geworden. Das Tbermomctec auf der Augustusbrücke zeigte früh tz Uhr nur 1 Grad Wärme. Mithin haben die diesjährigen Kon firmanden an allen ihren drei kirchlichen Ehrentagen unfreundliche Witterung gehabt. Zwischen den Tagen ihrer Einsegnung und Beichte tage» die beiden Herrlichen Frühjahrstage, an welchen be reits 18 Grad Wärme verzeichnet wurden. — In dem s>. jeiner Vorträge über „häusliche GesimdhcitS- und Kraiikeiipslege für Frauen" besprach unlängst Herr Dr. Ritter dos zeitgemäße und folgenschwere Kapitel der Ueberbürdung unserer Jugend und die Pflichten von Schule und Haus gegenüber der steigenden Nervosität unserer Zeit. — Seit drei Jahre» reichen sich die Aerzte und Pädagogen die Hände zur Bc- kämpsuiig des SiechibnmS, das an unserer Volksgeiundheit zehrt. Tr. Hoffe, der amerikanische Arzt Dr. Veard und nach ihnen eine große Zahl Anderer haben das Verdienst der Anregung und ihre 'siolgeruugcn gipfeln in dem Satze: So knnn eS nicht weiter geben. Mit Len Gymnasien ist cs nicht anders als nnt unseren Töchter schulen; auch dort drängt die Frone zu einer hygienischen Lösung. Uuici gesammteS Kulturleben ist seit der Erfindung der Dampf maschine und der Dicustbarmachung der elektrischen und magneti- ichcu Noturkri'isle ein überstürztes geworden. Raum und Zeit sind überbrückt. Die beispiellose Entwickelung der Industrie, die Anhäu fung ungezählter Acer seit an de» Centre» stellen den Ver- waltnugsbcamteii, Amte», Nationalökonomen die schwierigsten Probleme. ES ist ein Fluch der Kultur, daß, je höher sie sich diffe- renzirt, sie destomchr dem physikalischen Gesetze der Kontrastwirkung folgte; was wir an Glückseligkeit aus der einen Seite gewinnen, »>ü scn wir ans der anderen Seite thener bezahlen. An der Mehr zahl der großen Kultnrfortschritte klebt unser Herzblut. Je weiter sich die Kultur von dem Nährboden der Natur entfernt, desto m;hr' büßt sie an Lebenskraft ein und cs ist dann» nölhig, bei der Hei lung wieder zur Lehrmeistern! Natur zurückzukelne». Welches sind »»» die Folgen dieses intensiveren Kampfes um's Dasein für unser Nervensystem geworden? Ganze Bernssklassen, Bankbeamte. Post- n»d Telcgraphenbcamte, Aerzte, Journalisten, Parlamentarier, Schauspieler stellen betrübende Ziffern zu der Jrrenstatistik. Der Landbewohner hat den natürlichen Ausgleich leichter, da ihm Luft und Licht — die bornchmlichsten Nahrungsmittel — zugänglicher sind, die Bewegung in der frischen Lust erreichbarer und die Lebens weise natürlicher ist. Eben so iehr leidet der Städter unter dem entnervenden Einfluß der Ucberscincrung unserer Genüsse, intensi vere Arbeit und intensiverer Genuß richten sein Gehirn zu Grunde. Sachsen hat das traurige Vorrecht, das selbstmordreichste Land der Erde zu sein. Worin liegen die Ursachen dieser krankhaften Er scheinung ? In erster Linie in dem Alkvholismus, der mit iemein Einfluß auf die Verbrecher- und Jrrenstatistik geradezu eine öffent liche Kalamität geworden rst; in der trostlosen pessimistischen Welt anschauung, unter welcher wir leider mir zu lange geseufzt, und ihrem rnlncrvenden Einfluß aus die sittliche Thatkrast des Volkes; in der Entfremdung von der Religion, die doch der Mehrzahl Per Menschen der einzige Halt ist. in dem Mangel an Erholung nn Vergleich zur Gehimleistung und noch vielen anderen Gründe». Die Kinder werden schon von nervösen Estern geboren und tragen den Keim des Krankhasten in sich. Die sich steigernde Masse des Lernstoffes, die Anhäufung der Kinder in zu kleinen Räumen, die Verkümmerung der Luftzufuhr schaden dem kindlichen Nervensystem ans die Dauer. Was soll »nn die Töchterschule ihn» im Verein mit der Familie, um an ihrem Theilc Rath zu schaffen? Man sorge zuvörderst auch in den Privatschulcn stir Licht und Luft, für genü genden Kubikgehalt an Lust ans den Kops berechnet, für Vernnnstig koiistrnirte Schulbänke, um dem übergebührlichen Ueberhandnehmeu der Kurzsichtigkeit und den Rückgratsvcrkrümmungen entgegenzuar- bciten. Möglichste Eintheiluna der Arbeitszeit und Bewilligung der Freiviertelstunden und Jrcihalten des Nachmittags von häusli chen Schularbeiten sind zn verlangen; es ist mehr als genug, wenn ein im Wachsthum begriffenes kleines Mädchen 5 Stunden bat still sitzen müssen. Die Eltern aber sollen von dein gesunden Menschen verstände mehr Gebrauch machen in der Erziehung und in den Kindern die Träger der Zukunft sehen lernen, dann werden sie die selben vielfach richtiger behandeln. Man trage der Eigenart Rech nung und stachele den Ehrgeiz nicht zu sehr an und treibe minder begabte Kinder nicht in gelehrte Berufe, deren Anstrengungen sie von Natur aus nicht gewachsen sind. Gar manches Gehirn leidet Schisfbruch im Kampfe um das Dasein, weil cs relativ zu viel und «... n«. müsst" Kindes "svndem Milch oder nach alter Väter Art eine^Milchgries suppe und ein Butterbrod. Ferner nicht ausschließliche Flcisch- nahrnng, sondern gemischte Kost, Hülscnstuchtc. Milchspeisen, Obst. Sv einfach dicie Dinge klingen, so eng sind sie chemisch und physio logisch mit der Entwickelung des Gehirns verwachsen. Man be schränke den Gcmiß alkoholischer Getränke im Kindcsalter — statt schwerer Biere nur eiiifachcS mit Zusatz von Ei oder gehaltreichen aber alkoholarmen Porter. Beiläufig enthalt ein Eßlöffel Milchreis mehr Nährwert!) als ein Seidel Vice. Desgleichen wenig Wein, zumal bei dem allgemeinen Verschneiden der Weine mit Kartoffel- sprit. Vor allen Dingen sorge man für lustige geräumige Schlaf zimmer und nehme nach englischer Sitte das größte Zimmer zum Schlafzimmer und nicht zur „guten Stube". Früh zn Bett gehen lassen und zeitig aufftehen; Reinlichkeit, Abhärtung, Spazieren gehen, Spielen im Freien, Schlittschuhlaufen, Schwimme», Turnen, vernnnstgenläße Kleidung auch für das weibliche Geschlecht. Die Familie ist die beste Erzieherin, der Anblick eines guten Familien lebens für das spätere Leben von bleibendem Eindruck. Der Red ner schloß, indem er den vielen Müttern, zu denen und für die er sproch, die Worte des Tacitas über unsere germanischen Vorfahren alS Vorbild und zur Nacheiferung zurief: „So wachsen die Deut schen zu diesen Gestalten Hera», welche unsere (der Römer) Bewun derung erregen; eine jede Mutter nährt ihr Kind an der eigenen Brust, Kiiidennädchcn aber und Ammen überläßt man die Kinder nicht bei diesem Volke." — In Folge des Andranges findet der Rest der Vortrüge im Saale von Stadt Petersburg statt. M . — In den Tagen vom 14. bis 15. Juni findet in Brannschweig . im fi der 11. Deutsche Fleisch er-Ver bandsta a statt. Der hl von Fleischer- deutsche Fleischer-Verband", der jetzt eine große Za Jnnnngen in allen Tbrilen Deutschlands vereinigt, gehört zu den am weiteste» verbreiteten und größten gewerblichen Vereinigungen Deutschlands. Mit diesem Vcrbandslage ist auch eine Ausstellung b»n Maschinen, Gerüchen und Werkzeugen für die Fleischerei, Fleisch- und Wurstwaaren-Fabrikntion verbunden. — Als Stabölrompcter im Train-Bataillon ist der bisherige Trompeter F. Stock vom Gardcleitcr-Regiment ernannt worden. Derselbe ist ein Schüler unseres Dresdner Oraelvirtuosen Fähr mann, die für seine neue Stellung erforderliche praktische Aus bildung erhielt er bei Herrn Stabstrompeter A- Franz. Bevor ihm die Stellung übertrage» wurde, hat er sich einer Prüfung unter ziehen müssen seitens des Kgl. Kapellmeisters Herrn Niccius. Herr Stock hat als Zcugniß den Grad „sehr gut" erhalten. — Ein bOtzchngcs Meisterjubiläuin beging gestern der im 89. Lebensjahre stehende hiesige Schlossei mcistcr und Ehrenmitglied der Schlosser-Innung, Herr Anglist U h in ann, Casernenstrnßc. Der Gelammt - Vorstand der Schlosser-Innung unter Führung ihres Obermeisters, Herrn Fritzschc, brachte dem Jubilar seine Glück wünsche dar und überreichte demselben ein kunstvoll auSgeführtcs Diplom. — Eine sympathische Volkssigur ist der Droschkenkutscher. Er er ist der Freund und Netter unserer Fciertägsgarderobe, wenn ein Plötzliches Gewitter heimtückisch unsere schönsten SonntagSnach- mittagskleider verderben will, er bringt mis wohlbehalten und zur inbiläum I Als er vor 40 Jahren zum ersten Male den Bock be stieg. gab es in Dresden nur 100 Droschken — Mdein sind es 470 geworden. Friedrich Uhleninnn. der die Droschke dir. R7 führt, steht in Diensten deS Droschkenstihrwerksbesitzers R. Witze, an, Schützenplatz. Als Droschkenkutscher mit Leib und Seele hat Uble- mann sein Metier auch auf feine beiden Söhne übertragen, die gleich ihrem Vater und Meister, seit Jahren in Dresden lustig und munter herumkntschiren. Erhält der alte brave Uhlemann auch heute keine Lorbccrkränze und BlumenbouquctS. so sei ihm doch an seinem heutigen Ehrentage ein Wort her Anerkennung mit hem Wunsche gewidmet, daß der brave Alte noch lange seines „hohen" Amtes walten möge — Wie soll man sein Leben ver'ich er»? — Die Fortschritte der deutschen Lebensversicherung zeigen sich recht deut lich in der großen Zahl der Vcrsichemngskombnmtionen, welche heute cinacführt sind. Es ist klar, daß die individuellen Verhält nisse des Versicherungsnehmers ans seinen Entschluß eine Lebens versicherung zn nehmen, einwirken müsse», und es ist den deutschen Gesellschaften gelungen, allen hier nnftietendcn Bedürfnissen gerecht zu werden. Wer sich versichern will, wird sich vorher Rechenschaft geben müssen, inwieweit ihn seine gegenwärtigen und noch mehr seine voraussichtlichen zukünftigen Verhältnisse befähige», ans längere Zeit dauemde Verpflichtungen einzugehcn. Wer sein ganzes Leben lang auf seine Arbeit angewiesen iit. ohne Aussicht zn habe», etwas für's Alter zurückznlegen, wird nicht eine Versicherung mit lebens länglicher Prämienzahlung eingchen, die selbst noch das höchste, m der Erwerbsfähigkeit fast stets geschwächte Alter belastet, sondern er wird die abgekürzte Versicherung vorziehcn, bei welcher er selber das versicherte Kapital bei einem von ilnn bestimmten Lebensalter ausgeznhlt erhält. Dieie Combmatioii ist zudem für Ten empfeh- lenswerth, der nach Ablauf einer bestimmten Zeit Geld zur Begrün dung einer Existenz für seine Kinder flüssig zu haben wünscht. Wer dies nicht nvtbig bat, auch tein Kapital für sich selber ausgezahlr zu erhalten wünscht, solidem die Versicherungssumme seinen Erben hinterlassen will, wird die Versicherung mit abgekürzter Prämien zahlung wählen, die ihn nur zur Leistung von Beiträgen bis zn A§ einem gewissen Lebensalter verpflichtet. Wer in unsicheren Ver- Z A hältnissen lebt, mehr Spekulant, als ruhiger Arbeiter ist, wird die s Versicherung mit Prämienrückgewähr vorziehen; verschlechtern sich > seine wirtlnchaftlichcn Verhältnisse und sieht er sich zur Ausgabe seiner Versicherung gezwungen, so bat er in den Rückgeivcihrichemen - L feste, unantastbare Werthc und erspart sich die Mühe der Verband- »Z > jungen betreffs des Rückkaufes der Versicherung oder der Um- ' Wandlung der alten Versicherung in eine neue prämiensrcie Police. » L j Wer als Arzt, Gelehrter, Künstler, die den Erwerb in Frage stellen- > den Folgen eines körperlichen Unfalles oder einer Krankheit bc-^« i sonders zu fürchten hat, wird sich der Eombination der Jnvalidi- ^ z täis-Versicherung zuivcnden, bei welcher er im Falle eingetretcner » ^ Invalidität von der Prämienzahlung befreit ist. Zählen wir hierzu N noch die Versicherungen mit Auszahlung einer Bonifikation bei ^ Lebzeiten des Versicherten ohne Kürzung der Versichern»,zsiumme, ^,8,' die gegenseitige Versicherung, wonach z. N. Mann und Frau ihr ^2 Leben so versichern können, vaß der Ucberlebcndc die Summe aus- Z-« gezahlt erhält, die verschiedenen Faunen der Aussteuervcrsichcrung ^ und der Altersversicherung, so wird man sagen müssen, daß m der Z That jeglicher Fall vorgesehen ist. « x — Am 15. April wird im hiesigen Dianabade die^" Trinkanstalt zum Kurgcbranche natürlicher und künstlicher Mineral-2 ^ Wässer wieder eröffnet. Tie bctr. Wässer werden gewissenhaft und ^ , in frischer Füllung becherweise in den ursprünglichen Temperatur- Z 1. grade» verabreicht und die etwa erforderlichen Molken täglich frisch bereitet. — Die in den vormaligen Garderciterkascrncn in Dresden-Neustadt, Wicsenthorjttaße Nr. 8, gelegenen Räume werden nüchstcn Monat wiederum eine A u § stellnng von Reit- und S D Wogen-, sowie Zucht- und Arbeitspferden, verbunden mit einer - » Ausstellung von Wagen-, Fahr- und Rcitutcnsilien, in sich bergen. Die Ausstellung findet am 21:, 22. und 28. Mai statt. Die An Meldungen zu dieser 12. Jahresausstellung waren überaus zahlreich, sodnß viele Aussteller zurückgewiescn werden mußten. Die Zahl der anszustellenden Pferde ist dieses Jahr ans 650 fixirt. Die hervorragendsten deutschen und österreichisch -ungarischen Händler werden wiederum vertreten sein. Von siichsischer Zucht werden durch den Fohlenauszuchtverein von Neuem viele Pferde zur Aus stellung und Verstcigcruiig gebracht. Mit allgemeiner Spannung sicht man in den interejsirten Kreisen dieser Auktion, die im Vor jahre beträchtliche Summen ergab, entgegen. Die Leistungen des Vereins sind in neuerer Zeit außerordentlich gestiegen. ES ist sehr zn billigen, daß das Cvinitcc der Dresdner Pscrdeausstellnng den Verein und die Landesaufzucht so wesentlich unterstützt. Der Landwirthschaft erwächst hierdurch ein ganz bedeutender Nutzen, was dieselbe auch überall anerkennt und der Ausstellung dafür ein er höhtes Interesse entgegenbnngt. Im Kalender des Landwirths bildet ja die Dresdner Werbeausstellung roth angcstrichciic Tage, auch unterschätzt die Dresdener Bevölkerung die Vortheile nicht, die ihr aus der Ausstellung erwachsen. Was die Loose anlangt, so wurden dieselben um 10,000 Stück vermehrt. Dieselben sind be reits in der Hauptsache vergriffen. Die Verloosung geschieht am 23. Mai Mittags. Das Restaurant hat dieses Jahr die Radeberger Bierhalle übernommen. Noch sei erwähnt, daß dem Comftee vom Reichskanzleramt für den Fall der Einbringung der Bescheinigung, daß das betreffende Pferd ausgestellt war, die Aussuhrcrlanbniß er- thellt worden ist. — Die Besitzer von Gärten und Bäumen seien bicrmit daraus hingewiescn, daß das A b ra uv en der Obst- und Allccbänme bis zur Mitte dieses Monats erfolgt sein muß. Säumige, die das Ab- raupen bis dahin unterlassen haben, verfallen nach tz 368 Nr. 2 des Reichsstrafgesttzcs in eine Strafe bis 60 M. brdienuna in Restaurants. Cafss und Bierstuben vor stellig zu werden und um diesbezügliche Abbilse zn bitten. Zur Bcrathung »nd Mituntcrzcichnung dieser Petition sollen nicht nur alle sächsischen Gaslwirthvcreinc. sondern mich College» ans den Städten, in welche» Gastwirthvcreine nicht bestehen, cmgcladcn werden. Mittwoch, den 13. April, findet die diesbezügliche Ver sammlung statt. Als geeignete Versammlungsorte sind Dresden. Leipzig und Döbeln in Vorschlag gebracht worden. — Unter der Firma Hermann Brüancr n. Co. (Inhaber Herrn. Brügner n. P. Brcssler) hat sich Wilsdrnsfcistr. 25, 1. Etage, ein Bureau für kaufmännische Interessen ctablirt, welches folaendc Abtheilungen umfaßt: Unterricht i» einfacher und doppelter Buch führung, Corrcipondenz. sowie Schönschreiben. Ccntralstellenver Mittelung für männliches und weibliches kanimännischeS Personal (Filialen zu Leipzig, Ehemnitz. Berlin, Breslau und Hamburg). Agentur und Commission: Jncasso und Schnldciieinftlmng und Auskunstsertheiluiig über Creditverhällnisse von Handelsfirmen re. — Ucbec die Behandlung offener Wunden äußert sich eine jüngst erschienene Broschüre des bekannte» Chirurgen Pros. Dr. Esmarch, betitelt: „Durch welche Arbeiten tonnen sich »n Kriege die Franc» nützlich machen?" in einem Brief an die Vor fitzende eines Hi'.fsvereins zum rothcn Kreuz: Man hat Ihnen ge sagt, daß cs mit dein Charpiczuvfcn vorbei wäre, und Sie fragen mich, ob cs wahr sei, daß Charme, zum Verbinden gebraucht, giftig auf die Wunden wirke. Wie Sie wissen, haben sich in den letzten 20 Jahren die Anschauungen der Aerzte über die Behandlung der
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